DE3514387A1 - 1:2-metallkomplex-azoverbindungen, ihre herstellung und verwendung - Google Patents
1:2-metallkomplex-azoverbindungen, ihre herstellung und verwendungInfo
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Description
Case
l:2-Metankomplex-azoverbindungen, ihre Herstellung und Verwendung
Die vorliegende Erfindung betrifft suifogruppenhaltige 1:2-Metal1-komplex-azoverbindungen,
ihre Herstellung sowie ihren Einsatz als anionische Farbstoffe.
Gegenstand der Erfindung sind folglich 1 ^-Metallkomplexe, der
Formel I,
NH-Rr
SO0M ,
3 R4 R3
3 R4 R3
nichtchromophoren Kations,
R^ und R3, unabhängig voneinander, Wasserstoff oder Nitro, wobei im
R^ und R3, unabhängig voneinander, Wasserstoff oder Nitro, wobei im
bereits vorhandenen Nitrogruppe ist;
R2 und R4, unabhängig voneinander, Wasserstoff, Chlor oder SO3M;
R5 und R5, unabhängig voneinander, Wasserstoff, -COR7, -CONHRg oder
-SO2R9 bedeuten mit der Einschränkung, dass R5 und R5 nur dann
beide gleichzeitig fur Wasserstoff stehen können, wenn R^ und R3
beide Wasserstoff und mindestens einer der Reste R2 und R4 Chlor
bedeuten;
R7 Ci_öAlkyl, Ci_öAlkoxy oder Phenyl-Ci_4alky1, dessen Phenylrest unsubstituiert oder durch eine oder zwei Gruppen aus der Reihe
R7 Ci_öAlkyl, Ci_öAlkoxy oder Phenyl-Ci_4alky1, dessen Phenylrest unsubstituiert oder durch eine oder zwei Gruppen aus der Reihe
- 7 - Case 150-4897
Rg Wasserstoff, Ci.gAlkyl, Phenyl oder durch eine oder zwei Gruppen
aus der Reihe Halogen, Ci_4Alkyl, C^Alkoxy, Nitro, Amino, -COOM,
-SO3M und Acetyl amino substituiertes Phenyl; Naphthyl oder durch
Chlor, Amino, Phenyl ami no, Acetyl ami no, Benzoyl amino oder -SO3M
monosubstituiertes Naphthyl, und
Rg Ci-ßAlkyl, Phenyl oder durch eine oder zwei Gruppen aus der Reihe
Halogen, C^Alkyl, Cj^Alkoxy, Nitro, Amino, -COOM, -SO3M und
Acetyl ami no substituiertes Phenyl
bedeuten mit der Massgabe, dass die Reste -NHR5 und -NHR5, unabhängig
voneinander, in 2- oder 3-Stel lung des Ringes A bzw. des Ringes B gebunden sind,
sowie Gemische der Komplexe der Formel I.
Sofern nicht etwas anderes angegeben ist, kann jedes Alkyl, jedes
phenyl substituierte Alkyl oder jedes Alkyl einer Alkoxygruppe linear
oder verzweigt sein.
Generell ist Halogen als Phenylsubstituent bevorzugt Chlor oder Brom,
weiter bevorzugt ist es Chlor.
Die Substituenten in den Ringen C und D und ihre Anordnung können
gleich oder verschieden sein; vorzugsweise sind sie gleich, d.h. die
Reste Ri und R3 wie auch die Reste R2 und R4 und ihre Stellung in den
Ringen C und D unter Einbezug der im selben Ring bereits vorhandenen
Nitrogruppe sind identisch.
Ebenso können R5 und R5 gleich oder verschieden sein, vorzugsweise sind
sie gleich. Die Anordnung der Reste -NHR5 und -NHRg in den Ringen A und
B kann gleich oder verschieden sein. Insbesondere bevorzugt ist fur die Reste -NHR5 und -NHRg jeweils die Stellung 3 in Ring A und B.
Insbesondere bevorzugt sind die 1:2-Chromkomplexe der Formel I. R2 und R4 stehen besonders bevorzugt für Wasserstoff.
R7 als Alkyl oder Alkoxy enthält bevorzugt 1-4 C-Atome; weiter bevorzugt
1 oder 2 C-Atome; Alkyl in einer Phenyl alkyl gruppe enthalt bevorzugt
1-3 C-Atome, weiter bevorzugt 1 oder 2 C-Atome.
- 8 - Case 150-4897
Rq bzw. Rg als Alkyl enthält bevorzugt 1-4 C-Atome, insbesondere bedeutet
es Methyl oder Aethyl.
R7 bedeutet bevorzugt R7a als C^Alkyl, Ci_4Alkoxy.oderPhenyl-C]^-
alkyl, worin der Phenylrest unsubstituiert ist oder einen oder zwei
Substituenten aus der Reihe Chlor, Methyl, Methoxy, -COOM und -SO3M
trägt; weiter bevorzugt R75 als C^Alkyl, Cj^Alkoxy oderPhenyl-Ci_2~
alkyl, dessen Phenylrest unsubstituiert oder durch Chlor, Methyl oder
Methoxy monosubstituiert ist; weiter bevorzugt Ryc als C^Alkyl oder
Ci_2Alkoxy; noch weiter bevorzugt R7<j als Methyl oder Aethyl; insbesondere
bevorzugt bedeutet R7 Methyl.
R8 steht bevorzugt für Rs3 als Wasserstoff, Methyl, Aethyl, unsubstituiertes
Phenyl oder durch einen oder zwei Substituenten aus der Reihe Chlor, Methyl, Methoxy und Acetyl amino substituiertes Phenyl oder 1-
oder 2-Naphthyl; weiter bevorzugt für R8b als Wasserstoff, unsubstituiertes
Phenyl oder durch Chlor, Methyl oder Methoxy monosubstituiertes Phenyl; weiter bevorzugt für Rgc als Wasserstoff oder Phenyl; insbesondere
bevorzugt steht R3 für Wasserstoff.
Rg steht bevorzugt für Rg3 als Cj^Alkyl, unsubstituiertes Phenyl oder
durch einen oder zwei Substituenten aus der Reihe Chlor, Methyl, Methoxy und Acetylamino substituiertes Phenyl; weiter bevorzugt für Rg^
als Ci_2Alkyls unsubstituiertes Phenyl oder durch Chlor, Methyl oder
Methoxy monosubstituiertes Phenyl; weiter bevorzugt für Rgc als unsubstituiertes
Phenyl oder durch Methyl monosubstituiertes Phenyl; insbesondere bedeutet Rg unsubstituiertes Phenyl.
R5 und R5 stehen bevorzugt für R5a und Rßg, die unabhängig voneinander
Wasserstoff, -COR713, -CONRgJ5 oder -SÜ2Rgb bedeuten; weiter bevorzugt
für Rgfj und Rß^, die unabhängig voneinander Wasserstoff, -COR7C,
-CONHRsc oder -S02Rgc bedeuten; weiter bevorzugt für R5C und Rßc, die
unabhängig voneinander -C0R7d oder -CONH2 bedeuten; insbesondere bevorzugt
stehen R5 und Rß für $.54 und Rßd als -COR;^, wobei -COCH3 ganz
besonders bevorzugt ist.
Bevorzugte 1:2-Metal!komplexe entsprechen der Formel Ia,
Bevorzugte 1:2-Metal!komplexe entsprechen der Formel Ia,
Case 150-4897
fU.HN
ob
ob
Ia
die als freie Säure oder in Salzform vorliegen, worin Rl und R3 die gleiche Bedeutung haben und in den Ringen C und D unter
Einbezug der im selben Ring bereits vorhandenen Nitrogruppe die gleichen Stellungen einnehmen; wobei im Falle von R^ und R3 als Nitro
dieses metaständig zur im selben Ring bereits vorhandenen Nitrogruppe
ist;
R2 und R4 die gleiche Bedeutung haben und in den Ringen C und D die
gleiche Stellung einnehmen;
R55 und R55 identisch sind und die Reste -NHR55 und -NHRßb sich unabhängig
voneinander jeweils in Stellung 2 oder 3 des Ringes A bzw. B befinden;
mit der Massqabe dass, sofern R55 und R5b beide Wasserstoff bedeuten,
Rj und R3 beide fur Wasserstoff und R% und R4 beide für Chlor stehen.
(1) R5b und Rßb für R5C und Rsc stehen und identisch sind; und die
Reste -NHR5C und -NHRßc sich unabhängig voneinander in Position 2
oder 3 des Ringes A bzw. B befinden;
(2) R5b und Röt, für R^d und Rßd stehen und identisch sind; und die
Reste -NHRg(J und -NHR5J sich unabhängig voneinander in Position 2
oder 3 des Ringes A bzw. B befinden;
(3) R55 und Rßb für -COCH3 stehen und jede -NHCOCH3 Gruppe sich
unabhängig voneinander in Position 2 oder 3 des Ringes A bzw. B
befindet;
- 10 - Case 150-4897
(4) solche von (3), worin die beiden -NHCOCH3 Gruppen sich jeweils in
Stellung 3 des Ringes A bzw. B befinden;
(5) solche von (3) oder (4), worin Me für Chrom steht;
(6) solche von (5), worin R2 und R4 für Wasserstoff stehen.
1^-Metallkomplexe der Formel I, das dadurch gekennzeichnet ist, dass
man den l:l-Metallkomplex einer Verbindung der Formel II
OH
II
mit der metallfreien Verbindung der Formel III
OH OH
-N = N-
-N = N-
III
oder dass man den l:l-Metallkomplex einer Verbindung der Formel III mit
der metallfreien Verbindung der Formel II umsetzt.
Symmetrische 1 ^-Metallkomplexe der Formel I werden erhalten, indem man
auf die entsprechende Menge der metallfreien Verbindung der Formel II
oder III eine metall abgebende Verbindung einwirken lässt. Als metal labgebende Verbindung werden die üblicherweise verwendeten
Chrom(III)- oder Cobalt(III)-Salze eingesetzt. Die Metallisierung (zu
1:1- oder auch zu 1:2-Metallkomplexen) erfolgt analog zu an sich
bekannten Methoden. Im Falle der Herstellung von symmetrischen 1:2-Metal!komplexen
wird die Menge der metal labgebenden Verbindung so gewählt, dass auf zwei Moleküle der Verbindung II oder III mindestens
ein Atom Metall entfällt.
Beispielsweise kann die bevorzugte Chromierung zu symmetrischen 1:2-Chromkomplexen
in einem vorzugsweise mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittel wie Formamid, Glycerin oder Aethylenglykol, in Wasser
- 11 - Case 150-4897
oder in Gemischen der genannten Lösungsmittel mit Wasser erfolgen. Es
ist zweckmässig, die Reaktion bei pH-Werten von über 4, d.h. in schwach saurem, neutralem oder alkalischem Medium durchzufuhren. Die Umwandlung
der Monoazoverbindung in die komplexe Chromverbindung geschieht mit
Vorteil bei Temperaturen von 80-135°C oder bei Siedetemperatur des Reaktionsgemisches, offen oder unter Druck.
Die Isolierung der Endverbindungen, der Formel I erfolgt nach an sich
bekannten Methoden. Losungen des Metallkomplexes in organischen
Lösungsmitteln werden mit Wasser verdünnt. Aus der wässrigen Lösung
lässt sich der Metallkomplex durch Abkühlen, gegebenenfalls unter Zugabe von Salzen abscheiden. Hierauf folgt Abtrennung durch Filtration,
gewünschtenfalls Trocknung und Mahlung.
Je nach Umsetzungs- und Isolierungsbedingungen erhält man die erfindungsgemässen
1 ^-Metallkomplexe in saurer Form oder bevorzugt in Salzform hinsichtlich des das farbgebende Komplexanion neutralisierenden
Kations wie auch hinsichtlich des die Sulfogruppen und gegebenenfalls weitere anionische Gruppen neutralisierenden Kations. Das das Komplexanion
neutralisierende Kation ist dabei nicht kritisch, es kann sich um
ein beliebiges, für anionische Farbstoffe übliches, nicht-chromophores
Kation handeln. Beispiele solcher Kationen sind die Alkalimetall ionen
und Kationen des Ammoniumtyps einschliesslich unsubstituierter wie substituierter
Ammoniumionen; z.B. Lithium, Natrium, Kalium, Ammonium,
Mono-, Di-, Tri- und Tetramethyl ammonium, TriathyI ammonium, Mono-, Di-
und Triäthanolammonium und Mono-, Di- und Triisopropanolammonium.
Bevorzugte Kationen sind die Alkalimetall ionen einschliesslich
Ammonium, davon besonders bevorzugt ist Natrium. Desgleichen liegen die Sulfogruppen und gegebenenfalls weitere anionische
Gruppen bevorzugt in Salzform vor; dabei kommt als Kation eines der obengenannten das Komplexanion neutralisierenden Kationen in
Betracht. Die Kationen können gleich oder voneinander verschieden sein;
vorzugsweise sind sie identisch, insbesondere stehen sie für Natrium.
Die als Ausgangsverbindungen eingesetzten Monoazoverbindungen der
Formeln II und III sind entweder bekannt oder sie können analog zu an
- 12 - Case 150-4897
sich bekannten Verfahren aus bekannten Ausgangsmaterialien hergestellt
werden.
Die erfindungsgemässen 1^-Metallkomplexe der Formel I sind in Wasser
gut loslich und eignen sich zum Farben oder Bedrucken verschiedener
Materialien wie natürlichen und synthetischen Polyamiden, z.B. Wolle, Nylon, sowie von Leder. Sie sind jedoch besonders geeignet zum Färben
oder Bedrucken von künstlich, d.h. chemisch oder vorzugsweise anodisch
erzeugten Oxidschichten auf Aluminium oder Aluminiumlegierungen und vorzugsweise für das Färben aus wässriger Lösung. Die Verbindungen der
Formel I können auch als flüssige Färbepräparate in Form von stabilen konzentrierten Stammlösungen eingesetzt werden, für deren Herstellung
vorteilhaft wasserlösliche organische Lösungsmittel gegebenenfalls im
Gemisch mit Wasser verwendet werden, wobei übliche Hilfsmittel wie Lösungsvermittler zugesetzt werden können.
Die mit den Komplexverbindungen der Formel I gefärbten Oxidschichten
auf Aluminium zeichnen sich durch gute Hitzebeständigkeit (geprüft während
2 Stunden bei 2500C) und gute Lichtechtheit aus. Sie sind ausserdem
beständig gegen Ausbluten.
Die Verbindungen der Formel I zeichnen sich weiter durch hohe Aufziehgeschwindigkeit
und hohe Badstabilität aus. Zudem zeigen sie während des Färbeprozesses geringe Empfindlichkeit gegen Aluminiumionen und
Natriumsulfat.
Unter anodisch erzeugten Oxidschichten sind poröse, mit dem Grundmetall
fest verbundene Aluminiumoxidschichten zu verstehen, wie sie durch eine elektrochemische Behandlung der Aluminiummetall oberfläche mit Gleichstrom
in einem Wasser und eine geeignete Säure enthaltenden Elektrolyten entstehen, wobei das Aluminium als Anode geschaltet ist.
Auf dem Gebiet der Aluminiumveredlung nehmen farbige anodisch erzeugte Oxidschichten dank ihrer, ausgezeichneten Schutzwirkung gegenüber
mechanischen und korrosiven Einflüssen einen bevorzugten Platz ein. Zur Herstellung dieser farbigen Oxidschichten können die üblicherweise verwendeten
Verfahren Anwendung finden. Vorzugsweise wird nach dem adsorptiven Färbeverfahren gefärbt, dabei wird das anodisierte Aluminium in ,
die wässrige Farbstofflösung eingetaucht. Die Behandlung kann im
- 13 - Case 150-4897
üblichen, zwischen Raum- und Siedetemperatur liegenden Temperaturbereich
vorgenommen werden; besonders geeignet sind Temperaturen zwischen 55 und 65"C. Der pH-Wert wird so gewählt, dass die Oxidschicht nicht
oder nur schwach angegriffen wird, d.h. in einem pH-Bereich von 3-8;
mit Vorteil wird bei pH 4,5-6 gefärbt. Zur Einstellung und Aufrechterhaltung
des pH-Wertes können die üblichen Säuren und Basen, wie
Schwefelsäure, Essigsäure, Natriumhydroxidlösung, verwendet werden. Gewünschtenfalls können der Färbelösung übliche, den Färbevorgang
begünstigende Mittel zugesetzt werden, wie Egalisiermittel, Puffersubstanzen,
mit Wasser mischbare organische Lösungsmittel.
Die Farbstoffkonzentration und die Behandlungsdauer kann sich in einem
weiten Bereich bewegen und richtet sich u.a. nach gewünschter Intensität des Farbtons, der Dicke und der Struktur der Oxidschicht, sowie
nach den Übrigen Färbebedingungen. Der bevorzugte Konzentrationsbereich
liegt zwischen 0,01 und 10 g/Liter. Die bevorzugte Färbedauer liegt
zwischen 1 bis 30 Minuten. Besonders geeignet ist eine Färbedauer von 15 bis 20 Minuten.
Unter Aluminium ist nicht nur Reinalumini um zu verstehen, sondern auch
dessen Legierungen, die sich bezüglich anodischer Oxidation gleich oder
ähnlich verhalten wie Reinaluminium, beispielsweise Legierungen vom Typ Al/Mg, Al/Si, Al/Mg/Si, Al/Zn/Mg, Al/Cu/Mg, Al/Zn/Mg/Cu. Als Elektrolyt
für die Anodisierung kommen u.a. Chrom-, Oxal- und Schwefelsäure, sowie
Mischungen aus Oxal- und Schwefelsäure in Frage. Als Anodisi erverfahren
eignen sich vor allem das Gleichstrom-Schwefelsäure-Verfahren.
Das Verfahren kann auch derart durchgeführt werden, dass das Färben
gleichzeitig mit der anodischen Erzeugung der Oxidschicht erfolgt oder
dass die Herstellung des Farbstoffs der Formel I im Färbebad vorgenommen
wird.
Die Verbindungen eignen sich auch zum Färben von chemisch erzeugten
Oxidschichten auf Aluminium, den sogenannten Konversionsschichten, wie sie beispielsweise durch Einwirkung von Salzen der Chromsäure in sauren
oder alkalischen Bädern entstehen.
- 14 - Case 150-4897
Nach dem Färben wird die farbige Oxidschicht wie üblich nachbehandelt.
Besonders vorteilhaft ist ein Verdichten der Oxidschicht durch Behandlung mit siedendem Wasser oder Wasserdampf, gegebenenfalls in Gegenwart
von das Verdichten begünstigenden und das Ausbluten der Färbungen verringernden Mitteln, wie Nickel- oder Cobaltacetat.
Die folgenden Beispiele dienen der Illustration der Erfindung. In den Beispielen bedeuten Teile Gewichtsteile und Prozente Gewichtsprozente;
die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
23,9 Teile 2-Amino-8-hydroxynaphthalin-6-sulfonsäure (=Y-Säure) werden
in 200 Teilen Wasser und 7 Teilen Natriumcarbonat gelost. Bei 40"
werden 12 Teile Essigsäureanhydrid zugetropft; dabei wird durch gleichzeitige Zugabe von 10%-iger Natriumcarbonatlösung der pH bei 5-6 gehalten.
Die resultierende Lösung der N-Acetyl-y-Säure wird auf 0-3°abgekühlt
und mit Natriumhydroxidlösung auf pH 11-12,5 gestellt. Inzwischen werden 16,9 Teile l-Amino-2-hydroxy-5-nitrobenzol in bekannter
Weise diazotiert. Die erhaltene Suspension des Diazoniumsalzes wird
nach und nach der Lösung der N-Acetyl-y-Säure zugesetzt. Durch gleichzeitiges
Zutropfen von Natriumhydroxidlösung wird der pH des Kupplungsgemisches zwischen 11 und 12,5 gehalten.
Zur Herstellung des 1:2-Metallkomplexes wird die erhaltene rotviolette
Lösung mit Essigsäure neutralisiert (pH 6-7). Man gibt zu dieser Lösung 11,5 Teile Chrom(III)-acetat und 30 Teile Natriumacetat und erhitzt auf
98-100°, wonach die Bildung des schwarzen Metallkomplex-Farbstoffes
langsam einsetzt. Nach 16-stündigem Rühren bei 95° wird der Farbstoff
mit 10% Natriumchlorid ausgesalzen, abfiltriert, mit 10%-iger Natriumchloridlösung
nachgewaschen und bei 100° getrocknet. Der erhaltene Farbstoff entspricht der Formel,
Case 150-4897
CH3COHN
NHCOCH,
Na*
er stellt ein schwarzes Pulver dar, das sich in Wasser mit blauschwarzer Farbe löst und anodisch erzeugte Oxidschichten auf Aluminium
in reinen schwarzen Tönen anfärbt. Diese Färbung übersteht eine zweistündige
Hitzebehandlung bei 250°, ohne ihren Farbton merklich zu verändern. Sie zeigt ausserdem hohe Lichtechtheit.
Beispiele 2-55
Analog der in Beispiel 1 beschriebenen Methode können weitere 1:2-Metallkomplexe
der Formel I hergestellt werden. Sie enthalten als Chromophor die Verbindung der Formel IV,
OH
D-N = N
NH-R
IV
wofür in der nachfolgenden Tabelle die Symbole angeführt sind. Die zwei
mit der metall abgebenden Verbindung (das zutreffende Metall ist jeweils
in der vorletzten Kolonne der Tabelle angeführt) umzusetzenden Verbindungen
der Formel IV sind in den überwiegenden Fällen identisch, d.h. man erhält symmetrische 1 ^-Metallkomplexe; nur in vereinzelten Fällen
bestehen sie aus einem l:l-Gemisch an Verbindungen der Formel IV, die sich lediglich bezüglich der Stellung des -NHR-Restes unterscheiden.
- 16 - Case 150-4897
In der letzten Kolonne der Tabelle wird der Farbton der Aluminiumfärbung
angegeben, es bedeuten dabei
a = schwarz c = blaustichig schwarz
b = rotstichig d = braunstichig schwarz, schwarz
Die mit den Farbstoffen der Beispiele 2-55 erhaltenen Aluminiumfärbungen
sind hitzebeständig und haben gute Lichtechtheit.
Gase 150-4897
Bsp. Nr. Stellung von -NHR
Me
Farbton Al
3 4 5
6 7
8 9
10 11
12 13 14 15
16
17 18
19 20
21 22
OH
do.*°2
do.
do.
do. do.
do. do. do. do.
do. do. do. do.
do.
do.
do.
OH
NO0 do.
do. do.
-COCH3
do. do. do.
-SO2 do.
do.
do.
-CONH2
-CONH do.
-COOC2H5 -COOCH3
-COCH3
do. -COC2H5
-COCH3 do.
-SO2 do.
3 3 2
2 3
2 2 3 3
3 3 3 2 50% 2
,50% 3 do. 3
2 3
2 3
Cr
Cr | a |
Co | d |
Co | d |
Cr | C |
Cr | a |
Cr | C |
Co | C |
Cr | a |
Cr | a |
Cr | a |
Co | a |
Cr | a |
Cr | C |
Cr
Co | a |
Cr | a |
Cr | a |
Co | a |
Cr | b |
Cr | b |
Case 150-4897
Bsp. Nr.
Stellung von | Me |
-NHR | |
3 | Cr |
3 | Cr |
3 | Cr |
CVl | Cr |
3 | Cr |
3 | Co |
50% 2 ν | |
\ | Cr |
k50% 3 J | |
do. | Cr |
2 | Cr |
3 | Cr |
3 | Co |
2 | Co |
3 | Cr |
CVJ | Cr |
CVJ | Cr |
3 | Cr |
3 | Cr |
2 | Cr |
3 | Cr |
3 | Co |
Farbton Al
24 25 26
27 28 29
31 32 33 34 35 36
37
38 39 40 41 42
OH
NO9 do. z
do. do.
do. do.
do. OH
Cl
NO
do. do. do. do. do. do.
OH
NO
do. do. do. do. do.
-COOC2H5
-COC2H5
-CONH2
do.
-CONH do. -COCH3
H H H H
-COCH3 do.
-COC2H5
do. -COCH3
do. -CONH2
do. a a a
d d
a a a a a a
a a a a a
35U387
Case 150-4897
Bsp. Nr
Stellung von | Me |
-NHR | |
2 | Cr |
3 | Cr |
2 | Cr |
3 | Cr |
3 | Co |
2 | Co |
3 | Cr |
2 | Cr |
3 | Cr |
2 | Cr |
3 | Cr |
3 | Co |
3 | Cr |
Farbton Al
43
44 45 46 47 48
49 50
51 52 53 54
55
-COCH3
do.
-COC2H5 do. do. do.
do.
do.
-COCH3 do.
-CONH2 0 do.
-CONH
a a c c a
a a a
Im Hinblick auf die Umsetzungs- und Isolierungsbedingungen wie in Beispiel
1 beschrieben, werden die 1:2-Met all komplexe der Beispiele 2-55
ebenso wie der Farbstoff aus Beispiel 1 als einheitliche Natriumsalze
erhalten. Die Ueberfuhrung in eine andere Salzform oder auch gemischte
Salzform nach an sich bekannten Methoden, wobei die in der Beschreibung
weiter angeführten Kationen zur Anwendung gelangen können, ist jedoch
jederzeit möglich.
- 20 - Case 150-4897
44,0 Teile des Monoazofarbstoffes aus diazotierten! l-Amino-2-hydroxy-5-nitrobenzol
und 2-Acetylamino-8-hydroxynaphthalin-6-sulfonsäure
werden gemäss Beispiel 1 in den 1:2-Chromkomplex übergeführt, der durch
Filtration vom Reaktionsgemisch abgetrennt wird. Den feuchten Filterrtickstand
löst man bei Raumtemperatur in einem Gemisch aus 19 Teilen Natriumacetat (krist.), 30 Teilen Wasser und 115 Teilen Diathylenglykolmonoäthyläther.
Man erhalt 240 Teile einer flussigen, stabilen und homogenen Farbstoffzubereitung, die auch bei längerem Lagern bei Temperaturen von unter 0° keine Ausfällung des Farbstoffes zeigt und in
Wasser gegossen innert kurzer Zeit eine klare Losung ergibt. '
Applikationsmoglichkeiten der erfindungsgemässen 1 ^-Metallkomplexe
sind in den folgenden Vorschriften illustriert.
Ein entfetteter und desoxidierter Gegenstand aus Reinaluminium wird in
einer wässrigen Losung, die auf 100 Teile 18-22 Teile Schwefelsäure und 1,2-7,5 Teile Aluminiumsulfat enthält, bei einer Temperatur von 18-20°,
einer Spannung von 15-16 Volt und einer Stromdichte von 1,5 A/dm2 während 30 Minuten mit Gleichstrom anodisch oxidiert. Dabei wird eine
Oxidschicht von ca. 12 jli Dicke erreicht.
Nach dem Spülen in Wasser färbt man den Gegenstand 15 Minuten lang bei
60* in einer Losung, bestehend aus 5 Teilen des Chromkomplexes gemäss
Beispiel 1 in 1000 Teilen entionisiertem Wasser, deren pH mit
Essigsäure und Natriumacetat auf ca. 5,5 eingestellt wurde. Der gefärbte Gegenstand wird nach dem Spulen in Wasser bei 98-100° während 30
Minuten in ent ionisiertem Wasser gesealt. Man erhält eine rein schwarze
Färbung von guter Hitzebeständigkeit und sehr guter Lichtechtheit.
Wird die Nachbehandlung unter sonst gleichen Bedingungen in einer Losung von 3 Teilen Nickelacetat in 1000 Teilen Wasser vorgenommen, so
erhält man eine Färbung von vergleichbar guter Qualität.
- 21 - Case 150-4897
10 Teile des Farbstoffes aus Beispiel 1 werden in 500 Teilen Wasser
gelost und in eine hochviskose Losung, bestehend aus 400 Teilen Wasser
und 100 Teilen Methyl cellulose mit einem mittleren Polymerisationsgrad
und einem Substitutionsgrad von 1,5 eingerührt. Die so erhaltene Druckfarbe
wird nach dem Siebdruckverfahren auf ein trockenes oxidiertes Aluminiumblech aufgetragen, das durch Anodisieren einer Aluminiumlegierung
vom Typ Al/Mg/Si 0,5 während 30 Minuten in einer Lösung von 100
Teilen Chromsäureanhydrid in 1000 Teilen Wasser bei 53° und einer Stromdichte von 1,2 A/dm^ erhalten wurde. Das bedruckte Blech wird wahrend
10 Minuten in siedendes Wasser eingetaucht und in kaltem Wasser gut gespült. Man erhält ein schwarzes Muster auf einem schwach gräulichen
Grund.
Analog den Vorschriften A und B können auch die übrigen Farbstoffe der
Beispiele 2-55 eingesetzt werden. In Vorschrift A können auch flüssige
Färbepräparate der Farbstoffe der Beispiele 1-55 (analog Beispiel 56)
verwendet werden.
Claims (15)
1. 1:2-Metall komplexe der Formel I,
worin
Me Chrom oder Cobalt,
M, unabhängig voneinander, Wasserstoff oder ein Aequivalent eines
nichtchromophoren Kations,
R\ und R3, unabhängig voneinander, Wasserstoff oder Nitro, wobei im
R\ und R3, unabhängig voneinander, Wasserstoff oder Nitro, wobei im
Falle einer Nitrogruppe diese metastandig zu der im selben Ring
bereits vorhandenen Nitrogruppe ist;
R2 und R4, unabhängig voneinander, Wasserstoff, Chlor oder SO3M;
R5 und Rö, unabhängig voneinander, Wasserstoff, -COR7, -CONHRg oder
-SO2R9 bedeuten mit der Einschränkung, dass R5 und Re nur dann
beide gleichzeitig für Wasserstoff stehen können, wenn Ri und R3
beide Wasserstoff und mindestens einer der Reste R2 und R4 Chlor
bedeuten;
- 2 - Case 150-4897
R7 Ci-6AlkyU C^.gATkoxy oder Phenyl -C^aI kyl, dessen Phenyl rest
unsubstituiert oder durch eine oder zwei Gruppen aus der Reihe
Halogen, C^Alkyl, C1-4AIkOXy, Nitro, Amino, -COOM, -SO3M und
Acetyl amino substituiert ist;
R3 Wasserstoff, Cj^Alkyl, Phenyl oder durch eine oder zwei Gruppen
aus der Reihe Halogen, C^Alkyl, C^Alkoxy, Nitro, Amino, -COOM,
-SO3M und Acetyl amino substituiertes Phenyl; Naphthyl oder durch
Chlor, Amino, Phenyl amino, Acetyl amino, Benzoylamino oder -SO3M monosubstituiertes Naphthyl, und
Rg Cj^Alkyl, Phenyl oder durch eine oder zwei Gruppen aus der Reihe
Halogen, C^Alkyl, C^Alkoxy, Nitro, Amino, -COOM, -SO3M und
Acetyl ami no substituiertes Phenyl
bedeuten mit der Massgabe, dass die Reste -NHR5 und -NHR5, unabhängig
voneinander, in 2- oder 3-Stel lung des Ringes A bzw. des Ringes B gebunden sind,
sowie Gemische der Komplexe der Formel I.
2. Komplexverbindungen gemäss Anspruch 1, worin R5 und R5 für
R5b und R5b stehen, die unabhängig voneinander Wasserstoff, -CORy0,
-CONHR8C oder -SO2Rg0 bedeuten,
R7C fur C^Alkyi oder Ci-2AIkOXy,
Rqc für Wasserstoff oder Phenyl, und
Rgc für Phenyl oder durch Methyl monosubstituiertes Phenyl stehen, mit
der Massgabe, dass Rse und R^ dann beide Wasserstoff bedeuten, wenn Ri
und R3 beide für Wasserstoff und R2 und R4 beide für Chlor stehen.
3. Komplexverbindungen gemäss Anspruch 1, worin R5 und Rß für
R5C und Rßc stehen, die unabhängig voneinander -CORy^ oder -CONH2
bedeuten mit Ry^ als Methyl oder Aethyl.
4. Komplexverbindungen gemäss einem der Ansprüche 1-3, für welche R5 und Rß identisch sind.
5. Komplexverbindungen gemäss einem der Ansprüche 1-4, worin R\
und R3 und deren Stellung in den Phenylringen C und D sowie auch R2 und
Case 150-4897
R4 und deren Stellung in den Phenylringen C und D unter Einschluss der
am selben Ring bereits vorhandenen Nitrogruppe identisch sind.
6. 1:2-Metallkomplexe entsprechend der Formel Ia gemäss
Anspruch 2,
R..HN
DD ζ
Ia
die als freie Säure oder in Salzform vorliegen, worin
Rl und R3 identisch sind und sich in gleicher Position der Ringe C
bzw. D befinden, wobei die Position der im selben Ring bereits vorhandenen Nitrogruppe eingeschlossen ist; und im Falle von R^ und R3 als
Nitro dieses m-ständig zu der im selben Ring bereits vorhandenen Nitrogruppe ist;
R2 und R4 ebenfalls identisch sind und sich in gleicher Position der
Ringe C bzw. D befinden;
R5I) und Röb identisch sind und die Gruppen -NHRsb und -NHR5b, unabhängig
voneinander, in 2- oder 3-Stel lung des Ringes A bzw. B gebunden sind;
mit der Massgabe dass, sofern R^ und Ro^ beide Wasserstoff bedeuten,
Rl und R3 beide für Wasserstoff und R2 und R4 beide fur Chlor stehen.
7. Komplexverbindungen gemäss Anspruch 6, worin R^ und R65 für
und Röd stehen, die identisch sind und -CORy1J mit R7d als Methyl
oder Aethyl bedeuten; und worin die Reste -NHRß^ und -NHRod sich unabhängig
voneinander in 2- oder 3-Stellung des Ringes A bzw. B befinden.
35U387
- 4 - Case 150-4897
8. Komplexverbindungen gemäss Anspruch 7, worin R^ und F^
beide fur -COCH3 stehen und jede der -NHCOCH3 Gruppen sich in 3-Stellung
des Ringes A bzw. B befindet.
9. Komplexverbindungen gemäss einem der Ansprüche 6-8, worin Me Chrom bedeutet.
10. Komplexverbindungen gemäss einem der Ansprüche 6-9, worin R2
und R4 für Wasserstoff stehen.
11. Verfahren zur Herstellung von 1:2-Metal!komplexen der Formel
I, definiert in Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man den 1:1-Metallkomplex
einer Verbindung der Formel II
2 NH-R5 Π
mit der metallfreien Verbindung der Formel III
z NH-R6 ΠΙ
oder dass man den l:l-Metallkomplex einer Verbindung der Formel III mit
der metallfreien Verbindung der Formel II umsetzt.
12. Verfahren zum Färben oder Bedrucken von Substraten, die aus natürlichen oder synthetischen Polyamiden bestehen oder diese enthalten,
dadurch gekennzeichnet, dass man mit einem 1:2-Metallkomplex der Formel I oder einem Gemisch davon gemäss Anspruch 1 färbt oder bedruckt.
13. Verfahren zum Färben oder Bedrucken von künstlich erzeugten
Oxidschichten auf Aluminium oder dessen Legierungen, dadurch gekenn-
- 5 - Case 150-4897
zeichnet, dass man die poröse Oxidschicht mit einem l:2-.Meta"Nkomplexgemäss
Anspruch 1 oder einem Gemisch davon in Kontakt bringt.
14. Verfahren gemass Anspruch 13 zum Färben oder Bedrucken von
Öxidschichten auf Aluminium, die anodisch erzeugt wurden.
15. Das gemass dem Verfahren nach Anspruch 13 oder 14 gefärbte
oder bedruckte Aluminium.
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