DE2930960C2 - - Google Patents
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- DE2930960C2 DE2930960C2 DE19792930960 DE2930960A DE2930960C2 DE 2930960 C2 DE2930960 C2 DE 2930960C2 DE 19792930960 DE19792930960 DE 19792930960 DE 2930960 A DE2930960 A DE 2930960A DE 2930960 C2 DE2930960 C2 DE 2930960C2
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- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
- H01H71/00—Details of the protective switches or relays covered by groups H01H73/00 - H01H83/00
- H01H71/10—Operating or release mechanisms
- H01H71/1081—Modifications for selective or back-up protection; Correlation between feeder and branch circuit breaker
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- Emergency Protection Circuit Devices (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Selektivschutzeinrichtung
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Eine solche Selektivschutzeinrichtung ist durch die
(nachveröffentlichte) DE-OS 28 54 616 bekannt. Dort be
nützt man für die Überstrom- und Kurzschlußstromabsiche
rung neben Schmelzsicherungen auch Leitungsschutzschal
ter, welche zur Auslösung bei einem Überstrom einen thermischen und zur Auslösung bei einem Kurzschlußstrom ei
nen magnetischen Auslöser besitzen. Als thermischer Aus
löser wird meist ein Bimetall eingesetzt, welches sich
bei Auftreten eines Überstromes verbiegt, dadurch einen
Schaltmechanismus entklinkt und damit das bewegliche
Kontaktstück vom festen Kontaktstück trennt. Dieser
thermische Auslöser ist ein sogenannten verzögerter Aus
löser, da er auf einen Überstrom aufgrund der Aufheizung
erst nach einer gewissen Zeit anspricht. Als magneti
scher Auslöser ist bekanntlich ein Magnetankersystem
vorgesehen, welches praktisch unverzögert anspricht und
unverzögert die Kontaktstelle öffnet bzw. das Schalt
schloß entklinkt.
Für einen derartigen Selbstschalter bestehen im allge
meinen mehrere Einsatzmöglichkeiten. In einem ersten
Einsatzfall kann er einer Vorrichtung nachgeschaltet
sein, wobei seine Auslösung bei einem Kurzschluß vor
oder an dem Verbraucher so erfolgen muß, daß weder im
Überstrombereich noch im Kurzschlußstrombereich die Vor
sicherung anspricht. Mit den derzeit üblichen Auslösern
kann man im allgemeinen erreichen, daß ein Automat gegen
eine Sicherung "selektiv" ist, deren Nennstrom zwei Stu
fen höher ist als der des Leitungsschutzschalters. Es
besteht nun die Möglichkeit (vgl. Fig. 2, der DE-OS
28 54 616), den Selbstschalter bzw. den Leitungsschutz
schalter als Haupleitungsschutzschalter zwischen die
Vorsicherung und eine Gruppe von nachgeordneten Lei
tungsschutzschaltern als Gruppenschutz, Zählersiche
rungsautomat oder ähnliches einzusetzen. Dann ergeben
sich für diesen Schalter grundsätzliche Schwierigkeiten
für eine selektive Auslösung, da er nämlich schon bei
Überströmen auslösen muß, die etwa dem Zehnfachen des
Nennstromes entsprechen, um den Leitungsabschnitt im
Überstrombereich zu schützen, jedoch bei Kurzschlüssen
im Bereich der Verbraucher nicht auslösen darf, damit
die Selektivität zwischen der Vorsicherung und dem nachgeschalteten Schalter, der den Verbrauchern vorgeschaltet ist,
gewahrt bleibt.
Um dieses zu erreichen, ist bekanntgeworden (DE-OS
25 25 192), jedem Schalter eine Auslösesteuerung und
eine schnelle Öffnungsvorrichtung der Kontakte zuzuord
nen, wobei die Öffnungsvorrichtung so beschaffen ist,
daß sie schnell die von dem Überstrom durchflossenen
Schalterkontakte auf den verschiedenen Stufen öffnet.
Sie ist weiterhin so beschaffen, daß sie eine schnelle
Wiedereinschaltung der Kontakte ermöglicht, wenn der
Stromwert unter einen vorbestimmten Wert sinkt. Zwecks
Selektivität besitzt die Auslösesteuerung einen Zähler,
der die aufeinanderfolgenden Öffnungs- und Schließfolgen
der Kontakte zählt und der nach einer vorbestimmten An
zahl von Folgen die Auslösung hervorrufen kann, um so
die Kontakte des entsprechenden Schalters nach der vor
bestimmten Anzahl von Folgen geöffnet zu halten. Dies
bedeutet, daß der Schalter, der direkt dem Verbraucher
zugeordnet ist, nach einer einmaligen Öffnung öffnet,
der übergeordnete Schalter bleibt nach zweimaligem Öff
nen offen und der darüber geordnete Schalter nach drei
maligem Öffnen und so fort.
Der Schalter, der der Einspeisestelle des Stromkreises
am nächsten ist, ist für die höchste Anzahl von Folgen
eingestellt und öffnet daher auch am häufigsten. Zwei
fellos ist gerade diese Anordnung relativ kompliziert
und auch die Lebensdauer der Schalter, die der Einspei
sung am nächsten liegen, verringert sich, da sie unter
bestimmten Voraussetzungen bei Auftreten eines Kurz
schlusses mehrere Male, beispielsweise fünf Mal ein- und
ausgeschaltet werden. Darüber hinaus dürfte aufgrund der
Trägheit der einzelnen Schalterelemente eine zu starke
Beanspruchung der gefährdeten bzw. defekten Leitung vor
handen sein, da der Kurzschluß doch längere Zeit auf der
Leitung steht, auch wenn immer wieder ausgeschaltet
wird.
Es besteht nun das Problem, daß bei extrem hohen Kurz
schlüssen in dem Bereich zwischen dem Hauptleitungs
schutzschalter und den den Verbrauchern zugeordneten
Leitungsschutzschaltern die Stromdurchflußzeit sehr
klein ist, und zwar so klein, daß der Auslöser im Haupt
leitungsschutzschalter nicht mehr ansprechen kann. Dies
ist auf den sehr steilen Stromanstieg und die starke
Strombegrenzung im Hauptleitungsschutzschalter zurückzu
führen; es besteht die Gefahr, daß die Kontakte sich
während eines Ausschaltvorganges bzw. während des Anste
hens des Kurzschlußstromes dauernd öffnen und schließen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Selektivschutzein
richtung der eingangs genannten Art derart weiterzuent
wickeln, daß sie Kurzschlußströme selektiv abschaltet.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruches 1 gelöst.
Durch die geeignete Bemessung der Spule wird erreicht,
daß die Zeitdauer, die der Strom durch diese Spule hin
durchfließt, ausreichend groß ist, so daß auch bei ex
trem hohen Kurzschlüssen eine Auslösung erfolgt. Ein
Teil des Kurzschlußstromes wird parallel zu dem Wider
standselement im Hauptstrompfad in eine zweite (andere) Spule ge
leitet, wenn der Kurzschlußstrom so hoch ist, daß der
Spannungsabfall über dem Widerstandselement größer ist
als die Schwellspannung der antiparallel geschalteten
Dioden. Je nach Auswahl der Widerstandsgröße des Wider
standselementes und der Zahl der in Reihe geschalteten
Dioden läßt sich der Ansprechwert der zweiten Auslöse
spule beliebig fein einstellen.
Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausführungsform wird er
reicht, daß bei hohen und höchsten Kurzschlußströmen der
Hauptleitungsschutzschalter in jedem Falle anspricht,
wobei die Selektivität in ausreichendem Maß verwirklicht
ist.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
den Unteransprüchen zu entnehmen.
Anhand der Zeichnung soll ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung näher erläutert und beschrieben werden.
Es zeigt
Fig. 1 die Anordnung eines Selbstschalterkaskaden
netzes,
Fig. 2 ein Auslösediagramm für eine Selektivschutzein
richtung,
Fig. 3 die Schaltungsanordnung einer Selektivschutz
einrichtung und
Fig. 4-6 drei Diagramme vor Kurzschluß- und Strombegren
zungszeiten.
Es sei zunächst Bezug genommen auf die Fig. 1. Einem
Netztransformator 10 sind eine Vorrichtung 12 sowie ein
Hauptleitungsschutzschalter 14 nachgeschaltet. Der Lei
tungszug, in dem sich die drei Bauelemente befinden und
der mit der Bezugsziffer 16 bezeichnet ist, verzweigt
sich am Punkt 18 zum Beispiel in einen ersten Zweig 20
und einen zweiten Zweig 22, wobei im ersten Zweig 20 ein
Leitungsschutzschalter 24 und ein Verbraucher 28, im
zweiten Zweig 22 ein Leitungsschutzschalter 26 und ein
Verbraucher 30 angeordnet sind. Wenn man als Hauptlei
tungsschutzschalter 14 eine Selektivschutzeinrichtung
nach der Erfindung verwendet, dann erhält man eine Aus
lösekennlinie, wie sie in Fig. 2 dargestellt ist.
In der Fig. 2 sind folgende Kurven gezeigt:
Mit AK 12 ist die Schmelzkennlinie der Sicherung 12, mit
AK 14 die Kennlinie des Hauptleitungsschutzschalters 14
und mit AK 24 die Kennlinie des Leitungsschutzschalters
24 bezeichnet, wobei die Kennlinie des Leitungsschutz
schalters 26 der Kennlinie AK 24 gleicht. Die Kennlinie
AK 24 des Leitungsschutzschalters 24, der ein Thermobime
tall und einen magnetischen Auslöser besitzt, setzt sich
zusammen aus der Kennlinie des Thermobimetalls AK 24 T und
der Kennlinie des magnetischen Auslösers AK 24 MA. Bei einem
Strom kleiner als I MA 24 spricht ausschließlich das Thermobi
metall 38 an, da hier lediglich ein Überstrom auftritt; bei
einem Strom größer als I MA 24 am Leitungsschutzschalter
24 spricht der magnetische Auslöser an. Die Kennlinie
AK 14 setzt sich zusammen aus einem dem Thermobimetall 38
des Hauptleitungsschutzschalters 14 zugeordneten Bereich
AK 14 T und einem Bereich AK 14 MA , der dem magnetischen
Auslöser 50 des Hauptleitungsschutzschalters 14 zugeord
net ist.
Im Bereichvon I = I o bis I = I MA 14 wirkt das Thermobimetall 38
(thermischer Auslöser) und im Bereich I größer als I MA 14
der magnetische Auslöser 50.
Es sei wieder Bezug genommen auf die Fig. 1. Dabei sol
len drei Fälle betrachtet werden:
1. Am Ort A tritt ein Kurzschluß auf. Dann fließt
der Strom durch den Transformator 10, die Vor
sicherung (Sicherung) 12, den Hauptleitungsschutz
schalter 14 und den Leitungsschutzschalter 24. Ist
der Strom kleiner noch als I MA 24, dann spricht ledig
lich das Thermobimetall des Leitungsschutzschalters
(Schalter) 24 an und löst aus. Bei einem Kurzschluß
an diesem Ort muß der Leitungsschutzschalter 24 aus
lösen, ohne daß die Sicherung 12 anspricht und ohne
daß der Hauptleitungsschutzschalter (Schalter) 14
auslöst. Letzterer wird bei Kurzschlußströmen größer
als I MA 14 lediglich strombegrenzend öffnen, so daß
der Leitungsschutzschalter 24 strombegrenzend unter
stützt wird, so daß sich eine Auslösekennlinie er
gibt, die doppelt gezeichnet mit VK bezeichnet ist
und stets unterhalb der beiden Kennlinien AK 24 MA und
AK 14 MA liegt. Bei einem Kurzschlußstrom größer als I MA 14
am Ort A wirken also beide Schalter 14 und 24
zusammen und der Kurzschlußstrom wird begrenzt.2. Sowie ein Kurzschluß am Ort B auftritt, fließt ein
Strom lediglich durch die Vorsicherung 12 und den
Hauptleitungsschutzschalter 14 hindurch. Bei einem
Strom kleiner als I M 14 würde das Thermobimetall 38 des Haupt
leitungsschutzschalters 14 auslösen, im Bereich dar
über der magnetische Auslöser 50 gemäß der Auslöse
kennlinie AK 14. Aufgrund der Ausgestaltung des Haupt
leitungsschutzschalters 14 kann dessen Kennlinie
AK 14 MA auch unterhalb der Kennlinie AK 24 MA verlaufen.
Die Kennlinie VK liegt unterhalb der Kennlinie AK 14.
Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung wird
während der ersten Halbwelle des Kurzschlußstromes
festgestellt, daß der Kurzschlußort vor den Leitungs
schutzschaltern 24 bzw. 26 liegt, und es wird der
Hauptleitungsschutzschalter 14 unmittelbar ausgelöst.
Auf den Kurzschluß am Ort B soll auch noch weiter
unten näher eingegangen werden.3. Befindet sich der Kurzschluß bei Punkt C, also zwi
schen Vorsicherung 12 und Hauptleitungsschutzschalter
14, dann löst ausschließlich die Sicherung 12 aus.Die Fig. 3 zeigt eine besonders vorteilhafte Variante,
deren Wirkungsweise auch weiter unten erläutert wird. In
dem Hauptstrompfad 16 liegen ein Schlagankersystem 32,
von dem nur die Schlagankerspule dargestellt ist (zur
Vereinfachung wird im folgenden nur von der Hauptspule
32 gesprochen), weiterhin eine Hilfstrennstelle (Trenn
stelle) 34, eine Haupttrennstelle (Trennstelle) 36 sowie
ein Thermobimetall 38, alle in Reihe miteinander. Letz
teres könnte auch parallel zur Hauptspule 32 geschaltet
sein. Die Umschaltvorrichtung, die gemäß der DE-OS 28 54
616 ausgebildet ist, wird durch die Hilfstrennstelle 34
realisiert. Zu deren Auslösung ist eine Spule 40 mit
einem nicht weiter dargestellten Schlaganker (Pfeil 42)
vorgesehen, der auf ein Schaltschloß 44 einwirkt. Paral
lel zu der Spule (Auslösespule) 40 ist ein Varistor 46
und in Reihe mit der Parallel-Schaltung, bestehend aus
Varistor 46 und Spule 40, liegt ein Widerstand 48. Diese
gesamte Auslöseeinrichtung, die mit der Bezugsziffer 50
bezeichnet ist, ist parallel zur Hilfstrennstelle 34
geschaltet.
Parallel zum Thermobimetall 38 ist eine andere Spule 52
geschaltet, die, wie in der Fig. 3 angedeutet ist,
ebenfalls wie die Spule 40 auf den Schlaganker 42 wirkt.
In den einen Pfad 54 zur anderen Spule 52 sind antipa
rallel geschaltete Dioden 56 eingesetzt. Mit den strich
lierten Linien 58, 60, 62, 64, 66 und 68 sind die
Wirklinien dargestellt, gemäß denen die einzelnen Kompo
nenten auf das Schaltschloß 44 sowie auf die beiden
Trennstellen 34 und 36 einwirken.
Im Falle eines Überstromes wirkt das Thermobimetall 38
über die Wirklinie 58 auf das Schaltschloß 44 und über
die Wirklinien 60 und 62 auf die beiden Trennstellen 34
und 36 ein. Die Hauptspule 32 wirkt über die Wirklinien
64, 68 und 66 auf die beiden Trennstellen 34 und 36 ein.
Die Funktion dieser Anordnung ohne die andere Spule 52
ist ähnlich wie die Funktion der Schaltung gemäß Fig. 8 der
DE-OS 28 54 616. Im folgenden soll daher nur noch auf
die Wirkungsweise der anderen Spule 52 eingegangen wer
den.
Es werde Bezug genommen auf die Fig. 1. Bei sehr hohen
Kurzschlußströmen am Ort B, die am Ort A wegen der Lei
tungsdämpfung zwischen den beiden Schaltern 14 und 24
nicht auftreten können, wird die Kurzschlußstromdauer
aufgrund der spezifischen strombegrenzenden Eigenschaf
ten des Hauptleitungsschutzschalters 14 wieder kürzer,
wobei diese Zeiten in den Zeitdauerbereich der Kurz
schlüsse am Ort A hineinragen können. Das Schlaganker
system 42 mit der Spule 40 ist so ausgelegt, daß neben
einer Mindesthöhe auch eine Mindestzeit zur Auslösung
erforderlich wird, was bedingt ist durch die Massenträg
heit des Schlagankers 42. Die Zeit, die ein Kurzschluß
am Ort A zur Auslösung benötigt, sei mit T 1 angege
ben. Diese Zeit reicht zur Auslösung des Hauptleitungs
schutzschalters 14 nicht aus, während die Zeit T 2 bei
einem Kurzschluß am Ort B zu seiner Auslösung aus
reicht. Es wird hier also zur Entscheidung, ob der
Hauptleitungsschutzschalter 14 auslösen soll oder nicht
(bzw. an welchem Ort der Kurzschluß entstanden ist), auf
die Zeitdifferenz T 2 - T 1 = Δ T detektiert (siehe auch
weiter unten). Der Strom durch die Auslösespule 40 ist
abhängig von der Lichtbogenspannung über der Hilfstrenn
stelle 34. Die Lichtbogenspannung kann bei kleinen Kurz
schlußströmen stark schwanken und aus diesem Grunde ist
parallel zur Auslösespule 40 auch der Varistor (span
nungsabhängiger Widerstand) 46 geschaltet, der oberhalb
eines bestimmten Spannungswertes durchschaltet
und dann seinen Widerstandswert erniedrigt, derart, daß
oberhalb dieser Ansprechspannung der Spannungsabfall
über der Parallelschaltung von der Spule 40 und dem
spannungsabhängigen Widerstand 46 konstant bleibt. Dies
bedeutet auch, daß oberhalb dieser Grenze der Strom
durch die Spule 40 konstant bleibt. Die Ansprechgrenze
ist in die Nähe der kleinsten vorkommenden Lichtbogen
spannung gelegt. Auf diese Weise können die Schwankungen
der Lichtbogenspannung für die Auslösespule 40 elemi
niert werden.
Nun gibt es Fälle, in denen die Auslösespule 40 dann das
Schaltschloß 44 nicht auslösen kann, wenn die Zeitdauer
bzw. die Zeitdifferenz Δ T klein wird, obwohl der
Hauptleitungsschutzschalter 14 eigentlich auslösen müß
te. Dies ist der Fall, wenn hohe Kurzschlußströme am
Ort B auftreten. Aus diesem Grunde wird parallel zu
dem hier als Widerstandselement wirkenden Thermobimetall
38 im Hauptstrompfad 16 ein Teil des Kurzschlußstromes
in die andere Spule 52 geleitet, wenn der Kurzschluß
strom so hoch ist, daß der Spannungsabfall über dem
Thermobimetall 38 größer ist als die Schwellspannung der
antiparallel geschalteten Dioden 56. Durch die Wider
standsgröße des Thermobimetalls 38 und durch die Zahl
der in Reihe geschalteten Dioden 56 in den jeweiligen
Diodenzweigen läßt sich der Ansprechwert der anderen
Spule 52 beliebig fein einstellen und durch die Dioden
56 wird zusätzlich erreicht, daß im Kurzschlußstrombe
reich wie für Kurzschlüsse am Ort A (Fig. 1) die Auslö
sespule 40 nicht durch die andere Spule 52 beeinflußt
wird, da die Dioden 56 aufgrund des zu geringen Span
nungsabfalles nicht durchgesteuert werden und so die
Leitung 70 sperren.
Anhand der Fig. 4 bis 6 werden die Wirkungsweisen der
obengenannten Einrichtung nochmals erläutert. In allen
drei Figuren sind Strom-Zeitdiagramme des Kurzschluß
stromes und zwar der ersten Halbwelle des Kurzschluß
stromes dargestellt. Man erkennt in der Fig. 4a den
Kurzschlußstrom, wie er durch den Hauptleitungsstrompfad
16 fließt, wenn am Ort A ein Kurzschluß auftritt.
Der Kurzschlußstrom I KUA ist der nicht begrenzte Kurz
schlußstrom und der Kurzschlußstrom I KBA der sogenannte
begrenzte Kurzschlußstrom, der dadurch begrenzt wird,
daß zusätzlich zum Öffnen und Auslösen des Leitungs
schutzschalters 24 der Hauptleitungsschutzschalter 14
strombegrenzend öffnet. Der Kurzschlußwert I KUmax ist
ein mittlerer Kurzschlußwert. Der durch den Hauptlei
tungsschutzschalter 14 fließende Strom, d. h. der schon
begrenzte Strom I KBA , fließt durch diesen während der
Zeit T 1′.
In der Fig. 4b ist der dann durch die Spule 40 fließende
Kurzschlußstrom eingezeichnet. Die Zeit von 0 bis zum
Zeitpunkt t 40 benötigt die Umschaltvorrichtung im Haupt
leitungsschutzschalter 14, um den Strom auf die Spule 40
zu kommutieren; diese wird dann während der Zeitdauer T 1
mit dem von dem Varistor oder spannungsabhängigen Wider
stand 46 begrenzten Strom i sp 40 A durchflossen. Die Zeit
dauer T 1 ist kleiner als die Auslösezeit T a des Hauptlei
tungsschutzschalters 14.
Wenn am Ort B ein Kurzschlußstrom auftritt, dann hat
man mit der Kurve I KBU den unbegrenzten Kurzschlußstrom,
wogegen der begrenzte Kurzschlußstrom mit I KBB bezeich
net ist. Die Zeitdauer, die der Kurzschlußstrom fließt,
ist mit T 2′ bezeichnet. Der durch die Spule fließende
Strom ist I sp 40 B und dieser fließt, beginnend von dem
Zeitpunkt t 40 während der Zeitdauer T 2, wobei T 2 etwas
kleiner ist als T 2′ (vgl. Fig. 5a und 5b). Es gilt:
T 1 < T a < T 2.
Damit löst der Hauptleitungsschutzschal
ter 14 aus.
In der Fig. 6 ist der Zeitablauf der ersten Halbwelle
des Kurzschlußstromes bei einem sehr großen Kurzschluß
strom dargestellt. Die Kurve I KBU stellt den unbegrenz
ten Kurzschlußstrom und die Kurve I KBB den begrenzten
Kurzschluß dar. Die Zeitdauer, die der begrenzte Kurz
schlußstrom I KBB fließt, ist T 3′. Aufgrund der besonderen
Abstimmung und Bemessung der Auslösezeit T 1 der Spule 40
bezogen auf die Auslösezeit T a des Hauptleitungsschutz
schalters 14 gilt:
T 3 ≈ T 1
sowie
T 3 ≈ T 1 < T a ;
die Auslösespule 40 allein würde daher den Hauptlei
tungsschutzschalter 14 nicht auslösen.
Infolge des hohen Stromes, der in diesem Fall aber durch
das Thermobimetall 38 fließt, wird ein Strom durch die
andere Spule 52 der magnetischen Auslösevorrichtung 50
getrieben, wodurch der Schlaganker 42 einen erhöhten
Stromfluß erfährt (Strom durch Auslösespule 40 und Strom
durch die andere Spule 52) und dadurch das Schaltschloß
44 auslöst. Der Hauptleitungsschutzschalter 14 wird da
mit auch den sehr großen Kurzschlußstrom abschalten.
Wenn die angeführten und dargestellten Bedingungen er
füllt sind, dann wird auch ein extrem großer Kurzschluß
strom am Ort B, der in den Zeitbereich der Ansprech
zeit des Leitungsschutzschalters A hineinfallen würde,
doch noch sicher ausgeschaltet.
Claims (5)
1. Selektivschutzeinrichtung zur selektiven Ab
schaltung von Verbrauchern,
- - mit einem Hauptleitungsschutzschalter mit einer Auslöse kennlinie,
- - mit mindestens einem einer Verbrauchergruppe zugeordne ten Leitungsschutzschalter mit einer anderen Auslöse kennlinie, die im Staffeldiagramm zeitlich unter der Auslösekennlinie des Hauptleitungsschutzschalters liegt,
wobei der Hauptleitungsschutzschalter in seinem Haupt
strompfad
- - eine Haupt- und Hilfstrennstelle besitzt, die von ei nem Schlaganker bei Auftreten eines Überlast- und Kurz schlußstromes direkt geöffnet werden können, und
- - einen thermischen Auslöser aufweist, der ein Schalt schloß über einen weiteren Schlaganker auslöst,
wobei die Hilfstrennstelle als Umschaltvorrichtung wirkt
und bei Auftreten eines Kurzschlußstromes diesen Strom
zumindest teilweise auf einen mit einem Magnetauslöser
versehenen Parallelzweig umschaltet, der bei Durchgang
eines bestimmten Parallelzweigstromes durch eine Spule
des Magnetauslösers das Schaltschloß über den weiteren
Schlaganker auslöst, das die Trennstellen endgültig öff
net, dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Ansprechzeit des Magnetauslösers (50) mit der Spule (40) im Parallelzweig des Hauptleitungsschutz schalters (14) größer ist als diejenige des entsprechen den Magnetauslösers des dem jeweiligen Verbraucher (28, 30) zugeordneten Leitungsschutzschaters (24, 26), aber wenigstens gleichgroß ist wie die Öffnungszeit der Hilfstrennstelle (34) im Hauptstrompfad (16) des Haupt leitungsschutzschalters (14),
- - daß der thermische Auslöser als Widerstandselement (38) ausgeführt ist,
- - daß parallel zu dem Widerstandselement (38) im Haupt strompfad (16) eine andere Spule (52) geschaltet ist, die auf den Schlaganker (42) der Spule (40) des Magnet auslösers (59) im Parallelzweig wirkt, und
- - daß in der einen Zuführungsleitung (54) zur anderen Spule (52) antiparallel geschaltete Dioden (56) angeord net sind.
2. Selektivschutzeinrichtung nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß parallel zur Spule (40) im
Parallelzweig ein spannungsunabhängiger Widerstand (46)
geschaltet ist.
3. Selektivschutzeinrichtung nach Anspruch 1 oder
2, dadurch gekennzeichnet, daß das Widerstandselement
(38) ein Thermobimetall ist.
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DE2930960C2 true DE2930960C2 (de) | 1988-03-24 |
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ID=6077201
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19792930960 Granted DE2930960A1 (de) | 1979-07-31 | 1979-07-31 | Selektivschutzeinrichtung |
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