DE3416845A1 - Befeuchtungsanordnung an lithographischen druckpressen - Google Patents
Befeuchtungsanordnung an lithographischen druckpressenInfo
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Description
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Die Erfindung betrifft ein Befeuchtungssystem zur Verwendung
in Verbindung mit lithographischen Druckpressen. Allgemein richtet sich die Erfindung auf ein neues und verbessertes
Befeuchtungssystem vom kontinuierlich kontaktierenden Typ, ist hier aber nicht notwendigerweise darauf begrenzt und
ist besonders brauchbar in Verbindung mit lithographischen
Druckpressen. Insbesondere befaßt sich die Erfindung mit einem neuen und verbesserten Befeuchtungssystem zum Aufbringen
von Feuchtwasser bzw. Wischwasser an lithographischen Pressen, wobei die Lösung darin besteht, daß eine unterschiedliche
Umfangsgeschwindigkeit zwischen der Befeuchtungswalze und dem Plattenzylinder herrscht, was zu einer verbesserten
Performance auf dem Gebiet verminderter Überschußmaterialentfernung
und verminderter Farbrückführung in die Befeuchtungslösung und verbesserten Drückens führt.
Es ist bekannt, daß die lithographische Offsetdruckplatte
chemisch behandelt wird, so daß druckende und nichtdruckende Bereiche vorgesehen sind, so daß der Druckbereich
Farbe aufnimmt. Der nicht-druckende Bereich dagegen ist hydrophil und nimmt Befeuchtungsfluid auf. um den gewünschten
Druckvorgang zu erreichen, wird ein Film aus Befeuchtungsfluid
auf die Oberfläche der Platte aufgebracht, das durch den hydrophilen Bereich zurückgehalten wird, jedoch vom
Druckbereich zurückgewiesen wird, so daß der Druckbereich
QQ die druckende Farbe aufnimmt. Der nicht-druckende Bereich
jedoch wird von der Druckfarbe getrennt und isoliert/durch den Film aus Befeuchtungsfluid. Auf diese Weise wird nur
das Bild des Druckbereiches auf den Drucktuchzylinder (blanket cylinder) und auf das Papier, auf das das Bild gedruckt wird,
gg überführt.
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Allgemein gesprochen gibt es zwei Gruppen von Befeuchtungssystemen: das Kontaktierende und Nichtkontaktierende.
Der nichtkontaktierende Typ besteht aus dem Bürsten- und Sprühtypsystem, wo ein physikalischer Spalt auf dem Weg
vorgesehen ist, den das Befeuchtungsfluid zur Platte nimmt.
Bei solchen Systemen erfolgt keine Farbenrückführung in das
Bef eucb.tungs systemfluid.
Die Kontaktkategorie der Befeuchtungr;r^"s!-eme verfügt über zwei
breite Unterkategorien: nämlich kontinuierliche Systeme und übliche oder Systeme vom Duktor- oder Rakeltyp, welche
Gewebe überzogene Formwalzen oder solche mit nacktem Rücken benützen. Im allgemeinen bevorzugt man die kontinuierlichen
Befeuchtungssysteme, weil sie zu einem Hochqualitätsdruck führen und relativ wartungsfrei sind, da mit Tuch oder Papier
überzogene Walzen nicht erforderlich sind. Dagegen liegt ein Nachteil kontinuierlicher Systeme im Problem der Geistereffekte
auf dem bedruckten Material.
Die Befeuchtungssysteme vom kontinuierlichen Typ lassen
sich in drei Gruppen unterteilen, nämlich in Plattenzuführungssysteme, Farbzuführungssysteme und eine Kombination
dieser beiden Systeme.
Im Plattenzuführungssystem wird die Befeuchtungslösung direkt
auf die Platte durch eine Reihe von Walzen aufgebracht, die vom Farbsystem unabhängig sind. Bei einem solchen System
steht eine Walze in Kontakt mit einem Vorrat an Befeuchtungsfluid,
welches an eine Befeuchtungsformwalze über eine
Zwischenwalze überführt wird. Die Befeuchtungsformwalze
steht in rotierendem Kontakt mit dem Plattenzylinder und überführt dadurch das Befeuchtung^luid. Eine andere Reihe
von Walzen einschließlich einer Farbformwalze und einer vibrierenden Walze überführen Farbstoff auf den Plattenzylinder.
Das FarbstoffZuführungssystem funktioniert so, daß die Befeuchtungslösung
an eine der Farbsystemwalzen und nicht an die Platte geführt wird. Im allgemeinen wird das Befeuchtungsfluid
gegen die erste Farbformwalze geführt. 5
In diesem System vom Kombinationstyp ist eine gesonderte Feuchtformwalze vorgesehen, die Befeuchtungsfluid an die
Platte gibt. Bei diesem Kombinationstyp ist die Befeuchtungswalze mit dem Farbsystem durch eine vibrierende
Brückenwalze verbunden. Ein typisches Beispiel eines solchen Kombinationssystems ist in der US-PS 4 290 360 dargestellt.
Das Befeuchtungssystem mit Farbzuführung vom kontinuierlichen
System wird weitestgehend in der Druckindustrie verwendet,
obwohl Bereiche vorhanden sind, wo eine Verbesserung wünschens wert wäre. Ein Problem bei dem kontinuierlichen Farbzuführungsbefeuchtungssystem
ist darin zu sehen, daß die Streifeneinstellung der Vibratorwalze auf die erste Farbformwalze
und der ersten Farbformwalze auf den Plattenzylinder sehr kritisch ist. Die Einstellung ist kritisch,
weil die erste Farbformwalze im wesentlichen mit der gleichen Geschwindigkeit wie der Plattenzylinder läuft und durch die
Vibratorwalze und den Plattenzylinder mittels Friktion angetrieben ist. In gewissen Fällen, z.B. bei Pressen mit Bogenzuführung
existiert ein breiter Spalt im Plattenzylinder, so daß erhebliche Zeitperioden während der Plattenzylinderumdrehung
vorhanden sind, wo der einzige Antrieb für die erste Formwalze durch Reibkontakt mit der Vibratorwalze
erfolgt. Dies kann aufwendig sein, weil das Befeuchtungsfluid
auf der Oberfläche der Walze sehr schlüpfrig ist und den Antriebskontakt dadurch erschwert. Zusätzlich bedeutet
der Schlupfspalt zwischen den Walzen eine zusätzliche Belastung, die dazu neigt, die Walze zu verlangsamen.
Um sicherzustellen, daß die Formwalze bei der gleichen Geschwindigkeit wie die Vibratorwalze läuft, sieht man
es als allgemein notwendig an, einen relativ breiten Streifen zwischen der Vibratorwalze und der ersten Farbformwalze auf-
rechtzuerhalten. Ist dieser Streifen nicht schwer genug oder ist der Plattenzylinderstreifen zu schwer, so ergeben sich
Geschwindigkeitsveränderungen, die zu einem schlechten Druck führen. Ist andererseits ein schwerer Streifen für die
Vibratorwalze notwendig, so wird eine gute Farbübergabe gestört, die zum Problem der mechanischen Geisterbilder
beiträgt. Unter dem Ausdruck "mechanische Geisterbilder" wird das Auftreten eines unerwünschten Phantombildes im
Druckbereich verstanden. Geisterbild ist ein schwaches Bild einer Wiederholung eines anderen gedruckten Bereiches oder
eine Wiederholung eines der Bereiche des gleichen gedruckten Bereiches.
Der Grund ist der gleiche bei beiden Arten mechanischer Geisterbilder und beruht auf dem Prinzip, welches die
Farbübertragung von einer Farbwalze auf die Platte in der Presse steuert. Das heißt, wenn eine Farbwalze Farbe
auf die Druckplatte überträgt, wird ein Spiegelbild des gedruckten Bereiches auf der Farbwalze geformt. Die Begrenzung
dieses Spiegelbildes bedeutet die Trennlinie zwischen
(i) den Bereichen der Walze, welche die Farbe kontaktierten und auf die Farbaufnehmerbildflache der Platte
übertrugen und
(ü) diejenigen Bereiche der eingefärbten Walze, die keinen
Farbstoff übertrugen, die jedoch eine Charge von Befeuchtungsfluid als Ergebnis der Kontaktierung der
befeuchteten Nichtbildbereiche der Platte aufnahmen.
So enthalten die Farbformwalzen (d.h. die in Kontakt mit
dem Plattenzylinder stehenden) Bereiche dünnerer Farbfilme und eine geringe Menge an Befeuchtungsfluid und andererseits
Bereiche dickerer Farbfilme mit viel emulgiertem Wasser, welches die unerwünschten Phantombilder auf der gedrückten
Form erzeugt.
Farbzufuhrungsbefeuchtungssysteme sind seit etwa zehn
Jahren in der Industrie in weitester Anwendung. Ein typisches Farbzufuhrungsbefeuchtungssystem ist beschrieben und gezeigt
in der US-PS 3 168 037.
Gewisse Vorteile solcher Systeme existieren, wie beispielsweise eine geringere Wartung, da Tuch- oder Papierüberzüge
für die Walzen nicht erforderlich werden. Eine sehr schnelle Ansprechzeit bei Beginn eines Laufs ist gegeben, so daß sehr
wenige Bögen aufgrund von Ausschuß verloren gehen; an den Operator werden geringe Anforderungen gestellt. ·
In einem typischen Farbzufuhrungsbefeuchtungssystem wird
die Befeuchtungslösung in einen relativ dünnen Film durch den Zumeßspalt zugemessen, der zwischen der Chromüberführungswalze
und der federnden Zumeßwalze gebildet ist. In typischer Weise werden diese Walzen getriebemäßig zusammengeschaltet
und mit der gleichen Oberflächengeschwindigkeit durch einen gesonderten Motor mit variabler Geschwindigkeit
angetrieben. Aufgrund der Tatsache, daß die Walzen bei der gleichen Oberflächengeschwindigkeit laufen, wird die
Dicke des Befeuchtungsf!".uidfilms am Austritt aus dem Spalt
durch die Geschwindigkeit der Walzen, der Härte der federnden Walzen, dem Druck zwischen den Walzen und der Viskosität
des Befeuchtungsfluids festgelegt.
Allgemein gesagt, neigen alle diese Faktoren dazu, konstant zu verbleiben, bis auf die Geschwindigkeit der Walzen, so daß
die Dicke des Befeuchtungsfluids am Austritt aus dem Zumeßspalt
sowie die Zuführungsgeschwindigkeit der Befeuchtungslösung durch den variablen Geschwindigkeitsregler verändert,
wodurch die Geschwindigkeit der Überführungswalze sowie der federnden Zumeßwalze variiert wird. Der zugemessene
Film der Befeuchtungslösung geht zum Spalt zwischen der
ersten Farbformwalze und der Übertragungswalze; eine gewisse Menge Befeuchtungslösung wird von der ersten Formwalze
an den Plattenzylinder übertragen. Die Überführungswalze
und die Zumeßwalze laufen bei niedriger Geschwindigkeit und
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ein "Schlupfspalt" wird an der Übergangsstelle der Überführungswalze
und der ersten Formwalze gebildet.
Mit der oben beschriebenen Anordnung erscheint es allgemein notwendig, außer auf sehr kleinen Pressen, die Walze schräg
verlaufen zu lassen, so daß eine größere Befeuchtungsfluidzuführrate
an den Enden als in der Mitte der Walze gegeben ist. Zusätzlich hat sich herausgestellt, daß Isopropylalkohol
der Quellösung bzw. Feuchtwasserlösung zugesetzt werden muß, so daß es in einem dünnen Film verbleibt und
nicht in kleine Wassertröpfchen agglomeriert.
Ein weiteres Problem der oben genannten Anordnung ist darin zu sehen, daß dann, wenn die Pressen bei hohen Geschwindigkeiten
laufen, der Schlupfspalt zu einer Emulgierung der Farbstofflösung führen kann und dies wiederum dazu führt,
daß kleine Einfarbepartikel zurückgefördert werden und
in die Quellösung gegeben werden. Dies ergibt den sog. Schwärzungseffekt, was bedeutet, daß die Nichtbildbereiche
auf dem bedruckten Bogen eingefärbt erscheinen. Eine Lösung
für dieses Problem wird durch die US-PS 3 937 141 gegeben. Die genannte Lösung besteht darin, die Walzen so erneut anzuordnen,
daß der Schlupfspalt bis zu einer Stelle bewegt wird, wo keinerlei Farbe vorhanden ist. Die Chromübertragungswalze
wird bei der gleichen Geschwindigkeit wie die Farbstoffübertragungswalze laufen gelassen; die federnde Meßwalze
wirkt auch als Quellbehälterwalze. Nach dieser Modifikation wird die Quellbehälterwalze durch einen Motor variabler
Geschwindigkeit angetrieben, der die Quellösungszuführungsgeschwindigkeit
regelt. Ein Schlupfspalt wird daher nur da gebildet, wo die Feuchtfluidlösung vorhanden ist. Diese Anordnung
bietet also eine Teillösung für das Emulgieren oder das Farbrückführungsproblem, erfordert aber, daß die erste
Farbformwalze sowie die Überführungswalze unter Friktionsantrieb
stehen und daß die vibrierende Walze einer größeren Belastung ausgesetzt ist. Zusätzliche Wartungsprobleme
sind dann vorhanden, wenn die federnde Walze als Feucht-
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-ιοί fluidbehälterwalze Verwendung findet.
Ein Problem bei den kontinuierlichen Systemen war das der Geisterbilder. Verschiedene Anstrengungen wurden zur Lösung
dieses Problems unternommen, die bei Systemen vom Plattenzuführungstyp
auftraten.
Ein Vorschlag dieses Geisterbildproblem zu lösen, besteht darin, eine gesonderte Befeuchtungsformwalze zu verwenden;
bei diesem Vorschlag jedoch wird eine vibrierende Rückenwalze verwendet, um die Befeuchtungsformwalze mit der
ersten Farbformwalze zu verbinden.
Das vorgenannte System wurde auf die verschiedenste Art und Weise modifiziert. Eine Modifikation bestand
darin, einen Mechanismus vorzusehen, um die vibrierende Brückenwalze zu bewegen, wodurch das Dämpfungssystem
vom Farbsystem während gewisser Phasen des Druckvorgangs getrennt werden kann. So kann die vibrierende
Rückenwalze außer Eingriff mit der Befeuchtungsformwalze
bewegt werden, wodurch die Probleme der Geisterbilder vermindert werden.
Zusammengefaßt kann zum Stand der Technik folgendes gesagt
werden:
1. Die Formwalze, die das Befeuchtungsfluid an die Platte
liefert, wird im wesentlichen bei der gleichen Umfangsgeschwindigkeit wie der Plattenzylinder betrieben.
2. Die Wasserzuführungsgeschwindigkeit wird durch einen
gesonderten Motorantrieb gesteuert, der wenigstens eine der Befeuchtungssystemwalzen bei einer Geschwindigkeit
betreibt, die niedriger als die des Plattenzylinders ist.
3. Das anfängliche Zumessen des Befeuchtungsfluids in einen
dünn bemessenen Film wird hervorgerufen, indem man einen Zumeßspalt zwischen zwei Walzen bildet. Ist die Presse
breit, so müssen die Walzen schräg verlaufen, so daß eine höhere Zuführungsgeschwindigkeit an den Enden der
Walze auftritt.
Die bekannten Systeme wurden zwar in der Industrie eingeführt; im Hinblick auf schnelle Ansprechzeit, Verminderung der
Verluste und geringerer Bedarf an Fachleuten, bleiben verschiedene Bereiche noch zu verbessern.
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Ein Problem liegt in der Neigung Geisterbilder zu bilden trotz der Anstrengungen, diese zu vermeiden. Zusätzlich
haben die bekannten Systeme leicht hohe Anfangskosten; die Schlupfspalte führen zur Emulgierung, was zu einer
Farbrückführung in die Quell- oder Befeuchtungslösung führen kann, was wiederum Schwärzung hervorruft. Auch erfordern gewisse
bekannte Systeme den Zusatz von Alkohol zur Quelllösung.
Im Stand der Technik ist auch ein Farbsystem (manchmal das "Delta System" genannt) bekannt, welches verwendet wird,
um die Ansammlung von Fremdpartikeln (genannt "hickeys") auf lithographischen Druckplatten während des Drückens zu
vermindern. Dieses System ist dargestellt in der US-PS 3 467 008 (Domotor). Das Domotorpatent ist gerichtet auf ein
übliches System mit einer Gruppe Walzen, welche Farbe aufbringen und eine weitere Gruppe von Walzen, die die Befeuchtungslösung
aufbringen. Das Befeuchtungssystem bei Domotor ist ein nicht-kontinuierliches System und arbeitet
mit der üblichen Duktorwalze.
Bei dem im Domotorpatent beschriebenen System wird ein Zahnradantrieb zur ersten Farbformwalze hinzugesetzt,
so daß diese bei einer niedrigeren Umfangsgeschwindigkeit relativ zur Geschwindigkeit des Plattenzylinders und der
Vibratorwalze angetrieben wird. Dies führt dazu, daß zwei Schlupfspalte sich bilden, einer am .Spalt zwischen der
ersten Farbformwalze und dem Plattenzylinder und der zweite an Spalte zwischen der ersten Farbformwalze und der Vibratorwalze.
Eine Skrubbwirkung tritt am Schlupfspalt benachbart dem Plattenzylinder ein, was sog. "hickeys" vom Plattenzylinder
entfernt. Die "hickeys" werden längs der Farbstraße transportiert und auf einer Reiterwalze oder in
der Farbquelle gesammelt. Es hat sich herausgestellt, daß bei diesem System Produktion und Ergebnisse hinsichtlich
einer verbesserten Einfärbung, insbesondere in festen Bereichen gesteigert werden.
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Das Domotorsystem zeitigt gewisse Begrenzungen. Eine ist
darin zu sehen, daß die Ausgangskosten hoch sind, was zum Teil durch die Auslegung eines Zahnradantriebes für die
Farbformwalze hervorgerufen wurde. Eine andere Begrenzung
ist in der relativ hohen Leistungsanforderung für den Antrieb für die Farbwalzen und die Notwendigkeit für
Kegelantriebsräder zur Eliminierung von Zahnradstreifen zu sehen.
Darüber hinaus wurde bisher das Verfahren gemäß dem Domotorpatent nur mit üblichen Färb- und Befeuchtungssystemen
zur Anwendung gebracht. Dies darum, weil man es als notwendig erachtet hat, die Befeuchtungsformwalze bei der
gleichen Geschwindigkeit wie den Plattenzylinder laufen zu lassen. Wenn dies nicht erfolgte, fürchtete man, daß
eine Verschmutzung der Halbtöne und ein Nachschwärzen der Ablaufkanten der festen Teile auftreten würde.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein neues und verbessertes Befeuchtungssystem zu schaffen. Auch geht
es um ein solches neues und verbessertes Befeuchtungssystem mit verbesserten Leistungen.
Dieses soll darüber hinaus preiswert in der Herstellung sein.
Dabei soll auch die Notwendigkeit fortfallen, Antriebsmotoren mit variabler Geschwindigkeit für die Überführungswalze
und die Zumeßwalze vorzusehen.
Darüber hinaus sollen Geisterbilder bei kontinuierlich arbeitenden lithographischen Druckpressen eliminiert
werden.
Das Befeuchtungssystem soll einen preiswerteren Antriebsmechanismus
haben.
Auch soll ein Befeuchtungssystem vorgeschlagen werden,
welches im wesentlichen Fremdpartikel und/oder sog.
"hickeys" in einfacher und wirtschaftlicher Weise eliminiert.
Erreicht wird dies erfindungsgemäß im wesentlichen durch ein
neuartiges Befeuchtungssystem, bei dem eine differentielle.
Umfangsgeschwindigkeit zwischen der Befeuchtungswalze und
dem Plattenzylinder vorgegeben ist, so daß Fremdmaterial und/oder sog. "hickeys" entfernt werden und die Geisterbilder
im wesentlichen reduziert werden.
Vorzugsweise drehen sich die Befeuchtungsrolle sowie der
Plattenzylinder bei unterschiedlichen Umfangsgeschwindigkeiten,
um Fremdpartikel und/oder sog. "hickeys" zu entfernen.
Durch die Maßnahme nach der Erfindung wird eine Farbrückförderung in die Befeuchtungslösung verhindert.
Beim Befeuchtigungssystem ist also eine Befeuchtungswalze
mit einer Oberflächengeschwindigkeit vorgesehen, die unterschiedlich
zu der des Plattenzylinders ist, so daß eine Abstreifwirkung eintritt, die Fremdpartikel entfernt.
Vorgeschlagen wird auch ein neues und verbessertes Verfahren zur Anwendung bei lithographischen Druckereipressen
zur Verbesserung der Druckqualität, indem Geisterbilder reduziert werden.
Vorzugsweise wird bei einem solchen Verfahren vom kontinuierlich kontaktierenden Typ die Befeuchtungsflüssigkeit
so aufgebracht, daß Fremdpartikel gelöst und im wesentlichen Geisterbilder reduziert werden.
Die Erfindung betrifft auch ein solches Verfahren für lithographische Druckereipressen des kontinuierlich
kontaktierenden Typs mit einem Plattenzylinder und einer Feucht- bzw. Wischwalze, wobei der Plattenzylinder und
die Befeuchtungswalze bei unterschiedlichen ümfangsgeschwindigkeiten
sich drehen und so eine Wischwirkung hervorrufen, welche Fremdpartikel vom Plattenzylinder löst.
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Nach der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ein
Befeuchtungssystem des kontinuierlichen Typs vorgeschlagen, wo die Geschwindigkeit des das Befeuchtungsfluid tragenden
Walze unterschiedlich bezogen auf die Plattenzylindergeschwindigkeit
ist. Nach der bevorzugten Ausführungsform ist die Geschwindigkeit der Befeuchtungswalze geringer als
die Geschv/indigkeit des Plattenzylinders.
Allgemein ist erfindungsgemäß eine Farbformwalze, eine
Befeuchtungsfluidüberführungswalze und ein üblicher Zumeßmechahismus
zum Zumessen des Befeuchtigungsfluids vorgesehen. Die Befeuchtungsformwalze kann zweckmäßig mit dem Antriebsmechanismus
für die lithographische Presse verbunden sein, so daß die Befeuchtungsformwalze bei konstanter Geschwindigkeit
läuft, die geringer als die Plattenzylindergeschwindigkeit ist, so daß eine Wischwirkung zwischen der Formwalze
und dem Plattenzylinder gegeben ist, wodurch Fremdmaterial und/oder sog. "hickeys" gelöst werden, so daß sie sich anschließend
entfernen lassen. Unerwartet ergibt sich hieraus, daß Geisterbilder im wesentlichen nicht auftreten, was normalerweise
ein Problem kontinuierlicher Systeme ist.
Die Befeuchtungsformwalze kann über Zahnräder bzw. Getriebe
mit einem Zwischengetriebe zwischen der Chromüberführungswalze
bei der Geschwindigkeit angetrieben werden, die zwischen der der Überführungwalze und dem Plattenzylinder ist.
Beispielsweise Ausführungsformen der Erfindung sollen nun
mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert werden; diese zeigen in
Fig. 1 (a), (b), (c) schematisch gewisse bekannte Einrichtungen
und Arbeitsweisen;
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Aus-
führungsform nach der Erfindung;
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer wei
teren Ausführungsform; und
Fig. 4 eine schematische Darstellung noch einer
weiteren Ausführungsform.
Schematisch in Fig. 1 (a) dargestellt sind Einrichtungen
und Verfahren, um Fremdpartikel von lithographischen Pressen zu entfernen, wie sie genauer in der US-PS 3 467 008 (Domotor)
gezeigt sind. Solch ein System wurde als das "Delta-System" bezeichnet.
Entsprechend der Darstellung dreht sich ein lithographischer Plattenzylinder 2 im Gegenuhrzeigersinn aufgrund von bekannten
nicht dargestellten Einrichtungen.
Bei dem in Fig. 1 (a) gezeigten Farbsystem ist eine Formwalze 4, eine Befeuchtungsformwalze 6, eine Vibrationswalze 7 und eine Behälterwalze oder Eintauchwalze 8 vorgesehen,
'die in der die Quellenlösung enthaltenden Flüssigkeitszufuhr
sich dreht. Die Duktor- oder Rakelwalze 12 bewegt sich aus einer Eingriffsstellung mit der Behälterwalze
8 in die gestrichelte Lage, wo die Befeuchtungsformwalze
6 das Befeuchtungsfluid auf den sich drehenden Zylinder
2 übertragen kann, welches von der vibrierenden Walze 7 aufgenommen wird. Die Farbformwalze 4 bewegt sich in der
gleichen Richtung wie der Plattenzylinder an ihrem Kontaktpunkt, jedoch bei niedrigerer Umfangsgeschwindigkeit.
Schlupfspalte befinden sich an den mit "S" bezeichneten Punkten. Durch diese Anordnung, so hat sich herausgestellt,
werden im wesentlichen solche als "hickeys" bekannte Fremdpartikel eliminiert, so daß, was auf dem Fachgebiet als Farbauftrag
bezeichnet ist, verbessert wird.
Bei dem System ist die Walze 4 ein Teil des Farbsystems, oQ welches zusammenwirkt, um die "hickeys" zu entfernen.
Fig. 1 (b) ist eine schematische Darstellung eines früheren Befeuchtungs- bzw. Wischwassersystems entsprechend verschiedenen
US-PS wie 3 168 037, 3 259 062, 3 343 484 und 3 937 141. Bei solchen Befeuchtungssystemen steht ein Plattenzylinder 14
in Eingriff mit einer ersten Farbformwalze 16, die ihrerseits in Eingriff mit einer Chrombehälterwalze 18 steht, die innerhalb
eines Quellenlösungsbehälters 17 dreht. Eine Zumeßwalze 20 ist vorgesehen, welche die Quellösung zumißt. Die Zumeß-
walze 20 wird durch einen gesonderten Antriebsmotor und Regler 19 angetrieben, während die Behälterwalze 18 in
Getriebeeingriff mit der Zumeßwalze 20 steht, so daß die
Behälterwalze 18 in Drehung versetzt wird. Bei diesem System können Fremdpartikel (sog. hickeys) zu Problemen beim Druck
führen.
In Fig. 1 (c) ist ein anderer bekannter Befeuchtungsmechanismus
schematisch dargestellt.
Bei dieser Vorrichtung ist ein sich drehender Plattenzylinder 22, eine erste Farbformwalze 24 und eine Befeuchtungsformwalze
26 vorgesehen. Gewünschtenfalls kann eine Brückenwalze 32 zwischen und in Eingriff mit der ersten Farbformwalze
24 und der Befeuchtungswalze 26 vorgesehen sein.
Die Behälterwalze 28 dreht sich in dem Quellösungsbehälter
29 und steht in Eingriff mit der Befeuchtungsformwalze
sowie der Zumeßwalze 30. Die Zumeßwalze wird durch einen nicht dargestellten gesonderten Antriebsmotor und Regler
angetrieben.
In Fig. 2 nun ist schematisch eine erste Ausführungsform
der Erfindung wiedergegeben, bei der es sich um ein Befeuchtungssystem
vom kontinuierlichen Farbzuführungstyp handelt.
Erfindungsgemäß sind Befeuchtungseinrichtungen vorgesehen,
wodurch Geisterbilder im wesentlichen eliminiert werden und"hickeys" und andere Fremdpartikel entfernt werden.
Nach dieser Ausführungsform umfaßt diese Einrichtung einen
drehbaren Plattenzylinder 36, der sich im Gegenuhrzeigersinn dreht.
Der sich drehende Plattenzylinder 36 befindet sich in Eingriff mit einer ersten Farbformwalze 38, die in entgegengesetzter
Richtung zum Plattenzylinder gedreht wird, nämlich im Uhrzeigersinn. Auf diese Weise bewegen sich die Oberflächen
dieser Walzen in der gleichen Richtung an der Stelle ihres Kontaktes. Das Befeuchtungssystem nach dor Erfindung umfaßt
einen Befeuchtungsfluidbehälter 40, in den sich eine Chrombehälterwalze
42 erstreckt. Die Chrombehälterwalze 42 steht in Dreheingriff mit einer federnden Zumeßwalze 44. Vorzugsweise
verfügt die federnde Zumeßwalze über einen Gummiüberzug.
Für die Zumeßwalze ist ein gesonderter Antriebsmotor um Regler vorgesehen. Die Zumeßwalze dosiert den Befeuchtungsfluidfilm.
IQ Die Zumeßwalze 44 steht in Getriebeverbindung mit der
Chrombehälterwalze 42, die ihrerseits die erste Farbformwalze
38 kontaktiert. Die Farbformwalze bewegt sich in entgegengesetzter
Richtung am Kontaktpunkt und bei niedrigerer Geschwindigkeit als der Plattenzylinder. Der Unterschied
in der Geschwindigkeit sorgt für eine Wischwirkung zwischen dem Plattenzylinder 36 und der ersten Farbformwalze 38,
wodurch Fremkörper und Ausschuß, oft hier als "hickeys" genannt, entfernt werden, die sich in den Farbbereichen
des Plattenzylinders ansammeln.
Fig. 3 zeigt eine andere Ausführungsform der Erfindung,
bekannt als Befeuchtungssystem vom kontinuierlichen Plattenzuführungstyp
.
2g Bei diesem System sind gesonderte Farbsysteme und Befeuchtungssysteme
vorgesehen. Wie gezeigt, ist ein PLatt-rm^ylinder
46 sowie Farbformwalzen 48 dargestellt, die in Rollkontakt
mit der vibrierenden Walze 51 stehen. Die das Befeuchtungsfluid
aufbringende Walze 50 steht in Kontakt mit der Be-
3Q feuchtungswalze 52, die ihrerseits in Kontakt mit der Zumeßwalze
54 steht.
Nach dieser Ausführungsform wird die das Befeuchtungsfluid
auftragende Walze 5 0 bei geringerer Umfangsgeschwindigkeit ng als der Teil des Plattenzylinders 46 angetrieben, der von
ihr kontaktiert wird, so daß eine Wischwirkung erzeugt wird, welche Fremdpartikel löst und deren Entfernung gestattet.
Das System hat den Vorteil, daß sog. "hickeys" entfernt werden. Außerdem ist beachtlich weniger Leistung erforderlich,
um die das Befeuchtungsfluid aufbringende Walze 50 anzutreiben, weil eine ihrer Walzen, die sie kontaktiert,
nur mit dem Befeuchtungsfluid bedeckt ist. Auch.werden bei
dieser Ausführungsform die Geisterbilder wesentlich verringert,
Fig. 4 zeigt in schematischer Form eine weitere Ausführungsform der Erfindung. Diese Ausführungsform der Erfindung
bezieht sich auf eine Kombinationsversion der Erfindung. Zu dieser Ausführungsform gehört ein Plattenzylinder 64,
eine Befeuchtungsformwalze 66 sowie eine in den Quellenbehälter 70 sich drehende Behälterwalze 68. Auch ist eine
erste Farbformwalze 72 sowie eine Brückenwalze 74 zwischen der ersten Formwalze und der Befeuchtungsformwalze vorgesehen.
Eine übliche Zumeßwalze 76 kann auch vorgesehen sein, um das Befeuchtungsfluid zu dosieren.
Gemeinsam zu nennen für sämtliche Ausführungsformen ist,
daß das Befeuchtungsfluid eine Befeuchtungsfluidlosung
auf den Plattenzylinder aufbringt, während die Bewegung bei unterschiedlicher Oberflächengeschwindigkeit (vorzugsweise
langsamer) als die des Plattenzylinders stattfindet. Mit solch einer Anordnung werden Fremdpartikel gelöst und
schließlich entfernt; Geisterbilder werden im wesentlichen reduziert; der Leistungsverbrauch wird reduziert und der
Farbrücktrag in das Befeuchtungsfluid verhindert.
Claims (8)
- PATENTANSPRÜCHEVorrichtung zum Befeuchten des sich drehenden Plattenzylinders einer lithographischen Presse vom Typ mit Antriebseinrichtunge die den Plattenzylinder und die anderen Walzen in dem lithographischen Drucksystem in Drehung versetzen, gekennzeichnet durcha) einen Befeuchtungsfluidzuführungsbehalter,b) Behälterwalzenausbildungen, die sich in diesem Befeuchtungsf luidvorrat drehen,c) Dosiereinrichtungen, die mit der Behälterwalze zusammenwirken und so ausgebildet sind, daß sie die Dicke des Befeuchtungsfluids dosieren,d) eine sich drehende Walze in Kontakt mit dem sich drehenden Plattenzylinder derartiger Ausbildung, daß sie auf ihrer Oberfläche zugemessenes Befeuchtungsfluid aufnimmt, derart, daß die Quellösung aus dem Quellösungsvorrat an diese sich drehende Walze und diesen Plattenzylinder überführbar ist, undD-8000 München 2Isartorplatz 6POB 26 02 47 D-8000 München 26Kabel:MuebopatTelefon089/221483-7Telecopier Infotec 6400 B GII +III (089) 22 96 43Telex5-24e) wobei der Antrieb so bezüglich der relativen Drehung des Platten*cylinders und der sich drehenden Walze ausgebildet ist, da/3 diese sich drehende Walze und dieser Plattenzylinder bei unterschiedlichen Oberflächengeschwindigkeiten sich drehen, so daß eine Wischwirkung zwischen Plattenzylinder und sich drehender Walze hervorgerufen wird, derart, daß Fremdpartikel entfernt und Geisterbilder vermindert werden.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß diese sich drehende Walze eine geringere Oberflächengeschwindigkeit als der Plattenzylinder aufweist.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Befeuchtungssystem vom Farbzuführungstyp ist.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß . das Befeuchtungssystem vom Plattenzuführungstyp ist.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Befeuchtungssystem vom Kombinationstyp ist.
- 6. Verfahren zur Entfernung von sogenannten "hickeys" und zur Verhinderung von Geisterbildern durch Aufbringen einer Befeuchtungslösung auf den Plattenzylinder einer lithographischen Druckpresse des Typs mit einem kontinuierlichen Befeuchtungssystem, dadurch gekennzeichnet, daß
a) der Plattenzylinder in Drehung versetzt wird;-b) ein Vorrat an Befeuchtungsfluid vorgesehen wird;c) eine Befeuchtungsfluidauftragswalze in einer Anordnung vorgesehen wird, in der sie mit der Oberfläche des Plattenzylinders in Eingriff kommt;d) ein zugemessener Vorrat an Befeuchtungsfluid auf der Oberfläche der das Befeuchtungsfluid aufbringenden Walze hervorgerufen wird;1 e) eine Wischwirkung zwischen der das Befeuchtungsfluid aufbringenden Walze und dem Plattenzylinder hervorgerufen wird, derart, daß dosierte Mengen Befeuchtungsfluid auf den Plattenzylinder aufgebracht werden, um5 "hickeys" zu entfernen und Geisterbilder zu verhindern. - 7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß a) der Plattenzylinder bei einer Oberflächengeschwindigkeit und die das Befeuchtungsfluid aufbringende Walze10 bei einer anderen Oberflächengeschwindigkeit in Drehung versetzt werden.
- 8. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß a) die das Dämpfungsfluid aufbringende Walze bei einer15 Oberflächengeschwindigkeit in Drehung versetzt wird, die geringer als die des Plattenzylinders ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US49344083A | 1983-05-11 | 1983-05-11 |
Publications (1)
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