DE4040359A1 - Einrichtung zum kurzschlussschutz - Google Patents
Einrichtung zum kurzschlussschutzInfo
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- H02H3/00—Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection
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- H02H3/021—Details concerning the disconnection itself, e.g. at a particular instant, particularly at zero value of current, disconnection in a predetermined order
- H02H3/023—Details concerning the disconnection itself, e.g. at a particular instant, particularly at zero value of current, disconnection in a predetermined order by short-circuiting
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Kurzschluß
schutz von Abzweigen in elektrischen Niederspannungsverteilun
gen mit einer Reihenschaltung eines Leitungsschutzschalters und
eines Verbrauchers im Hauptstromzweig und mit einem Über
brückungsstromzweig.
Der Kurzschlußschutz von Abzweigen in elektrischen Niederspan
nungsverteilungen wird üblicherweise mit Leitungsschutzschal
tern durchgeführt, deren Stromwärmeintegral, d. h. der Durchlaß-
I2 t-Wert, unter der Belastungsgrenze des zu schützenden Lei
tungsquerschnittes liegt. Das zulässige Stromwärmeintegral
empfindlicher Geräte, wie beispielsweise elektronischer Ein
richtungen oder Steuereinrichtungen sowie Halbleiterschalter
und Stoßstromrelais, liegt jedoch bei vergleichbarer Nennstrom
auslegung und mehr als eine Größenordnung niedriger als der
Durchlaßwert eines strombegrenzenden Leitungsschutzschalters.
Für den Einsatz von empfindlichen Geräten in elektrischen Ver
teilungen sind deshalb besondere Schutzmaßnahmen erforderlich.
Es ist ein Schalterschütz bekannt, das als Leitungsschutzschal
ter für ferngesteuerte Verbraucher verwendet werden kann. Diese
bekannte Einrichtung enthält in Reihe mit einem Leistungsschal
ter einen Halbleiterschalter, der im Nennbetrieb durch ein
Schütz überbrückt wird, welches die relativ hohe Verlustlei
stung (= I×1 V) des Halbleiters vermeidet. Ferner ist für den
Halbleiterschalter ein Überbrückungsstromzweig vorgesehen, der
eine Löscheinrichtung enthält. Im Kurzschlußfall wird durch den
beweglichen Kontakt des Leistungsschalters ein Lichtbogen gezo
gen, der den Überbrückungsstromzweig einschaltet. Die Entla
stung des Halbleiterschalters erfolgt deshalb mit einer ent
sprechenden Verzögerung; außerdem kann der zeitliche Abbau der
induktiv gespeicherten Energie im Laststromkreis zu einem un
zulässigen Stromwärmeintegral führen (US-Patent 47 25 911).
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung
zum Freischalten eines Abzweiges in elektrischen Niederspan
nungsverteilungen anzugeben, die im Falle eines Kurzschlusses
am Verbraucher empfindliche Geräte und Schalter im Lastkreis
mit geringer Zeitverzögerung entlastet.
Die Erfindung besteht in den Gestaltungsmerkmalen gemäß dem An
spruch 1. Der Überbrückungsschalter im Überbrückungsstromzweig,
vorzugsweise ein Halbleiterschalter, wird im Anstieg des Kurz
schlußstromes eingeschaltet und schützt dementsprechend mit
sehr kurzer Zeitverzögerung das empfindliche Gerät im Last
kreis. Er braucht diesen Entlastungsstrom jedoch nur kurze Zeit
zu führen, weil er anschließend durch den vorzugsweise mechani
schen Entlastungsschalter entlastet wird, der durch den Magnet
antrieb geschaltet wird.
Weitere besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Einrichtung
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung
Bezug genommen, in deren Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel einer
Einrichtung zum Kurzschlußschutz gemäß der Erfindung schema
tisch veranschaulicht ist. In Fig. 2 ist die Lichtbogenspan
nung und in Fig. 3 der Kurzschlußstrom des Leitungsschutz
schalters in Abhängigkeit von der Zeit in einem Diagramm auf
getragen. Fig. 4 zeigt in einem Diagramm den Verlauf des Stro
mes des Halbleiterschalters im Überbrückungsstromzweig. Im Dia
gramm der Fig. 5 ist der Verlauf des Laststromes aufgetragen.
In Fig. 6 ist eine Ausführungsform mit mehreren Laststromkrei
sen veranschaulicht.
In der Ausführungsform einer Einrichtung zum Kurzschlußschutz
eines Abzweiges in einer Niederspannungsverteilung gemäß Fig.
1 ist ein Verbraucher 2, beispielsweise ein Wechselstrommotor,
in Reihe mit einem empfindlichen Schalter, beispielsweise einem
Halbleiterschalter 4, und einem Leitungsschutzschalter 6, der
vorzugsweise mit einem in der Figur nicht dargestellten fern
gesteuerten Antrieb versehen sein kann, an die Phase L und
einem mit N bezeichneten Rückleiter angeschlossen, der bei
spielsweise ein Nulleiter oder im Falle eines Drehstromnetzes
auch ein Mittelpunktleiter sein kann. Im Laststromkreis ist
ferner eine Auswerteeinrichtung angeordnet, die beispielsweise
ein Stromwandler 8 sein kann. Der Verbraucher 2 und der
empfindliche Schalter 4 sind durch einen Überbrückungsstrom
zweig 10 überbrückt, der in einen Teilstromzweig 12 und einen
weiteren Teilstromzweig 13 aufgeteilt ist. Der erste Teil
stromzweig 12 enthält einen Überbrückungsschalter 14 mit sehr
geringer Einschaltverzögerung, der vorzugsweise ebenfalls ein
Halbleiterschalter sein kann und dessen in der Figur nicht
näher bezeichnete Steuerelektrode mit dem Sekundärkreis des
Stromwandlers 8 verbunden ist, was in der Figur lediglich durch
eine gestrichelte Wirkungslinie angedeutet ist. Der zweite
Teilstromzweig enthält einen Entlastungsschalter 16, der
vorzugsweise ein mechanischer Schalter sein kann, dessen Ma
gnetantrieb 18 im Überbrückungsstromzweig angeordnet sein kann.
Tritt im Laststromkreis am Verbraucher 2 ein Kurzschluß mit
einem Kurzschlußstrom von beispielsweise IK = 3000 A auf, so
entsteht am Leitungsschutzschalter 6 gemäß dem Diagramm der Fig.
2, in dem die Spannung US an diesem Schalter über der Zeit
t in ms aufgetragen ist, zur Zeit t1 ein geringer Spannungsan
stieg, der durch den Innenwiderstand des Leitungsschutzschal
ters 6 bedingt ist. Zugleich steigt der Kurzschlußstrom IK
gemäß dem Diagramm der Fig. 3, in dem der Kurzschlußstrom IK
über der Zeit t aufgetragen ist, mit einer Anstiegsgeschwindig
keit von beispielsweise 1,3 kA/ms an. Dieser Kurzschlußstrom IK
wird vom Stromwandler 8 erfaßt und löst gemäß dem Diagramm der
Fig. 4, in dem der Brückenstrom IB über der Zeit t aufgetragen
ist, bei einem einstellbaren Stromwert von beispielsweise 450 A
zur Zeit t2 ein Steuersignal für den Überbrückungsschalter 14
aus, der den Brückenstrom IB einschaltet und damit gemäß dem
Diagramm der Fig. 5, in dem der Laststrom IL über der Zeit t
aufgetragen ist, den Laststrom IL auf einen für den empfindli
chen Halbleiterschalter 4 oder für einen empfindlichen Ver
braucher 2 unschädlichen Wert begrenzt. Zur Zeit t3 öffnet ge
mäß Fig. 2 der Kontakt des Leitungsschutzschalters 6, es wird
ein Lichtbogen gezogen, wodurch die Spannung US auf etwa 420 V
ansteigt. Der Brückenstrom IB im Überbrückungsstromzweig 10
steigt gemäß Fig. 4 noch auf einen Wert von beispielsweise
IB = 1400 A an, bis der Entlastungsschalter 16 durch den Ma
gnetantrieb 18 eingeschaltet wird und mit einer Schaltverzöge
rung von etwa 1 ms zur Zeit t4 den Brückenstrom IB übernimmt.
Während der Zeit von t2 bis t4 wird der Brückenstrom IB vom
Überbrückungsschalter 14 getragen. Der Begrenzungswiderstand 19
mit einem Widerstandswert von beispielsweise etwa 20 mOhm wird
nach den Widerstandsverhältnissen der beiden Teilstromzweige 12
und 13 derart bemessen, daß der Teilstromzweig 13 niederohmiger
ist als der Teilstromzweig 12. Aufgrund dieser niederohmigen
Überbrückung von beispielsweise 1 bis 3 mOhm klingt der Last
strom IL innerhalb etwa 3 ms auf Null ab. Das Stromwärmeinte
gral im Laststromkreis beträgt dabei etwa I2 t = 270 A2 xs und
beispielsweise etwa 790 A2 xs am Überbrückungsschalter 14 und
ist somit erheblich geringer als das Stromwärmeintegral im
Lastkreis bei einer Abschaltung eines Kurzschlußstromes von
IK = 3000 A mit dem strombegrenzenden Leitungsschutzschalter 6
ohne den Überbrückungsstromzweig 10. In diesem Fall würde das
Stromwärmeintegral etwa 5700 A2 xs betragen.
In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Einrich
tung gemäß Fig. 6 sind sowohl der Entlastungsschalter 16 als
auch der Magnetantrieb 18 im Leitungsschutzschalter 6 inte
griert. Da in dieser Ausführungsform der Magnetantrieb 18 vom
Kurzschlußstrom IK durchflossen wird, erfolgt die Einschaltung
des Entlastungsschalters 16 in entsprechend kürzerer Zeit, so
daß der Überbrückungsschalter 14 im Überbrückungsstromzweig 10
in entsprechend kürzerer Zeit entlastet wird. In dieser Ausfüh
rungsform können beispielsweise an den Phasenleiter L mehrere
Verbraucher angeschlossen sein, von denen in der Figur nur zwei
angedeutet und mit 2 und 3 bezeichnet sind. Der Verbraucher 3
soll ebenfalls mit einem empfindlichen Halbleiterschalter 5 in
Reihe geschaltet sein. In dieser Ausführungsform können die
einzelnen Laststromkreise zweckmäßig jeweils mit einer getrenn
ten Wiedereinschaltsperre versehen sein, die auf den zugeord
neten Halbleiterschalter 4 oder 5 wirkt.
In einer Einrichtung zum Kurzschlußschutz eines mehrphasigen
Verbrauchers erhält vorzugsweise jede Phase eine Schutzein
richtung gemäß Fig. 1. Die dazu erforderlichen Bauelemente
können zweckmäßig in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet sein.
Für die Halbleiterschalter 4 und 5 sowie den Leitungsschutz
schalter 6 kann zweckmäßig eine in den Figuren nicht darge
stellte zentrale Netzüberwachungseinheit vorgesehen sein, welche
diese Schalter steuert. Als Netzüberwachungseinheit kann
auch ein Computer vorgesehen sein, der mit einem Bussystem die
Steuersignale für die Halbleiterschalter 4 und 5 sowie den
Leitungsschutzschalter 6 und gegebenenfalls auch der Stromer
fassungseinrichtung 8 sowie den Überbrückungsschalter 14 und
den Entlastungsschalter 16 verarbeitet.
Claims (12)
1. Einrichtung zum Kurzschlußschutz von Abzweigen in elektri
schen Niederspannungsverteilungen mit einer Reihenschaltung
eines Leitungsschutzschalters und eines Verbrauchers im Haupt
stromzweig und mit einem Überbrückungsstromzweig, da
durch gekennzeichnet, daß der Über
brückungsstromzweig (10) zwischen einem Phasenleiter (L) und
einem Rückleiter (N) angeordnet ist und daß der Überbrückungs
stromzweig (10) einen ersten und einen zweiten Teilstromzweig
(12, 13) enthält, von denen der erste Teilstromzweig (12) einen
vom Hauptstrom gesteuerten Überbrückungsschalter (14) enthält
und von denen der zweite Teilstromzweig (13) einen Entlastungs
schalter (16) enthält, der mit einem Magnetantrieb (18) gekop
pelt ist (Fig. 1).
2. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der erste Teilstromzweig (12) eine
Reihenschaltung des Überbrückungsschalters (14) mit einem Be
grenzungswiderstand (19) enthält.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Magnetantrieb (18) im Über
brückungsstromzweig (12) angeordnet ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Magnetantrieb (18) im
Hauptstromzweig angeordnet ist (Fig. 6).
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Magnetantrieb des Leitungsschutz
schalters (6) zum Einschalten des Entlastungsschalters (16)
und zum Ausschalten des Leitungsschutzschalters (6) vorgesehen
ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Entlastungsschalter (16) mit sei
nem Magnetantrieb (18) im Leitungsschutzschalter (6) integriert
ist (Fig. 6).
7. Einrichtung nach Anspruch 1 für mehrere Verbraucher (2),
dadurch gekennzeichnet, daß jeder Last
stromkreis mit einer Wiedereinschaltsperre versehen ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 1 für einen mehrphasigen Verbrau
cher, dadurch gekennzeichnet, daß für
Jede Phase eine Einrichtung gemäß dem Kennzeichen des Anspruchs
1 vorgesehen ist.
9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Einrichtungen in einem gemeinsamen
Gehäuse angeordnet sind.
10. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Leitungsschutzschalter (6)
mit einem ferngesteuerten Antrieb versehen ist.
11. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß für den Halbleiterschalter (4,
5) und den Leitungsschutzschalter (6) eine zentrale Netzüberwa
chungseinheit vorgesehen ist.
12. Einrichtung nach Anspruch 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Netzüberwachungseinheit ein
Computer vorgesehen ist, der mit einem Bussystem Steuersignale
für den Halbleiterschalter (4, 5), den Leitungsschalter (6),
die Stromerfassungseinrichtung (8) sowie den Überbrückungs
schalter (14) und den Entlastungsschalter (16) verarbeitet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904040359 DE4040359C2 (de) | 1990-12-17 | 1990-12-17 | Einrichtung zum Kurzschlußschutz |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4040359A1 true DE4040359A1 (de) | 1992-07-02 |
DE4040359C2 DE4040359C2 (de) | 1994-01-27 |
Family
ID=6420580
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904040359 Expired - Fee Related DE4040359C2 (de) | 1990-12-17 | 1990-12-17 | Einrichtung zum Kurzschlußschutz |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4040359C2 (de) |
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- 1990-12-17 DE DE19904040359 patent/DE4040359C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE4040359C2 (de) | 1994-01-27 |
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