DE4140651C2

DE4140651C2 - Feuchtauftragwalzenantrieb in Druckmaschinen

Info

Publication number: DE4140651C2
Application number: DE19914140651
Authority: DE
Inventors: Arndt Jentzsch; Uwe Becker
Original assignee: Koenig and Bauer AG
Current assignee: Koenig and Bauer AG
Priority date: 1991-12-10
Filing date: 1991-12-10
Publication date: 2000-08-17
Anticipated expiration: 2011-12-11
Also published as: DE4140651A1

Description

Die Erfindung betrifft einen Feuchtauftragwalzenantrieb in Druckmaschinen zum Übertragen von Feuchtmittel auf einen mit einer Druckplatte versehenen Plattenzylinder.

Bei den bekannten Auftragwalzenantrieben wird die Feuchtauftragwalze entweder durch Formschluss oder durch Friktion vom Plattenzylinder aus angetrieben.

Die formschlüssigen Antriebsverhältnisse werden in den letzten Jahren dabei so gewählt, dass im eingekuppelten Zustand die Oberflächengeschwindigkeit der Feuchtauftragwalze geringfügig langsamer ist als die der Druckplatte, was einen Wischeffekt (Delta-Effekt) auf der Druckplatte zur Folge hat, wodurch Schmutzteilchen von dieser entfernt werden. Auch werden Umfangsschablonen auf der Platte vermieden.

Ein Vertreter dieser Gattung ist in der DE 34 16 845 A1 offenbart. Der Nachteil dieses Feucht werkes besteht darin, dass zwar eine Reinigung der Druckplatte sowie eine Beseitigung der Umfangsschablonen erreichbar ist, jedoch die Schablonen in Axialrichtung nach wie vor das Druckergebnis negativ beeinflussen. Diesen Nachteil versucht die DE 31 46 223 A1 u. a. zu be seitigen, indem der Feuchtauftragwalze (hier Farbauftragwalze, da das Feuchtwerk über eine Zwischenwalze mit dem Farbwerk verbunden ist) eine mit Differenzgeschwindigkeit ange triebene Feuchtreibwalze zugeordnet ist. Nachteilig bei dieser Anordnung ist einmal der nicht in jedem Fall vorhandene Platzbedarf für die zusätzliche Walze und zum anderen der dafür notwendige hohe Aufwand an Kosten sowie Material.

Aus der DE 33 44 777 C1 ist eine Feuchtmitteldosiervorrichtung für das Feuchtwerk einer Druckmaschine bekannt bei der eine Feuchtauftragwalze angeordnet ist, die über eine Wal ze mit dem Farbwerk verbunden ist. Die Feuchtauftragwalze führt eine changierende Bewe gung aus.

In der DE 36 23 590 A1 wird ein Filmfeuchtwerk für Offsetdruckmaschinen beschrieben, bei dem der Feuchtduktor gleichzeitig als Feuchtreibduktor ausgebildet ist und außer einem Drehantrieb einen axiale Hin- und Herbewegung bewirkenden Antriebsmechanismus auf weist. Die Feuchtauftragwalze hat gegenüber dem Plattenzylinder eine geringere Umfangs geschwindigkeit. In einer Ausgestaltung der Erfindung (siehe Anspruch 21) ist eine Feucht reibwalze an der Feuchtauftragwalze in Kontakt mit der Feuchtauftragwalze angeordnet, die zusätzlich zu ihrer rotierenden Bewegung eine changierende Bewegung ausführt. Auch durch die beiden oben genannten Lösungen ist eine wirkungsvolle Vermeidung der Axialschablonen nicht zu erreichen.

Demzufolge besteht die Aufgabe der Erfindung darin, einen Feuchtauftragwalzenantrieb in Druckmaschinen zu schaffen, welcher zur Beseitigung von Axial- wie auch Umfangsschablo nen auf dem Plattenzylinder beitraegt, bei weiterer Erhal tung des Reinigungseffektes auf der Druckplatte. Erfin dungsgemaess wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 geloest.

Durch die Kombination dieser beiden Einzelmerkmale wird in ueberraschender Weise eine optimale Schablonenbeseitigung sowie eine hervorragende Einarbeitung des Feuchtmittels in den Farbfilm auf der Druckplatte erreicht.

Nachfolgend soll die Erfindung anhand eines Ausfuehrungsbei spieles naeher erlaeutert werden.

In den zugehoerigen Zeichnungen zeigt:

Fig. 1: Feuchtwerk in schematischer Darstellung,

Fig. 2: erfindungsgemaesser Feuchtauftragwalzenantrieb im Schnitt.

Entsprechend Fig. 1 besteht das Feuchtwerk aus einem Dreiwalzensystem.

Eine Tauchwalze 1 ist so angeordnet, dass ihre Oberflaeche im Betriebszustand mit Feuchtfluessigkeit benetzt wird, da sich diese in einem unterhalb der Tauchwalze 1 angeordneten Feuchtmittelkasten 2 befindet.

Ueber ein geeignetes Uebertragungselement z. B. einen Zahn riemen ist die Tauchwalze 1 mit einem stufenlos regelbaren Elektromotor verbunden.

Eine nahezu senkrecht ueber der Tauchwalze 1 angeordnete Uebertragungswalze 3, welche formschluessig mit Ufer Tauch walze 1 verbunden ist, steht ueber eine Feuchtauftragwalze 4 mit einem Plattenzylinder 5 in Koerperkontakt.

Ueber der Feuchtauftragwalze 4 ist eine schaltbare Bruecken walze 6 angeordnet, die die Feuchtauftragwalze 4 mit der ersten Farbauftragwalze 7 verbinden kann. Des weiteren kann die Brueckenwalze 6 als Reiterwalze auf die Feuchtauftrag walze 4 oder die Farbauftragwalze 7 angestellt bzw. von beiden Walzen 4, 7 ganz abgestellt werden.

Der Plattenzylinder 5 ist formschluessig mit dem Hauptan trieb der Maschine verbunden.

Die Feuchtauftragwalze 4 besteht im wesentlichen aus einer im Maschinengestell mittels Waelzlagern 8 gelagerten Welle 9 auf der verdreh- und verschiebbar ein gummierter Walzenkoer per 10 angeordnet ist.

Dazu ist der Walzenkoerper 10 beidseitig auf Nadellagern 11 mit z. B. verlaengerten Innenringen auf der Welle 9 gela gert.

Jeweils an den Stirnflaechen des Walzenkoerpers 10 ist ein mal zentrisch ein Zahnrad 12 und auf der anderen Seite ein Fuehrungsbolzen 13 befestigt, der in eine auf der Welle 9 befestigte Nut einer Nutkurve 14 eingreift.

Ein weiteres Zahnrad 15 ist auf der Antriebsseite der Welle 9 fest mit dieser verbunden, wobei der Bund 16 des Zahnrades 15 drehbar in der Ausdrehung 17 des Zahnrades 12 angeordnet ist und ein axiales Spiel mindestens in Groesse der Exzen trizitaet aufweist. Die Zahnraeder 12, 15 sind innerhalb der moeglichen Zahnkorrektur mit unterschiedlichen Zaehnen ausgestattet, d. h. Zahndifferenz ca. zwei Zaehne.

Ueber ein doppelt breites, drehbar im Gestell gelagertes Uebertragungszahnrad 18 sind beide Zahnraeder 12, 15 mit einem Antriebszahnrad 19 verbunden.

Das Antriebszahnrad 19 ist einmal mit Maschinengeschwindig keit antreibbar und zum anderen mit geringfuegig geringerer Geschwindigkeit, so dass die Feuchtauftragwalze 4 langsamer als der Plattenzylinder 5 umlaeuft.

Getriebe zum realisierender beiden Geschwindigkeiten fuer das Antriebszahnrad 18 sind Stand dar Technik und sollen hier nicht naeher erlaeutert werden.

Die Wirkungsweise des Feuchtauftragwalzenantriebes ist fol gende:

Ausgehend von Antriebszahnrad 19 werden die Zahnraeder 12, 15 im ersten Fall ueber das Uebertragungszahnrad 18 mit geringerer Umfangsgeschwindigkeit als der Plattenzylinder 5 angetrieben. Durch die unterschiedlichen Zaehnezahlen der Zahnraeder 12, 15 rotieren die Welle 9 und der Walzenkoerper 10 auch mit unterschiedlichen Umfangsgeschwindigkeiten, wodurch ueber den Fuehrungsbolzen 13 und die Nutkurve 14 eine axiale Bewegung des Walzenkoerpers 10 gegenueber der Welle 9, entsprechend der Groesse der Exzentrizitaet e bzw. des Hubes der Nutkurve 14, erreicht wird.

Somit wird neben der geringeren Umfangsgeschwindigkeit der Feuchtauftragwalze 4 auch eine axiale Verreibung dieser gegenueber dem Plattenzylinder 5 erreicht und damit ist ein wirkungsvoller Abbau von Stoerschablonen in Umfangs- wie auch in Achsrichtung mittels der Feuchtauftragwalze 4 auf der Druckplatte zu verzeichnen. Weiterhin wird die Einarbei tung des Feuchtmittels in die Farbe guenstig beeinflusst.

Im zweiten Fall, d. h. Drehzahl des Antriebszahnrades 19 synchron zum Plattenzylinder rollt der Walzenkoerper 10 der Feuchtauftragwalze 4 mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit auf den Plattenzylinder ab und es erfolgt nur eine Bewegung der Feuchtauftragwalze 4 in Achsrichtung. Somit koennen in vor teilhafter Weise mit relativ geringem Aufwand zwei Betriebs zustaende einer Feuchtauftragwalze 4 realisiert werden, um einen wirkungsvollen Abbau von Laengs- wie Querschablonen auf den Plattenzylinder 5 ohne zusaetzliche Walze zu reali sieren.

Bezugszeichenaufstellung

1

Tauchwalze

2

Feuchtmittelkasten

3

Uebertragungswalze

4

Feuchtauftragwalze

5

Plattenzylinder

6

Brueckenwalze

7

Farbauftragwalze

8

Waelzlager

9

Welle

10

Walzenkoerper

11

Nadellager

12

Zahnrad

13

Fuehrungsbolzen

14

Nutkurve

15

Zahnrad

16

Bund

17

Ausdrehung

18

Uebertragungszahnrad

19

Antriebszahnrad

Claims

1. Feuchtauftragwalzenantrieb in Druckmaschinen zum Übertragen von Feuchtmitteln auf einen mit einer Druckplatte versehenen Plattenzylinder (5), wobei

- das Feuchtwerk aus einem Dreiwalzensystem besteht,
- über eine Brückenwalze (6) mit dem Farbwerk verbunden ist,
- die Feuchtauftragwalze (4) sowohl mit geringerer Umfangsgeschwindigkeit als der Plattenzylinder (5) antreibbar als auch
- changierbar angeordnet ist.

2. Feuchtauftragwalzenantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der axiale Antrieb der Feuchtauftragwalze (4) über zwei, eine Differenzzähnezahl aufweisende Zahnräder (12; 15) sowie eine Nutkurve (14) mit Führungsbolzen (13) erfolgt.