DE3429148C2 - - Google Patents
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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- C07C243/24—Hydrazines having nitrogen atoms of hydrazine groups acylated by carboxylic acids
- C07C243/26—Hydrazines having nitrogen atoms of hydrazine groups acylated by carboxylic acids with acylating carboxyl groups bound to hydrogen atoms or to acyclic carbon atoms
- C07C243/34—Hydrazines having nitrogen atoms of hydrazine groups acylated by carboxylic acids with acylating carboxyl groups bound to hydrogen atoms or to acyclic carbon atoms to carbon atoms of a carbon skeleton further substituted by nitrogen atoms
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- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Amino-polyessigsäurehydrazide
der Nitrilotriessigsäure, der Ethylendiamintetraessigsäure
und der Diethylentriaminpentaessigsäure,
ein Verfahren zur Herstellung von Amino-polyessigsäurehydraziden
sowie die Verwendung der genannten Verbindungen
in wäßriger Lösung zur Maskierung eines mehrwertigen
Kations, zur selektiven Maskierung von Nickel
aus einem Nickel/Eisen-Gemisch oder zum Lösen eines
Calziumsulfat-Belages.
Wo hartes Wasser, Meerwasser, Korrosionsprodukte oder
Walzsinter zu Ablagerungen in Rohren und anderen
Anlageteilen geführt haben, ist es bekannt, solche
Ablagerungen durch Kontakt mit einer wäßrigen Lösung
von Maskierungsmitteln zu entfernen, von denen Aminopolyessigsäuren
weit verbreitete Anwendung finden, z. B.
Ethylendiamintetraessigsäure, Diethylentriaminpentaessigsäure
und Nitrilotriessigsäure. In ähnlicher Weise
hilft die Anwesenheit solcher Maskierungsmittel, das
Ansetzen solcher Beläge zu verhindern. Diese Mittel
arbeiten zufriedenstellend, erfordern jedoch einigermaßen
lange Kontaktzeiten und pH-Werte (entweder sauer
oder alkalisch, je nach dem zu lösenden Belag), die
gegenüber dem Substrat, von dem der Belag zu lösen ist,
korrodierend wirken können.
Dementsprechend ist es Ziel der vorliegenden Erfindung,
neue Maskierungsmittel verfügbar zu machen, die schneller
und bei eher annehmbaren pH-Werten arbeiten und dadurch
den Einsatz insgesamt wirtschaftlicher gestalten.
Gemäß der vorliegenden Erfindung werden neue Maskierungsmittel
bereitgestellt, die Amino-polyessigsäurehydrazide
der Nitrilotriessigsäure,
Ethylendiamintetraessigsäure
oder Diethylentriamin-pentaessigsäure
enthalten. Die Hydrazide können einfache Hydrazide des
Hydrazins an sich oder Carboxyhydrazide, d. h. Carbazinsäuren,
sein, die durch Umsetzung der endständigen NH₂-
Gruppen mit Alkalimetallcarbonaten hergestellt werden.
Die vorliegende Erfindung erstreckt sich außerdem auf
die Herstellungsweise solcher Hydrazide
und auf ihre Verwendung.
Hydrazide werden vorteilhaft aus den Amino-polyessigsäuren
durch Veresterung mit einem niederen Alkohol wie
Methanol oder Ethanol zur Bildung der Ester hergestellt.
Mit Vorteil wird weniger als die stöchiometrische
Menge eingesetzt, d. h. höchstens etwa das 0,5fache
der stöchiometrischen Menge der Essigsäure-Gruppen,
vorzugsweise das 0,3- bis 0,45fache, wodurch Partialester
gebildet werden. Die Reaktion läuft in Wasser
bereits bei mäßigen Temperaturen ab, z. B. bei etwa 38°C.
Im wesentlichzen gleichzeitig damit oder im Anschluß
daran wird Hydrazin zugesetzt, günstigerweise das 1,3-
bis 1,5fache der stöchiometrischen Menge der Essigsäure-
Gruppen, und die Reaktionsmischung wird längere Zeit
erhitzt, beispielsweise 24 h auf 91°C. Anscheinend
erleidet jede Ester-Gruppe Hydrazinolyse unter
Bildung des Hydrazids, wobei der Alkohol freigesetzt
wird und dann eine andere Essigsäure-Gruppe verestert,
die dann wiederum in das Hydrazid übergeht, bis
sämtliche Essigsäure-Gruppen umgewandelt sind.
Am Ende der Reaktion umfaßt die Reaktionsmischung eine
wäßrige, freies Hydrazin und Alkohol enthaltende Lösung
des Hydrazids. Sie kann als solche verwendet werden,
wird jedoch zweckmäßig annähernd neutral gemacht, d. h.
durch Neutralisation mit einer Säure auf einen pH von
etwa 5,5 bis 9,5, vorzugsweise etwa 8,5, gebracht.
Essigsäure ist geeignet, jedoch sind auch andere Säuren
einsetzbar, mit Ausnahme von Oxalsäure, die kristallinen
Niederschlag erzeugt. Citronensäure arbeitet sehr
zufriedenstellend.
Unter einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung
kann zur vollen Ausnutzung des am Ende der Reaktion
verbliebenen Hydrazins weitere Amino-polyessigsäure zur
Reaktion mit demselben zugesetzt werden, wodurch die
Maskierungs-Kapazität gesteigert wird. Dieser Vorgang
selbst kann der Einstellung des pH dienen, oder eine
solche Einstellung kann anschließend erfolgen.
Gemäß einem weiteren Merkmal der vorliegenden Erfindung
ist das Hydrazid das Carboxyhydrazid, d. h. ein Wasserstoff
in der endständigen NH₂-Gruppe einer oder mehrerer
Hydrazid-Gruppen ist durch -COOH ersetzt. Derartige
Produkte entsprechen Carbazinsäuren. Eine solche Umwandlung
kann dadurch erfolgen, daß das Hydrazid mit
einem Carbonat, z. B. einem Alkalimetallcarbonat wie
Kaliumcarbonat, unter Erhitzen umgesetzt wird. Die
Neutralisation kann danach wie oben angegeben durchgeführt
werden.
Die Hydrazid-Lösung kann direkt oder nach Verdünnen
ohne Abtrennung von Nebenprodukten eingesetzt werden.
Die Lösung findet dort Anwendung, wo bisher die Aminopolyessigsäuren
selbst eingesetzt wurden, z. B. in Bauelementen
und Systemen zur umgekehrten Osmose, Entspannungs-
und Dampfkompressionsverdampfern, Heiz- und
Kühlsystemen, Meerwasser-Vorwärmern, Kühltürmen, Ultrafiltrationssystemen,
Wärmeaustauschern und Flüssigkeits-
Verdampfern, d. h. praktisch bei allen
Systemen, in denen sich Beläge ansetzen und/oder die
Abscheidung mehrwertiger Schwermetalle Probleme verursachen
kann.
Die vorliegende Erfindung wird mit Hilfe der folgenden
Beispiele näher beschrieben, in denen sämtliche Angaben
von "Teilen", sofern nichts anderes angegeben ist, sich
auf das Gewicht beziehen.
3,0 l Wasser und 0,25 l wasserfreies Methanol wurden in
ein Reaktionsgefäß gegeben und erhitzt, bis die Temperatur
35°C erreichte. 3,03 kg
Ethylendiamintetraessigsäure wurden dann zusammen mit
3,7 l einer 55proz. Lösung von Hydrazinhydrat hinzugefügt.
Die Temperatur stieg auf 49°C und wurde
im Laufe von 5,5 h auf 91°C gebracht. Nach
13,5 h auf 91°C wurden 1,53 kg
Nitrilotriessigsäure hinzugefügt, und nach 1 h bei
91-94°C wurden 9,05 kg
Kaliumcarbonat zugegeben. Das Gefäß wurde auf Raumtemperatur
abgekühlt, und sein Inhalt waren 13,2 l,
die 1,4 mol/l chelatbildendes Mittel enthielten.
Citronensäure wurde hinzugefügt, um den pH auf
8,5 zu bringen.
Die in vorstehendem Beispiel stattfindenden Reaktionen
lassen sich wie folgt zusammenfassen:
etc., worauf nach Reaktion mit Kaliumcarbonat die Carbazinsäure
erhalten wird.
Die Lösung kann so, wie sie ist, oder in verdünnter
Form verwendet werden. Bei einer Konzentration des
chelatbildenden Mittels von 4×10-3 mol/l entfernt sie
pro 1 mol des chelatbildenden Mittels Eisen aus Belag
und hält dieses in Lösung bis zu einer Menge von 5 bis
10 mol Eisen oder aus einem Calciumsulfat-Belag mehr
als 20 mol Calcium.
Die Wirkung in bezug auf die Entfernung von Belag geht
aus den folgenden Beispielen hervor.
10 ml der in Beispiel 1 hergestellten Lösung wurden so
verdünnt, daß sie 0,2 mol/l des chelatbildenden Mittels
und 0,3 mol/l Citronensäure enthielten und der pH 8,5
betrug. Diese Verdünnung wurde mit 90 ml Wasser aus
einem Verdampfer vermischt, die 36,8915 g Calciumsulfat-
Belag enthielt. Die Mischung wurde auf 55°C
gehalten, und die Feststoffe wurden periodisch gewogen,
um etwaige Änderungen nachzuweisen. Folgende Ergebnisse
wurden erhalten:
Zu 100 ml einer Lösung, die 3,9×10-5 mol des wie in
Beispiel 1 hergestellten Chelatbildners und 4,4×10-5 mol
Citronensäure enthielt und danach einen pH 8,5 aufwies,
wurden 0,0562 g Fe₃O₄ hinzugefügt.
Die Lösung wurde auf 55°C erhitzt und 16 h auf
dieser Temperatur gehalten. Danach wurde die Lösung
filtriert und der Eisen-Gehalt bestimmt.
Die spektralphotometrische Titration bei 510 nm mit
1,10-Phenanthrolin ergab, daß 2,31×10-4 mol Eisen in
der Lösung gelöst waren.
100 ml einer Reinigungslösung, die 7,8×10-4 mol des
wie in Beispiel 1 hergestellten Chelatbildners und
8,6×10-4 mol Citronensäure enthielt und danach einen
pH 8,5 aufwies, wurde mit FeCr₂O₄ · 2 H₂O und Cr₂O₃
gesättigt.
Die Lösung wurde auf 74°C erhitzt und 16 h auf
dieser Temperatur gehalten. Danach wurden der Eisen-
und der Chrom-Gehalt bestimmt.
Die Metallkonzentrationen wurden mittels Atomabsorptions-
Spektrometrie bestimmt und zu
4,66×10-2 mol Eisen und
3,33×10-3 mol Chrom
3,33×10-3 mol Chrom
gefunden.
Claims (4)
1. Amino-polyessigsäurehydrazide der Nitrilotriessigsäure, der
Ethylendiamintetraessigsäure und der Diethylentriaminpentaessigsäure,
wobei jeder Essigsäurerest als Hydrazid oder
als Carboxyhydrazid vorliegt.
2. Verfahren zur Herstellung von Amino-polyessigsäurehydraziden
gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Amino-polyessigsäure mit weniger als der stöchiometrischen
Menge eines niederen Alkanols verestert und mit einem
stöchiometrischen Überschuß an Hydrazin umsetzt und
gegebenenfalls das überschüssige, nicht umgesetzte Hydrazin
mit einer Amino-polyessigsäure neutralisiert und anschließend
das Gemisch mit einem Alkalicarbonat umsetzt.
3. Verwendung der Verbindungen gemäß Anspruch 1 in wäßriger
Lösung zur Maskierung eines mehrwertigen Kations, zur
selektiven Maskierung von Nickel aus einem Nickel/Eisen-
Gemisch oder zum Lösen eines Calziumsulfat-Belags.
4. Verwendung der Verbindungen gemäß Anspruch 3 in wäßriger
Lösung mit einem pH von etwa 5,5 bis 9,5 und gegebenenfalls
in Gegenwart von Citronensäure.
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