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Sicherheitsvorrichtung an Arbeitsmaschinen. Die bisher gebräuchlichen
Sicherheitsvorrichtungen an:Arbeitsmaschinen sind entweder ohne organische Verbindung
mit einem Gliede der betreffenden Maschine, wie dies beispielsweise bei den von
Hand aufklappbaren Schutzblechen für Fräser, den Schutzkasten für Wechselräder der
Drehbänke, den Schutzverschalungen- bei Riementrieben u. dgl. der Fall ist, oder
derartig mit der Maschine verbunden, daß bei geöffneter Schutzvorrichtung die Maschine
stillsteht und ohne Gefahr das Werkstück in die richtige Lage gebracht oder der
Maschine entnommen werden kann.
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Zu diesen beiden bekannten Gruppen wird durch die nachstehend beschriebene
Erfindung eine neue hinzugefügt, nämlich eine solche, bei welcher die Schutzvorrichtung
ein für das Arbeiten notwendiges Glied der Maschine bildet, oder mit anderen Worten
derartig, daß beim Losnehmen oder Unbrauchbarmachen der Schutzvorrichtung ein weiteres
Arbeiten oder wenigstens ein vorteilhaftes Arbeiten mit der Maschine nicht mehr
möglich ist.
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Durch die zu der neuen Gruppe gehörigen Vorz richtungen sollen alle
die Unfälle vermieden werden, welche bisher durch das.Abnehmen dei Schutzvorrichtungen
entstanden sind. Das ins Auge gefaßte Ziel kann oft durch geringe Abänderung der
bekannten Schutzvorrichtungen erreicht werden.
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Die dargestellten und beschriebenen Ausführungsformen beziehen sich
auf Drehbänke, Pressen und Fallhämmer. ;Bei kann der Schutzkasten der Wechselräder
um eine zur Leitspindel parallele Achse drehbar gemacht und diese Bewegung der Schützkasten
-zur :Bewegung des Riemenausrückers benutzt werden, so daß durch das,Anheben des
Kastens der Riemen auf die Losscheibe geführt wird. Um diese Vorrichtung dem neuen
Leitsatz entsprechend zu gestalten, müßte beim Losnehmen der Verbindungsstange zwischen
Schutzkasten und Riemenausrücker der Riemenausrücker durch Gewichtsbelastung selbsttätig
den Riemen auf die Losscheibe werfen; durch einen besonderen Kasten würde dann der
eigentliche-Riemenausrücker unzugänglich gemacht werden. Bei einer anderen .Ausführungsform
ist das auf der Mitnehmerwelle sitzende Rad nicht festgekeilt, sondern derartig
gekuppelt, daß die Kuppelung durch das Auflegen der Schutzkappe eingerückt und durch
das Hochheben der Kappe ausgelöst wird.
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Wenn die Wechselräder einer Drehbank so angeordnet sind, daß das eine
mit seiner Achse in einem Schlitz der linken Drehbankwand verschiebbar ist, so kann
an der Innenseite des Schutzbleches ein entsprechender Vorsprung angebracht werden,
welcher beim Drehen des Bleches in seine Gebrauchslage das betreffende Rad verschiebt
und dadurch zum Eingriff bringt.
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J Es wäre auch möglich, ein Rad in dem Schutzblech zu lagern, so daß
es beim An- oder Abheben des Bleches mit-entfernt bzw. außer Eingriff gebracht wird.
Schließlich könnte das Rad auf der Mitnehmerwelle durch eine Kuppelung angebracht
sein, welche beim Entfernen des Schutz-Bleches ausgelöst und beim Anbringen eingerückt
wird. -Als Beispiel der Anordnung des Erfindungsgedankens bei Reibräderspindelpressen
ist zunächst die bekannte Bauart mit doppelter Hand-
Nebeleinschaltung
zugrunde gelegt. Die Bauart ist nur insofern abgeändert, als die senkrechte Steuerstange
an ihrem oberen Ende mit dem anschließenden Winkelhebel lösbar gekuppelt ist und
durch den in senkrechter Ebene drehbaren Sicherheitshebel bei seinem Abstellen mittels
einer zwischengeschalteten Schubstange gelöst wird, so daß beim Aufwärtsgang des
Gleitstückes der Umsteuerinechanismus nicht in Tätigkeit treten kann. Ist der Sicherheitshebel
in wagerechter Ebene drehbar, so vereinfacht sich die .Bauart. Der Hebel wird dann
mit der Steuerstange nur in der Längsrichtung einstellbar, aber nicht um die Stange
drehbar verbunden. Dagegen ist die Steuerstange selbst am Einschalthebel drehbar
gemacht und mit dem Steuerwinkel so verbunden, daß die Verbindung durch die Abstellung
des Sicherheitshebels und die gleichzeitig erfolgte Drehung der Steuerstange gelöst
wird. Als weiteres Beispiel ist eine Maschine mit senkrecht bewegtem Gleitstück
(Presse oder Fallhammer) und pendelndem Räumer gewählt, hierbei heben sich die Wirkungen
des Gleitstückes und des Räumers auf die Riemenverschiebung für gewöhnlich auf.
Sobald aber der Räumer abgenommen wird, verschiebt das abwärtsgehende Gleitstück
den Riemen auf die Losscheibe. Wird auch die Verbindung des Gleitstückes mit der
Riemengabel zerstört, so wird der Riemen von der Antriebsscheibe durch die Wirkung
eines an der Riemengabel angebrachten Gewichtshebels abgeworfen.
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Die willkürlich ausgewählten Ausführungsbeispiele sind auf der Zeichnung
dargestellt. Es zeigt Fig. i eine Reibräderspindelpresse und hierzu stellen die
Fig. 2 bis 4 die erforderlichen Abänderungen dar.
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Fig. 5 gibt die Anordnung eines Räumers in Verbindung mit der Riemengabel
für einen Fallhammer, eine Exzenterpresse o. dgl. wieder.
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Bei der in Fig. i dargestellten Lage des Sicherheitshebels 17 einer
Reibräderspindelpresse würde das Gleitstück 18 mit seinem Ansatz i9 in bekannter
Weise zwischen dem Klemmstück 2o und dem am Sicherheitshebel 17 angebrachten Stabe
21 hin und her spielen und dabei die Steuerstange 22 auf- und abwärts bewegen. Wird
bei den bekannten Bauarten der Hebel 17 in die Lage 17' (Fig. 2) gebracht, so kommt
der Ansatz =g von dem Stabe 2i frei und der Stempel 23 kommt zur Wirkung. Wird der
Hebel in der Lage 17' unbefugterweise festgeklemmt, so könnte der Arbeiter mit der
linken Hand allein mittels des Handhebels 24 die Presse betätigen. Seine rechte
Hand ist frei und der Gefahr ausgesetzt. Um dies zu verhindern, ist die Steuerstange
22 mit dem Stab 2i zusammen drehbar, was durch die eigenartigen Verbindungen ihrer
Enden mit dem Handhebel 24 bzw. dem daran angelenkten Gabelstück 25 sowie mit dem
Winkelhebel 26, 27 ermöglicht wird. Die Steuerstange 22 ist in dem Gabelstück 25
drehbar, aber nicht verschiebbar, in dem Auge 28 dagegen nicht nur drehbar, sondern
bei einer bestimmten Drehstellung auch verschiebbar. Diese Verschiebbarkeit wird
dadurch erreicht, daß die Bohrung 29 eine prismatische Erweiterung 3o hat,
in welche bei der Hebeleinstellung 17' ein Ansatz 31 der Steuerstange 22 hineingreift.
Stößt bei dieser Hebelstellung bzw. Drehung der Stange 22 der Ansatz i9 gegen das
Klemmstück 2o, so wird zwar die Steuerstange 22 verschoben; sie kann aber auf das
Auge 28 des Winkelhebels 26, 27 nicht einwirken, sondern verschiebt sich in dem
Auge 28. Bei der Abwärtsbewegung stößt der Ansatz 32 auf die obere Grenzfläche des
Auges 28 und nimmt dieses. bei der Schutzstellung des Hebels 17 mit. Dem Ansatz
32 ist die gezeichnete Gestalt nur der bequemen Montage wegen gegeben worden,, weil
dadurch ein Einführen der Stange 22 von unten her möglich ist. Die Nut
30 muß so weit sein, daß bei den verschiedensten Ausrückstellungen des Hebels
i7 der Ansatz 31 hineinpaßt.
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Besitzt die Reibräderspindelpresse an Stelle des Sicherheitshebels
17 und des Stabes 21 einen am Klemmstück 2o gelagerten Sperrhebel, welcher mit seiner
Nase unter den Ansatz =g faßt, so fällt die Drehbarkeit der Steuerstange 22 im Gabelstück
25 weg, und die Verbindung mit dem Auge 28 wird so ausgestaltet, daß eine mit dem
Sperrhebel verbundene Schubstange beim Abstellen des Hebels die Verbindung löst.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 ist keine bekannte Maschinengattung
angenommen, weil sie bei allen Maschinen mit auf- und abwärts beweglichem Werkzeug
möglich ist. Als Sicherheitsvorrichtung ist ein Räumer 33 vorgesehen, welcher am
Ende des Hebelarmes 34 verstellbar, aber nicht abnehmbar angebracht ist. Der Winkelhebel
34, 35 ist im Punkte 36 an einer mit dem Gleitstück oder dem Stempel 37 verbundenen
Schelle 38 drehbar gelagert. Ein Gewicht 39 am Ende des Hebelarmes 35 sorgt
für die Anlage dieses Hebelarmes gegen den mit dem Maschinengestell 40 verbundenen
Bügel 41. Die Bewegung des Räumers 33 wird durch Zwischenglieder 42, 43 auf die
Riemengabel 44 übertragen. Der winkelförmig geknickte Stiel 45, 46 dieser Gabel
ist im Punkt 47 drehbar und am freien Ende des Armes 46 durch ein Gewicht 48 belastet,
welches den Riemen 49 von der Antriebscheibe 51 nach rechts abwerfen würde. Der
Drehpunkt 47 ist in einem Stein einer wagerecht verschiebbaren Kulisse gelagert.
An diesem Stein greift das zum Stempel 37 führende Zugorgan 5o an und würde, falls
es allein zur Wirkung kommt, den Riemen 49 auf die Losscheibe 51' verschieben. Diesem
wirkt der Räumer 33 durch die Stange 43 entgegen. Es entsteht eine Schiefstellung
der Riemengabel q4.,
wobei der Riemen 49 in seiner Stellung auf
der Antriebscheibe 51 verharrt. Aus Fig. 5 ist ersichtlich, daß bei unbefugtem Abnehmen
des Räumers 33 das Zugorgan 5o den Riemen 49 auf die Losscheibe 5i' und beim Durchschneiden
des Zugorganes 5o das Gewicht 48 den Riemen 49 abwirft.
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Die beschriebenen Ausführungsformen erschöpfen den Erfindungsgedanken
nicht. Beispielsweise könnte durch Losnehmen einer Schutzvorrichtung bei einer einzelnen
Maschine auf elektromagnetischem Wege die 'Betriebsmaschine angehalten werden. Hierdurch
würde der Betriebsleiter sofort auf das unbefugte'-Handeln des betreffenden Arbeiters
aufmerksam gemacht. ,Bei Exzenterpressen könnte die Schutzvorrichtung mit der Drehkeilkuppelung
in Verbindung gebracht werden, so daß diese Kuppelung ausgelöst und die Einrückvorrichtung
gesperrt wird, sobald die Schutzvorrichtung Iosgenommen wird.