Die Erfindung betrifft ein elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial,
das auf einem elektrisch leitenden Schichtträger neben einem Bindemittel und
einer ladungentransportierenden Substanz eine ladungenerzeugende Disazoverbindung
mit der in den Ansprüchen weiter gekennzeichneten Konstitution enthält.
Vorzugsweise handelt es sich dabei um ein elektrophotographisches Aufzeichnnungsmaterial
vom Mehrschichtentyp, das Schichten umfaßt, die die ladungenerzeugende
Substanz enthalten und Schichten, die die ladungentransportierende
Substanz enthalten.
Als herkömmliche elektrophotographische Aufzeichnungsmaterialien können solche mit anorganischen
und mit organischen Photoleitern aufgeführt werden. Die auf anorganischen Photoleitern
beruhenden elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterialien umfassen diejenigen,
die unter Verwendung von Selen und dessen Legierungen, und diejenigen,
die durch Dispergieren von farbstoffsensibilisiertem Zinkoxid in Bindemittelharzen
hergestellt worden sind. Als auf organischen Photoleitern basierende
elektrophotographische Aufzeichnungsmaterialien können typischerweise
diejenigen aufgeführt werden, die einen ladungentransportierenden Komplex
von 2,4,7-Trinitro-9-fluorenon (als TNF bezeichnet) und Poly-N-vinylcarbazol
(als PVK bezeichnet) verwenden. Es ist jedoch eine
Tatsache, daß diese elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterialien neben
zahlreichen Vorteilen auch zahlreiche Nachteile aufweisen. Beispielsweise
sind die elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterialien auf Selenbasis,
die derzeit in weitem Umfang verwendet werden, insofern nachteilig, als ihre
Herstellungsbedingungen streng sind. Die Herstellungskosten sind hoch, und
aufgrund fehlender Flexibilität ist es schwierig, sie zu bandähnlichen Materialien
zu verarbeiten. Außerdem müssen sie vorsichtig behandelt werden,
da sie gegenüber Hitze und mechanischen Stößen sehr empfindlich sind. Bei
Zinkoxidmaterialien sind die Herstellungskosten gering, da sie durch Aufbringung
preiswerter Zinkoxide auf Schichtträger hergestellt werden können.
Diese elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterialien sind jedoch insoweit
mechanisch nachteilig, da sie allgemein hinsichtlich der Empfindlichkeit, der
Oberflächenglätte, Festigkeit, Zugfestigkeit und Reibungswiderstand
unterlegen sind und verschiedene Probleme mit sich bringen,
die gelöst werden müssen, bezüglich der Haltbarkeit,
wenn die Aufzeichnungsmaterialien wiederholt beim Kopieren
verwendet werden. Die elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterialien,
welche ladungentransportierende Komplexe von TNF und PVK verwenden, sind
hinsichtlich der Empfindlichkeit so unterlegen, daß sie für die Aufzeichnungsmaterialien,
die in schnell arbeitenden Kopiermaschinen verwendet werden,
nicht geeignet sind.
In den letzten Jahren wurde eine große Anzahl von Untersuchungen durchgeführt,
um die Nachteile, die diesen elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterialien
anhaften, zu eliminieren. Insbesondere wurden verschiedene organische
Photoleiter enthaltende elektrophotographische Aufzeichnungsmaterialien zu diesem Zweck vorgeschlagen.
Darunter ziehen Aufzeichnungsmaterialien vom Mehrschichtentyp
die öffentliche Aufmerksamkeit als elektrophotographische Aufzeichnungsmaterialien
zur Verwendung in Kopiermaschinen auf sich aufgrund
ihrer hohen Empfindlichkeit und stabilen Aufladefähigkeit im Vergleich mit üblichen
organischen Photoleiter enthaltenden elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterialien. Dabei
umfassen die elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterialien vom Mehrschichtentyp
einen elektrisch leitenden Schichtträger, eine ladungenerzeugende
Schicht, die dadurch erzeugt wird, daß auf den elektrisch leitenden
Schichtträger ein dünner Film von organischem Pigment abgelagert wird, und
eine ladungentransportierende Schicht, die auf der ladungenerzeugenden
Schicht ausgebildet ist und im wesentlichen aus einer ladungentransportierenden
Substanz besteht. Einige davon sind praktisch angewandt worden.
Als herkömmlicher elektrophotographische Aufzeichnungsmaterialien vom Mehrschichtentyp dieser
Art sind folgende bekannt:
- (1) das elektrophotographische Aufzeichnungsmaterial vom Mehrschichtentyp,
worin als ladungenerzeugende Schicht eine dünne Schicht verwendet wird,
die durch Vakuumdampfniederschlagung eines Perylenderivats und Einbringung
eines Oxadiazolderivats in die ladungentransportierende Schicht
gebildet wird (vgl. US-PS 38 71 882),
- (2) das elektrophotographische Aufzeichnungsmaterial vom Mehrschichtentyp,
welches als ladungenerzeugende Schicht eine dünne Schicht verwendet,
welche durch Beschichten mit einer organischen Aminlösung von Chlordianblau
und Einbringung einer Hydrazonverbindung in die ladungentransportierende
Schicht gebildet wird (vgl. die japanische Patentveröffentlichung
42 380/1980).
- (3) das elektrophotographische Aufzeichnungsmaterial vom Mehrschichtentyp,
welches als ladungenerzeugende Schicht eine dünne Schicht verwendet,
welche durch Beschichten mit einer organischen Lösungsmitteldispersion
einer Disazoverbindung vom Distyrylbenzoltyp und Einbringung einer Hydrazonverbindung
in die ladungentransportierende Schicht gebildet wird
(vgl. japanische Offenlegungsschrift der Patentanmeldung 84 943/1980).
Es ist jedoch eine Tatsache, daß selbst in den elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterialien
vom Mehrschichtentyp dieser Art die herkömmlichen Ausführungen
eine Anzahl von Vorteilen, wie auch verschiedene Nachteile aufweisen.
Das elektrophotographische Aufzeichnungsmaterial, in dem Perylen- und Oxadiazolderivate
verwendet werden, und welches unter (1) beschrieben wurde,
ist insofern nachteilig, weil die Herstellungskosten teuer sind, da die ladungenerzeugende
Schicht durch Vakuumdampfniederschlagung gebildet wird.
Das elektrophotographische Aufzeichnungsmaterial, in dem Chlordianblau und
eine Hydrazonverbindung verwendet werden, wie es unter (2) beschrieben wurde,
besitzt Nachteile bei der Herstellung, da es erforderlich ist, ein
schwer zu handhabendes organisches Amin (beispielsweise Ethylendiamin) als
ein Beschichtungs-Lösungsmittel für die ladungenerzeugende Schicht zu verwenden.
Ferner ist dieses elektrophotographische Aufzeichnungsmaterial hinsichtlich
der Reproduktionsfähigkeit von roten Bildern vom Original unterlegen,
weil seine Wellenlängen im Bereiche des sichtbaren Lichtes den Bereich
von 450 bis 660 nm decken. Aufgrund dieser Tatsache ist es erforderlich,
einen Filter zu verwenden, um ein rotes Licht herauszufiltern,
wenn diese Aufzeichnungsmaterialien tatsächlich in der Kopiervorrichtung verwendet wird, wodurch
ein nachteiliger Einfluß auf die Gestaltung der Kopiervorrichtung
ausgeübt wird.
Das elektrophotographische Aufzeichnungsmaterial, welches unter Verwendung
einer Disazoverbindung vom Distyrylbenzoltyp und einer Hydrazonverbindung
arbeitet, welches unter (3) beschrieben wurde, ist in der Herstellung sehr
ertragreich, da die ladungenerzeugende Schicht leicht durch Beschichten mit
einer Dispersion einer Diaszoverbindung gebildet werden kann. Jedoch ist
dieses Aufzeichnungsmaterial, wie auch das unter (2) beschriebene elektrophotographische
Aufzeichnungsmaterial insoweit mit Nachteilen behaftet, als
die Reproduzierbarkeit roter Bilder vom Original unterlegen ist, da seine
sensitiven Lichtwellenlängen den Bereich von 450 bis 700 nm abdecken.
Als Disazoverbindungen, die in elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterialien
vom Mehrschichtentyp verwendet werden, sind beispielsweise ebenfalls
die Disazoverbindungen vom Benzidintyp, die in den japanischen Offenlegungsschriften
37 543/1972 und 55 643/1977 veröffentlich ist, die Disazoverbindung
vom Stilbentyp, die in der japanischen Offenlegungsschrift 8 832/1977 beschrieben
ist, und ähnliche bekannt. Die DE-PS 31 17 078 beschreibt ebenfalls
bestimmte Disazoverbindungen, die zur Verwendung in elektrophotographischen
Aufzeichnungsmaterialien brauchbar sind.
Weiter beschreibt die DE-OS 32 21 642 Disazoverbindungen zur Verwendung in
einem elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterial. Jedoch sind diese elektrophotographischen
Aufzeichnungsmaterialien vom Mehrschichtentyp, die
diese herkömmlichen Disazoverbindungen verwenden, allgemein in ihrer
Lichtempfindlichkeit gering und werden bezüglich der Reproduktionsfähigkeit
roter Bilder vom Original abgebaut, weil ihre lichtempfindlichen
Wellenlängen den Bereichen von 450 bis 700 nm abdecken. Demzufolge
sind diese elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterialien bei
der Gestaltung in Kopiervorrichtungen, wie zuvor ausgeführt wurde,
nicht vorteilhaft, da für diese Aufzeichnungsmaterialien ein Filter
verwendet werden muß, um rotes Licht herauszufiltern, wenn sie tatsächlich
in Kopiervorrichtungen eingesetzt werden.
Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein neues elektrophotographisches
Aufzeichnungsmaterial zu schaffen, das eine hohe Empfindlichkeit
im Wellenlängenbereich von 450 bis 660 nm und eine geringe Empfindlichkeit
für Licht einer Wellenlänge von 600 nm aufweist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein elektrophotographisches
Aufzeichnungsmaterial gelöst, das auf einem elektrisch leitenden
Schichtträger in einer Schicht oder in getrennten Schichten neben
einem Bindemittel eine ladungserzeugende Disazoverbindung und eine ladungentransportierende Substanz
enthält. Die Disazoverbindung ist im Anspruch 1 gekennzeichnet. Sie ist eine Disazoverbindung der allgemeinen
Formel I (auch als "Disazopigment" bezeichnet)
worin A′ für einen Kupplerrest steht, der ausgewählt ist aus der Gruppe
der Formeln (II), (III), (IV), (V), (VI), (VII), (VIII), (IX) und (X)
worin:
X, Y₁, Z, m und n jeweils für die folgenden Bestandteile stehen:
X: -OH
worin bedeuten:
R₁: ein Wasserstoffatom, einen C1-4-Alkylrest oder einen ggf.
durch ein Halogenatom substituierten Phenylrest,
Y₂: ein Phenylrest, ein Naphthylrest, ein Anthrylrest oder ein
Pyrenylrest, wobei diese Reste ggf. durch C1-4-Alkyl, C1-4-Alkoxy,
ein Halogenatom, C1-4-Dialkylamino, Dibenzylamino, Trifluormethyl,
Nitro, Cyano, Carboxyl, Hydroxy, SO₃Na, substituiert sind, oder ein
Pyridylrest, ein Thienylrest, ein Furylrest, ein Indolylrest, ein
Benzofuranylrest, ein Carbazolylrest oder einen Dibenzofuranylrest,
wobei diese Reste ggf. durch eine der vorstehend genannten Gruppen
substituiert sind, oder
worin bedeuten:
R₂: eine der für Y₂ angegebenen Definitionen oder eine Styrylgruppe,
R₃: ein Wasserstoffatom oder einen C1-4-Alkylrest oder einen Phenylrest,
oder R₂ und R₃ bilden zusammen mit daran gebundenen Kohlenstoffatomen
einen Fluorenring, der ggf. durch die unter Y₂ angeführten
Substituenten substituiert ist;
Z: einen Benzolring, einen Naphtahlinring, einen Indolring, einen
Carbazolring, einen Benzofuranring, wobei diese Ringe ggf. durch ein
Halogenatom substituiert sind,
n : 1 oder 2,
m : 1 oder 2,
wobei in den Formeln (VI) und (VII)
R₄: einen C1-4-Alkylrest, einen Benzylrest, einen Phenylrest bedeutet,
wobei diese Reste ggf. durch einen C1-4-Alkylrest, einen
C1-4-Alkoxyrest, ein Halogenatom, eine Hydroxylgruppe oder Nitrogruppe
substituiert sind,
X: die oben gegebene Bedeutung aufweist und
wobei in Formel (VIII)
bedeuten:
R₅: einen C1-4-Alkylrest, einen Carbamoylrest, einen Carboxylrest
oder dessen C1-4-Alkylester,
Ar₁: einen Phenylrest, einen Naphthylrest, wobei diese Reste ggf.
durch einen C1-4-Alkylrest, einen C1-4-Alkoxyrest, eine Nitrogruppe,
ein Halogenatom, eine Cyanogruppe, eine C1-4-Dialkylaminogruppe
oder eine SO₃H-Gruppe substituiert sind,
X: die obengenannte Bedeutung aufweist und
wobei in den Formeln (IX) und (X)
bedeuten:
R₆: ein Wasserstoffatom oder die für R₁ angeführten Gruppen,
Ar₂: die für Ar₁ angeführten Gruppen und
X: die oben angegebene Bedeutung aufweist.
Von den Kupplerresten, die durch X angegeben werden, ist die Hydroxylgruppe
die am besten geeignete Gruppe.
Von den aufgeführten Kupplerresten sind diejenigen am meisten bevorzugt,
die zu den oben angegebenen allgemeinen Formeln III, VI, VII,
VIII, IX und X gehören. Unter diesen ist die Hydroxylgruppe, die zur
allgemeinen Formel III gehört, bevorzugt. Unter diesen ist der Kupplerrest,
der durch die allgemeine Formel XI angegeben wird
worin Y₁ und Z der oben angegebenen Definition entsprechen, bevorzugt.
Besonders bevorzugt sind die Verbindungen der allgemeinen Formel XII
worin Z, V₂ und R₁ der obengenannten Definition entsprechen.
Ferner sind unter den oben angegebenen bevorzugten Kupplerresten die
durch die allgemeinen Formeln XIII oder XIV dargestellten Gruppen geeignet:
Darin entsprechen Z, R¹, R² und R³ der obengenannten Bedeutung,
und R⁸ entspricht den für Y₂ genannten Substituenten.
Die konkreten Beispiele der zuvor genannten Disazopigmente, die erfindungsgemäß
verwendet werden, können unter Verwendung der nachstehenden
Strukturformel dargestellt werden. Aus Gründen der Vereinfachung
sind die Strukturformeln abgekürzt dargestellt, um lediglich
die Strukturformeln der Kupplerreste A′ anzugeben.
Die Verwendung der obengenannten Disazoverbindungen führt leicht zur
Herstellung der erfindungsgemäßen außerordentlich hochempfindlichen
elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterialien. Unter diesen sind die
Disazoverbindungen Nr. 14, 17, 20, 23, 26, 29, 58, 84 und 90 besonders
bevorzugt.
Diese Disazoverbindungen können leicht hergestellt werden, indem man
2,7-Diaminoxanthon in bekannter Weise diazotiert, um dadurch das Tetrazoniumsalz
zu erhalten. Dieses Salz und die entsprechenden Kupplerreste
werden einer Kupplungsreaktion in einem geeigneten Lösungsmittel, wie
beispielsweise N,N-Dimethylformamid unter Einfluß einer Base unterworfen.
In den erfindungsgemäßen elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterialien
wird die Disazoverbindung als ladungenerzeugendes Material in der
lichtempfindlichen Schicht verwendet. Die typische Konstruktion dieses
elektrophtographischen Aufzeichnungsmaterials ist in den Fig. 1 und
2 dargestellt.
Das in Fig. 1 gezeigte elektrophotographische Aufzeichnungsmaterial
umfaßt einen leitenden Schichtträger 11 und eine lichtempfindliche
Schicht 19 vom Mehrschichttyp, die auf dem Schichtträger ausgebildet
ist, und welche eine ladungenerzeugende Schicht 15 enthält, die im
wesentlichen aus einer Disazoverbindung 13 und aus einer ladungentransportierenden
Schicht 17 besteht, die im wesentlichen aus einer ladungentransportierenden
Substanz und einem isolierenden Bindemittel besteht.
In dem in Fig. 1 dargestellten elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterial
tritt die bildseitig eintretende Strahlung durch die ladungentransportierende
Schicht und erreicht die ladungenerzeugende Schicht
15, wo Ladungsträger mittels der darin enthaltenen Disazoverbindungen 13
erzeugt werden, während in die ladungentransportierende Schicht 17 die
Ladungsträger injiziert und übertragen werden. Somit weist das elektrophotographische
Aufzeichnungsmaterial einen Mechanismus auf, wonach
die Disazoverbindung 13 an der Erzeugung von Ladungsträgern Anteil hat,
die für den Lichtabfall des Oberflächenpotentials erforderlich sind, und die ladungentransportierende
Schicht 17 an der Übertragung des Ladungsträgers teilnimmt.
Das in Fig. 2 dargestellte elektrophotographische Aufzeichnungsmaterial
umfaßt einen elektrisch leitenden Schichtträger 11 und eine lichtempfindliche
Schicht 19 vom Monoschichtentyp, die auf dem Schichtträger
ausgebildet ist, welche im wesentlichen aus einer Disazoverbindung 13,
einer ladungstransportierenden Substanz und einem isolierenden Bindemittel
besteht, worin die Disazoverbindung 13 ein ladungenerzeugendes
Material ist. Als ein anderes elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial
kann dasjenige genannt werden, welches erhalten wird, indem die
Folge der ladungenerzeugenden Schicht und der ladungentransportierenden
Schicht in dem elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterial nach
Fig. 1 umgekehrt wird.
In der lichtempfindlichen Schicht nach Fig. 1 ist die ladungenerzeugende
Schicht 15 vorzugsweise 0,01 bis 5 µm dick, insbesondere bevorzugt
ist eine Dicke von 0,05 bis 2 µm. Wenn die Dicke unterhalb von
0,01 µm liegt, werden Ladungsträger nicht in vollem Umfang erzeugt,
während bei einer Dicke von mehr als 5 µm das verbleibende elektrische
Potential zu hoch ist, um praktisch verwendet zu werden. Die Dicke der
ladungstransportierenden Schicht 17 beträgt vorzugsweise 3 bis 50 µm,
insbesondere bevorzugt sind 5 bis 20 µm. Im Falle einer Dicke von weniger
als 3 µm ist die Ladungsaufnahmefähigkeit unzureichend, während
bei einer Dicke von mehr als 50 µm das verbleibende elektrische Potential
zu hoch ist, um praktisch verwendet zu werden.
Der Anteil der Disazoverbindung in der ladungenerzeugenden Schicht beträgt vorzugsweise 30
bis 100 Gew.-%, wobei 50 Gew.-% oder mehr bevorzugt sind. Die ladungentransportierende
Schicht 17 besteht im wesentlichen aus einer ladungentransportierenden
Substanz und einem Bindemittel, und kann ferner z. B. einen Weichmacher
enthalten. Der Prozentgehalt der ladungentransportierenden
Substanz in der ladungentransportierenden Schicht beträgt 10
bis 95 Gew.-%, vorzugsweise 30 bis 90 Gew.-%. Falls der Prozentgehalt der
ladungenerzeugenden Substanz unterhalb von 10 Gew.-% liegt, wird der
Ladungsübertragungsvorgang schlecht durchgeführt, während bei einem Prozentgehalt
von mehr als 95 Gew.-% die mechanische Stärke des Aufzeichnungsmaterials
außerordentlich unterlegen ist und nicht so praktisch verwendet werden kann.
Im Falle des in Fig. 2 dargestellten Aufzeichnungsmaterials beträgt die
Dicke der lichtempfindlichen Schicht 19′ vorzugsweise 3 bis 50 µm, insbesondere
bevorzugt sind 5 bis 20 µm. Der Prozentgehalt der Disazoverbindung
in der lichtempfindlichen Schicht 19′ ist vorzugsweise 50 bis 0,1 Gew.-%,
insbesondere bevorzugt sind 20 Gew.-% oder weniger, und der Prozentgehalt der
ladungentransportierenden Substanz liegt vorzugsweise bei 10 bis 95 Gew.-%,
insbesondere bevorzugt sind 30 bis 90 Gew.-%.
Anschließend werden andere aufbauende Materialien, die in dem erfindungsgemäßen
elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterial verwendet werden, konkret
erläutert.
Zunächst können als elektrisch leitender Schichtträger, welcher hier verwendet
wird, Metallplatten aus Aluminium, Kupfer oder Zink
genannt werden, die durch Dampfabscheidung von elektrisch leitenden
Materialien, wie Aluminium oder SnO₂ auf Kunststoffbögen oder
Kunststoffolien aus Polyester erhalten werden oder
elektrisch leitend behandeltes Papier.
Als Bindemittel können z. B. Kondensationsharze, wie Polyamid, Polyurethan,
Polyester, Epoxyharz, Polyketon oder Polycarbonat, Vinylpolymere,
wie Polyvinylketon, Polystyrol, Poly-N-Vinylcarbazol und Polyacrylamid
angeführt werden. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, daß nach der
vorliegenden Erfindung jedes isolierende und zu klebende Harz verwendet werden
kann.
Als Weichmacher können halogeniertes Paraffin, Polybiphenylchlorid,
Dimethylnaphthalin und Dibutylphthalat genannt werden. Es können
Silikonöle zum Zwecke der Verbesserung der Oberflächenglätte des elektrophotographischen
Aufzeichnungsmaterial zugesetzt werden.
Die verwendeten ladungentransportierenden Substanzen umfassen ein Leerstellenübertragungsmaterial und ein Elektronenübertragungsmaterial. Als das
Leerstellenübertragungsmaterial können beispielsweise Verbindungen der allgemeinen
Formel (1) bis (11) aufgeführt werden:
Darin steht R₁ für eine Methylgruppe, eine Ethylgruppe, eine 2-Hydroxyethylgruppe
oder eine 2-Chlorethylgruppe, R₂ bedeutet eine Methylgruppe,
eine Ethylgruppe, eine Benzylgruppe oder eine Phenylgruppe, R₃ stellt ein
Wasserstoffatom, ein Chloratom, ein Bromatom, einen Alkylrest mit 1 bis 4
Kohlenstoffatomen, einen Alkoxyrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, einen
Dialkylaminorest oder eine Nitrogruppe dar.
Benzylgruppe oder eine Phenylgruppe, R₃ stellt ein
Wasserstoffatom, ein Choratom, ein Bromatom, einen
Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, einen Alkoxyrest
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, einen Dialkylaminorest
oder eine Nitrogruppe dar.
Darin steht Ar für einen Naphthalinring, einen Anthracenring,
eine Styrylgruppe und deren Substituenten oder
einen Pyridinring, einen Furanring und einen Thiophenring,
und R bedeutet einen Alkylrest oder einen Benzylrest.
Darin steht R₁ für einen Alkylrest, einen Benzylrest
und einen Phenylrest, R₂ bedeutet ein Wasserstoffatom,
einen Alkylrest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, einen
Alkoxyrest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, einen Dialkylaminorest,
einen Diaralkylaminorest oder einen Diarylaminorest,
n stellt eine ganze Zahl von 1 bis 4 dar, und
in dem Fall, daß R größer als 2 ist, kann R₂ gleich oder
unterschiedlich sein. R₃ bedeutet ein Wasserstoffatom
oder eine Methoxygruppe.
Darin steht R₁ für einen Alkylrest mit 1 bis 11 Kohlenstoffatomen,
eine substituierte oder unsubstituierte
Phenylgruppe oder einen heterocyclischen Rest, R₂, R₃
können gleich oder unterschiedlich sein und stehen jeweils
für Wasserstoff, einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
einen Hydroxyalkylrest, einen Chloralkylrest
und einen substituierten oder unsubstituierten
Aralkylrest, und R₂ und R₃ können unter Bindung
untereinander einen stickstoffhaltigen heterocyclischen
Ring bilden. R₄ kann gleich oder unterschiedlich sein
und steht für Wasserstoff, einen Alkylrest mit 1 bis 4
Kohlenstoffatomen, einen Alkoxyrest oder ein Halogenatom.
Darin steht R für ein Wasserstoffatom oder ein Halogenatom,
und Ar bedeutet eine substituierte oder unsubstituierte
Phenylgruppe, Naphthylgruppe, Anthrylgruppe oder
eine Carbazolylgruppe.
Darin steht R₁ für Wasserstoff, Halogen, eine Cyanogruppe,
einen Alkoxyrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder
einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Ar steht
für
R₂ bedeutet einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
R₃ stellt ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom,
einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, einen
Alkoxyrest oder einen Dialkylaminorest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
dar, n steht für eine ganze Zahl 1 oder
2, und in dem Fall, daß n gleich 2 ist, kann R₃ gleich
oder unterschiedlich sein, und R₄ und R₅ stehen jeweils
für Wasserstoff und einen substituierten oder unsubstituierten
Alkyl- oder Benzylrest.
Darin steht R für eine Carbazolylgruppe, eine Pyridylgruppe,
eine Thienylgruppe, eine Indolylgruppe, eine Furylgruppe
oder eine substituierte oder unsubstituierte
Phenylgruppe, Styrylgruppe, Naphthylgruppe oder Anthrylgruppe,
wobei jeder Substituent ein Mitglied ist aus
der Gruppe bestehend aus einem Dialkylaminorest, einem
Alkylrest, einem Alkoxyrest, einem Carboxyrest oder deren
Estern, einem Halogenatom, einer Cyanogruppe, einem
Arylkylaminorest, einem N-Alkyl-N-aralkylaminorest,
einer Aminogruppe, einer Nitrogruppe und einem Acetylaminorest.
Darin steht R₁ für einen niederen Alkylrest oder einen
Benzylrest, R₂ bedeutet ein Wasserstoffatom, einen niederen
Alkylrest, einen niederen Alkoxyrest, ein Halogenatom,
eine Nitrogruppe, einen Aminorest oder einen Niederalkylrest
oder einen benzylsubstituierten Aminorest,
und n ist eine ganze Zahl 1 oder 2.
Darin steht R₁ für ein Wasserstoffatom, einen Alkylrest,
einen Alkoxyrest oder ein Halogenatom, R₂ und R₃ bedeuten
jeweils einen Alkylrest, einen substituierten oder
unsubstituierten Aralkylrest oder einen substituierten
oder unsubstituierten Arylrest, R₄ stellt ein Wasserstoffatom
oder einen substituierten oder unsubstituierten
Phenylrest dar, und Ar steht für eine Phenylgruppe
oder eine Naphthylgruppe.
Darin bedeutet n eine ganze Zahl von 0 oder 1, R₁ steht
für ein Wasserstoffatom, einen Alkylrest oder eine substituierte
oder unsubstituierte Phenylgruppe, A steht
für
einen 9-Anthrylrest oder einen substituierten oder unsubstituierten
N-Alkylcarbazolylrest, R₂ bedeutet ein
Wasserstoffatom, einen Alkylrest, einen Alkoxyrest,
ein Halogenatom oder
worin R₃ und R₄ jeweils
für einen Alkylrest, einen substituierten oder unsubstituierten
Aralkylrest, einen substituierten oder unsubstituierten
Arylrest stehen, und R₃ und R₄ können
einen Ring bilden, m bedeutet eine ganze Zahl 0, 1, 2
oder 3, und in dem Fall, daß m mehr als 2 ist, kann R₂
gleich oder unterschiedlich sein.
Darin stehen R₁, R₂ und R₃ jeweils für Wasserstoff,
einen niederen Alkylrest, einen niederen Alkoxyrest,
einen Dialkylaminorest oder ein Halogenatom, und n bedeutet
eine ganze Zahl 0 oder 1.
Die durch die allgemeine Formel 1 angegebenen Verbindungen
umfassen beispielsweise 9-Ethylcarbazol-3-aldehyd-1-methyl-
1-phenyl-hydrazon, 9-Ethylcarbazol-3-aldehyd-1-methyl-1-
phenylhydrazon und 9-Ethylcarbazol-3-aldehyd-1,1-diphenylhydrazon.
Die durch die allgemeine Formel (2)
angegebenen Verbindungen umfassen beispielsweise 4-Diethylaminostyrol-
β-aldehyd-1-methyl-1-phenylhydrazon und 4-Methoxynaphthalin-
1-aldehyd-1-benzyl-1-phenylhydrazon.
Die durch die allgemeine Formel (3) angegebenen Verbindungen
umfassen beispielsweise 4-Methoxybenzaldehyd-1-methyl-
1-phenylhydrazon, 2,4-Dimethoxybenzaldehyd-1-benzyl-1-phenylhydrazon,
4-Diethylaminobenzaldehyd-1,1-diphenylhydrazon,
4-Methoxybenzaldehyd-1-benzyl-1-(4-methoxy)-phenylhydrazon,
4-Diphenylaminobenzaldehyd-1-benzyl-1-phenylhydrazon und 4-Dibenzylaminobenzaldehyd-
1,1-diphenylhydrazon.
Die durch die allgemeine Formel (4) angegebenen
Verbindungen umfassen beispielsweise 1,1-Bis-(4-dibenzylaminophenyl)propan,
Tris(4-diethyl-aminophenyl)methan,
1,1-Bis-(4-dibenzylaminophenyl)propan und 2,2′-Dimethyl-4,4′-
bis(diethylamino)-triphenylmethan.
Die durch die allgemeine Formel (5) dargestellten Verbindungen
umfasen beispielsweise 9-(4-Diethylaminostyryl)anthracen
und 9-Brom-10-(4-diethylaminostyryl)anthracen.
Die durch die allgemeine Formel (6) angegebenen
Verbindungen umfassen beispielsweise 9-(4-Dimethylaminobenzyliden)fluoren und 3-(9-Fluorenyliden)-9-ethylcarbazol.
Die durch die allgemeine Formel
(7) angegebenen Verbindungen umfassen beispielsweise 1,2-Bis-
(4-diethylaminostyryl)benzol und 1,2-Bis(2,4-dimethoxystyryl)benzol.
Die durch die allgemeine
Formel (8) angegebenen Verbindungen umfassen beispielsweise
3-Styryl-9-ethylcarbazol und 3-(4-Methoxystyryl)-9-ethylcarbazol.
Die durch die allgemeine
Formel (9) angegebenen Verbindungen umfassen beispielsweise
4-Diphenylaminostilben, 4-Dibenzylaminostilben, 4-Ditolylaminostilben,
1-(4-Diphenylaminostyryl)naphthalin und
1-(4-Diethylaminostyryl)naphthalin.
Die durch die allgemeine Formel (10) angegebenen Verbindungen
umfassen beispielsweise 4′-Diphenylamino-α-phenylstilben
und 4′-Methylphenylamino-α-phenylstilben.
Die durch die allgemeine Formel (11) dargestellten Verbindungen
umfassen beispielsweise 1-Phenyl-3-(4-diethylaminostyryl)-
5-(4-diethylaminophenyl)pyrazolin und 1-Phenyl-3-(4-
dimethylaminostyryl)-5-(4-dimethylaminophenyl)pyrazolin.
Als andere Leerstellenübertragungsmaterialien können die
folgenden niedermolekularen Verbindungen und hochmolekularen
Verbindungen verwendet werden. Die ersten umfassen beispielsweise
Oxadiazolverbindungen, wie 2,5-Bis(4-diethylaminophenyl)-
1,3,4-oxadiazol, 2,5-Bis[4-(4-diethylaminostyryl)phenyl]-
1,3,4-oxadiazol und 2-(9-Ethylcarbazolyl-3)-5-(4-
diethylaminophenyl)-1,3,4-oxadiazol,
Oxazolverbindungen, wie 2-Vinyl-4-(2-chlorphenyl)-5-
(4-diethylaminophenyl)oxazol und 2-(4-Diethylaminophenyl)-4-
phenyloxazol. Die letzteren umfassen
Poly-N-vinylcarbazol, halogeniertes Poly-N-vinylcarbazol,
Polyvinylpyren, Polyvinylanthracen, Pyrenformaldehydharz,
Ethylcarbazolformaldehydharz.
Als Elektronenübertragungsmaterialien können beispielsweise
Chloranil, Bromanil, Tetracyanoethylen, Tetracyanochinondimethan,
2,4,7-Trinitro-9-fluorenon, 2,4,5,7-Tetranitro-
9-fluorenon, 2,4,5,7-Tetranitroxanthon, 2,4,8-Trinitroxanthon,
2,6,8-Trinitro-4H-indeno[1,2-b]thiophen-4-on und
1,3,7-Trinitrodibenzothiophen-5,5-dioxid
genannt werden.
Diese ladungentransportierenden Substanzen können einzeln oder in Kombination
mit zwei oder mehreren Substanzen verwendet werden.
Im Falle des so erhaltenen elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterials ist
es möglich, eine Haftschicht oder Grenzschicht zwischen den elektrisch leitenden
Schichtträgern und die lichtempfindliche Schicht zu legen, sofern
dies erforderlich ist. Materialien, die zweckmäßigerweise in diesen Schichten
verwendet werden, sind Polyamid, Nitrocellulose oder Aluminiumoxid;
die Schichtdicke beträgt vorzugsweise 1 µm oder weniger.
Das in Fig. 1 dargestellte elektrophotographische Aufzeichnungsmaterial
kann durch Vakuum-Dampfabscheidung einer Disazoverbindung auf dem elektrisch
leitenden Schichtträger mittels der Vakuum-Dampfniederschlagungsmethode gemäß
der US-PS 39 73 959 oder US-PS 39 96 049 oder durch Beschichten
der Oberfläche des elektrisch leitenden Schichtträgers mit einer geeigneten
Dispersion, die durch Dispergieren feiner Disazoverbindungsteilchen in
einem geeigneten Lösungsmittel, in dem, sofern das erforderlich ist, ein
Bindemittel gelöst ist und Trocknen und weitere Oberflächenbearbeitung, und
sofern weitere Bearbeitung erforderlich ist durch Schleifen, wie beispielsweise
in der japanischen Offenlegungsschrift 90 827/1976 beschrieben wurde
oder durch Einregelung der Schichtdicke und anschließendes Beschichten und
Trocknen der so behandelten Oberfläche mit der Lösung, welche die ladungentransportierende
Substanz und das Bindemittel enthält, hergestellt werden.
Das in Fig. 2 dargestellte elektrophotographische Aufzeichnungsmaterial
kann hergestellt werden, indem Disazoverbindungsteilchen in der Lösung dispergiert
werden, welche durch Auflösen der ladungentransportierenden Substanz
und des Bindemittels erhalten wird und Beschichtung und Trocknung der
Oberfläche des elektrisch leitenden Schichtträgers mit dieser Lösung. In
jedem Fall wird die erfindungsgemäß verwendete Disazoverbindung zu Teilchen
pulverisiert, deren Durchmesser 5 µm oder weniger beträgt, vorzugsweise 2 µm
oder weniger, mittels einer Kugelmühle. Der
Beschichtungsvorgang wird in normaler Weise durchgeführt, wie beispielsweise
mit einem Streichmesser, Eintauchen oder einem Drahtschieber.
Der Kopiervorgang unter Verwendung des erfindungsgemäßen elektrophotographischen
Aufzeichnungsmaterials kann durchgeführt werden, indem die Oberfläche
der lichtempfindlichen Schicht einer elektrostatischen Aufladung und Belichtung und anschließend
einer Entwicklung und, sofern dies erforderlich ist, der Übertragung
des entwickelten Bildes auf Papier
unterworfen wird.
Wie aus der obigen Erklärung und den Beispielen und Vergleichsbeispielen,
auf die später Bezug genommen wird, zu entnehmen ist, weist das erfindungsgemäße
elektrophotographische Aufzeichnungsmaterial überlegene Merkmale auf
im Vergleich mit den herkömmlichen Aufzeichnungsmaterialien aufgrund der
Verwendung der Disazoverbindung mit dem Xanthongerüst als ladungenerzeugende
Substanz. Insbesondere ist das erfindungsgemäße elektrophotographische Aufzeichnungsmaterial
leicht herzustellen, besitzt eine hohe Empfindlichkeit,
besitzt den empfindlichen Wellenlängenbereich innerhalb des Bereiches von
450 bis 660 nm, besitzt stabile Eigenschaften, auch wenn es wiederholt verwendet
wurde.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Fig. 1 und Fig. 2 sind jeweils vergrößerte Schnittbilder, welche den Aufbau
des erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterials darstellen;
Fig. 3 bis Fig. 5 sind jeweils Auftragungen, welche spektrale Empfindlichkeitsmerkmale
des erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterials
darstellen;
Fig. 11 elektrisch leitender Schichtträger;
Fig. 13 Disazoverbindung;
Fig. 15 ladungenerzeugende Schicht;
Fig. 17 ladungentransportierende Schicht;
Fig. 19, 19′ lichtempfindliche Schicht.
Beispiel 1
(Herstellung eines elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterials)
76 Gewichtsteile der Disazoverbindung Nr. 1, 1260 Gewichtsteile Hydrofuranlösung
(Feststoffkonzentration: 2%) von Polyesterharz und 3700 Gewichtsteile
Tetrahydrofuran wurden vermischt und in einer Kugelmühle zerkleinert. Die
so erhaltene Dispersion wurde auf die Aluminiumfläche einer mit Aluminium
unter vermindertem Druck beschichteten Polyesterfolie (elektrisch leitender
Schichtträger) mittels eines Streichmessers aufgebracht und luftgetrocknet,
wodurch eine ladungenerzeugende Schicht mit einer Dicke von etwa 1 µm gebildet
wurde.
Sodann wurde eine Lösung, die durch Vermischen und Auflösen von 2 Gewichtsteilen
9-Ethylcarbazol-3-aldehyd-1-methyl-1-phenylhydrazon (ladungentransportierende
Substanz), 2 Gewichtsteilen Polycarbonatharz und 16 Gewichtsteilen
Tetrahydrofuran hergestellt war, auf diese ladungenerzeugende Schicht
mittels eines Streichmessers aufgebracht, für 2 Minuten bei 80°C getrocknet
und anschließend für 5 Minuten bei 105°C getrocknet, wodurch eine etwa
20 µm dicke ladungentransportierende Schicht gebildet wurde. So wurde ein
elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial vom Mehrschichtentyp Nr. 1
gemäß der Darstellung in Fig. 1 hergestellt.
Beispiele 2 bis 26
Die elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterialien Nr. 2 bis 26 wurden
hergestellt, indem genau das gleiche Vorgehen wie in Beispiel 1 wiederholt
wurde, mit der Ausnahme, daß die Disazoverbindung Nr. 1, die in Beispiel 1
verwendet wurde, durch die in Tabelle 1 angegebene Disazoverbindung, worauf
später Bezug genommen wird, ersetzt wurde.
Beispiele 27 bis 47
Die elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterialien Nr. 27 bis 47 wurden
unter Wiederholung genau des gleichen Vorgehens wie in Beispiel 1 hergestellt,
mit der Ausnahme, daß 1-Phenyl-3-(4-diethylaminostyryl)-5-(4-diethylaminophenyl)-
pyrazolin als ladungentransportierende Substanz verwendet
wurde und die in Tabelle 2 dargestellten Disazoverbindungen, auf die später
Bezug genommen wird, verwendet wurden.
Beispiele 48 bis 66
Die elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterialien Nr. 48 bis 66 wurden
hergestellt, indem genau das gleiche Verfahren wie in Beispiel 1 wiederholt
wurde, mit der Ausnahme, daß 9-(4-Diethylaminostyryl)anthracen als die ladungentransportierende
Substanz verwendet wurde und die in Tabelle 3, auf
die später Bezug genommen wird, dargestellten Disazoverbindungen eingesetzt
wurden.
Beispiele 67 bis 74
Die elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterialien Nr. 67 bis 74 wurden
hergestellt, indem genau das gleiche Vorgehen wie in Beispiel 1 angewendet
wurde, mit der Ausnahme, daß 1,1-Bis(4-dibenzylaminophenyl)propan als ladungentransportierende
Substanz verwendet wurde und die in Tabelle 4, worauf
später Bezug genommen wird, dargestellte Disazoverbindung eingesetzt wurde.
Diese elektrophotographische Aufzeichnungsmaterialien Nr. 1 bis Nr. 74
wurden einer -6-kV-Coronaentladung für 20 Sekunden mittels eines elektrostatischen
Copy-Papiertesters ausgesetzt und negativ beladen. Danach wurden
diese elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterialien 20 Sekunden in der
Dunkelheit stehengelassen, um das Oberflächenpotential Vpo (V) zur der Zeit
zu messen. Anschließend wurden diese Aufzeichnungsmaterialien der Lichtstrahlung
einer Wolfram-Lampe ausgesetzt, so daß die Intensität der Lichteinstrahlung
etwa 4,5 lux betrug und die Zeit (Sekunden), die zur Verringerung
des Oberflächenpotentials auf 1/2 Vpo benötigt wurde, gefunden wurde
und die Einstrahlungsmenge E 1/2 (lux · sec) daraus für jedes Aufzeichnungsmaterial
berechnet wurde. Die so erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle
1 bis Tabelle 4 aufgeführt.
Vergleichsbeispiel 1
Das elektrophotographische Aufzeichnungsmaterial vom Mehrschichtentyp, welches
in der US-PS 38 71 882 beschrieben wird, worin ein Perylenderivat in
die ladungenerzeugende Schicht eingegeben wird und ein Oxadiazolderivat in
die ladungentransportierende Schicht eingebracht ist, wurde in der nachstehend
beschriebenen Weise hergestellt.
Die ladungenerzeugende Schicht wurde durch Vakuum-Dampfabscheidung vom
N,N′-Dimethylperylen-3,4,9,10-tetracarbonsäurediimid (ladungenerzeugende
Substanz) auf einer Aluminiumplatte unter den folgenden Bedingungen hergestellt:
Vakuum von 10-5 mm Hg; Temperatur der Quelle für die Dampfabscheidung
350°C; Zeit für die Dampfniederschlagung 3 Minuten. Anschließend wurde
eine Lösung, die 5 Gewichtsteile 2,5-Bis(4-diethylaminophenyl)-1,3,4-oxadiazol,
5 Gewichtsteile Polyesterharz und 90 Gewichtsteile Tetrahydrofuran enthielt,
auf diese ladungenerzeugende Schicht aufgebracht und 10 Minuten bei
einer Temperatur von 120°C getrocknet, wodurch die ladungentransportierende
Schicht mit einer Dicke von etwa 10 µm entstand. Auf diese Weise wurde das
elektrophotographische Vergleichsaufzeichnungsmaterial Nr. 1 hergestellt.
Vergleichsbeispiel 2
Das elektrophotographische Aufzeichnungsmaterial vom Mehrschichtentyp, welches
in der japanischen Patentschrift 42 380/1980 beschrieben wurde, worin
Chlordianblau in die ladungenerzeugende Schicht eingebracht wurde und eine
Hydrazonverbindung in die ladungentransportierende Schicht eingebracht ist,
wurde in der nachfolgend beschriebenen Weise hergestellt. Eine Lösung mit 25
Gewichtsteilen Chlordianblau, 1240 Gewichtsteilen Ethylendiamin, 990 Gewichtsteilen
n-Butylamin und 2740 Gewichtsteilen Tetrahydrofuran wurde auf
eine Aluminiumfläche einer mit Aluminium unter Dampfabscheidung beschichteten
Polyesterfolie mit einer 25 µm nassen Aussparung mittels eines Streichmessers
aufgetragen und getrocknet, wodurch die ladungenerzeugende Schicht
hergestellt wurde. Anschließend wurde eine Lösung, die 10 Gewichtsteile
4-Dimethylaminobenzaldehyd-1,1-diphenylhydrazon, 10 Gewichtsteile Polycarbonatharz
(das gleiche wie in Beispiel 1) und 80 Gewichtsteile Tetrahydrofuran
enthielt, auf die so gebildete ladungenerzeugende Schicht mittels
eines Streichmessers aufgetragen und getrocknet, um so die ladungentransportierende
Schicht mit einer Dicke von etwa 18 µm zu bilden. So wurde das
elektrophotographische Vergleichsaufzeichnungsmaterial Nr. 2 vom Mehrschichtentyp
hergestellt.
Vergleichsbeispiel 3
Das elektrophotographische Aufzeichnungsmaterial vom Mehrschichtentyp,
welches in der japanischen Offenlegungsschrift 84 943/1980 beschrieben ist,
worin eine Disazoverbindung vom Distyrylbenzoltyp in die ladungenerzeugende
Schicht eingebracht wurde und eine Hydrazonverbindung in die ladungentransportierende
Schicht eingebracht wurde, wurde auf die nachfolgend beschriebene
Weise dargestellt. 20 Gewichtsteile 4′,4′′-Bis-2-hydroxy-3-(2,4-dimethylphenylcarbamoyl)-
1-naphthylazo-1,4-distyrylbenzol, 3 Gewichtsteile
Polyvinylbutyral, 7 Gewichtsteile Polymethylmethacrylat und 300 Gewichtsteile
Tetrahydrofuran wurden 3 Stunden in einer Kugelmühle vermahlen, um
dadurch eine Dispersion zu erhalten. Diese Dispersion wurde mit 2700 Gewichtsteilen
Tetrahydrofuran verdünnt. Danach wurde diese Dispersion auf die
Aluminiumoberfläche einer mit Aluminium durch Niederschlagung auf der Dampfphase
beschichteten Polyesterfolie (elektrisch leitender Schichtträger) mittels
eines Streichmessers aufgebracht und getrocknet, um dadurch eine etwa
0,3 µm dicke ladungenerzeugende Schicht zu bilden. Anschließend wurde eine
Lösung, die 10 Gewichtsteile 9-Ethylcarbazol-3-aldahyd-1-methyl-1-phenylhydrazon,
10 Gewichtsteile Polycarbonatharz (das gleiche wie in Beispiel 1)
und 80 Gewichtsteile Tetrahydrofuran enthielt, auf die ladungenerzeugende
Schicht mittels eines Streichmessers aufgebracht und getrocknet, wodurch
eine etwa 13 µm dicke ladungentransportierende Schicht gebildet wurde. So
wurde das elektrophotographische Vergleichsaufzeichnungsmaterial Nr. 3 vom
Mehrschichtentyp hergestellt.
Zum Zwecke der Messung der empfindlichen Wellenlängen dieser elektrophotographischen
Vergleichsaufzeichnungsmaterialien Nr. 1 bis Nr. 3 und der elektrophotographischen
Aufzeichnungsmaterialien Nr. 4 und Nr. 7 der vorliegenden
Erfindung wurde ihre spektrale Empfindlichkeit gemäß dem nachfolgend
beschriebenen Verfahren gemessen.
Zunächst wurde jedes elektrophotographische Aufzeichnungsmaterial durch
Corona-Entladung in der Dunkelheit beladen, so daß das Oberflächenpotential
auf mehr als -800 V anstieg und anschließend einem Dunkelabfall unterworfen,
bis das Oberflächenpotential -800 V wurde. Wenn das Oberflächenpotential
einen Wert von -800 V erreichte, wurde das elektrophotographische Aufzeichnungsmaterial
einem monochromatischen Spektrum ausgesetzt, welches mittels
eines Monochrometers erhalten wurde, so daß die Intensität der Beleuchtung
auf der Oberfläche des elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterials etwa
1 µW/cm² betrug und die Zeit (Sekunden), die benötigt wurde, bis das Oberflächenpotential
auf -400 V abgefallen war, wurde herausgefunden, und der
Halbabfallswert der Belichtungsmenge (µW · sec/cm²) wurde daraus berechnet.
Andererseits wurde die tatsächlich zu erhaltende Potentialdifferenz aufgrund
der Belichtung herausgefunden, indem der im Dunkeln abgefallene Potentialteil
von der scheinbaren Potentialdifferenz 400 V abgezogen wurde, die
durch Belichtung erhalten wurde. Anschließend wurde die Lichtabfallsgeschwindigkeit
(Volt × cm² × µW-1 × sec-1) aus der tatsächlichen Potentialdifferenz
berechnet, und die obenerwähnte Halbabfalls-Belichtungsmenge
wurde Empfindlichkeit genannt. Die so erhaltene spektrale Empfindlichkeit
ist in den Fig. 5 bis 7 dargestellt.
Fig. 5 erfindungsgemäßes elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial
Nr. 4;
Fig. 6 erfindungsgemäßes elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial
Nr. 7;
Fig. 7 elektrophotographisches Vergleichsaufzeichnungsmaterial Nr. 1,
Nr. 2 und Nr. 3.
Den obigen Ergebnissen, die in Tabelle 1 bis Tabelle 4 und Fig. 3 und Fig.
4 angegeben sind, kann entnommen werden, daß die erfindungsgemäßen elektrophotographischen
Aufzeichnungsmaterialien eine hohe Empfindlichkeit aufweisen
und daß ihre sensitiven Wellenlängen den Bereich von etwa 460 bis
600 nm decken.
Fernerhin wurde das elektrophotographische Aufzeichnungsmaterial Nr. 4 und
Nr. 7 gemäß der vorliegenden Erfindung jeweils einer 10 000fachen Reproduktion
mittels einer handelsüblichen Kopiervorrichtung unterworfen.
Als Ergebnis wurde gefunden, daß jedes elektrophotographische Aufzeichnungsmaterial
scharf geschnittene Bilder erzeugt ohne jegliche Änderung durch
Wiederholung des Kopierverfahrens. Daraus kann entnommen werden, daß die
erfindungsgemäßen elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterialien auch in
seiner Beständigkeit überlegen sind.