DE3927664A1 - Reibwalze im farb- oder feuchtwerk von druckmaschinen - Google Patents

Reibwalze im farb- oder feuchtwerk von druckmaschinen

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Reibwalze im Farb- oder Feuchtwerk von Druckmaschinen, deren Walzenachse an den Maschinenseitengestellen gelagert ist und deren Walzenkörper von einer Farb- oder Feuchtwerkswalze durch Reibschluß angetrieben wird und bei seiner Drehbewegung eine Hin- und Herbewegung auf der Walzenachse ausführt.
Eine derartige Reibwalze (DE-GM 86 26 762) vergleichmäßigt im Farbwerk den Farbauftrag und kann im Feuchtwerk ebenfalls den Feuchtmittelfilm vergleichmäßigen, so daß Schabloniererscheinungen auf der Druckplatte, bzw. dem Druckbild vermieden werden. Bei der bekannten Ausführung ist die seitliche Hubbewegung und auch die Hubfrequenz unbestimmt, so daß eine Anpassung an bestimmte drucktechnische Gegebenheiten nicht möglich ist. Insbesondere bei Druckmaschinen für hochwertige Arbeiten bietet jedoch eine gezielte seitliche Verreibung erhebliche Vorteile, die mit der bekannten Ausführung nicht durchführbar ist.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Reibwalze im Farb- oder Feuchtwerk von Druckmaschinen so auszubilden, daß mit ihr eine gesteuerte seitliche Hubbewegung durchgeführt werden kann und bei der die seitliche Hubbewegung mit einer beliebigen Frequenz festgelegt werden kann.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Walzenachse im Bereich der Maschinenseitengestelle exzentrische Lagerstellen aufweist, deren Exzentrizität in entgegengesetzter Richtung um 180° versetzt ist, daß auf den exzentrischen Lagerstellen Gelenklager vorgesehen sind, die in einer Schlitzführung in den Maschinenseitengestellen geführt sind, wobei die Schlitzführungen parallel zur Zentrale zwischen Reibwalze und zusammenwirkender Farb- oder Feuchtwerkswalze verläuft, daß beiderseits im Bereich der Maschinenseitengestelle Hebel vorgesehen sind, die an der Lagerung der Farb- oder Feuchtwerkswalze schwenkbar gelagert sind und am gegenüberliegenden Ende die Walzenachse zur Erzeugung des Anstelldruckes umfassen, und daß die Walzenachse über ein Untersetzungsgetriebe von der Farb- oder Feuchtwerkswalze angetrieben wird. Bei dieser Lösung läßt sich die seitliche Hubbewegung durch das Maß der Exzentrizität der Lagerstellen beeinflussen, d. h. je größer die Exzentrizität, desto größer ist auch der seitliche Hub bei gegebenem Übersetzungsverhältnis. Weiterhin läßt sich das Untersetzungsverhältnis, mit dem die Walzenachse angetrieben wird, durch entsprechende Getriebeteile festlegen, so daß die Hubfrequenz der seitlichen Bewegung der Reibwalze genau an die drucktechnischen Erfordernisse angepaßt werden kann. Die geringe Schräglage der Reibwalze gegenüber der mit ihr zusammenwirkenden Farb- oder Feuchtwerkswalze, die periodisch auftritt, beeinflußt die Farb- oder Feuchtmittelübertragung nur unwesentlich, bewirkt demgegenüber aber eine intensive seitliche Verreibung. Durch die kontinuierliche Umkehr der Verreiberichtung werden Schläge auf die Maschinenseitengestelle und somit Schwingungen vermieden.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind in den Hebeln Einstellager zur Veränderung des Achsabstandes zwischen beiden Walzen angeordnet. Hiermit läßt sich der Anstelldruck der Reibwalze an die nächste Walze feinfühlig einstellen. Vorteilhaft ist es weiterhin, daß das Untersetzungsgetriebe als Zahnriementrieb ausgebildet ist, der einen geringen technischen Aufwand erfordert, beliebige Untersetzungsverhältnisse ermöglicht und bei dem sich die Schwenkbewegung der Reibwalze nicht negativ auswirken kann.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Reibwalze,
Fig. 2 einen Teilquerschnitt,
Fig. 3 ein Schema der Pendelbewegung der Reibwalze,
Fig. 4 eine Exzenteranordnung der exzentrischen Lagerstellen.
Zwischen den Maschinenseitengestellen 1 ist eine Farb- oder Feuchtwerkswalze 2 gelagert, die von einem nicht dargestellten Antrieb angetrieben wird. Mit ihren Walzenzapfen 3, 4 ist die Farb- oder Feuchtwerkswalze 2 über Wälzlager 5 in den Maschinenseitengestellen 1 gelagert.
Die Reibwalze 6 besteht aus einer Walzenachse 7 und einem Walzenkörper 8, der mit einem Gummimantel 9 versehen sein kann. Der Walzenkörper 8 wird von der Farb- oder Feuchtwerkswalze 2 durch Reibschluß angetrieben und ist auf der Walzenachse 7 über Lagerungen 10 drehbar und axial verschiebbar gelagert. Bei den Lagerungen 10 kann es sich beispielsweise um Nadellager handeln, die zur Längsverschiebbarkeit einen verlängerten Innenring aufweisen.
Die Walzenachse 7 ist im Bereich der Maschinenseitengestelle 1 mit exzentrisch ausgebildeten Lagerstellen 11, 12 versehen, auf denen Gelenklager 13 vorgesehen sind. Die Außenringe der Gelenklager 13 sind in Schlitzführungen 14 geführt, die in den Maschinenseitengestellen 1 eingebracht sind. Die Schlitzführungen bewirken, daß die exzentrischen Lagerstellen eine Pendelbewegung auf die Reibwalze 6 übertragen, die sich als Verdrehung gegenüber der Farb- oder Feuchtwerkswalze 2 auswirkt, ohne daß der Anstelldruck verändert wird. Hierzu verlaufen die Schlitzführungen parallel zur Zentrale 15 (Fig. 2) zwischen Reibwalze 6 und der mit ihr zusammenwirkenden Farb- oder Feuchtwalze. Die Exzentrizität 16 der exzentrischen Lagerstelle 11 zeigt in entgegengesetzte Richtung wie die Exzentrizität 17 der exzentrischen Lagerstelle 12 und ist um 180° versetzt (Fig. 4). Wie aus Fig. 3 ersichtlich, entsteht hierdurch eine Pendelbewegung, wobei der Drehpunkt des Walzenkörpers 8 stetig in Kontakt mit der Farb- oder Feuchtwerkswalze 2 bleibt.
Der Drehantrieb der Walzenachse 7 erfolgt im gezeigten Ausführungsbeispiel über ein Untersetzungsgetriebe, bestehend aus einem Antriebsrad 18, das auf dem Walzenzapfen der Farb- oder Feuchtwerkswalze 2 befestigt ist und einem getriebenen Rad 19, das auf dem Zapfen 20 der Walzenachse 7 befestigt ist. Die Verbindung beider Räder erfolgt über einen Zahnriemen 21, wobei deren Durchmesserverhältnisse so ausgelegt sind, daß die Walzenachse 7 mit geringerer Drehzahl als die Farb- oder Feuchtwalze 2 dreht. Je nach Untersetzungsverhältnis läßt sich somit die Frequenz der seitlichen Verreibung verändern. Die Exzentrizität 16, 17 bestimmt durch ihre Größe den seitlichen Hub des Walzenkörpers 8 auf der Walzenachse 7, d. h. je größer die Exzentrizität ist, desto größer ist die Schrägstellung der Reibwalze 6 und damit der seitliche Hub in der durch die Untersetzung gegebenen Zeit.
Beiderseits im Bereich der Maschinenseitengestelle 1 sind Hebel 22, 23 vorgesehen, die entweder über Gleitlager 24 auf den Walzenzapfen 3, 4 der Farb- oder Feuchtwalze 2, oder aber an deren Lagerhalter gelagert sein können. Die Lagerung erfolgt hierbei schwenkbar, so daß die Hebel 22, 23 die Bewegung der Reibwalze nicht behindern. Am gegenüberliegenden Ende umfassen die Hebel 22, 23 die Walzenachse 7 und sind mit Lagerungen 25 versehen, die z. B. exzentrisch ausgebildet sein können, um den Anstelldruck zwischen beiden Walzen einstellen zu können. Auch diese Lagerungen können beispielsweise als Gleitlager ausgebildet sein. Durch Veränderungen des Abstandes läßt sich somit über die Lagerungen 25 der Anstelldruck an die drucktechnischen Erfordernisse anpassen.
Mit dieser Lösung ist eine gesteuerte seitliche Hubbewegung der Reibwalze 6 möglich, wobei durch die Auswahl einer bestimmten Exzentrizität 16, 17 die Intensität der seitlichen Hubbewegung und durch Veränderung der Durchmesserverhältnisse der beiden Räder 18, 19 die Hubfrequenz an die Erfordernisse angepaßt werden kann. Falls anstelle des Zahnriementriebs ein stufenloses Getriebe Verwendung findet, kann die Hubfrequenz auch während des Maschinenlaufs verändert werden.
Teileliste
1 Maschinenseitengestell
2 Farb- oder Feuchtwerkswalze
3 Walzenzapfen
4 Walzenzapfen
5 Wälzlager
6 Reibwalze
7 Walzenachse
8 Walzenkörper
9 Gummimantel
10 Lagerungen
11 Lagerstellen
12 Lagerstellen
13 Gelenklager
14 Schlitzführung
15 Zentrale
16 Exzentrizität
17 Exzentrizität
18 Antriebsrad
19 Rad
20 Zapfen
21 Zahnriemen
22 Hebel
23 Hebel
24 Gleitlager
25 Lagerung

Claims (3)

1. Reibwalze im Farb- oder Feuchtwerk von Druckmaschinen, deren Walzenachse an den Maschinenseitengestellen gelagert ist und deren Körper von einer Farb- oder Feuchtwerkswalze durch Reibschluß angetrieben wird und bei seiner Drehbewegung eine Hin- und Herbewegung auf der Walzenachse ausführt, dadurch gekennzeichnet,
daß die Walzenachse (7) im Bereich der Maschinenseitengestelle (1) exzentrische Lagerstellen (11, 12) aufweist, deren Exzentrizität (16, 17) in entgegengesetzter Richtung um 180° versetzt ist,
daß auf den exzentrischen Lagerstellen (11, 12) Gelenklager (13) vorgesehen sind, die in einer Schlitzführung (14) parallel zur Zentrale (15) zwischen Reibwalze (6) und zusammenwirkender Farb- oder Feuchtwalze (2) verläuft,
daß beiderseits im Bereich der Maschinenseitengestelle (1) Hebel (22, 23) vorgesehen sind, die an der Lagerung der Farb- oder Feuchtwalze (2) schwenkbar gelagert sind und am gegenüberliegenden Ende die Walzenachse (7) zur Erzeugung des Anstelldruckes umfassen,
und daß die Walzenachse (7) über ein Untersetzungsgetriebe (18, 19) von der Farb- oder Feuchtwalze (2) angetrieben wird.
2. Reibwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den Hebeln (22, 23) ein Einstellager (25) zur Veränderung des Achsabstandes zwischen beiden Walzen (2, 6) angeordnet ist.
3. Reibwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Untersetzungsgetriebe (18, 19) als Zahnriementrieb ausgebildet ist.
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