DE4143568C2 - Injektionsschlauch - Google Patents
InjektionsschlauchInfo
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- E04B2001/6818—Joints with swellable parts
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Injektionsschlauch gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Injektionsschläuche sind bekannt und werden im Betonbau dazu
verwendet, um beispielsweise am Übergangsbereich zwischen zwei angeschlossenen
Betonbauteilen vorhandene Fugen, Risse usw. gegen Wasser abzudichten.
Bekannt ist speziell ein Injektionsschlauch der gattungsbildenden Art (DE 35 07 806 C1),
der aus einem schlauchartigen Stützkörper und aus einem diesen
Stützkörper umschließenden Mantel besteht. Der Stützkörper ist so geformt, daß er ein
Mehrkammerprofil bzw. ein Profil mit mehreren, sich über die gesamte Länge des
Injektionsschlauches erstreckenden Kanälen bildet. Beim Verpressen können dann je
nach Anwendungsfall einzelne oder sämtliche Kanäle verwendet werden.
Nachteilig bei allen bekannten Injektionsschläuchen ist, daß nach einem
einmal erfolgten Verpressen und nach dem Aushärten des dabei verwendeten
Dichtungsmittels ein nochmaliges Verpressen zur Behebung von später festgestellten
Undichtigkeiten nicht mehr möglich ist.
Bekannt sind weiterhin Dichtungselemente, auch in Form von Dichtungsbändern oder
Dichtungsprofilen zum Abdichten von Bauwerksfugen, wobei diese Dichtungselemente
aus einem unter Einfluß von Wasser quellenden Material bestehen (DE 40 01 263 A1;
Beton-Stahlbeton-Bau 1991, Heft 12, Seite A9 "In Wasser aufquellendes
Dichtungsprofil").
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Injektionsschlauch aufzuzeigen, der ein nochmaliges Verpressen ermöglicht.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Injektions
schlauch entsprechend dem Patentanspruch 1 ausgebildet.
Der erfindungsgemäße Injektionsschlauch ermöglicht über den ersten
Kanal das übliche Injizieren oder Verpressen mit einem Dichtungs- und Injektionsmittel
zum Abdichten des Übergangsbereichs oder der Arbeitsfuge zwischen zwei
Betonbauteilen.
Durch den zweiten, zusätzlichen Kanal, der mit dem inerten Medium gefüllt ist, ist nach
dem Entfernen dieses inerten Mediums ein nochmaliges Verpressen möglich, wenn
nach dem ersten Verpressen Undichtigkeiten verblieben sind. Durch das inerte Medium
ist ein Eindringen von Dichtungsmittel in den zweiten Kanal beim ersten Verpressen
wirksam vermieden.
Ein inertes Material ist im Sinne der Erfindung ein flüssiges, pastenförmiges oder auch
festes Medium, welches aus dem zweiten Kanal entfernt werden kann und insbesondere
auch so ausgewählt ist, daß dann, wenn evtl. vorhandene Reste des
inerten Mediums mit dem Injektions- bzw. Dichtungsmedium mit injiziert werden, die
angestrebte Dichtungswirkung bzw. die Qualität der Injektion nicht beeinträchtigt
wird.
Ein inertes Medium ist demnach beispielsweise ein dichtendes bzw. bei Feuchtigkeit
quellendes Material (beispielsweise Bentonit) oder aber eine Komponente eines Zwei-
Komponenten-Kunststoff-Injektionsmaterials, welche (Komponente) auch über längere
Zeit nicht abbindet bzw. aushärtet.
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Die Erfindung
wird im Folgenden anhand der Figuren an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es
zeigen
Fig. 1 in sehr vereinfachter schematischer Darstellung einen in einem Anschlußbereich
zwischen zwei Betonelementen verlegten Injektionsschlauch;
Fig. 2 in vergrößerteter Darstellung und im Querschnitt eine Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Injektionsschlauches.
In den Figuren sind 1 eine Betonwand und 2 ein Betonfundament (beispielsweise auch
Beton-Platte), auf der die Betonwand 1 errichtet ist. Am Übergangsbereich 4 zwischen
Betonwand 1 und Platte 2 ist ein Injektionsschlauch 3 vorgesehen, der zum Injizieren
bzw. Einbringen eines dortige Fugen, Risse usw. abdichtenden Dichtungsmaterials
dient. Der Injektionsschlauch 3 wird nach dem Fertigstellen des Fundamentes 2 auf der
Oberseite dieses Fundamentes über die gesamte Länge der später zu erstellenden Wand
1 verlegt und in geeigneter Weise fixiert. Die Verlegung des Injektionsschlauches 3
erfolgt so, daß die beiden Enden dieses Schlauches nach dem Fertigstellen der
Betonwand 1 zugänglich bleiben. Beim Injizieren eines Dichtungsmaterials (bevorzugt
Kunststoff) wird ein Kanal des für das Injektionsmittel durchlässigen
Injektionsschlauches 3 zunächst mit diesem Injektions- oder Dichtungsmedium von
einem Schlauchende her gefüllt, und zwar bei gleichzeitiger Entlüftung am anderen
Schlauchende. Anschließend wird dieser Kanal an einem Schlauchende verschlossen
und das Injektionsmaterial mit Druck in den Injektionsschlauch eingebracht, so daß es
aus diesem Schlauch in eventuelle Fugen bzw. Risse am Übergangsbereich 4 eintritt.
Fig. 2 zeigt in vergrößerter Darstellung und im Querschnitt den Injektionsschlauch 3. Er
besteht im wesentlichen aus einem Körper 5 aus einem elastischen, für die Herstellung
von Schläuchen geeigneten Material, beispielsweise aus elastischem Kunststoff. Der
Außenquerschnitt des Körpers 5 ist bei der dargestellten Ausführungsform im
wesentlichen oval, mit zwei nutenförmigen, sich über die die gesamte Länge des
Injektionsschlauches 3 bzw. des Körpers 5 erstreckenden Ausnehmungen 6, die um
180° um die Mittelachse des Körpers versetzt sind, und zwar spiegelsymmetisch zur
größeren Querschnittsachse X. Die Ausnehmungen 6, die sich in Richtung der kleineren
Querschnittsachse Y gegenüberliegen, sind jeweils symmetrisch zu dieser kleineren
Querschnittsachse ausgebildet und angeordnet.
Beidseitig von der Querschnittsachse Y sind im Körper 5 Kanäle 7 und 8 gebildet, die
sich über die gesamte Länge des Körpers bzw. Injektionsschlauches 3 erstrecken. Jedem
Kanal 7 bzw. 8 ist eine Vielzahl von Austrittsöffnungen bzw. -kanälen 9 zugeordnet, die
sich radial zur Achse des jeweiligen Kanals 7 bzw. 8 erstrecken und am Kanal 7 bzw. 8
sowie an der Umfangsfläche des Körpers 5 offen sind. Die Austrittskanäle 9 sind
bevorzugt so ausgeführt, daß sie erst bei einem vorgegebenen Druck in dem jeweiligen
Kanal 7 bzw. 8 öffnen.
Der Kanal 8 und die zugehörigen Austrittskanäle 9 sind mit einem flüssigen oder festen
inerten Material gefüllt, welches beispielsweise durch Spülen, bevorzugt aber durch
Einpressen eines weiteren Materials aus dem Kanal 8 und den zugehörigen
Austrittskanälen 9 entfernt bzw. verdrängt werden kann. Als inertes Material eignet sich
beispielsweise Bentonit oder aber ein für das Injizieren bzw. Abdichten verwendeter
flüssiger Kunststoff, dem allerdings kein Härter beigemischt ist und der somit über
längere Zeit im flüssigen Zustand verbleibt.
In jeder Ausnehmung 6 ist ein Quellband 10 angeordnet, welches bei Anwesenheit von
Wasser bzw. Feuchtigkeit aufquillt. Das Quellband 10 enthält eine bei Feuchtigkeit oder
Wasser verzögert aufquellende Substanz. Beispielsweise besteht das Quellband aus
einem saugfähigen Träger (z. B. Schaumstoff), der mit einem hydrophilen Material, d. h.
mit Bentonit oder einer anderen, unter Einfluß von Feuchtigkeit aufquellenden Substanz
sowie zusätzlich auch mit einer wasserabweisenden Substanz oder einer sich in Wasser
verzögert lösenden Substanz getränkt ist. Die Wasser abweisende Substanz ist
beispielsweise Asphalt, Bitumen, Teer, Pech, Kunststoff, gummiähnliches Material,
Wachs, Paraffin und/oder ein Polymer von ungesättigten Kohlenwasserstoffen oder eine
Mischung hiervon. Die sich im Wasser verzögert lösende Substanz ist beispielsweise
Gelatine oder PV-Azetat.
Der Körper 5 und die in den Ausnehmungen 6 angeordneten Bänder sind mit einem für
das Injektionsmedium durchlässigen Material (beispielsweise Vlies oder Gewebe)
ummantelt. Diese Ummantelung, die bei der dargestellten Ausführungsform zwei
Schichten aufweist, ist so ausgebildet, daß beim Herstellen der Betonwand 1 ein
Eindringen von Beton in den Kanal 7 und die zugehörigen Austrittskanäle 9 nicht
erfolgt.
Die Austrittskanäle 9 sind sowohl am Kanal 7 als auch am Kanal 8 in Längsrichtung des
Injektionsschlauches 3 gleichmäßig verteilt vorgesehen. Weiterhin weisen der
Injektionsschlauch 3 bzw. dessen Körper 5 ebenfalls in gleichmäßigen Abständen in
Längsrichtung des Injektionsschlauches verteilt achsgleich mit der Y-Achse liegende
durchgehende Öffnungen 12 für Befestigungselemente bzw. Nägel auf, mit denen der
Injektionsschlauch auf der Oberseite der Betonplatte 2 nach dem Verlegen fixiert
werden kann.
Der in der Fig. 2 dargestellte Injektionsschlauch 3 wird so eingesetzt, daß für das
vorstehend beschriebene Injizieren des Injektions- bzw. Dichtungsmaterials zunächst
nur der Kanal 7 verwendet wird. Eventuell verbleibende oder sich später einstellende
Undichtigkeiten werden bei Eindringen von Wasser oder Feuchtigkeit durch die sich
aufquellenden Bänder 10 abgedichtet. Über den Kanal 8 besteht die Möglichkeit, ein
weiteres Mal Dichtungsmaterial zu injizieren, wobei durch die Füllung des Kanals 8
und der Austrittskanäle 9 mit dem inerten Material sichergestellt ist, daß beim ersten
Injizieren über den Kanal 7 kein Injektionsmittel in den Kanal 8 und die zugehörigen
Austrittskanäle 9 eintritt, diese also für das spätere, nochmalige Injizieren zur Verfügung
stehen. Hierbei wird dann zunächst die inerte Füllung aus dem Kanal 8 entfernt, und
zwar im einfachsten Fall durch Verdrängen dieser Inert-Füllung durch das dem Kanal 8
an einem Ende des Injektionsschlauches zugeführte Injektionsmittel, wobei
selbstverständlich das andere Ende des Kanals 8 offen ist. Die in den Austrittskanälen 9
verbleibenden Reste werden dann beim Injizieren unter Druck zusammen mit dem
Injektionsmedium in am Übergang 4 bestehende Fugen, Risse usw. gepreßt.
Claims (9)
1. Injektionsschlauch zum Abdichten eines zwischen zwei
angeschlossenen Betonbauteilen gelegenen Übergangsbereichs,
in dem der Injektionsschlauch
verlegt ist, bestehend aus einem schlauchartigen Körper (5) mit einem in
diesem Körper gebildeten ersten Kanal (7) für ein erstes Verpressen mit einem Dichtungsmaterial sowie mit
wenigstens einem am schlauchartigen Körper (5)
vorgesehenen und sich über dessen gesamte Länge
erstreckenden zweiten Kanal (8), wobei der erste und zweite
Kanal (7, 8) jeweils mit von der Außenfläche des Körpers in den Kanal (7, 8) führenden
Austrittsöffnungen oder -kanälen (9) für das Dichtungsmaterial versehen ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der zweite Kanal (8) und die zugehörigen Austrittsöffnungen
oder -kanäle (9) für ein zeitlich nach dem ersten Verpressen mögliches zweites
Verpressen mit einem inerten Material ausgefüllt sind, welches vor dem zweiten
Verpressen aus dem zweiten Kanal (8) entfernbar ist oder welches bei Verwendung
eines Zwei-Komponenten-Kunststoff-Dichtungsmaterials eine Komponente dieses
Dichtungsmaterials ist.
2. Injektionsschlauch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
zweite Kanal vorzugsweise zusammen mit dem ersten Kanal (7) in einem
gemeinsamen Körper (5) vorgesehen ist.
3. Injektionsschlauch nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das inerte Material ein flüssiges, pastenartiges oder festes, allerdings mit einem
Lösungsmittel, beispielsweise mit Wasser lösbares Material ist.
4. Injektionsschlauch nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
inerte Material eine flüssige Komponente eines Zwei-Komponenten-Kunststoff-
Injektionsmediums ist.
5. Injektionsschlauch nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
inerte Füllung aus Bentonit oder einem anderen, bei Feuchtigkeit quellenden
Material besteht.
6. Injektionsschlauch nach einem der Ansprüche 1-5, gekennzeichnet
durch wenigstens ein Quellband (10) am Schlauchkörper (5) im Bereich
zwischen dem ersten und dem zweiten Kanal.
7. Injektionsschlauch nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
wenigstens eine Quellband (10) in einer nutenartigen Ausnehmung (6) des Körpers
(5) angeordnet ist.
8. Injektionsschlauch nach einem der Ansprüche 6 oder 7, gekennzeichnet
durch eine den Körper (5) sowie das wenigstens eine Quellband (10)
umgebende Ummantelung (11).
9. Injektionsschlauch nach einem der Ansprüche 6-8, dadurch
gekennzeichnet, daß das wenigstens eine Quellband (10) aus einem bei
Anwesenheit von Feuchtigkeit bzw. Wasser verzögert aufquellenden Material
besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914140616 DE4140616C2 (de) | 1991-12-10 | 1991-12-10 | Injektionsschlauch |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914140616 DE4140616C2 (de) | 1991-12-10 | 1991-12-10 | Injektionsschlauch |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4143568C2 true DE4143568C2 (de) | 2002-02-07 |
Family
ID=6446661
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4143568A Expired - Fee Related DE4143568C2 (de) | 1991-12-10 | 1991-12-10 | Injektionsschlauch |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4143568C2 (de) |
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1991
- 1991-12-10 DE DE4143568A patent/DE4143568C2/de not_active Expired - Fee Related
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