- 3 Peter Kaufmann, Landhaus Birke, CH-64Q5 Immensee
Schlauchartige Dichtungsvorrichtung für Betonfugen und Verfahren zur Herstellung einer Betonfugendichtung.
Die Erfindung betrifft eine schJauchartige Dichtuncjsvorrichtung
für Betonfugen nach dem Oberbegriff des Anspruch 1 und ein Verfahren zur Herstellung einer Betonfugendichtung
mit einer solchen Dichtungsvorrichtung.
Eine derartige Vorrichtung ist in der CH-PS 600 077 beschrieben.
Sie hat gegenüber den herkömmlichen Fugendichtungsbändern den Vorteil, dass durch sie Dichtungsmittel in den
Beton des Fugenbereiches eingebracht werden kann, was vorher mit gelochten Kunststoffschläuchen erfolglos versucht worden
war (vgl.die mit "kunststoffe im bau" betitelte Beilage zur Nr. 9 des "Schweizer Baublatt" vom 3. Februar 1976). Es ist
daher mit der Dichtungsvorrichtung nach der genannten CH-PS 600 077 teilweise gelungen, die sonst kaum abwendbare Wasserumlauf
igkeit herkömmlicher Dichtungsbänder zu vermeiden.
Nun ist aber gerade bei sehr sorgfältiger Herstellung möglichst gut verdichteten Betons mittels intensiver Vibration
auch bei Vorrichtungen nach der CH-PS 600 077 ein Eindringen von Betonbestandteilen in das Inneie der Vorrichtung kaum
vermeidbar, so dass es zu Verstopfung und somit zu Gebrauchsuntüchtigkeit kommen kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Mangel auf wirtschaftliche Weise zu beseitigen und eine Dichtungsvorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, die praktisch unter allen Bedingungen erfolgreich verwendbar ist und die
Herstellung einwandfreier Beton-Fugendichtungen gestattet.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine schlauchartige Dichtungsvorrichtung
nach Anspruch 1 vorgeschlagen.
Der insbesondere schraubenfederartige Stützkörper bildet
dabei mit dem ihn umhüllenden, inneren, neUwerkurLirjen (z.U. aus Monofilamenten
geflochtenen) Schlauch eine solide Stütze für das schauchartig angeordnete Vlies, während der zweite netz-
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werkartige Schlauch, der grundsätzlich ähnlich aufgebaut sein
kann wie der erstgenannte, aber einen grösseren Durchmesser haben sollte, einen wirksamen Schutz des Vlieses vor mechanischer
Beschädigung bildet, indem er gröbere Betonteile von Vlies abgrenzt.
Sollte nun doch relativ dünnflüssiges Material aus dem
Beton durch den äusseren netzwerkartigen Schlauch hindurchdringen,,
so kann das geeignet aufgebaute Vlies ein weiteres Eindringen verhindern. Dies insbesondere, wenn es mit einer
Imprägnierung versehen ist.
Das Vlies kann mehrlagig, z.B. durch Wickeln auf den inneren Schlauch, aufgebracht sein. Es braucht keine besonders
hohe Reissfestigkeit zu haben, kann also beispielsweise papierartig
sein, denn es wird ja vom Stützkörper und vom inneren
netzwerkartigen Schlauch gut gestützt und von aussen durch den äusseren netzwerkartigen Schlauch gut abgeschirmt.
Die Verwendung eines relativ schwachen Vlieses kann dann auch noch den Vorteil mit sich bringen, dass bei Einpressen
von Dichtungsmittel in die Vorrichtung das Vlies aufgeht,bzw. aufreisst und so den Austritt des Dichtungsmittels erleichtert.
Durch die Vielschichtigkeit der Dichtungsvorrichtung ist eine gute Biegsamkeit gegeben und bei geeigneter Ausführung
kann auch eine gewisse dehnungsbegrenzte Längsdehnung vorgesehen werden, die z.B. das eng anliegende Umlaufen von Rohren
erlaubt.
Wegen ihrer besonderen "Dichtigkeit" bei der Betonierung, kann die erfindungsgemässe Dichtungsvorrichtung auch in der
Vorfabrikation von Betonteilen eingesetzt werden, wo bekanntlich besonders intensive Verdichtungsvorgänge stattfinden.
Bei Arbeitsunterbruchfugen kann man auf die bereits betonierte
Fläche, auf der nachher ein anschliessender Bauwerksteil betoniert werden soll, eine Dichtungsvorrichtung der genannten
Art anbringen und beispielsweise an Armierungseisen befestigen, worauf man betonieren kann, den Beton abbinden
und schwinden lässt. Man kann dann durch den Beton Löcher in
die Dichtungsvorrichtung bohren und ein Dichtungsmittel injizieren,
das an Fehlstellen des Betons in ihn eindringen und
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die Fehlstellen abdichten kann. Bei Mittelfugen kann man ein Fugenband verwenden, wie es in der CH-PS 600 077 beschrieben
ist, wobei Dichtungsvorrichtungen der erfindungsgemässen Art
verwendet werden können.
Als Dichtungsmittel kann man sowohl ein nach dem Abbinden hartes Dichtungsmittel, beispielsweise ein Epoxydharz verwenden,
oder aber Dichtungsmittel, die nach dem Injizieren ein Gel bilden.
Für das Einführen des Dichtungomittels in den Beton ist
es vorteilhaft, wenn die beiden F.nden jedes Dichtungs-Vorrichtungs-Abschnittes
geschlossen sind und mit einem Endabschnitt des nächsten Dichtungs-Vorrichtungs-Abschnittes
überlappen. Im Gegensatz zu den bekannten Bändern ist es also bei der Erfindung somit nicht erforderlich, dass sie sich auf
die ganze Fugenlänge erstrecken. Auch dies erleichtert die Dichtungsarbeiten erheblich. Dies führt auch dazu, dass man
eine erfindungsgemässe Dichtungsvorrichtung in genormten
Längenabschnitten mit verschlossenen Enden auf die Baustelle liefern und dort nur noch verlegen und befestigen kann.
Die Erfindung soll nachstehend anhand der schematischen
Zeichnung beispielsweise näher beschrieben werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht einer mehrfach gebrochenen erfin-
dungsgemässen Dichtung s.vorrichtung, Fig. 2 einen Querschnitt durch die Dichtungsvorrichtung
der Fig. 1 und
Fig. 3 eine Draufsicht auf eine Betonunterbruchsfuge mit
eingelegten Dichtungsvorrichtungen.
Die Dichtungsvorrichtung 5 besteht aus mehreren, in der Zeichnung der Fig. 1 und 2 koaxial dargestellten, im wesentlichen
zylindrischen Teilen, nämlich dem Stützkörper 1, einem
geflochtenen Schlauch 2, einem Vliesschlauch 4 und einem äusseren geflochtenen Schlauch 3.
Der Stützkörper 1. hat die Gestalt einer Schraubenfeder mit
relativ grosser Steigung und besteht vorteilhaft aus Stahl. Er ist somit zwar biegsam, aber doch verhältnismässig steif.
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* Auf diesem Stützkörper 1 liegt ein innerer Schlauch 2 auf,
der aus relativ dicken Monofilamenten, beispielsweise aus Po-
r lyamid, geflochten ist. Er überbrückt die Zwischenräume der
Windungen der Schraubenfeder des Stützkörpers 1 und dient dem Vliesschlauch 4 als Auflage. Somit bilden der Stützkörper 1,
der innere geflp.chtene Schlauch 2 und der Vliesschlauch 4 einen ziemlich steifen über biegsamen Schlauch, der achliesslich
in einem wesentlich weiteren äusseren geflochtenen Schlauch 3 eingeschlossen ist. Der üussere Schlauch 3 besteht
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beispielsweise aus Polyamid bestehen können.
Natürlich wird der Schlauch 3 tatsächlich nicht koaxial zu den übrigen Bestandteilen sein, weil diese mit Spiel in
ihm angeordnet sind.
Das Vliesina terial des Vliesschlauches 4 ist mit einer
Substanz imprägniert, die ausreichend Wasserundurchlässigkeit vermittelt, um das Eindringen von Zementmilch zu verhindern,
wobei aber nach dem Betonieren der Vliesschlauch 4 von innen her mit Flüssigkeit durchdringbar ist, wobei er gegebenenfalls
gesprengt werden kann.
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* Der äussere geflochtene Schlauch 3 dient als Schutz des
V Vliesschlauches 4 vor Beschädigung durch den Beton. Er soll
auch etwas Raum um den Vliesschlauch 4 offen lassen.
In Fig. 3 erkennt man in der Draufsicht das Ende einer Betonierstrecke, auf der drei Stücke von Dichtungsvorrichtungen
5 mit überlappenden Enden 50 angeordnet sind und an Armierungseisen Q durch geeignete Mittel befestigt sind. Man
kann nun bei den Pfeilen 7 oder auch an anderen Orten nach dem Betonieren Löcher bohren, durch die dann ein Dichtungsmittel
in das Innere der Dichtungsvorrichtung 5 eingespritzt werden kann. Dieses Bohren und Einspritzen braucht nur dort
vorgenommen zu werden, wo eine Undichtigkeit des Betons in Erscheinung tritt. Daher sind auch die Abschnitte der Dichtungsvorrichtung
5 vorteilhaft, wobei die Enden 50 jeweils geschlossen sind, was beispielsweise durch Zuschmelzen der Geflechtsschläuche
2 und 5 erfolgen kann.
£ Eine erfindungsgemässe Dichtungsvorrichtung kann wegen
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ihrer Biegsamkeit und hohen Querstabilität (sie knickt nicht und fällt nicht zusammen) auch als Dichtung um Durchführungen,
beispielsweise als eine Windung um ein Rohr, verwendet werden.
Als Dichtungsmittel kann man beispielsweise härtende Harze
oder gelierende Mittel verwenden.
Die Dichtungsmittel, die man in die Dichtungsvorrichtung einspritzt, treten durch die Wandung der Dichtungsvorrichtung
in undichte Betonstellen ein und dichten sie zuverlässig.
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