DE10118746B4 - Verfahren zum Betreiben eines Schaltgerätes mit einem zuschaltbaren Strombegrenzer und zugehörige Anordnung - Google Patents

Verfahren zum Betreiben eines Schaltgerätes mit einem zuschaltbaren Strombegrenzer und zugehörige Anordnung Download PDF

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Abstract

Verfahren zum Betreiben eines Schaltgerätes, beispielsweise Leistungsschalters oder Schütz, mit wenigstens einer Hauptstrombahn und zugeordnetem Nebenstrompfad, wobei das Schaltgerät eine Löscheinrichtung für einen Lichtbogen aufweist und wobei mit einem zuschaltbaren Strombegrenzer (Limiter) bei hoher Strombelastung von einem Nichtstrombegrenzungsbetrieb in einem Strombegrenzungsbetrieb geschaltet und eine Schaltspannung aufgebaut wird mit folgenden Maßnahmen:
– die Rückstellung des Strombegrenzers beim Übergang vom Strombegrenzungsbetrieb in den Nichtstrombegrenzungsbetrieb erfolgt in einem Zeitraum < 1 ms,
– die Rückstellung des Strombegrenzers erfolgt bei einer Rückkommutierung des Lichtbogens vom Nebenstrompfad auf die Hauptstrombahn.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betreiben eines Schaltgerätes mit einem zuschaltbaren Strombegrenzer gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1. Als Schaltgerät werden dabei insbesondere Leistungsschalter oder Schütze, ggf. auch Halbleiterschalter, verstanden. Daneben bezieht sich die Erfindung auch auf eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 7.
  • Schaltgeräte schützen elektrische Netze und Verbraucher im Kurzschlussfall durch den raschen Aufbau einer ausreichend hohen Schaltspannung, wodurch der Kurzschlussstrom begrenzt und nach kurzer Dauer abgeschaltet wird. Zur Steigerung der Strombegrenzung kann durch eine Reihenschaltung des Schaltgerätes mit einem separaten Strombegrenzer, einem sog. Limiter, die genutzte Schaltspannung erhöht werden. Solche in Reihe mit einem Leistungsschalter anordenbare Strombegrenzer sind beispielsweise aus der DE 24 39 066 C2 und EP 0 025 918 A1 bekannt, wobei diese Strombegrenzer mechanisch, beispielsweise durch gegen eine mechanische Druckfeder bei Überstrom entstehende Stromengekräfte arbeiten. Dazu ist der Limiter hierzu in den Hauptstromkreis geschaltet, so dass er sowohl im Normalbetrieb wie bei einem Kurzschluss ständig vom Laststrom durchflossen ist.
  • Für Limiter sind vom Stand der Technik auch andere technische Lösungen bekannt. Neben den erwähnten konventionellen mechanischen Schaltern, bei denen Schaltlichtbögen erzeugt werden, können insbesondere PTC-Limiter zur Strombegrenzung eingesetzt werden, bei denen im Schaltfall der Spannungsaufbau durch eine Erhöhung des elektrischen Widerstandes des Limi termaterials und/oder durch eine Gasentladung mit hoher Brennspannung erzeugt wird.
  • PTC-Limiter haben gegenüber mechanischen Schaltern den Vorteil eines sehr schnellen Aufbaus der Schaltspannung. Nachteilig ist der größere elektrische Kaltwiderstand, wodurch im Nennbetrieb der Nennstrom begrenzt werden muss, um eine unzulässige Aufheizung des PTC-Materials, z.B. durch Motoranlaufströme, zu vermeiden und ein ungewolltes Ansprechen des Limiters zu verhindern. Bei einem bekannten Handelsprodukt (ABB PROLIM®) werden speziell ein Leistungsschalter als Schaltgerät und ein PTC-Limiter im Hauptstromkreis elektrisch in Reihe geschaltet.
  • Eine andere Problemlösung der Nennstromproblematik ist in der EP 0 657 062 B1 beschrieben, bei welcher ein Limiter einem Leistungsschalter in einem Nebenstrompfad, welcher erst im Schaltfall kurzzeitig stromdurchflossen wird, zugeschaltet ist. Der Nebenstrompfad wird aus den Lichtbogenleitschienen und der Löschkammer gebildet und wird durch die Lichtbogenkommutierung von den Schaltkontakten auf die Leitschienen eingeschaltet.
  • Gegenüber der herkömmlichen Reihenschaltung eines Leistungsschalters und eines Limiters besteht allerdings beim Anschluss des Limiters im Nebenstrompfad die Gefahr des Schaltversagens bei einer eventuellen Rückkommutierung des Schaltlichtbogens. Bei einer derartigen Rückkommutierung verlagert sich der Schaltlichtbogen bzw. der Lichtbogenansatz vom Nebenstrompfad auf die Hauptstrombahn, z.B. auf die Schaltkontakte, wodurch der Limiter zwar stromlos wird aber im allgemeinen seinen momentanen Widerstandswert beibehält. Beim erneuten Versuch des Bogenkommutierens in die Schaltkammer muss dann zusätzlich die Limiter-Schaltspannung überwunden werden, wodurch der Kommutierungsvorgang unter Umständen so erschwert ist, dass er misslingen kann.
  • Aus der DE 42 43 314 A1 ist weiterhin ein strombegrenzender Leistungsschalter mit Lichtbogenlöscheinrichtung und einer Nebenstrombahn mit mindestens einem PTC-Widerstand und einem diesem zugeordneten Überspannungsableiter vorhanden. Bei dieser Einrichtung ergibt sich die Umschaltung von dem Strombegrenzungsbetrieb in den Nichtstrombegrenzungsbetrieb entsprechend dem Abklingen des Überstromes. Weiterhin ist aus der US 5 539 370 A eine elektrische Schalteinrichtung mit separaten, mechanisch trennbaren Kontakten und einem diesem zugeordneten Lichtbogenschaltkontakt zugeordnet, wobei in den Nebenstromkreis ein PTC-Widerstand oder dergleichen eingeschaltet werden kann. Schließlich ist aus der DE 38 24 027 A1 ein elektrisches Schaltgerät mit Lichtbogenlöscheinrichtung und Strombegrenzungseinrichtung im Nebenstromkreis bekannt.
  • Ausgehend vom letzteren Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Betreiben eines Schaltgerätes mit einem Strombegrenzer im Nebenstrompfad anzugeben, bei dem ein Schaltversagen durch Rückkommutierung ausgeschlossen werden kann. Weiterhin sollen zugehörige Anordnungen geschaffen werden.
  • Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Maßnahmen des Patentanspruches 1 gelöst. Eine zugehörige Anordnung ist im Anspruch 7 angegeben. Die Unteransprüche enthalten vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens und der zugehörigen Anordnung. Insbesondere sind in den Sachansprüchen vorteilhafte Ausbildungen des speziell als PTC-Limiter ausgebildeten Strombegrenzers einerseits und/oder des als Leistungsschalter ausgebildeten Schaltgerätes andererseits angegeben.
  • Mit der Erfindung wird insbesondere die funktionelle Sicherheit einer Kombination speziell aus Leistungsschalter und Limiter im Nebenstromkreis realisiert. Die Erfindung ist aber auch auf andere Schaltgeräte und Strombegrenzer anwendbar.
  • Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung in Verbindung mit den Patentansprüchen. Es zeigen
  • 1 die Kombination eines Leistungsschalters mit einem Strombegrenzer im Nebenstrompfad des Leistungsschalters, aus dem Stand der Technik
  • 2 einen als PTC-Limiter ausgebildeten Strombegrenzer, Stand der Technik
  • 3 das Profil der Elektroden und des Widerstandskörpers im PTC-Limiter gemäß 2 , Stand der Technik
  • 4 eine graphische Darstellung des Widerstandes in Abhängigkeit von der Zeit bei einer Anordnung gemäß 2 und 3 , Stand der technik
  • 5 einen symmetrisch aufgebauten Leistungsschalter mit Schaltbrücke und Limiterzusatz,
  • 6 einen Ausschnitt aus 5 mit Schaltkammern des doppelunterbrechend ausgebildeten Leistungsschalters und
  • 7 die Draufsicht auf die äußeren Leitschienen der Schaltkammern mit Durchbrüchen.
  • In den Figuren haben gleiche bzw. gleich wirkende Teile gleiche Bezugszeichen. Es werden im Wesentlichen zwei erfindungsgemäße Maßnahmen beschrieben, durch die einzeln oder in Kombination das Problem des Schaltversagens von PTC-Limitern im Nebenstrompfad von Leistungsschaltern vermieden werden kann.
  • 1 zeigt in schematischer Darstellung die Anordnung eines Limiters im Nebenstrompfad eines Leistungsschalters, wie sie beispielhaft in der EP 0 657 062 B1 gezeigt ist.
  • In 1 enthält ein strombegrenzender Leistungsschalter 20 wenigstens zwei Kontakte 22 und 23, von denen mindestens einer beweglich ausgebildet ist und über ein Schaltschloss 24 geöffnet und geschlossen werden kann, das von einem thermischen und/oder magnetischen Auslöser 25 bzw. 26 auslösbar ist. Jedem Kontakt 22 und 23 ist eine Lichtbogenlaufschiene 27 und 27' zugeordnet, die einen Vorkammerbereich 28 umschließen und in eine Löschkammer 21 mit einer Vielzahl von Löschblechen 29 zur Lösung eines in 1 nicht dargestellten Lichtbogens einmünden. Nach Zündung von Lichtbogenfußpunkten wandert der Lichtbogen auf den Laufschienen 27 bzw. 27' in eine Löschkammer 17 mit Löschblechen 29, wo eine zur Strombegrenzung und Bogenlöschung ausreichend hohe Bogenspannung aufgebaut wird.
  • Bei sehr hohen Kurzschlussströmen, z.B. IK= 50 bis 100 KA, reicht der Bogenspannungsanstieg nicht mehr aus, um den Durchlassstrom des Schalters auf unkritische Werte zu begrenzen. Es kann dann zu einer Beschädigung oder Zerstörung des Schaltgerätes kommen. Zur Vermeidung dieser unerwünschten Folgen ist in 1 dem Leistungsschalter 20 im Nebenstrompfad ein Limiter 1 vorgeschaltet.
  • Der Limiter 1 ist ein strombegrenzendes Element, das entsprechend der EP 0 657 062 B1 nicht in den Hauptstrompfad geschaltet ist, sondern mit der Zuleitung zu einer Lichtbogen laufschiene 27 einen Nebenstrompfad im Schaltgerät 20 bildet. Der Nebenstrompfad für einen Kommutierungsstrom Ik om ist in der 1 als paralleler Stromzweig zu einer Hauptstrombahn für einen zuschaltenden Strom i definiert. Er ist dann stromdurchflossen, wenn der Lichtbogen durch Zünden eines Fußpunktes auf dieser Laufschiene ansetzt.
  • Der Limiter 1 gemäß 1 ist vorteilhafterweise als PTC-Limiter ausgebildet. Ein derartiger PTC-Limiter 1 ist in 2 schematisch dargestellt. Er besteht aus zwei planaren Elektroden 10, zwischen denen ein Widerstandskörper 5 aus geeignetem Material unter Beaufschlagung durch eine Kraft K eingeklemmt ist. Der Widerstandskörper 5 hat Oberflächen 2 und 3 und die Elektroden 10 haben Oberflächen 11. Die Funktionsweise eines solchen PTC-Limiters zur Strombegrenzung ist in der EP 0 657 062 B1 im Einzelnen erläutert.
  • Aus 3 ist ersichtlich, dass die Flächenelektrode 10 anstatt einer glatten Oberfläche 11 eine Profilierung 15 hat, die beispielsweise eine Rechteckstruktur mit einer Stegbreite b und einer Steghöhe h aufweist. Die Stegbreite b kann zwischen 0,1 und 1 mm und die Steghöhe h ebenfalls zwischen 0,1 und 1 mm liegen. Insbesondere haben Stegbreite b und Steghöhe h die gleiche Größenordnung, vorzugsweise zwischen 0,3 und 0,6 mm. Der Widerstandskörper 5 hat an beiden Oberflächen 2 und 3 eine komplementäre Profilierung 7. Über die Profilierungen 7 und 15 sind der Widerstandskörper 5 und die Flächenelektroden 10 unlösbar miteinander verbunden.
  • In anderer Ausbildung als 3 können die Profilierungen 7 bzw. 15 auch einen Neigungswinkel gegen die Oberfläche der Flächenelektrode haben. Die Ausbildung der Profilierung hat Einfluss auf die Funktionsweise des PTC-Limiters 1.
  • In der 4 ist ein Schaltoszillogramm des PTC-Limiters 1 mit Profilierungen 15 an den Elektroden 10 und komplementärem Oberflächenprofil 7 des PTC-Widerstandskörpers 5 dargestellt, wie es im Einzelnen in der EP 0 717 876 B1 beschrieben ist. Der zeitliche Verlauf des Limiterwiderstandes R bei einer Kurzschlussabschaltung des PTC-Limiters 1 ergibt sich aus der Kurve 17. Der Limiterwiderstand beginnt mit dem Einsetzen des Kurzschlussstromes von seinem Anfangswert R0 ≈ 4 mΩ und steigt leicht an. Nach etwa 300 μs erreicht er einen ersten Plateauwert P von ca. 8 mΩ. Während der Kurzschlussstrom weiter ansteigt und 500 μs nach Kurzschlussbeginn den Wert von 5 kA erreicht, geht die Widerstandskurve zu diesem Zeitpunkt in einen steilen Anstieg über und bleibt etwa 300 μs lang auf Widerstandswerten, die wesentlich größer als 100 mΩ sind. Etwa 900 μs nach Kurzschlussbeginn sinkt der Limiterwiderstand wieder auf einen niederohmigen Wert von etwa 15 mΩ zurück und sinkt anschließend auf seinen Ausgangswert ab.
  • Durch die Kombination der Eigenschaften der Anordnung aus Leistungsschalter und Strombegrenzer gemäß 1 und der Ausbildung des PTC-Limiters 1 als Strombegrenzer gemäß den 2 bis 4 gelingt es, bei einer Lichtbogenrückkommutierung vom Nebenstrompfad auf die Hauptstrombahn den Limiter 1 im Zeitbereich von wenigen Zehntel Millisekunden durch Stromentlastung vom hochohmigen, d.h. geschalteten, Zustand in den niederohmigen Zustand zurückzustellen. Der zusätzliche Spannungsbedarf beim erneuten Kommutieren des Schaltlichtbogens von der Hauptstrombahn auf den Nebenstrompfad ist quantitativ durch das Produkt aus Momentanstrom und dem Rückstellwiderstand des Limiters gegeben.
  • Im Beispiel der 4 liegt der Rückstellwiderstand bei etwa dem 2- bis 4-fachen des Kaltwiderstandes. Um bei ca. 10 mΩ Rückstellwiderstand die zusätzliche Kommutierungsspannung von z.B. 50 V nicht zu überschreiten, darf der Durchlassstrom des Kurzschlusses daher 5 kA nicht überschreiten. Dies bedeutet, dass der Rückstellwiderstand des PTC-Limiters 1 muss also bezüglich der Höhe des Durchlassstromes und der maximalen Kommutierungsspannung ausgelegt sein.
  • In 5 ist ein Leistungsschalter 20 mit einem PTC-Limiter 1 im Nebenstrompfad dargestellt, wie es in vergleichbarer Weise in 1 gezeigt ist. Wesentlicher Unterschied ist die symmetrische Ausbildung des Schaltteils 30 des Leistungsschalters 20, mit einer Schaltbrücke 32 und einer Doppelkammer 21, 28 bzw. 21', 28' mit jeweiligen Leitschienen 36, 36' und Löschblechen 29, 29', und der Anschluss des Limiters in dieser symmetrischen Schaltkammeranordnung. Die Bezeichnungen der Funktionsteile entsprechen im Wesentlichen 1.
  • Wie in 1 ist auch in 5 durch die Anordnung des Strombegrenzers 1 im Nebenstrompfad des Leistungsschalters 20 der Limiter 1 nur im Schaltfall strombelastet. Als Nebenstrompfad dient der Schaltkammerstrompfad, der nach dem Öffnen der Schaltbrücke 32 durch Lichtbogenkommutierung von der Schaltbrücke 32 auf die benachbarten Leitschienen 29 bzw. 29' eingeschaltet wird.
  • In 5 hat der Strombegrenzer ein eigenes Gehäuse 50, das auf das Gehäuse 30 des Leistungsschalters 20 aufgesetzt ist und eine Verlängerung 52 zur mechanischen Betätigung des Schaltschlosses 24 enthält.
  • Wenn der Limiter 1 nicht angeschlossen ist, so enthält der Leistungsschalter 20 stattdessen eine Leitschienenbrücke 39 zur Verbindung der beiden Leitschienen 36, 36'. Die Schaltbrücke 32 ist in der 5 in Schließstellung mit durchgezogener Linie und in Öffnungsstellung mit gestrichelter Linie dargestellt. Von einem der Anschlüsse 47, 47' geht die Strombahn in den Antriebsteil 40 des Leistungsschalters 20 über, der wiederum entsprechend 1 das Schaltschloss 24, den Überstromauslöser 25 und den Kurzschlussauslöser 26 beinhaltet. Dadurch kann im Kurzschlussfall der Kurzschlussauslöser 26 die Schaltbrücke 32 des Leistungsschalters 20 unverzögert öffnen.
  • Der Anschluss des Limiters 1 erfolgt an einer Verbindungsstelle der beiden Leitschienen 36 und 36', die der Schaltbrücke 32 zugeordnet sind und die als Lichtbogenlaufschienen dienen. Der Limiter 1 ist erst dann stromdurchflossen, wenn in beiden Schaltkammern der Lichtbogenansatz vom Brückenkontakt auf die benachbarte Leitschiene kommutiert ist. Durch die erforderliche, gleichzeitige Bogenkommutierung verteilt sich der zusätzliche Spannungsbedarf durch den Spannungsabfall am Limiter 1 auf beide Schaltstrecken. Dieser Aufteilungseffekt erleichtert auch nach einer Bogenrückkommutierung auf die Schaltbrücke das erneute Kommutieren von der Hauptstrombahn auf den Nebenstrompfad.
  • Als weiteren Effekt bewirkt die Doppelunterbrechung, dass eine Rückverlagerung des Schaltlichtbogens vom Nebenstrompfad auf die Hauptstrombahn nur dann möglich ist, wenn diese Rückverlagerung in beiden Schaltkammern erfolgt.
  • Als besondere Maßnahme gegen eine Bogenrückkommutierung wird durch die Gestaltung der Leitschienen 36, 36' ein von der jeweiligen Löschblechkammer 21 bzw. 21' und dem zugehörigen Vorkammerbereich 28 bzw. 28' weitgehend abgeschirmter Bereich 34, 34' geschaffen, welcher die Brückenkontakte 23, 23' in der Öffnungsstellung des Schaltgerätes 20 aufnimmt.
  • In 6 ist in den der Öffnungsstellung der Schaltbrücke 32 zugeordneten Leitschienen 36, 36' ein Durchbruch 38 bzw. 38' eingebracht, was im Einzelnen aus der Draufsicht in 7 deutlich wird. Durch den Durchbruch 38 bzw. 38' in den Leitschienen ist die Schaltbrücke 32 in der Öffnungsstellung von den Löschblechen 29, 29' und dem Vorkammerbereich 28, 28' so abgeschirmt, dass Bogenrückzündungen an der Schaltbrücke 32 vermieden werden. Dadurch wird sichergestellt, dass die Limiterfunktion bei Bogenrückzündungen im Vorkammerbereich 28, 28' nicht aussetzt.
  • Wie erwähnt, zeigt 6 die Schaltbrücke in Öffnungsstellung, bei welcher der Abstand zwischen Brückenkontakten 23, 23' und Festkontakten 22, 22' deutlich größer ist, als der Abstand der Leitschienen 36, 36' zu den Festkontakten. Dadurch wird eine die Bogenkommutierung unterstützende Spannungsdifferenz der Bogenbrennspannung erzeugt, die eine Rückkommutierung des Lichtbogens erschwert.
  • Durch die abschirmende Geometrie der Leitschienen 36, 36' wird verhindert, dass Bogenplasma aus den Löschblechkammern 21, 21' oder den Vorkammerbereichen 28, 28' direkt auf die Schaltbrücke 32 strömen kann und Überschläge von der Schaltbrücke 32 zu den Leitschienen 36, 36' oder zu den Festkontakten 23, 23' auslöst.
  • Aus der 7 wird deutlich, dass die Schaltbrücke 32 bei der Öffnungsbewegung durch den Durchbruch 38, 38' der Leitschienen 36, 36' hindurchgeführt wird. Durch die gewählte Geometrie wird bekannterweise ein Magnetfeld aufgebaut, durch welches der bzw. die Lichtbogen an die Ausschnittkante getrieben und aufgeteilt wird. Der Brückenträger 45 zur Bewegung der Schaltbrücke 32 dient gleichzeitig zur elektrischen Isolation zwischen beiden Schaltkammern des doppelunterbrechenden Leistungsschalters 20.
  • Speziell bei dem anhand der 5 bis 7 beschriebenen Beispiel ist der Leistungsschalter als Einzelschaltgerät mit Anschlussmöglichkeit eines Limiters konzipiert. Die Anschlussstelle des Limiters ist hierzu durch eine Leitschienenbrücke verbunden. Bei der Kombination von Leistungsschalter und Limiter ist bei Bedarf eine mechanische Verlängerung 52 zur Ein- Ausschaltbetätigung des Leistungsschalters vorgesehen.
  • Anstatt des Anbaus des Limiters an den Leistungsschalter, kann eine Hochstromversion des Leistungsschalters mit in das Schaltergehäuse integriertem Limiter vorgesehen sein.
  • Anhand der Beispiele wurde gezeigt, dass insbesondere ein Leistungsschalter für die erfindungsgemäße Kombination des Schaltgerätes mit einem geeigneten Strombegrenzer geeignet ist. In entsprechender Weise ist aber auch ein Schütz oder ein Halbleiterschalter als Schaltgerät verwendbar. Insbesondere beim lichtbogenfreien Schalten sind aber Lichtbogenschaltelemente erforderlich.
  • Für die praktische Realisierung der Erfindung können das Schaltgerät und der Strombegrenzer weiterhin in vorteilhafter Weise systemtechnische Mittel eingebunden werden. Beispielsweise kann die Stromkommutierung durch isolierende Medien, wie bewegliche Schieber, Abdeckung an der Hauptstrombahn/ Kontaktstelle, verbessert werden. Die Anwendung bei einfach- und/oder doppelunterbrechenden Kontaktanordnungen wurde verdeutlicht. Dabei können die Schaltkontakte mit Linear- oder aber auch mit Drehöffnungsbewegung realisiert sein. In Ergänzung oder als Ersatz anhand der Figuren im Einzelnen beschriebenen Strombegrenzer kann auch ein Limiter mit Zusatzschaltkammer/Kontaktstelle oder aber ein Festkörperlimiter verwendet werden. Für die Kurzschlussfrüherkennung können spezielle Schnellauslöser, beispielsweise Piezoelement zur leistungsschwachen Umschaltung auf die Nebenstrombahn verwendet werden. Schließlich ist auch eine elektronische Auslösung möglich.
  • Bei den beschriebenen Anordnungen ist auch eine Kommunikation mit Überwachung von Schaltzuständen und/oder der Lebensdauer der Kontakte bzw. Restlebensdaueranzeige sowie Anzeige der Limiter-Lebensdauer durch Aufsummierung der Kurzschlüsse möglich.

Claims (17)

  1. Verfahren zum Betreiben eines Schaltgerätes, beispielsweise Leistungsschalters oder Schütz, mit wenigstens einer Hauptstrombahn und zugeordnetem Nebenstrompfad, wobei das Schaltgerät eine Löscheinrichtung für einen Lichtbogen aufweist und wobei mit einem zuschaltbaren Strombegrenzer (Limiter) bei hoher Strombelastung von einem Nichtstrombegrenzungsbetrieb in einem Strombegrenzungsbetrieb geschaltet und eine Schaltspannung aufgebaut wird mit folgenden Maßnahmen: – die Rückstellung des Strombegrenzers beim Übergang vom Strombegrenzungsbetrieb in den Nichtstrombegrenzungsbetrieb erfolgt in einem Zeitraum < 1 ms, – die Rückstellung des Strombegrenzers erfolgt bei einer Rückkommutierung des Lichtbogens vom Nebenstrompfad auf die Hauptstrombahn.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Lichtbogen durch Kommutierung von der Hauptstrombahn auf den Nebenstrompfad gleichermaßen die Hauptstrombahn ausschaltet und der Nebenstrompfad einschaltet.
  3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Leistungsschalter als ein doppelunterbrechender Leistungsschalter mit zwei Schaltkammern pro Schaltpol verwendet wird.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Strombegrenzer ein PTC-Limiter verwendet wird, dessen Rückstellwiderstand bei Rückstellung in den Nichtstrombegrenzungs betrieb in Abhängigkeit vom Durchlassstrom und der maximalen Kommutierungsspannung gewählt wird.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche gekennzeichnet durch die Einbindung des Schaltgerätes einschließlich des Strombegrenzers in eine Schaltanlage mit Mitteln zur Kommunikation von Schaltzuständen des Schaltgerätes und/oder Eigenschaften der Schaltkontakte.
  6. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 1 oder einem der Ansprüche 2 bis 5 mit einem Schaltgerät (20), das Schaltkontakte (22, 23) und diesen zugeordnete Lichtbogenleitschienen (36, 36') sowie eine Löschkammer (21) umfasst und mit einem Strombegrenzer (1) im Nebenstrompfad des Schaltgerätes (20), wobei zur Verhinderung eines Schaltversagens vom im Nebenstrompfad des Leistungsschalters (20) angeordneten Strombegrenzer (1) der Strombegrenzer ein PTC-Limiter (1) ist, der aus einem Widerstandskörper (5) aus elektrisch leitfähig gemachten Polymer zwischen zwei metallischen Elektroden (10) unter Druck besteht und profilierte Elektroden (10, 15) und komplementäre Oberflächenprofile (7) im Widerstandskörper (5) aufweist, und dass der Strombegrenzer (1) an einer Verbindungsstelle der beiden äußeren Leitschienen (36, 36') des Leistungsschalters (20) angeschlossen ist, wobei zur Verhinderung der Bogenrückkommutierung die Leitschienen (36, 36') die Brückenkontakte (23, 23') gegen die Löschblechkammern (21, 21') und die Vorkammerbereiche (28, 28') abschirmen.
  7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Profiltiefe der Elektroden (10) zwischen 1/10 mm und 5/10 mm beträgt.
  8. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich gegenüberstehenden Profilflanken der Elektrode zur Elektrodenoberfläche konisch geneigt sind.
  9. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Strombegrenzer (1) dann stromdurchflossen ist, wenn in beiden Schaltkammern des Leistungsschalters (20) der Lichtbogenansatz vom Brückenkontakt (23, 23') auf die benachbarte Leitschiene (36, 36') kommutiert ist.
  10. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass Schaltbrücke (32) des Leistungsschalters (20) derart ausgebildet ist, dass in der Öffnungsstellung der Schaltbrücke (32) der Abstand zwischen Brückenkontakt (23, 23') und Festkontakt (22, 22') größer ist als der Abstand der Leitschiene (36, 36') zum Festkontakt (22, 22').
  11. Anordnung nach einem der Ansprüche 8 bis 10 dadurch gekennzeichnet, dass ein Brückenträger (45) zur Bewegung der Schaltbrücke (32) auch zur elektrischen Isolation zwischen den beiden Schaltkammern (21, 21') des Leistungsschalters (20) dient.
  12. Anordnung nach einem der Ansprüche 8 bis 10 dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltgerät als ein Einzelschaltgerät (20) mit Anschlussmöglichkeit für den Strombegrenzer (1) ausgebildet ist.
  13. Anordnung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussstelle des Strombegrenzers (1) am Schaltgerät (20) durch eine Leitschienenbrücke (39) verbunden ist.
  14. Anordnung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass bei Anschluss des Strombegrenzers (1) im Nebenstromkreis die Leitschienenbrücke (39) durch den Strombegrenzer (1) ersetzt wird.
  15. Anordnung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Strombegrenzer (1) in einem eigenen Gehäuse (50) angeordnet ist.
  16. Anordnung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Strombegrenzergehäuse (50) an das Schaltgerätegehäuse (20) anbaubar ist.
  17. Anordnung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass im Gehäuse (50) des Strombegrenzers (1) eine mechanische Verlängerung (52) zur Ein/Ausschaltbetätigung des Schaltgerätes (20) vorgesehen ist.
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