DE1768736C - N Acyl N hydrocarbylsulfenyl harn stoffe und diese enthaltende Fungizide - Google Patents

N Acyl N hydrocarbylsulfenyl harn stoffe und diese enthaltende Fungizide

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DE1768736C
DE1768736C DE19681768736 DE1768736A DE1768736C DE 1768736 C DE1768736 C DE 1768736C DE 19681768736 DE19681768736 DE 19681768736 DE 1768736 A DE1768736 A DE 1768736A DE 1768736 C DE1768736 C DE 1768736C
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chlorobenzoyl
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Melancthon S Berkeley Cahf Brown (V St A)
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Description

Die Erfindung betrifft N-Acyl-N'-hydrocarbyl-sulfenylharnstoffe der allgemeinen Formel
Ri _ CO — NHCONH — S — R2
in der R1 eine Phenyl-, p-Chlorphenyl- oder p-Nitrophenylgruppe und Ra eine Trichlormethyl-, 1,2,2-Trichloräthyl-, Tetrachloräthyl-, Trichlorvinyl- oder p-Chlorphenylgruppe bedeutet, sowie diese als Wirkstoffe enthaltende fungizide Mittel.
Die erfindungsgemäßen Harnstoffe können hergestellt werden, indem man ein N-Acyl-N'-hydrocarbyl-sulfenyl-carbodiimid mit Wasser bei Temperaturen von etwa O bis 10O0C hydrolysiert. Die Hydrolyse kann in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels, z. B. Acetonitril, Chloroform, Dioxan, Benzol und Dimethylformamid durchgeführt werden.
Ein zweckmäßiges Veifahren zur Herstellung dieser Harnstoffe besteht darin, daß die Hydrolyse in einem Arbeitsgang mit der Herstellung des Carbodiimids gekoppelt wird. So kann das Carbodiimid hergestellt werden, indem man ein Hydrocarbylsulfenylhalogenid, in der die Hydrocarbylgruppe R2 die vorstehend beschriebene Bedeutung hat, vorzugsweise ein Hydrocarbylsulfenylchlorid, mit einem Alkalimetallsalz eines Acylcyanamids, vorzugsweise dem Natriumsalz, umsetzt. Diese Reaktion kann in einem wäßrigen Medium bei Temperaturen von etwa 0 bis 5O0C durchgeführt werden. Diese Bedingungen allein können ausreichen, um das Carbodiimid in den Harnstoff umzuwandeln, und zwar in Abhängigkeit von der Natur der Hydrocarbylgruppe (R2 in der obigen Formel) und den Hydrolysebedingungen. Falls das Carbodiimid unter diesen Reaktionsbedingungen keine Hydrolyse eingeht, können stärkere Hydrolysebedingungen notwendig sein.
Wäßrige Medien, die bei der Herstellung des Carbodiimid-Vorläufers verwendet werden können, umfassen Wasser und Gemische aus Wasser mit relativ inerten, mit Wasser mischbaren, organischen Lösungsmitteln, z. B. Dioxan, Dimeihoxyäthan und Dimethylformamid. Das Alkalimetallsalz des Acylcyanamids kann in situ durch Zugabe eines Acylcyanamids zu einem Alkalimetallhydroxid hergestellt werden. Das Salz kann aber auch in gleicher Weise vor der Reaktion hergestellt und dann getrennt zugesetzt werden.
Die erfindungsgemäßen Harnstoffe können auch hergestellt werden, indem man N-Acylharnstoffe mit Sulfenylhalogeniden ..; inerten Lösungsmitteln, z. B. Dimethylformamid, umsetzt. Sie können aber auch hergestellt werden, indem man ein Acylcyanamid mit Wasser und einem Sulfenylhalogenid umsetzt.
Die erfindungsgemäßen Harnstoffe sind kristalline Feststoffe. Sie können deshalb aus dem Reaktionsgemisch durch übliche Verfahren, wie Filtrieren, isoliert werden. Sie können durch Waschen mit organischen Lösungsmitteln und durch Umkristallisieren aus organischen Lösungsmitteln, wie Chloroform, Aceton, Benzol und Acetonitril, gereinigt werden.
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung. Sofern nichts anderes angegeben ist, beziehen sich hierbei die Prozentsätze auf das Gewicht.
Beispiell
In einem Mischer wurden 9,0 g 50%iges Natriumhydroxid und 250 cms Eiswasser gemischt Diesem Gemisch wurden 14 g Benzoylcyanamid zugesetzt und etwa 1 Minute gemischt. Dem Mischer wurden dann 22,5 g 1,2,2,2-TetrachloräthyIsulfenylchlorid zugeführt und das Gemisch etwa 10 Minuten gerührt. Es bildete sich ein fester Niederschlag. Dieser Niederschlag wurde abfiltriert, mit Eiswasser gewaschen und in den Mischer zurückgegeben, in dem er mit kaltem Hexan gemischt, filtriert und wiederum mit Hexan gewaschen wurde. Der zurückbleibende Feststoff wurde in 300 cm3 Chloroform gelöst und die Lösung
as mit kaltem Wasser gewaschen. Diese Lösung wurde dann getrocknet, das Lösungsmittel abgetrennt. Der dabei erhaltene kristalline Stoff wurde aus Benzol umkristallisiert und ergab 9 g N- Benzoyl - N'-1,2,2,2-tetrachloräthylsulfenyl-harnstoff vom Schmelzpunkt 158 bis 162°C. Elementaranalyse für S und Cl:
Berechnet
gefunden
S 8,84, Cl 38,1%;
S 8,73, Cl 37,35 °/0.
Beispiel 2
Es wurden 5 g N-Benzoyl-N'-Ll^^-tetrachloräthyl-sulfenylcarbodiimid in 50 cm3 Acetonitril in einem Reaktionsgefäß gelöst. Dieser Lösung wurden etwa 3 cm3 Wasser zugegeben und dieses Gemisch 15 Minuten unter Rücknußbedingungen behandelt. Das Reaktionsgemisch wurde dann gekühlt und filtriert und ergab 3,7 g N-Benzoyl-N'-l,l,2,2-tetrachlorähylsulfenyl-harnstoff Vom Schmelzpunkt 144 bis 149° C.
Elementaranalyse für Cl und S:
Berechnet ... CI 39,2, S 8,84 °/0;
gefunden ... Cl 38,45, S 8,70 °/0.
Auf ähnliche Weise wurden weitere N-Acyl-N'-hydrocarbyl - sulfenyl - harnstoffe hergestellt. Diese Verbindungen, ihre Schmelzpunkte und Analysen sind in Tabelle 1 aufgerührt.
Die erfindungsgemäßen Harnstoffe besitzen fungizide Wirkung. Spezielle Organismen, die durch erfindungsgemäße Harnstoffe bekämpft wurden, sind Pythium, Helmithosponum, Rhizocotonia, Monilina und Alternaria. Man verwendet die erfindungsgemäßen Harnstoffe in fungiziden Mengen mit festen oder flüssigen Verdünnungsmitteln oder Trägern. Ferner ist zu erwarten, daß sie in fungiziden Mengen bei Fungi oder Befallstellen, insbesondere vegetativen Befallstellen wie Pflanzen oder Papier angewendet werden, die durch Fungi angegriffen werden. Vorhandene Vorrichtungen und Verfahren können für eine derartige Anwendung benutzt werden. Fungizide Präparate aus diesen Harnstoffen können auch Klebemittel, Pflanzenwuchsregulatoren, Füllstoffe oder Stibilisatoren enthalten.
Eine -epresentative Anzahl der erfindungsgemäßen Harnstoffe wurde im Vergleich zu dem bekannten Fungizid Mangan(II) - äthylenbisdithiocarbamat (Maneb®) auf ihre fungizide Wirksamkeit mit Hilfe des Mycel-Tropfentests untersucht Dieser Test ist dazu bestimmt, die fungitoxische Aktivität von Chemikalien mit fungizider Wirkung in Form des Hemmungsgrades des Mycelwachstums zu messen.
Jede zu untersuchende Verbindung wurde in Aceton in einer bestimmten spezifischen Konzentration gelöst. Papierscheiben, die zuvor mit gleichen Mengen des besonderen Fungusmycels inokuliert worden waren, wurden auf ein Kartoffeldextrose-Agai-Medium gebracht. Auf die Mitte der Papii^scheiben wurde ein genaues und immer gleiches Volumen einer jeden der Fungizidlösungen aufgebracht. Nach der Behandlung mit dem fungitoxischen Stoff wurden die Scheiben zusammen mit den inokulierten, jedoch nicht behandelten Kontrollscheiben bei Umgebungstemperatur so lange inkubiert, bis diese unbehandelten Scheiben bis zu einem gewissen Ausmaß mit Mycehvachstum vom Scheibenrand aus bei den behandelten und unbehandelten Proben ausgefüllt waren. Aus diesem Vergleich wurde eine prozentuale Hemmung der Wachs- tumsfläche bestimmt. Die Versuchsergebnisse unter Verwendung von Pythium ultimum als spezielles Fungusmycel sind in Tabelle II zusammengestellt; sie zeigen, daß die erfindungsgemäßen Verbindungen in ihrer fungiziden Wirksamkeit der Vergleichssub stanz überlegen sind.
Tabelle
Verbindung Schmelzpunkt
CC)
0Zo
berechnet
Ana
S
gefunden
yse
7» Cl
berechnet I gefunden
12,40
N-Benzoyl-N'-p-chlorphenylsulfenyl-harnstoff 175 bis 177 10,44 10,34 11,56 31,45
N-Benzoyl-N'-l,2,2-trichloräthyIsulfenyl-harnstoff 138 bis 142 9,75 9,58 32,3 20,6
45,0
N-p-Chlorbenzoyl-N'-p-chlorphenylsulfenyl-harnstoff
N-p-Chlorbenzoyl-N'-l^^^-tetrachloräthylsulfenyl-
200 bis 201
(Zersetzung)
194 bis 196
9,41
8,06
9,15
9,02
20,9
44,5
34,18
Hai HoLU11
N-Benzoyl-N'-trichlorvinylsuifenyl-harnstoff
157 bis 162 9,85 10,08 35,8 39,45
N-p-Chlorbenzoyl-N'-perchlormethylsulfenyl-harnstoff 200 bis 205 9,2 9,85 40,8 43,7
38,5
N-p-Chlorbenzoyl-N'-l.l^^-tetrachloräthylsuifenyl-
harnstoff
N-p-Chlorbenzoyl-N'-trichlcrvpnylsulfenyl-harnstoff
172 bis 175
163 bis 167
8,06
8,90
8,14
8,96
44,6
39,4
37,35
N-Benzoyl-N'-l^^^-tetrachloräthylsulfenyl-hamstoff 158 bis 162 8,84 8,73 39,1 32,95
N-Bcnzoyl-N'-perchlormethylsulfenyl-harnstoff 165 bis 168 10,22 9,91 34,0 10,03
N-p-Nitrobenzoyl-N'-p-chlorphenylsulfenyl-harnstoff 200 bis 204 9,1 8,83 10,1 34,35
29,09
28,0
N-p-Nitrobenzoyl-N'-^l^^-tetrachloräthylsulfenyl-
harnstoff
N-p-Nitrobenzoyl-N'-perchlormethylsulfenyl-harnstoff
N-p-Nitrobenzoyl-N'-trichlorvinylsulfenyl-harnstoff
166 bis 171
180 bis 184
(Zersetzung)
183 bis 185
7,86
8,92
8,62
8,04
8,79
8,50
34,9
29,44
28,5
29,6
N-Benzoyl-N '-1,1 ^-trichloräthylsulfenyl-harnstoff 125 bis 129 9,75 9,25 32,3
Tabelle II
Verbindung Mycelhemmung
Pythium ultimum
% Bekämpfung/
ppm
N-Benzoyl-N'-l^^^-tetrachloräthylsulfenyl-harnstoff N-Benzoyl-N'-l^^-trichloräthylsulfenyl-harnstoff N-p-Chlorbenzoyl-N'-p-chlorphenylsulfenyl-harnstoff N-p-Chlorbenzoyl-N'-l^^^-tetrachloräthylsulfenyl-harnstoff N-p-Chlorbenzoyl-N'-l.l^^-tetrachloräthyisiilfenyl-harnstoff N-p-Chlorbenzoyl-N'-trichlorvinylsulfenyl-harnstoff N-p-Nit*Obenzoyl-N'-l,l,2,2-tetrachloräthylsuIfenyl-harnstofF N-p-Nitrobenzoyl-N'-trichlorvinylsulfenyl-harnstoff N-Benzoyl-N'-l.l^-tnchloräthylsulfenyl-harnstoff Maneb® (Vergleichssubstanz) 100/100
100/250
100/250
100/40
100/40
100/40
93/40 100/16 100/40
53/250

Claims (2)

Patentansprüche:
1. N- Acyl - N' - hydrocarbylsulf enyl - harnstoffe der allgemeinen Formel
Ri-CO- NHCONH — S — R*
in der R1 eine Phenyl-, p-Chlorphenyl- oder p-Nitrophenylgruppe und R* eine Trichlormethyl-, 1,2,2-Trichloräthyl-, Tetrachloräthyl-, Trichlorvinyl- oder p-Chlorphenylgruppe bedeutet.
2. Fungizides Mittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einer Verbindung gemäß' Anspruch 1 als Wirkstoff.
DE19681768736 1967-06-26 1968-06-25 N Acyl N hydrocarbylsulfenyl harn stoffe und diese enthaltende Fungizide Expired DE1768736C (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US64897767A 1967-06-26 1967-06-26
US64897767 1967-06-26

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE1768736A1 DE1768736A1 (de) 1972-02-03
DE1768736C true DE1768736C (de) 1973-04-19

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