DE2930960A1 - Selektivschutzeinrichtung - Google Patents
SelektivschutzeinrichtungInfo
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Description
BROWN,BOVERI & CIE AKTIENGESELLSCHAFT
Mannheim 24. Juli 1979
Mp.Nr. 599/79 ZFE/P4-Ft/Hr
Die Erfindung betrifft eine Selektivschutzeinrichtung zur
selektiven Abschaltung von Verbrauchern, gegebenenfalls mit
einer vorgeschalteten Hauptsicherung, mindestens einem mit dieser in Reihe liegenden und dieser nachgeschalteten Hauptleitungsschutzschalter
mit einer ersten Auslösekennlinie, mit mindestens einem einer Verbrauchergruppe zugeordneten Leitungsschutzschalter
mit einer zweiten Auslösekennlinie, die unterhalb der ersten Auslösekennlinie liegt, wobei der Hauptleitungsschutzschalter in seinem Strompfad eine Trennstelle, welche
von einem Schlaganker bei Auftreten eines Über- oder Kurzschlußstromes
geöffnet werden kann, einen thermischen Auslöser und eine Umschaltvorrichtung besitzt, welche bei Auftreten
eines Kurzschlußstromes den Strom zumindest teilweise auf einen mit einem Magnetauslöser versehenen Parallelzweig umschaltet, welcher Parallelzweig bei Durchgang eines bestimmten
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. Parallelzweigstromes durch die Spule des Magnetauslösers ein
Schaltschloß auslöst, welches die Trennstelle endgültig öffnet, und wobei die Umschaltvorrichtung eine Hilfstrennstelle aufweist,
die bei Öffnen der Trennstelle von dieser angesteuert mechanisch und/oder elektrisch geöffnet wird und den Strom
auf den Parallelzweig mit der Spule kommutiert.
Für die Überstrom- und Kurzschlußstromabsicherung benützt man
neben Schmelzsicherungen in letzter Zeit immer häufiger Leitungsschutzschalter, welche zur Auslösung bei einem Überstrom einen
thermischen und zur Auslösung bei einem Kurzschlußstrom einen magnetischen Auslöser besitzen. Als thermischer Auslöser wird
meist ein Bimetall eingesetzt, welches sich bei Auftreten eines Überstromes verbiegt, dadurch den Schaltmechanismus
entklinkt und damit das bewegliche Kontaktstück vom festen Kontaktstück trennt. Dieser thermische Auslöser ist ein sogenannter
verzögerter Auslöser, da er auf einen Überstrom aufgrund der Aufheizung erst nach einer gewissen Zeit anspricht.
Als magnetischer Auslöser ist bekanntlich ein Magnetankersystem
>0 vorgesehen, welches praktisch unverzögert anspricht und unverzögert
die Kontaktstelle öffnet bzw. das Schaltschloß entklinkt.
Für einen derartigen Selbstschalter besteht im allgemeinen mehrere Einsatzmöglichkeiten. In einem ersten Einsatzfall kann
er einer Vorsicherung nachgeschaltet sein, wobei seine Auslösung bei einem Kurzschluß vor oder an dem Verbraucher so erfolgen
muß, daß weder im Überstrombereich noch im Kurzschluß-Strombereich
die Vorsicherung anspricht. Mit den derzeit üblichen Auslösern kann man im allgemeinen erreichen, daß ein
Automat gegen eine Sicherung "selektiv" ist, deren Nennstrom zwei Stufen höher ist als der des Leitungsschutzschalters. Es
besteht nun die Möglichkeit (vgl. Fig. 1), den Selbstschalter bzw. den Leitungsschutzschalter als Hauptleitungsschutzschalter
zwischen die Vorsicherung und eine Gruppe von nachgeordneten Leitungsschutzschaltern als Gruppenschutz, Zählersiche-
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• 599/79 - *"- 24.7.79
-S-
• rungsautomat oder ähnliches einzusetzen. Dann ergeben sich
für diesen Schalter grundsätzliche Schwierigkeiten für eine selektive Auslösung, da er nämlich schon bei Überströmen auslösen
muß, die etwa dem Zehnfachen des Nennstromes entsprechen, um den Leitungsabschnitt im Überstrombereich zu schützen,
jedoch bei Kurzschlüssen im Bereich der Verbraucher nicht auslösen darf, damit die Selektivität der den Verbrauchern
vorgeschalteten Schaltern dem der Vorsicherung nachgeschalteten Schalter gewahrt bleibt.
10
10
Um dieses zu erreichen, ist bekanntgeworden (DOS 2 525 192) ,·
jedem Schalter eine Auslösesteuerung und eine schnelle Öffnungsvorrichtung
der Kontakte zuzuordnen, wobei die Öffnungsvorrichtung so beschaffen ist, daß sie schnell die von dem
Überstrom durchflossenen Schalterkontakte auf den verschiedenen Stufen öffnet. Sie ist weiterhin so beschaffen, daß sie
eine schnelle Wiedereinschaltung der Kontakte ermöglicht, wenn der Stromwert unter einen vorbestimmten Wert sinkt. Zwecks
Selektivität besitzt die Auslösesteuerung einen Zähler, der die aufeinanderfolgenden Öffnung- und Schließfolgen der Kontakte
zählt und der nach einer vorbestimmten Anzahl von Folgen die Auslösung hervorrufen kann, um so die Kontakte des entsprechenden
Schalters nach der vorbestimmten Anzahl von Folgen geöffnet zu halten. Dies bedeutet, daß der Schalter, der direkt dem
Verbraucher zugeordnet ist; nach einer einmaligen Öffnung öffnet, der übergeordnete Schalter bleibt nach zweimaligem
Öffnen offen und der darüber geordnete Schalter nach dreimaligem Öffnen und so fort.
Der. Schalter,, der der. Einspeisestelle des Stromkreises am
••nächsten: ist., ist für die höchste Anzahl von Folgen eingestellt
und öffnet daher auch am häufigsten. Zweifellos ist gerade diese Anordnung relativ kompliziert und auch die Lebensdauer
der Schalter, die der Einspeisung am nächsten liegen, verringert sich, da sie unter bestimmten Voraussetzungen bei
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Auftreten eines Kurzschlußes mehrere Male, .beispielsweise
fünf Mal ein- bzw. ausgeschaltet werden. Darüberhinaus dürfte aufgrund der Trägheit der einzelnen Schalterelemente eine zu
starke Beanspruchung der gefährdeten bzw. defekten Leitung ; vorhanden sein, da der Kurzschluß doch eine längere Zeit auf
der Leitung steht, auch wenn immer wieder ausgeschaltet wird.
Es besteht nun das Problem, daß bei extrem hohen Kurzschlüssen in dem Bereich zwischen dem Hauptleitungsschutzschalter und
den den Verbrauchern zugeordneten Leitungsschutzschaltern die Stromdurchflußzeit sehr klein ist, und zwar so klein,
daß der Auslöser im Hauptleitungsschutzschalter nicht mehr ansprechen kann. Dies ist auf den sehr steilen Stromanstieg
und die starke Strombegrenzung im Hauptleitungsschutzschalter zurückzuführen; es besteht die Gefahr, daß die Kontakte
sich während eines Ausschaltvorg< ages bzw. während des Anstehens
des Kurzschlußstromes dauernd öffnen und schließen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Schalter der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem dies vermieden wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Ansprechzeit des Magnetauslösers mit der Spule im Parallelzweig größer als die des Magnetauslösers der den Verbrauchern
zugeordneten Leitungsschutzschalter sowie wenigstens gleich groß ist wie die Öffnungszeit der Trennstelle im Hauptstrompfad,
und daß parallel zur Spule des Parallelzweiges ein spannungsabhängiger
Widerstand geschaltet ist.
Der Vorteil dieser besonderen Anordnung ■bzw.-'Bemessungsregel ·
liegt in folgendem: '
Durch die geeignete Bemessung der Spule des Hauptleitungsschutzschalters
wird erreicht, daß die Zeitdauer, die der Strom durch diese Spule hindurchfließt, ausreichend groß wird,
so daß auch bei extrem hohen Kurzschlüssen eine Auslösung er-
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ORIGINAL INSPECTED
• 599/79 --*"- 24.7.79
. folgt. Der parallel zu der Spule geschaltete spannungsabhängige
Widerstand ist deshalb erforderlich, weil die Lichtbogenspannung stark schwankt. Ohne diesen Varistor müßte die Spule
auf den kleinsten vorkommenden Kurzschlußstrom ausgelegt werden, was den Nachteil mitsich bringen würde, daß die Selektivität
zwischen dem Hauptleitungsschutzschalter und den den Verbrauchern zugeordneten Leitungsschutzschaltern sehr gering wird.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung kann darin bestehen, daß parallel zu einem Widerstandselement im Hauptstrompfad
eine zweite Spule geschaltet ist, die auf den Schlaganker der Spule im Parallelzweig wirkt, und daß in der einen Zuführungsleitung
zur zweiten Spule antiparallel geschaltete Dioden angeordnet
sind.
Diese Anordnung hat den Vorteil, daß parallel zu dem Widerstandelement
im Hauptstrompfad ein Teil des Kurzschlußstroines
in die zweite Spule geleitet wird, wenn der Kurzschluß so hoch ist, daß der Spannungsabfall über dem Widerstandselement größer
ist als die Schwellspannung der antiparallel geschalteten Dioden. Je nach Auswahl der Widerstandsgröße des Widerstandselementes
und der Zahl der in Reihe geschalteten Dioden läßt sich der Ansprechwert der zweiten Auslösespule beliebig fein
einstellen.
Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausführungsform wird erreicht, daß bei hohen und höchsten Kurzschlußströmen der Hauptleitungsschutzschalter
in jedem Falle anspricht, wobei die Selektivität in ausreichendem Maße verwirklicht ist.
·
Man kann dabei die zweite. Spule parallel zudem als-Widerstandselement dienenden Thermobimetall im Hauptstrompfad schalten,
wodurch die Anordnung in jedem Falle auch vereinfacht ist.
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~<e*·- 24,7.79
. Anhand der Zeichnung soll ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
näher erläutert und beschrieben werden.
Es zeigt
Fig. 1 die Anordnung eines Selbstschalterkaskadennetzes,
Fig. 2 ein Durchlaßdiagramm für eine erfindungsgemäße
Anordnung,
10
10
Fig. 3 die Schaltungsanordnung einer erfindungsgemäßen
Selektivschutzeinrichtung und
Fig. 4
bis 6 drei Diagramme von Kurzschluß- und Strombegrenzungszeiten.
Es sei zunächst Bezug genommen auf die Fig. 1. Man erkennt einen Netztransformator 10, dem eine Vorsicherung 12 sowie
ein Hauptleitungsschutzschalter 14 nachgeschaltet sind. Die elektrische Leitung, in der sich die drei Bauelemente befinden
und die mit der Bezugsziffer 16 bezeichnet ist, verzweigt sich in der Stromkreisverteilung am Punkt 18 zum Beispiel in einen
ersten Zweig 20 und einen zweiten Zweig 22, wobei dem ersten Zweig 20 ein Leitungsschutzschalter 24 und ein Verbraucher 28,
im zweiten Zweig 22 ein Leitungsschutzschalter 26 und ein Verbraucher
30 angeordnet sind. Wenn man als Hauptleitungsschutzschalter
eine Ausführung nach der Erfindung verwendet, dann erhält man eine Durchlaßkennlinie, wie sie in der Fig. 2
dargestellt ist. '
Man erkennt in der Fig. 2 folgende Kurven: Mit AK12 ist die Schmelzkennlinie der Sicherung 12, mit
AK 4 die Kennlinie des Hauptleitungsschutzschalters 14 und
mit AK-. die des Leitungsschutzschalters 24 bezeichnet,
wobei die Kennlinie des Leitungsschutzschalters 26 der
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ORlGfNAL INSPECTED
. .599/79 - r- 24.7.79
-9-
• Kennlinie AK_. gleicht. Die Kennlinie AK34 des Leitungsschutzschalters
24, der ein Thermobimetall und einen magnetischen Auslöser besitzt, setzt sich zusammen aus der Kennlinie des
Thermobimetalles AK_ T und der Kennlinie drs magnetischen
Auslösers AK?.MÄ· Im Bereich zwischen I=I und IMA24 sPricnt
ausschließlich das Thermobimetall an, da hier lediglich ein Überstrom auftritt; bei einem Strom größer als IMA24 am Leitungsschutzschalter
24 spricht der magnetische Auslöser an.
Die Kennlinie K.. setzt sich zusammen aus einem dem Thermobimetall
des Hauptleitungsschutzschalters 14 zugeordneten Bereich AK14 und einem Bereich AK,.„,, der dem magnetischen Auslöser
des Hauptleitungsschutzschalters zugeordnet ist. Im Bereich von I = I bis I = I..,.,. wärkt der thermische Aus-
o MA14
löser und im Bereich I größer als IMal4 der magnetische Auslöser.
Es sei wieder Bezug genommen auf die Fig. 1. Dabei sollen drei Fälle betrachtet werden:
20
20
Im Bereich A tritt ein Kurzschluß auf. Dann fließt der Strom
durch den Transformator 10, die Vorsicherung 12, den Hauptlei tungsschutzsch alter 14 und den Leitungsschutzschalter 24.
Ist der Strom kleiner noch als I.. „., dann spricht lediglich
das Thermobimetall des Leitungsschutzschalters 24 an und löst aus. Bei einem Kurzschluß an diesem Ort muß der Leitungsschutzschalter
24 auslösen, ohne daß die Sicherung 12 anspricht und ohne daß der Leitungsschutzschalter 14 auslöst, Letzterer wird
•30. .bei KurzBChlußströmeji, größer -βί-Α.-Ι«..,* lediglich...strombegrenzend
öffnen, so daß der Leitungsschutzschalter 24 strombegrenzend unterstützt wird, so daß sich eine Durchlaßkennlinie ergibt,
die doppelt gezeichnet mit VK bezeichnet ist, stets unterhalb
der beiden Kennlinien ak 24ma und AK14MA lie9fc· Bei einem Kurz-35
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-IT-
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schluß größer als I1111 . im Bereich A wirken also beide Schal-
MAx 4
ter 14 und 24 zusammen und der Kurzschlußstrom wird scharf begrenzt.
Sowie ein Kurzschluß am Punkt B auftritt, fließt ein Strom lediglich durch die Vorsicherung 12 und den Leitungsschutzschalter
14 hindurch. Im Bereich zwischen I = I und I... , .
ο MA14
das Bimetall des Hauptleitungsschutzschalters 14 auslösen, im Bereich darüber der magnetische Auslöser gemäß der
Durchlaßkennlinie AK,.. Aufgrund der Ausgestaltung des Haupt-Leitungsschutzschalters
14 kann dessen Kennlinie AK1- auch
interhalb der Kennlinie AK_. verlaufen. Die Kennlinie VK .iegt dann unterhalb der Kennlinie AK .. Aufgrund der erfinlungsgemäßen
Ausgestaltung wird während des ersten Kurzschlußmpulses festgestellt, daß der Kurzschlußort vor den Leitungschutzschaltern
24 bzw. 26 liegt, und es wird der Hauptleiungsschutzschalter unmittelbar ausgelöst. Auf einen Kurzchluß
im Bereich B soll auch noch weiter unten näher einegangen werden.
efindet sich der Kurzschluß bei Punkt C, also zwischen Voricherung
12 und Haupleitungsschutzschalter 14, dann löst jsschließlich die Sicherung 12 aus.
Le Fig. 3 zeigt eine besonders vorteilhafte Variante, deren
Lrkungsweise auch weiter unten erläutert wird. Man erkennt in Hauptstrompfad 16,. in dem ein Schlagankejrsystem 32 liegt,-
>n dem nur die Schlagankerspule dargestellt ist. Man erkennt irner eine Hilfstrennstelle 34, sowie eine in Reihe zur Hilfsennstelle
34 liegende Haupttrennstelle 36. In Reihe mit ir Spule 32, der Hilfstrennstelle 34 und der Haupttrennstelle
6 liegt ein Thermobimetall 38. Dieses kann allerdings auch
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• parallel zur Spule 32 geschaltet oder an einer anderen Stelle
im Hauptstrompfad angeordnet sein. Die Umschaltvorrichtung
die gemäß dem früher angemeldeten Patent ... (Patentanmeldung P 28 54 616.9) ausgebildet ist, wird durch die Hilfstrennstelle
34 realisiert. Zu deren Auslösung ist eine erste Spule 40 mit einem nicht weiter dargestellten Schlaganker vorgesehen,
welcher Schlaganker durch den Pfeil 42 symbolisiert ist und auf ein Schaltschloß 44 einwirkt. Parallel zu der
ersten Spule 40 ist ein Varistor 46 und in mit der Parallel-Schaltung
Varistor 46 und Spule 4o liegt ein Widerstand Die gesamte Auslöseeinrichtung, die mit der Bezugsziffer
bezeichnet ist, ist parallel zur Hilfstrennstelle 38 geschaltet.
Parallel zum Thermobimetall 38 ist eine zweite Spule 52 geschaltet,
die, wie in der"Fig. 3 angedeutet ist, auf den Schlag
anker wirkt, der mit der Spule 40 zusammenwirkt. In den einen Pfad 54 zur zweiten Spule 52 sind antiparallel geschaltete
Dioden 56 eingesetzt. Durch die strichlierten Linien 58, 60, 62, 64, 66 und 68 sind Wirklinien dargestellt, die auf das
Schaltschloß 44 sowie die beiden Trennstellen 34 und 36 einwirken. Die zweite Spule 52 darf allerdings nicht parellel
zu einer der beiden Trennstellen 34 und 36 wirken.
Im Falle eines Überstromes wirkt das Thermobimetall 38 über
die Wirklinie 58 auf das Schaltschloß 44 und über die Wirklinie 60 sowohl auf die beiden Trennstellen 34 und 36 ein.
Die Hauptspule 32 wirkt über die Wirklinie 64 und 66 bzw. auf die beiden Trennstellen 34 und 36 ein. Die Funktion dieser
Anordnung ohne die zweite Spule 52 ist ähnlich wie die Funktion der Schaltung Fig. 8 des Patentes ... (Patentanmeldung
P 28 54 616.9). Im folgenden soll daher nur noch auf die Wirkungsweise
der zweiten Spule 52 eingegangen werden.
Es werde Bezug genommen auf die Fig. 1. Bei sehr hohen Kurz-
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.schlußströmen am Ort B, die am Ort A wegen der Leitungsdämpfung
zwischen den beiden Schaltern 14 und 24 nicht auftreten können, wird die Kurzschlußstromdauer aufgrund der spezifischen strombegrenzenden
Eigenschaften des Schalters 14 wieder kürzer, wobei diese Zeiten in den Zeitdauerbereich wie bei Kurzschlüssen
in A hineinragen können. Das Schlagankersystem mit der Spule 40 ist so ausgelegt, daß neben einer Mindeststromhöhe
auch eine Mindestzeit zur Auslösung erforderlich wird, was bedingt ist durch die Massenträgheit des Schlagankers. Die
Zeit, die ein Kurzschluß im Bereich A zur Auslösung benötigt, sei mit T.. angegeben. Diese Zeit reicht zur Auslösung des
Hauptleitungsschutzschalters nicht aus, während die Zeit T2
bei einem Kurzschluß im Bereich B zu seiner Auslösung ausreicht. Es wird hier also zur Entscheidung, ob der Hauptleitungsschutzschalter
auslösen soll oder nicht (bzw. an welchem Ort der Kurzschluß entstanden ist), auf die Zeitdifferenz
T2 - Tj =^i T detektiert (siehe auch weiter unten). Der Strom
durch die Auslösespule 40 ist abhängig von der Lichtbogenspannung über dem Kontakt 34. Die Lichtbogenspannung kann
bei kleinen Kurzschlußströmen stark schwanken und aus diesem Grunde ist parallel zur Auslösespule 40 auch der spannungsabhängige
Widerstand 46 geschaltet,'der oberhalb eines bestimmten
Spannungswertes durchschaltet und dann seinen Widerstand erniedrigt, derart, daß oberhalb dieser Ansprechspannung
der Spannungsabfall über der Parallelschaltung von der Spule 40 und dem Widerstand 46 konstant bleibt. Dies bedeutet
auch, daß oberhalb dieser Grenze der Strom durch die
Spule 40 konstant bleibt. Die Ansprechgrenze ist in die Nähe
der kleinsten vorkommenden Lichtbogenspannung gelegt. Auf 30.. diese Weise können die Schwankungen der Lichtbogenspannung
für die Auslösespule 40 unempfindlich gemacht werden.
Nun gibt es Fälle, in denen die Auslösespule dann das Schaltschloß nicht auslösen kann, wenn die Zeitdauer bzw. die Zeitdifferenz
A T klein wird, obwohl der Hauptleitungsschutzschalter
eigentlich auslösen müsste. Dies ist der Fäll, wenn
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m hohe Kurzschlußströme in dem Bereich B auftreten. Aus diesem
Grunde wird parallel zu dem Thermobimetall 38 im Hauptstrompfad
16 (es kann natürlich auch ein anderes Widerstandselement sein) ein Teil des Kurzschlußstrotnes in die zweite Spule 52
geleitet, wenn der Kurzschlußstrom so hoch ist, daß der *Spannungsabfall
über dem Thermoelement 38 größer ist als die Schwellspannung der antiparallel geschalteten Dioden 56. Durch die
Widerstandsgröße des Thermobimetalls 38 und durch die Zahl der in Reihe geschalteten Dioden in den jeweiligen Diodenzweigen
läßt sich der Ansprechwert der zweiten Spule 52 beliebig fein einstellen und durch die Dioden wird zusätzlich
erreicht, daß im Kurzschlußstrombereich wie für Kurzschlüsse am Ort A (Fig. 1) die Auslösespule 40 nicht durch die Spule
52 beeinflusst wird, da die Dioden aufgrund des zu geringen
■J5 Spannungsabfalles nicht durchgesteuert werden und so die Leitung
70 sperren.
In den Figuren 4 bis 6 sind die Wirkungsweisen der oben genannten
Einrichtung nochmals erläutert. In allen drei Figuren
2Q sind Strom-Zeitdiagramme des Kurzschlußstromes und zwar der
ersten Halbwelle des Kurzschlußstromes dargestellt. Man erkennt in der Fig. 4a den Kurzschlußstrom, wie er durch den
Hauptleitungsstrompfad fließt, wenn im Bereich A ein Kurzschluß auftritt. Der unbegrenzte Kurzschlußstrom I„.ITÄ ist
der nicht begrenzte Kurzschlußstrom und der Kurzschlußstrom 1KBA ^er be9renzte Kurzschlußstrom, der dadurch begrenzt wird,
daß zusätzlich zum Öffnen und Auslösen des Leitungsschutzschalters
24 der Hauptleitungsschutzschalter 14 strombe- .
grenzend Öffnet. Der Kurzschlußwert I„TT ist ein mittlerer
Kumax Kurzschlußwert. Der durch den Hauptleitungsschutzschalter
fliessende Strom, d;h. der schon begrenzte Strom I„„, fließt
durch diesen während der Zeit T.
In der Fig. 4b ist der dann durch die Spule 40 fließende
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Kurzschlußstrom eingezeichnet. Die Zeit von 0 bis zum Zeitpunkt
t._ benötigt die Umschaltvorrichtung im Hauptleitungsschutzschalter,
um den Strom auf die Spule 40 zu kommutieren; diese wird dann während der Zeitdauer T mit dem von dem Varistor
oder spannungsabhängigen Widerstand 46 begrenzten Strom
i 40A durchflossen. Die Zeitdauer T, ist kleiner als die
Auslösezeit T des Hauptleitungsschutzschalters.
el
Wenn nun im Bereich B ein Kurzschlußstrom auftritt, dann hat man mit der Kurve I„Dr, den unbegrenzten Kurzschlußstrom, wogegen
der begrenzte Kurzschlußstrom mit I„on bezeichnet ist.
KtStS
Die Zeitdauer, die der Kurzschlußstrom fließt, ist mit bezeichnet. Der durch die Spule fließende Strom ist wieder
iSD4ob nn& dieser fließt, beginnend von dem Zeitpunkt t.~
während der Zeitdauer T„, wobei T- etwas kleiner ist als TJ
Es gilt: T <^ T < T-. Damit löst der Hauptleitungsschutzschalter
14 aus.
In der Pig. 6 ist der Zeitablauf der ersten Halbwelle des Kurzschlußstromes bei einem sehr großen Kurzschlußstrom dargestellt.
Man erkennt in der Kurve IKBÜ den unbegrenzten Kurzschlußstrom
und IKBB den begrenzten Kurzschlußstrom. Die Zeitdauer,
die der begrenzte Kurzschlußstrom Ιτ.οο fließt, ist
rvötJ
T'-.Aufgrund der besonderen erfindungsgemäßen Abstimmung und
Bemessung der Auslösezeit der Spule 40 bezogen auf die Auslösezeit
des Leitungsschutzschalters 24 gilt:
sowie
3 ^ 1I < La'
3 ^ 1I < La'
ohne die erfindungsgemäße Bemessung würde eine Auslösung nicht
erfolgen, da T_ <£. T . Mit der erfindungsgemäßen Auslegung der
ja
Spule 40 jedoch wird der Wert T *>φο» so daß eine Auslösung
stattfindet.
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599/79 --W- _ 24.7.
• Wenn die eben angeführten und dargestellten Bedingungen erfüllt
sind, dann wird auch ein extrem großer Kurzachlußstrom im Bereich B, der in den Zeitbereich der Ansprechzeit des Leitungsschutzschalters
A hineinfallen würde, doch noch sicher ausge-
5 schaltet.
, 130008/0227
Leer seife
Claims (3)
1.3Q003/012?
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2. Selektivschutzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß parallel zu einem Widerstandselement (38) im Hauptstrompfad eine zweite Spule (52) geschaltet ist, die
auf den Schlaganker (42) der Spule (40) im Parallel zweig wirkt, und daß in der einen Zuführungsleitung (54) zur
zweiten Spule antiparallel geschaltete Dioden angeordnet sind.
3. Selektivschutzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Spule (52) parallel zu
dem als Widerstandsolement dienenden Thermobimetall (38)
im Hauptstrompfad (16) geschaltet ist.
130008/0227
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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Owner name: BBC BROWN BOVERI AG, 6800 MANNHEIM, DE |
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Owner name: ASEA BROWN BOVERI AG, 6800 MANNHEIM, DE |
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |