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Leitungsschutzschalter, geeignet als Vorautomat
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Die Erfindung betrifft einen Leitungsschutzschalter, der als Vorautomat
geeignet ist, nach Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Vorautomaten werden zwischen der Hausanschlußsicherung und einer Verteilung
mit Leitungsschutzschaltern angeordnet.
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Bei einem Kurzschluß hinter einem Leitungsschutzschalter soll der
Vorautomat eine Kontaktstrecke zur Unterstützung der Abschaltarbeit des Leitungsschutzschalters
öffnen.
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Wenn der Kurzschluß abgeschaltet ist, soll der Vorautomat sich wieder
im eingeschalteten Zustand befinden. Wenn andererseits ein Kurzschluß zwischen dem
Vorautomaten und dem Leitungssschutzschalter erfolgt, soll der Vorautomat die Abschaltung
allein übernehmen, ohne die Hausanschlußsicherung ansprechen zu lassen. Man sagt,
ein Leitungsschutz schalter muß gegenüber dem vorgeschalteten Vorautomaten selektiv
sein, der Vorautomat jedoch seinerseits gegenüber einer vorgeschalteten Hausanschlußsicherung.
Selektives Verhalten wird nicht nur bei Kurzschlußströmen, sondern auch bei längere
Zeit anstehenden flberlastströmen verlangt.
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Diese gegensätzlichen Forderungen sollen bei einem bekannten, als
Gruppenschutzschalter bezeichneten elektrischen Installationsgerät dadurch erfüllt
werden, daß ein magnetischer Auslöser direkt auf Schaltkontakte einwirkt und ein
thermischer Auslöser über ein Schaltschloß auf-diese Kontakte eingreift und sie
endgültig öffnet (EP-A13 320 = DE-OS 28 54 637). Wenn ein Kurzschluß zwischen einem
solchen als Vorautomaten verwendeten Installationsgerät und
einem
nachgeschalteten Leitungsschutzschalter abzuschalten ist, öffnet der unverzögert
wirkende magnetische Auslöser die Schaltkontakte und unterbricht den Stromkreis.
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Die Kontakte schließen wieder solange der Kurzschluß ansteht, und
sie öffnen daher erneut. Auf diese Weise öffnen die Kontakte mehrfach unter ziehen
von Lichtbögen, wodurch kurzzeitige Abschaltungen auftreten. In der Einschaltphase
wird der verzögert wirkende thermische Auslöser jeweils aufgeheizt, bis er die endgültige
Abschaltung einleitet. Man kann das als ein pumpendes Verhalten bezeichnen, das
sowohl eine mehrmalige Beanspruchung der Kontakte als auch ein unbefriedigendes
SelektivitStsverhalten des Vorautomaten zur Hausanschlußsicheruiig mit sich bringt.
Nach diesem Prinzip arbeiten auch andere bekannte Schutzschalter mit jeweils den
Merkmalen nach Oberbegriff des Patentanspruchs 1, die mehr Schaltkomfort auf2 weisen
(DE-OS 28 54 711 (Fig. 7)S DE-OS 28 54 616 (Fig.
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6); DE-OS 28 54 623 (Fig. 4)).
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Bei diesen Schutzschaltern, die mindestens zwei Schaltkontaktvorrichtungen
aufweisen, sorgt eine mit einer Lichtbogenlöschvorrichtung versehene Schaltkontaktvorrichtung
in einem Stromhauptpfad dafür, daß der Schutzschalter einen nachgeordneten Leitungsschutzschalter
sofort unterstützt. Ein verzögerter, mit dem Schaltschloß in Eingriff stehender
Auslöser in einem Nebenpfad führt zum endgültigen Abschalten eines Kurzschlusses
zwischen diesem Schutzschalter und einem bestimmten nachgeordneten Leitungsschutzschalter.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß ein Kurzschluß zwischen
Vorautomat und nachgeordnetem Leitungsschutzschalter an seinem langen Anstehen zu
erkennen ist und sich daher ein verzögerter Auslöser, der auf das Schaltschloß wirkt,
grundsä+: lch eignet. Der Erfingung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schutzschalter
der ein-
gangs geschilderten Art jedoch so zu verbessern, daß das
pumpende Abschalten bei einem Kurzschluß zwischen dem Schutzschalter und einem nachgeschalteten
Leitungsschutzschalter vermieden wird.
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Die Lösung der geschilderten Aufgabe erfolgt nach der Erfindung dadurch,
- daß der Kontakt einer Schaltkontaktvorrichtung im Hauptpfad durch einen Strom
über den Nebenpfad bis zur endgültigen Abschaltung offen gehalten wird, - indem
in die Gesamtleitungsstrecke über den Nebenpfad ein weiterer unverzögerter Auslöser
eingeschaltet ist, der nur mit der Schaltkontaktvorrichtung in Wirkverbindung steht.
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Insbesondere kann - der weitere nur mit den Kontakten der Schaltkontaktvorrichtung
im Hauptpfad in Eingriff stehende unverzögerte Auslöser im Nebenpfad selbst angeordnet
sein, - wobei der Nebenpfad im Vergleich zum Hauptpfad höherohmig ist.
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Ein solcher Schutzschalter, nach der allgemeinen oder nach der bevorzugten
Losung, erfüllt auch die kritische Bedingung, einen zwischen dem Schutzschalter
und einem nachgeordneten Leitungsschutzschalter auftretenden Kurzschluß stetig,
also kontiniuierlich abzuschalten. Hierzu hält der im Nebenpfad angeordnete weitere
unverzögerte Auslöser die Kontakte in der mit Lichtbogenlöschvorrichtung versehenen
Schaltkontaktvorrichtung offen, bis ein verzögerter Auslöser über das Sehaltschloß
zur endgültigen Abschaltung geführt hat. Der Nebenpfad dient hierbei gewissermaßen
als Sensorzweig.
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Mit einem höherohmigen Nebenzweig arbeitet eine bekannte Schutzeinrichtung
(EP-A 23 277 (Fig. 3) = DE-OS 29 30 960).
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Danach wirkt ein magnetischer Auslöser im Nebenpfad jedoch
über
ein Schaltschloß auf die Kontakte ein. Dieser Auslöser wird durch einen weiteren
parallel gelegten Zweig mit einem Varisator und durch einen Schlaganker mit großer
Massenträgheit gegenüber einem normalen Auslöser verzögert. Auch eine solche Schutzeinrichtung
führt zunächst durch einen unverzögert ansprechenden Auslöser in einem Hauptpfad
dazu, daß zwei hintereinander angeordnete Schaltstrecken öffnen und gegebenenfalls
einen Kurzschlußstrom mehrfach, also pumpend, abschalten, bis der verzögert wirkende
Auslöser im Nebenpfad das Schaltschloß entklinkt, oder es geht die gewünschte Selektivität
zwischen dem nachgeschalteten Leitungsschutzschalter und dieser Schutzeinrichtung
verloren, da bei steigenden Kurzschlußströmen die Verzögerungszeit des Auslösers
immer kleiner wird und dann beide Schutzgeräte zugleich abschalten. Zumindest gestaltet
sich die Justierung des verzögerten Auslösers als äußerst schwierig. Erfindungsgemäß
werden diese Nachteile vermieden, wenn ein weiterer unverzögerter Auslöser im Nebenzweig
unmittelbar auf die Schaltkontakte wirkt und der Nebenpfad zunächst nicht unterbrochen
wird.
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Nach einem anderen Vorschlag wird auch ein verzögert wirkender Auslöser
verwendet (DE-OS 28 54 623), der eine Kupplung zwischen einen unverzögert wirkenden
Auslöser, der in einem Hauptpfad angeordnet, und zwischen das Schaltschloß einlegt.
Dadurch kann nach einer gewissen Zeit der unverzögert wirkende magnetische Auslöser
im Hauptpfad bei eingelegter Kupplung die Kontakte mittels des Schaltschlosses endgültig
öffnen. Hierbei ist der Nebenpfad niederohmig. Wenn das Schaltschloß anspricht,
wird außerdem ein Hilfsschalter im Nebenzweig geöffnet, um den Stromkreis auch hier
zu unterbrechen, da nur mit einer Kontaktvorrichtung im Hauptzweig gearbeitet wird.
Auch dieser Schalter kann bei einem Kurzschluß zwischen ihm und einen, nachgeschalteten
Leitungsscht ~,chalter nicht stetig bzw.
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kontiniuierlich abschalten, sondern benötigt den pumpenden
Schaltvorgang
bis zum endgültigen Abschalten Cman vergleiche Seite 6, Zeilen 12 bis 15).
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Ohne zusätzliche Kupplung arbeitet eine andere bekannte Selektivschutzeinrichtung
(DE-OS 28 54 616, Fig. 6), die einen an sich unverzögerten magnetischen Auslöser
wiederum dadurch zu einem verzögerten Auslöser macht, daß ein niederohmiges wärmeempfindliches
Element in einem Prallelzweig öffnet und den zunächst durch ihn geführten Strom
auf die hochohmigere Wicklung des magnetischen Auslösers im Nebenzweig umleitet,
so daß ein Schaltschloß entklinkt werden kann. Auch dieser Schutzschalter arbeitet
bewußt pumpend (man vergleiche Seite 9, Zeilen 5 bis 9).
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Nach dem Prinzip, denStrom in einem Nebenzweig zu einem parallel geschalteten
Auslöser nach einer gewissen Zeit hinzukommutieren, arbeitet auch ein anderer bekannter
Schutzschalter, der bereits erörtert wurde (EP-A 23 277 = DE-OS 29 30 960). Im Nebenzweig
weist er an Stelle eines niederohmigen thermischen Schaltelementes einen PTC-Widerstand
auf, der parallel zu einem höherohmigen magnetischen Auslöser angeordnet ist.
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Ein zweiter magnetischer Auslöser in einem hochohmigen Nebenpfad,
zusätzlich zu einem magnetischen und einem thermischen Auslöser in einem Hauptpfad,
die jedoch auf jeweils eines von zwei Schaltschlössern einwirken, ist für sich bekannt
(DE-AS 23 58 382). Da die Auslöser nur über die zugeordneten Schaltschlösser zwei
hintereinander angeordnete Kontaktstrecken öffnen können, ist eine solche flberstromschutzvorrichtung
als Vorautomat ungeeignet.
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Die erste Schaltkontaktvorrichtung im Hauptpfad wird durch die beiden
Auslöser im Hauptpfad bleibend geöffnet und der Auslöser im Nebenpfad wirkt auf
die zweite Schaltkontaktvorrichtung bleibend öffnend ein. Die an einem Vorautomaten
gestellten Selektivitätsforderungen werden
somit nicht erfüllt.
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Der Schutzschalter nach der Erfindung ist dagegen sowohl zu einem
vorgeschalteten Sicherungselement selektiv und er gestattet auch Selektivität einer
nachgeschalteten Schutzeinrichtung bis zu hohen Kurzschlußströmen.
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In der einfachsten erfindungsgemäßen Ausführungsweise kann derBim
Nebenpfad angeordnete weitere unverzögerte Auslöser als magnetischer Auslöser ausgebildet
sein.
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Im Hauptpfad kann außer dem unverzögerten Auslöst auch ein verzögerter
Auslöser angeordnet werden, der jedoch mit dem Schaltschloß in Eingriffverbindung
steht, wie es an sich bekannt ist (DE-OS 28 54 711).
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Nach einer Weiterbildung ist im Nebenpfad außer dem weiteren unverzögerten
und dem verzögerten Auslöser eine Schaltkontaktvorrichtung ohne Lichtbogenlöschvorrichtung
angeordnet, mit der das Schaltschloß in Eingriffverbindung steht. Im Hauptpfad ist
dabei lediglich die Schaltkontaktvorrichtung mit Lichtbogenlöschvorrichtung angeordnet,
mit der das Schaltschloß auch in Eingriffsverbindung steht.
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Eine solche Schaltkontaktvorrichtung im Nebenpfad ist für sich bekannt
(DE-OS 28 54 616). Beim erfindungsgemäßen Schutzschalter ist es günstig, wenn der
Nebenpfad hinsichtlich des Hauptpfades einen Widerstand besitzt, der mindestens
um den Faktor 10 größer ist. Die Schaltkontaktvorrichtung kann dann als einfacher
Trenner ausgebildet sein.
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Der unverzögerte Auslöser im Nebenpfad und der unverzögerte Auslöser
im Hauptpfad können als Magnetauslöser in baulicher Einheit besonders wirtschaftlich
ausgebildet sein. Hierzu kann der magneti,iile Auslöser der Baueinheit nur einen
Magentkreis (Joch, Kerns Schlaganker) besitzen,
auf dessen Magnetkern
die Erregerwicklung des Auslösers für den Nebenpfad und die des Hauptpfades aufgebracht
sind.
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Auch der verzögerte Auslöser im Nebenpfad und der verzögerte Auslöser
im Hauptpfad kann vorteilhafterweise als eine bauliche Einheit ausgebildet sein,
wobei der Auslöser für den Hauptpfad als direkt beheiztes Bimetall und der Auslöser
für den Nebenp£ad als darauf elektrisch isoliert aufgebrachte Heizwicklung ausgebildet
ist.
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Wesentlich ist, daß man bei einem hochohmigen Nebenpfad mit einer
einzigen, mit Lichtbogenlöschvorrichtung versehenen Schaltkontaktvorrichtung auskommt
und daß die weitere Schaltkontaktvorrichtung, die im Nebenpfa oder im Hauptpfad
außerhalb des verzweigten Bereiches,angeordnet sein kann, man lediglich nach Art
eines billigen Trenners ausbilden kann.
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Die Erfindung soll anhand von in der Zeichnung grob schematisch wiedergegebenen
Ausführungsbeispielen näher erläutert werden: In Fig. 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel
für den grundsätzlichen Aufbau des Schutzschalters wiedergegeben.
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In Fig. 2 ist eine Variante des Ausführungsbeispiels nach Fig. 1 veranschaulicht.
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In Fig. 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt, wonach
im Hauptzweig ein zusätzlicher thermischer Auslöser angeordnet ist.
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In Fig. 4 ist eine Variante des Ausführungsbeispiels nach Fig. 3 dargestellt.
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In Fig. 5 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel wiedergegeben, das
mit einer einzigen Schaltkontaktvorrichtung im Hauptstrompfad arbeitet.
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In Fig. 6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel wiederge-
geben,
wonach zu der Anordnung nach Fig. 5 ein zusätzlicher thermischer Auslöser im Hauptpfad
hinzugekommen ist.
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In Fig. 7 ist eine Variante des Ausführungsbeispiels nach Fig. 6 wiedergegeben.
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In Fig. 8 ist eine weitere Variante des Ausführungsbeispiels nach
Fig. 6 dargestellt, wonach der Auslöser des Hauptpfades im Hauptzweig angeordnet
ist.
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Der Leitungsschutzschalter 1 nach Fig. 1, der sich als Vorautomat
eignet, weist außer einem Schaltschloß 2 zwei Schaltkontaktvorrichtungen 3 und 4
auf. Zumindest die eine Schaltkontaktvorrichtung, die Schaltkontaktvorrichtung 3,
ist mit einer Lichtbogenlöschvorrichtung versehen und im Stromhauptpfad 5 angeordnet.
Auf die Kontakte der Schaltkontaktvorrichtung 3 wirkt ein unverzögerter Auslöser
6, im Ausführungsbeispiel ein Magnetauslöser, ohne Eingriff auf das Schaltschloß
2 ein. Ein verzögerter Auslöser 7 ist in einem Nebenpfad 8 angeordnet, der die Schaltkontaktvorrichtung
3 des Hauptpfades überbrückt.
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Im überbrückten Bereich bildet der Hauptpfad einen Hauptzweig. Die
parallelen Zweige des Hauptpfades und des Nebenpfades liegen zwischen den Verzweigungspunkten
9 und 10.
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Wesentlich ist, daß der Kontakt einer Schaltkontaktvorrichtung 3 im
Hauptpfad 5 durch einen Strom über den Nebenpfad 8 bis zur endgültigen Abschaltung
offengehalten wird. Hierzu ist in die über den Nebenpfad 8 führende Gesamtleitungsstrecke
zwischen den Anschlußklemmen 11 und 12 ein weiterer unverzögerter Auslöser 13 eingeschaltet,
der nur mit der Schaltkontaktvorrichtung 3 in Wirkverbindung steht. Im Ausführungsbeispiel
ist der weitere unverzögerte Auslöser 13 im Nebenpf?l 8 selbst angeordnet - also
im Nebenzweig - und als gnetischer Auslöser veranschaul icht.
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Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist der Nebenpfad 8 im Vergleich
zum Hauptpfad 5, zwischen den Verzweigungsstellen 9 und 10, hochohmiger ausgebildet;
erforderlichenfalls kann dazu ein Widerstand 14 eingeschaltet werden.
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Die Wirkverbindung zwischen dem unverzögerten Auslöser 13 im Nebenpfad
8 zur Schaltkontaktvorrichtung 3 ist durch die Wirkungslinie 15 veranschaulicht.
Der Eingriff vom unverzögerten Auslöser 6 im Hauptpfad 5 ist durch die Wirkungslinie
16 dargestellt. Ebenfalls im Nebenpfad 8, zwischen den Verzweigungsstellen 9 und
10 liegt der verzögerte Auslöser 7, von dem eine Eingriffverbindung zum Schaltschloß
2 besteht, die mit der Wirkungslinie 18 wiedergegeben ist. Das Schaltschloß 2 entklinkt
eine weitere Schaltkontaktvorrichtung 4, die im Hauptpfad 5 zwischen den Anschlußklemmen
11 und 12 und im Ausführungsbeispiel außerhalb der Verzweigungsstellen 9 und 10
angeordnet ist.
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Diese Eingriffsverbindung ist mit der Wirkungslinie 17 veranschaulicht.
Wenn der Nebenpfad 8 hochohmig ausgebildet ist, beispielsweise oberhalb eines Wertes,
der um 3 den Faktor 10 größer als der Widerstand im Hauptzweig ist, was gegebenenfalls
durch Einschalten eines Widerstandes 14 zu erreichen ist, kann die zweite Schaltkontaktvorrichtung
4 im Hauptpfad wirtschaftlich vorteilhaft als einfacher Unterbrecher bzw. Trenner
ausgebildet sein.
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Der Leitungsschutzschalter, wie er beispielsweise in Fig. 1 dargestellt
ist, kann verständlicherweise auch auf einzelne Baugruppen im Sinne einer Schaltungsanordnung
aufgegliedert sein. Der Schutzschalter, bzw. eine entsprechende Schutzeinrichtung
wirkt prinzipiell folgendermaßen: - Wenn ein Kurzschluß hinter einem Leitungsschutzschalter
erfolgt, der dem als Vorautomaten dienenden Schutzschalter nach Fig. 1 nachgeschaltet
ist, spricht der Auslöser 6 an und öffnet die Kontakte der Schaltkontaktvor-
richtung
3, wodurch ein Lichtbogen in die zugeordnete Lichtbogenlöschvorrichtung einlaufen
kann. Die Schaltkontaktvorrichtung 3 unterstützt dadurch die Abschaltarbeit des
nachgeordneten Leitungsschutzschalters herkömmlicher Art. Da das Schaltschloß 2
dabei nicht entklinkt wird, bleibt die Schaltkontaktvorrichtung 4 geschlossen. Wenn
der Leitungsschutzschalter den Kurzschluß abgeschaltet hat, schließt die Kontaktvorrichtung
3 wieder und der als Vorautomat dienende Leitungsschutz schalter nach Fig. 1 verbleibt
im eingeschalteten Zustand, wie gefordert.
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- Wenn ein Kurzschluß zwischen einem Leitungsschutzschalter und dem
als Vorautomat dienenden Schutzscl liter auftritt, wirkt der Schutzschalter zunächst
wie zuvor beschrieben. Die Schaltkontaktvorrichtung 3 schaltet den Kurzschlußstrom
ab. Sobald die Schaltkontaktvorrichtung 3 im Hauptpfad ihre Kontakte geöffnet hat,
wird infolge des noch anstehenden Kurzschlußstromes über den Nebenpfad 8 ein Strom
gezogen, der umso kleiner ist, je höher der Widerstand des Nebenpfades ist. Dieser
im Vergleich zum ursprünglich im Hauptpfad fließenden Kurzschluß strom wesentlich
niedrigere Strom hält mittels des unverzögerten Auslösers 13 die Kontakte der Schaltkontaktvorrichtung
3 offen. Sobald der Strom im Nebenpfad 8 den verzögerten Auslöser 7 zum Ansprechen
bringt, wird das Schaltschloß 2 entklinkt, wodurch die Kontakte der Schaltkontaktvorrichtung
4 geöffnet werden. Dadurch hat der Schutzschalter bzw. die Schutzeinrichtung den
Stromkreis endgültig getrennt.
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Beim Schutzschalter nach Fig. 2 ist der unverzögerte Auslöser 6 im
Hauptpfad 5 außerhalb der Verzweigung angeordnet.
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Beim Schutzschalter nach Fig. J ist im Hauptpfad 5 außer dem unverzögerten
Auslöser 6 in bekannter Weise zur Erzielung
einer bestimmten flberstromcharakteristik
auch ein verzögerter Auslöser 20 angeordnet, der mit dem Schaltschloß 2 in Eingriffverbindung
21 steht. Der verzögerte Auslöser 20, im einfachsten Fall ein thermischer Auslöser,
kann im Hauptpfad zwischen den Verzweigungen 9 und 10, nach Fig. 3, oder außerhalb
der Verzweigung nach Fig. 4 angeordnet sein.
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Im Nebenpfad 8 kann nach Fig. 5 außer dem unverzögerten Auslöser 13
und dem verzögerten Auslöser 7 eine Schaltkontaktvorrichtung 22 ohne Lichtbogenlöschvorrichtung
angeordnet sein. Man benötigt dann im Hauptpfad keine zweite Schaltkontaktvorrichtung.
Mit der Schaltkontaktvorrichtung 22 steht das Schaltschloß 2 in Eingriffverbindung
23. Es genügt dann also, im Hauptpfad 5 lediglich die Schaltkontaktvorrichtung 3
mit einer Lichtbogenlöschvorrichtung zu versehen. Hierbei ist jedoch das Schaltschloß
2 auch mit der Schaltkontaktvorrichtung 3 in Eingriffverbindung 24 gebracht, um
den Hauptzweig, zwischen den Verzweigungsstellen 9 und 10, und den Nebenzweig 8
endgültig abschalten zu können. Wesentlich ist jedoch, daß die unverzögerten Auslöser
6 und 13 nach wie vor lediglich direkt auf die Schaltkontaktvorrichtung 3, also
nicht indirekt über das Schaltschloß 2, einwirken.
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Wenn der Nebenpfad 8 hinsichtlich des Hauptpfades 5 einen Widerstand
besitzt, der mindestens um den Faktor 103 grösser ist, was gegebenenfalls durch
Einschalten eines Widerstandes 14 zu erreichen ist, kann die weitere Schaltkontaktvorrichtung
22, in besonders wirtschaftlicher Weise als einfacher Trenner ausgebildet werden.
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Auch ein Schutzschalter nach Fig. 5 kann im Hauptpfad 5 mit einem
verzögerten Auslöser 20 nach Fig. 6 versehen werden. Dieser zusätzliche verzögerte
Auslöser kann auch innerhalb der Verzweigungspunkte 9 und 10, entsprechend
Fig.
7, angeordnet werden. Schließlich kann der unverzögerte Auslöser 6 im Hauptpfad
5 auch zwischen den Verzweigungspunkten 9 und 10 angeordnet sein, wie es in Fig
8 dargestellt ist.
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Der weitere unverzögerte Auslöser 13 im Nebenpfad 8 und der unverzögerte
Auslöser 6 im Hauptpfad 5 kann als Magnetauslöser in baulicher Einheit ausgebildet
sein. Der magnetische Auslöser der Baueinheit besteht dann nur aus einem Magnetkreis
(Joch, Kern, Schlaganker). Auf seinem Magnetkern ist die Erregerwicklung des Auslösers
13 für den Nebenpfad 8 und die Erregerwicklung des Auslösers 6 des Hauptpfades 5
aufgebracht. Dadurch werden di teueren Bauelemente doppelt genutzt und die Baueinheit
ist besonders wirtschaftlich.
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Man kann auch den verzögerten Auslöser 7 im Nebenpfad 8 und den verzögerten
Auslöser 20 im Hauptpfad 5 als eine bauliche Einheit ausbilden. So kann der Auslöser
für den Hauptpfad 5 als direkt beheiztes Bimetall und der Auslöser für den Nebenpfad
8 als darauf elektrisch isoliert aufgebrachte Heizwicklung ausgebildet sein.
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10 Patentansprüche 8 Figuren