DE3125025C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft photographische Silberhalogenid
aufzeichnungsmaterialien (die im folgenden auch als "photographische Materia
lien" bezeichnet werden) und insbesondere photographische
Aufzeichnungsmaterialien mit verbesserten antistatischen Eigenschaften.
Da photographisches Aufzeichnungsmaterial im allgemeinen aus einem Trä
ger mit elektrisch isolierender Eigenschaft und darauf aus
gebildeten photographischen Schichten besteht, wird häufig
eine elektrostatische Ladung auf dem photographischen Mate
rial akkumuliert durch Kontaktreibung von dessen Oberfläche
mit der Oberfläche der gleichen Art von photographischem
Material oder von einem Fremdmaterial. Eine elektrostati
sche Ladung kann auch akkumuliert werden durch Trennen von
dessen Oberfläche von der Oberfläche von der gleichen Art
von photographischem Material oder von einem Fremdmaterial
während dessen Herstellung oder während der Verwendung. Die
akkumulierte elektrostatische Ladung bewirkt verschiedene
Probleme, von denen das ernsteste darin liegt, daß die
akkumulierte elektrostatische Ladung vor der Entwicklung
entladen wird. Diese Entladung belichtet teilweise die
photoempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten des
photographischen Materials. Diese teilweise Belichtung
führt zu der Bildung von punktartigen Flecken oder zweig
artigen oder federartigen Flecken nach der Belichtung des
photographischen Materials. Diese Flecken oder sogenannten
statischen Markierungen verringern den Handelswert des
photographischen Films beträchtlich. Die aus der Bildung
von statischen Markierungen auf medizinischen oder industriel
len Röntgenstrahlenfilmen resultierenden Probleme liegen auf
der Hand. Das Auftreten dieses Phänomens führt zu einem zu
sätzlichen Problem, da das Auftreten des Phänomens vor der
Entwicklung des photographischen Materials nicht bestätigt
werden kann. Darüber hinaus führt die akkumulierte elektro
statische Ladung zu sekundären Problemen, wie dem Anhaften
von Staub auf der Oberfläche des photographischen Films und
in der Schwierigkeit des gleichmäßigen Auftrags photographi
scher Schichten auf den Träger.
Eine elektrostatische Ladung, wie sie vorstehend beschrieben
wurde, wird häufig während der Herstellung und der Verwendung
photographischer Materialien akkumuliert. Beispielsweise
wird eine elektrostatische Ladung durch Reibungskontakt zwi
schen einem photographischen Film und Walzen während der
Produktionsstufe des photographischen Films gebildet oder
durch Trennen des Trägers eines photographischen Films von
der Silberhalogenidemulsionsschicht-Oberfläche während des
Aufwickelns oder des Abwickelverfahrens des photographischen
Films. Darüber hinaus wird eine elektrostatische Ladung
durch die Kontaktreibung eines Röntgenstrahlenfilms mit
einem mechanischen Teil oder einem fluoreszierenden Ver
stärkerschild in einer automatischen Röntgenstrahlenkamera
erzeugt, sowie durch Kontaktreibung eines photographischen
Films mit einem Verpackungsmaterial. Das Auftreten stati
scher Markierungen eines photographischen Materials, indu
ziert durch die Akkumulation einer derartigen elektrosta
tischen Ladung wird besonders kritisch, wenn die Empfind
lichkeit und die Verarbeitungsgeschwindigkeit des photo
graphischen Materials vergrößert werden. In letzter Zeit
wird ein photographisches Material häufig groben Verarbei
tungen unterzogen, wie einer hohen Sensibilisierung und
einer Hochgeschwindigkeitüberzugsbildung des photographi
schen Materials, einem Hochgeschwindigkeitsphotographieren
und einem automatischen Verarbeiten mit hoher Geschwindig
keit. Daher besteht eine verstärkte Neigung zur Bildung
statischer Markierungen.
Zur Ausschaltung von Problemen, die durch die elektrostati
sche Ladung bewirkt werden, ist es bevorzugt, antistatische
Mittel zu den photographischen Materialien zuzusetzen. Je
doch können antistatische Mittel, die allgemein auf anderen
Gebieten als der Photographie verwendet werden, nicht
immer als antistatische Mittel für photographische Materia
lien verwendet werden. Auch bestehen verschiedene Einschrän
kungen spezifisch für photographische Materialien, hinsicht
lich der antistatischen Mittel, die für photographische
Materialien verwendet werden. Außer den ausgezeichneten
antistatischen Eigenschaften sollten antistatische Mittel,
die in photographischen Materialien verwendet werden,
keinen schlechten Einfluß auf die photographischen Eigen
schaften der photographischen Materialien ausüben, wie die
Empfindlichkeit, die Schleierbildung, die Granularität,
die Schärfe. Außerdem sollten die Mittel keine schlechten
Einflüsse auf die Filmfestigkeit von photographischen
Materialien ausüben (d. h. die photographischen Materialien,
die die antistatischen Mittel enthalten, sollten nicht
leicht zerkratzt werden, wenn sie aneinander gerieben
werden oder mit festen Materialien gekratzt werden); auch
sollten sie keinen schädlichen Einfluß auf die adhäsiven
Eigenschaften der photographischen Materialien ausüben (d. h.
die photographischen Materialien, die die antistatischen
Mittel enthalten, kleben nicht tatsächlich aneinander oder
an den Oberflächen von Fremdmaterialien). Darüber hinaus
sollten die Mittel keine Ermüdung der Verarbeitungslösun
gen für photographische Materialien beschleunigen oder
die Bindefestigkeit zwischen den photographischen Schich
ten der photographischen Materialien verringern. So be
stehen zahlreiche Einschränkungen hinsichtlich der Anwen
dung antistatischer Mittel für photographische Materialien.
Gemäß einer Methode zur Ausschaltung der durch elektrosta
tische Ladung hervorgerufenen Probleme wird die elektrische
Leitfähigkeit der Oberfläche eines photographischen Materials
erhöht, so daß die elektrostatische Ladung in kurzer Zeit
fliegt, bevor die Ladung akkumuliert und entladen wird.
Es wurden zahlreiche Versuche unternommen, die elektrische
Leitfähigkeit der Träger für photographische Materialien
und verschiedener Überzugsoberflächenschichten zu verbessern
sowie auch die Verwendung verschiedener hygroskopischer
Materialien oder wasserlöslicher anorganischer Salze ver
sucht wurde. Diese Versuche beziehen die Anwendung bestimm
ter Arten von oberflächenaktiven Mitteln, Polymeren, ein.
Beispielsweise die Polymeren, wie sie beschrieben werden
in den US-PSen 28 82 157, 29 72 535, 30 62 785, 32 62 807,
35 14 291, 36 15 531, 37 53 716, 39 38 999, usw.; die ober
flächenaktiven Mittel, wie sie beschrieben werden in den
US-PSen 29 82 651, 34 28 456, 34 57 076, 34 54 625, 35 52 972,
36 55 387 usw; und die Metalloxide und kolloidalen Silicium
dioxide, wie sie in den US-PSen 30 62 700, 32 45 833,
35 25 621, usw. beschrieben werden.
Jedoch zeigen diese Materialien eine unterschiedliche Spezi
fizität für verschiedene Arten von Filmträgern oder für ver
schiedene photographische Zusammensetzungen. Daher ergeben
einige der vorstehend beschriebenen Materialien gute Ergeb
nisse für spezielle Filmträger und photographische Silber
halogenidemulsionen oder andere photographische Bauelemente.
Sie sind jedoch nicht nur unbrauchbar für die Verhinderung
statischer Aufladung anderer Filmträger und photographischer
Bauelemente, sondern weisen einen ungünstigen Einfluß auf
die photographischen Eigenschaften auf.
Andere Materialien weisen eine ausgezeichnete antistatische
Wirkung auf, können jedoch nicht für photographische Materia
lien verwendet werden, da sie sich schlecht auf die photo
graphischen Materialien auswirken, wie die Empfindlichkeit
der photographischen Silberhalogenidemulsionen, die Schleier
bildung, die Granularität und die Schärfe. Beispielsweise ist
es allgemein bekannt, daß Verbindungen der Polyäthylenoxid
reihe eine antistatische Wirkung aufweisen. Jedoch haben sie
häufig schädliche Einflüsse auf die photographischen Eigen
schaften, wie die Zunahme der Schleierbildung, die Desensi
bilisierung und die Verschlechterung der Granularität. Ins
besondere in einem photographischen Material, das photogra
phische Silberhalogenidemulsionsschichten auf beiden Seiten
eines Trägers aufgeschichtet enthält, als medizinischer
Direktröntgenstrahlen-photographischer Film, hat es sich
als schwierig erwiesen, einen Technik aufzustellen zur wirk
samen Schaffung von antistatischen Eigenschaften, ohne
schlechten Einfluß auf die photographischen Eigenschaften.
Wie vorstehend beschrieben, bringt die Anwendung von anti
statischen Mitteln auf photographischen Materialien häufig
verschiedene Schwierigkeiten mit sich, und der Anwendungs
bereich ist begrenzt.
Nach einer anderen Methode zur Ausräumung der Probleme von
photographischen Materialien, die durch elektrische Ladung
bewirkt werden, wird das statische Potential an der Ober
fläche eines photographischen Materials gesteuert. Dies
setzt die Erzeugung von statischer Elektrizität durch Rei
bung oder Kontakt, wie vorstehend beschrieben, auf ein
Minimum herab.
Beispielsweise wurden Versuche unternommen, unter Verwendung
von Fluor enthaltenden oberflächenaktiven Mitteln, wie be
schrieben in den GB-PSen 13 30 356 und 15 24 631, in den
US-PSen 36 66 478 und 35 89 906, in der JA-Patentveröffent
lichung Nr. 26 687/77 und in den offengelegten JA-Patentan
meldungen Nr. 46 733/74 und 32 322/76. Da jedoch die elektro
statischen Charakteristika der photographischen Materialien,
die diese Fluor enthaltenden oberflächenaktiven Mittel ent
halten, die Charakteristika des oberflächenaktiven Mittels
ausnutzen, wie die Bildung eines monomolekularen Films usw.,
so hängen sie stark von den Bedingungen zur Herstellung die
ser photographischen Materialien ab. Es ist daher sehr
schwierig, stabile photographische Produkte herzustellen,
die eine konstante Qualität und konstante elektrostatische
Charakteristika aufweisen. Beispielsweise ändern sich die
elektrostatischen Charakteristika von photographischen Ma
terialien, die hergestellt werden, stark, in Abhängigkeit
von der Temperatur und der Feuchtigkeit während der Überzugs
bildung der photographischen Schichten auf Trägern, sowie
von der Temperatur, der Feuchtigkeit und der Trocknungs
zeit während des Trocknens der photographischen Materialien
nach der Beschichtung. Photographische Produkte mit guten
Eigenschaften erhält man unter bestimmten Bedingungen, je
doch werden in anderen Fällen photographischen Materialien
mit sehr schlechten elektrostatischen Charakteristika gebil
det. Dies führt zu einem ernstlichen Problem bei der Quali
tätskontrolle. Die Fluor enthaltenden oberflächenaktiven
Mittel sind schlechter, da, selbst wenn die photographi
schen Materialien, die diese oberflächenaktiven Mittel
enthalten, gute elektrostatische Charakteristika unmittel
bar nach der Produktion aufweisen, die elektrostatischen
Charakteristika im Verlauf der Zeit schlechter werden.
Bei einem Versuch, die Schwieirgkeiten, die durch die An
wendung dieser Fluor enthaltenden oberflächenaktiven Mittel
bewirkt werden, auszuräumen, wurden Fluor enthaltende Poly
mere in photographischen Materialien verwendet. Diese Ver
suche umfassen die Anwendung von Homopolymeren oder Copoly
meren von Acrylsäureestern oder Methacrylsäureestern und
Fluor enthaltenden Alkoholen, wie in der GB-PS 14 97 256
beschrieben; die Anwendung von Copolymeren, hergestellt
durch Copolymerisation der vorstehenden Fluor enthaltenden
Monomeren mit einem Monomeren mit einer Polyäthylenoxid
kette, wie in der offengelegten JA-Patentanmeldung Nr.
158 222/79 beschrieben; die Anwendung von Copolymeren, her
gestellt durch Copolymerisation der vorstehend genannten
Fluor enthaltenden Monomeren oder derartiger Fluor enthal
tender Monomerer, wie die Vinylester von Fluor enthaltenden
Carbonsäuren, Fluor enthaltende Vinyläther, Fluor substituierte
Olefine usw., mit einem Monomeren mit quaternären Stick
stoff, wie in der GB-PS 15 35 685 beschrieben; oder die An
wendung von Zwischenpolymeren, hergestellt durch Zwischen
polymerisation der Maleinsäureester eines Fluor enthaltenden
Alkohols, Maleinsäure und anderen Monomerem.
Unter Anwendung dieser Fluor enthaltenden Polymeren in einem
photoempfindlichen Material kann eine gewisse Kontrolle der
Elektrifizierungsspannung an der Oberfläche des photoempfind
lichen Materials erzielt werden, und die Erzeugung von sta
tischer Ladung durch Reibung oder Kontakt mit anderen Materia
lien kann bis zu einem gewissen Ausmaß verringert werden. Die
Polymeren bieten eine gewisse Lösung der Probleme mit den vor
stehend erwähnten Fluor enthaltenden oberflächenaktiven
Mitteln, d. h. die große Abhängigkeit der elektrostati
schen Charakteristika von den Verarbeitungsbedingungen und
ihre Verschlechterung mit der Zeit. Jedoch ist das photo
empfindliche Material, das diese Fluor enthaltenden Polymeren
enthält, noch hinsichtlich der elektrostatischen Charakteri
stika unzufriedenstellend, und seine photographischen Eigen
schaften und die physikalischen Eigenschaften des Films, die
bedeutende Faktoren des photoempfindlichen Materials dar
stellen, sind nicht so gut wie erwünscht. Diese Probleme ver
ringern den Gebrauchswert des photoempfindlichen Materials
stark, und es ist praktisch unmöglich, die Polymeren in einem
photoempfindlichen Material zu verwenden. Beispielsweise sind
Schichten in einem photoempfindlichen Material unter Einar
beitung einer Emulsion des Fluor enthaltenden Polymeren, be
schrieben in der GB-PS 14 97 256, so klebrig, daß die Emul
sionsschichten in zwei derartigen photoempfindlichen Materia
lien leicht aneinander kleben, oder daß die Emulsionsschicht
in einem photoempfindlichen Material an der Rückschicht eines
benachbarten photoempfindlichen Materials klebt. Die beiden
Schichten können überhaupt nicht voneinander getrennt werden,
oder tritt beim Auseinanderreißen eine gut sichtbare bloße
Stelle auf. Darüber hinaus können leicht Schrammen in Schich
ten in dem photoempfindlichen Material gebildet werden, das
diese Polymeren enthält, wenn sie gerieben oder mit einem an
deren Material gekratzt werden. Alle diese Probleme können
den Gebrauchswert des photoempfindlichen Materials beträcht
lich verringern. Die offengelegten JA-Patentanmeldungen Nr.
158 222/79, 129 520/77 und die JA-Patentveröffentlichung Nr.
23 828/74 beschreiben auch ein Fluor enthaltendes Polymeres,
jedoch bei seiner Einarbeitung in ein photoempfindliches
Material ist seine Fähigkeit zur Steuerung der Elektrifizie
rungsspannung so gering, daß es in hohen Anteilen in dem
photoempfindlichen Material enthalten sein muß. Dies erhöht
nicht nur die Produktionskosten, sondern es wirkt sich auch
nachteilig auf die photographischen Charakteristika aus
(z. B. verringerte Empfindlichkeit und Dichte sowie erhöhte
Schleierbildung) sowie auf die physikalischen Eigenschaften
des Films (z. B. Verletzlichkeit durch Kratzer). Daher war es
bisher nicht möglich, diese Polymeren in photoempfindlichen
Materialien zu verwenden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein
photographisches Silberhalogenidmaterial mit
verbesserten antistatischen Eigenschaften und guter
Adhäsionsbeständigkeit zur Verfügung zu stellen.
Diese Aufgabe wird durch ein photographisches
Silberhalogenidaufzeichnungsmaterial gelöst, enthaltend
einen Träger, mehrere photographische Schichten auf dem
Träger, worin eine der Schichten ein wasserlösliches
Polymeres mit einer wiederkehrenden Einheit, dargestellt
durch die folgende allgemeine Formel I
enthält, worin A eine Monomereinheit, gebildet durch
Copolymerisieren eines copolymerisierbaren Monomeren mit
mindestens einer äthylenisch ungesättigten Gruppe
darstellt; R¹ Wasserstoff, ein Halogenatom oder eine
Alkylgruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen bedeutet; R²
einen einwertigen Substituenten bedeuten kann und wenn 1
(= l) mehr als 1 ist, zwei Gruppen R² zusammen eine
Atomgruppe, die einen Ring bildet, bedeuten können; Rf
eine Alkylgruppe mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen, eine
Aralkylgruppe, eine Arylgruppe oder eine Alkylarylgruppe
bedeutet, worin mindestens ein Wasserstoff substituiert
wurde durch ein Fluoratom; X eine zweiwertige
Kupplungsgruppe, dargestellt durch -(R)p-L-, bedeutet
(worin R eine Alkylgruppe, eine Arylengruppe oder eine
Aralkylengruppe darstellt; L eine Oxygruppe, eine
Thioxygruppe, eine Iminogruppe, eine Carbonylgruppe,
eine Carboxygruppe, eine Carbothioxygruppe, eine
Carboxyamidogruppe, eine Oxycarbonylgruppe, eine
Carbamoylgruppe, eine Sulfongruppe, eine
Sulfonamidogruppe, eine N-Alkylsulfonamidogruppe, eine
Sulfamoylgruppe, eine Sulfoxygruppe oder eine
Phosphatgruppe bedeutet; und p 0 oder 1 ist); 1 eine
ganze Zahl von 0 bis 4 darstellt; m eine ganze Zahl von
0 bis 3 bedeutet; n eine ganze Zahl von 1 bis 5
bedeutet; x 0,1 bis 50 Mol-% darstellt; und y 50 bis
99,9 Mol-% bedeutet.
Im folgenden wird die Erfindung genauer beschrieben.
Besonders
bevorzugte Polymere der Formel I sind solche mit der folgen
den Formel II
worin A¹ eine Monomereinheit ist, worin ein copolymerisier
bares Monomeres mit einer äthylenisch ungesättigten Gruppe
und löslich in einer Menge von 10 g oder mehr in 100 g Wasser
copolymerisiert ist; B eine Monomereinheit ist, worin ein
copolymerisierbares Monomeres mit einer äthylenisch unge
sättigten Gruppe und einer Löslichkeit in einer Menge von
weniger als 10 g in 100 g Wasser copolymerisiert ist; R¹,
R², Rf, X, l, m und n die gleiche Bedeutung wie in der For
mel I haben, x 0,1 bis 50 Mol-% darstellt; y₁ 20 bis 99,9 Mol-%
darstellt und z 0 bis 79,9 Mol-% bedeutet.
Einige Verbindungen mit der Formel II, die für die erfin
dungsgemäßen Zwecke bevorzugt sind, werden nachstehend auf
geführt. In der Formel II stellt A¹ eine Monomereinheit dar,
worin ein copolymerisierbares Monomeres mit einer äthylenisch
ungesättigten Gruppe und löslich in einer Menge von 10 g oder
mehr in 100 g Wasser copolymerisiert ist.
Beispiele für solche Monomere umfassen nichtionische Monomere,
dargestellt durch Acrolein, Acrylamid, Methacrylamid, N-Methyl
olacrylamid, N,N-Dimethylaminoäthyl-acrylamid, N,N-Dimethyl
aminopropyl-acrylamid, Hydroxyäthyl-acrylat, Hydroxyäthyl-
methacrylat, N,N-Dimethylaminoäthyl-acrylat, N,N-Dimethyl
aminoäthyl-methacrylat, Poly-(äthyloxy)-acrylat, Poly-(äthyloxy)-
methacrylat, 2-Vinylpyridin, 4-Vinylpyridin, 1-Vinyl-
2-pyrrolidon, 1-Vinylimidazol und 1-Vinyl-2-methylimidazol;
ein kationisches Monomeres, dargestellt durch Vinylbenzyl
trimethyl-ammoniumsalz, Vinylbenzyltriäthyl-ammoniumsalz,
Vinylbenzyltripropyl-ammoniumsalz, Vinylbenzyldimethylamin
hydrochlorid, Methacryloxyäthyltrimethyl-ammoniumsalz,
Methacryloxyäthyldimethyl-ammoniumsalz und N,N-Dimethyl
aminoäthyl-methacrylat-hydrochlorid; und anionische Monomere,
dargestellt durch Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure,
Styrolsulfonsäure, 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure
und Salze davon. Monomere, die als A¹ bevorzugt sind, sind
in keiner Weise auf die vorstehenden Beispiele beschränkt.
Nichtionische Monomere sind besonders bevorzugt. In der
Formel II stellt B eine Monomereinheit dar, worin ein co
polymerisierbares Monomeres mit einer äthylenisch unge
sättigten Gruppe und löslich in einer Menge von weniger
als 10 g in 100 g Wasser, copolymerisiert ist. Beispiele
für solche Monomere umfassen Olefine, wie Äthylen, Propylen
und 1-Buten; Styrol oder Styrolderivate wie α-Methylstyrol,
Vinyltoluol, Chlormethylstyrol und Divinylbenzol; äthyle
nisch ungesättigte Ester von organischen Säuren, wie Vinyl
acetat und Allylacetat, äthylenisch ungesättigte Carbonsäure
ester, wie Methylacrylat, Methylmethacrylat, n-Butylacrylat,
n-Butylmethacrylat, Benzylacrylat, Benzylmethacrylat, Cyclo
hexylacrylat, Cyclohexyl-methacrylat und 2-Äthylhexylacrylat;
äthylenisch ungesättigte Carbonsäureamide, wie N-Butylacryl
amid und N-Amylacrylamid; Diene wie Butadien und Isopren;
Acrylnitril, Vinylchlorid und Maleinsäureanhydrid. Monomere,
die als B bevorzugt sind, sind in keiner Weise auf diese Bei
spiele beschränkt. Styrol und Styrolderivate sind besonders
bevorzugt.
Weitere Beispiele für die Monomeren A¹ und B werden beschrie
ben in Polymer Handbook, zweite Auflage, herausgegeben von
J. Bandrup und E. H. Immergut, Seiten VII-1 bis VII-11, John
Wiley & Sons, 1975.
R¹ in der allgemeinen Formel stellt Wasserstoff, ein Halo
genatom oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen
dar, und Wasserstoff ist besonders bevorzugt. R² stellt einen
einwertigen Substituenten dar, und Beispiele für einen der
artigen Substituenten sind ein Halogenatom, eine Nitrogruppe,
eine Aminogruppe, eine Alkylaminogruppe, eine Carboxygruppe,
eine Sulfonsäuregruppe, eine Carbonsäureestergruppe, eine
Sulfonsäureestergruppe, eine Carbamoylgruppe, eine Sulfamoyl
gruppe, eine Alkylsulfonylgruppe, eine Alkoxygruppe, eine
Thioalkoxygruppe, eine Alkylgruppe und eine Arylgruppe. Bei
spiele für diese Substituenten werden weiter beschrieben in
Kagaku Binran, Kisohen II (Chemical Handbook, Kapitel II),
2. Auflage, Seiten 1012-1013, herausgegeben von Chemical
Society of Japan (herausgegeben von Maruzen K. K.) und
Acta Chim. Sinica, Band 32, 107 (1966).
R² stellt vorzugsweise ein Halogenatom, eine Nitrogruppe,
eine Alkylgruppe usw. dar; und zwei Gruppen R² können mit
einander kombiniert sein unter Bildung eines Rings, wie
beispielsweise eines Benzolrings, kondensiert mit dem Benzol
ring, dargestellt in der Formel II.
Rf stellt eine Alkylgruppe mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen
und vorzugsweise mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, eine Aral
kylgruppe, eine Arylgruppe oder Alkylarylgruppe dar, wobei
von jeder mindestens ein Wasserstoff ersetzt wurde durch
ein Fluoratom und bevorzugte Beispiele sind eine
Perfluormethylgruppe, Perfluoräthylgruppe, Perfluorpropylgruppe,
Perfluorhexylgruppe,
Perfluoroctylgruppe, 2,2,3,3-Tetrafluorpropylgruppe,
2,2,3,3,4,4,5,5-Octafluoramylgruppe, 2,2,3,3,4,4,5,5,6,6,7,7-
Dodecafluorbutylgruppe, 2,2,2-Trifluoräthylgruppe, 2,2,3,3,4,4,4-
Heptafluorbutylgruppe, 1,1,1,3,3,3-Hexafluor-2-propylgruppe,
1,1,1,3,3,3-Hexafluor-2-hydroxy-2-propyl-gruppe, 1,1,2,2-
Tetrafluor-2-hydroxyäthylgruppe, p-Fluorphenylgruppe, p-Tri
fluormethylphenylgruppe, 2,3,4,5,6-Pentatrifluormethyl
phenylgruppe.
X stellt eine zweiwertige Kupplungsgruppe dar, dargestellt
durch die allgemeine Formel -(R)p-L- (worin R eine Alkylen
gruppe, eine Arylengruppe oder eine Aralkylengruppe ist;
L eine Oxygruppe, eine Thioxygruppe, eine Iminogruppe, eine
Carbonylgruppe, eine Carboxygruppe, eine Carbothioxygruppe,
eine Carboxyamidogruppe, eine Oxycarbonylgruppe, eine Carbamoyl
gruppe, eine Sulfongruppe, eine Sulfonamidogruppe, eine
N-Alkylsulfonamidogruppe, eine Sulfamoylgruppe, eine Sulfoxy
gruppe oder eine Phosphatgruppe darstellt; und p = 0 oder 1).
In der allgemeinen Formel I stellt l eine ganze Zahl von 0
bis 4, vorzugsweise 0 bis 2 dar; m ist eine ganze Zahl von
0 bis 3, vorzugsweise 0 oder 1; n ist eine ganze Zahl von 1
bis 5, vorzugsweise 1 oder 2; x ist 0,1 bis 50 Mol-%, vor
zugsweise 0,5 bis 20 Mol-%; und y₁ ist 50 bis 99,9 Mol-%,
vorzugsweise 20 bis 99,5 Mol-%.
Das erfindungsgemäße Polymere kann erzielt werden durch Poly
merisation des Fluor enthaltenden Monomeren, dargestellt
durch die folgende allgemeine Strukturformel III oder durch
Copolymerisation des Monomeren der Formel II mit dem Mono
meren, dargestellt durch A¹ und gegebenenfalls mit dem Mono
meren, dargestellt durch B, in der vorstehend beschriebenen
allgemeinen Formel II. In diesem Falle können zwei oder
mehrere Fluor enthaltende Monomere, dargestellt durch die
Formel II verwendet werden, und darüber hinaus können auch
zwei oder mehrere Monomere von A verwendet werden:
worin R¹, R², Rf, X, l, m und n in der gleichen Weise wie in
der allgemeinen Formel I definiert sind.
Das erfindungsgemäße Polymere wird hergestellt durch ver
schiedene Polymerisationsverfahren. Beispiele für diese Ver
fahren umfassen Lösungspolymerisation, Emulsions-Polymerisa
tion, Emulsionspolymerisation in umgekehrter Phase, Ausfäl
lungspolymerisation, Suspensionspolymerisation und Massen
polymerisation. Die Polymerisation kann auch initiiert wer
den unter Anwendung eines Radikalinitiators, einer thermi
schen Polymerisationsmethode, einer Methode zur Photobe
strahlung oder zur elektromagnetischen Bestrahlung, einer
Kationenpolymerisationsmethode und einer Anionenpolymerisa
tionsmethode. Diese Polymerisationsmethoden und Polymerisa
tionsinitiierungsmethoden werden beschrieben in Teÿi Tsuruta,
Kobunshi Gosei (Polymer Synthesis Reaction), revidierte
Auflage (veröffentlicht durch Nikkan Kogyo Shinbun Sha, 1971)
und Fred W. Billmeyer Jr., Textbook of Polymer Science,
2. Auflage (Wiley-Interscience, 1971).
Von diesen Methoden ist die Lösungspolymerisationsmethode be
sonders bevorzugt. Bevorzugte Lösungsmittel zur Anwendung bei
der Lösungspolymerisation sind organische Lösungsmittel mit
hoher Polyrität wie N,N,-Dimethylformamid, N,N-Dimethylacet
amid, Dimethylsulfoxid, Methanol, Äthanol, 1-Propanol,
2-Propanol und Aceton.
Die Polymeren der Formel II gemäß der Erfindung können auch
hergestellt werden durch Reaktion einer Fluorverbindung mit
einer funktionellen Gruppe mit einem Homopolymeren eines Nicht
fluor-Styrol-Monomeren mit einer funktionellen Gruppen oder
einem Copolymeren davon mit dem Monomeren A¹ und, falls
notwendig, mit dem Monomeren B in dem Polymeren der Formel II.
Beispiele für Nichtfluor-Styrol-Monomere mit einer Funktio
nellen Gruppe sind Hydroxymethylstyrol, Aminomethylstyrol,
Aminostyrol, Hydroxystyrol, Carboxystyrol, Mercaptostyrol,
Mercaptomethylstyrol, Chlormethylstyrol, Vinylbenzoesäure
chlorid usw. Beispiele für Fluorverbindungen mit einer
funktionellen Gruppe sind Rf-COCl, Rf-OH, Rf-NH₂, Rf-SO₂Cl
usw., wobei Rf die gleiche Bedeutung wie für die Formel I de
finiert hat. Das wasserlösliche Polymere der Formel II kann
auch hergestellt werden durch Durchführen einer Hydrolyse
und anderer Reaktionen an einem Copolymeren aus einem Fluor
enthaltenden Monomeren mit der Formel III und des Monomeren B
in der Formel II. Das Polymere der Formel I kann in gleicher
Weise hergestellt werden aus dem Monomeren der Formel III
und dem Monomeren A in der Formel I.
Beispiele für das Fluor enthaltende Monomere, dargestellt
durch die Formel III, das erfindungsgemäß verwendet wird,
sind nachstehend aufgeführt:
Beispiele für die Fluor enthaltenden Polymeren gemäß der
Formel II der Erfindung sind im folgenden aufgeführt:
Beispiele für die Polymeren:
Synthesebeispiele für die Polymeren und die Ausgangsmateria
lien dafür sind im folgenden aufgeführt:
In einen 500-ml-Dreihalskolben, ausgerüstet mit einem Rührer,
einem Rückflußkühler und einem Calciumchloridtrockenrohr,
wurden 289,3 g (0,836 Mol) 2,2,3,3,4,4,5,5,6,6,7,7-Dodeca
fluor-n-heptansäure gefügt, und anschließend wurde die Säure
mit Eiswasser gekühlt. Dann wurden 149,2 g (0,836 × 1,5 Mol)
Thionylchlorid langsam in die Säure unter Rühren gefügt, und
3,3 g (0,836 × 0,05 Mol) Pyridin wurden weiter tropfenweise
zu dem Gemisch gefügt. Anschließend wurde der Kolben auf
100°C erwärmt, und das Gemisch wurde 4 h gerührt. Nach dem
Kühlen des Reaktionsgemischs wurden die nadelförmigen Kri
stalle und die hellgelben festen Materialien, die ausgefallen
waren, abfiltriert, verbleibendes Thionylchlorid wurde ab
destilliert, und das so gebildete Chlorid der Fluorcarbon
säure wurde durch eine Normaldruckdestillation gereinigt.
Man erhielt so 280,3 g (Ausbeute 92,0%) 2,2,3,3,4,4,5,5,6,6,
7,7-Dodecafluor-n-heptansäurechlorid (farblose Flüssigkeit,
Kp. 131 bis 133°C).
In einen 300-ml-Dreihalskolben, ausgerüstet mit einem Rührer,
einem Rückflußkühler und einem Calciumchloridtrockenrohr,
wurden 100 ml Diäthyläther, 40,2 g (0,3 Mol) Vinylbenzyl
alkohol (synthetisch hergestellt aus Chlormethylstyrol
(Meta/Para-Verhältnis von etwa 6/4) nach der Methode, be
schrieben in Polymer 14, 330 (1973), Kp. 69-73°C/0,52 mbar)
30,3 g (0,3 Mol) Triäthylamin und 0,5 g 2,6-Di-t-butylphenol,
gefügt, wobei mit Eis gekühlt wurde. Anschließend wurden
109,4 g (0,3 Mol) 2,2,3,3,4,4,5,5,6,6,7,7-Dodecafluor-n-
heptansäurechlorid, hergestellt in der vorstehenden Stufe,
tropfenweise zu dem Produkt unter Eiskühlen und Rühren zu
gesetzt. Schließlich wurde das Gemisch weitere 2 h bei Raum
temperatur gerührt und weiter 1 h unter Rühren unter Rück
fluß gehalten. Nach dem Kühlen des Reaktionsgemischs wurde
das gebildete Triäthylaminchlorid abfiltriert, und der Rück
stand wurde zweimal mit Wasser gewaschen und anschließend
weiter mit einer wäßrigen Lösung von Natriumcarbonat und
durch wasserfreies Natriumcarbonat getrocknet. Anschließend,
wenn das Produkt zweimal durch Destillation gereinigt war,
erhielt man 61,0 g (Ausbeute 44,0%) 2,2,3,3,4,4,5,5,6,6,7,7-
Dodecafluor-n-heptansäure-vinylbenzylester (farblose Flüssig
keit Kp. 106-116°C/1,2 mBar, spezifisches Gewicht 1,47).
In einen 500-ml-Dreihalskolben, ausgerüstet mit einem
Rührer und einem Calciumchloridtrockenrohr, wurden 300 ml
Acetonitril, 33,9 g (0,3 Mol) Vinylbenzylamin (synthetisch
hergestellt aus Chlormethylstyrol (Meta/Para-Verhältnis
etwa 6/4) nach der Methode, beschrieben in Kobunshi Gakkai,
Yoko Shu (Polymer Society of Japan), Band 26, Seite 834
(G3, C-07), (1977), Siedepunkt von 82°C/1,99 mBar), 30,3 g
(0,3 Mol) Triäthylamin und 0,5 g 2,6-Di-t-butylphenol ein
gebracht, worauf mit Eis gekühlt wurde. Anschließend wurden
109,5 g (0,3 Mol) 2,2,3,3,4,4,5,5,6,6,7,7-Dodecafluor-n-
heptansäurechlorid, hergestellt im Synthesebeispiel 1 zu
dem Gemisch unter Eiskühlen und Rühren getropft. Dann wurde
das Gemisch 1 h bei Raumtemperatur gerührt, und schließlich
wurde das gebildete Triäthylamin-hydrochlorid abfiltriert.
Nach dem Abdestillieren des Lösungsmittels Acetonitril
unter verringertem Druck wurde der Rückstand in 200 ml
Äthylacetat gelöst und in diesem Falle wurde etwas weißes
unlösliches Material abfiltriert. Der gebildete Rückstand
wurde durch Vakuumdestillation destilliert, und anschließend
wurden 300 ml n-Heptan zu dem Konzentrat gefügt, und das
Gemisch wurde gekühlt. Die so gebildeten weißen Kristalle
wurden durch Filtrieren entfernt und im Vakuum bei Raum
temperatur getrocknet, wobei man 1 g (Ausbeute 65,2%)
2,2,3,3,4,4,5,5,6,6,7,7-Dodecafluor-n-heptansäure-vinylbenzyl
amid (weißes oder hellgelbes Pulver, Fp. 53-57°C) erhielt.
Ein 300-ml-Glasreaktor vom Typ des verschlossenen Rohrs wurde
mit 20 g (0,043 Mol) des Monomeren (M-4), 80 g (1,13 Mol)
Acrylamid, 80 ml N,N-Dimethylformamid und 2,85 g (0,012 Mol)
Benzoylperoxid gefüllt und anschließend entgast und
hermetisch verschlossen. Der Reaktor wurde in einem Ölbad
(60°C) 72 h zur Bewirkung der Polymerisation erwärmt. Das
erzeugte Polymere wurde aus dem Reaktor entnommen und in
500 ml Wasser stehengelassen während 72 h zur Auflösung
der löslichen Bestandteile. Nach dem Filtrieren des unlös
lichen Materials wurde das Filtrat in 2 ml Methanol gegossen,
unter Bildung einer Ausfällung, die in 300 ml Wasser gelöst wurde
und über Nacht dialysiert. Als Ergebnis erhielt man eine wäßrige
Lösung von 540 g einer wäßrigen Lösung eines Fluor enthalten
den Polymeren mit einem Feststoffgehalt von 6,5 Gew.-%. Das
Copolymerisationsverhältnis des Polymeren, bestimmt aus der
Elementaranalyse betrug 2,1 : 97,9.
Ein 300-ml-Glasreaktor des Typs vom verschlossenen Rohr wurde
mit 1,15 g (2,5 mMol) des Monomeren (M-4), 7,0 g (0,0975 Mol)
Acrylsäure, 20 ml N,N-Dimethylformamid und 0,24 g (1,0 mMol)
Benzoylperoxid beschickt und anschließend entgast und herme
tisch verschlossen. Der Reaktor wurde in einem Ölbad (70°C)
während 64 h zur Bewirkung der Polymerisation erwärmt. Die
resultierende Polymerlösung wurde in 100 ml Äthylacetat gegos
sen unter Bildung einer Ausfällung, die in 100 ml Wasser ge
löst und über Nacht dialysiert wurde. Als Ergebnis erhielt man
120 g einer wäßrigen Lösung eines Fluor enthaltenden Polymeren
mit einem Feststoffgehalt von 3,6 Gew.-%. Das Copolymerisa
tionsverhältnis des Polymeren wurde aus der Elementaranalyse
bestimmt als 2,0 : 98,0.
Die Menge des Polymeren der Erfindung mit der durch die
Formel I gezeigten wiederkehrenden Einheit, die verwendet
wird, hängt ab von der Art, dem Zustand und dem Überzugs
system für photographische Materialien, beträgt jedoch im
allgemeinen 0,01 bis 5,0 g und vorzugsweise 0,01 bis 1,0 g
pro m² des photographischen Materials.
Das erfindungsgemäße Polymere, das durch die allgemeine
Formel I dargestellt wird, wird auf die photographischen
Schichten von photographischen Materialien angewandt durch
Einarbeiten in die Überzugszusammensetzungen für photo
empfindliche Silberhalogenidemulsionsschichten oder photo
empfindliche Hilfsschichten (z. B. Rückschicht, Antilichthof
schicht, Zwischenschicht, Schutzschicht usw.). Das Polymere
kann in einer Lösung von Wasser oder organischem Lösungs
mittel (z. B. Methanol, Äthanol, Aceton, Methyläthylketon,
Äthylacetat, Acetonitril, Dioxan, Dimethylformamid, Formamid,
Dimethylsulfoxid, Methylcellosolve, Äthylcellosolve usw.)
aufgetragen werden. Die Lösung oder Dispersion des Polymeren
kann auf die Oberfläche eines photographischen Materials auf
getragen werden durch Sprühen oder Beschichten oder kann ein
getaucht werden in die Lösung des Polymeren, worauf getrocknet
wird.
Das Polymere kann als eine antistatische Schicht auf einen
Träger zusammen mit einem Bindemittel, wie Gelatine, Poly
vinylalkohol, Celluloseacetat, Celluloseacetatphthalat,
Polyvinylformal oder Polyvinylbutyral, aufgetragen werden.
Die das erfindungsgemäße, durch die allgemeine Formel I dar
gestellte Polymere enthaltende Schicht oder andere Schicht
oder andere Schichten können darüber hinaus andere antistati
sche Mittel enthalten, wodurch sie eine bevorzugtere anti
statische Wirkung aufweisen. Beispiele für derartige anti
statische Mittel umfassen Polymere, beschrieben in den US-
PSen 28 82 157, 29 72 535, 30 62 785, 32 62 807, 35 14 291,
36 15 531, 37 53 716, 39 38 999, 40 70 189, 41 18 231 und
41 47 550, in der DE-PS 28 00 466, in den offengelegten
JA-Patentanmeldungen Nr. 46 733/74, 54 672/75, 94 053/75 und
129 520/77; die oberflächenaktiven Mittel, beschrieben in
den US-PSen 29 82 651, 34 28 456, 34 57 076, 34 54 625, 35 52 872
und 36 55 387; die Metalloxide und das kolloidale Silicium
dioxid, beschrieben in den US-PSen 30 62 700, 32 45 833 und
35 25 621, sowie die sogenannten Mattierungsmittel, wie
Barium-Strontium-Sulfat, Polymethyl-methacrylat, Methyl
methacrylat/Methacrylsäure-Copolymeres, kolloidales Sili
ciumdioxid und pulverförmiges Siliciumdioxid. Unter den vor
stehend beschriebenen antistatischen Mitteln ist es bevor
zugt, die in den US-PSen 40 70 189 und 41 18 231 beschrie
benen antistatischen Mittel miteinander zu verwenden.
Die Schicht, die das erfindungsgemäße Polymere enthält,
umfaßt Silberhalogenidemulsionsschichten, eine Unter
schicht, die an der Seite der Silberhalogenidemulsions
schicht angeordnet ist, Zwischenschichten, Oberflächen
schutzschichten, eine Überzugsschicht, eine Rückschicht,
die an der der Silberhalogenidemulsionsschicht entgegen
gesetzten Seite angeordnet ist. Vorzugsweise enthalten
diese Schichten das Polymere in der äußersten Oberflächen
schicht, wie einer Oberflächenschutzschicht, Überzugs
schicht oder Rückschicht.
Die Träger für photographische Aufzeichnungsmaterialien, auf die das
erfindungsgemäße Polymere angewendet wird, umfassen
Folien bzw. Filme aus Polyolefin, wie Polyäthylen; Poly
styrol; ein Cellulosederivat, wie Cellulosetriacetat;
und Polyester, wie Polyäthylen-terephthalat; sowie Baryt-
beschichtete Papiere, synthetische Papiere und Polymer
beschichtete Papier.
Der erfindungsgemäß verwendete Träger kann eine Antilicht
hofschicht enthalten. Eine Antilichthofschicht kann Ruß
oder verschiedene Farbstoffe enthalten, wie Oxonolfarb
stoffe, Azofarbstoffe, Allyliden-Farbstoffe, Styrylfarb
stoffe, Anthrachinon-Farbstoffe, Merocyaninfarbstoffe und
Di- oder Triallylmethan-Farbstoffe. Bindemittel für den
Ruß oder den Farbstoff umfassen Cellulosedi- oder -mono
acetat, Polyvinylalkohol, Polyvinylbutyral, Polyvinyl
acetal, Polyvinylformal, Polymethacrylsäureester, Polyacryl
säureester, Polystyrol, Styrol/Maleinsäureanhydrid-Copoly
meres, Polyvinylacetat, Vinylacetat/Maleinsäureanhydrid-
Copolymeres, Methylvinyläther/Maleinsäureanhydrid-Copoly
meres, Polyvinylidenchlorid, und die Derivate davon.
Photographische Aufzeichnungsmaterialien, die die vorliegende Erfin
dung ausnutzen können, umfassen gewöhnlich photographi
sche Schwarz-Weiß-Silberhalogenidmaterialien (z. B. photo
graphische Schwarz-Weiß-Materialien für die Photographie,
photographische Schwarz-Weiß-Materialien für Röntgen
strahlen, photographische Schwarz-Weiß-Materialien für
den Druck), übliche mehrschichtige farbphotographische
Materialien (z. B. Farbumkehrfilme, Farbnegativfilme und
Farbpositivfilme). Die Wirkung der Erfindung ist beson
ders hoch bei Verwendung von photographischen Silberhalo
genidaufzeichnungsmaterialien für die Hochtemperatur-Schnellverarbei
tung und für photographische Hochgeschwindigkeits-Silber
halogenidmaterialien.
Im folgenden werden photographische Schichten aus den er
findungsgemäßen photographischen Silberhalogenidaufzeichnungsmaterialien
beschrieben.
Geeignete Bindemittel für photographische Schichten um
fassen Protein, wie Gelatine und Kasein; Celluloseverbin
dungen, wie Carboxymethylcellulose, Hydroxyäthylcellulose;
Zuckerderivate, wie Agar, Natriumalginat und Stärkederi
vate; synthetische hydrophile Kolloide, wie Polyvinylal
kohol, Poly-N-vinylpyrrolidon, Polyacrylsäure-Copolymeres,
Polyacrylamid und die Derivate oder teilweise hydrolysier
ten Produkte davon.
Der hier verwendete Ausdruck "Gelatine" bedeutet sogenannte
Kalk-verarbeitete Gelatine, Säure-verarbeitete Gelatine und
Enzym-verarbeitete Gelatine.
Gelatine kann teilweise oder gänzlich ersetzt werden durch
ein synthetisches Polymeres, sowie durch ein sogenanntes
Gelatinederivat. Der Ausdruck "Gelatine" umfaßt auch Gelatine,
denaturiert durch Behandeln der Minogruppe, Iminogruppe,
Hydroxygruppe oder Carboxygruppe, die in dem Gelatinemole
kül enthalten ist, als eine funktionelle Gruppe, mit einem
Reagenz mit einer Gruppe, die geeignet ist zur Reaktion mit
der Gruppe, oder ein Pfropfpolymeres, hergestellt durch
Pfropfen der Molekülkette eines Polymeres auf Gelatine.
Es bestehen keine speziellen Einschränken bezüglich des
Herstellungsverfahrens und der chemischen Sensibilisierungs
methode der Silberhalogenidemulsionsschichten der photo
graphischen Aufzeichnungsmaterialien, der Antischleiermittel, Stabilisa
toren, Härtermittel, antistatischen Mittel, Weichmacher,
Gleitmittel, Überzugshilfen, Mattierungsmittel, weißmachen
den Mittel, spektral sensibilisierenden Farbstoffen, Farb
stoffe oder Farbkuppler, die erfindungsgemäß verwendet wer
den. Geeignete Beispiele werden beschrieben in Product
Licensing, Band 92, 107-110 (Dezember 1971) und Research
Disclosure, Band 176, 22-31 (Dezember 1978).
Geeignete Antischleiermittel und Stabilisatoren umfassen
4-Hydroxy-6-methyl-1,3,3a,7-tetraazainden-3-methylbenzo
thiazol, 1-Phenyl-5-mercaptotetrazol, sowie andere ver
schiedene heterocyclische Verbindungen, Quecksilber ent
haltende Verbindungen, Mercaptoverbindungen und Metall
salze. Geeignete Härtermittel umfassen Aldehydverbindungen,
wie Mucochlorsäure, Mucobromsäure, Mucophenoxychlorsäure,
Mucophenoxybromsäure, Formaldehyd, Dimethylolharnstoff,
Trimethylolmelamin, Glyoxal, Monomethylglyoxal, 2,3-Di
hydroxy-1,4-dioxan, 2,3-Dihydroxy-5-methyl-1,4-dioxan,
Succinaldehyd, 2,5-Dimethoxytetrahydrofuran und Glutaralde
hyd; aktive vinylische Verbindungen, wie Divinylsulfon,
Methylenbismaleimid, 5-Acetyl-1,3-diacryloyl-hexahydro-s-
triazin, 1,3,5-Traicryloyl-hexahydro-s-triazin, 1,3,5-Tri
vinylsulfonyl-hexahydro-s-triazinbis-(vinylsulfonylmethyl)-
äther und 1,3-Bis-(vinylsulfonylmethyl)-propanol-2, Bis-
(α-vinylsulfonylacetamido)-äthan; aktive Halogenverbin
dungen, wie 2,4-Dichlor-6-hydroxy-s-triazin-natriumsalz,
2,4-Dichlor-6-methoxy-s-triazin, 2,4-Dichlor-6-(4-sulfoani
lino)-s-triazin-natriumsalz, 2,4-Dichlor-6-(2-sulfoäthyl
amino)-s-triazin und N,N′-Bis-(2-chloräthylcarbamyl)-pipera
zin; Epoxyverbindungen wie Bis-(2,3-epoxypropyl)-methyl
propylammonium-p-toluensulfonat, 1,4-Bis-(2′,3′-epoxypropyl
oxy)-butan, 1,3,5-Triglycidyl-isocyanurat und 1,3-Diglycidyl-
5-(γ-acetoxy-β-oxypropyl)-isocyanurat; Äthyleniminver
bindungen, wie 2,4,6-Triäthylenimino-triazin, 1,6-Hexa
methylen-N,N′-bisäthylenharnstoff und Bis-β-äthylenimino
äthyl-thioäther; Methansulfonsäureester-Verbindungen, wie
1,2-Di-(methansulfonoxy)äthan, 1,4-Di-(methansulfonoxy)-
butan und 1,5-Di-(methansulfonoxy)-pentan; Carbodiimid
verbindungen; Isooxazolverbindungen und anorganische Ver
bindungen, wie Chromalaun.
Die photographischen Schichten, die das erfindungsgemäße
Polymere enthalten, können darüber hinaus bekannte ober
flächenaktive Mittel allein oder als Gemisch enthalten.
Geeignete oberflächenaktive Mittel umfassen natürliche ober
flächenaktive Mittel, wie Saponin usw.; nichtionische ober
flächenaktive Mittel, wie die oberflächenaktiven Mittel der
Alkylenoxidreihe, der Glyzerinreihe, der Glycidolreihe;
kationische oberflächenaktive Mittel, wie höhere Alkyl
amine, quaternäre Ammoniumsalze, Pyridin und andere hetero
cyclische Verbindungen, Phosphoniumverbindungen und Sulfo
niumverbindungen; anionische oberflächenaktive Mittel, ent
haltend eine saure Gruppe, wie Carbonsäure, Sulfonsäure,
Phosphorsäure, Schwefelsäureester und Phosphorsäureester;
und amphotere oberflächenaktive Mittel, wie Aminosäuren,
Aminosulfonsäuren, Aminoalkoholschwefelsäure- oder -Phosphor
säureester.
Die erfindungsgemäßen photographischen Aufzeichnungsmaterialien können
in den photographischen Schichten auch die Latices der
Alkylacrylatreihe, beschrieben in den US-PSen 34 11 911,
34 11 912 und 35 25 620, enthalten.
Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung der
Erfindung ohne sie zu beschränken.
Ein photographisches Schwarz-Weiß-Silberhalogenidaufzeichnungsmaterial
wurde hergestellt durch Aufschichten einer Silberhalogenid
emulsion der folgenden Zusammensetzung auf einen Polyäthy
lenterephthalatfilm von 180 µm (µ) Dicke. Der Film wies
eine Unterschicht auf. Nach dem Überzug der Silberhalo
genidemulsion darauf wurde eine Schutzschicht der fol
genden Zusammensetzung aufgetragen, worauf getrocknet wurde.
Zu der Überzugszusammensetzung der Schutzschicht wurden das
erfindungsgemäße Polymere oder bekannte antistatische Mittel
gefügt.
Silberhalogenidemulsionsschicht | |
Dicke: etwa 5 µm (Mikron) | |
Zusammensetzung und Bedeckung | |
Gelatine | |
2,5 g/m² | |
Silberjodbromid (1,5 Mol-% Silberjodid) | 5 g/m² |
1-Phenyl-5-mercaptotetrazol | 25 mg/m² |
Schutzschicht | |
Dicke: etwa 1 µm (Mikron) | |
Zusammensetzung und Bedeckung | |
Gelatine | |
1,7 g/m² | |
2,6-Dichlor-6-hydroxy-1,3,5-triazin-natriumsalz | 10 mg/m² |
Natrium-N-oleyl-N-methyltaurinat | 7 mg/m² |
Das erfindungsgemäße Polymere oder das Fluor enthaltende
Vergleichs-oberflächenaktive-Mittel vgl. Tabelle I.
HC₆F₁₂COONa
(beschrieben im Synthesebeispiel 1 der GB-PS 14 97 256)
(beschrieben als Vopolymeres 10 in der offengelegten JA-
Patentanmeldung Nr. 129 520/77)
(beschrieben als Synthesebeispiel 1 in der offengelegten
JA-Patentanmeldung Nr. 23 828/74)
(beschrieben als Verbindung 1 in der offengelegten JA-
Patentanmeldung Nr. 158 222/79)
Die vorstehend beschriebene Probe wurde in ein Rechteck
30 × 4 cm geschnitten. Zwei Blätter dieser Proben wurden
an den Trägeroberflächen aneinander gelegt, unter An
wendung eines doppelten Klebstoffbandes, so daß die
Schutzschichten beider Blätter an den entgegengesetzten
Seiten vorlagen. Nach dem Befeuchten jeder der Proben
während 5 h unter Bedingungen von 25°C und 25% relati
ver Feuchtigkeit wurde die Probe durch zwei rotierende
weiße Neoprenwalzen geführt (Walzendurchmesser von 12 cm,
Breite 1 cm, Druck zwischen den Walzen etwa 6 bar bzw.
6 kg/cm² und Rotationsliniengeschwindigkeit von 320 m/min),
anschließend wurde die Ladungsspannung mittels eines
Elektrometers in einem Faraday-Käfig gemessen.
Nach dem Befeuchten der vorstehend beschriebenen Proben
und weißer holzfreier Papiere während 1 h bei 25°C bei
einer relativen Feuchtigkeit von 70% wurde das holz
freie Papier sandwichartig zwischen zwei Blätter der
Probe eingebracht, so daß die Oberflächen der Emulsions
schichten in Kontakt mit beiden Oberflächen des Papiers
gebracht wurden, und sie wurden in einen mit Polyäthylen
ausgekleideten Beutel eingebracht, worauf dieser dicht
verschlossen wurde. Eine Belastung von 4 g/cm² wurde
auf jede Probenanordnung angewendet, und es wurde in
diesem Zustand 1 Woche bei Raumtemperatur stehengelassen.
Anschließend wurde die Ladungsspannung nach der vorstehend
genannten Ladungsspannungsmeßmethode gemessen, und die
Ergebnisse wurden mit den Ergebnissen verglichen, die
erhalten wurden durch Messung bevor die Proben während
des bestimmten Zeitraums stehengelassen wurden.
Diese Proben wurden mit einer Wolframlampe durch ein
SP-14-Filter der Fuji Photo Film Co., Ltd., belichtet,
entwickelt (während 30 sec bei 35°C) in einem Entwickler
mit der folgenden Zusammensetzung, fixiert, mit Wasser
gewaschen und anschließend wurden die photographischen
Eigenschaften bestimmt.
Entwicklerzusammensetzung | |
warmes Wasser|800 ml | |
Natriumtetrapolyphosphat | 2,0 g |
wasserfreies Natriumsulfit | 50 g |
Hydrochinon | 10 g |
Natriumcarbonat-(monohydrat) | 40 g |
1-Phenyl-3-pyrazolidon | 0,3 g |
Kaliumbromid | 2,0 g |
Wasser auf | 1000 ml |
Die Proben wurden in Wasser von 25°C während 5 min ein
getaucht. Eine Nadel mit einer Stahlkugel von 0,4 mm
Radius wurde in Kontakt mit der Oberfläche der Emulsions
schicht jeder Probe unter Druck gebracht, und unter Be
wegen der Nadel über die Oberfläche mit einer Geschwindig
keit von 5 mm/sek wurde die Belastung auf die Nadel konti
nuierlich im Bereich von 0 bis 200 g Gewicht geändert. An
schließend wurde die Belastung gemessen, die Kratzer auf
der Oberfläche der Probe auszubilden begann.
Jede der Proben wurde zu einem quadratischen Blatt von
4 cm × 4 cm geschnitten. Nach dem Befeuchten dieser Pro
ben während 2 Tagen bei 25°C und einer relativen Feuch
tigkeit von 70% wurden die Oberflächen der Silberhalo
genidemulsionseinheiten der beiden Blätter miteinander in
Kontakt gebracht, unter Anwendung einer Belastung von
800 g auf die Blätter. Sie wurden einen Tag unter Be
dingungen von 50°C und 70% relativer Feuchtigkeit stehen
gelassen. Die Proben wurden voneinander getrennt, und die
haftenden Flächen wurden gemessen, und das Ergebnis wurde
nach folgenden Standard bewertet:
Bereich A | |
0- 40 % klebende Fläche | |
Bereich B | 41- 60 % klebende Fläche |
Bereich C | 61- 80 % klebende Fläche |
Bereich D | 81-100 % klebende Fläche |
Die Untersuchungsergebnisse sind in der Tabelle I gezeigt.
Wie die Daten der Tabelle I zeigen, wies die Probe Nr. 1,
die kein antistatisches Mittel aufwies, einen großen Aufbau
an statischer Ladung auf, jedoch die Proben Nr. 3, 6, 8, 9
und 10, die eine geeignete Menge des erfindungsgemäßen Poly
meren enthielten, waren im wesentlichen frei vom Aufbau sta
tischer Ladung, und die Wirkung des Polymeren änderte sich
wenig im Verlauf der Zeit. Die Probe Nr. 12, die eine geeig
nete Menge der Vergleichsverbindung 1 (Fluor enthaltendes
oberflächenaktives Mittel) enthielt, war zunächst frei von
statischer Ladung, im Verlauf der Zeit trat jedoch eine be
trächtliche statische Ladung auf. Eine große Menge der Ver
gleichsverbindungen 2, 3, 4 und 5, bei denen es sich um be
kannte Fluor enthaltende Polymere handelt, waren nötig zur
Erzielung der gewünschten Steuerung der Elektrifizierungs
spannung. Das erfindungsgemäße Polymere wies sich nicht
nachteilig auf die photographischen Charakteristika auf, je
doch bewirken die Vergleichsverbindungen 3 und 4, bei denen
es sich um bekannte Fluor enthaltende Polymere handelt, eine
verstärkte Verschleierung auf und erzielten nur eine geringe
maximale Dichte. Die Vergleichsverbindung 5, bei der es sich
ebenfalls um ein bekanntes Fluor enthaltendes Polymeres han
delt, wies eine geringe Empfindlichkeit auf. Das Polymere der
Erfindung verringerte in keiner Weise die Filmfestigkeit, je
doch wiesen die die Vergleichsverbindungen 2, 3 und 4 enthal
tenden Proben eine sehr schlechte Filmfestigkeit auf. Die die
Vergleichsverbindungen 2, 3 und 4 enthaltenden Proben ergaben
eine sehr schlechte Blocking-Beständigkeit, jedoch war die
Blocking-Beständigkeit der Proben, die das erfindungsgemäße
Polymere enthielten, gleich oder selbst besser als die der
Kontrolle.
Im vorstehenden wurden spezielle Ausführungsformen beschrie
ben; es versteht sich, daß im Rahmen der angegebenen Lehre
zahlreiche Änderungen durchgeführt werden können.
Claims (5)
1. Photographisches Silberhalogenidaufzeichnungsmaterial, enthaltend
einen Träger, mehrere photographische Schichten auf dem
Träger, worin eine der Schichten ein wasserlösliches
Polymeres mit einer wiederkehrenden Einheit, dargestellt
durch die folgende allgemeine Formel I
enthält, worin A eine Monomereinheit, gebildet durch
Copolymerisieren eines copolymerisierbaren Monomeren
mit mindestens einer äthylenisch ungesättigten Gruppe dar
stellt; R¹ Wasserstoff, ein Halogenatom oder eine Alkyl
gruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen bedeutet; R² einen
einwertigen Substituenten bedeuten kann und wenn l (= l) mehr
als 1 ist, zwei Gruppen R² zusammen eine Atomgruppe, die
einen Ring bildet, bedeuten können; Rf eine Alkylgruppe
mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen, eine Aralkylgruppe, eine
Arylgruppe oder eine Alkylarylgruppe bedeutet, worin min
destens ein Wasserstoff substituiert wurde durch ein Fluor
atom; X eine zweiwertige Kupplungsgruppe, dargestellt
durch -(R)p-L-, bedeutet (worin R eine Alkylengruppe, eine
Arylengruppe oder eine Aralkylengruppe darstellt; L eine
Oxygruppe, eine Thioxygruppe, eine Iminogruppe, eine Car
bonylgruppe, eine Carboxygruppe, eine Carbothioxygruppe,
eine Carboxyamidogruppe, eine Oxycarbonylgruppe, eine
Carbamoylgruppe, eine Sulfongruppe, eine Sulfonamido
gruppe, eine N-Alkylsulfonamidogruppe, eine Sulfamoyl
gruppe, eine Sulfoxygruppe oder eine Phosphatgruppe be
deutet; und p 0 oder 1 ist); l eine ganze Zahl von 0 bis
4 darstellt; m eine ganze Zahl von 0 bis 3 bedeutet; n
eine ganze Zahl von 1 bis 5 bedeutet; x 0,1 bis 50 Mol-%
darstellt; und y 50 bis 99,9 Mol-% bedeutet.
2. Photographisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, worin das
Polymere mit der wiederkehrenden Einheit, dargestellt
durch die Formel I, in der Oberflächenschicht ist.
3. Photographisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1 oder 2, ent
haltend: einen Träger; mehrere photographische Schichten
auf dem Träger, worin eine der Schicht ein wasserlösli
ches Polymeres mit einer wiederkehrenden Einheit, dar
gestellt durch die Formel II
enthält, worin A¹ eine Monomereinheit ist, worin ein
copolymerisierbares Monomeres mit einer äthylenisch
ungesättigten Gruppe und einer Löslichkeit von minde
stens 10 g pro 100 g Wasser copolymerisiert ist; B eine
Monomereinheit ist, worin ein copolymerisierbares Mono
meres mit einer äthylenisch ungesättigten Gruppe und
einer Löslichkeit in einer Menge von weniger als 10 g
in 100 g Wasser copolymerisiert ist; R¹, R², Rf, X, l,
m und n die gleiche Bedeutung wie in der Formel I des
Anspruchs 1 haben; x 0,1 bis 50 Mol-% ist; y₁ 20 bis
99,9 Mol-% ist; und z 0 bis 79,9 Mol-% ist.
4. Photographisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 3, 1 oder 2,
worin A¹ ein wasserlösliches, nichtionisches Monomeres
ist.
5. Photographisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 3, 2 oder 1,
worin A¹ Acrylamid oder Methacrylamid ist.
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