DE2219461C2 - Mittel zur Bekämpfung von Fungusinfektionen und einige Salze von 1,8-Diguanidino-octan - Google Patents
Mittel zur Bekämpfung von Fungusinfektionen und einige Salze von 1,8-Diguanidino-octanInfo
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Description
in der π 8,9 oder 10 ist, oder ein Säureadditionssalz davon zusammen mit einem Träger oder Verdünnungsmittel
enthält
2. l^-Diguanidino-octan-carbonat, -diacetat -fumarat, -bis-chloracetat, -dibenzoat -maleat, -succinat, and
-bis-trichloracetat
Beschreibung
Die Erfindung betrifft die in den voranstehenden Patentansprüchen definierten Gegenstände.
Bekanntlich können Pflanzen von einer großen Anzahl pathogener Fungi, die beträchtliche wirtschaftliche
Verluste und manchmal die Zerstörung einer ganzen Ernte bewirken, angegriffen werden. Solche Fungusinfektionen
können z. B. mit Organoquecksilberverbindungen wirksam bekämpft werden. Die Verwendung solcher
Verbindungen in großem Umfang ist jedoch nicht immer erwünscht Selbst wenn solche Organoquecksilberverbindungen
gewählt werden, die eine verhältnismäßig geringe Toxizität gegenüber Säugetieren haben, können
doch auch diese Verbindungen anschließend zu Verbindungen, die Säugetieren gegenüber beträchtlich giftiger
sind, abgebaut werden, und außerdem sammeln sich solche Verbindungen als Giftstoffe in Säugetieren an.
Es wurde gefunden, daß gewisse Guanidinoverbindungen wirksam gegen Fungi eingesetzt werden können.
Es wurde gefunden, daß gewisse Guanidinoverbindungen wirksam gegen Fungi eingesetzt werden können.
Gegenstand der Erfindung ist ein Mittel zur Bekämpfung von Fungusinfektionen bei Pflanzen, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß es als Wirkstoff eine Verbindung der allgemeinen Formel
NH NH
j j
H2N-C-NH-(CH2Jn-NH-C-NH2 (J)
in der π 8,9 oder 10 ist, oder ein Säureadditionssalz davon zusammen mit einem Träger oder Verdünnungsmittel
enthält.
Die Verbindungen sind von besonderem Interesse für die Bekämpfung von Piricularia oryzae (Reisbrand).
Dieser Fungus stellt ein großes Problem in reisanbauenden Ländern, insbesondere Japan, dar.
In der FR-PS14 63 818 sind u. a. Diguanidino-Derivate beschrieben, beispielsweise solche der Formel
C6H13-NH-C-NH-(CHj)6- NH-C—NH-C6Hn (Diacetat)
Il Il
NH NH
aber eine Antifunguswirkung ist für solche Verbindungen nicht erwähnt. Versuche ergaben, daß das zu (I)
niedere Homologe 1,6-Diguanidino-hexan unwirksam war, während bei Anwendung des den erfindungsgemäßen
Mitteln zugrundeliegenden Octanderivats I (Base), besonders im Bereich von 10 ppm, bei F. culmorum und
F. nivale eine größere Wirksamkeit verglichen mit der aus der FR-PS bekannten 3,3'-bisalkylierten Verbindung
beobachtet wurde. Überdies besteht ein Bedürfnis nach neuen Stoffen mit fungizider Wirkung.
Die erfindungsgemäß vorgesehenen Verbindungen haben sich auch in vitro als gegen Fusarium culmorum, F.
nivale, Septoria nodorum, Phoma betae, Ophiobolus graminis, Candida albicans und Rhizoctonia solani wirksam
erwiesen.
Die Verbindungen können direkt auf die Pflanzen angewandt werden (wobei unter "Pflanzen" auch Samen zu
verstehen sind). Eine bevorzugte Anwendungsart ist der Saatgutschutz.
In manchen Fällen zeigen die Verbindungen eine fungizide Wirkung, wenn sie über den Boden auf die
Pflanzen angewandt werden. Beispielsweise wurde eine systemische Wirkung gegen Reisbrand festgestellt,
wenn der Boden mit einem diese Verbindungen enthaltenden Mittel getränkt wurde.
Geeignete Anwendungsdosierungen können leicht durch Versuch ermittelt werden. Für eine Verwendung als
Saatschutzmittel können beispielsweise 0,5 bis 10 g/kg Saatgut, vorzugsweise 1 bis 4 g/kg Saatgut verwendet
werden. Wenn die Anwendung auf aufgelaufene Pflanzen oder direkt auf den Boden erfolgt, liegt die Dosierung
im allgemeinen in rlern Bereich von 0,05 bis !0 kg/ha Wirkstoff, vorzugsweise 0,5 bis 5,0 kg/ha.
Wenn die Verbindungen vor einem Fungusbefall angewandt werden, verhindern sie einen solchen Befall.
Wenn sie nach einem Fungusbefall angewandt werden, können sie die Ausbreitung der Infektion verhindern und
sogar den Fungus ausrotten, wenn die Infektion noch nicht zu weit fortgeschritten ist.
Die Verbindung der allgemeinen Formel I wird im Gemisch mit einem Träger oder Verdünnungsmittel
verwendet.
Solche Träger können flüssig oder fest sein und erleichtern die Anwendung der Verbindung, entweder indem
man die Verbindung an der Verwendungsstelle darin dispergiert, oder indem man damit ein Mittel herstellt, aus
dem vom Verbraucher ein dispergierbares Präparat hergestellt werden kann.
Flüssige Mittel enthalten also die Verbindung in der Form von Lösungen oder Emulsionen, die als solche
verwendet oder mit Wasser oder Verdünnungsmitteln zu Sprays usw. verarbeitet werden können. In selchen
Fällen ist der Träger ein Lösungsmittel oder eine Emulsionsgrundlage, die unter den Bedingungen der Anwendung nicht-phytotoxisch ist Im allgemeinen enthalten selche Mittel noch ein Netz-, Dispergier- oder Emulgier-
mittel. Andere flüssige Mittel sind Aerosole, in denen die Verbindung zusammen mit einem flussigen Träger oder
Treibmittel vorliegt
Feste Mittel sind Stäube und netzbare Pulver, Granulate und Pellets, und halbfeste Mitte! sind beispielsweise
Pasten. Solche Mittel enthalten inerte feste oder flüssige Verdünnungsmittel, wie Tone, die selbst Netzwirkung
haben können, und bzw. oder Netz-, Dispergier- oder Emulgiermittel. Auch Binde- und bzw. oder Haftmittel
können enthalten sein.
Eine Art der Mittel gemäß der Erfindung sind SaatschutzmitteL Der Mengenanteil an Wirkstoff der allgemeinen Formel I in dem Saatschutzmittel kann beispielsweise 10 bis 80 Gew.-% betragen und beträgt vorzugsweise
25bis50Gew.-%.
Der Träger oder das Verdünnungsmittel kann fest, beispielsweise Kaolin oder Talkum sein. Mit oder ohne
einen weiteren festen Träger kann ein oberflächenaktives Mittel eingebracht werden, wenn das Saatschutzmittel
in feuchtem Zustand angewandt werden solL Ein. weiterer erwünschter Bestandteil <ies Mittels ist ein Pigment,
beispielsweise 'Eisenoxid oder ein organisches färbendes Material. Ein Pigment, wie Eisenoxid, ist zweckmäßig in
einer Menge von etwa 5% des Satschutzmittels anwesend, während ein organisches Pigment oft in geringerer
Menge verwendet werden kann. Ein solches Pigment ermöglicht es, ein behandeltes Saatgut von einem nicht-behandelten zu unterscheiden und die Gleichmäßigkeit der Behandlung zu überprüfen.
Das Saatschutzmittel kann auch geringe Mengen an anderen Komponenten, beispielsweise einem Mittel zur
Verbesserung der Haftung des Saatschutzmittels an dem Saatgut, enthalten. Ein geeigneter Haftverbesserer ist
Mineralöl (petroleum oil) mittlerer Viskosität, das in einer Menge von etwa 2% des Mittels anwesend sein kann.
Auch ein Mittel zur Verbesserung der Fließfähigkeit des Saatguts, beispielsweise etwa 1 % Magnesiumstearat
oder etwa 2% Kieselgur, kann als weitere Komponente anwesend sein.
Die aktiven Komponenten werden zweckmäßig fein vermählen, vorzugsweise auf eine Teilchengröße unter
30 μπι, wenn sie in festen Mitteln verwendet werden.
Feste Mittel gemäß der Erfindung können auch bei der Einkapselung oder Pelletisierung von Saatgut verwendet werden.
Saatschutzmittel gemäß der Erfindung können auch als Flüssigkeit in der Form einer Lösung oder Dispersion
in einem nicht-phytotoxischen flüssigen Medium, beispielsweise Wasser oder einem nicht-phytotoxischen organischen Lösungsmittel verwendet werden, damit das Saatgut mit den Wirkstoffen imprägniert oder überzogen
wird. Solche Flüssigkeiten können auch färbende Mittel und bzw. oder Haftmittel enthalten, wie oben beschrieben.
Das Saatschutzmittel gemäß der Erfindung kann u. a. auch auf Weizen, Gerste und Hafer angewandt werden.
Die fungiziden Mittel gemäß der Erfindung können gewünschtenfalls noch ein oder mehrere weitere fungizide
Wirkstoffe enthalten.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I werden üblicherweise in der Form ihrer Säureadditionssalze,
vorzugsweise der wasserlöslichen Salze, verwendet.
Die Salze können entweder mit anorganischen oder mit organischen Säuren gebildet werden. Geeignete Salze
sind also beispielsweise das Hydrochlorid, Carbonat, Sulfat, Nitrat, Acetat, Formiat, Benzoat, Hydrogenoxalat,
Oxalat, Fumarat, Chloracetat, Maleat, Succinat, Citrat und Trichloracetat Von besonderem Interesse sind die
Bis-Salze, beispielsweise diejenigen Salze, die durch Umsetzen von 2 Mol einer monobasischen Säure mit 1 Mol
der Diguanidinoverbindung oder von 1 Mol einer zweibasischen Säure mit 1 Mol der Diguanidinoverbindung
erhalten werden. Mit den dibasischen Säuren können Sesqui-Salze gebildet werden. Die Diacetate, Fumarate,
Bis-chloracetate, Dibenzoate, Maleate, Succinate, Bis-trichloracetate und Carbonate sind neue Verbindungen
und ebenfalls Gegenstand der Erfindung.
Die oben erwähnten neuen Salze der Verbindungen der allgemeinen Formel I können in irgendeiner Weise
hergestellt werden, beispielsweise indem man eine Lösung eines anderen Salzes, beispielsweise des Sulfats oder
Dihydrochloride, durch ein Anionenaustauscherharz in beispielsweise der Carbonat- oder Acetatform führt.
Alternativ kann ein Salz durch Umsetzung eines anderen Salzes der Verbindung der allgemeinen Formel I,
beispielsweise des Sulfats oder Dihydrochlorids, mit einem löslichen Salz, das das erforderliche Anion enthält,
beispielsweise einem Alkalisalz, vorzugsweise einem Natriumsalz, beispielsweise dem Carbonat oder Acetat,
hergestellt werden.
Alternativ können die erfindungsgemäßen Salze durch direkte Umsetzung der freien Base mit der entsprechenden Säure hergestellt werden. Dieses Verfahren eignet sich aber weniger gut für die Herstellung der
Carbonate. Die Salze können auch durch Umsetzung des Carbonats der allgemeinen Formel I mit der entsprechenden Säure hergestellt r/erden. Die Verbindungen der allgemeinen Formel I können in an sich bekannter
Weise durch Umsetzen einer Verbindung der allgemeinen Formel H2N(CH2)nNH2, in der π 8,9 oder 10 ist, mit
einem S-Alkylisothiuroniumsalz. beispielsweise dem Sulfat, hergestellt werden (Bischoff et a!., J. Bio!. Cherr..
1928,80,345)!
Anstelle des Isothiuroniumsalzes kann auch das entsprechende Isuroniumsalz verwendet werden. Das hat den
Vorteil, daß als Nebenprodukt ein Alkanol statt eines Alkylmercaptans gebildet wird.
Außerdem kann das Diamin direkt durch Umsetzen mit Calciumcyanamid in Gegenwart einer Säure in das
Bis-guanid-Salz übergeführt werden. Auch andere Guanidierungsmittel, wie Guanidinthiocyanat, können verwendet werden.
ίο
15
(Anwendung)
Verbindungen der allgemeinen Formel I in Form ihrer Dihydrochloride wurden auf ihre Wirkung gegen
Piricularia oryzae nach der Hemmzonen-Technik geprüft
Agar, der 5 ppm Penicillin G enthielt, wurde mit P. oryzae beimpft und auf Platten stehengelassen. In den Agar
wurden kleine quadratische Löcher gedrückt und in jedes Loch wurden 2 Tropfen einer Lösung der zu prüfenden
Verbindung einpipettiert Die Verbindungen wurden als wäßrige Lösungen mit Konzentrationen von
200 ppm and 20 ppm geprüft Dann wurden die Platten 24 Stunden bei 26°C bebrütet Danach war der Agar mit
Ausnahme einer kreisförmigen Zone um die die Verbindungen mit Antif unguswirkung enthaltenden Löcher trüb
geworden. Diese Zonen waren zwar etwas verschleiert waren aber klar von dem trüben Untergrund unterscheidbar.
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt:
20
der Verbindung der Formel I
mm
200 ppm 20 ppm
8 10
33,1 183
20,1 14,0
25
30
35
40
1,8-Diguanidino-octan-dihydrochlorid wurde nach dem Verfahren von Beispiel 1 auf seine Wirkung gegen
verschiedene pathogene Pflanzenfungi geprüft Die Konzentration der Verbindung betrug 200 ppm bzw.
20 ppm, und die Größen der Hemmzonen sind in der folgenden Tabelle angegeben:
Fungus | Größe der Hemmzone, | 20 ppm |
mm | 24,8 H | |
200 ppm | 0 | |
Fusarium culmonim | 263 | 19,9 H |
F. nivale | 223 | 15,7 |
Ophiobolus graminis | 32£ | 0 |
Candida albicans | 233 H | |
Rhizoctonia solani | 12,8 | |
"H" heißt, daß die Hemmzone verschleiert war.
P 45
I"
55
t.e-Diguanidino-octan-dihydrochlorid wurde auf seine Wirkung gegen Venturia inaequalis (Apfelschorf) nach
einem Sporenkeimungstest geprüft
Die zu prüfende Verbindung wurde in Wasser gelöst so daß Lösungen mit Konzentrationen von 40,20,10 und
5 ppm erhalten wurden. Von jeder Konzentration wurden 3 Tropfen von 0,2 ml auf Objektträger aufgebracht
und eintrocknen gelassen.
Auf die behandelte Stelle auf jedem Objektträger wurden 0,2 ml einer Sporensuspension, die 100 000 Sporen
je ml an Venturia inaequalis in destilliertem Wasser enthielt aufgebracht Dann wurden die Objektträger in
Petrischalen, die mit feuchtem Filterpapier ausgekleidet waren, gelegt
Nach 20stündiger Bebrütung bei Raumtemperatur wurden die Objektträger unter dem Mikroskop untersucht
und die prozentuale Menge an gekeimten Sporen wurde aufgezeichnet Die Ergebnisse sind in der
folgenden Tabelle zusammengestellt:
65
Konzentration, ppm | % Keimung |
40 | 2 |
20 | 20 |
10 | 13 |
5 | 25 |
0 (Vergleich) | 42 |
Wenn der gleiche Test mit 1,8-Diguanidino-octan-sulfat unter Verwendung von Sporen von Piricularia oryzae
durchgeführt wurde, kamen bei einer Konzentration von 100 ppm an Wirkstoff 8% der Sporen zur Keimung und
bei einer Konzentration von 25 ppm 19%, während bei einer unbehandelten Vergleichsprobe 66% der Sporen
zur Keimung kamen.
Im folgenden wird die Herstellung erfindungsgemäßer Salze beschrieben (Beispiel 4 bis 6).
l^-Diguanidino-octan-carbonat
Eine Lösung von 10 g 1,8-Diguanidino-octan-sulfat in 80 ml Wasser wurde auf dem Dampfbad erhitzt und heiß
durch eine Fritte in einen 250-ml-Kolben filtriert. Der Kolben wurde mit wenig Wasser gespült und durch den
Trichter wurde in den gleichen Kolben eine heiße Lösung von 15 g wasserfreiem Natriumcarbonat in 40 ml
Wasser filtriert Beim Kühlen bildete sich ein Niederschlag.
trennt, mit Alkohol gewaschen und in einem Vakuumofen getrocknet Man erhielt in quantitativer Ausbeute is ;
farblose Kristalle vom F 172—175° C. Beim Umkristallisieren aus Wasser wurde das Produkt in der Form 4"
farbloser Nadeln erhalten ί ι
l^-Diguanidino-octan-diacetat
/j
(A) 5,48 g (20 mMol) 1 ,ö-Diguanidino-octan-carbonat, hergestellt wie in Beispiel 4, wurden mit 2,4 g (40 mMol)
Eisessig und 5 ml Wasser versetzt Das Gemisch sprudelte heftig. Es wurde vorsichtig 5 Minuten auf dem
Dampfbad erwärmt Der Feststoff löste sich nicht vollständig auf, und es wurden noch 5 ml Essigsäure und 20 ml
Wasser zugesetzt Nach Erwärmen (2 Minuten) lösten sich die letzten Spuren Feststoff, und die Lösung wurde
durch eine Fritte filtriert Durch Zugabe von 50 ml Aceton wurde das Acetat in der Form eines farblosen
Feststoffs gebildet Der Feststoff wurde abgetrennt, mit einem geringen Volumen Aceton gewaschen und an
Eine Probe des Feststoffs wurde umkristallisiert, indem man sie in Essigsäure auflöste und mit Aceton fällte. - *' f
Man erhielt 5 g l^-Diguanidino-octan-diacetat in der Form farbloser Nadeln vom F 202—205° C. Ausbeute 72%.
Die Löslichkeit in Wasser von 25° C betrug 12£ Gew.-%
AUaTJrSCfUrCi4H32N6O4 χ H2O
Gefunden: N 23,1% -
(B) 29,0 g des wie in Beispiel 4 hergestellten 1,8-Diguanidino-octan-carbonats wurden unter Rühren zu einer \
Lösung von 18 ml Essigsäure (50% Oberschuß) in 30 ml .Wasser von Raumtemperatur zugesetzt Das Gemisch '
wurde 1V2 Stunden gerührt und dann auf dem Dampfbad erwärmt, bis der größte Teil des Feststoffs in Lösung
gegangen war, und dann durch eine Glasfritte filtriert Das beim Kühlen ausfallende 1,8-Diguanidinc-octan-diacetat wurde in der Kälte abfiltriert Durch weiteres Abkühlen wurde noch eine weitere Menge an der Verbin- *-
dung erhalten. Der Feststoff wurde trockengesaugt und im Ofen getrocknet ·.'
heißem Wasser umkristaflisiert Die Ausfällung wurde durch Zusatz von 300 ml Aceton beendet Das umkristallisierte Material hatte einen Schmelzpunkt von 208 bis 209° C
(C) 14,4 g (0,1 MoI) 13-Diamino-octan, 8,4 g (0,2 MoI) Cyanamid und 6,1 g Essigsäure wurden in 50 ml absolutem Äthanol gelöst, und die Lösung wurde 31 Stunden am Rückfluß gekocht Dann wurde Äthanol an einem
Rotationsverdampfer abgedampft, und der Rückstand wurde mit 350 ml Aceton/Wasser 1:4 versetzt Die
ausfallenden 117 g an Feststoff wurden abgetrennt und getrocknet; F194 bis 196° C
Nach Umkristallisieren aus wäßrigem Aceton wurde 1,8-Diainino-octan-diacetat in der Form eines farblosen
Feststoffe vom F 202 bis 203° C mit einem Infrarotspektrum, das die Richtigkeit der angenommenen Struktur
bestätigt, ta halten.
13-Diguanidino-octan-carbonat, hergestellt wie in Beispiel 4, wurde in einzelnen Anteilen unter Rühren bei
Raumtemperatur einer wäßrigen Lösung der erforderlichen Säure (10% Oberschuß) zugesetzt Nach Beendigung der Zugabe wurde das Gemisch noch 30 bis 60 Minuten auf einem Heißwasserbad oder Dampfbad gerührt
Nach dem Kühlen wurde das Gemisch abgeschreckt und nitriert, und der abgetrennte Feststoff wurde mit wenig
kaltem Wasser umkristalBsiert und in einem Ofen bei 70°C getrocknet
Salz von F, °C
1,8-Diguanidino-octan
Ausbeute, % (nicht umkristallisiert)
Analyse, % N
gefunden berechnet
Ungefähre Löslichkeit in Wasser bei25°C,
Gew.-%
Fumarat
Bis-chloracetat Dibenzoat
Maleat
Succinat
299-301
130-131 182-183
221-222 278-280 142-143
00 | 23,4 | 23,2 |
(Monohydrat) | ||
61,5 | 19,6 | 19,4 |
49,5 | 17,1 | 17,15 |
(Monohydrat) | ||
98 | 21,8 | 22,0 |
(Dihydrat) | ||
97 | 21,9 | 22,0 |
(Dihydrat) | ||
98 | 15,4 | 15,3 |
(Anwendung)
Salze von 1,8-Diguanidino-octan wurden auf ihre Fähigkeit, breite Bohnen gegen Rost (Uromyces fabae) zu
schützen, geprüft
Die zu prüfenden Verbindungen wurden als Spray mit 200 ppm Wirkstoff angewandt Beide Seiten der Blätter
der Pflanzen.wurden benetzt, bis die Lösung ablief. Nachdem die Pflanzen getrocknet waren, wurden sie
infiziert, indem man trockene Sporen von infizierten Bohnenblättern darüberblies. Dann wurden die Pflanzen 24
Stunden bei etwa 100% relativer Feuchtigkeit gehalten, bevor sie in ein Gewächshaus gebracht wurden. Der
durch jede Behandlung erzielte Schutz, verglichen mit einer unbehandelten Vergleichspflanze wurde nach 7 bis
8 Tagen festgestellt Keine Phytotoxizität wurde bemerkt
Zum Vergleich wurde auch "Maneb" (50 ppm Wirkstoff) geprüft Diese bekannte Verbindung ist ein Dithiocarbamat-Mangansalz. Die Ergebnisse waren:
% Schutz
Sulfat 84
Carbonat 69
Acetat 87
Vergleich
Maneb 94
Salze von 1,8-Diguanidino-octan wurden auf ihre Fähigkeit, breite Bohnen gegen Botrytis fabae zu schützen,
geprüft
Die zu prüfende Verbindung wurde in der Form eines Sprays mit 300, 100, 30 oder 10 ppm Wirkstoff
angewandt Beide Blattoberflächen wurden behandelt
Nachdem die Pflanzen getrocknet waren, wurden von den Blättern Stücke ausgeschnitten und in Petrischalen
auf ein feuchtes Filterpapier gelegt Die Blattstücke wurden infiziert, indem man sie mit einer Suspension von
Sporen von Botrytis fabae in einer Nährlösung (Rohrzucker/Citrat) besprühte.
Nach 24 Stunden wurde der Angriff durch den Fungus bestimmt und der prozentuale Schutz berechnet Als
Vergleichsverbindung wurde "Dichlofluanid" in einer Konzentration von 10 ppm verwendet Die Ergebnisse
waren:
Salz von 1,8-Diguanidmo-octaii
% Schutz bei % Schutz durch
300 100 30 10 ppm "Dichlofluanid"
Sulfat
Carbonat
Dibenzoat
100 92
100 | — | 65 | 90 |
74 | 65 | 79 | |
84 | 70 | 79 |
Das Sulfat, Carbonat und Diacetat von 1,8-Diguanidino-octan wurden als Saatschutzmitte! an Weizen, der mit
Septoria nodorum infiziert war, geprüft
Mit den zu prüfenden Verbindungen wurden Aufschlämmungen, die 50% Wirkstoff zusammen mit einem
inerten Träger und der Mindestmenge an einem geeigneten Netzmittel enthielten, hergestellt Diese Aufschlämmung
wurde auf Weizen aufgebracht, von dem bekannt war, daß er eine starke natürliche Fungusinfektion
aufwies. Es wurden 2 g/kg Saat verwendet.
Zum Vergleich wurde eine weitere Weizenprobe mit 2 g/kg an einem Organoquecksilber-Saatschutzmittel
mit einem Gehalt von 1% Wirkstoff behandelt. Auch das unbehandelte Saatgut wurde geprüft, um ein Maß für
die Infektion zu erhalten.
Das behandelte Saatgut wurde in kleinen Plastikschalen in calciniertem Chinaton ausgesät und in einem
Gewächsraum unter gesteuerten Bedingungen von Feuchtigkeitsgehalt, Licht und Temperatur auflaufen gelassen.
Etwa 3 Wochen nach der Aussaat, als die Sämlinge 7,5 bis 10 cm hoch waren, wurden sie aus den Schalen
genommen und die infizierten wurden von den gesunden Pflanzen getrennt. Außerdem wurde die prozentuale
Keimung bestimmt
Salz von 1,8-diguanidino-octan
Keimung, %
gesund, %
Sulfat Carbonat Acetat
Organoquecksilberverbindung unbehandelt
90 94 91
93 89
Claims (1)
1. Mittel zur Bekämpfung von Fungusinfektionen bei Pflanzen, dadurch gekennzeichnet, daß es als Wirkstoff
eine Verbindung der allgemeinen Formel
NH NH
I I
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