DE3126571A1 - Luftreifen in radialbauart - Google Patents
Luftreifen in radialbauartInfo
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Description
PATENTANWALT? . ■ dr,.ng. «anz
DR.l'HIl. FRFDA TUKSTHOFF (1927-19(6)
WUESTHOFF-v.PECHMANN-BEHRENS-GOETZ I)IPL..ING.GERHARD PULS(l9fa.wl)
EUROPEAN PATENT ATTORNEYS dipl.-chem.dr. f. Freiherr von pechuann
DR.-ING. DIETER BEHRENS
lA-54 905 D-8000 MÜNCHEN 90
SCHWEIGERSTRASSE 2
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telex: 524070
Beschreibung
Luftreifen in Radialbauart
Die Grundkonstruktion des Luftreifens in Radialbauart besteht
aus einer Karkasse mit einer Einlage oder einer kleinen Zahl von Einlagen einer Schicht, die zumindest annähernd parallel
zur radialen Richtung des Luftreifens angeordnete Cordfäden aufweist, und einer undehnbaren Gürtelschicht, die an der
Krone bzw. am Zenith der Karkasse mit einer der Breite der Lauffläche entsprechenden Breite angeordnet ist. Der Luftreifen
in Radialbauart von diesem grundsätzlichen Aufbau ist für Schwerlastfahrzeuge, wie z.B. Lastkraftwagen, Omnibusse
o.dgl., geeignet und wird bei diesen mit einem hohen Innendruck gefüllt verwendet. Wenn ein solcher Luftreifen in
Radialbauart für Personenkraftwagen verwendet und dabei mit einem gegenüber dem Einsatz bei Schwerlastfahrzeugen beträchtlich
niedrigeren Innendruck gefüllt wird, offenbart die Karkasse, die von der in verschiedenen Richtungen auf den Luftreifen
einwirkenden äußeren Kraft leicht verformt werden kann, ihre natürliche Eigenschaft während der Fahrt in Form
eines angenehmen Einfederns in vertikaler Richtung. Dagegen hat die übermäßige Verformung der Karkasse in Längs- und
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- jf - 54
Querrichtung das Bestreben, die Lenkreaktion zu verzögern und dadurch die Lenkstabiliιät des Luftreifens zu verschlechtern.
Bisher sind viele Versuche unternommen worden, die von der übermäßigen Verformung der Karkasse herrührenden Mangel
unter Beibehaltung des guten Fahrkomforts zu beseitigen. So sind im unteren Bereich der Luftreifenseitenwand, zwischen
dem Luftreifenwulst und der Seitenwand, Maßnahmen verschiedener Arten mit dem Ziel durchgeführt worden, die Steifigkeit
dieses Bereiches zu verbessern, jedoch hat keine dieser Maßnahmen ein zufriedenstellendes Ergebnis gebracht. Die
Verstärkung hat keine merkliche Wirkung, und in oder nahe dem verstärkenden Abschnitt kommt es zu einer Lagentrennung
o.dgl. Aus der US-PS 3 853 163 ist eine Verstärkungskonstruktion
bekannt, bei der ein Streifen mit Cordfäden aus Metall, die unter einem Winkel zwischen 5° und 15° in bezug auf die
Umfangsrichtung des Luftreifens verlaufen, am unteren Seitenwandabschnitt
angeordnet ist, der von der Höhe des Wulstdrahtes, welcher in axialer Richtung des Luftreifens an der
Außenseite eines Umschlages der Karkasse angeordnet ist, nach oben bis zu einer 45% der Querschnittshöhe des Luftreifens
entsprechenden Stelle reicht. Eine derartige Verstärkungskonstruktion hat don Vorteil, daß durch die Einbaurichtung
der Cordfäden aus Metall die Steifigkeit des Luftreifens in seiner Umfangsrichtung verbessert wird, ohne daß
sich der Fahrkomfort verschlechtert. Nachteilig bei dieser Verstärkungskonstruktion ist jedoch, daß die Verstärkungswirkung ungenügend ist, wenngleich das Cordmaterial beträchtlich
steifer ist als der Karkassencord und benachbarte oder außen bzw. am Umfang gelegene Reifenelemente, wie z.B. Kautschuk
o.dgl.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Luftreifen
in Radialbauart von ausgezeichneter Lenkstabilität für Per- · sonenkraftwagen zu schaffen, bei dem zur Verbesserung der
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Lenkstabilität die Steifigkeit des Abschnittes groß ist, der sich zwischen einem Wulstabschnitt und einem Seitenwandabschnitt
erstreckt.
Gegenstand der Erfindung ist ein Luftreifen in Radialbauart, bei dem ein Bereich zwischen einem Wulstabschnitt und einem
Seitenwandabschnitt wirkungsvoll verstärkt ist, um die Lenkstabilität des Luftreifens beträchtlich zu erhöhen.
Ein Luftreifen in Radialbauart, der durch ein Paar kreisringförmige
Wulstringe und durch eine Karkasse verstärkt ist, die wenigstens eine radial angeordnete Cordeinlage hat,
welche sich toroidförmig von den Wulstringen über die Seitenwände zu einem Zenithabschnitt erstreckt, wobei der Wulst
durch ein Füllstück aus Kautschuk verstärkt ist, das zwischen einem Umschlag der von innen nach außen um den Wulstring
herumgeschlagenen Karkasseneinlage und der Karkasse angeordnet ist und sich vom oberen Abschnitt des Wulstringes zum
Seitenwandbereich hin erstreckt, und der Zenithabschnitt durch eine undehnbare Gürtelschicht verstärkt ist, welche um
die Karkasse aufgelegt ist, hat erfindungsgemäß das Füllstück
aus Kautschuk einen dynamischen Elastizitätsmodul von wenigstens 3000 N/cm2, ist an das Füllstück eine Zusatzschicht
eng angeklebt, die Cordfäden von hohem Elastizitätsmodul größer als 25-10 N/cm2 aufweist, welche unter einem
Winkel zwischen 45° und 75° in bezug auf die Karkassencordfäden angeordnet sind, und ist die Zusatzschicht in einem
Bereich angeordnet, der 50% bis 75% der durch den radialen Abstand zwischen der Wulstsohle und dem oberen Punkt des
Laufflächenstreifens definierten Querschnittshöhe des Luftreifens
ausmacht.
Der erfindungsgemäße Luftreifen in Radialbauart für Personenkraftwagen
hat eine wirkungsvoll verbesserte Lenkstabilität, ohne daß irgendeine der geforderten Laufe igenschaften und die geforderte
Haltbarkeit beeinträchtigt wären.
- Jt- 54 905
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen Querschnitt durch die linke Hälfte einer Ausführungsform
eines Luftreifens in Radialbauart gemäß der Erfindung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf eine zur Steifigkeitsprüfung benutzten
Probe einer Zusatzschicht, Fig. 3 eine grafische Darstellung der Beziehung zwischen
der Steifigkeit und dem Fadenwinkel derselben Probe und
Fig. 4 einen Querschnitt durch die linke Hälfte einer anderen Ausführungsform eines Luftreifens in Radialbauart gemäß der Erfindung.
Fig. 4 einen Querschnitt durch die linke Hälfte einer anderen Ausführungsform eines Luftreifens in Radialbauart gemäß der Erfindung.
In Fig. 1 ist ein'Luftreifen 1 dargestellt, der zur Reifenmittelebene 0-0 symmetrisch ist, auf eine Felge R aufgezogen
und mit dem normalen Innendruck gefüllt ist. Der Luftreifen erstreckt sich toroidförmig von einem Wulst 2 an der Berührungsstelle
mit der Felge R über eine Seitenwand 3 zu einem Laufflächenstreifen 4. Diese Luftreifenteile sind in
üblicher Weise durch eine Karkasse 5 verstärkt. Die Karkasse 5 ist zusammengesetzt aus einer Einlage oder aus einer kleinen
Zahl Einlagen (in Fig. 1 sind zwei dargestellt) aus einer gummierten Schicht, die textile Cordfäden aus Nylon, Polyester,
Reyon o.dgl. enthält, welche zumindest annähernd parallel
zur radialen Richtung des Luftreifens 1 angeordnet sind. Das untere Ende der Karkasse 5 ist um einen Wulstring 2' von
dessen Innen- zu seiner Außenseite hin herumgeschlagen, um einen Umschlag 51 herzustellen. Zwischen die Karkasse 5 und
den Umschlag 51 ist ein Füllstück 6 aus Kautschuk eingesetzt,
das sich vom oberen Ende des Wulstringes 2' bis in einen Bereich der Seitenwand 3 erstreckt. Die Karkasse 5 hat eine
Krone bzw. einen Zenith 7, um den außerdem über die ganze Breite des Laufflächenstreifens 4 eine Gürtelschicht 8 zur
Verstärkung des Zeniths 7 aufgelegt ist.
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Das Füllstück 6 kann folgendermaßen zusammengesetzt sein; Es kann ein vulkanisierbarer Kautschuk aus der Gruppe mit
Naturkautschuk, Dienkautschuk und Diencopolymer oder ein Mischkautschuk sein, der eine oder mehrere der vorstehend
genannten Kautschuksorten in einem beliebigen Verhältnis und 5 bis 30, vorzugsweise 8 bis 30, insbesondere 15 bis 25 Gew.-Teile
eines wärmehärtenden Harzes je 100 Gew.-T. des vorstehend genannten Kautschuks sowie zusätzlich 0,5 bis 5 Gew.-Teile
eines Härters für das wärmehärtende Harz, beispielsweise Hexamethylentetramin, enthält. Es kann zweckdienlich
sein, das Füllstück 6 mit einer üblichen Kautschukmischung aus anderen als den vorstehend genannten Bestandteilen herzustellen,
wie z.B. aus einem Verstärkungsmittel, einem Füllstoff, einem Alterungeschutzstoff, einem Vulkanisationsbeschleuniger, einem Aktivierungsmittel, einem Weichmacher,
einem Plastifizierungsmittel, einem Klebrigmacher o.dgl., um ihm einen dynamischen Elastizitätsmodul von wenigstens
3000 N/cm2, vorzugsweise von 6000 bis 15 000 N/cm2 zu verleihen.
Das beizumischende wärmehärtende Harz ist Phenolharz, Cresolharz oder ein mit Phenol- oder Cresolharz in beliebigem
Verhältnis denaturiertes Harz, beispielsweise cashewdenaturiertes Phenol- oder Cresolharz, cresol-denaturiertes
Phenolharz oder Phenol- oder Cresolharz, denaturiert mit einem Öl wie von Linolsäure, Linolensäure, Ölsäure o.dgl.,
mit Alkylbenzol, z.B. Xylol, Mesitylen o.dgl., denaturiertes Phenol, mit Kautschuk denaturiertes Phenol- oder Cresolharz,
wie z.B. Cresolharz, Nitrilkautschuk o.dgl.
Zwischen der Karkasse 5 und ihrem Umschlag 5' sind das Füllstück
6 aus Kautschuk der vorstehend angegebenen Zusammensetzung und eine Zusatzschicht 9 angeordnet.
Die Zusatzschicht 9 setzt sich zusammen aus einer gummierten Schicht mit Cordfäden von hohem Elastizitätsmodul größer als
25 · 10 N/cm2, die unter einem Winkel im Bereich von 45°
bis 75° in bezug auf die radial angeordneten Cordfäden der
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Karkasseneinlage angeordnet sind. Die Zusatzschicht 9 ist an das Füllstück 6 eng angeklebt. Der Fadenwinkel der Zusatzschicht
9 ändert sich je nach ihrer Lage in der radialen Richtung. Folglich wird der Fadenwinkel der Zusatzschicht 9
durch einen Betrag dargestellt, der an einem Zwischenpunkt einer gekrümmten Fläche gemessen wird, die sich von der Oberseite
des Wulstdrahtes bis zum oberen Ende der Zusatzschicht 9 erstreckt. Der für die Zusatzschicht 9 zu verwendende Cordfaden
mit dem großen Elastizitätsmodul kann aus Metall, repräsentiert durch Stahl, oder aus einem organischen textlien
Werkstoff sein, beispielsweise aus einem aromatischen Polyamid, das unter dem Handelsnamen Kevelar erhältlich ist. Die
Zusatzschicht 9 erstreckt sich vom oberen Rand des Wulstringes 2' dem Füllstück 6 entlang, dessen Dicke allmählich
abnimmt, bis zu dem die Seitenwand 3 einschließenden Bereich. Beim gezeigten Beispiel erstreckt sich die Zusatzschicht 9
dem" Füllstück 6 entlang, dessen Dicke vom oberen Rand des Wulstringes 2' zur Seitenwand 3 hin allmählich abnimmt, und
ragt mit ihrem oberen Ende in Richtung zum Laufflächenstreifen 4 über das obere Ende des Füllstückes 6 hinaus. Die
durch den Abstand zwischen der Wulstsohle und dem oberen Punkt des Laufflächenstreifens 4 definierte Querschnittshöhe
des Luftreifens 1 sei H; der Abstand K zwischen der Wulstsohle und dem oberen Ende der Zusatzschicht 9 beträgt dann
zwischen 50% und 75% der Querschnittshöhe H.
Wenn der Luftreifen 1 belastet oder der Zentrifugalkraft ausgesetzt
ist, die beim Abrollen an einer gekrümmten oder kreisrunden Fahrbahn in einer in bezug auf die Lauffläche
waagerechten Richtung erzeugt wird, ist es wichtig, daß die neutrale Achse der an der Seitenwand 3 des Luftreifens 1
erzeugten Biegeverformung so verläuft, wie in Fig. 1 durch eine strichpunktierte Lilie N-N angegeben ist. Das heißt,
die durch die Innenseite der Zusatzschicht 9 hindurchgeführte neutrale Achse der Biegeverformung ist im oberen Bereich der
Seitenwand 3, wo zwischen die Zusatzschicht 9 und die Karkasse
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oder deren Umschlag 5' kein Füllstück 6 eingesetzt ist, im
Zentrum der dünnen, geschichteten Cordschichten angeordnet. Entsprechend der Zunahme der Dicke des Füllstückes 6 verlagert
sich jedoch die neutrale Achse der Biegeverformung allmählich von der Zusatzschicht 9 zur Innenseite des Füllstückes
6 aus Kautschuk mit dem großen dynamischen Elastizitätsmodul.
Das Füllstück 6 ist an die Zusatzschicht 9 eng angeklebt. Bei einem solchen Aufbau nimmt das Querschnittssekundärmoment
bei der Biegeverformung mit dem Quadrat des Betrages zu, um den sich die neutrale Achse der Biegeverformung verlagert.
Folglich ist es möglich, am Wulst 2 ein großes Querschnittssekundärmoment
zu erhalten, das jenes beträchtlich übersteigt, welches erzeugt wird, wenn das Füllstück 6 oder
die Zusatzschicht 9 allein verwendet wird. Dadurch wird die verstärkende Wirkung verbessert. Bei einem dynamischen Elastizitätsmodul
kleiner als 3000 N/cm2 für das Füllstück 6
oder kleiner als 25 · 10 N/cm2 für die Zusatzschicht 9 könnte
die Verlagerung der neutralen Achse der Biegeverformung zum Füllstück 6 hin auch dann nicht erreicht werden, wenn das
Füllstück 6 an die verstärkende Zusatzschicht 9 eng angeklebt bzw. mit ihr festhaftend verbunden ist.
Kautschuk ist von einer Druckfestigkeit gegen Zusammendrücken, die das 1,5fache der Zugfestigkeit übersteigt. Das Füllstück
6 ist an einer Stelle angeordnet, an der bei der Biegeverformung des Füllstückes 6 eine Kompressionskraft wirksam
ist. Außerdem hat das Füllstück 6 einen dynamischen Elastizitätsmodul, der beträchtlich größer ist als der übliche Wert.
Ferner hat der Cordfaden der Zusatzschicht 9, die an das Füllstück 6 eng angeklebt ist und bei der Biegeverformung
der Seitenwand 3 des Luftreifens 1 auf Zug beansprucht wird, einen dynamischen Elastizitätsmodul größer als 25 · 10 N/cm2.
Die Anwendung einer Kombination derartiger Maßnahmen ermöglicht es, daß sich die neutrale Achse der Biegeverformung
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wie gefordert zur Innenseite des FUllstückes 6 hin verlagert.
Aus dem Vorstehenden ergibt sich, daß der Betrag, um den sich die neutrale Achse der Biegeverformung in das Füllstück 6
hinein verlagert, in großem Maße vom dynamischen Elastizitätsmodul des Füllstückes 6 abhängig ist. Es ist daher von
Vorteil, wenn der dynamische Elastizitätsmodul des Füllstückes
6 unter Berücksichtigung der Verarbeitungsmöglichkeiten beim Luftreifenhersteller im Bereich zwischen 6000 und
15 000 N/cm2 gewählt wird.
So hoch der Elastizitätsmodul für den Cordfaden der Zusatzschicht 9 auch gewählt wird, die erwartete gute Wirkung kann
nicht erreicht werden und alle anderen notwendigen Eigenschaften des Luftreifens werden verschlechtert, wenn der
Fadenwinkel außer acht gelassen wird. Versuche zur Bestimmung des notwendigen Fadenwinkelbereiches für die Zusatzschicht 9
haben folgendes Ergebnis gebracht.
In Fig. 2 ist eine Probe S dargestellt, die ähnlich der Zusatzschicht
9 hergestellt worden ist, und Fig. 3 zeigt eine grafische Darstellung der Beziehung zwischen der Druckfestigkeit
gegen Zusammendrücken und der Scherfestigkeit einerseits und dem (Cord)Fadenwinkel oi andererseits, so wie
sie an der Probe S ermittelt wurde. Die in Fig. 2 dargestellte Probe S ist ein rechteckiges Stück Kautschuk von einer
bestimmten Dicke, in das Stahlcordfäden C eingebettet sind. Die Stahlcordfäden C sind unter einem Winkel oC gegen eine
Linie M-M geneigt, die der Cordrichtung, also der radialen Richtung der Karkasse entspricht. Die Probe S ist der Scherkraft
in den mit Pfeilen s, s1 angegebenen Richtungen und der
Kompressionskraft in den mit Pfeilen v, v' angegebenen Richtungen
ausgesetzt.
In Fig. 3 ist an der Abszisse der Fadenwinkel od und an der
Ordinate die Steifigkeit als Indexzahlen aufgetragen. Gemäß Fig. 3 verläuft die durchgezogene Linie der Scherfestigkeit
-Jf - 54
konvex-parabolisch und erreicht einen Maximalwert bei einem Fadenwinkel oi, von 45°, wogegen die mit einer gestrichelten
Linie gezeichnete Kurve der Druckfestigkeit gegen Zusammendrücken eine spezielle Kurve ist, die einen Maximalwert bei
einem Fadenwinkel oC von 0° erreicht und von einem Punkt, der
dem Fadenwinkel oC = 10° entspricht, geradlinig nach unten
zu einem Punkt verläuft, der dem Fadenwinkel «^ = 45° entspricht.
Bei Anwendung dieser Kennlinien auf den Luftreifen wird durch die Verwendung der hohen Scherfestigkeit eine
Erhöhung der Steifigkeit in der Umfangsrichtung des Luftreifens 1 und auch eine Verbesserung der Lenktüchtigkeit des
Luftreifens 1 gewährleistet, wogegen die Anwendung einer niedrigen Druckfestigkeit gegen Zusammendrücken sicherstellt,
daß der Luftreifen guten Fahrkomfort bietet.
Gemäß Fig. 3 liegt der Bereich des Fadenwinkels °6 , in dem
die Druckfestigkeit gegen Zusammendrücken gering und die Scherfestigkeit groß ist, zwischen 45° und 75°, insbesondere
zwischen 55° und 72°.
Versuche haben gezeigt, daß bei Anwendung der in vorstehend beschriebener Weise aufgebauten Zusatzschicht 9 auf den Luftreifen
1 gemäß Fig. 1 aufgrund der Verstärkungswirkung ein beträchtlich großer Einfluß auf die Lenkstabilität des Luftreifens
1 ausgeübt wird, unabhängig davon, ob der Abstand K zwischen der Wulstsohle und dem oberen Ende der Zusatzschicht
9 jenseits einer Stelle endet, die 50% der Querschnittshöhe H des Luftreifens 1 und üblicherweise der größten
Breite des Luftreifens 1 entspricht. Die Versuche haben auch gezeigt, daß der Abstand K des oberen Endes der Zusatzschicht
9 von der Wulstsohle 50% bis 75%, vorzugsweise 55% bis 65% der Querschnittshöhe H des Luftreifens betragen
sollte.
Es ist von Vorteil, wenn das Verhältnis des Abstandes L des oberen Endes des Füllstückes 6 von der Wulstsohle zur Quer-
schnittshohe H des Luftreifens 1 zwischen 30% und 70% beträgt.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Beispiel ist der obere Endabschnitt der Zusatzschicht 9 an die Karkasse 5 eng angeklebt
bzw. mit ihr festhaftend verbunden. Eine andere Möglichkeit besteht darin, zwischen den oberen Endabschnitt der
Zusatzschicht 9 und die Karkasse 5 eine bahnertförmige Kissenbzw.
Dämpfungsschicht aus Kautschuk einzusetzen, oder das obere Ende des Füllstückes 6 über das obere Ende der Zusatzschicht
9 hinausragen zu lassen.
Das obere Ende 10 des Umschlages 5' kann tiefer als das obere
Ende der Zusatzschicht 9 angeordnet sein. Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform jedoch ragt das obere Ende 10
des Umschlages 5' über die zugehörigen oberen Enden des Füllstückes 6 und der Zusatzschicht 9 so hinaus, daß das Füllstück
6 und die Zusatzschicht 9 zwischen der Karkasse 5 und deren Umschlag 5! völlig eingeschlossen sind. Bei dem gezeigten
Beispiel ist er, möglich, die Steifigkeit des zwischen dem Wulst 2 und der Seitenwand 3 des Luftreifens 1 gelegenen
Bereiches beträchtlich zu erhöhen, und eine derartige Verbesserung
wird umso wirkungsvoller, wenn der Cordfaden der Zusatzschicht 9 aus Stahl hergestellt ist. Es ist selbstverständlich,
daß das obere Ende 10 des Umschlages 51 je nach
Verwendung des Luftreifens tiefer als das obere Ende der Zusatzschicht 9 angeordnet werden kann.
Gemäß Fig. 1 hat der Luftreifen 1 eine Innenauskleidung 11 und einen Außenkautschuk 12.
Bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform ist eine Zusatzschicht 9' an die Seite eines Füllstückes 6 aus Kautschuk
eng angeklebt bzw. mit ihr festhaftend verbunden, die einer Karkasse 5 zugewandt ist, und das obere Ende 10' eines
Umschlages 5" ist tiefer angeordnet als die zugehörigen oberen Enden des Füllstückes 6 und der Zusatzschicht 9'.
Diese Konstruktionsmerkmale der in Fig. 4 dargestellten
: . : 54
-AH-'
Ausführungsformen weichen von denen der Ausführungsform gemäß Fig. 1 ab. Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 4 ist
der untere Abschnitt der neutralen Achse N1-N' der Biegeverformung
ebenfalls zum Füllstück 6 hin verlagert. Wenn beim gezeigten Beispiel der Cordfaden der Zusatzschicht 9'
aus Stahl hergestellt wird, ist es möglich, die neutrale Achse N'-N1 der Biegeverformung um einen ausreichend großen
Betrag zu verlagern.
Wenn die Karkasseneinlage bzw. Karkasse 5 aus mehreren
Einlagen S-1, 5_„ zusammengesetzt ist und die äußere Einlage
5_p in axialer Richtung außerhalb des Füllstückes 6 und der
Zusatzschicht 9 (Fig. l) bzw. 9' (Fig. 4) angeordnet ist, können das Füllstück 6 und die Zusatzschicht 9 bzw. 91
zwischen der inneren Einlage S-1 und der äußeren Einlage 5_?
angeordnet und völlig eingeschlossen werden.
Versuche zur Ermittlung der Lenkstabilität und der Haltbarkeit eines Versuchsreifens der Größe 195/70H14 haben folgende
Ergebnisse gebracht. Beim Versuchsreifen war die Karkasse aus zwei gummierten Einlagen mit radial angeordneten
Polyester-Cordfäden 1250 d/2 aufgebaut, und die Gürtelschicht bestand aus zwei gummierten Einlagen mit Stahlcordfäden der
Konstruktion 1x5x0,25, die übereinandergelegt und unter einem Winkel von 73° zur radialen, also zur Reifenmittelebene rechtwinkligen Richtung gekreuzt angeordnet waren. Beim
Versuchsreifen waren das Füllstück 6 aus Kautschuk, die Zusatzschicht 9, der Umschlag 5' und die Karkasseneinlage
bzw. Karkasse 5 in der für die Ausführungsform gemäß Fig.
dargestellten Weise angeordnet. Die Zusatzschicht 9 bestand aus der gleichen gummierten Stahlcordschicht, die auch für
die Gürtelschicht 8 verwendet wurde. Die Beziehungen zwischen den Höhen des Füllstückes 6, der Zusatzschicht 9 und des
oberen Endes des Umschlages 51 und der Querschnittshöhe H
des Luftreifens sowie der Fadenwinkel der Zusatzschicht 9 sind in der nachstehenden Tabelle 1 angegeben.
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Höhe (L) Füllstück
Querschnittshöhe (H) Luftreifen
χ
45%
Höhe (K) Zusatzschicht
Ouerschnittshöhe (K) Luftreifen
κ
60%
Höhe oberes Ende des Umschlages Querschnittshöhe (H) Luftreifen x ÜU
65%
Fadenwinkel der Zusatzschicht
65'
Ein Beispiel für die Zusammensetzung des Füllstückes 6 und seiner physikalischen Eigenschaft ist in der nachstehenden
Tabelle 2 angegeben.
Naturkautschuk | 100 Gewichtsteile |
HAF-Ruß | 75 |
Phenolharz | 24 |
aromatisches Öl | 5 |
Schwefel | 6 |
dynamischer Elastizitätsmodul | 9800 N/cm2 |
Anmerkung: Der in der vorstehenden Tabelle 2 angegebene dynamische
Elastizitätsmodul wurde an einer streifenförmigen Probe von 5 mm Breite und 2 mm Dicke
bei einer Schwingungszahl von 50 Hz, einer dynamischen Dehnung von 1% und einer Temperatur
/13
54 905
von 25 0C in einer Prüfmaschine gemessen, die auf
einem von der Iwamoto Seisakusho Co. Ltd., Japan, hergestellten viskoe]astischen Spektrometer aufgebaut
war.
Die Lenkstabilität wurde nach G<;fühl ermittelt; hierzu wurde
ein Versuchsreifen auf eine Felge der Größe 5-pJ aufgezogen
und mit einem Innendruck von 1,177 bar aufgeblasen. Der Versuchsreifen wurde dann in einen Vierrad-PKW eingebaut und
auf einem asphaltierten Rundkurs gefahren.
und mit einem Innendruck von 1,177 bar aufgeblasen. Der Versuchsreifen wurde dann in einen Vierrad-PKW eingebaut und
auf einem asphaltierten Rundkurs gefahren.
Der Versuch wurde mit bei normalem Fahren üblichen Fahrspurenwechseln
und Zickzackfahren bei verschiedenen Geschwindigkeiten
durchgeführt. Die Verbuche haben gezeigt, daß der Luftreifen in Radialbauart gemäß der Erfindung hinsichtlich
Handling, Lenkreaktion und Lenkntabilität ausgezeichnete
Eigenschaften zeigte, die vom herkömmlichen Luftreifen rrie
erreicht worden sind, und wurde daher vom Testfahrer gut
beurteilt.
Eigenschaften zeigte, die vom herkömmlichen Luftreifen rrie
erreicht worden sind, und wurde daher vom Testfahrer gut
beurteilt.
Der Haltbarkeitsprüfung wurde der Luftreifen auf einer Lauftrommel
bei einem speziell so hohen Fülldruck und bei so
hoher Last unterworfen, daß der den Gegenstand der Erfindung bildende verstärkende Abschnitt hochbelastet wurde. Die Versuchsbedingungen für die Haltbankeitsprüfung sind in der nach stehenden Tabelle 3 angegeben.
hoher Last unterworfen, daß der den Gegenstand der Erfindung bildende verstärkende Abschnitt hochbelastet wurde. Die Versuchsbedingungen für die Haltbankeitsprüfung sind in der nach stehenden Tabelle 3 angegeben.
-X
4?
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Innendruck | 2,942 bar | Verstärkung 1,77 |
Last | 970 kg | 2,0 |
Trommeldurchmesser | 1,7 m | Trommel aus Stahl, Oberfläche glatt |
Geschwindigkeit | 60 km/h | konstant |
Raumtemperatur | 380C | konstant |
Laufstrecke | 20 .000 km | ohne Fahrtunterbrechung |
Nachdem der Luftreifen die vorstehend angegebene Laufstrecke zurückgelegt hatte, wurde er zur Untersuchung des verstärkenden
Abschnitts auseinandergeschnitten. Irgendwelche anomale Defekte wurden nicht festgestellt, der Beweis für
eine ausreichende Haltbarkeit des Luftreifens war geliefert.
Leerseite
Claims (11)
1.J Luftreifen in Radialbauart, der durch ein Paar kreisringförmige
Wulstringe und durch eine Karkasse verstärkt ist, die wenigstens eine radial angeordnete'Cordeinlage hat,
welche sich toroidförmig von den Wulstringen über die Seitenwände zu einem Zenithabschnitt erstreckt, wobei der Wulst
durch ein Füllstück aus Kautschuk verstärkt ist, das zwischen einem Umschlag der von innen nach außen um den Wulstring
herumgeschlagenen Karkasseneinlage und der Karkasse angeordnet ist und sich vom oberen Abschnitt des Wulstringes zum
Seitenwandbereich hin erstreckt, und der Zenithabschnitt durch eine undehnbare Gürtelschicht verstärkt ist, welche um
die Karkasse aufgelegt ist, dadurch g e k e η η zeichnet , daß das Füllstück (6) aus Kautschuk einen
dynamischen Elastizitätsmodul von wenigstens 3000 N/cm2 hat,
an das Füllstück (6) eine Zusatzschicht (9; 9') eng angeklebt ist, die Cordfäden von hohem Elastizitätsmodul größer als
25 ■ 10 N/cmz aufweist, welche unter einem Winkel zwischen
45° und 75° in bezug auf die Karkassencordfäden angeordnet sind, und die Zusatzschicht (9; 9') in einem Bereich angeordnet
ist, der 50% bis 75% der durch den radialen Abstand zwischen der Wulstsohle und dem oberen Punkt des Laufflächenstreifens
(4) definierten Querschnittshöhe (H) des Luftreifens (l) ausmacht.
2. Luftreifen nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η zeichnet , daß die Zusatzschicht (9) zwischen dem
Umschlag (51) der Karkasseneinlage (5) und dem Füllstück (6)
angeordnet ist.
/2
- 2 - 54
3. Luftreifen nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η zeichnet
, daß die Zusatzschicht (91) zwischen der Karkasse (5) und dem Füllstück (6) angeordnet ist.
4. Luftreifen nach Anspruch 2 oder 3, dadurch ge kennzeichnet
, daß das obere Ende des Füllstückes (6) über das obere Ende der Zusatzschicht (9; 9') hinausragt
und sich zum Laufflächenstreifen (4) hin erstreckt.
5. Luftreifen nach Anspruch 2 oder 3, dadurch ge kennzeichnet
, daß das obere Ende des Füllstückes (6) einen Bereich erreicht, der zwischen 30% und 70%
der Querschnittshöhe (H) des Luftreifens (1) ausmacht, und tiefer als das obere Ende der Zusatzschicht (9; 91) angeordnet
ist.
6. Luftreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß das obere Ende (10) des
Umschlages (5·; 5") der Karkass-jneinlage (5) über die zugehörigen
oberen Enden des Füllstückes (6) und der Zusatzschicht (9; 9') hinausragt und sich zum Laufflächenstreifen
(4) hin erstreckt, und das Füllstück (6) und die Zusatzschicht (9; 9') zwischen der Karkasse (5) und ihrem Umschlag
(51; 5") völlig eingeschlossen sind.
7. Luftreifen nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η zeichnet , daß das Füllstück (6) einen dynamischen
Elastizitätsmodul von 6000 bis 15 000 N/cm2 aufweist.
8. Luftreifen nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η zeichnet
, daß dar. obere Ende der Zusatzschicht (9; 9') eine Stelle erreicht, die 55% bis 65% der Querschnittshöhe (H) des Luftreifens (l) entspricht.
- 3 - 54
9. Luftreifen nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η zeichnet , daß die Cordfäden der Zusatzschicht (9;
91) unter einem Winkel von 55° bis 72° in bezug auf die Cordfäden
der Karkasse (5) angeordnet sind.
10. Luftreifen nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η zeichnet , daß der Cordfaden der Zusatzschicht (9;
9') aus Stahl hergestellt ist.
11. Luftreifen nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η zeichnet , daß der Cordfaden der Zusatzschicht (9;
9') ein Textilfaden aus einem aromatischen Polyamid ist.
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