DE69110540T2

DE69110540T2 - Momentauslöser für einen Schalter.

Info

Publication number: DE69110540T2
Application number: DE69110540T
Authority: DE
Inventors: Hubert Garcia; Robert Morel; Marc Rival
Original assignee: Schneider Electric SE
Current assignee: Schneider Electric Industries SAS
Priority date: 1990-05-04
Filing date: 1991-04-15
Publication date: 1996-02-29
Anticipated expiration: 2011-04-16
Also published as: CN1056374A; TW208756B; HK1006890A1; JP3004387B2; FR2661776B1; DE69110540D1; FR2661776A1; CA2040863C; PT97556A; ZA913343B; PT97556B; JPH04229524A; ES2075948T3; BR9101760A; CA2040863A1; EP0455564B1; EP0455564A1; CN1047256C; US5103198A

Description

Die Erfindung betrifft einen Auslöser für einen Leistungsschalter mit Isolierstoffgehäuse, der pro Pol zwei in der Einschaltstellung des Leistungsschalters federnd gegeneinandergedrückte Kontakte umfaßt, die durch die Wirkung elektrodynamischer Rückstoßkräfte getrennt werden können, wenn der die Kontakte durchfließende Strom einen bestimmten Schwellwert überschreitet, um so eine Begrenzung des genannten Stroms zu bewirken, wobei der genannte Auslöser ein Überlast- und/oder Kurzschluß-Erfassungsglied zur Beaufschlagung eines im Fehlerfall die automatische Abschaltung des Leistungsschalters bewirkenden Schaltmechanismus' sowie ein Betätigungsorgan umfaßt, das auf einen in der Trennzone der genannten Kontakte durch einen bei elektrodynamischem Rückstoß der Kontakte gezogenen Lichtbogen erzeugten Überdruck anspricht, um den Abschaltmechanismus des Leistungsschalters zu betätigen.
Ein aus der US-A-3,631,369 bekannter Auslöser der genannten Art weist einen beweglichen Anker auf der als Bimetall ausgeführt ist und durch den elektromagnetischen Auslöser beaufschlagt wird. Eine Verlängerung des Ankers ragt in den Gasaustrittskanal der Lichtbogenlöschkammer. Bei einer Abschaltung wird der Anker durch den Gasstrom in die Auslösestellung überführt. Bei den meisten Leistungsschaltern ist der Gasaustrittskanal in großem Abstand vom Auslöseglied angeordnet, so daß die zuvor beschriebene Vorrichtung nicht eingesetzt werden kann. Der Anker ist der Verschmutzungswirkung der Gase ausgesetzt, und seine Funktionsfähigkeit wird rasch beeinträchtigt. Je der einzelne Pol muß mit einem solchen Auslöser ausgerüstet sein, und eine selektive Auslösung ist nicht möglich, da das auf die Gasströmung ansprechende Betätigungsorgan in den thermischen und magnetischen Auslöser integriert ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Auslöser zu schaffen, der sowohl eine Strombegrenzung als auch eine selektive Auslösung mit einfachen, universellen und zuverlässigen Mitteln gewährleistet.
Der erfindungsgemäße Auslöser ist im Patentanspruch 1 beschrieben.
Der Druck in der Kontaktzone, insbesondere in der Lichtbogenlöschkammer hängt direkt von der Lichtbogenleistung ab und kann schnell auf hohe Werte von beispielsweise 3 bis 10 bar ansteigen. Dieser Überdruck wirkt auf eine einfache Membran- oder Kolbenvorrichtung, die den Auslösemechanismus des Leistungsschalters beaufschlagt. Der Anstieg und die Übertragung dieses Drucks auf das Erfassungsglied erfolgen umso schneller, je höher die jeweiligen Ströme sind. Die Vorrichtung spricht andererseits bei kleinen Strömen nicht an, und eine ungewollte Auslösung aufgrund einer einfachen Überlast kann durch Einsatz einer Rückholfeder für den Kolben bzw. die Meßmembran auf einfache Weise verhindert werden.
Das Betätigungsorgan ist als gasdichte oder annähernd gasdichte Einheit ausgeführt und besteht aus dem Zylinder mit dem Kolben bzw. der Membran sowie der zwischen dem Zylinder und der Lichtbogenlöschkammer angeordneten Verbindungsleitung. Diese Verbindungsleitung mit geringem Querschnitt kann relativ lang sein, und ihr Einbau in das Gehäuse läßt sich einfach durchführen. Für die Verschiebung des Kolbens reicht die Einströmung einer minimalen Gasmenge in die Verbindungsleitung aus, und diese Strömung wird annähernd verlustfrei wirksam, bevor es zur Verunreinigung der Gase durch den Lichtbogen kommt. Das Betätigungsorgan ist daher vor diesen verunreinigten Gasen geschützt.
Die schnelle Abschaltung eines strombegrenzenden Leistungsschalters ist nur schwer mit einer selektiven Auslösung in Einklang zu bringen, bei der zwar der abgangsseitig am nächsten an der Fehlerstelle installierte Leistungsschalter abschalten soll, die übrigen, einspeiseseitigen Schalter jedoch eingeschaltet bleiben müssen, um die Versorgung der intakten Netzbereiche aufrechtzuerhalten. Es wurde bereits versucht, die Selektivität zwischen zwei in Reihe geschalteten Leistungsschaltern durch Abstimmung ihrer Auslösekennlinien zu gewährleisten, dies ist jedoch schwierig, da die zulässigen Zeiten äußerst kurz sind. Sättigungserscheinungen überlagern häufig die Messung der Differenz zwischen den abzuschaltenden Strömen, und eine Selektivität ist dadurch nicht immer gewährleistet.
Die Erfindung geht von der Überlegung aus, daß eine Abschaltung in einem strombegrenzenden Leistungsschalter stets eine hohe Lichtbogenspannung und damit auch eine beträchtliche Lichtbogenenergie mit sich bringt, die in einem Druckanstieg in der Trennzone zum Ausdruck kommt. Dieser Druckanstieg erfolgt extrem schnell, und die Selektivität kann durch Einsatz einer Rückholfeder gewährleistet werden, die so ausgelegt ist, daß die Auslösung bei einem ganz bestimmten Druck erfolgt.
Werden nämlich zwei Leistungsschalter unterschiedlicher Nenngröße von dem gleichen Kurzschlußstrom durchflossen, so ist der Druck im vorgeschalteten Leistungsschalter deutlich geringer als bei einer Abschaltung durch lediglich einen Schalter, und die Selektivität wird so auf eine besonders einfache Art und Weise automatisch gewährleistet, da nur der Leistungsschalter mit dem geringeren Nennstrom anspricht. Diese Selektivität ist absolut unabhängig vom Überlast- oder Kurzschluß-Erfassungsglied, das entsprechend den Ansprecherfordernissen für kleine Ströme ausgelegt sein kann. Das Ansprechen des Fehlererfassungsglieds kann leicht verzögert sein, um jegliche Überschneidung mit dem Überdruck-Betätigungsorgan zu vermeiden, welches bei Bedarf den unverzögerten Schutz gewährleistet.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung umfaßt jeder Pol eines Mehrpol-Leistungsschalters ein Überdruck-Betätigungsorgan, so daß ein Ansprechen sofort nach Auftreten eines Überdrucks in irgendeinem der Pole erfolgt und die Auslösung so schnell wie möglich bewirkt wird. Der Kolben des Überdruck-Betätigungsorgans kann allen Polen gemeinsam zugeordnet sein, wobei diese Pole über Verbindungsleitungen mit einer Rückstromsperre mit dem Kolben verbunden sind. Die einzelnen Lichtbogenlöschkammern münden vorzugsweise unter Einfügung einer Rückschlagklappe in einen gemeinsamen Sammelraum, der wiederum über eine Leitung mit dem Kolben bzw. der Membran des die Auslösewelle des Leistungsschalters beaufschlagenden Überdruck-Betätigungsorgans verbunden ist. Die fehlerbedingte Auslösung kann durch einen thermischen oder elektromagnetischen Standardauslöser oder durch einen elektronischen Auslöser mit polarisiertem Relais erfolgen. All diese Auslöser und Betätigungsorgane beaufschlagen die gleiche Auslösewelle, die das Schaltschloß des Leistungsschalters auf eine unter Fachleuten gut bekannte Art und Weise freigibt.
Die Überdrücke erreichen hohe Werte, so daß das Überdruck-Betätigungsorgan einen Kolben mit einer kleinen Oberfläche von etwa einem Quadratzentimeter aufweisen kann, wobei diese kleine Oberfläche die Montage im Isolierstoffgehäuse eines ggf. vorhandenen Schalters erleichtert.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den beigefügten Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung unter Angabe weiterer Vorteile und Merkmale näher erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1 in schematischer Darstellung einen Axialschnitt durch einen Pol eines mit dem erfindungsgemäßen Überdruck-Betätigungsorgan ausgerüsteten Leistungsschalters;
- Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung des Überdruck-Betätigungsorgans aus Fig. 1;
- Fig. 3 eine schematische Darstellung des einem dreipoligen Leistungsschalter zugeordneten Überdruck-Betätigungsorgans;
- Fig. 4 eine schematische Schnittansicht des einem polarisierten Relais eines elektronischen Auslösers zugeordneten Überdruck-Betätigungsorgans;
- Fig. 5 verschiedene Kennlinien zum Verhalten der Auslösegrößen.
Fig. 1 zeigt einen Pol eines Leistungsschalters mit Isolierstoffgehäuse 10, der zwei in einer mit Entionisierungsblechen 14 ausgerüsteten Lichtbogenlöschkammer 13 angeordnete Kontakte 11, 12 umfaßt. Die Lichtbogenlöschkammer 13 ist durch Wände 15 begrenzt, wobei eine dieser Wände von einem Trägerarm 16 des beweglichen Kontakts 12 durchragt wird. Die Lichtbogenlöschkammer l 3 ist annähernd gasdicht und über einen Kanal 17 mit geringem Querschnitt mit der Außenumgebung des Isolierstoffgehäuses 10 verbunden. Der bewegliche Kontaktträgerarm 16 ist schwenkbar auf einer Schaltstange 18 eines Schaltmechanismus' 19 montiert, der einen Kipphebel 20 zum manuellen Ein- und Ausschalten der Kontakte 11, 12 sowie eine Klinke 21 zur Auslöseansteuerung des Schaltmechanismus' 19 umfaßt. Der bewegliche Kontakt 12 wird durch eine Feder 22 in Richtung der Einschaltstellung beaufschlagt und kann unter Einwirkung elektrodynamischer Rückstoßkräfte, die durch den über den Kontaktträgerarm 16 sowie die Kontakte 11, 12 fließenden Strom erzeugt werden, im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt werden. Die Klinke 21 wird über eine sämtlichen Polen des Leistungsschalters gemeinsame Auslösewelle 23 angesteuert. Der Leistungsschalter weist einen Standardauslöser mit Bimetall 24 und elektromagnetischer Spule 25, auf die beide die Auslösewelle 23 beaufschlagen. Ein solcher Auslöser an sich ist unter Fachleuten gut bekannt und muß hier nicht weiter erläutert werden. Es sei lediglich noch einmal darauf hingewiesen, daß bei einem Kurzschluß der Rückstoßeffekt der Kontakte 11, 12 ein schnelles Öffnen dieser Kontakte entgegen der Kraftwirkung der Feder 22 zur Folge hat, wobei dieses schnelle Öffnen eine Begrenzung des Kurzschlußstroms bewirkt. Die endgültige Öffnung der Kontakte 11, 12 erfolgt anschließend durch die Wirkung des elektromagnetischen Auslösers 25, der über die Auslösewelle 23 die Klinke 21 beaufschlagt, welche eine Freigabe des Schaltmechanismus' 19 des Leistungsschalters bewirkt.
Nach einer Ausgestaltung der Erfindung weist der Leistungsschalter ein Überdruck-Betätigungsorgan auf das eine aus einem Kolben 26 und einem Zylinder 27 bestehende Einheit umfaßt, die mit der Auslösewelle 23 zusammenwirkt. Aus Fig. 2 geht insbesondere hervor, daß der gleitend im Zylinder 27 gelagerte Kolben 26 eine Stange 28 aufweist, die dazu dient, die Auslösewelle 23 zu beaufschlagen. Eine Rückholfeder 29 hält den Kolben 26 in der zurückgezogenen Stellung entsprechend der Darstellung in Fig. 2. Die der Stange 28 abgewandte Seite des Kolbens 26 wird mit dem in der Druckkammer 30 herrschenden Druck beaufschlagt, wobei die Druckkammer über eine Leitung 31 mit der Lichtbogenlöschkammer 13 verbunden ist. Bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel mündet die Leitung 31 in der Nähe der Entionisierungsbleche 14 in die Lichtbogenlöschkammer 13, wobei jedoch die Druckentnahme auch an irgendeiner anderen Stelle der Lichtbogenlöschkammer 13 erfolgen kann, da sich eine gleichmäßige Druckverteilung im Innern dieser Löschkammer fast verzögerungsfrei einstellt.
Die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Leistungsschalters ergibt sich aus der vorausgehenden Beschreibung. Bei einer kurzschlußbedingten Öffnung der Kontakte 11, 12 bewirkt der zwischen diesen Kontakten gezogene Lichtbogen einen Temperaturanstieg des in der Lichtbogenlöschkammer 13 enthaltenen Gases und somit einen Druckanstieg, dessen Höhe direkt von der Lichtbogenleistung abhängt. Dieser Druckanstieg wird durch die Leitung 31 in die Druckkammer 30 übertragen und bewirkt unmittelbar nach Überwindung der Federkraft der Rückholfeder 29 eine Verschiebung des Kolbens 26 nach links und eine Betätigung der Auslösewelle 23, wodurch der Schaltmechanismus 19 gelöst wird und die endgültige Öffnung der Kontakte 11, 12 erfolgt. Bei Auftreten eines Lichtbogens mit hohem Strom spricht das Überdruck-Betätigungsorgan 26, 27 außerordentlich schnell an, während es bei der Abschaltung eines normalen oder kleinen Stroms praktisch nicht reagiert, da der in der Lichtbogenlöschkammer 13 erzeugte Überdruck nicht ausreicht, um die Kraft der Rückholfeder 29 zu überwinden. Durch die gleiche Feder 29 kann die Selektivität zwischen zwei vom gleichen Kurzschlußstrom durchflossenen Leistungsschaltern unterschiedlicher Nenngröße gewährleistet werden, da der erzeugte Druck geringer ist als bei der Abschaltung durch lediglich einen Schalter.
Der Leistungsschalter kann mehrpolig ausgeführt sein, wobei in diesem Fall jeder Pol ein eigenes, die Auslösewelle 23 beaufschlagendes Überdruck-Betätigungsorgan 26, 27 aufweist. Im Kurzschlußfall bewirkt der am stärksten belastete Pol die Auslösung durch den Druckanstieg in seiner Lichtbogenlöschkammer 13, wobei diese Auslösung die Abschaltung sämtlicher Pole des Leistungsschalters zur Folge hat.
Nach einer in Fig. 3 dargestellten vorzugsweisen Ausgestaltung der Erfindung sind die drei Pole P1, P2, P3 eines dreipoligen Leistungsschalters über Leitungen 31 mit einem Sammelraum 32 verbunden, der wiederum eine Verbindung zur Druckkammer 30 des Überdruck-Betätigungsorgans 26, 27 aufweist. Die Eintrittsöffnung der Leitungen 31 in den Sammelraum 32 kann mit einer Rückschlagklappe 33 abgedeckt sein, die eine Gasströmung von einem Pol zum anderen verhindert. Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt der Druckanstieg in der Lichtbogenlöschkammer des ersten Pols P1 am schnellsten, und dieser Druck wird über die Leitung 31 und den Sammelraum 32 auf das Überdruck-Betätigungsorgan 26, 27 übertragen, wobei die Rückschlagklappe 33 geöffnet ist. Die beiden übrigen Pole P2, P3 sind durch die geschlossene Stellung der zugehörigen Rückschlagklappe 33 vom Sammelraum 32 getrennt, und die Betätigungsvorrichtung behält ihre annähernde Gasdichtigkeit.
Die Erfindung ist auf Leistungsschalter mit elektronischen Auslösern anwendbar, in denen Stromwandler zur Erfassung von Überlasten oder Kurzschlußströmen zum Einsatz kommen. Diese Stromwandler liefern ein Signal an eine elektronische Signalverarbeitungsschaltung, die bei Überschreiten eines bestimmten Schwellwerts einen Auslösebefehl an ein polarisiertes Relais 34 weiterleitet. Aus Fig. 4 geht hervor, daß das polarisierte Relais 34 einen Tauchkern 35 aufweist, der durch einen Dauermagneten in der zurückgezogenen Stellung gehalten und durch eine Feder 37 in Richtung einer Stellung zur Betätigung der Auslösewelle 23 mit Hilfe eines Stößels 38 beaufschlagt wird. Der Auslösebefehl wird an eine Spule 39 weitergeleitet, die den Tauchkern 35 freigibt. Das Überdruck-Betätigungsorgan 26, 27 ist direkt neben dem polarisierten Relais 34 montiert, und die Stange 28 ist gegenüber der Auslösewelle 23 angeordnet, um diese bei Auftreten eines Überdrucks zu betätigen. Die Auslösewelle 23 weist einen Bügel 40 auf der dazu dient, mit der Kopfrückseite des Stößels 38 zusammenzuwirken, wobei ein bestimmtes Spiel "J" eingehalten wird, das ausreicht, um eine Bewegung der Auslösewelle 23 durch die Wirkung des Überdruck-Betätigungsorgans 26, 27 zu ermöglichen, ohne dabei den Tauchkern 35 des Relais 34 zu verschieben. Dieser Bügel 40 bewirkt nach der Auslösung des Schaltmechanismus' 19 die Entspannung des polarisierten Relais 34.
Die Funktionsweise des Leistungsschalters mit elektronischem Auslöser entspricht selbstverständlich derjenigen der oben beschriebenen Ausführungsvariante mit Standardauslöser. In beiden Fällen ermöglicht das extrem schnelle Ansprechen des Überdruck-Betätigungsorgans im Fehlerfall eine geringe Zeitverzögerung des Auslösers, die auf einfache Weise durch Einstellung eines Spiels zwischen dem elektromagnetischen Auslöser und der Auslösewelle bzw. zwischen dem polariserten Relais 34 und der genannten Auslösewelle 23 erreicht werden kann. Es ist auch jedes andere Zeitverzögerungssystem, z.B. die Verwendung eines Masseträgheitssystems möglich.
Die Kennlinien in Fig. 5 zeigen die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Auslösers. Die Kennlinie "a" zeigt die Trennstrecke zwischen den Kontakten 11, 12 bei einer kurzschlußbedingten Öffnung durch elektrodynamische Rückstoßwirkung des beweglichen Kontakts 11. Die Kennlinie "b" zeigt den Verlauf der Lichtbogenspannung bei der Öffnung der Kontakte 11, 12. Die Kennlinie "c" zeigt den Anstieg des unbeeinflußten Kurzschlußstroms, und Kennlinie "d" den durch die elektrodynamische Rückstoßwirkung zwischen den Kontakten 11, 12 begrenzten Strom. Die Kennlinie "e" zeigt die Druckveränderung in der Lichtbogenlöschkammer 13. Die Trennung der Kontakte 11, 12 erfolgt zu einem Zeitpunkt "t1", das Überdruck-Betätigungsorgan bewirkt das Lösen des Schaltmechanismus' 19 und damit das Abschalten der drei Pole des Leistungsschalters zu einem Zeitpunkt "t2", wodurch die endgültige Öffnung der durch elektrodynamische Rückstoßwirkung voneinander abgehobenen Kontakte erfolgt. Bei Verwendung eines Kolbens 26 mit einem Durchmesser von 10 mm konnten Kräfte erzielt werden, deren Höhe bei weitem ausreichend war, um die Auslösewelle 23 zu betätigen. Ein Kolben dieser Größe kann problemlos in einem Isolierstoffgehäuse 10 montiert werden, und die Leitung 31 mit geringem Querschnitt ermöglicht die Druckentnahme an einer beliebigen Stelle in der Lichtbogenlöschkammer 13. Die übliche Dichtigkeit von Lichtbogenlöschkammern 13 ist zur Erzeugung des erforderlichen Überdrucks bei weitem ausreichend, so daß es sich erübrigt, zusätzliche Dichtungsmittel für diese Löschkammern vorzusehen. Die gesamte Einheit ist außerordentlich einfach, und die Selektivität wird durch den Einsatz entsprechend bemessener Rückholfedern 29 erreicht.

Claims

1. Auslöser für einen Leistungsschalter mit Isolierstoffgehäuse (10), der pro Pol zwei in der Einschaltstellung des Leitungsschalters federnd gegeneinandergedrückte Kontakte (11, 12) umfaßt, die durch die Wirkung elektrodynamischer Rückstoßkräfte getrennt werden können, wenn der die Kontakte (11 ,12) durchfließende Strom einen bestimmten Schwellwert überschreitet, um so eine Begrenzung des genannten Stroms zu bewirken, wobei der genannte Auslöser ein Überlast- und/oder Kurzschluß-Erfassungsglied (24, 25) zur Beaufschlagung eines im Fehlerfall die automatische Abschaltung des Leistungsschalters bewirkenden Schaltmechanismus' (19) sowie ein Betätigungsorgan (26, 27) umfaßt, das auf einen in der Trennzone der genannten Kontakte (11, 12) durch einen bei elektrodynamischem Rückstoß der Kontakte (11, 12) gezogenen Lichtbogen erzeugten Überdruck anspricht, um den Abschaltmechanismus (19) des Leistungsschalters zu betätigen, dadurch gekennzeichnet, daß das genannte Betätigungsorgan (26, 27) eine gasdichte Einheit darstellt, die ausschließlich mit der Trennzone der Kontakte (11,12) verbunden ist und ein bewegliches Element wie z.B. einen Kolben (26) oder eine Membran mit einem begrenzten Steuerhub umfaßt, das zum einen mit dem genannten Überdruck und zum anderen durch eine Rückholvorrichtung (29) mit angepaßter Wirkkraft beaufschlagt wird und dessen Verschiebung die Auslösung des genannten Abschaltmechanismus' (19) des Leistungsschalters bewirkt, wobei die genannte Rückholvorrichtung (29) mit angepaßter Wirkkraft so bemessen ist, daß eine ungewollte Auslösung bei einfacher Überlast oder Ansprechen eines nachgeschalteten strombegrenzenden Leistungsschalters verhindert wird.

2. Auslöser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die genannten Kontakte (11, 12) in einer annähernd gasdichten Lichtbogenlöschkammer (13) angeordnet sind und daß das genannte Betätigungsorgan (26, 27) eine Leitung (31) umfaßt, die in die Lichtbogenlöschkammer (13) mündet, um einen in der genannten Löschkammer (13) herrschenden Überdruck auf das Betätigungsorgan (26, 27) zu übertragen.

3. Auslöser eines Mehrpol-Leistungsschalters nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Pol (P1, P2, P3) mit einem Betätigungsorgan (26, 27) zusammenwirkt, um bei Entstehung eines Überdrucks in irgendeinem der genannten Pole (P1, P2, P3) die Abschaltung des Melrrpol-Leistungsschalters zu bewirken.

4. Auslöser nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das bewegliche Element (26) des mit dem Überdruck beaufschlagten Betätigungsorgans (26, 27) allen Polen gemeinsam zugeordnet und über eine mit einer Rückstromsperre (33) ausgerüstete Leitung (31) mit jedem der Pole (Pl, P2, P3) verbunden ist.

5. Auslöser nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das genannte bewegliche Element (26) mit einem Sammelraum (32) verbunden ist, der allen Polen (P1, P2, P3) gemeinsam zugeordnet und über eine mit einer Rückstromsperre (33) ausgerüstete Leitung (31) mit der Trennzone der Kontakte (11, 12) jedes einzelnen Pols (P1, P2, P3) verbunden ist.

6. Auslöser nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das genannte Fehlererfassungsglied ein vom Strom durchflossenes und eine Auslösewelle (23) beaufschlagendes thermisches Element (24) und/oder elektromagnetisches Element (25) umfaßt und daß das genannte Betätigungsorgan (26, 27) die gleiche Auslösewelle (23) beaufschlagt, wobei die Wirkung des Fehlererfassungsglieds in Bezug auf die Wirkung des Betätigungsorgans zeitlich verzögert ist, um eine selektive Auslösung zu gewährleisten.

7. Auslöser nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Fehlererfassungsglied einen Stromwandler umfaßt, der eine elektronische Signalverarbeitungsschaltung mit Fehlersignalen beaufschlagt, wobei die genannte Schaltung bei Überschreitung bestimmter Schwellwerte einen Befehl zur Auslösung des Leistungsschalters an ein polarisiertes Relais (34) weiterleitet, und daß die Wirkung des polarisierten Relais (34) in Bezug auf die Wirkung des Betätigungsorgans (26, 27) zeitlich verzögert ist.