DE942455C - Elektrischer UEberstromselbstschalter fuer Wechselstrom - Google Patents
Elektrischer UEberstromselbstschalter fuer WechselstromInfo
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Description
An den Schaltstücken von Überstromselbstschaltern treten beim Durchgang von Kurzschlußströmen
elektrodynamische Kräfte auf, die im Sinne einer Kontaktabhebung wirken, d. h., die be-S
weglichen Schaltstücke entgegen dem Kontaktfederungsdruck von den festen abheben oder, wenn
keine vollständige Abhebung eintritt, zum mindesten den Übergangswiderstand an der Kontaktstelle
auf ein Vielfaches des normalen erhöhen, ίο Hierdurch kann eine Verschweißung der Schaltstücke
eintreten, die das Ausschalten des'Schalters verhindert. Besonders sind Wechsel- und Drehstromschalter
gefährdet, weil bei diesen die Kontaktabhebungen mit der doppelten Frequenz des
Wechselstromes, also bei 50 Hz hundertmal in der Sekunde auftreten. Da die Zeit vom Auftreten des
Kurzschlusses bis zum Auslösen des Schalterschlosses und zur Einleitung der Ausschaltbewegung
der Schaltstücke meistens ein Mehrfaches von V100 Sekunde beträgt, so werden während dieser
Zeit die Schaltstücke abwechselnd abgehoben und wieder geschlossen, (»Schnattern«), wobei der bei
jeder Abhebung zwischen den abgehobenen Schaltstücken auftretende Kurzschlußlichtbogen die
Schaltstücke durch starken Abbrand schädigt und das Zusammenschweißen des beweglichen Schalt--Stückes
mit dem festen beim Wiederauftreffen auf letzteres begünstigt.
Es sind zahlreiche Vorschläge bekannt, um-die
elektrodynamische Kontaktabhebung von Überstromschaltern zu beheben oder unschädlich zu
machen. Zum Beispiel hat man die Schaltstücke «ils Solenoid-Kontakt ausgebildet, deren gegenseitige
elektromagnetische Anziehungskraft die ' elektrodynamische Abh.ebekr.aft aufheben soll. Zu demselben
Zweck hat man an den beweglichen Schaltstücken Magnetanker angeordnet, die von ihren
ίο gegenüberliegenden, an den festen Schaltstücken
angeordneten und durch den Kurzschlußstrom erregten Magnetschenkeln angezogen werden. Diese
und ähnliche Mittel wirken jedoch nur bis zu einer gewissen nicht sehr großen Stromstärke; darüber
hinaus versagen sie, weil sie entweder nicht ausreichen, um den Kontaktdruck aufrechtzuerhalten,
oder aber, selbst wenn sie hierzu in der Lage sind, nicht verhindern können, daß bei noch größeren
Stromstärken die an der Kontaktstelle erzeugte
ao Wärme so groß wird, daß die Schaltstücke trotzdem
zusammenschweißen.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß eine Kompensation der elektrodynamischen Abhebekräfte
durch zusätzliche entgegenwirkende elektromagnetische Kräfte, nicht oder nur in be-.
· schränktem Maße zum Ziele führt und daß es statt dessen richtiger ist, dafür zu sorgen, daß die abgehobenen
Schaltstücke verhindert werden, sich wieder auf ihre Gegenschaltstücke aufzulegen und
dadurch eine Verschweißung herbeizuführen oder durch wiederholte Abhebungen starken Kontaktabbrand
zu verursachen. Gemäß der Erfindung werden daher vom Kurzschlußstrom erregte Elekfcromagnete
vorgesehen, durchderen'Ansprechen bei oder vor Erreichung der -elektrodynamischen Abhebestromstärke
Kontaktsperrglieder betätigt werden, die die beweglichen Schaltstücke in abgehobener
Lage vor der endgültigen Ausschaltstellung gegen Rückgang in die Einschaltlage sperren. Bei
Anwendung dieser Maßnahme auf Wechsel- und Drehstromschalter ist es besonders vorteilhaft,
wenn dafür gesorgt wird, daß beim Auftreten eines Kurzschlusses diese Sperrglieder bereits bei der
ersten Kontaktabhebung wirksam' werden, damit jede Schnatterbewegung der Kontakte verhindert
wird und überhaupt keine Wiederberührung des bei einem bestimmten Wert der ersten Halbwelle des
Kurzschlußstromes abgehobenen Schaltstückes mit dem festen Schaltstück eintreten kann. Zu diesem
Zweck werden alle durch die elektromagnetische Wirkung des Kurzschlußstromes unmittelbar oder
mittelbar betätigten, an der Sperrbewegung beteiligten Glieder in ihren Maßen und Trägheitsmomenten
so klein gehalten, daß die hierfür erforderliche hohe Geschwindigkeit des Einsetzens
der Sperrung gewährleistet ist. Durch diese schnelle Bewegung kommen die Sperrglieder unter Umständen
den Schaltstücken in deren Bewegung zuvor und üben eine zusätzlich abhebende Kraft auf die
Schaltstücke aus. Dies ist für die Sicherheit und die Geschwindigkeit des Abschaltvorganges von großem
Vorteil, denn dadurch werden nicht nur etwa im Entstehen begriffene Schweißstellen schlagartig getrennt,
sondern auch die Schältgeschwindigkeit erhöht, so daß die elektrodynamische und thermische
Beanspruchung aller Teile der Kurzschlußstrombahn verringert wird..
Die zur Betätigung der Sperrglieder dienenden Elektromagnete können gegebenenfalls zugleich als
Kurzsehlußauslöser oder auch als Lichtbogenblasmagnete
oder beides· ausgebildet sein.
Die weitere Ausbildung der Erfindung wird an einem Ausführungsbeispiel an Hand der Fig. 1
und 2.erläutert.
Fig. ι zeigt einen Überstromselbstschalter, z. B.
in dreipoliger Ausführung für Drehstrom, von der Seite gesehen in der normalen Einschaltstellung;
Fig. 2 stellt die für die Erfindung wesentlichen '
Teile unmittelbar nach dem Auftreten eines Kurz-· Schlusses im Augenblick der Kontakttrennung, nach
dem Ansprechen der -elektromagnetischen Sperrglieder dar, ehe die Auslösung des Schalterschlosses
erfolgt ist.
Die ankommende Kontaktschiene c des allein sichtbaren rechten Schalterpoles -ist als Erregerwindung
um einen Magnetkern b herumgeführt, wobei ihr linker Teil das feste Schaltstück c bildet.
Das bewegliche Schaltstück d ist um' seinen Lagerpunkt p in einem U-förmig gebogenen Kontakttragbügel
i schwenkbar befestigt, der seinerseits um die Achse 0 drehbar ist. Die Achse 0 ist mit ihren
Enden in zwei zu beiden Seiten-des Schalters angeordneten
Lagerplatten η drehbar gelagert, von denen nur die rechte sichtbar ist. Das bewegliche
Schaltstück d ist gegen den Kontakttragbügel i durch eine Kontaktdruckfeder g abgefedert, die auf
einem in dem Bügel i befestigten Federbolzen h aufgewickelt ist. Der Schalter wird durch Schwenken
des Schaltergriffes r geschaltet, der über ein nicht dargestelltes Schaltschloß mit Freiauslösung
die Welle m dreht, die ihrerseits über Kniehebel k, j
die Kontakttragbügel i der drei Schalterpole beim Einschalten im Uhrzeigersinne dreht.
Beim Durchgang von Kurzschlußströmen wirken auf die beweglichen Schaltstücke d der vom Kurz-Schluß
betroffenen Schalterpole elektrodynamische Kräfte ein, die den Kontaktdruck verringern und
zu einer Abhebung der beweglichen Schaltstücke d von den festen c unter Zusammendrückung der Kontaktdruckfeder
g um einen im allgemeinen geringen Betrag führen können.
Um die möglichen Auswirkungen dieser kontaktabhebenden
Kräfte unschädlich zu machen, ist der Magnetkern b beiderseits mit Magnetschenkeln χ
versehen, an denen ein um die Achse w drehbarer Magnetanker ν angelenkt ist. Ein Sperrstift/ ist
in dem Anker ν einerseits und in einem Steg y andererseits längs verschiebbar gelagert" und mit
einer Druckfeder μ umwickelt, die sich einerseits
-gegen den Steg y, andererseits gegen einen am Sperrstift f festen Kragen ζ abstützt.
Die Einrichtung wirkt wie folgt:. Durchfließt ein · Kurzschlußstrom gefährlicher Größe den Schalter,
so werden in den betroffenen Schalterpolen die Anker υ sehr schnell· angezogen und übertragen ihre
Bewegung auf die zugehörigen Sperrstifte /, so daß
diese gegen die Kraft der Druckfedern u nach links
getrieben werden. Die in der ersten oder einer späteren Abhebung begriffenen oder bereits abgehobenen
beweglichen Schaltstücke d werden dabei von den Sperrstiften / auf ihrem Hin- oder Rückweg
getroffen und gegebenienfall's unter Weiterbewegung
nach links in die Stellung d' der Fig. 2 bewegt, wobei am Ende dieser Bewegung die
Anker ν durch die Sperrklinkenhebel t in der anlo'
gezogenen Lage gesperrt werden. Damit sind die
beweglichen Schaltstücke d an der Rückkehr in die Einschaltstellung gehindert. Der Schalter wird
sodann in der bei Überstromselbstschaltern gebräuchlichen Weise durch Auslösen des Schalter-Schlosses
infolge des Ansprechens der eingebauten Kurzschlußauslöser ausgelöst und alle drei beweglichen
Kontakte d in die gestrichelt angedeutete Ausschaltstellung d" bewegt.
Werden die Trägheitsmomente der bewegten Teile f, ν klein genug gehalten, so gelingt es, die
Ansprechgeschwindigkeit der Sperrglieder so zu steigern, daß die Rückkehr der beweglichen Schaltstücke
bei Wechselstrom bereits bei der ersten Kontaktabhebung nach Einsetzen des Kurzschlusses
verhindert wird, zumal wenn man den Elektromagneten b, χ, ν so bemißt und einstellt, daß er
bereits bei einer Stromstärke anspricht, die um einen gewissen. Betrag unterhalb der elektrodynamisch
gefährlichen Stromstärke liegt.
Man kann gemäß der weiteren Erfindung den Hauptstromelektromagneten so ausbilden, daß er
auch als Kurzschlußauslöser bei geringeren Kurzschlußströmen wirkt und bei seinem Ansprechen
das Schalterschloß auslöst, z. B. indem ein zusammen mit dem Sperrklinkenhebel t bewegter Auslösehebel
ί auf eine Auslöseklinke q des' Schalterschlosses trifft und dieses auslöst. Hierdurch werden
in bekannter Weise die Kniehebel k, j zum Einknicken gebracht und die Kontakttragbügel i gegen
den Uhrzeigersinn geschwenkt, wobei sie nach Auftreffen auf die beweglichen Schaltstücke d diese in
die gestrichelte Stellung d" mitnehmen. Durch Verlängerung der Magnetschenkel χ nach links ist
es ferner möglich, die Schenkel zu Lichtbogenblaspolen e auszubilden.
Die Einrichtung nach der Erfindung, die für Schalter jeder Polzahl, Stromart, Nennstromstärke
und Betriebsspannung geeignet ist, macht nicht nur die kontaktabhebenden Kräfte unschädlich, indem
sie die mit jedem starken Kurzschluß ohnedies zwangläufig verknüpften, meistens schädlich wirkenden
magnetischen Kräfte in nützliche Bahnen lenkt, sondern bringt auch eine Reine weiterer Vorteile
mit sich. Zum Beispiel kann der Kontaktdruck, der bisher bei Überstromschaltern mit Rücksicht auf die
elektrodynamischen Kräfte verhältnismäßig sehr hoch gewählt werden mußte, bedeutend ermäßigt
werden, und zwar genügt es, bei Schaltern nach der Erfindung den Kontaktdruck nur gerade so groß zu
halten, daß die Kontakte sich bei Nennstrom nicht übermäßig erwärmen. Daher können auch die
Schloß- und mechanischen Antriebsteile, Einschaltmagnete u. dgl. ebenfalls schwächer gehalten
werden. Da infolge der zulässigen Verringerung des Kontaktdruckes die von den Sperrgliedern beim
Ansprechen zu überwindenden Kontaktdruckfedern entsprechend schwächer sein können, können
andererseits auch die die Sperrung bewirkenden 'Elektromagnete entsprechend kleiner gehalten
werden. Die Einrichtung nach der Erfindung läßt sich daher nicht nur mit einem verhältnismäßig
geringen Aufwand ausführen, sondern sie zeichnet sich auch durch besonders schnelles Ansprechen
aus, zumal es genügt, die Sperrung der beweglichen Schaltstücke in einem gegenüber Fig. 2 wesentlich
verringerten Abstand von z. B. wenigen Millimetern oder gar Bruchteilen eines Millimeters vom
festen Schaltstück vorzunehmen, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Dadurch können wiederum der
Ankerluftspalt besonders klein gehalten, die An-Sprechzeit verkürzt und der für den Elektromagneten
erforderliche Aufwand verringert werden. Fig. 3 zeigt die Wirkungsweise der Einrichtung
nach der Erfindung an einem grundsätzlichen Oszillogramm des Kurzschlußstromes. Bei den
üblichen Schaltern verläuft der auftretende Kurzschlußstrom zunächst nach der Kurve J bis zum
Punkt i. Wenn keine elektrodynamische Kontaktabhebung auftreten würde, würde der Kurzschlußstrom
nach der gestrichelten Kurvet weiter verlaufen. Da aber bei der im Punkt 1 erreichten
Stromstärke die Kontakte abgehoben werden, verringert sich der Strom um einen kleinen, dem Lichtbogenwiderstand
zwischen den abgehobenen Kontakten entsprechenden Betrag, so daß er etwa nach der ausgezogenen Kurve B verläuft. In Punkt 2 des
absteigenden Astes der Stromkurve B schließen sich die Kontakte wieder und bleiben bis zur Erreichung
des Punktes 3 geschlossen, wo wiederum Kontaktabhebung erfolgt. Bei Punkt 4 schließen sich die
Kontakte wieder usw. Wenn beispielsweise durch Ansprechen'der normalen Kurzschlußauslöser und
Öffnen des Schalterschlosses die Schaltstücke, falls sie nicht durch ihre Schnatterbewegung zusammengeschweißt
sind, nach etwa zwei Halbperioden im Punkt 5 der Stromkurve ihre normale Ausschaltbewegung
beginnen, so verläuft der Rest des Kurzschlußstromes als Lichtbogenstrom nach der Kurve D
und erlischt beim nächsten Stromnulldurchgang.
Durch die Einrichtung nach der Erfindung erfolgt das Ansprechen der Sperrglieder z. B. nach
Abheben der Kontakte im Punkt 7. Die Sperrglieder halten nach ihrer Verklinkung durch den Klinkenhebel
t die beweglichen Schaltstücke d in abgehobener Lage, z. B. in sehr geringem Abstand
von den festen Schaltstücken c fest und verhindern hierdurch das Wiederauftreffen der beweglichen
Schaltstücke auf die festen. Der Kurzschlußstrom fließt also zwischen den abgehobenen Schaltstücken
etwa nach der strichpunktierten Kurve E weiter, bis nach Auslösen des Schlosses die übliche Ausschaltbewegung
der Schaltstücke d im Punkt 5 einsetzt und der Lichtbogen gleichfalls etwa nach der
Kurve D verläuft.
Vorteilhafter ist es jedoch, die Ansprechstromstärke der Sperrglieder bereits in den Punkt 6 zu
verlegen und die durch die Sperrglieder bewirkte Trennstrecke zwischen den Kontakten etwas größer
zu bemessen. Es wird dann durch die schlagartig eingeschaltete größere Kontaktöffnungsstrecke der
Lichtbogenwiderstand so plötzlich in den Kurzschlußstromkreis eingeschaltet, daß der Höchstwert
der Stromkurve bedeutend verringert und der Lichtbogen beim ersten Nulldurchgang des Lichtbogenstromes
zum Erlöschen gebracht wird. Der ίο Kurzschlußstrom verläuft also in diesem Falle vom
Punkt 6 an nach der punktierten Kurve C.
Dadurch wird nicht nur die Dauer des Kurzschlußstromes auf einen Bruchteil der normalen
herabgesetzt, sondern auch der. Höchstwert des. Stromes und damit seine elektrodynamische Wirkung,
die mit dem Quadrat des Stromhöchstwertes steigt, auf einen Bruchteil verringert. In noch
höherem Maße werden die Stromwärmewirkungen in allen Teilen der Kurzschlußstrombahn herabgedruckt,
da diese von der Größe Ji1H abhängig
sind, und, wie man erkennt, nicht nur die Höhe des Stromes i, sondern auch seine Dauer auf einen
Bruchteil der bei normalen Schaltern auftretenden heruntergedrückt werden. Es werden also alle Teile
der Strombahn, z. B. auch Stromwandler, Kabelendverschlüsse,
Meßinstrumente, Trennschalter und andere kurzschlußempfmdliche Geräte gegen die
Kurzschlußwirkungen geschützt und können daher gegebenenfalls schwächer ausgebildet werden. Die
Kurzschlußfestigkeit von in der Kurzschlußbahn liegenden Wärmeauslösern wird um «in Vielfaches
gesteigert.
Diese erheblichen Vorteile sind schlechthin für alle Überstromselbstschalter von Bedeutung, insbesondere
auch für Schalter, die an Stellen eingebaut werden, wo schnellste und sicherste Abschaltung
erforderlich ist, wie z. B. in schlagwetter- oder explosionsgefährdete'n Anlagen, wo die Auswirkungen
des Kurzschlußlichtbogens an der Kurz-Schluß stelle so gering und kurzzeitig gehalten werden
müssen· wie irgend möglich. Natürlich sind die Schalter nach der Erfindung auch dort besonders
geeignet, wo aus Selektivitätsgründen besonders schnelle Abschaltung erforderlich ist, z. B. um
gegenüber vorgeschalteten Überstromschaltern der üblichen Bauart eine selektive Abschaltung zu erzielen,
ohne deren Auslösezeit verlängern zu müssen, oder um das Durchbrennen vorgeschalteter
Schmelzsicherungen zu vermeiden usw. Schließlich wird· auch die für den Einbau an einer bestimmten
Stelle eines Netzes maßgebende Schaltleistung des Schalters bedeutend gesteigert, da ja nicht nur die
Schweißgefahr infolge elektrodynamischer Kontaktabhebung
restlos beseitigt ist, sondern auch die Dauer und die Höhe des Kurzschluß stromes gegenüber
den bekannten Schaltern auf einen Bruchteil heruntergedrückt sind, so daß hinter einem Schalter
'nach der Erfindung an einer bestimmten Stelle eines Netzes ein Kurzschlußstrom von der Höhe,
wie er hinter einem der bekannten Schalter auftreten würde, gar nicht mehr zustande kommen kann.
Die Sperrung der Sperrstifte / und des Auslösehebels
j durch die Klinke t wirkt zugleich als Kurzschlußsperre gegen "unmittelbares Wiedereinschalten
des Schalters auf den bestehenden Kurzschluß und kann mit einer Kurzschlußanzeigevorrichtung verbunden
sein. Soll, zweckmäßig nach Behebung der Kurzschlußursache, -der Schalter wieder eingeschaltet
werden, so muß zuvor diese Sperre gelöst werden. Hierzu kann gemäß der weiteren Erfindung
eine Entsperrvorrichtung, z. B. in Form eines willkürlich zu betätigenden Hebels, Druckknopfes
od. dgl, angeordnet sein, die bei ihrer Betätigung auf einen auf der gemeinsamen Achse des
Klinkenhebels t und des Auslösebebels j befestigten
Hebel in Pfeilrichtung drückt, so daß die Hebel t und s im Uhrzeigersinn gedreht werden und dadurch
dem Anker ν gestatten, unter dem Druck der Feder u in seine Ausgangslage zurückzukehren, sowie
durch Druck auf die Auslöseklinke q das Schaltschloß entklinkt halten. Infolgedessen kann der
Schalter nicht wieder eingeschaltet, werden, ehe dieser Entsperrdruckknopf losgelassen und die Einrichtung
wieder arbeitsbereit ist. Erst dann kann das Schaltschloß wieder einklinken und bei der
Einschältbewegung des Schaltergriffes r die beweglichen Kontakte in die Einschaltstellung bringen.
Hierdurch wird ein Schutz gegen Pumpen des Schalters, z. B. bei Fernbetätigung, erreicht.
Will man eine solche besondere Betätigung der go Entsperrvorrichtung vermeiden, so kann man die
Entsperrvorrichtung auch derart mit dem Schaltergriff r" kuppeln, daß sie durch eine' Bewegung des
Schaltergriffes betätigt wird, z. B. durch eine Rückholbewegung des Schaltergriffes vor dem Einschalten
oder durch den ersten Teil der Einschaltbewegung selbst. Sollte eine Kurzschlußsperre überhaupt nicht erwünscht sein, so kann man die Entsperrvorrichtung
auch so ausbilden, daß sie durch die beim Auslösen des Schalters bewegten Schloß-
oder sonstigen Schalterteile betätigt wird. Dann ist der Schalter unmittelbar nach jeder Kurzschlußauslösung
wieder einschaltbereit. Der Schutz gegen Pumpen geht dabei allerdings verloren.
Claims (8)
1. Elektrischer Überstromselbstschalter für Wechselstrom mit jzum Schutz gegen die
Schweißwirkung kontaktabhebender elektrodynamischer Kräfte vorgesehenen, vom Hauptstrom
erregten Magneten, .dadurch gekennzeichnet, daß diesen Magneten. (&, z/). Kontaktsperrgliedef
(/) zugeordnet sind, die, durch das Ansprechen der Magnete (b, v) bei oder vor
Erreichung der elektrodynamischen Abhebestromstärke betätigt, die beweglichen ■ Schaltstücke
(d) -in abgehobener Lage' vor - der endgültigen
Ausschaltstellung gegen Rückgang in die Einschaltlage sperren.
2. Elektrischer Überstromselbstschalter nach Anspruch r, gekennzeichnet durch eine derartige
■ Ausbildung undAnordnung der elektromagnetisch . betätigten Sperrglied*-r (/), daß sie auf die beweglichen
Schaltstücke (d) in deren Abheberich-
tung unmittelbar auftreffen, sie gegebenenfalls um eine im Verhältnis zu der normalen Ausschaltstrecke
kleine Strecke weiterbewegen und in dieser Stellung durch eine Klinke (i) festgehalten
werden.
3. Elektrischer Uberstromselbstschalter nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet·,
daß die Trägheitsmomente der bewegten Elektromagnetteile (v) und der von diesen angetriebenen
Sperrglieder (/) so gering bemessen sind, daß die Sperrung bei Wechselstrom bereits bei
oder vor der ersten Kontaktabhebung eintritt.
4. Elektrischer Uberstromselbstschalter nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
iS daß die Elektromagnete (b, v) zugleich als Kurzschlußauslöser
ausgebildet sind, die beim Ansprechen die Auslösung des Schalter Schlosses
bewirken.
5. Elektrischer Uberstromselbstschalter nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektromagnete zugleich als Blasmagnete (e) ausgebildet sind.
6. Elektrischer Uberstromselbstschalter nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß eine zur Entsperrung der. Sperrglieder (/)
angeordnete Vorrichtung so ausgebildet ist, daß bei ihrer Betätigung das Wiedereinschalten des
Schalters erst dann möglich wird, wenn die Sperrglieder (/) und ihre Verklinkungsglieder
(i) ihre ansprechbereite Lage wieder eingenommen haben, z. B. in Form eines willkürlich zu
betätigenden Entsperrdruckknopfes, der beim Drücken auf einen Entsperrhebel den Klinkenhebel
(t) in der Entsperrichtung und den Auslösehebel (s) in der Auslöserichtung bewegt und
erst beim Loslassen beide Hebel freigibt.
7, Elektrischer Uberstromselbstschalter nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Entsperrvorrichtung derart mit dem Schaltergriff (r) gekuppelt ist, daß sie durch
eine Bewegung des Schaltergriffes vor dessen Einschaltbewegung, z. B. eine Rückholbewegung,
oder zu Beginn der Einschaltbewegung des Schaltergriffes durch diese selbst betätigt wird.
8. Elektrischer Uberstromselbstschalter nach ■ den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Entsperrvorrichtung so ausgebildet und angeordnet ist, daß sie durch die beim Auslösen
des Schalters bewegten Teile betätigt wird.
Angezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 368 167, 380 254, 544, 610 224, 702 993;
Deutsche Patentschriften Nr. 368 167, 380 254, 544, 610 224, 702 993;
USA.-Patentschrift Nr. 1 512 064;
SSW Preisliste S. 27,, VII. Teil, April· 1940, S. 5
und
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
509 703 4.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA22003D DE942455C (de) | 1941-07-12 | 1941-07-13 | Elektrischer UEberstromselbstschalter fuer Wechselstrom |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE229687X | 1941-07-12 | ||
DEA22003D DE942455C (de) | 1941-07-12 | 1941-07-13 | Elektrischer UEberstromselbstschalter fuer Wechselstrom |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE942455C true DE942455C (de) | 1956-05-03 |
Family
ID=25764476
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA22003D Expired DE942455C (de) | 1941-07-12 | 1941-07-13 | Elektrischer UEberstromselbstschalter fuer Wechselstrom |
Country Status (1)
Country | Link |
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