DE3021867C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Selbstschalter mit
den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1.
Für die Überlaststrom- und Kurzschlußstromabsicherung benutzt
man neben Schmelzsicherungen in letzter Zeit immer häufiger
Leitungsschutzschalter, welche zur Auslösung bei einem Überlast
strom einen thermischen zeitverzögerten Auslöser und zur Auslösung
bei einem Kurzschlußstrom einen magnetischen unverzögerten
Auslöser besitzen. Als thermischer Auslöser wird meistens ein
Thermobimetall eingesetzt, welches sich bei Auftreten eines
Überlaststromes verbiegt, dadurch den Schaltmechanismus eines
Schaltschlosses entklinkt und damit den Kontakthebel bzw. das
bewegliche Kontaktstück vom festen Kontaktstück trennt. Dieser
thermische Auslöser ist ein sogenannter verzögerter Auslöser,
da er auf einen Überlaststrom aufgrund der Aufheizung erst
nach einer gewissen Zeit anspricht. Als magnetischer Auslöser
ist bekanntlich ein Magnetankersystem vorgesehen, welches
praktisch unverzögert anspricht und unverzögert die Kontaktstelle
öffnet bzw. das Schaltschloß entklinkt.
Für einen derartigen Selbstschalter bestehen im allgemeinen
mehrere Einsatzmöglichkeiten.
In einem ersten Einsatzfall kann der Leitungsschutzschalter
einer Vorsicherung nachgeschaltet sein, wobei seine Auslösung
bei einem Kurzschluß vor dem Verbraucher so erfolgen muß, daß
weder im Überlaststrombereich noch im Kurzschlußstrombereich
die Vorsicherung anspricht.
Es besteht auch die Möglichkeit, den Selbstschalter bzw. den
Leitungsschutzschalter als Hauptleitungsschutzschalter zwischen
die Vorsicherung und eine Gruppe von nachgeordneten Leitungs
schutzschaltern als Gruppenschutz, Zählersicherungsautomat
oder ähnliches einzusetzen. Dort ergeben sich für diesen
Schalter grundsätzlich Schwierigkeiten für eine selektive
Auslösung. Er muß nämlich bei Überlastströmen auslösen, um den
ihm nachgeordneten Leitungsabschnitt im Überstrombereich zu
schützen. Er darf jedoch bei Kurzschlüssen im Bereich der
Verbraucher nicht auslösen, wenn das Schaltvermögen des den
Verbraucher zugeordneten Selbstschalters nicht überschritten
wird. Erst damit ist die Selektivität der den Verbrauchern
vorgeschalteten Schaltern gegenüber dem der Vorsicherung
nachgeschalteten Hauptleitungsschutzschalter gewahrt.
Einen Hauptleitungsschutzschalter zeigt die
DE-PS 28 54 616, deren Inhalt einer Patentanmeldung mit älterem
Zeitrang entspricht, wobei zur selektiven
Auslösung eine Umschaltvorrichtung in seinem Strompfad
vorgesehen ist, welche bei Auftreten eines Kurzschluß
stroms diesen zumindest teilweise auf einen mit einem
magnetischen Auslöser versehenen Parallelzweig umschal
tet. Ferner enthält der Parallelzweig eine Einrichtung,
welche den Strom nach Erreichen eines vorgegebenen Kurz
schlußstrom bedingten Wertes soweit erhöht, daß er auf
ein Schaltschloß einwirken kann.
Ein Selbstschalter der eingangs genannten Art ist durch die
DE-OS 25 25 192 bekanntgeworden, welche jedem in einem
Leistungsstromkreis reihenmäßig angeordnetem Schalter
eine Auslösesteuerung und eine schnelle Öffnungsvorrich
tung der Kontakte zuordnet, wobei die Öffnungsvorrich
tung so beschaffen ist, daß sie schnell die von dem
Überstrom durchflossenen Schalterkontakte auf den ver
schiedenen Stufen öffnet. Sie ist weiterhin so beschaf
fen, daß sie eine schnelle Wiedereinschaltung der Kon
takte ermöglicht, wenn der Stromwert unter einen vorbe
stimmten Wert sinkt. Zwecks Selektivität besitzt die
Auslösesteuerung einen Zähler, der die aufeinanderfol
genden Öffnungs- und Schließfolgen der Kontakte zählt
und der nach einer vorbestimmten Anzahl von Folgen die
Auslösung hervorrufen kann, um so die Kontakte des ent
sprechenden Schalters nach der vorbestimmten Anzahl von
Folgen geöffnet zu halten. Dies bedeutet, daß der Schal
ter, der direkt dem Verbraucher zugeordnet ist, nach
einer einmaligen Öffnung öffnet. Der übergeordnete
Schalter bleibt nach zweimaligem Öffnen offen und der
darübergeordnete Schalter nach dreimaligem Öffnen und so
fort. Dabei besteht das Problem, daß für die Realisie
rung eine rückstellbare Zählvorrichtung erforderlich
ist, was bedeutet, daß man mechanische oder komplizierte
elektronische Zählvorrichtung mit netzunabhängigem, me
chanischem oder elektronischem Energiespeicher ent
wickeln und vorsehen muß.
Dieser Aufwand wird insbesondere dann problematisch,
wenn die Schalter sehr billig und in großen Stückzahlen
eingesetzt werden sollen. Darüber hinaus ist die in der
DE-OS 25 25 192 beschriebene Vorrichtung zunächst nur
für sicherungsfreie Installation vorgesehen.
Bei Auftreten besonders hoher Kurzschlußströme wäre es sehr
wünschenswert, wenn der Schalter, der der Störstelle direkt
vorgeschaltet ist, sofort und endgültig auslöst. Diese An
forderung erfüllt die beschriebene Selektivschutzvorrichtung
jedoch nur im Falle einer Störung, die im Bereich eines der
Verbraucher liegt, nicht jedoch bei Störungen die zwischen
zwei nachgeschalteten Schaltern auftreten, denn eine endgültige
Auslösung erfolgt dort erst nach Absolvierung der vorgesehenen
Zählfolge.
Die Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Selbstschalter,
insbesondere für eine Selektivschutzeinrichtung unter Verzicht
auf eine rückstellbare Zähleinrichtung zu verbessern und einen
einfachen und vorteilhaften Aufbau anzugeben. Dabei soll weiterhin
der Selbstschalter so ausgebildet sein,
daß sich ab einer bestimmten Kurzschlußstromhöhe zum Zwecke
der Stromunterbrechung die Schaltkontaktstellen
des Selbstschalters sofort und kurzzeitig öffnet, sich jedoch
nach Unterbrechung des Stromes bzw. Abklingen desselben auf
einen kleinen Wert wieder schließen, daß bei länger anstehendem
Überlast- oder Kurzschlußstrom das Schaltschloß ausgelöst und
die Schaltkontaktstellen endgültig öffnen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruches 1 gelöst.
Der erfindungsgemäße Selektivschutzauslöser enthält eine Auslösesteuerung,
welche im Strompfad des Selbstschalters eine Umschalt
vorrichtung aufweist, die bei Auftreten eines Kurzschlußstromes
den Strom zumindest teilweise auf einen mit einem Magnetauslöser
versehenen Parallelzweig umschaltet, wobei der Parallelzweig
eine Einrichtung enthält, welche nach Durchgang eines vorgege
benen Durchlaßwertes ∫i² dt den Strom durch die Spule des
Magnetauslösers soweit erhöht, daß dieser ein Schaltschloß aus
löst, welches die wenigstens eine Hauptkontaktstelle endgültig
öffnet.
Bei Kurzschlußströmen kann das Kontaktsystem des erfindungs
gemäßen Selbstschalters unverzögert, kurzzeitig und ohne Beein
flussung von Schaltschloß- und Auslösesteuerung geöffnet werden,
wobei das Schaltschloß in gespanntem Zustand eine ungehinderte
Kontaktöffnung und -schließung zuläßt. Eine Kurzschlußstromaus
lösung erfolgt nur durch den Selektivschutzauslöser.
Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung tritt dann
hervor, wenn der Selbstschalter als Hauptleitungsschutzschalter
einer Selektivschutzanordnung eingesetzt ist, bei welcher zwi
schem dem Netz und wenigstens einem Verbraucher eine Schmelz
sicherung, ein erfindungsgemäßer Hauptleitungsschutzschalter und ein jedem Ver
braucher zugeordneter Leitungsschutzschalter angeordnet sind.
Bei dieser Anordnung wird bei Auftreten eines Kurzschlußstromes
im Bereich der Verbraucher neben der Kontaktstelle des Leitungs
schutzschalters auch das Kontaktsystem des Hauptleitungsschutz
schalters geöffnet. Damit tritt eine Reihenschaltung mehrerer
Lichtbögen auf, wodurch der Kurzschlußstrom entscheidend be
grenzt wird. Sofern der Kurzschlußstrom das Schaltvermögen des
dem Verbraucher zugeordneten Leitungsschutzschalters nicht über
schreitet, wird das Kontaktsystem des erfindungsgemäßen Hauptleitungsschalters nach Abklingen des Kurzschluß
stromes sofort wieder geschlossen, so daß parallel angeordnete
Verbraucher nicht vom Netz getrennt werden. Im Falle größerer
Kurzschlußströme löst der Hauptleitungsschutzschalter mittels
seines Selektivschutzauslösers aus und schaltet alle parallel
liegenden Verbraucher ab.
Mit den Ansprüchen 2 bis 7 und 20 werden besonders vorteilhafte
Anordnungen der Elemente eines Selbstschalters, der in einem
zweiteiligen, schalenförmigen Gehäuse in Schmalbauweise ange
ordnet ist, angegeben. Die Zuordnung der Bauelemente ist hier
bei funktionsgerecht, die den Strom führenden Leitungen sind
kurz, die Raumausnutzung im Schaltergehäuse ist optimal, die
Montage der Bauelemente kann problemlos erfolgen und es ist
eine einwandfreie Zugänglichkeit der von außen zu betätigenden
Anschluß-, Einstell- und Bedienungsorgane des Selbstschalters ge
währleistet.
Es ist vorteilhaft, das zusätzliche Schlagankersystem so auszu
bilden, daß der Magnetanker durch einen Permanentmagneten in
seiner Ausgangslage zurückgehalten wird und sich erst nach Über
schreiten eines vorgegebenen Kurzschlußstromwertes losreißt und
den Schlagstift antreibt. Diese Ausbildung hat gegenüber der
bisher üblichen Verwendung einer Rückstellschraubenfeder den
Vorteil, daß die Rückhaltekraft in Ruhestellung des Magnetankers
groß ist, jedoch nach Losreißen des Magnetankers infolge eines
Kurzschlußstromes sehr schnell gegen Null geht. Hierdurch wird
die Kontaktöffnungszeit herabgesetzt.
Vorzugsweise weist der Selbstschalter zwei elektrisch in Reihe
geschaltete Hauptkontaktstellen mit je einer zugehörigen Licht
bogenlöscheinrichtung auf.
Durch die Ansprüche 11 bis 17 werden vorteilhafte Ausbildungen
des Kontakthebels, sowie dessen Aufhängung an dem Schaltschloß
angegeben. Durch die beschriebenen Ausbildungen und Aufhängungs
merkmale des Kontakthebels kann dieser eine Pendelbewegung aus
führen, welcher eine gleiche Kontaktandruckskraft auf beide
Hauptkontaktstellen auch bei unterschiedlichem Kontaktabbrand
gewährleistet. Die Pendelbewegung wird durch die Ausbildung
einer schmalen Lagerstelle des Kontakthebels begünstigt. Durch
die vorgeschlagene Anordnung der Kontaktanpreß-Zugfeder wird
erreicht, daß die Kontaktandruckkraft beim Auslenken des Kontakt
hebels (Öffnen der Kontaktstelle) nur unwesentlich ansteigt.
Dies ermöglicht kurze Kontaktöffnungszeiten, insbesondere bei
durch das zusätzliche Schlagankersystem bewirkter Kontaktöffnung.
Einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung zur Folge weist das
Schaltschloß einen doppelschenkligen Kontaktöffnungshebel auf,
dessen beide freien Schenkelenden je eine Nase tragen, die
wenigstens hinter einen Schenkel eines wenigstens einschenkligen
Kontakthebels greifen, so daß bei Auslösung des Schaltschlosses
der Kontaktöffnungshebel mittels seiner Nasen den Kontakthebel
aus der Schließstellung auslenkt und die Hauptkontaktstellen
öffnet. Durch diese Ausgestaltung kann die Kontaktbrücke aus
ihrer Ruhelage bewegt werden (Öffnen der Kontaktstelle), indem
entweder der Schlagstift des zusätzlichen Schlagankersystems
unabhängig vom Schaltschloß auf die Kontaktbrücke schlägt und
diese auslenkt oder indem der Kontaktöffnungshebel des Schalt
schlosses mittels seiner beiden Nasen den Kontakthebel aufreißt.
In vorteilhafter Weise kann die Lagerung des Kontakthebels so
ausgebildet werden, daß der Kontakthebel soweit ausgelenkt wer
den kann, daß der Abstand zwischen den ortsfesten Kontaktstücken
ein durch die Auslösung des Schaltschlosses bewirktes Kontakt
öffnungsmaß überschreiten kann. Dies trifft bei Kontaktöffnung
mittels Schlagankersystem ein und ist vorteilhaft, weil durch
große momentane Kontaktstrecken die Strombegrenzung verbessert
wird.
Um ein kontrolliertes Einlaufen und Verlöschen der Lichtbögen
in den Löschkammern sicherzustellen, was für die Funktionsweise
des Selektivschutzauslösers von Wichtigkeit ist, wird einerseits
vorgeschlagen, daß jede Lichtbogenlöscheinrichtung je einen zwi
schen zwei Lichtbogenleitschienen angeordneten Löschblechstapel
aufweist, deren Deionbleche über die Leitschienenenden hinaus
ragen, so daß die zwischen den Deionblechen brennenden Teillicht
bögen sich nicht wieder hinter dem jeweiligen Löschblechstapel
zu einem Lichtbogen vereinen können. Andererseits kann der Lösch
blechstapel an der der Eintrittseite des Lichtbogens abgewandten
Seite durch eine Isolierstoffplatte abgedeckt sein, die vorzugs
weise aus einem bei Erwärmung stark gasenden Material , insbe
sondere Plexiglas, besteht. Durch das Ausgasen erfolgt ein
Druckaufbau, durch den der Lichtbogen zurückgedrängt wird, so
daß ein ungewolltes Austreten desselben aus dem Löschblechstapel
erschwert wird. Außerdem wird der Lichtbogen hierdurch zusätz
lich gekühlt. Erfindungsgemäß weist die Isolierstoffplatte zur
Entlüftung der Lichtbogenkammer Durchbrüche auf. Entlüftungs
öffnungen, die labyrinthartig durch versetzte Stege im Schalter
gehäuse an dessen der wenigstens einen Lichtbogenlöscheinrichtung
zugewandten Seite ausgebildet sind, dienen dem Druckausgleich.
Mit den Ausgestaltungen der Erfindung nach den Ansprüchen 26 und 27
wird
ein Dimensionierungshinweis für die
Auslöseelemente des Kurzschlußstromauslösers und des Überlast
stromauslösers, die insbesondere Thermobimetalle sein können,
angegeben. Der Widerstand in der angegebenen Schaltungsanordnung
besteht vorteilhafterweise aus einer Chrom-Aluminium-Legierung,
welche einen negativen Temperaturkoeffizienten aufweist. Hierdurch
wird das dem Widerstand nachgeschaltete Thermobimetall vor größe
ren Überstromen geschützt.
Schließlich kann das Thermobimetall den Ansprüchen 28 und 29
zur Folge parallel und in geringem Abstand zu einem Verbindungs
leiter angeordnet sein. Durch die elektrodynamischen Kräfte ei
nes Kurzschlußstromes wird das Thermobimetall durch das Verbin
dungsleiterstück angezogen, wodurch seine Auslenkung infolge
Erwärmung unterstützt wird. Sofern das Thermobimetall wenigstens
teilweise aus ferromagnetischem Material besteht, tritt die
Elektrodynamische Anziehung verstärkt auf.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der
Erfindung sind in den weiteren Unteransprüchen beschrieben.
Anhand der Zeichnung soll ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
näher erläutert und beschrieben werden.
Es zeigt
Fig. 1 die Ansicht eines erfindungsgemäßen Selbstschalters
in geöffnetem Gehäuse,
Fig. 2 eine Anordnung einer Selbstschalterkaskade,
Fig. 3 ein Durchlaßdiagramm für einen erfindungsgemäßen
Selbstschalter,
Fig. 4 die Seitenansicht einer Kontaktbrücke,
Fig. 5 die Aufsicht einer Kontaktbrücke gemäß Fig. 4,
Fig. 6 ein Schaltschloß in gespanntem Zustand,
Fig. 7 ein Schaltschloß gemäß Fig. 5 in ausgelöstem Zustand,
Fig. 8 ein Schaltschloß gemäß Fig. 5 mit Kontaktbrücke,
welche durch einen Schlagstift ausgelenkt ist
(Öffnungsstellung der Kontaktstelle),
Fig. 9 eine Isolierstoffplatte der Lichtbogenlöschkammer
und
Fig. 10 ein Schaltschema eines erfindungsgemäßen Selbst
schalters.
In Fig. 1 ist das Innere eines erfindungsgemäßen Selbstschal
ters in geöffnetem zweiteiligen schalenförmigen Gehäuse in
Schmalbauweise dargestellt, der auf seine Gehäuseunterkante 10
aufgestellt ist. Im Bereich einer ersten Anschlußklemme 11
mit Schraube 12 befindet sich ein im Schnitt dargestelltes Schlag
ankersystem 13. Dieses besteht aus einer Magnetspule 14, die
als Drahtwicklung ausgebildet ist, einem Eisenjoch 15, einem
Schlagstift 16, einem nicht dargestellten Magnetkern, einem
Magnetanker 17 und einer Metallhülse 18, die zwischen Magnet
spule 14 einerseits und Magnetkern und Magnetanker 17 anderer
seits liegt und in der sich der Magnetanker 17 bewegt. Der
Magnetanker 17 trägt an seinem aus der Magnetspule 14 heraus
ragenden Ende eine Permanentmagnetfesselung, welche aus einem
in den Magnetanker 17 eingelassenen Permanentmagnet 19 und
einem ferromagnetischen Halteblech 20 besteht. Das eine Ende
21 des Magnetspulendrahtes ist mit der ersten Anschlußklemme
11 verbunden. An dem anderen Ende 22 des Magnetspulendrahtes
ist eine Lichtbogenleitschiene 23 befestigt, welche ein orts
festes Kontaktstück 24 trägt.
Zwischen Gehäuseunterkante 10 und dem Schlagankersystem 13
befindet sich, getrennt durch einen Isolierstoffsteg 92, eine
Lichtbogenlöscheinrichtung, welche aus den beiden (Lichtbogen-)Leitschienen
23 und 26, dem dazwischenliegenden Löschblechstapel 27 und
einer Isolierstoffplatte 28 mit Durchbrüchen 29 besteht. Die
Enden 30 der Deionbleche des Löschblechstapels 27 ragen über
die Enden 31 der Leitschienen 23 und 26 hinaus. Die Lichtbogen
kammer ist durch zwei Keramikplatten 32, von denen nur eine
sichtbar ist, abgedeckt. In der Seite des Schaltergehäuses,
der die Enden 30 der Deionbleche zugewandt sind, befindet sich
ein labyrinthartiges System aus Entlüftungsöffnungen 33,
welches durch versetzte Stege gebildet wird und einen Gasdruck
ausgleich ermöglicht. Hinter der dargestellten Lichtbogenlösch
einrichtung ist eine verdeckte, und daher nichtdargestellte
identische Lichtbogenlöscheinrichtung vorhanden. Beide Licht
bogenlöscheinrichtungen sind durch eine Trennwand aus Isolier
stoff galvanisch voneinander getrennt. Ihre beiden unteren
Leitschienen 26 sind jedoch miteinander elektrisch verbunden.
Die obere Leitschiene der nicht dargestellten hinteren Licht
bogeneinrichtung (die der Leitschiene 23 entspricht), trägt
ebenfalls ein ortsfestes Kontaktstück (entsprechend dem Kontakt
stück 24). Sie ist mit einer isoliert geführten starren Ver
bindungsleitung 34 mit dem eingespannten Ende eines als Über
laststromauslöser dienenden Thermobimetallstreifens 35 verbunden,
welcher im Bereich einer zweiten Anschlußklemme 40 in etwa
parallel zur Gehäusewand befestigt ist.
Am freien Ende des Thermobimetallstreifens 35 ist eine Gewin
debohrung angebracht, in die eine vom Schalteräußeren (durch
entsprechende nicht dargestellte Öffnungen) her zugängliche
Einstellschraube 36 eingeschraubt ist. Im Falle der Erwärmung
durch einen Überlaststrom biegt sich das Thermobimetall 35 mit
seinem freien Ende in Richtung Schaltermitte aus, so daß die
Einstellschraube 36 gegen einen Auslösehebel 37 des Schalt
schlosses 49, das weiter unten beschrieben wird, drückt und
dieses auslöst. An dem freien Ende des Thermobimetalls 35 ist
außerdem eine flexible Verbindungsleitung 38 befestigt, deren
anderes Ende mit einem starren Verbindungsleiterstück 39
verbunden ist. Das Verbindungsleiterstück 39 führt zu der
zweiten Anschlußklemme 40.
Zwischen dem Schlagankersystem 13 und dem Thermobimetallstreifen 35
befindet sich das Schaltschloß 49 des Selbstschalters, welches
anhand der Fig. 6 bis Fig. 8 eingehend beschrieben wird. Das
Handbetätigungsorgan 60 des Schaltschlosses 49 ragt nach oben
etwa mittig aus der Schalterfrontseite 91 heraus. Neben dem
Handbetätigungsorgan 60 ist in der Schalterfrontseite 91 ein
Schauglas 94 eingelassen, unter dem sich ein von außen sicht
barer Schaltstellungsanzeiger 93 befindet. Der Schaltstellungsanzeiger
93 weist einen roten und einen grünen Bereich auf und
zeigt die Lage der beweglichen Kontaktstücke 42 (Hauptkontakt
stelle 25, 84 offen oder geschlossen) an. Links neben dem
Schaltschloß 49 und an diesem befestigt sowie drehbar gelagert
befindet sich ein gabelförmig ausgebildeter Kontakthebel 41
mit zwei Schenkeln 59, der anhand der Fig. 4 und Fig. 5
näher beschrieben wird. Der Kontakthebel 41 weist an seinen
beiden Schenkeln 59 je ein bewegliches Kontaktstück 42 auf.
Mit den beiden ortsfesten Kontaktstücken 24 bilden diese zwei
Hauptkontaktstellen 25, 84, von denen jedoch nur eine sichtbar
ist.
Zwischen Schaltschloß 49 und Thermobimetallstreifen 35 einer
seits und Gehäuseunterkante 10 andererseits ist schließlich im
Bereich der zweiten Anschlußklemme 40 der Kurzschlußstromauslöser
angeordnet, der als sogenannter Selektivschutzauslöser ausgeführt
ist. Er besteht aus einem schraubenförmig aufgewickelten
Widerstandsdraht (Widerstand 43), einem Thermobimetall (Auslöseelement) 44,
dessen eines Ende 45 im Schaltergehäuse befestigt ist, einer
Hilfskontaktstelle 46 und einem als Schlagankersystem ausgebil
deten magnetischen Endauslöser 47. Elektrisch sind diese
Elemente folgendermaßen miteinander verbunden: ein Ende des
Widerstandsdrahtes 43 ist sowohl mit einer an der unteren
Leitschiene 26 angeformten Fahne 48 als auch mit der oberen
der beiden Gehäuseplatinen 71, zwischen denen das Schaltschloß
49 liegt, verlötet. Das andere Ende des Widerstandsdrahtes 43
ist mit dem festen, eingespannten Ende 45 des Thermobimetalls
44 verbunden. Das freie Ende des Thermobimetalls 44 trägt ein
erstes Kontaktstück 50 der Hilfskontaktstelle 46. Außerdem ist
das freie Ende des Thermobimetalls 44 mit dem Verbindungs
leiterstück 39 durch eine flexible Verbindungsleitung 51
verbunden. Dem ersten Kontaktstück 50 liegt ein zweites Kontakt
stück 52 gegenüber, das auf einem im Schaltergehäuse fest
eingespanntem Kupferwinkel 53 befestigt ist. Auf dem Kupfer
winkel 53 ist außerdem ein Ende 54 des Spulendrahtes des
magnetischen Endauslösers 47 befestigt. Das andere Ende 55 des
Spulendrahtes ist mit der Fahne 48 und der unteren Leitschiene
26 verbunden. Der Schlagstift 56 des in einem Magnetjoch
gefaßten magnetischen Endauslöser 47 ist so ausgerichtet, daß
er im Falle der Auslösung des magnetischen Endauslösers 47
ebenfalls, wie die Einstellschraube 36 des Thermobimetallstreifens 35,
auf den Auslösehebel 37 einwirkt.
Die in Fig. 1 dargestellte Anordnung der Bauelemente des
Selbstschalters stellt eine besonders günstige Lösung dar. Die
Zuordnung der Bauelemente ist funktionsgerecht. Die den Strom
führenden elektrischen Leitungen sind kurz. Die Betätigung des
Kontakthebels 41 durch den Schlagstift 16 bzw. die Betätigung
des Auslösehebels 37 durch die Einstellschraube 36 des Thermo
bimetallstreifens 35 bzw. des Schlagstiftes 56 erfolgt direkt und ohne
zusätzliche Hebel. Die Raumausnutzung im Schaltergehäuse ist
optimal. Die Montage der Bauelemente kann problemlos erfolgen.
Eine einwandfreie Zugänglichkeit der von außen zu betätigenden
Anschluß-, Einstellungs- und Bedienungsorgane des Selbstschalters
ist gewährleistet.
Im folgenden wird die Funktionsweise des in Fig. 1 darge
stellten Selbstschalters beschrieben. Der Selbstschalter ist
in der Einschaltstellung dargestellt, bei der die Hauptkontakt
stellen 25, 84 geschlossen sind. Der zu überwachende Strom
nimmt innerhalb des Selbstschalters folgenden Verlauf: Er
tritt durch die erste Anschlußklemme 11 in den Selbstschalter
ein. Er fließt dann durch die Magnetspule 14 des Schlaganker
systems 13 über die erste Hauptkontaktstelle 25, dann über den
gabelförmig ausgebildeten Kontakthebel 41 zur zweiten Hauptkontakt
stelle 84, die nicht dargestellt ist, dann über die starre
Verbindungsleitung 34 zum Thermobimetallstreifen 35, durch diesen
hindurch über die flexible Verbindungsleitung 38 zum Verbindungs
leiterstück 39 und schließlich zur zweiten Anschlußklemme 40,
von wo aus der Strom den Selbstschalter wieder verläßt. Ein
Teilstrom wird an dem Kontakthebel 41 verzweigt. Er fließt
über die das Schaltschloß abdeckende Gehäuseplatine 71 zum
Widerstand 43, durch diesen hindurch in das Thermobimetall 44
und wird dann über die flexible Verbindungsleitung 51 und das
Verbindungsleiterstück 39 ebenfalls zur zweiten Anschlußklemme
40 geleitet.
Im Falle eines Überlaststromes biegt sich der Thermobimetallstreifen
35 aus, wodurch die Einstellschraube 36 gegen den Auslösehebel
37 des Schaltschlosses drückt und diesen auslenkt. Hierdurch
wird die Entklinkung des Schaltschlosses 49 ausgelöst. Ein
doppelschenkliger Kontaktöffnungshebel 57 des Schaltschlosses
49 wird beschleunigt und reißt mittels seiner beiden Nasen 58,
die je hinter einen Schenkel 59 des zweischenkligen
Kontakthebels 41 greifen, den Kontakthebel 41 in Richtung Schaltschloß 49
und öffnet somit die Hauptkontaktstellen 25, 84. Durch
die Öffnung der beiden Hauptkontaktstellen 25, 84 bildet
sich in jeder der beiden Löschkammern je ein Lichtbogen aus,
der jeweils von dem beweglichen Kontaktstück 42 auf die
untere Leitschiene 26 springt, dann zwischen der oberen
Leitschiene 23 und der unteren Leitschiene 26 brennt und
in den jeweiligen Löschblechstapel 27 getrieben wird.
Hier werden die Lichtbögen gelöscht, womit der Stromfluß
durch den Selbstschalter unterbrochen ist. Durch die Reihenan
ordnung von zwei Lichtbogenkammern liegt die gesamte Licht
bogenspannung deutlich über der Nennspannung, so daß eine
schnelle Löschung der Lichtbögen erfolgt.
Im Falle eines Kurzschlußstromes ergeben sich zwei Möglich
keiten der Kontaktöffnung und zwar eine kurzzeitige, die durch
das Schlagankersystem 13 hervorgerufen wird, und eine bleibende,
die zunächst ebenfalls durch das Schlagankersystem 13 einge
leitet wird und durch den Kurzschlußstromauslöser über den
Auslösehebel 37 des Schaltschlosses 49 ausgelöst wird.
Im Falle eines Kurzschlußstromes reißt sich der Magnetanker 17
von der Permanentmagnetfesselung (die nur ein Losreißen ab
einer bestimmten, gleichbleibenden Kurzschlußstromhöhe erlaubt),
los, treibt den Schlagstift 16 an, welcher direkt und unver
zögert auf den Kontakthebel 41 schlägt und die beiden beweg
lichen Kontaktstücke 42 von den ortsfesten Kontaktstücken 24 ab
hebt. Das Schaltschloß 49 wird hierdurch nicht ausgelöst. Der
Kontaktöffnungshebel 57 verharrt in seiner Lage. Es bilden sich,
wie oben beschrieben, zwei Lichtbögen aus, die in die Löschblech
stapel 27 laufen. Bei Öffnung der beiden Hauptkontaktstellen 25,
84 steigt der Spannungsabfall über den Hauptkontaktstellen 25,
84 erheblich an (Lichtbogenspannung). Hierdurch ergibt sich ein
erhöhter Spannungsabfall über dem Kurzschlußstromauslöser, der
parallel zu der mit dem Thermobimetallstreifen 35 in Reihe liegenden
Hauptkontaktstelle 84 geschaltet ist. Dies bewirkt einen erhöh
ten Stromfluß durch den Kurzschlußstromauslöser, welcher eine
Erwärmung des Thermobimetalls 44 verursacht.
Das Thermobimetall 44 ist so ausgelegt, daß seine temperatur
bedingte Auslenkung nicht schon bei kleinen Kurzschlußströmen
zum Schließen der Hilfskontaktstelle 46 führt. Dies geschieht
nur dann, wenn entweder der Kurzschlußstrom einen vorgegebenen
Wert überschreitet oder wenn er in einem längeren Zeitraum
ansteht, das heißt, wenn ein bestimmter Durchlaßwert ∫i² dt
überschritten wird.
Sofern der Durchlaßwert nicht ausreicht, um die Hilfskontakt
stelle 46 zu schließen, entklinkt der Kurzschlußauslöser nicht
das Schaltschloß 49. Nach Verlöschen der Lichtbögen oder nach
Absinken des Schalterstromes auf einen kleinen Wert fällt das
Schlagankersystem 13 ab und der Kontakthebel 41 schließt wieder
die Hauptkontaktstellen 25, 84.
Sofern jedoch der Durchlaßwert einen vorgegebenen Wert über
schreitet, wird die Hilfskontaktstelle 46 geschlossen. Der
magnetische Endauslöser 47 liegt damit parallel zu der mit dem
Thermobimetall 44 in Reihe liegenden Hauptkontaktstelle 84 und
quasi an der Lichtbogenspannung der verdeckten, nicht dargestell
ten Lichtbogenkammer. Die Lichtbogenspannung zieht einen Strom
durch den magnetischen Endauslöser 47 und treibt damit den
Schlagstift 56 an, welcher auf den Auslösehebel 37 des Schalt
schlosses 49 einwirkt und das Schaltschloß 49 entklinkt. Der doppelschenke
lige Kontaktöffnungshebel 57 wird in das Schaltschloßgehäuse
gezogen und verhindert mittels seiner Nasen 58, die den doppel
schenkeligen Kontakthebel 41 zurückhalten, ein Schließen der
Hauptkontaktstellen 25, 84. Damit ist der Stromfluß durch den
Selbstschalter bleibend unterbrochen. Die Hauptkontaktstellen
25, 84 können nur durch Betätigung des Handbetätigungsorganes 60
wieder geschlossen werden.
Um eine zuverlässige Auslösung des Kurzschlußstromauslösers bei
einem vorgegebenen Durchlaßwert ∫i² dt zu gewährleisten, muß
dafür Sorge getragen werden, daß der Spannungsabfall über dem
Kurzschlußstromauslöser unter gleichen Bedingungen immer wieder
gleiche Werte annimmt. Es ist hierfür vorteilhaft, wie oben
beschrieben, die Spannung an einem zwischen zwei in Reihe
geschalteten Lichtbogenkammern befindlichen Potential abzu
greifen. Außerdem muß es vermieden werden, daß der Lichtbogen
nach Eintritt in den Löschblechstapel 27 wieder aus diesem
austreten kann. Dies wird einerseits dadurch erreicht, daß der
Löschblechstapel 27 allseits, bis auf die Eintrittsseite des
Lichtbogens, durch Isolierstoffplatten 28 umgeben ist. Außerdem
stehen die Deionbleche des Löschblechstapels 27 über die Leit
schienenenden 23, 26 hinaus, so daß ein Herauswandern des Licht
bogens über die Deionblechenden 30 vermieden wird. Schließlich
wird solch ein Herauswandern des Lichtbogens dadurch erschwert,
daß an der der Eintrittsseite des Lichtbogens abgewandten Seite
des Löschblechstapels 27 eine Isolierstoffplatte 28 angebracht
ist, die vorzugsweise aus einem bei Erwärmung stark gasenden
Material, zum Beispiel aus Plexiglas, besteht. Diese Isolier
stoffplatte 28, die in Fig. 9 näher dargestellt ist, weist
zur Entlüftung der Lichtbogenkammer an ihrem Rand Durchbrüche
29 auf. Ein Druckausgleich mit dem Schalteräußeren kann über
Entlüftungsöffnungen 33, die labyrinthartig durch versetzte
Stege im Schaltergehäuse ausgebildet sind, erfolgen. Um eine
zuverlässige Auslösung des Kurzschlußstromauslösers für einen
vorgegebenen Durchlaßwert sicherzustellen, ist es ebenfalls
wichtig, daß die beiden Hauptkontaktstellen 25, 84 gleichzeitig
öffnen und schließen und in geschlossener Stellung einen
gleichen Anpreßdruck der beweglichen Kontaktstücke 42 aufweisen.
Hierfür wird eine besondere Ausgestaltung des Kontakthebels 41
sowie dessen Aufhängung durch die Fig. 4 und 5 beschrieben.
Aus der Fig. 1 geht hervor, daß das Thermobimetall 44 des
Kurzschlußstromauslösers teilweise parallel zu dem Verbindungs
leiterstück 39 angeordnet ist. Insbesondere weil das Thermo
bimetall 44 ferromagnetisch ist, wird es durch das Magnetfeld
des stromdurchflossenen Verbindungsleiterstückes 39 angezogen.
Hierdurch wird bei hohen Strömen die thermische Ausbiegung des
Thermobimetalles 44 unterstützt.
Die Fig. 3 zeigt das Durchlaßdiagramm für einen erfindungs
gemäßen Selbstschalter wie er oben beschrieben wurde. Diesem
Diagramm liegt eine Selektivschutzanordnung zugrunde (Fig. 2),
bei der zwischen dem Netz N und einem Verbraucher VB eine Schmelz
sicherung SS, ein Hauptleitungsschutzschalter HS und ein Lei
tungsschutzschalter LS angebracht sind. Zu dem Leitungsschutz
schalter LS können im Prinzip weitere Leitungsschutzschalter
mit Verbrauchern parallelgeschaltet sein. Die Kennlinie D SS der
Fig. 3 stellt die Schmelzkennlinie der Sicherung SS dar. Die
doppelt ausgezogene Kennlinie D HS bezeichnet die Durchlaßkennlinie
eines erfindungsgemäßen Hauptleitungsschutzschalters HS und
liegt im gesamten dargestellten Bereich deutlich unterhalb der
Schmelzkennlinie D SS der Sicherung SS. Die stark durchgezogene
Kennlinie D LS ist die Durchlaßkennlinie des Leitungsschutzschalters
LS, sie liegt ihrerseits deutlich unter der Durchlaßkennlinie D HS
des Hauptleitungsschutzschalters HS.
Die Kennlinie D HS des Hauptleitungsschutzschalters HS setzt sich
aus drei Bereichen zusammen. Im Bereich zwischen I = 0 und I =
I B ist ausschließlich die Auslösekennlinie A HS1 des Überlaststrom
auslösers, hier des Thermobimetallstreifens 35, maßgeblich.
In diesem Bereich wird der Stromfluß nur dann unterbrochen,
wenn für einen Überlaststrom der entsprechende Durchlaßwert
∫i² dt der Auslösekennlinie A HS1 überschritten wird. Bei Über
strömen, die größer als I B sind, spricht das Schlagankersystem
13 an und führt zu einer Öffnung der Hauptkontaktstellen 25, 84.
Bei Schaltern gemäß dem Stand der Technik wird damit gleichzei
tig das Schaltschloß 49 ausgelöst, was zu einer dauerhaften
Öffnung der Hauptkontaktstellen 25, 84 führt. Für diese Schalter
ist die gestrichelt gezeichnete Durchlaßkennlinie D ST maß
geblich. Bei dem erfindungsgemäßen Selbstschalter öffnet das
Schlagankersystem 13 bei Auftreten eines Überstromes, der
größer ist als I B , ebenfalls die Hauptkontaktstellen 25, 84. Das
Schlagankersystem 13 löst jedoch nicht das Schaltschloß 49 aus,
so daß sich die Hauptkontaktstellen 25, 84 nach Abklingen des
Überstromes wieder schließen. Das Schaltschloß 49 wird erst
dann ausgelöst, wenn das Thermobimetall 44 des Kurzschluß
stromauslösers die Hilfskontaktstelle 46 schließt (bei I I K ).
Die Auslösekennlinie dieses Thermobimetalles 44 ist in Fig. 3
mit A HS2 dargestellt. Sie ist im Strombereich zwischen I B und
I K für den Durchlaß des erfindungsgemäßen Selbstschalters
maßgeblich.
Erst bei Kurzschlußströmen, die größer sind als I K , also bei
Auslösung des Schaltschlosses 49, wird der Teil der Durchlaß
kennlinie wirksam, der gemäß dem Stand der Technik im wesent
lichen von den Löscheigenschaften der Lichtbogenlöscheinrichtun
gen abhängt. Die Kennlinie D HS des erfindungsgemäßen Selbstschal
ters, hier Hauptleitungsschutzschalter, ist oberhalb des Aus
lösestromwertes I K leicht gekrümmt und ansteigend.
Die Durchlaßkennlinien D LS und D′ LS stellen die Strombegren
zungseigenschaften eines Leitungsschutzschalters dar. Die
Kennlinie D′ LS charakterisiert die Eigenschaften eines
Leitungsschutzschalters, dessen strombegrenzende Wirkung nicht
durch vorgeschaltete Leitungsschutzschalter unterstützt wird,
während die untere durchgezogene Kennlinie D LS sich auf einen
Leitungsschutzschalter LS bezieht, dem ein erfindungsgemäßer
Hauptleitungsschutzschalter HS vorgeschaltet ist. Unterhalb
eines Stromwertes I A ist für die Durchlaßkennlinie die Aus
lösekennlinie A LS des Überlaststromauslösers des Leitungsschutz
schalters LS maßgeblich, während bei Stromwerten größer als I A
der Kurzschlußstromauslöser des Leitungsschutzschalters LS
wirksam wird. Bei Kurzschlußstromwerten oberhalb I B wird die
strombegrenzende Wirkung des Leitungsschutzschalters LS durch
die in dem Hauptleitungsschutzschalter HS aufgebaute Bogenspan
nung unterstützt, so daß die Durchlaßkennlinie D LS unter der
Durchlaßkennlinie D′ LS eines für sich betrachteten Leitungs
schutzschalter LS liegt. Damit wird die Selektivität der Leitungs
schutzschalterkaskade zusätzlich verbessert.
Die Fig. 4 und die Fig. 5 stellen einen gabelförmig und
symmetrisch ausgebildeten Kontakthebel 41 dar. Er besteht aus
einem U-förmigen Kontaktteil 61, dessen beide Schenkel 59 die
beweglichen Kontaktstücke 42 tragen, und an dessen Verbindungs
schenkel 62 zwei Winkelstücke befestigt sind, deren jeweils
erster Winkelschenkel 64 flach auf dem U-förmigen Kontaktteil
61 aufliegt und mittels Durchzugnieten 65 miteinander verbunden
sind, und deren jeweils zweiter Winkelschenkel 66 hierzu senk
recht in der Symmetrieebene 67 liegt. Die beiden in der Symme
trieebene 67 liegenden zweiten Winkelschenkel 66 sind mittels
Durchzugnietung 68 miteinander verbunden.
Der Kontakthebel 41 ist auf einer ortsfesten Achse 70 in seiner
Lagerstelle 69 drehbar gelagert. Die ortsfeste Achse 70 ist an
den beiden, das Schaltschloß 49 abdeckenden Platinen 71 befestigt.
An dem Kontakthebel 41 greift eine Pendelachse 72, welche drei
Rillen 73 aufweist, an deren beiden Pendelachsenenden je
ein Ende einer Kontaktanpreß-Zugfeder 74 eingehängt ist. Die
jeweils anderen Enden der Kontaktanpreß-Zugfedern 74 sind in
jeweils einem an den Platinen 71 angeformtem ortsfesten Wider
lager 75 eingehängt.
Sofern die Hauptkontaktstellen 25, 84 geschlossen sind, drückt
die Kontaktanpreß-Zugfeder 74 den Kontakthebel 41 gegen das
ortsfeste Kontaktstück 24. Die Kontaktanpreß-Zugfeder 74 steht
hierbei unter einer Vorspannung. Die Verbindungslinie zwischen
der Lagerstelle der Pendelachse 72 und der Lagerstelle 69 des
Kontakthebels 41 und die Verbindungslinie zwischen der Lager
stelle der Pendelachse 72 und dem ortsfesten Widerlager 75
schließen einen spitzen Winkel ein. Diese Anordnung hat den
Vorteil, daß bei Öffnung der Hauptkontaktstellen 25, 84 (Abheben
des Kontakthebels 41 von den ortsfesten Kontaktstücken 24) die
dieser Bewegung entgegenwirkende Federkraft nicht wesentlich
ansteigt, sondern ungefähr konstant bleibt. Hierdurch wird eine
saubere Kontaktöffnung insbesondere durch das Schlagankersystem
13 (die weiter unten beschrieben wird), unmittelbar beim An
sprechwert gewährleistet.
Durch die beschriebene Ausbildung und Aufhängung des Kontakthebels
41 kann dieser eine Pendelbewegung ausführen. Die Pendelbewegung
wird durch die Ausbildung einer schmalen Lagerstelle 69, deren
Breite weniger als 2 mm betragen kann, begünstigt. Hierdurch
ist eine konstante Kontaktandruckkraft auf beide Hauptkontakt
stellen 25, 84 gewährleistet. Die Pendellagerung ermöglicht
außerdem einen Ausgleich bei unterschiedlichem Kontaktabbrand.
Die Fig. 6, Fig. 7 und Fig. 8 stellen das Schaltschloß 49
in verschiedenen Schaltzuständen dar. Die Fig. 6 zeigt das
Schaltschloß 49 in gespanntem Zustand, die Fig. 7 zeigt es
in ausgelöstem Zustand und die Fig. 8 zeigt es in gespanntem
Zustand, jedoch bei geöffneten Hauptkontaktstellen 25, 84 was
durch die Einwirkung des Schlagstiftes 16 des Schlagankersys
tems 13 erfolgt.
Die Funktionsweise des Schaltmechanismus ist folgende. Die
Auslösung erfolgt immer über den Auslösehebel 37 oder das
Handbetätigungsorgan 60. Durch Drehung des Auslösehebels 37 in
Pfeilrichtung A wird der Klinkenhebel 89 freigegeben und dreht sich
in Pfeilrichtung B. Hierdurch wird die Achse 76 des aus zwei
Laschen 77, 78 bestehenden ersten Kniegelenkes freigegeben und
gleitet in dem Langloch 79 im Klinkenhebel 89 nach oben. Das
Handbetätigungsorgan 60 dreht sich unter Wirkung einer nicht
dargestellten Feder in Pfeilrichtung C in seine Ausschaltstellung
(Fig. 7). Das zweite Kniegelenk, bestehend aus dem Kontakt
öffnungshebel 57 und einer Lasche 80, knickt unter der Wirkung
der Schaltzugfeder 81 ein, indem die Achse 82 nach oben aus
wandert. Der doppelschenkelige Kontaktöffnungshebel 57 weist an
seinen freien Schenkelenden je eine Nase 58 auf, die je hinter
einen Schenkel 59 des Kontakthebels 41 greift. Durch die Aus
lösung des Schaltschlosses 49 wird der Kontaktöffnungshebel 57
in dem Langloch 83 geführt und zieht mittels seiner Nasen 58
den gabelförmig ausgebildeten Kontakthebel 41 mit den beweglichen
Kontaktstücken 42 von den ortsfesten Kontaktstücken 24 weg,
wodurch die Hauptkontaktstellen 25, 84 geöffnet werden.
In Fig. 7 ist die Ausstellung des Schaltschlosses 49 darge
stellt, wobei sich der Klinkenhebel 89 wieder in seinem ver
klinkungsbereiten Zustand befindet.
Wie oben ausgeführt wurde, wird die Auslösung des Schaltschlos
ses 49 nur durch den Thermobimetallstreifen 35 oder den Schlagstift 56
des magnetischen Endauslösers 47 bewirkt, das heißt bei Auftre
ten eines Überstromes bzw. eines Kurzschlußstromes, dessen
Durchlaßwert größer ist als D K (siehe Fig. 3). Bei Kurzschlußströmen
mit kleinerem Durchlaßwert erfolgt lediglich eine Öffnung der
Hauptkontaktstellen 25, 84. Dies geschieht, wie Fig. 8 zeigt,
dadurch, daß der Schlagstift 16 des Schlagankersystems 13
direkt auf den Verbindungsschenkel 62 des U-förmigen Kontakt
teiles 61 (Fig. 5) schlägt und damit den Kontakthebel 41 mit
den beweglichen Kontaktstücken 42 von den ortsfesten Kontakt
stücken 24 abhebt. Eine Auslösung des Schaltschlosses 49 findet
hierdurch nicht statt.
Die Aufhängung des Kontakthebels 41 an den Platinen 71 des
Schaltschlosses 49 ist so gestaltet, daß durch den Schlagstift
16 der Kontakthebel 41 weiter auslenken kann, als dies bei
Kontaktöffnung durch den Kontaktöffnungshebel 57 mittels dessen
Nasen 58 möglich ist. Durch dieses Überschreiten des Kontakt
öffnungsmaßes wird bei auftretenden Kurzschlußströmen die
momentane Lichtbogenstrecke vergrößert. Dies führt zu einer
verbesserten Strombegrenzung.
In den beiden, das Schaltschloß 49 abdeckenden Platinen 71 ist
eine Kupplungsachse 95 gelagert, an die ein Hebel 96 angeformt
ist, der hinter ein Ende 97 des Auslösehebels 37 greift. Nach
Ausbrechen entsprechender vormarkierter Stellen im Selbstschalter
gehäuse kann die Kupplungsachse 95 als Verbindungsglied zu
benachbarten Leistungsschutzschaltern dienen. Bei Auslösung
eines benachbarten Leistungsschutzschalters kann über die
Kupplungsachse 95 der Auslösehebel 37 des erfindungsgemäßen
Selbstschalters betätigt und das Schaltschloß 49 ausgelöst
werden.
Die Fig. 9 zeigt eine vergrößert dargestellte Isolierstoff
platte 28, die an den Enden 30 der Deionbleche zur Vermeidung
eines Lichtbogenaustrittes angebracht ist. Die Isolierstoff
platte 28 weist allseitig Durchbrüche 29 auf, die der Entlüftung
der Lichtbogenkammer dienen. Die Isolierstoffplatte 28 be
steht aus Plexiglas. Dieses Material ist bei Erwärmung stark
gasend und verursacht hierdurch bei Auftritt eines Lichtbogens
in der Lichtbogenlöschkammer einen Druckaufbau in der Lichtbogen
löschkammer und eine intensive Kühlung des Lichtbogens, womit
die Löschwirkung unterstützt wird.
Die Fig. 10 zeigt ein Schaltschema eines erfindungsgemäßen
Selbstschalters. Der Strom tritt über eine erste Anschluß
klemme 11 in den Schalterstromkreis ein. Er fließt durch das
Schlagankersystem 13 zur ersten, in geöffnetem Zustand darge
stellten Hauptkontaktstelle 25, welcher eine Lichtbogenlösch
einrichtung mit Lichtbogenleitschienen 23, 26 und Löschblech
stapel 27 parallelgeschaltet ist. Dieser ersten Hauptkontaktstelle
25 ist eine zweite Hauptkontaktstelle 84, die identisch wie die
erste Hauptkontaktstelle 25 aufgebaut ist, in Reihe geschaltet.
Beide Hauptkontaktstellen 25, 84 sind durch einen starren Kontakt
hebel 41 miteinander verbunden. Von dem ortsfesten Kontaktstück
24 der zweiten Hauptkontaktstelle 84 führt der Strompfad über
eine Verbindungsleitung 34 zu einem Thermobimetallstreifen 35, von
diesem über eine flexible Verbindungsleitung 38 zu einem star
ren Verbindungsleiterstück 39 und der zweiten Anschlußklemme
40. Zwischen den beiden Hauptkontaktstellen 25, 84 befindet sich
ein als Fahne 48 ausgebildeter Lötstützpunkt, an dem ein Teil
des Stromes abgezweigt wird. Dieser fließt durch einen Wider
stand 43 mit positivem Temperaturkoeffizienten, ein Thermo
bimetall 44, eine flexible Verbindungsleitung 51 zu der zweiten
Anschlußklemme 40. An der Fahne ist außerdem ein Ende 54 des
Spulendrahtes eines magnetischen Endauslösers 47 befestigt. Das
andere Ende 55 des Spulendrahtes führt zu einem festen Kontakt
stück 52, dem ein Kontaktstück 50 gegenüberliegt, das am freien
Ende des Thermobimetalls 44 angebracht ist. Die beiden Kontakt
stücke 50, 52 bilden eine im offenen Zustand dargestellte Hilfs
kontaktstelle 46.
Die Anordnung, bestehend aus Widerstand 43, Thermobimetall 44,
magnetischen Endauslöser 47 und Hilfskontaktstelle 46 wird hier
als Selektivschutzauslöser bezeichnet.
Die Wirkungsweise der durch das Schaltschema angegebenen An
ordnung ist folgende: fließt durch die Anordnung - über das
Schlagankersystem 13, die beiden Hauptkontaktstellen 25, 84 und
den Thermobimetallstreifen 35 - ein Überlaststrom, so lenkt der
Thermobimetallstreifen 35 aus und verursacht, wie die Wirkungslinie 85
andeutet, eine Auslösung des Schaltschlosses 49. Dies führt zu
einer bleibenden Öffnung der Hauptkontaktstellen 25, 84. Im
Falle eines Kurzschlußstromes bewirkt das Schlagankersystem 13,
wie die Wirkungslinie 86 andeutet, eine sofortige und direkte
Öffnung der Hauptkontaktstellen 25, 84. Der Selektivschutzauslöser
wird erst wirksam, wenn im Falle eines Kurzschlußstromes die
Hauptkontaktstellen 25, 84 geöffnet sind und je ein Lichtbogen
brennt und wenn der Durchlaßwert eines Kurzschlußstromes einen
vorgegebenen Wert (Durchlaßwert D K in Fig. 3) überschreitet.
Dies kann entweder der Fall sein, wenn der Kurzschlußstrom sehr
groß ist, oder wenn der Kurzschlußstrom über längere Zeit
ununterbrochen oder in kurz aufeinanderfolgenden Intervallen
auftritt. Das Thermobimetall 44 lenkt dann so weit aus, daß die
Hilfskontaktstelle 46 geschlossen wird. In diesem Fall wird der
magnetische Endauslöser 47 in den Hilfsstromkreis eingeschaltet.
Er spricht an und löst, wie die Wirkungslinie 87 andeutet, das
Schaltschloß 49 aus. Wie im Falle eines Überstromes führt auch
dies (Wirkungslinie 88) zu einer bleibenden Öffnung der Haupt
kontaktstellen 25, 84. Das Schließen der Hauptkontaktstellen
25, 84 ist dann lediglich durch das Handbetätigungsorgan 60 über
das Schaltschloß 49 möglich.
Wie schon aus den Auslösekennlinien A HS1 und A HS2 der Thermo
bimetalle 35, 44 ersichtlich ist, ist das Thermobimetall 44 des
Selektivschutzauslösers empfindlicher als das Thermobimetall
35, welches im Hauptstromkreis liegt.
Der positive Temperaturkoeffizient des Widerstandes 43 schützt
das Thermobimetall 44 vor großen Überströmen.
Claims (30)
1. Selbstschalter mit einem Überstrom- und einem
Kurzschlußstromauslöser, die auf ein Schaltschloß (49)
zum Zwecke einer Auslösung einer Stromunterbrechung einwirken,
mit zwei Hauptkontaktstellen (25, 84),
die durch zwei auf einem beweglich gelagerten
Kontakthebel (41) befestigten beweglichen Kontaktstücken
(42) gebildet sind,
mit einem zusätzlichen Schlagankersystem (13) mit
einer Magnetspule (14), einem Magnetkern, einem Magnet
anker (17) und einem Schlagstift (16), der bei Kurz
schlußströmen direkt und unverzögert auf den beweglichen
Kontakthebel (41) schlägt und damit die
beweglichen Kontaktstücke (42) von den
ortsfesten Kontaktstücken (24) schnell und kurzzeitig ab
hebt, dadurch gekennzeichnet,
daß der als Selektiv schutzauslöser ausgebildete Kurzschlußstromauslöser des Selbstschalters zwischen der dem bewegli chen Kontaktstück (42) der ersten Hauptkontaktstelle (25) zugeordneten Lichtbogenleitschiene (26) sowie einer zweiten Anschlußklemme (40) des Selbstschalters elek trisch angeschlossen ist und parallel zu der zweiten Hauptkontaktstelle (84) und dem Überstromauslöser, wel che in Reihe angeordnet sind, liegt,
daß der Kurzschluß stromauslöser aus einem mit einem elektrischen Wider stand (43) in Reihe geschalteten temperaturempfindli chen, einseitig eingespannten Auslöseelement (44), ins besondere einem Thermobimetall, und einem magnetischen Endauslöser (47) besteht,
daß die freie, dem Auslöseele ment (44) abgewandte Zuleitung des Widerstandes (43) an der Lichtbogengleitschiene (26) angeschlossen ist,
daß das nicht eingespannte Ende des Auslöseelementes (44) mit der zweiten Anschlußklemme (40) des Selbstschalters verbunden ist und ein erstes Kontaktstück (50) aufweist, dem ein zwei tes Kontaktstück (52) gegenüberliegt,
und daß parallel zu dieser Anordnung zwischen der Lichtbogenleitschiene (26) und dem zweiten Kontaktstück (52) die Spule des magnetischen Endauslösers (47) geschaltet ist, dessen Schlagstift (56) auf den Auslösehebel (37) des Schalt schlosses (49) einwirkt.
daß der als Selektiv schutzauslöser ausgebildete Kurzschlußstromauslöser des Selbstschalters zwischen der dem bewegli chen Kontaktstück (42) der ersten Hauptkontaktstelle (25) zugeordneten Lichtbogenleitschiene (26) sowie einer zweiten Anschlußklemme (40) des Selbstschalters elek trisch angeschlossen ist und parallel zu der zweiten Hauptkontaktstelle (84) und dem Überstromauslöser, wel che in Reihe angeordnet sind, liegt,
daß der Kurzschluß stromauslöser aus einem mit einem elektrischen Wider stand (43) in Reihe geschalteten temperaturempfindli chen, einseitig eingespannten Auslöseelement (44), ins besondere einem Thermobimetall, und einem magnetischen Endauslöser (47) besteht,
daß die freie, dem Auslöseele ment (44) abgewandte Zuleitung des Widerstandes (43) an der Lichtbogengleitschiene (26) angeschlossen ist,
daß das nicht eingespannte Ende des Auslöseelementes (44) mit der zweiten Anschlußklemme (40) des Selbstschalters verbunden ist und ein erstes Kontaktstück (50) aufweist, dem ein zwei tes Kontaktstück (52) gegenüberliegt,
und daß parallel zu dieser Anordnung zwischen der Lichtbogenleitschiene (26) und dem zweiten Kontaktstück (52) die Spule des magnetischen Endauslösers (47) geschaltet ist, dessen Schlagstift (56) auf den Auslösehebel (37) des Schalt schlosses (49) einwirkt.
2. Selbstschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elemente des Selbstschalters in einem zweiteiligen scha
lenförmigen Gehäuse in Schmalbauweise angeordnet sind.
3. Selbstschalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das zusätzliche Schlagankersystem (13) in unmit
telbarer Nachbarschaft zu der wenigstens einen Lichtbogenlösch
einrichtung und im Bereich einer ersten Anschlußklemme (11) an
geordnet ist.
4. Selbstschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der bewegliche Kontakthebel (41) an das
Schaltschloß (49) abdeckenden Platinen (71) drehbar
gelagert ist.
5. Selbstschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Schaltschloß (49) mit Handbetätigungs
organ (60), Auslösehebel (37), Kontaktöffnungshebel (57) und
Kontakthebel (41) so im Schaltergehäuse angeordnet ist, daß das
Handbetätigungsorgan (60) in etwa mittig aus der Schalterfront
seite (91) herausragt und daß der Kontakthebel (41) so vor der
Schlagstiftaustrittsöffnung des zusätzlichen Schlagankersystems
(13) angeordnet ist, daß bei Kurzschlußströmen der Schlagstift
(16) direkt auf den Kontakthebel (41) schlägt und die
Hauptkontaktstellen (25, 84) öffnet.
6. Selbstschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Auslösehebel (37) des Schaltschlosses (49)
und der Kontakthebel (41) an zwei diametral gegenüberliegenden
Seiten des Schaltschlosses (49) angeordnet sind und daß der
Überstromauslöser und der Kurzschlußstromauslöser in unmittelbarer
Nachbarschaft zu dem Auslösehebel (37) angeordnet sind und direkt
auf diesen einwirken.
7. Selbstschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Überstromauslöser und der Kurzschlußstrom
auslöser im Bereich einer zweiten Anschlußklemme (40) angeordnet
sind.
8. Selbstschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Magnetanker (17) des zusätzlichen Schlag
ankersystems (13) durch einen Permanentmagneten (19) in seiner
Ausgangslage zurückgehalten wird und sich erst nach Überschreiten
eines vorgegebenen Kurzschlußstromwertes losreißt und den Schlag
stift (16) antreibt.
9. Selbstschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Kontaktöffnungshebel (57) des Schalt
schlosses (49) nur bei Auslösung des Schaltschlosses (49) auf den
beweglichen Kontakthebel (41) einwirkt und das wenigstens eine
bewegliche Kontaktstück (42) von dem wenigstens einen ortsfesten
Kontaktstück (24) abhebt.
10. Selbstschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die zwei elektrisch in Reihe
geschalteten Hauptkontaktstellen (25, 84) des Selbstschalters mit je einer zugehörigen
Lichtbogenlöscheinrichtung ausgeführt sind.
11. Selbstschalter nach einem der Ansprüche 1-10, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Bildung der beiden Hauptkontaktstellen (25, 84) der Kon
takthebel (41) gabelförmig ausgebildet ist und sich an jedem
Gabelende je ein bewegliches Kontaktstück (42) befindet.
12. Selbstschalter nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Kontakthebel (41) vorzugsweise symmetrisch aus
gebildet ist, wobei die Symmetrieebene (67) zwischen den beiden
beweglichen Kontaktstücken (42) verläuft.
13. Selbstschalter nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Schaltschloß (49), insbesondere an dessen Platinen
(71), eine ortsfeste Achse (70) befestigt ist, an welcher der
Kontakthebel (41) drehbar gelagert ist, und daß diese Lagerstelle
(69) des Kontakthebels (41) in dessen Symmetrieebene (67) an der
den Kontaktstücken (42) abgewandten Seite so angebracht ist, daß
die beiden Kontaktstücke (42) eine Pendelbewegung ausführen kön
nen.
14. Selbstschalter nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Kontakthebel (41) mittig, d. h. zwischen den Kontakt
stücken (42) und der Lagerstelle (69), eine Pendelachse (72) an
greift, an deren beiden Pendelachsenenden je eine Kontaktanpreß-
Zugfeder (74) eingehängt ist.
15. Selbstschalter nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die der Pendelachse (72) abgewandten Enden der Kontaktanpreß-
Zugfeder (74) in je ein ortsfestes Widerlager (75), welche an den
das Schaltschloß (49) abdeckenden Platinen (71) angeformt sind,
eingehängt sind.
16. Selbstschalter nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungslinien zwischen dem Angriffspunkt der Pendel
achse (72) und der Lagerstelle (69) des Kontakthebels (41) und die
Verbindungslinie zwischen dem Angriffspunkt der Pendelachse (72)
und dem ortsfesten Widerlager (75) einen spitzen Winkel einschlie
ßen.
17. Selbstschalter nach einem der Ansprüche 14 bis 16, da
durch gekennzeichnet, daß der bewegliche, gabelförmige Kontakt
hebel (41) durch ein U-förmiges Kontaktteil (61) gebildet ist,
dessen beide Schenkel die beweglichen Kontaktstücke (42) tragen
und an dessen Verbindungsschenkeln (62) zwei Winkelstücke be
festigt sind, deren jeweils erster Winkelschenkel (64) flach
auf dem U-förmigen Kontaktteil (61) aufliegt und deren jeweils
zweiter Winkelschenkel (66) senkrecht hierzu in der Symmetrie
ebene (67) liegt, und daß die in der Symmetrieebene (67) liegen
den zweiten Winkelschenkel (66) miteinander verbunden sind und
zur Aufnahme der Pendelachse (72) und als Lagerstelle (69) des
Kontakthebels (41) Bohrungen aufweisen.
18. Selbstschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltschloß (49) einen doppel
schenkligen Kontaktöffnungshebel (57) aufweist, dessen beide
freie Schenkelenden je eine Nase (58) tragen, die wenigstens
hinter einen Schenkel eines wenigstens einschenkligen Kontakt
hebels (41) greifen, so daß bei Auslösung des Schaltschlosses
(49) der Kontaktöffnungshebel (57) mittels seiner Nasen (58)
den Kontakthebel (41) aus der Schließstellung auslenkt und die
Hauptkontaktstellen (25, 84) öffnet.
19. Selbstschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 18, da
durch gekennzeichnet, daß die Lagerung des Kontakthebels (41) so
ausgebildet ist, daß der Konntakthebel (41) soweit ausgelenkt
werden kann, daß der Abstand zwischen den ortsfesten Kontakt
stücken (24) und den beweglichen Kontaktstücken (42) ein durch die
Auslösung des Schaltschlosses (49) bewirktes Kontaktöffnungsmaß
überschreiten kann.
20. Selbstschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 19, da
durch gekennzeichnet, daß der Selbstschalter zwei Hauptkontakt
stellen (25, 84) mit zwei Lichtbogenlöscheinrichtungen aufweist
und daß die beiden Lichtbogenlöscheinrichtungen beidseitig einer
Trennwand aus Isolierstoff angeordnete Löschkammern aufweisen.
21. Selbstschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 20, da
durch gekennzeichnet, daß jede Lichtbogenlöscheinrichtung je einen
zwischen zwei Lichtbogenleitschienen (23, 26) angeordneten Lösch
blechstapel (27) aufweist, deren Deionbleche über die Leitschie
nenenden (31) hinausragen.
22. Selbstschalter nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet,
daß der Löschblechstapel (27) an der der Eintrittsseite des Licht
bogens abgewandten Seite durch eine Isolierstoffplatte (28) abge
deckt ist, die vorzugsweise aus einem bei Erwärmung stark gasendem
Material besteht.
23. Selbstschalter nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet,
daß die Isolierstoffplatte (28) aus Plexiglas besteht.
24. Selbstschalter nach einem der Ansprüche 22 oder 23, da
durch gekennzeichnet, daß die Isolierstoffplatte (28) Durchbrüche
(29) aufweist.
25. Selbstschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 24, da
durch gekennzeichnet, daß das Gehäuse des Selbstschalters Ent
lüftungsöffnungen (33) aufweist, die labyrinthartig durch ver
setzte Stege im Selbstschaltergehäuse an dessen der wenigstens
einen Lichtbogenlöscheinrichtung liegenden Seite ausgebildet sind.
26. Selbstschalter nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Auslöseelement (44) des Kurzschlußstromaus
lösers empfindlicher ist als der Überlaststromauslöser.
27. Selbstschalter nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Widerstand (43) aus einer Chrom-
Aluminium-Legierung besteht.
28. Selbstschalter nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß zu dem das Auslöseelemet bildenden Thermobimetall (44) ein Verbin
dungsleiterstück (39), welches elektrisch zwischen dem freien Ende
des Thermobimetalls (44) und der zweiten Anschlußklemme (40) des
Selbstschalters eingeschaltet ist, in geringem Abstand, parallel
und auf der Seite des Thermobimetalls (44), zu der sich dieses
ausbiegt, angeordnet ist.
29. Selbstschalter nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet,
daß das Thermobimetall (44) wenigstens teilweise aus ferromagneti
schem Material besteht.
30. Selbstschalter nach einem der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elemente des Selbst schalters in einem zweiteiligen, schalenförmigem Gehäuse in Schmalbauweise mit rechteckigem Gehäuseprofil angeordnet sind,
daß im Bereich einer ersten Anschlußklemme (11) hintereinander (in Richtung der Selbstschalterbreite) beidseitig einer Trennwand aus Isolierstoff zwei Lichtbogenkammern angeordnet sind,
daß ebenfalls im Bereich der ersten Anschlußklemme (11) in un mittelbarer Nachbarschaft zu den beiden Lichtbogenkammern und durch einen Isolierstoffsteg (92) von diesem getrennt sich ein zusätzliches Schlagankersystem (13) befindet, dessen Schlagstift (16) bei Kurzschlußströmen unverzögert auf einen unmittelbar neben dem Schlagankersystem (13) befindlichen gabelförmigen Kontakthebel (41) mit zwei beweglichen Kontaktstücken (42) schlägt,
daß der Kontakthebel (41) an einem Schaltschloß (49), welches sich vor der Schlagstiftaustrittsöffnung des Schlagankersystems (13) befindet und dessen Handbetätigungsorgan (60) in etwa mittig aus der Schalterfrontseite (91) austritt, befestigt und drehbar ge lagert ist,
daß an dem Schaltschloßgehäuse diametral zur Lagerstelle (69) des Kontakthebels (41) ein Auslösehebel (37) angebracht ist, der das Schaltschloßgehäuse überragt,
daß ein einseitig eingespannter Überstromauslöser, der insbeson dere ein Thermobimetallstreifen (35) ist, nahe einer im Bereich einer zweiten Anschlußklemme (40) befindlichen Schaltergehäuse wandung und parallel zu dieser angeordnet ist und mit seinem freien Ende direkt auf den Auslösehebel (37) einwirkt, und
daß der Kurzschlußstromauslöser als Selektivschutzauslöser ausge bildet ist, dessen magnetischer Endauslöser (47) ebenfalls direkt auf den Auslösehebel (37) einwirkt.
daß die Elemente des Selbst schalters in einem zweiteiligen, schalenförmigem Gehäuse in Schmalbauweise mit rechteckigem Gehäuseprofil angeordnet sind,
daß im Bereich einer ersten Anschlußklemme (11) hintereinander (in Richtung der Selbstschalterbreite) beidseitig einer Trennwand aus Isolierstoff zwei Lichtbogenkammern angeordnet sind,
daß ebenfalls im Bereich der ersten Anschlußklemme (11) in un mittelbarer Nachbarschaft zu den beiden Lichtbogenkammern und durch einen Isolierstoffsteg (92) von diesem getrennt sich ein zusätzliches Schlagankersystem (13) befindet, dessen Schlagstift (16) bei Kurzschlußströmen unverzögert auf einen unmittelbar neben dem Schlagankersystem (13) befindlichen gabelförmigen Kontakthebel (41) mit zwei beweglichen Kontaktstücken (42) schlägt,
daß der Kontakthebel (41) an einem Schaltschloß (49), welches sich vor der Schlagstiftaustrittsöffnung des Schlagankersystems (13) befindet und dessen Handbetätigungsorgan (60) in etwa mittig aus der Schalterfrontseite (91) austritt, befestigt und drehbar ge lagert ist,
daß an dem Schaltschloßgehäuse diametral zur Lagerstelle (69) des Kontakthebels (41) ein Auslösehebel (37) angebracht ist, der das Schaltschloßgehäuse überragt,
daß ein einseitig eingespannter Überstromauslöser, der insbeson dere ein Thermobimetallstreifen (35) ist, nahe einer im Bereich einer zweiten Anschlußklemme (40) befindlichen Schaltergehäuse wandung und parallel zu dieser angeordnet ist und mit seinem freien Ende direkt auf den Auslösehebel (37) einwirkt, und
daß der Kurzschlußstromauslöser als Selektivschutzauslöser ausge bildet ist, dessen magnetischer Endauslöser (47) ebenfalls direkt auf den Auslösehebel (37) einwirkt.
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