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Vorrichtung zum Einstellen des Hin- und Herhubs des Arbeitstisches
einer Werkzeug-, z. B. einer Planschleifmaschine Die Erfindung betrifft eine gekapselte
Vorrichtung an einer Werkzeug-, z. B. einer Planschleifmaschine zum Einstellen des
Hin- und Herhubs des z. B. hydraulisch angetriebenen Arbeitstisches nach Hubgröße
und -lage. Derartige Vorrichtungen haben meist ein von einer am Tisch befestigten
Zahnstange fest angetriebenes Ritzel, das über einen weiteren Zahntrieb eine Steuernockenscheibe
antreibt, auf der hinsichtlich ihrer Winkellage einstellbare Nocken sitzen, die
in den Endlagen des Tisches auf die Umsteuereinrichtung der Maschine einwirken.
Der Drehwinkel der Nockenscheibe beim Hub des Tisches ist also proportional der
Hubgröße. Durch die Einstellung der Nocken kann man ferner die Symmetrieachse des
Hubs bestimmen. Im bekannten Fall sitzen die Steuernockenscheiben meist in einem
Kasten; nach Öffnen des Kastendeckels sind die Scheiben zugänglich und ihre l-Tocken
beispielsweise mittels eines Schraubenschlüssels verstellbar.
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Mit der Erfindung soll erreicht werden, daß Größe und Lage des Tischhubs
leicht und schnell von Hand verstellt werden können, ohne daß ein Lösen, Verschieben
und Wiederbefestigen von Knaggen usw. notwendig ist.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß zu beiden Seiten des
Ritzels je ein mit dem Ritzel kämmendes Zahnrad sowie mit diesen, jeweils über eine
von Hand ein- und ausrückbare Kupplung verbunden, ein Nocken angeordnet ist, wobei
zwischen den Nocken durch deren Schultern abwechselnd beaufschlagte Zwischenglieder
sitzen, die die Umsteuereinrichtung der Maschine im Sinne einer Umkehrung der Tischbewegung
beeinflussen. Im Falle der Erfindung gibt es - wie im bekannten Fall - keine auf
dem Arbeitstisch freiliegenden Schaltknaggen, die dem Bedienenden gefährlich werden
könnten, da die ganze Schalteinrichtung gleichfalls gekapselt ist. Von den Figuren
zeigt Fig. 1 einen Schnitt durch die Antriebsvorrichtung, Fig. 2 einen Teilschnitt
durch einen der Schaltanschläge des Tisches, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie
3-3 der Fig. 1, Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie 4-4 der Fig. 3. Der Arbeitstisch
14 wird mittels eines in dem Unterschlitten 11 gelagerten Zylinders 22 (Fig. 1)
auf Führungen 15 und 16 hin- und herbewegt.
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Eine Schaltwelle 42 (Fig. 1) ist über einen Kurbelarm 43 an dem einen
Ende getrieblich mit dem Kolben 44 eines Vorsteuerventils 45 verbunden, das die
Umkehr des Arbeitstisches bewirkt. Am anderen Ende ist die Welle 42 über eine Keilnutenverbindung
46 mit einem Kurbelarm 47 verbunden, dessen Bereich 48 in einer Bohrung 49 der Konsole
50 gelagert ist. Kurbelarm 47 trägt einen Schalthebel 51 (Fig. 1 und 4), der mit
dem Kurbelarm 47 durch einen Zapfen 52 verbunden ist; der Schalthebel
51 kann sich frei um den Zapfen 52 drehen. Der Schalthebel 51 hat gleiche
und entgegengesetzt gerichtete Ansätze 53 und 54, die mit Hilfe einer Blattfeder
55 in Berührung mit dem Umfang von Nockenteilen 56 und 57 gehalten werden. Der Nocken
56 weist eine Schulter 58 auf; Nocken 58 hat eine Schulter 59. Wenn der Nocken 56
(gesehen in Fig. 4) Rechtsdrehung hat, legt sich seine Schulter 58 gegen das Ende
des Ansatzes 53 und stößt den Hebel 51 in Längsrichtung; so werden Kurbelarm 47
und Welle 42 gedreht. Wird der Nocken 57 nach links gedreht, dann legt sich die
Schulter 59 an das Ende des Ansatzes 54; die Kurbel 47 wird dann in Linksrichtung
gedreht. Die Drehung der Welle 42 in der einen Richtung verschiebt den Kolben des
Vorsteuerventils 44 über die Kurbel 43 in eine Grenzstellung, in der eine Bewegung
des Arbeitstisches in der einen Richtung erfolgt, während ihre Drehung in der anderen
Richtung den Kolben des Vorsteuerventils 44 in seine andere Grenzstellung bewegt,
in der die Bewegung des Arbeitstisches in die entgegengesetzte Richtung geht.
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Um die Nocken 56 und 57 synchron mit der Bewegung des Arbeitstisches
zu drehen, ist ein Zahnrad 60 vorhanden, das im Eingriff mit der Zahnstange 28
(Fig.
1) steht und das mit einer in einer Bohrung 62 des Unterschlittens 11 drehbar gelagerten
Büchse 61 aus einem Stück besteht. Die Büchse 61 bildet auch ein Traglager für die
Welle 42. Auf dem anderen Ende der Büchse 61 befindet sich ein Zahnrad 63, das mit
den Zahnrädern 64 und 65 (Fig. 3) im Eingriff steht. Die Zahnräder 64 und 65 können
sich auf dem Ende der Lagerbüchsen 66 frei drehen. Die Büchsen 66 sind bei 67 und
68 in der Tragplatte 50 gelagert. Nocken 56 ist mit dem einen Ende der Büchse 66
mittels Keilnuten 69 in der Welle 70 fest verbunden. Auf dem einen Ende der Welle
70 ist bei 72 ein Kupplungsteil 71 aufgestiftet, während das andere Ende der Welle
70 einen von Hand betätigbaren Drehknopf 73 trägt. Eine Feder 74 ist zwischen den
Knopf 73 und die Schulter 75 einer im Inneren der Büchse befindlichen Ausbohrung
eingesetzt.
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Der Kupplungsteil 71 hat auf der einen Fläche radial gerichtete, feine
Kupplungsklauen 76, die in ähnlich geformte Kupplungsklauen 77 des Zahnrades 64
eingreifen können.
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Wenn das Ritzel 63 das Zahnrad 64 dreht, erfolgt die Bewegungsübertragung
über die im Eingriff stehenden Kupplungsklauen 77, 76 zum Kupplungsteil 71 und seiner
Tragwelle 70. Da die Welle 70 durch eine Keilnutenverbindung mit Büchse 66 verbunden
ist, erfolgt eine Drehung der Büchse 66 und des Nockens 56.
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Für Einstellzwecke muß der Abstand der Nockenschulter 58 in Umfangsrichtung
in bezug auf den Ansatz 53 ohne Bewegung des Arbeitstisches geändert werden. Dies
wird dadurch erreicht, daß der Knopf 73 gedrückt wird, um die Kupplungsklauen 76
auszukuppeln, und daß gleichzeitig der Nocken 56 relativ zum Zahnrad 64 gedreht
wird, das zu dieser Zeit gegen eine Drehung durch Eingriff in das Ritzel 63 gesichert
ist.
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Die Vorrichtung zum Einstellen des Nockens 57 entspricht genau der
beschriebenen Einrichtung. Die Einstellung erfolgt durch den Knopf 78; eine weitere
Beschreibung dieser Einstelleinrichtung erscheint nicht notwendig.
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Das Ritzel 63 dreht die Zahnräder 64 und 65 in derselben Richtung.
Wenn sich die Nockenschulter 58 dem Ansatz 53 nähert, entfernt sich Nockenschulter
59 von dem Ansatz 54, und umgekehrt. Die gesamte Vorrichtung ist in dem von dem
Unterschlitten 11 gebildeten Gehäuse 79 eingeschlossen und ist so gegen Kühlmittel
und Schleifstaub geschützt. Dieser Aufbau ermöglicht es auch, die Vorderseite des
Arbeitstisches glatt, d. h. frei von Vorsprüngen, zu halten.
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Das Vorsteuerventil 44 kann nach Belieben von Hand verschoben werden.
Zu diesem Zwecke ist der Kurbelarm 47 (Fig. 1) mit einem Handhebel 80 versehen,
der eine unmittelbare Drehung der Welle 42 bewirkt. Diese Handdrehung ist jedoch
nur dann möglich, wenn keine der beiden Nockenschultern 58 und 59 am Schalthebel
51 anliegt, weil sonst bei der Drehung des Handhebels 80 auch eine Drehung des Kurbelarmes
47 erfolgen müßte. In denjenigen Stellungen, in denen eine der beiden Nockenschultern
die Handdrehung behindert, kann der Hebel 80 verwendet werden, den Kurbelarm 47
und den daran befestigten Schalthebel 51 relativ zur Welle 42 gegen die Wirkung
der Feder 81 aus dem Eingriff mit der Nockenschulter heraus in die in Fig. 1 dargestellte
Stellung zu bewegen. Hierdurch werden die Arme 53 und 54 seitlich aus der Ebene
der Nockenschultern 58 und 59 herausbewegt. Der Kurbelarm 43 kann dann nach Belieben
in einer der beiden Richtungen gedreht werden, um das Vorsteuerventil 44 zu verschieben.
Diese Anordnung ist dann von Vorteil, wenn der Arbeitstisch zur Erzielung eines
gewünschten Werkstückhubes über den Bereich hinaus bewegt werden soll, auf den die
Nocken eingestellt sind.
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Es sei angenommen, daß sich der Arbeitstisch in einer Richtung bewegt,
bei der sich die Nockenschulter 58 dem Ende des Schalthebels 51 nähert, so daß die
weiter fortgesetzte Bewegung ein Schalten des Hebels durch die Schulter 58 bewirken
würde. Soll die Bewegung in der gleichen Richtung über die Einstellung des Nockens
hinaus weiter fortgesetzt werden, dann wird der Schalthebel 51 mittels des Hebels
80 seitlich verschoben, um den Nocken freizugeben, wodurch Hebel 53 aus der Ebene
der Schulter heraus in die in Fig. 2 in gestrichelten Linien dargestellte Stellung
bewegt wird. Die Nockenschulter bewegt sich dann am Ende des Hebels vorbei und bewegt
sich weiter in der gleichen Richtung. Wenn der Arbeitstisch dann zurückkehrt, fällt
der Schalthebel 51 automatisch in die zwischen den Nockenschultern gelegene Stellung
ein. Es ist auf diese Weise möglich, eine Sonderbewegung in beiden Richtungen zu
erzielen, ohne daß eine Änderung der für einen bestimmten Werkstückhub bereits ausgeführten
Einstellungen vorausgeht.
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Die Zahnräder 64 und 65 tragen zur Sicherheit Begrenzungsstifte 64'
und 65' (Fig. 4). Wenn der Arbeitstisch das Ende seines Hubs erreicht, verschiebt
der Stift automatisch den Schalthebel 51, auch wenn dieser in einer verlagerten
Stellung, wie in Fig. 1, vom Hebel 80 gehalten wird. Es wird auf diese Weise ein
Bruch vermieden.
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Die Verbindungseinrichtung zwischen Hebel 43 und Ventilkolben 44 weist
einen auf dem Hebel 43 befindlichen Zapfen 43' auf, der in einen Schlitz 44' des
Kolbens 44 eingreift. Der Schlitz ist breiter als der Zapfen, so daß in üblicher
Weise eine Totgangbewegung möglich ist. Wenn der Zapfen zwecks Bewegung des Kolbens
44 an dem einen Ende des Schlitzes anliegt, befindet sich der gesamte Spielraum
auf der anderen Seite oder hinter dem Zapfen. Dies ist notwendig, damit das Ventil
44 ohne Störung durch den Zapfen betätigt werden kann. Da sich der Arbeitstisch
infolge seines Trägheitsmomentes nach Betätigung des Ventils in der gleichen Richtung
weiterbewegt, drehen sich die Nocken 56 und 57 weiter und bewegen den Hebel 43 in
der gleichen Richtung, bis der Rücklauf beginnt. Mit Beginn des Rücklaufs wird die
Drehbewegung der Welle 42 und ihrer Hebel 43 und 80 stillgesetzt; die Welle verbleibt
dann in der eingenommenen Stellung, weil die Nokken ebenfalls ihre Drehrichtung
umgekehrt haben. Es sind keine zwangläufig arbeitenden Stillsetzanschläge vorgesehen,
die die Bewegung der Welle und des Hebels 80 beim automatischen Arbeiten begrenzen,
doch sind zwangläufig arbeitende Anschläge vorhanden, die die Bewegung bei der Handbetätigung
durch den Hebel 80 begrenzen. Diese Anschläge bestehen aus zwei einstellbaren Stellschrauben
47a und 47b, von denen die eine Stellschraube in Fig. 1 dargestellt ist.
Die Stellschrauben sind in die Unterseite des Unterschlittens 11 eingeschraubt und
werden durch je eine Klemmschraube 47c gesichert. Diese Anschläge sind auf entgegengesetzten
Seiten der Wellenachse vorgesehen und legen sich an Anschlagflächen an, die an der
Unterseite des Hebels 47 angebracht sind (Fig.3). Die Anschläge sind verstellbar,
um bei automatischem Betrieb einen geringen Abstand zu schaffen, bei dem kein Klemmen
erfolgt.