DE1695968B2 - 4-Methyl-thiazolyl-5-carboxaniIidverbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als fungizide Mittel - Google Patents
4-Methyl-thiazolyl-5-carboxaniIidverbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als fungizide MittelInfo
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Description
in der X eine Amino- oder Methylgruppe und R ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe in 2- oder
3-SteIlung bedeutet.
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
in an sich bekannter Weise entweder ein entsprechendes a-Halogenacetoacetanilid mit Thioharnstoff
oder Thioacetamid in Wasser oder einem üblichen organischen Lösungsmittel umsetzt oder
daß man ein entsprechendes Acetoacetanilid mit Sulfurylchlorid in Gegenwart von Thioharnstoff in
einem inerten organischen Lösungsmittel umsetzt oder daß man 2,4-Dimethylthiazol-5-carbonsäurechlorid
mit Anilin, m- oder o-Toluidin umsetzt
3. Verwendung der Verbindungen nach Anspruch 1 als fungizide Mittel.
Die Erfindung betrifft 4-Methyl-thiazoIylcarboxanilidverbindungen
und Verfahren zu ihrer Herstellung. Die Erfindung bezieht sich auch auf die Anwendung
dieser Verbindungen als fungizide Mittel.
Wie gefunden wurde, sind bestimmte dieser Verbindungen aus der Gruppe der Thiazolcarbonsäureanilide
als fungizide Mittel technisch brauchbar. Ein besonderer Effekt, den einige der erfindungsgemäßen Thiazolcarbonsäureanilide
bei der Anwendung zur Regulierung des Pflanzenwuchses bewirken, besteht darin, daß sie
das Wachstum des Stengels oder Stammes einer Pflanze verhindern und bzw. oder die Blattwerk-, Blüten- oder
Fruchterzeugung günstig beeinflussen. Dieser Effekt des Steil- bzw. Stamm-Zwergwuchses ermöglicht das
Ziehen von Pflanzen auf schlechten Nährböden, wie wenig fruchtbaren Böden, oder er kann es der Pflanze
ermöglichen, daß sie nur wenig Energie auf die Erzeugung von unerwünschten Zellulosestrukturen
verschwendet.
Die erfindungsgemäßen 4-Methyl-thiazoyl-5-carboxanilidverbindungen
haben die allgemeine Formel
N-X-C
-C-CH,
C— C — N-
C— C — N-
' Il I
ο η
in der X eine Amino- oder Methylgruppe und R ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe in der 2- oder
3-Stellung bedeutet.
Diese Verbindungen sind wirkungsmäßig solchen Verbindungen überlegen, die als sehr gute Fungizide
bekannt sind, insbesondere auch dem strukturmäßig ähnlichen 2-Methyl-3-carboxanilido-l,4-oxathiin gemäß
der US-PS 32 49 449.
Die drei wirksamsten erfindungsgemäßen Verbindungen sind das
2-Amino-4-methylthiazol-5-carbonsäureanilid,
das
2-Anlino-4-methyIthiazol-5-carbonsäure-
das
2-Anlino-4-methyIthiazol-5-carbonsäure-
o-toluidid und das
2,4-Dimethylthiazol-5-carbonsäureanilid.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können auf das Saatgut, den Boden, die Pflanzen oder Pflanzenteile
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können auf das Saatgut, den Boden, die Pflanzen oder Pflanzenteile
ίο aufgebracht werden, um die pflanzenwuchsregulierende
Wirkung zu entfalten oder diese gegen den Angriff durch Fungi in jeder zweckmäßigen Weise zu schützen.
Normalerweise werden die Verbindungen in Form einer Stoffmischung aufgebracht, welche den Wirkstoff
zusammen mit einem inerten Träger oder Verdünnungsmittel enthält Der chemische Wirkstoff kann jedoch
gelegentlich auch ohne Träger oder Verdünnungsmittel verwendet werden, vor allem dann, wenn er dazu
benutzt wird, um das Saatgut zu behandeln.
Typische pulverförmige feste Trägerstoffe sind die verschiedenen Silikatmineralien, beispielsweise Glimmer,
Talkum, Pyrophillit und Tone. Der Wirkstoff kann auf das Saatgut auch nach Vermischen mit einem
üblichen oberflächenaktiven Netzmitte! mit oder ohne zusätzlichem pulverförmigen festen Träger in üblicher
Weise aufgebracht werden.
Das Netzmittel kann irgendein übliches anionisches, nichtionisches oder kationisches oberflächenaktives
Mittel sein. Der Wirkstoff kann als Stäubepräparat im
jo Gemisch mit Sand oder Erde oder einem pulverförmigen
festen Träger, wie einem Silikatmaterial, mit oder ohne weiteren Zusatz eines oberflächenaktiven Mittels
auf die Bodenfurchen während des Einlegens des Saatgutes aufgebracht werden, oder der Wirkstoff kann
J5 als wäßriger Spray, gewünschtenfalls unter Mitverwendung
eines oberflächenaktiven Dispergiermittels und gegebenenfalls auch eines pulverförmigen festen Trägers,
auf die Saatreihen aufgebracht werden, und zwar vor, während oder nach dem Einlegen des Saatgutes.
Bei der Verwendung als Saatschutzmittel kann die Menge der Verbindung zweckmäßigerweise 15,6 bis
749,3 g pro 100 kg Saatgut, bei einer Verwendung als Bodenfungizid 0,11 kg bis 11,2 kg pro ha betragen, und
zwar aufgebracht auf Saatreihen, die das Äquivalent einer Fläche von 5,1 cm breiten und 5,1 cm tiefen, in
einer Richtung in einem Abstand von 1,02 m verlaufenden parallelen Saatreihen ausmachen. Als Bodenfungizid
in Form eines Silikat-Stäubepräparates oder eines wäßrigen Sprays kann der Wirkstoff in einer Dosierung
von 1,12 kg bis 112 kg pro ha breit ausgestreut und als Blattwerkfungizid auf wachsende Pflanzen in einer
Dosierung von 0,28 bis 11,2 kg pro ha aufgebracht werden.
Bei der Verwendung als pflanzenwuchsregulierendes Mittel kann der Wirkstoff auf verschiedene Pflanzenteile,
darunter das Saatgut, in einer Dosierungsmenge von 0,05 kg bis 5,0 kg pro 100 kg Saatgut aufgebracht
werden.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können nach
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können nach
w) jeder geeigneten Methode hergestellt werden. Eine
vorzugsweise geeignete Methode besteht in dem an sich bekannten Ringschluß zwischen einem entsprechenden
a-Halogenacetoacetanilid, z. B. dem «-Chlorderivat, und Thioacetamid oder Thioharnstoff.
h) Weiter können die Verbindungen auch durch
Amidierung des entsprechenden 5-Carbonsäurechlorids hergestellt werden.
Die Ringschlußreaktion wird gewöhnlich in Wasser
Die Ringschlußreaktion wird gewöhnlich in Wasser
oder in einem üblichen organischen Lösungsmittel durchgeführt Das «-Halogenacetoacetanilid kann ferner
in Gegenwart des Thioharnstoffe oder des Thioamids in situ gebildet werden. So entsteht
a-Chloracetoacetanilid in situ aus Acetoacetanilid und Sulfurylchlorid in einem organischen Lösungsmittel, wie
Benzol oder Toluol. Ist der Thioharnstoff bzw. das Thioamid während der Herstellung des a-Halogenacetoacetanilids
anwesend, dann kann die gesamte Folge von Reaktionsstufen, die zu der Bildung des Säureadditionssalzes
führt, in einem Reaktionsgefäß durchgeführt werden. Die Gewinnung der freien Base aus dem
Säureadditionssalz (z. B. dem Hydrochlorid) erfolgt dann nach an sich üblichen Methoden.
Die Umsetzung zwischen dem «-Halogenacetoacetanilid und dem Thioharnstoff oder dem Thioamid setzt
für gewöhnlich ein, wenn die Reaktionspartner bei Zimmertemperatur miteinander vermischt werden,
zweckmäßig in einem geeigneten Lösungsmittel, wie Wasser oder einem Alkohol, z. B. Äthanol.
Andere wäßrige Reaktionsmedien, wie Benzol/Wasser und Toluol/Wasser, können ebenfalls benutzt
werden. Man kann den Thioharnstoff im Überschuß anwenden. Die Umsetzung wird üblicherweise durch 15
Minuten bis 2 Stunden langes Erhitzen auf dem Dampfbad und anschließendes Alkalischmachen zum
vollständigen Ablauf gebracht. Das ausgefallene Thiazol kann schließlich abfiltriert, gewaschen und getrocknet
werden. Die 2-Aminothiazole sind in Benzol unlöslich und das ermöglicht ihre Herstellung aus rohen
«-Halogenacetoacetaniliden, weil die in dem a-Halogenacetoacetanilid
vorhandenen Verunreinigungen aus dem Endprodukt ausgewaschen werden können.
Die Erfindung soll nun anhand der folgenden Beispiele näher erläutert werden. Die Beispiele 1 bis 5
veranschaulichen die Herstellung der neuen Verbindungen und die Beispiele A bis G sind Anwendungsbeispiele
für die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Verbindungen.
2-Amino-4-methylthiazol-5-carbonsäureanilid
— Methode A —
— Methode A —
846 g a-Chloracetoacetanilid (4 Mol), 310 g Thioharnstoff und 1400 ml Äthanol wurden bei Zimmertemperatur
gründlich miteinander vermischt. Bald setzte eine exotherme Reaktion ein, und innerhalb weniger
Minuten war eine vollständige Lösung eingetreten. Der Reaktionskolben wurde dann auf ein Dampfbad gestellt
und 15 bis 20 Minuten erhitzt. Fast augenblicklich erfolgt die Ausfällung des Hydrochlorids. Das Reaktionsgemisch
wurde gekühlt und das Hydrochlorid durch Filtrieren gewonnen. Das Hydrochlorid wurde in
warmem Wasser gelöst und die Lösung filtriert und mit Ammoniumhydroxyd alkalisch gestellt. Die ausgefällte
Base wurde abfiltriert und getrocknet. Das Rohprodukt (815 g; entsprechend einer Ausbeute von 87%) begann
bei 211°C zu schmelzen und schmolz schließlich endgültig unter Zersetzung bei 262° C. Die Umkristallisation
aus Äthanol ergab 692 g 2-Amino-4-methylthiazolcarbonsäureanilid, das bei 22 Γ C oder dürber zu
schmelzen anfing. Die Ausbeute betrug 74%. (Die gereinigte Base schmilzt teilweise bei 222 bis 223° C und
wird dann wieder fest. Die Zersetzung tritt langsam mit steigender Temperatur ein, und der endgültige Schmelz-Dunkt
ist variabel.}
- Methode B -
Ein Reaktionsgemisch aus a-Chloracetoacetanilid (528 g; 2,5 Mol), Thioharnstoff (19Og; 2,5 ml) und
Wasser (1600 ml) wurde verrührt und auf 80 bis 900C
erhitzt, bis der Feststoff sich gelöst hatte (etwa 1 Stunde). Die heiße Lösung wurde filtriert, und das Filtral
mit einer konzentrierten Ammoniumhydroxydlösung (28- bis 30%ig) (203 ml) und Wasser (300 ml) alkalisch
ίο gestellt Die weiße Ausfällung wurde abfiltriert, mit
Wasser gewaschen und getrocknet Das weiße Produkt schmolz bei 220 bis 223° C und wog 526 g. Das entsprach
einer Ausbeute von 90%.
2-Amino-4-methyiihiazol-5-carbonsäurem-methylanilid
Sulfurylchlorid (41 g) wurde portionsweise zu einem Gemisch aus Acetoacetyl-m-toluidid (57 g), Thioharnstoff
(46 g) und Benzol (100 ml) gegeben. Um die Reaktion unter Kontrolle zu halten, war Kühlung
erforderlich. Nachdem die Anfangsreaktion abgeklungen war, wurde das Gemisch 1 Stunde auf dem
Dampfbad erhitzt und über Nacht bei Zimmertemperatur stehengelassen. Die Hauptmenge des Benzols wurde
aus der entstehenden festen Masse unter Vakuum verdampft Die Lösung, die durch Behandlung der festen
Masse mit warmem Wasser erhalten worden war, wurde filtriert und mit Ammoniumhydroxyd alkalisch
gestellt. Die ausgefällte Base wurde durch Filtrieren gewonnen und aus Äthanol umkristallisiert und lieferte
33 g — entsprechend 45% Ausbeute — gelbe Kristalle vom Schmelzpunkt 180 bis 191 und 193 bis 194° C
(Doppelschmelzpunkt).
40 Beispiel 3 .
2,4-Dimethylthiazol-5-carbonsäureanilid
2,4-Dimethylthiazol-5-carbonsäureanilid
Λ-Chloracetoacetanilid (211,5 g; 1 Mol), Thioacetamid
(75 g; 1 Mol) und Äthanol (400 ml) wurden miteinander unter Rückfluß auf einem Dampfbad erhitzt. Bald
nachdem das Gemisch zum Sieden gekommen war, setzte eine exotherme Reaktion ein, und die Komponenten
gingen innerhalb weniger Minuten in Lösung. Das Erhitzen von außen wurde kurz unterbrochen, bis die
exotherme Reaktion abgeklungen war, und wurde dann noch etwa 1 Stunde fortgesetzt. Nachdem das
Reaktionsgemisch abgekühlt war, bildete sich eine Ausfällung des Thiazolhydrochlorids. Das Hydrochlorid
(das zu diesem Zeitpunkt gewünschtenfalls durch Filtrieren gewonnen werden kann) wurde erneut in
Lösung gebracht, und zwar durch Zugabe von wenig verdünnter Salzsäure und erneutes Erhitzen des
Gemisches. Eine geringe Menge unlöslichen Materials wurde durch Filtrieren der Lösung entfernt, und das
Filtrat wurde mit verdünntem Ammoniumhydroxyd alkalisch gestellt. Das ausgefällte Thiazol wurde durch
Filtrieren gesammelt, zweimal mit einem kalten 1 :1-Äthanol/Wasser-Gemisch gewaschen und getrocknet.
Es wurden 175 g (entsprechend einer Ausbeute von 75%) des Thiazols vom Schmelzpunkt 138 bis 140,5° C
erhalten.
2,4-Dimethylthiazol-5-carbonsäureanilid
— Methode C —
— Methode C —
Acetoacetanilid (177 g; 1,0 Mol) und Toluol (1 Liter) wurden in einen 3-1-Kolben oder einen noch größeren
Kolben, der mit einem Kühler, Tropftrichter und einem wirksamen Rührer ausgestattet war, gefüllt Zu dem
gerührten Gemisch wurde Sulfurylchlorid (137 g; 1,01 Mol) innerhalb 15 bis 20 Minuten zugegeben. Das
Rühren ivurde 30 bis 60 Minuten fortgesetzt und danach wurde Vh bis 2 Stunden lang ein mäßiger Luft- oder
Stickstoffstrom durch das gerührte Gemisch geperlt, um Chlorwasserstoff und Schwefeldioxyd zu entfernen.
Danach wurde Thioacetamid (75 g; 1,0 Mol) zu dem Gemisch gegeben, welches dann in etwa 15 bis 20
Minuten unter lebhaftem Rühren auf 70 bis 75° C erwärmt wurde. Mit steigender Temperatur wandelte
sich der suspendierte Feststoff in eine viskose Flüssigkeit um, die dazu neigte, sich an uen Wänden des
Kolbens abzusetzen. Das Erhitzen wurde abgebrochen, bevor das Reaktionsgemisch eine Temperatur von 750C
erreichte, doch stieg die Temperatur weiter an auf 80 bis 85° C, weil die exotherme Reaktion weiter vor sich ging.
Die viskose Flüssigkeit kristallisierte innerhalb weniger Minuten aus. Das Rühren wurde 20 bis 30 Minuten
weiter fortgesetzt, während sich das Reaktionsgemisch abkühlte. War die Temperatur auf 500C oder darunter
gefallen, so wurde verdünnte Salzsäure (75 ml konzentrierte Salzsäure mit 1500 ml destilliertem Wasser
verdünnt) zugesetzt und das Gemisch mehrere Minuten gerührt, um das feste Thiazolhydrochlorid zu lösen. Die
Schichten wurden dann getrennt und die wäßrige Schicht abfiltriert und mit verdünntem Ammoniumhydroxyd
alkalisch gestellt. Das abgeschiedene Thiazol wurde durch Filtrieren gesammelt, mit destilliertem
Wasser gewaschen und getrocknet. Das Produkt wog 181 g (78% Ausbeute) und schmolz bei 139,5 bis 142,5° C.
Eine weitere Menge (15 g) eines unerheblich weniger reinen Produktes wurde durch zwei- oder mehrmaliges
Extrahieren der Toluolschicht mit verdünnter Salzsäure (50 ml konzentrierte Salzsäure jeweils mit 500 ml
destilliertem Wasser verdünnt) erhalten. Die Gesamtausbeute betrug 84,5%.
Anwendungsbeispiele
Beispiel A
Beispiel A
Die Bewertung der Fähigkeit, Pflanzenkrankheiten zu bekämpfen, die bereits an den Pflanzen angegangen
sind, erfolgte anhand der folgenden Testmethoden.
200 mg des substituierten Thiazolcarbonsäureanilids wurden in 20 ml Aceton und 60 mg eines oberflächenaktiven
Stoffes ein Polyoxyäthylensorbitan-Monolaurat gelöst. Dieses Präparat wurde mit 80 ml destilliertem
Wasser verdünnt und lieferte so eine Suspension, die den chemischen Wirkstoff in einer Menge von 2000
Teilen pro Million Teile enthielt. Hieraus wurden gewünschtenfalls weiter Verdünnungsreihen hergestellt.
Die Suspensionen des chemischen Wirkstoffes wurden auf doppelt vorhandene Blumentöpfe mit 2,5 ml/sec
gesprüht, von denen jeder drei grüne Bohnenpflanzen mit 3 Blättern enthielt, die 48 Stunden vorher mit dem
Bohnenrost (Uromyces phaseoli typica Arth.) beimpft worden waren. Die Testpflanzen wurden dann 24
Stunden lang in einer Versuchskammer bei 24°C und einer relativen Feuchtigkeit von 100% untergebracht.
Nach Ablauf dieser Zeit wurden die Pflanzen wieder in das Gewächshaus gestellt. Etwa 10 Tage danach
erfolgte die Auswertung der Ergebnisse, die in der nachstehenden Tabelle I zusammengestellt sind.
Chemischer Wirkstoff IO |
Konzentra tion Teile pro Million Teile |
Abtötung der Krankheit |
2-Amino-4-methylthiazol- 5-carbonsäureanilid |
30 125 500 |
75 98 100 |
15 2-Amino-4-methylthiazol- 5-carbonsäure-o-tolylamid |
125 500 2000 |
20 60 100 |
2-Amino-4-methylthiazol- 5-carbonsäure-m-tolylamid |
500 2000 |
40 75 |
20 2,4-Dimethylthiazol- 5-carbonsäureanilid |
500 2000 |
97 100 |
Beispiel B |
Die systemische Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindungen wurde bei Saatgut wie folgt geprüft:
87 mg des chemischen Wirkstoffes wurden auf 70 g zur Aussaat bestimmte grüne Bohnen (Phaseolus
vulgaris) aufgebracht, wobei diese Menge einer
jo Dosierung von 125 g Wirkstoff pro 100 kg Saatgut entsprach. Die behandelten Saatbohnen wurden in
einem Glasgefäß von 227 g Inhalt unter mechanischem Rotieren 45 Minuten lang innig durchgemischt Danach
wurden je 5 Saatbohnen in je 5 Blumentöpfe mit 10 cm Durchmesser eingepflanzt, so daß pro Behandlung 25
Saatbohnen zur Verfügung standen. Nach dem Einlegen der Bohnen wurden die Testtöpfe in das Gewächshaus
gestellt, wo die Bewässerung der Töpfe von unten erfolgte und wo man dann die Bohnen keimen ließ. Nach
10 Tagen wurden die Pflanzen, die ihre Primärblätter voll entfaltet hatten, mit Bohnenrostsporen beimpft und
24 Stunden bei 24° C und einer relativen Feuchtigkeit von 100% bebrütet. Die Pflanzen wurden dann in das
Gewächshaus zurückgebracht und regelmäßig von unten bewässert. 10 Tage danach wurden die Pflanzen
auf das Fortschreiten der Bohnenrosterkrankung untersucht und mit unbehandelten Kontrollpflanzen
verglichen. Die Ergebnisse sind in Tabelle II wiedergegeben.
M Tabelle II
Unterdrückung des Bohnenrostes duch Saatbohnenbehandlung
Wirkstoff
Unbehandelte Kontrolle
2-Amino-4-methylthiazol-5-carbonsäureanilid
2-Amino-4-methylthiazol-5-carbonsäure-o-tolylamid
Wirkstoff- | Unter |
Dosierung | drückung |
g/100 kg | der Rost |
Saatgut | erkrankung |
_ | 0 |
125 | 100 |
250 | 100 |
500 | 100 |
125 | 100 |
250 | 100 |
500 | 100 |
Die Ergebnisse weisen aus, daß die chemischen Wirkstoffe: von dem Saatgut bis in das Blattwerk
befördert wurden und so die Blätter gegen die Bohnenrosterkrankung resistent gemacht wurden. Weiter
wurde beobachtet, daß die Bohnenpflanzen, die mit 2-Amino-4-methylthiazol-5-carbonsäureaniiid behandelt
worden waren, eine um etwa 60% herabgesetzte Höhe im Vergleich zu den unbehandelten Kontrollpflanzen
aufwiesen.
Dieses Beispiel veranschaulicht die Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindungen als Bodenfungizide
bei der Bekämpfung von aus dem Boden stammenden Krankheiten, wie die Nachauflauf-Fäule Rhizoctonia
solani Kühn von Baumwollsämlingen.
Hierzu wurden 66 mg der Verbindung in einem Glasgefäß mit 0,454 kg sauberem, trockenen Sand durch
lebhaftes Schütteln vermischt. Diese Vormischung wurde dann gründlich mit 2,84 kg Erde vermischt, so daß
man eine Konzentration von 20 Teilen pro Million Teile des Wirkstoffes in dem Erdboden/Sand-Gemisch
erhielt Die vorbehandelte Erde wurde dann in 5 Blumentöpfe mit einem Durchmesser von etwa 10 cm
20
gefüllt, in welche jeweils 5 Baumwollsamen Varietät Fox-4 gepflanzt wurden. Bevor die eingelegten Samen
bedeckt wurden, wurden die Töpfe dadurch beimpft, daß man ein Haferkorn, das mit Rhizoctania solani
Kühn aus einer 2 Wochen alten Kultur infiziert worden war, in die Mitte eines jeden Topfes und umgeben von
dem Baumwollsaatgut pflanzte. Das Saatgut und das Impfkorn wurden dann mit einer Erdschicht von etwa
1,3 cm bedeckt. Für jede Behandlung standen 25 Saatkörner zur Verfügung. Es wurden Kontrollversuche
gleichfalls 5fach durchgeführt, bei denen das Saatgut eingelegt und das mit Rhizoctonia solani infizierte
Impfkorn in die Mitte der Erde in den Blumentopf gepflanzt wurde, ohne daß jedoch die Behandlung mit
dem chemischen Wirkstoff durchgeführt worden war. Bei einer weiteren Kontrollversuchsreihe, die 5fach
durchgeführt wurde, wurden unbehandelte, nicht infizierte Samen geprüft. Die vorbereiteten Töpfe wurden
in das Gewächshaus gestellt, von unten bewässert und unter warmen und feuchten Bedingungen gehalten,
wobei man die Erdtemperatur auf 22 bis 26° C einstellte. Nach 3 Wochen wurden die Versuche durch Auszählen
der aufgelaufenen und überlebenden Baumwollsämlinge ausgewertet unter Anwendung der folgenden Formel:
Sämlingsstand in % =
Anzahl der überlebenden Sämlinge
Anzahl der aufgelaufenen Sämlinge
100
Die folgende Tabelle III gibt die Werte für das prozentuale Auflaufen und den Baumwollsämlingsstand
in % für die Behandlung mit dem Wirkstoff in einer Konzentration von 20 Teilen pro Million Teile (soweit
nichts anderes vermerkt ist) wieder, entsprechend einer Anwendungsdosierung von 0,67 kg Wirkstoff pro ha auf
Saatreihein, die das Äquivalent einer Fläche von 5,1 cm
breiten und 5,1 cm tiefen, in einer Richtung in einem Abstand von 1,02 m verlaufenden parallelen Saatreihen
ausmachen, wobei die erhaltenen Werte in Vergleich gesetzt wurden mit den unbehandelten beimpften und
unbehandelten nichtbeimpften Bodenversuchen.
Die in der Tabelle aufgeführten chemischen Wirkstoffe
entsprechen der allgemeinen Formel I in der X für eine Aminogruppe steht.
R | Auflauf | Sämlings stand |
Wasserstoff | 76 | 76 |
2-Methyl | 56 | 48 |
3-Methyl | 76 | 60 |
Unbehandelt, beimpfter Boden (Kontrolle) |
60 | 28 |
Unbehandelt, nicht beimpfter Boden (Kontrolle) |
72 | 72 |
Tabelle IV |
Dieses Beispiel erläutert die Wirkung von zwei erfindungsgemäßen Thiazolen als systemische Fungizide
bei der Anwendung als Saatgutbeizmittel gegen Rhizoctonia solani (Nachauflauf-Fäule von Baumwolle).
Das Saatgut war mit einem Quecksilberfungizid in der praktischen üblichen Weise behandelt worden, um das
Faulen zu verhindern.
Auf 50 g säurebenetzte Baumwollsaatkörner wurden 62 g der Verbindung in einem Marmeladeglas-ähnlichen
Glasgefäß aufgebracht. Das Vermischen erfolgte durch 45 Minuten langes Rollen. Je 5 Saatkörner wurden dann
in 10-cm-Blumentöpfe gepflanzt. In die Mitte eines jeden Topfes wurde ein mit Rhizoctonia solani
infiziertes Haferkorn gelegt, das von den in der angegebenen Weise behandelten Baumwollsaatkörnern
umgeben war. Die Saatkörner und das Impfkorn wurden mit einer Erdschicht von etwa 1,3 cm Dicke
bedeckt, und die Testtöpfe wurden dann im Gewächshaus bei 22 bis 26° C von unten feucht gehalten. In diesen
Test wurden zwei unbehandelte Kontrollen einbezogen, von denen die eine die unbehandelten Saatkörner plus
Impfkorn und die andere die unbehandelten Saatkörner ohne Impfkorn enthielt. Jeder Versuch wurde 5fach mit
insgesamt 25 Saatkörnern durchgeführt. 1 Woche später wurde das Auflaufen der Baumwollsaat beobachtet und
nach einer weiteren Woche wurde der Stand der Baumwollsämlinge notiert. Die erhaltenen Ergebnisse
sind in Tabelle IV wiedergegeben.
Wirkstoff
Wirkstoff-Dosierung
g/100 kg Saatgut
g/100 kg Saatgut
Auflauf
Sämlingsstand
2-Amino-4-methylthiazol-5-carhonsäureaniiid
125
250
500
250
500
76
68
68
72
64
60
64
60
64
Fortsetzung
Wirkstoff | Wirkstoff-Dosierung g/100 kg Saatgut |
Auflauf % |
Sümlingsstand % |
2-amiπo-4-methylthiazol-5-caΓbon- säure-o-tolylamid |
125 250 |
80 80 |
56 64 |
500 | 80 | 68 | |
Unbehandelt, beimpfter Boden (Kontrolle) |
- | 68 | 32 |
Unbehandelt, nicht beimpfer Boden (Kontrolle) |
80 | 80 |
Dieses Beispiel erläutert die Wirkung von 2-Amino-4-methylthiazol-5-carbonsäureanilid
als fungizides Saatgutbeizmittel in Feldversuchen gegen Rhizoctonia solani bei Bohnensämlingen.
Hierzu wurden im Frühling 62 mg des Thiazols in einem Glasgefäß von 227 g Inhalt 45 Minuten mit 100 g
Pintobohnen (Phaseolus vulgaris) vermischt, was einer Dosierung von 62,5 g Wirkstoff pro 100 kg Saatbohnen
entsprach. Es wurden außerdem Dosierungen von 125 g und 250 g Wirkstoff pro 100 kg Saatbohnen angewendet.
Die behandelten Saatbohnen wurden dann in einen Boden gepflanzt, der stark mit dem Fungus Rhizoctonia
solani Kühn verseucht war, der Krankheits-Schadstellen an den Stengeln der Bohnensämlinge hervorruft Jeder
Behandlungsversuch erfolgte in 4fach angelegten 2,4 m langen Saatreihen, die willkürlich verteilt angeordnet
waren. Die Versuche wurde auch mit Pentachlornitrobenzol, einem wirksamen Bekämpfungsmittel gegen
Rhizoctonia solani, durchgeführt. Die Pflanzenflächen wurden durch Bewässern feucht gehalten, um eine hohe
Aktivität der Krankheitsorganismen sicherzustellen. Etwa 3 Wochen später wurden die Ergebnisse bewertet.
Für die Beurteilung der Schwere des Krankheitsbefalles wurden in jeder Reihe 25 Pflanzen inspiziert (also
pro Behandlung 100 Pflanzen), und die befallenen Pflanzen wurden je nach der Schwere der Stengelinfektion
in 3 Gruppen unterteilt, und zwar in leicht (Faktor 1), mittelmäßig (Faktor 2) und stark infizierte (Faktor 3)
Pflanzen. Nach Multiplikation der Infektionszahl jeder Gruppe mit dem Faktor für Infektion, wurden die
Gesamtzahlen addiert und die Ergebnisse als Erkran- 5» kungsindex ausgedrückt und sind in Tabelle V
zusammengestellt.
Tabelle V
Wirkstoff
Wirkstoff
2-Amino-4-mcthylthiazol-5-curbonsäureanilid
Pcntachlornitrobenzol
(Vcrgleichsvcrsuch)
(Vcrgleichsvcrsuch)
Unbehandcll
Wirkstoff- | Erkrankungs- |
Dosierung | Index |
g/100 kg | |
Saatgut | |
62,5 | 40 |
125 | 28 |
250 | 30 |
62,5 | 94 |
125 | 81 |
250 | 72 |
_ | 139 |
W) Bei Anwendung der Wirkstoffe in einer Dosierung von 250 g pro 100 kg Saatgut trat ein verkürzter Wuchs
der Bohnenstengel auf, ohne daß die Blätter beeinträchtigt wurden. Die Pflanzen sahen einfach niedriger aus,
ohne daß irgendwelche Anzeichen einer Beschädigung erkennbar waren, was einen vorteilhaften pflanzenwuchsregulierenden
Effekt bei den Bohnenpflanzen unter Beweis stellt.
Dieser Versuch erläutert die Wirkung von 2-Amino-4-methylthiazol-5-carbonsäureaniIid
als systemisches Fungizid gegen Ustilago nuda (Jens.) Rostr. (Gerstenflugbrand).
124 mg 2-Amino-4-methylthiazol-5-carbonsäureanilid
wurden in einem Glasgefäß mit einem Fassungsvermögen von 227 g 45 Minuten lang durch Rollen innig
vermischt mit 50 g Saatgerste Hordeum sativum Jess, Varietät Larker, von der bekannt ist, daß sie besonders
leicht durch den Gerstenflugbrand-Erreger Ustilago nuda infiziert wird (Anwendungsdosierung 250 g pro
100 g Saatgut). Es wurde ein zweiter Ansatz vorbereitet,
bei dem 250 mg des chemischen Wirkstoffes verwendet wurden, entsprechend 500 g pro 100 kg Saatgut. Die
Saatgerste wurde dann in einem Gewächshaus ausgesät. In die Versuche wurde ein unbehandelter Kontrollversuch
einbezogen, bei dem ein infiziertes unbehandeltes Saatgut verwendet wurde. Die ausgesäte Gerste wurde
regelmäßig bewässert und 3 Monate später wurde die Unterdrückung des Krankheitsbefalles und das allgemeine
Aussehen der Pflanzen bewertet.
Die Ergebnisse zeigten, daß die Spitzen der Gerstenpflanzen, die aus der mit 2-Amino-4-methylthiazol-5-carbonsäureanilid
behandelten Saatgerste gewachsen waren, nicht mit Flugbrand infiziert waren, wohingegen aus dem unbehandelten Saatgut Gerstenpflanzen
mit Flugbrand infizierten Halmspitzen entstanden waren. Die mit 250 g Wirkstoff pro 100 kg Saatgut
behandelten Pflanzen waren höher und kräftiger als die Pflanzen aus unbehandelter Saatgerste und zeigten
vollere Spitzen. Die mit 500 g Wirkstoff pro 100 kg behandelten Pflanzen zeigten einen verkümmerten
Wuchs.
Dieses Beispiel veranschaulicht die Wirkung von zwei erfindungsgemäßen chemischen Wirkstoffen gegen
Gerstenflugbrand bei einem Feldversuch im Frühling.
Hierbei wurden 50-g-Portionen Saatgerste (Varietät Larker), die ungefähr zu 20% mit dem Brandpilz
Ustilago nuda infiziert waren, mit zwei erfindungsgemäßen Verbindungen und mit einem Standard-Beizmittel
(Äthylquecksilberphosphat) trocken wie vorher behandelt.
Je 10 g Saatgerste, entsprechend ungefähr 300 Saatkörner aus jeder chemischen Behandlung, wurden
in doppelt angelegte Bodenflächen von je 7,6 m eingesät. Ungefähr 11 Wochen später wurde die Anzahl
der mit Flugbrand infizierten Spitzen einer jeden Behandlung ausgezählt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle VI zusammengestellt, wobei die prozentuale Unterdrückung der Erkrankung
an Flugbrand wie folgt errechnet wurde:
100 -
Anzahl der mit Flugbrand infizierten Pflanzenspitzen bei den Behandlungen
Anzahl der mit Flugbrand infizierten Pflanzenspitzen bei den unbehandelten Kontrollen
100 = Unterdrückung der Flugbranderkrankung in %
Feldversuch mit gebeizter Saatgerste
Wirkstoff | WirkstofT- | Unterdrückung |
Dosierung | der Flugbrand | |
g/100 kg | erkrankung | |
Saatgut | in% |
Beobachtungen durchgeführt. Es wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Konzentration in ppm
20
2-Amino-4-methylthiazol-5-carbonsäureanilid
? ,4-dimethylthiazol-5-carbonsäureanilid
Äthylquecksilberphosphat
Unbehandelte Kontrolle
62,5
125
250
125
250
62,5
125
250
125
250
62,5
89,8
95,7
98,4
95,7
98,4
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
7,7
% überlebende Säm | 20 | 10 | 5 | 0 |
linge | 0 | 0 | 15 | |
40 | 55 | 45 | 70 | |
25 | 90 | 90 | ||
35 | ||||
Vergleichsversuche
Es wurden unter Verwendung von 2-Methyl-3-carboxanilido-l,4-oxathiin
(=Carboxin) gemäß der US-PS 32 49 499 als Vergleichssubstanz folgende Versuche -to
durchgeführt:
1. Versuch mit dem Erreger der Gurkenwelle,
Fusarium oxysporum cucumerinum
Es wurde zu mit Wasserdampf behandelter Erde, die danach steril war, die gleiche Menge ebenfalls sterilem
Boden, der jedoch mit Fusarium oxysporum cucumerinum geimpft war, gemischt. Hierauf wurden Gurken- so
pflanzen bis zum Abwelken gezogen. Bodenproben wurden jeweils mit 40, 20, 10 und 5 Teilen je Million
Teilen, auf das Gewicht bezogen, mit der Vergleichsverbindung sowie mit einer Verbindung Λ gemäß der
Erfindung entsprechend der allgemeinen Formel I mit X = NH2 und R=H und mit der Verbindung B mit
X = CH3 und ebenfalls R = H behandelt. Die Behandlung
wurde durch Vermischen des Bodens mit der Chemikalienlösung in einem besonderen Mischbehälter durchgeführt.
Die Behandlungen wurden jeweils 5mal wieder- bo
holt. Der Boden wurde in Kunststoff topfe von ca. 15 cm Durchmesser gebracht und in jedem Topf 5 Gurke..sa ■
men eingesetzt.
Drei Wochen nach der Behandlung und dem Einpflanzen der Samen wurden die Sämlinge ausgezählt br>
und der Fortschritt der Erkrankung notiert. 3 bis 6 Wochen nach der Behandlung entsprechend der
Krankheitseritwicklung wurden die abschließenden Vergleichsverbindung
Verbindung A
Verbindung B
Verbindung A
Verbindung B
Daneben ergibt sich, daß beim unbehandelten infizierten Boden keine Sämlinge überlebten, während
beim nicht infizierten gedämpften Boden 100% der Sämlinge überlebten. Weiterhin ergibt sich eine
deutliche Überlegenheit sowohl der Verbindung A wie der Verbindung B gegenüber der Vergleichsverbindung.
Es wurde ferner beobachtet, daß das V/achstum der Sämlinge durch die Vergleichsverbindung stark verzögert
wurde und sich die Krankheit während der ersten 3 Wochen besonders stark ausbreitete.
2. Feldversuch mit Gerstenflugbrand
In einem weiteren Versuch, diesmal im Großanbau, wurde die Verbindung B mit der Vergleichsverbindung
verglichen. Es wurde Gerstensamen mit Flugbrand (Ustilago nuda) durch Behandeln mit infizierter Erde
beimpft. Die Vergleichsverbindung sowie die Verbindung B wurden in Mengen entsprechend 23, 38 g je
100 kg Saatgut bis 374,1 g pro 100 kg Saatgut angewendet. Es wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Menge in g/100 kg
Saatgut
Saatgut
% Erkrankungen
374,1 187 93,5
374,1 187 93,5
46,76 23,38
Vergleichsverbindung 0 0 0,1 1,8 1,3
Verbindung B 0 0 0 0,1 0,3
Verbindung B 0 0 0 0,1 0,3
Beim unbehandelten Vergleichsversuch ergab sich eine Erkrankungsquote von 18,2%. Da bereits Erkrankungen
über 1% des Bestandes wirtschaftlich nicht mehr tragbar sind, ergibt sich eine deutliche Überlegenheit
der Verbindung B gegenüber der Vergleichsverbindung bei der Bekämpfung von Getreideflugbrand. Im
übrigen wurde gefunden, daß gewisse Stämme von Ustilago nuda gegenüber anderen systemischen Verbindungen
eine gewisse Resistenz entwickeln. Auch in dieser Beziehung bietet die Verwendung der Verbindung
B Vorteile.
3. Rhizoctonia solani — Versuche mit Baumwolle
Es wurde die Vergleichsverbindung sowie die Verbindungen A und B als Mittel zur Bodenbehandlung
gegenüber Rhizoctonia solani bei Baumwollsämlingen geprüft.
Es wurde mit Wasserdampf behandelter, sterilisierter Boden mit Rhizoctonia solani dadurch infiziert, daß mit
diesem Pilz verseuchte Getreidekörner in die Erde in den Topfen gebracht wurden, in denen dann die
Versuche durchgeführt wurden. Der Boden wurde durch Vermischen mit den Verbindungen in Mengen von 100,
80,40, 20 und 10 Teilen je Million Teilen Bodengewicht in einem besonderen Mischbehälter behandelt. Die
Behandlung wurde jeweils 6mal wiederholt. Der Boden wurde in Polystyrol-Schaumstoffbehälter eingefüllt, in
welche jeweils 5 Baumwollsamen und 5 verseuchte Getreidekörner eingebracht wurden. 20 Tage nach der
Behandlung und dem Einpflanzen wurden die Sämlinge ausgezählt und auf Krankheitsspuren geprüft. Es
wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Behandlungs- % Wachstumshemmung und
menge ppm Pflanzenschäden
HtO 80 40 20 10
Vergleichsverbindung
Verbindung B
Verbindung A
Verbindung A
75 75 25
10
5-10
25 10 5-10 keine keine 25 10 keine keine keine
Zwar ergab sich, daß die Vergleichsverbindung etwa gleich gut wirksam gegen den Pilz war, jedoch zeigen
die Werte der Wachstumshemmung und Pflanzenschäden, die auf die Vergleichsverbindung unmittelbar
zurückzuführen sind, daß die Vergleichsverbindung für die Bekämpfung dieses Pilzes bei Baumwolle nicht
geeignet ist.
Claims (1)
1. 4-Methyl-thiazolyl-5-carboxanilidverbindungen der allgemeinen Formel
N-
CH3
CO—I
CO—I
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