DE2036896C3 - N-(Dithiocarbamoylmethyl)-morpholinderivate, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung - Google Patents
N-(Dithiocarbamoylmethyl)-morpholinderivate, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre VerwendungInfo
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Description
N-C- SX
(H)
35
in der X ein Wasserstoff oder ein Alkalimetall ist und R und R1 die in Anspruch 1 angegebene
Bedeutuing haben, in an sich bekannter Weise mit Formaldehyd und einer Verbindung der allgemeinen
Formel
HN
45
in der R2 und R3 die in Anspruch 1 angegebenen
Bedeutungen haben, oder einem Salz davon umsetzt.
7. Verwendung einer Verbindung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 als Wirkstoff in einem
fungiziden Saatschutzmittel.
55
Die Erfindung betrifft neue N-(Dithiocarbamoylmethyl)-morpholinderivate,
ein Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung als Saatschutzmittel.
Die derzeit wirksamsten Saatschulzmittel sind Organoquecksilberverbindungen, wie Phcnyl-quccksilber(II)-acetat,
die jedoch den Nachteil besitzen, daß sie nur in verhältnismäßig geringer Konzentration
eingesetzt werden können, weil sie gegenüber den zu schützenden Pflanzen giftig sind, beispielsweise
bei ihrer Verwendung in höherer Konzentration die Keimung der Saat verhindern, und weil sie
vermutlich auch für Tiere, wie Wild, schädlich sind.
Aus der US-PS 2 857 379 und »Angew. Chemie« 77 (1965), S. 327 bis 333, sind Morpholingruppen enthaltende
Verbindungen und aus der DT-OS 1 91! 769 sind Dithiocarbamate mit fungiziden Eigenschaften
bekannt Die weitaus meisten dieser Verbindungen haben jedoch eine für eine praktische Verwendung
zu geringe fungizide Wirkung. Zwei dieser Verbindungen, nämlich das Mangan- und das Zinksalz der
Äthylen-bis-dithiocarbaminsäure, sind schon als Ersatz
fiir die Quecksilberverbindungen verwendet worden. Wie weiter unten gezeigt, sind jedoch die Verbindungen
gemäß der Erfindung diesen bekannten Verbindungen gegenüber als Saatschutzmittel weit
überlegen, insbesondere weil sie sowohl eine ausgezeichnete Aktivität als auch eine gute Stabilität bei
ihrer Verwendung im Boden und außerdem ein breites Wirkungsspektrum haben.
Aus R. Weg ler. »Chemie der Pfianzenschut/-
und Schädlingsbekämpfungsmittel«. Bd. 2 (197O).
S. 104 bis 106. sind Verbindungen, wie 2.3-Dihydro-6-methyl-1.4-oxathiin-5-carboxanilid.
bekannt, die gegenüber bestimmten Fungi, insbesondere Getreideflugbrand
(Ustilago species), wirksamer als die Quecksilberverbindungen sind. Sie sind aber allein als
Saatschutzmittel nicht brauchbar, weil sie ein zu enges
Wirkungsspektrum haben und werden daher oft zusammen mit Quecksilberverbindungen \erwendet.
Aus der JA-PS 5039 64 ist das N-(Dimethyldithiocarbamoylmethyll-morpholin
bekannt. Wie im folgenden gezeigt, hat diese Verbindung jedoch eine
wesentlich geringere ln-vivo-Wirkung und ist auch gegen eine viel geringere Anzahl von Fungi wirksam
als die bevorzugte Verbindung gemäß der Erfindung
Gegenstand der Erfindung sind die in Anspruch 1 und insbesondere in den Ansprüchen 2 bis 5 definierten
Verbindungen sowie das in Anspruch 6 definierte Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung
als Saatschutzmittcl gemäß Anspruch 7.
Die Herstellung der Verbindungen gemäß der Erfindung erfolgt vorzugsweise in einem flüssigen
Medium, beispielsweise Wasser, vorzugsweise bei einer Temperatur unter 30 C. insbesondere unter
10 C und zweckmäßig unter Verwendung etwa äquimolarer Mengen an den drei Reaktionsteilnehmern.
Die Verbindungen gemäß der Erfindung können als Wirkstoff in Saatschutzmitteln in einer Menge
von 10 bis 80 Gewichtsprozent, beispielsweise 25 bis 50 Gewichtsprozent, zusammen mit einem festen oder
flüssigen Träger oder Verdünnungsmittel und gegebenenfalls einem oberflächenaktiven Mittel, einem
Pigment, wie Eisenoxid, oder einem organischen
Pigment, einem Haftverbesserungsmiltel. wie einem Erdölprodukt mittlerer Viskosität, und Mitteln zur
Verbesserung der Fließfähigkeit, wie Manganstcarat,
oder Kieselgur enthalten sein. In festen Mitteln ist der Wirkstoff zweckmäßig in feindisperser Form,
beispielsweise in der Form von Teilchen unter 30 μ, anwesend.
Saatschulzmittcl gemäß der Erfindung können unter anderem bei Weizen, Hafer und Gerste angewandt
werden. Normalerweise werden wenigstens 0,5 g Saalschutzmittel/kg Saatgut und vorzugsweise
wenigstens etwa 2,0 g SaalschutzmiUel, kg Saalgut,
beispielsweise bis zu IO g Saatschutzmittel/kg Saatgui,
verwendet. Durch beträchtlich höhere Mengen wer-
4ea geringe weitere Vorteile erzielt, und derart große
Mengen können sogar junge Sämlinge schädigen.
Die Verbindungen gemäß der Erfindung können in der Form von Salzen von Mineralsäuren, als Hydrochloride Hydrobromid, Hydrogensulfat, Hydronitrat
oder Hydrogenphosphat, oder von organischen Säuren, beispielsweise als Formiat, Acetal, Oxalat oder
Metharisulfonat, verwendet werden.
Sie können auch zusammen mit anderen Wirkstoffen, wie den aus der UB-PS 1 114 155 bekannten
Guanidinderivaten, insbesondere Bis-(8-guanidinooctyl)-amin
und seinen Salzen, oder den aus der fe" GB-PS 1 099 242 bekannten Verbindungen, insbe-Ik
sondere 5,6-Dihydro-2-methyl-l,4-oxathiin-3-carbox- $ anilid, oder Kupfer-8-oxychinolat, verwendet werden.
Sie sind gegen eine große Anzahl Fungi, einschließ-Il
fleh Ustilago spp., Helminthosporium spp., Fusarium
W spp., Phoma betae und Colletotrichum eofleanum, f wirksam.
V5 Fungizide Wirkung in vitro
Die Wirkung von Verbindungen der allgemeinen
Formel 1 gegen verschiedene übliche auf Saatgut
5=ί wachsende pathogene Fungi wurde in vitru nach
dem Hemmzonentest geprüft.
^ Der Testorganismus wurde 5 Tage in Schüttcl-
kolben auf Malzdextrosebrühe bei 26 C gezüchtet. Malzdextroseagar wurde mit dem gezüchteten Orga-
^ niemus geimpft und in Glasschalen von 30 χ 30 cm
gegossen, wobei in jeder von 18 Schalen ein anderer pathogener Fungus verwendet wurde.
In dem Agar wurden in quadratischer Musterung * 8 Reihen von je 8 Vertiefungen gebildet. Die zu
ir prüfenden Verbindungen wurden in der Form von
ι Lösungen in 50%igem wäßrigem Aceton mit Konzentrationen von 20 bis 200 μg/ml angewandt, wobei
die Lösung auf einmal so aufgebracht wurde, daß in jeder Schale insgesamt 32 Mittel geprüft wurden.
Nach einer Inkubationszeit von 48 Stunden hatte der Organismus einen verhältnismäßig trüben Untergrund
in dem Agar gebildet, und jedes der Mittel, das gegen den Organismus aktiv war, zeigte eine klare
Inhibierungszone um die Vertiefung herum, die dieses Mittel enthielt. Die Größe der Zonen wurde gemessen.
Die folgenden Lösungen wurden geprüft:
A: N-(Dimethyldithiocarbamoylmethyl)-morpholin,
200 ng/ml,
B: N-lDimethyldithiocarbamoylmethylJ-morpholin,
B: N-lDimethyldithiocarbamoylmethylJ-morpholin,
100 -xg/ml,
C: N-iDimethyldithiocarbamoylmelhyO-inorpholin,
C: N-iDimethyldithiocarbamoylmelhyO-inorpholin,
lf^g/ml, im Gemisch mit 100μg/ml Bis-
(8-guanidinooctyi)-amin,
D: N - (Dimethyldiihiocarbamoylmethyl) - 2,6 - di-
D: N - (Dimethyldiihiocarbamoylmethyl) - 2,6 - di-
methylmorpholin, 200 μg/ml.
E: N - (Dimethyldithiocarbamoylmethyl) - 2,6 - di-
E: N - (Dimethyldithiocarbamoylmethyl) - 2,6 - di-
meihylmorpholin, 20 μg/ml,
F: Phenyl-quecksilber(Il)-acetat, 200 μg/ml,
G: Phenyl-quecksilber(II)-acetat, 100 μg/m!,
H: Bis-(dime'ihylthiocarbamoyl)-disulfid, 200 μ§/ιη1, I: Bis-(dimethylthiocarbamoyl)-disulfid, 20 μ§/πι1, J: Nalrium-diäthyldithiocarbamat, 200 μg/ml,
K: Natrium-diäthyldithiocarbamat, 20 μg/ml,
L: Dinatrium - äthylen - 1,2 - bisdithiocarbamat,
F: Phenyl-quecksilber(Il)-acetat, 200 μg/ml,
G: Phenyl-quecksilber(II)-acetat, 100 μg/m!,
H: Bis-(dime'ihylthiocarbamoyl)-disulfid, 200 μ§/ιη1, I: Bis-(dimethylthiocarbamoyl)-disulfid, 20 μ§/πι1, J: Nalrium-diäthyldithiocarbamat, 200 μg/ml,
K: Natrium-diäthyldithiocarbamat, 20 μg/ml,
L: Dinatrium - äthylen - 1,2 - bisdithiocarbamat,
200 μg ml,
M: Dinatrium - äthylen - 1,2 - bisdithiocarbamat, 20 μψτη\,
M: Dinatrium - äthylen - 1,2 - bisdithiocarbamat, 20 μψτη\,
N: Natrium-dimethyldithiocarbamat, 200 μg/ml,
O: Natrium-dimethyldithiocarbamat, 20 μς/ηιΐ,
P: Kupfer-dimethyldithiocarbamat, 200 μ§/ηι1.
Q: Kupfer-dimethyldithiocarbamat, 20 μg/ml.
O: Natrium-dimethyldithiocarbamat, 20 μς/ηιΐ,
P: Kupfer-dimethyldithiocarbamat, 200 μ§/ηι1.
Q: Kupfer-dimethyldithiocarbamat, 20 μg/ml.
Die in den Lösungen F bis Q enthaltenen Wirkstoffe sind bekannte Fungizide und dienen dem Vergleich
mit den Verbindungen gemäß der Erfindung.
Die Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengestellt:
Tabelle I Größe der Hemmzone in mm
A | Il | ( | D | I | I | ei | Tcstlösunj! | Ii | I | 1 | K | L | M | N | O | I· | |
Organis | |||||||||||||||||
mus | |||||||||||||||||
Ustilago | 27,7 | 26,0 | 29,4 | 25.0 | 20,0 | 0 | 0 | — | |||||||||
nuda ... | 24,0 | 30,1 | 31.4 | 20,2 | 33,0 | 29,5 | ._. | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |||||
U. Hordei | 35,3 | 31,6 | 36,0 | 22,2 | Spur | 36.6 | 33,8 | 17.8 | 0 | ||||||||
U. levis ... | 40 | 24,0 | ■— | 15,1 | 0 | 0 | 0 | ||||||||||
U.avenae | 26,0 | 23,3 | 32,2 | 25,2 | 12,4 | 26,6 | 19,7 | ■— | 16,8 | 0 | |||||||
U. Ma>dis | |||||||||||||||||
Helmin | |||||||||||||||||
thospo | |||||||||||||||||
rium | 19,1 | -- | 26,6 | 20,2 | 16,3 | 19,8 | 0 | 17,4 | 0 | 0 | 0 | - | |||||
avenae.. | 23,2 | 18,7 | 24,7 | 38,2 | 35,0 | 18,6 | Spur | 20,2 | Spur | 10,4 | |||||||
H. grami- neum.. . |
|||||||||||||||||
Fusarium 1 |
30,7 | 29,0 | 31.2 | 33,2 | 29.6 | 18,9 | 15,1 | 18,5 | 15,1 | 0 | 0 | 24.5 | 14,7 | 14,5 | |||
CUl- morum |
30,8 | 28,5 | 34,5 | 21.8 | 13,5 | 33,1 | 29,6 | 30,8 | 21,5 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |||
F. nivale .. | |||||||||||||||||
Λ | Ii | ( | I | i | 1 | Fortsetzung | 1 e-.tlui.uni! | Il | 1 | ] | K | L | M | N | O | 1· | |
22,7 | 20,3 | 22,1 | 20,0 | 134 | 32,* | Ci | 17,2 | 11,6 | 0 | 0 | 12,0 | Spur | |||||
Phoma | |||||||||||||||||
betae ... | 28,8 | ||||||||||||||||
Cojletotri- | |||||||||||||||||
chum ■ | 24,5 | 18,6 | 24,8 | — | — | 22,8 | _ | - | -- | -■ | |||||||
coffe- | |||||||||||||||||
anum... | 18,2 | ||||||||||||||||
Fungizide Wirkung in vivo *5
Verbindungen der allgemeinen Formell, diese Verbindungen enthaltende Gemische und Vergleichsverbindungen wurden auf ihre Wirkung gegen die
auf dem Saatgut gewachsenen Fungi Fusarium nivale 20 und Septoria nodorum auf Weizen unter Gewächshausbedingungen
geprüft
Die Verbindungen wurden in der Form einer Aufschlämmung in einer inerten Trägersubstanz unter
Zusatz der erforderlichen Mindestmenge an einem 25 Netzmittel verwendet. Diese Aufschlämmung wurde
auf Weizen, von dem bekannt war, daß er eine starke natürliche Fungusinfektion aufwies, aufgebracht. Die
Dosierung betrug etwa 2 g/kg Saatgut.
Es wurden Saatschutzmitlel, die 50 bzw. 25% 30 N-(Dimethyldithiocarbamoylmethyl)-rnorpholin bzw.
50% Bis-(8-guanidinooctyl)-aminsesquisulfat bzw. 25% an jeder dieser beiden Verbindungen enthielten,
geprüft.
In jedem Test wurde eine bestimmte Saatmenge 35 mit den verschiedenen Verbindungen behandelt, und
für Vergleichszwecke wurde eine Behandlung mit einem eine Organoquecksilberverbindung enthaltenden
Mittel, das 1% Wirkstoff enthielt, durchgeführt. Das imbehandelte Saatgut zeij.- das Ausmaß der
Infektion.
Das vorbereitete Saatgut wurde in kalziniertem Kaolin in kleinen Plastikschalen ausgesät und unter
sorgfältig gesteuerter Bewässerung, Bestrahlung und Temperatur zur Keimung gebracht.
3 Wochen nach der Aussaat, als die Sämlinge eine Höhe von 7,5 bis 10 cm erreicht hatten, wurden sie
aus den Schalen genommen und auf Symptome einer Erkrankung geprüft. Sämlinge, die stark infiziert
waren, wuchsen nicht bis über die Oberfläche der Kaolinschicht und wurden als »vor dem Auflaufen
vernichtet« bezeichnet. Sämlinge, die zwar aufgelaufen waren, jedoch am unteren Teil des Stammes
braune Streifen zeigien, wurden als »aufgelaufen, befallen« bezeichnet, während nicht befallene Sämlinge
als »aufgelaufen, gesund« bezeichnet wurden.
Es wurden zwei Serien von Tests durchgeführt. Die Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengestellt:
Serie 1
N-(Dimethyldithiocarbamoylmethyl)-morpholin (25%)
N -(Dimethyldithiocarbamoylmethyl )-morpholin (50%)
Phenyl-quecksilberdD-acetat (1.7%)
[Quecksilber (1%)]
Unbehandelt
Serie 2
N-(Dimethyldithiocarbamoylmethyl)-morpholin (50%)
Bis-ie-guanidinooctyO-amin-sesquisulfat
(50%)
N-(Dimethyldithiocarbamoylmethyl)-morpholin (25%) und
Bis-(8-guanidinooGtyl)-amin-sesquisulfat (25%)
Bis-(8-guanidinooGtyl)-amin-sesquisulfat (25%)
Phenyl-quecksilberdD-acetat (1.7%)
[Quecksilber (1%)]
Unbehandell
Insgesamt
aufgelaufene
Pflanzen
86 91
88 94
90 90
94
92 90
Vor dem Auflaufen
vernichtet
7
3
Aufgelaufen,
befallen
5
3
4
6
4
4
Aufgelaufen,
gesund
74
85
85
75
44
44
80
78
78
82
81
42
42
Das oben zum Prüfen der Verbindungen gegen Fusarium nivale und Septoria nodorum auf Weizen angewandte
Verfahren wurde zur Prüfung der Verbindungen gegen Helminthosporium avenae (einem gegen
Organoquecksilberverbindungen resistenten Fungus) auf Hafer angewandt. Die Dosierung betrug wiederum
etwa 2 g Saatschutzmittel/kg Saatgut. Drei Serien von Tests wurden durchgeführt. Die Ergebnisse sind in
Tabelle III zusammengestellt:
Serie 1
N-(Dimethyldithiocarbamoylmethyl)-morpholin (50%)
Phenyl-quecksilberfllJ-acetat (1,7%)
[Quecksilber (1%)]
Unbehandelt
Serie 2
N-(Dimethyldithiocarbamoylmethyl)-morpholin (40%)
Phenyl-quecksilber(ll)-acetat (1,7%)
[Quecksilber (1%)]
Unbehandelt
Serie 3
N-(Dimethyldithiocarbamoylmethyl)-2,6-dimethylmorpholin
(25%)
Pheny]-quecksilber(Il)-acetat (1,7%) [Quecksilber (1%)]
Unbehandelt
Insgesamt
aufgelaufene
Pflanzen
88
93 84
95
97 90
98
96 96
Vor dem Auflaufen
vernichtet
vernichtet
14
12
16
16
4
1
1
Aufgelaufen,
befallen
befallen
20
16
26
22
Aufgelaufen, gesund
80
68 65
82 67
93
66
73
In gleicher Weise wurde die aus der JA-PS 4o auch gegen eine viel größere Anzahl von Fungi
5039/64 bekannte Verbindung N - [(Dimethylthiocarbamyl)-thio]-morpholin
mit der bevorzugten Verbindung gemäß der Erfindung, dem N-(Dimethyldithiocarbamoylmethyl)-morpholin
verglichen:
wirksam ist. Die Verbindungen wurden in einer Konzentration von 200 ppm getestet:
N-[(Dimethylthiocarbamyl)-thio]-moi"pholm
N-{DiTOethyldithiocarbamoylmethyl)-morpholin
Unbehandelt
Befallene Pflanzen
14,6
U 16,8
13 92
Die folgenden Zahlenwerte sind die Ergebnisse eines Hemmzonentests, der wie oben angegeben
durchgeführt wurde. Sie zeigen, daß die Verbindung gemäß der Erfindung nicht nur eine sehr viel größere
Aktivität als die bekannte Verbindung hat, sondern
Tabelle 1 | Organismus SO |
V | N-(Dimethyl- dilhio- carbamoyl- methyl)- ttiorphoftti |
Ustilago nuda Ustilago hordei 55 Helminthosporium gramincum Phoma betae Xanthomonas malvacearum 60 Ophiobolus graminus Rhzoctonia solani Fusarium graminearum .... Fusarium culmorum |
N-[(Di- methylthio- carbamyl)- thio]- morpholin |
29,5 25.5 28.5 25.1 25.1 21.0 28,1 27.0 21.8 |
|
1Z9 20.8 2Z2 23,4 21.0 17.4 0 0 12.4 |
|||
Die folgenden Testergebnisse zeigen die Überlegenheit
der Verbindung gemäß Beispiel 1 gegenüber den im Handel erhältlichen Fungiziden
509636/113
Manganäthylen-bis-dithiocarbaminsüure.
Zinkäthylen-bis-dithiocarbaminsäure, 2,3-Dihydro-6-methyl-l,4-oxathiin-5-carboxanilid,
1,2-Di-(3-äthoxycarbonyl-2-lhioureido)-benzol, l,2-Di-(3-methoxycarbonyl-2-thiourcido)-bcnzol
und
2,4-Dichlor-ii-pyrimidin-5-ylbenzhydrol.
2,4-Dichlor-ii-pyrimidin-5-ylbenzhydrol.
Die Verbindungen wurden zu 50%igen Saatschutz- to mitteln verarbeitet und in einer Dosierung von 2 g
je kg Saatgut (d. h. 1 g Verbindung je kg Saatgut) nach dem oben angegebenen Verfahren angewandt:
Tabelle Vl '5
Wirkung gegen Fusarium nivale und Septoria nodorum bei Klokaweizen
Wirkung gegen Helminthosporium avenae bei Frühhafer
Wirkstoff
Verbindung von Beispiel 1
Manganäthylen-bis-dithiocarbaminsäure ,
Zinkathylen-bis-dithiocarbaminsäure
Kcimunü
97
95
99
Gesunde Pflanzen
79 58 76
20
Tabelle VU Wirkung gegen Septoria nodorum bei Weizen
Wirkstoff
Verbindung von Beispiel 1
2,3-Dihydro-6-methyl-1,4-oxa-
thiin-5-carboxanilid
1,2-Di-(3-äthoxycarbonyl-
2-thioureido)-benzol
1,2-Di-(3-methoxycarbonyl-
2-thioureido)-benzol
2,4-Dichlor-«-pyrimidin-
5-ylbenzhydrol
Vergleich
Wirkung gegen Helminthosporium avenae bei Gerste
leimung | Gesunde Pflanzen |
92 | 55 |
95 | 34 |
92 | 32 |
92 | 52 |
86 | 41 |
92 | 12 |
Wirkstoff
Verbindung von Beispiel 1.
1.2-DiM 3-äthoxycarbonyl-2-thioureido)-ben/ol
....
1 J-Di-tVmethoxycarbonyl-2-thicnireido)-beazo!
....
Z4-Dichlor-ii-pyrimidtn-5-ylbenzhydrol
Keimung
Crcsundc Pflanzen
94 | 86 |
98 | 70 |
97 | 66 |
97 | 52 |
Wirkstoff
Test 1
Verbindung von Beispiel I ....
Manganäthylen-bis-dithiocarbaminsaure
Manganäthylen-bis-dithiocarbaminsaure
Zinkäthylen-bis-dithio-
carbaminsäure
Vergleich
Test 2
Verbindung von Beispiel 1 .... 1.2-Di-(3-äthoxycarbonyl-
2-thioureido)-benzol
1,2-Di-(3-methoxycarbonyl-
2-thioureido)-bcnzol
Prüfung auf fungizide Wirkung auf Versuchsfeldern
Saalschutzmittel, die die Verbindung von Beispiel 1 enthielten, wurden auf mit Ustilago nuda infizierte
Gerste aufgebracht. Ein Vergleichsversuch wurde mit einem Saatschutzmittel, das Phenylquecksilberjll)-acetat
entsprechend 2% gebundenem Quecksilber (Gewicht Volumen) enthielt, durchgerührt.
Die behandelte Gerste wurde auf einem Feld, das in Stücke gleicher Größe aufgeteilt war, ausgesät,
und die Wirkung jeder Behandlung wurde durch Feststellen der mittleren Anzahl befallener Ähren je
Feldstück bestimmt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle X zusammenge-
niung | Gesunde Pflanzen |
94 | 53 |
95 | 42 |
90 93 |
12 8 |
89 | 77 |
80 | 44 |
77 | 48 |
stellt:
N-iDimethyldithiocarbamoylmethylhmorpholin
(75%)
NMDirncihyldithiocarbarnoyl-
mcthyl)-morpholin (50%)
und
und
Bis-4K-guanidmooctyl)-aminsesquisulfat
(30%)
5.6-Dihydro-2-methyl-1.4-o\athiin-3-carboxaniIid
(40" «ige Lösung)
und
Phcnyl-quccksilheril I >-
acetat (entsprechend 2%
gebundenem Hg
gebundenem Hg
fGew. VoI])
Unbehandelt
Dosierung
2 g lig
2 g kg 2 ml kg
1 ml kg
Mittlere Anzahl
befallener Shrcn
leldslück
184.5
181
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung. Angaben in Prozent beziehen sich auf das
Gewicht, sofern nicht anders angegeben.
N-(Dimethyldithiocarbamoylrnethy1)-morpholin
102 ml konzentrierte Salzsäure (36% HCl) in 325 ml Wasser wurden zu 107 g (1.23 Mol) Morpholin
zugesetzt. Die Lösung wurde mit Aktivkohle verrührt und filtriert. Das Filtrat wird im folgenden als
Lösung A bezeichnet. Eine Lösung von 232 g (1,23 Mol) Natriumdimethyldilhiocarbamat (2,5 H2O)
in 205 ml 38%igem wäßrigem Formaldehyd (Gewicht Volumen) und 65OmI Wasser wurde hergestellt, mit
Aktivkohle behandelt und filtriert. Diese Lösung wird im folgenden als Lösung B bezeichnet.
Die Lösung A wurde der Lösung B zugesetzt, und das Gemisch wurde 16 Stunden bei 0 bis 5 C stehengelassen.
Der dabei ausgefallene Feststoff wurde abfiltriert, gut mit Wasser gewaschen und auf einem
Vakuumfilter möglichst trocken gesaugt. Das Produkt wurde an Luft getrocknet.
Man erhielt die obige Verbindung aus Leichtbenzin in der Form weißer flockiger Kristalle. Fp. 86
bis 87.5 C in einer Menge von 27Og (Ausbeute 89.6%).
C8H16N2OS2:
Berechnet ... N 12.7%;
gefunden N 12,9%.
N-(Dimethyldithiocarbamoylmethyl)-Z6-dimethy1morpholin
35
8.3 ml konzentrierte Salzsäure (36% HCl) in 25 ml Wasser wurden zu 11.5g (0,1 Mol) 2.6-Dimethylmorpholin
zugesetzt, und die Lösung wurde auf Zimmertemperatur gekühlt. Diese Lösung wurde einer
Lösung von 18,8 g (0,1 Mol) Natrium-dimethyldithiocarbamat (2,5 H2O) in 15,8 ml (0,2 Mol) 3S%igem
wäßrigem Formaldehyd und 70 ml Wasser zugesetzt, wobei sich sofort ein braunes öl abzuscheiden begann.
Das Cicmisch wurde 3\2 Tage bei Zimmertemperatür
gehalten. Das Produkt wurde zweimal mit je 50 ml Chloroform von dem Gemisch extrahiert. Die
vereinigten Extrakte werden mit Kochsalzlösung gewaschen und dann mit Natriumsulfat getrocknet.
Nach Filtrieren wurde die Chloroformschicht bei
Zimmertemperatur unter vermindertem Druck abgetrennt.
Man erhielt 26.7 g der obigen Verbindung in der Form einer gelbes öligen Substanz vom nf 1.5542.
C10H20N2OS2:
55
N-iDiäthyldithiucarbamoylmethylJ-morpholin
Eine Lösung von Morpholin-hydrochlorid wurde erhalten, indem man 8,3 ml konzentrierte Salzsäure
zu einem Gemisch von 25 ml Wasser und 8,7 g Morpholin zusetzte. Nach Kühlen wurde diese Lösung in
eine Lösung von 22,5 g Natrium-diäthyldithiocarbamat-trihydrat und 15,8 ml 38%igem wäßrigem
Formaldehyd in 70 ml Wasser eingerührt. Nach viertägigem Stehen bei Zimmertemperatur wurde
die ölige Substanz, die sich abgetrennt hatte, zweimal mit je 50 ml Chloroform extrahiert. Der Extrakt
wurde mit Kochsalzlösung gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und unter vermindertem
Druck bei Zimmertemperatur eingedampft.
Man erhielt 18 g der obigen Verbindung in der Form eines grünlich gelben Öls vom n? 1,6007.
C10H20N2OS2:
Berechnet .
gefunden ..
gefunden ..
N 11.3%;
N 11.6%.
N 11.6%.
Berechnet ...
gefunden
gefunden
N 11.3%;
N 11.1%.
N-(Diäthyldithiocarbamoylmethyl)-2,6-dimethylmorpholin
Nach dem Verfahren von Beispiel 3, jedoch unter Verwendung von 11,5g 2,6-Dimethylmorpholin an
Stelle des Morpholins, wurden 23,8 g der obigen Verbindung in der Form eines viskosen gelben ob
vom n'S 1,5657 erhalten.
C12H24N2OS2:
Berechnet ... N 10,1%;
gefunden N 10,5%.
gefunden N 10,5%.
Beispiel 5
Herstellung von Saatschutzmitteln
Herstellung von Saatschutzmitteln
a) 40 g N-(Dimethyldithiocarbamoy1methyl)-morpholin wurden mit 60 g feindispersem Kaolin vermischt,
und das Gemisch wurde in einer Hammermühle fein vermählen.
b) 50 g N-(Dimethyldithiocarbamoylmethyl)-morpholin.
30 g Bis -(8 - guanidinooetyl) - amin - sesquisulfät. 5 g Eisenoxid und 15 g Kaolin wurden in einer
Hammermühle fein pulverisiert.
c) Beispiel 5a) wurde unter Verwendung von N-(Dimethyldithiocarbamoylmethyl)-2,6-dimethyimorpholin an Stelle von N-( Dimethyldithiocarbamoylmethyi>-morpholin wiederholt.
d) Beispiel 5 b) wurde unter Verwendung von N-<
Dimcthyldithiocarbarmiylmethyll-io-diniethylmorpho-
lin an Stelle von N-< Dimetlnldithiocarbamoylmethyl)-morpholin wiederholt.
Claims (6)
1. N - (Dithiocarbamoylmethyl) - morpholindenvate der allgemeinen Formel
R,
N — C-S -CH, -N O
in der R und R1, die gleich oder verschieden sein
können, Methyl- oder Äthylgruppen sind und R2 und R3, die gleich oder verschieden sein können,
Wasserstoffatome oder Alkylgruppen mit je 1 bis 4 Kohlenstoffatomen sind, sowie deren Salze.
2. N - (DimethyldithiocarbamoylmethyJ) - morpholin.
3. N-(Dimethyldithiocarbamoylmethyl)-2,6-dimethylmorpholin.
4. N - (Diäthyldithiocarbamoylmethyl) - morpholin.
5. N - {Diäthyldithiocarbamoylmethyl) - 2,6 - dimethylmorpholin.
6. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung gemäß Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß
man eine Verbindung der allgemeinen Formel
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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