DE3824027A1 - Elektrisches schaltgeraet - Google Patents
Elektrisches schaltgeraetInfo
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Description
Die Erfindung betrifft elektrische Schaltgeräte, insbe
sondere Selbstschalter, wie z. B. Sicherungsautomaten,
mit einem Hauptstrompfad zwischen einer Zugangs- und ei
ner Abgangsklemme, mit wenigstens einer Hauptkontakt
stelle im Hauptstrompfad, die von einem Magnet- und/oder
Thermoauslöser beaufschlagbar ist und mit einer Lichtbo
genlöscheinrichtung zusammenarbeitet, sowie mit einem,
dem Hauptstrompfad zugeordneten Nebenstrompfad mit einer
Kontaktstelle, die als Strombegrenzungseinrichtung
dient.
Elektrische Schaltgeräte, insbesondere Selbstschalter,
wie Sicherungsautomaten oder Motorschutzschalter, werden
hinsichtlich ihrer Kontaktanordnung auf die Beanspru
chung durch einen Maximalstrom ausgelegt. Ein solcher
Maximalstrom ist im allgemeinen ein mit der Schalt
nennleistung des Schaltgerätes in Zusammenhang stehender
voraussichtlicher Kurzschlußstrom, der vom Schaltgerät
noch sicher beherrschbar sein muß. Demgemäß wird die Di
mensionierung der Schalterbauteile im wesentlichen durch
die hieraus resultierende Belastung bestimmt, wobei ins
besondere die thermische Belastung durch den Schalt
lichtbogen zu beachten ist.
Eine bewährte Maßnahme, wie sie beispielsweise aus der
DE-OS 30 30 429 bekannt geworden ist, besteht darin, den
bei Betätigung der Kontaktanordnung entstehenden Schalt
lichtbogen in eine Lichtbogenlöscheinrichtung kommutie
ren zu lassen und dort möglichst schnell zum Erlöschen
zu bringen. Dabei wirkt der Lichtbogen strombegrenzend.
Zur Unterstützung der Lichtbogenbewegung in die Lösch
einrichtung können weitere Maßnahmen, wie magnetische
Blasfelder, die von Magnetspulen oder Leiterschleifen
herrühren und den Lichtbogen beaufschlagen, vorgesehen
sein.
Um das Kurzschlußschaltvermögen eines Motorschutzschal
ters oder eines Leistungsschalters zu verbessern ist es
üblich, dynamisch öffnende Kontaktanordnungen in Reihe
vor diese Schalter zu installieren, was den Nachteil ei
ner erhöhten Verlustleistung im Nennbetrieb beinhaltet.
Ausgehend vom zuvor erläuterten Stand der Technik ist es
Aufgabe der Erfindung ein Schaltgerät der eingangs ge
nannten Art anzugeben, dessen Verlustleistung im unge
störten Betrieb möglichst gering ist, aber trotzdem eine
Erhöhung des Kurzschlußschaltvermögens zu erreichen. Da
bei soll durch einfache Gestaltung unter weitgehender
Verwendung herkömmlicher Schalterbauteile auf kostengün
stige Herstellbarkeit geachtet werden.
Die Lösung der Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch ge
kennzeichnet, daß der Nebenstrompfad über die Lichtbo
genlöscheinrichtung mit dem Hauptstrompfad verbunden und
im ungestörten Betrieb stromlos ist und erst durch einen
Schaltlichtbogen der geöffneten Hauptkontaktstelle, der
in die Lichtbogenlöscheinrichtung kommutiert, einge
schaltet ist.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß der Nebenstrompfad gegenüber dem Hauptstrompfad nie
derohmig ausgelegt ist, wobei sein elektrischer Innenwi
derstand höchstens 1/10 des Widerstandes des Hauptstrom
pfades beträgt.
Dies wird insbesondere dadurch erreicht, daß die Strom
begrenzungseinrichtung im Nebenstrompfad durch eine in
folge Stromdurchfluß dynamisch öffnende Kontaktanordnung
gebildet ist.
Eine bevorzugte Anordnung der Strombegrenzungseinrich
tung sieht vor, daß diese zwischen der Zugangsklemme und
der Lichtbogenlöscheinrichtung im Nebenstrompfad ange
ordnet ist.
Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung des er
findungsgemäßen Schaltgerätes ist vorgesehen, die Strom
begrenzungseinrichtung zwischen der Lichtbogenlöschein
richtung und der Abgangsklemme anzuordnen.
Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ins
besondere bei elektrischen Schaltgeräten für hohe Nenn
schaltleistungen sieht vor, die Hauptkontaktstelle als
Doppelkontaktstelle auszubilden, wobei eine erste und
eine zweite Hauptkontaktstelle miteinander in Reihe ge
schaltet sind und jeweils mit einer Lichtbogenlöschein
richtung zusammenwirken.
Entsprechend der Erfindung ist dabei vorgesehen, die
Strombegrenzungseinrichtung im Nebenstrompfad wiederum
entweder zwischen der Zugangsklemme und der Lichtbogen
löscheinrichtung der ersten Hauptkontaktstelle oder der
Lichtbogenlöscheinrichtung der zweiten Hauptkontaktstel
le und der Abgangsklemme anzuordnen.
Abhängig von den räumlichen Gegebenheiten des erfin
dungsgemäßen Schaltgerätes kann es allerdings auch vor
teilhaft sein, die Strombegrenzungseinrichtung im Neben
strompfad zwischen den beiden Lichtbogenlöscheinrichtun
gen vorzusehen.
Ein wesentlicher Vorteil der vorstehend beschriebenen
erfindungsgemäßen Ausgestaltung besteht darin, daß der
Nebenstrompfad erst dann eingeschaltet ist, wenn der
Hauptstrompfad durch Öffnung der Hauptkontaktstelle un
terbrochen ist. Der beim Öffnen der Hauptkontaktstelle
entstehende Schaltlichtbogen kommutiert dabei in die
Lichtbogenlöscheinrichtung, wodurch wiederum der Neben
strompfad eine leitende Verbindung mit dem Hauptstrom
pfad erhält und der Strom in den Nebenstrompfad kommu
tiert. Die Lichtbogenlöscheinrichtung ist dabei bevor
zugt aus einzelnen übereinandergestapelten Lichtbogen
löschblechen gebildet, zwischen denen Einzellichtbögen
zünden. Der Spannungsfall an den Einzellichtbögen führt
hierbei zu einer Strombegrenzung zusätzlich zu der der
Strombegrenzungseinrichtung im Nebenstrompfad.
Diese und weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Er
findung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungs
beispielen sollen die Erfindung, vorteilhafte Ausgestal
tung und besondere Vorteile der Erfindung näher erläu
tert und beschrieben werden.
Es zeigen:
Fig. 1 Prinzipschaltbild eines Schaltgerätes mit
Strombegrenzungseinrichtung im Nebenstrompfad
zwischen Zugangsklemme und Lichtbogenlöschein
richtung,
Fig. 2 Prinzipschaltbild eines Schaltgerätes mit
Strombegrenzungseinrichtung zwischen Lichtbo
genlöscheinrichtung und Abgangsklemme,
Fig. 3 Prinzipschaltbild eines Schaltgerätes mit Dop
pelunterbrechung und Strombegrenzungseinrich
tung zwischen Zugangsklemme und Lichtbogenlösch
einrichtung der ersten Hauptkontaktstelle,
Fig. 4 Prinzipschaltbild eines Schaltgerätes mit Dop
pelunterbrechung und Strombegrenzungseinrich
tung zwischen den Lichtbogenlöscheinrichtungen
der Hauptkontakte,
Fig. 5 Aufbau einer Strombegrenzungseinrichtung.
In Fig. 1 ist das Prinzipschaltbild eines elektrischen
Schaltgerätes 10 wiedergegeben, das einen Hauptstrompfad
12 mit einem Magnetauslöser 14, einem Thermoauslöser 16
und einer Hauptkontaktstelle 18 aufweist. Der Haupt
strompfad 12 geht aus von einer Zugangsklemme 20 und
endet an einer Abgangsklemme 21. Die Hauptkontaktstelle
18 besitzt ein bewegliches Kontaktstück 17 und ein fe
stes Kontaktstück 18, welches mit einer zu einer Licht
bogenlöscheinrichtung 22 gehörenden Lichtbogenleitschie
ne 23 verbunden ist. Die Lichtbogenlöscheinrichtung 22
ist aus einzelnen übereinandergestapelten Lichtbogen
löschblechen 24 gebildet, die zur Hauptkontaktstelle hin
von der Lichtbogenleitschiene 23 und auf der gegenüber
liegenden Seite von einer zweiten Lichtbogenleitschiene
25 begrenzt sind.
Die zweite Lichtbogenleitschiene 25 ist Teil eines von
der Zugangsklemme 20 abgehenden Nebenstrompfades 26, der
zwischen der zweiten Lichtbogenleitschiene 25 und der
Zugangsklemme eine Strombegrenzungseinrichtung 28 auf
weist.
Die Strombegrenzungseinrichtung 28 ist dabei als dyna
misch öffnende Kontaktanordnung vorgesehen, bei der in
folge eines in den Nebenstrompfad 26 geleiteten Stromes
entstehende elektrodynamische Abhebekräfte das hier
nicht näher gezeigte bewegliche Kontaktstück der dyna
misch öffnenden Kontaktanordnung der Strombegrenzungs
einrichtung 28 soweit abhebt, daß durch den dabei ent
stehenden Schaltlichtbogen die gewünschte Strombegren
zung resultiert.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Schaltungszustand des
Schaltgerätes 10 findet der Stromfluß nur über den
Hauptstrompfad 12 statt, da die Hauptkontaktstelle 18
geschlossen ist. Der Nebenstrompfad 26 ist demgemäß
stromlos. Dieser Schaltungszustand entspricht dem unge
störten, bestimmungsgemäßen Betrieb, d. h. dem Normalbe
trieb des Schaltgerätes 10.
Erst bei Unterbrechung des Hauptstrompfades 12 durch
Öffnen der Hauptkontaktstelle 18 wird durch den beim Ab
heben des beweglichen Kontaktstückes 17 vom festen Kon
taktstück 19 entstehenden Schaltlichtbogen, der in die
Lichtbogenlöscheinrichtung 22 kommutiert, der Neben
strompfad 26 eingeschaltet. Hierdurch wird der Haupt
strompfad zwischen der Zugangsklemme 20 und dem bewegli
chen Kontaktstück 17 stromlos, da der Strom vom Haupt
strompfad 12 auf den Nebenstrompfad 26 kommutiert und
über die Lichtbogenlöscheinrichtung bzw. die darin zwi
schen den Löschblechen 24 trennenden Einzellichtbögen
mit dem festen Kontaktstück 19 elektrisch leitend ver
bunden ist, welches an die Abgangsklemme 21 anschließt.
Mit der Einschaltung des Nebenstrompfades 26 sind demge
mäß auch die im Hauptstrompfad 12 angeordneten Magnet
auslöser 14 und thermischer Auslöser 16 stromlos, d. h.
die aufnehmbare Schaltleistung für den hier beschriebe
nen Kurzschlußfall wird durch die Lichtbogenspannung be
stimmt, die in der Strombegrenzungseinrichtung 28 sowie
der Lichtbogenlöscheinrichtung 22 erzeugt wird.
Fig. 2 zeigt ein elektrisches Schaltgerät 30, das einen
Hauptstrompfad 32 mit einem Magnetauslöser 34, einem
thermischen Auslöser 36 und einer Hauptkontaktstelle 38
aufweist. Der Hauptstrompfad 32 geht aus von einer Zu
gangsklemme 40 und führt zu einer Abgangsklemme 41. Im
Unterschied zu der in Fig. 1 gezeigten Anordnung
schließt bei dem in Fig. 2 gezeigten elektrischen
Schaltgerät 30 die Zugangsklemme 40 unmittelbar an die
Hauptkontaktstelle 38 an, welche ebenfalls ein bewegli
ches Kontaktstück 37 und ein festes Kontaktstück 39 be
sitzt. Das feste Kontaktstück 39 ist jedoch im Unter
schied der aus Fig. 1 bekannten Anordnung nicht galva
nisch leitend mit einer zugeordneten Lichtbogenlöschein
richtung 42 verbunden sondern einer hierzu gehörigen
Lichtbogenleitschiene 43 lediglich benachbart, so daß
ein beim Öffnen der Hauptkontaktstelle 38 zwischen dem
abhebenden beweglichen Kontaktstück 37 und dem festen
Kontaktstück 39 entstehender Schaltlichtbogen zunächst
auf die Lichtbogenleitschiene 43 kommutiert und von dort
in die aus einzelnen Lichtbogenlöschblechen 44 gebildete
Lichtbogenlöscheinrichtung 42. Die der ersten Lichtbo
genleitschiene 43 gegenüberliegende Seite ist von einer
zweiten Lichtbogenleitschiene 45 begrenzt, die Teil ei
nes Nebenstromprades 46 ist, der ebenfalls von der Zu
gangsklemme 40 abgeht und hierbei einen ersten Zweig 461
bildet. Ein zweiter Zweig 462 des Nebenstrompfades 46,
der eine Strombegrenzungseinrichtung 48 aufweist und mit
der Abgangsklemme 41 verbunden ist, schließt an die er
ste Lichtbogenleitschiene 43 an und bildet so über die
Lichtbogenlöscheinrichtung 42 einen Strompfad, der im
ungestörten bestimmungsgemäßen Betrieb stromlos ist.
Erst im zuvor erläuterten Auslösefall, wenn beispiels
weise ein Kurzschlußstrom zur Öffnung der Hauptkontakt
stelle 38 führt, wird durch den dabei verursachten
Schaltlichtbogen, der in die Lichtbogenlöscheinrichtung
42 kommutiert, der Nebenstrompfad 46 eingeschaltet, so
daß der Strom von dem Hauptstrompfad 32 auf den Neben
strompfad 46 kommutiert und die Auslöseglieder 34, 36 im
Hauptstrompfad 32 stromlos sind.
Auch mit dieser beispielhaft gezeigten Schaltungsanord
nung wird die Verlustleistung des Schalters im Nennbe
trieb gering gehalten und trotzdem wird im Kurzschluß
fall ein hohes Schaltvermögen erreicht.
In Fig. 3 ist ein Schaltgerät 50 gezeigt, das einen
Hauptstrompfad 52 mit einem Magnetauslöser 54 und einem
thermischen Auslöser 56 aufweist. Der Magnetauslöser 54
wie auch der thermische Auslöser 56 stehen in Wirkver
bindung mit einer ebenfalls im Hauptstrompfad 52 ange
ordneten aber nachgeschalteten Hauptkontaktstelle 58,
die als Doppelkontaktstelle mit einer ersten Hauptkon
taktstelle 581 und einer zweiten Hauptkontaktstelle 582
ausgerüstet ist. Auch hier führt der Hauptstrompfad 52
von einer Zugangsklemme 60 zu einer Abgangsklemme 61.
Die beiden zur Hauptkontaktstelle 58 gehörigen Kontakt
stellen 581, 582 arbeiten jeweils mit einer Lichtbogen
löscheinrichtung 621, 622 zusammen, die aus einzelnen
Lichtbogenlöschblechen 64 gebildet sind, welche jeweils
von oberen Lichtbogenleitschienen 631, 632 und unteren
Lichtbogenleitschienen 651, 652 begrenzt sind. Die obe
ren Lichtbogenleitschienen 631, 632 sind mit jeweils mit
einem festen Kontaktstück 591, 592 der zugeordneten
Hauptkontaktstellen 581, 582 leitend verbunden, die ih
rerseits wiederum über einen Verbindungsleiter 523 mit
einander in Reihe geschaltet sind.
Die unteren Lichtbogenleitschienen 651, 652 gehören je
weils zu einem Nebenstrompfad 66, der aus einem ersten
Abschnitt 661 und einem zweiten Abschnitt 662 gebildet
ist. Im ersten Abschnitt 661 des Nebenstrompfades 66,
der von der Zugangsklemme 60 abgeht, befindet sich eine
Strombegrenzungseinrichtung 68, die ebenfalls als dyna
misch öffnende Kontaktanordnung vorgesehen ist. Von der
Strombegrenzungseinrichtung 68 führt der Nebenstrompfad
66 direkt zur unteren Lichtbogenleitschiene 651 der
Lichtbogenlöscheinrichtung 621 der ersten Hauptkontakt
stelle 581. Die zweite untere Lichtbogenleitschiene 652,
die zur Lichtbogenlöscheinrichtung 622 der zweiten
Hauptkontaktstelle 582 gehört, ist mit dem zweiten Ab
schnitt 662 des Nebenstrompfades 66 verbunden, der zur
Abgangsklemme 61 führt. Zur elektrischen Isolierung der
beiden Lichtbogenlöscheinrichtungen 621 und 622 dient
eine Isoliertrennwand 583, die die beiden Löschblechpa
kete 64 gegeneinander abtrennt.
Im Kurzschlußfall, wenn die Hauptkontaktstelle 58 durch
Ansprechen des Magnetauslösers 54 geöffnet ist, kommu
tiert der zwischen dem beweglichen Kontaktstück 571 der
ersten Hauptkontaktstelle 581 und deren festen Kontakt
stück 591 gezündete Lichtbogen in die zugeordnete Licht
bogenlöscheinrichtung 621, wodurch der Strom, von der
Zugangsklemme 60 ausgehend, in den Nebenstrompfad 66
kommutiert. Über den Verbindungsleiter 523 ist die
Lichtbogenlöscheinrichtung 621 der ersten Hauptkontakt
stelle 581 mit der Lichtbogenlöscheinrichtung 622 der
zweiten Hauptkontaktstelle 582 verbunden, wobei auch
hier der beim Öffnen der zweiten Hauptkontaktstelle 582
gezündete Schaltlichtbogen vom abhebenden beweglichen
Kontaktstück 572 in die Lichtbogenlöscheinrichtung 622
kommutiert. Auf diese Weise ist der Nebenstrompfad 66
mit seinen beiden Teilabschnitten 661, 662 stromführend,
während der Hauptstrompfad 52 mit seinen beiden Teilab
schnitten 521, 522 stromlos ist.
Auch hier gilt wiederum wie bei den zuvor erläuterten
Beispielen, daß die Verlustleistung so durch die gezeig
te Schaltungsanordnung im Nennbetrieb gering ist aber
trotzdem im Kurzschlußfall ein hohes Schaltvermögen er
reicht wird.
In Fig. 4 ist ein Schaltgerät 70 gezeigt, das einen
Hauptstrompfad 72, bestehend aus den Teilabschnitten 721
bzw. 722, mit einem Magnetauslöser 74 und einem thermi
schen Auslöser 76 aufweist. Der Magnetauslöser 74 wie
auch der thermische Auslöser 76 stehen in Wirkverbindung
mit einer ebenfalls im Hauptstrompfad 72 angeordneten
Hauptkontaktstelle 78, die als Doppelkontaktstelle mit
einer ersten Hauptkontaktstelle 781 und einer zweiten
Hauptkontaktstelle 782 ausgerüstet ist. Auch hier führt
der Hauptstrompfad 72 von einer Zugangsklemme 80 zu ei
ner Abgangsklemme 81.
Die beiden zur Hauptkontaktstelle 78 gehörigen Kontakt
stellen 781, 782 arbeiten jeweils mit einer Lichtbogen
löscheinrichtung 821, 822 zusammen, die aus einzelnen
Lichtbogenlöschblechen 84 gebildet sind, welche jeweils
von oberen Lichtbogenleitschienen 831, 832 und unteren
Lichtbogenleitschienen 851, 852 begrenzt sind. Die obe
ren Lichtbogenleitschienen 831, 832 sind über die Teil
abschnitte 863 und 864 des Nebenstrompfades 86, sowie
die Strombegrenzungseinrichtung 88 leitend verbunden.
Die unteren Leitschienen 851, 852 sind über die Teilab
schnitte 861 und 862 des Nebenstrompfades 86 mit der Zu
gangsklemme 80 bzw. dem Teilabschnitt 722 des Haupt
strompfades verbunden. Die Verbindung der Teilabschnitte
721 und 722 wird über die bewegliche Kontaktbrücke 77
hergestellt, deren Teilabschnitte 771, 772 mit den Fest
kontaktstücken 791 bzw. 792 in Verbindung stehen.
Zur elektrischen Isolierung der beiden Lichtbogenlösch
einrichtungen 821 und 822 dient eine Isoliertrennwand
783, die die beiden Löschblechpakete 84 gegeneinander
abtrennt.
Im Kurzschlußfall, wenn die Hauptkontaktstelle 78 durch
Ansprechen des Magnetauslösers 74 geöffnet wird, kommu
tiert der zwischen dem Teilstück 771 der beweglichen
Kontaktbrücke 77 und dem festen Kontaktstück 791 entste
hende Lichtbogen in die zugeordnete Lichtbogenlöschein
richtung 821, wodurch der Strom, von der Zugangsklemme
80 ausgehend, in den Teilabschnitt 861 des Nebenstrom
pfades 86 kommutiert. Über die Teilabschnitte 863, 864
sowie über die Strombegrenzungseinrichtung 88 ist die
Verbindung zur Lichtbogenlöscheinrichtung 822 herge
stellt, in die der beim Abheben des Teilstückes 772 der
Kontaktbrücke 77 vom Festkontakt 792 entstehende Licht
bogen kommutiert.
Somit ist der Nebenstrompfad 86 mit seinen Teilabschnit
ten 861, 862, 863, 864 sowie der Teilabschnitt 722 des
Hauptstrompfades 72 stromführend, während der Teilab
schnitt 721 stromlos ist.
Die in Fig. 5 dargestellte Kontaktanordnung 28 ent
spricht der in Figur als "black box" gezeigten Strombe
grenzungseinrichtung 28. Sie besitzt zugangsseitig eine
elektrische Anschlußvorrichtung 90, an die sich eine
elektrisch leitende Haltevorrichtung 92 angliedert, wel
che als Lagerstützpunkt für eine Achse 94 dient. Auf
dieser Achse 94 ist ein beweglicher Kontakt 96 gelagert,
wobei die elektrische Verbindung zur Haltevorrichtung 92
über eine Litze 96 erfolgt. Der bewegliche Kontakt 96
bildet mit einem Festkontakt 97, der sich auf einem Lei
terstück 100 zwischen seinen Teilabschnitten 101 und 102
befindet, eine elektrische Verbindung, wobei die Kon
taktkraft durch eine Feder 104 erzeugt wird. Das Teil
stück 101 des Leiters 100 verläuft parallel und in ge
ringem Abstand zum beweglichen Kontakt 96, so daß es zu
einem elektrodynamischen Abstoßen des beweglichen Kon
taktes 96 kommt, sobald die Haltekraft der Feder 104 bei
einem bestimmten Strom überschritten wird.
Der Teilabschnitt 102 des Leiters 100 bildet die Leit
schiene für eine Lichtbogenlöschkammer 110, die aus den
Löschblechen 112 aufgebaut ist. Abgangsseitig befindet
sich an dem Leiter 100 die elektrische Anschlußvorrich
tung 106.
Der beim Abheben des beweglichen Kontaktes 96 vom Fest
kontakt 97 entstehende Lichtbogen läuft in die aus ca. 5
bis 6 Löschblechen bestehende Lichtbogenlöschkammer 110
ein. Die hier erzeugte Lichtbogenspannung unterstützt
die Kurzschlußstrombegrenzung der in Fig. 1 bis 4 dar
gestellten Lichtbogenlöschkammern (22, 42, 621, 622,
821, 822). Sinkt die abstoßende Kraft aufgrund des fal
lenden Stromes unter die Federkraft, fällt der bewegli
che Kontakt 96 wieder zu.
Claims (15)
1. Elektrisches Schaltgerät, insbesondere Selbst
schalter, wie Leitungsschutzschalter oder Motorschutz
schalter, mit einem Hauptstrompfad zwischen einer Zu
gangsklemme und einer Abgangsklemme, mit wenigstens ei
ner Hauptkontaktstelle im Hauptstrompfad, die von einem
Magnetauslöser und/oder Thermoauslöser beaufschlagbar
ist und mit einer Lichtbogenlöscheinrichtung zusammenar
beitet, sowie mit einem zum Hauptstrompfad parallel an
geordneten Nebenstrompfad mit einer Strombegrenzungsein
richtung, der einen Teil des Hauptstrompfad zwischen der
Zugangsklemme und der Abgangsklemme überbrückt, dadurch
gekennzeichnet, daß der Nebenstrompfad (26, 46, 66, 86)
über die Lichtbogenlöscheinrichtung (22, 42, 62, 82) mit
dem Hauptstrompfad (12, 32, 52, 72) verbunden ist und im
ungestörten Betrieb stromlos ist und daß ein Schalt
lichtbogen der geöffneten Hauptkontaktstelle (18, 38,
58, 78), der in die Lichtbogenlöscheinrichtung (22, 42,
62, 82) kommutiert, den Nebenstrompfad (26, 46, 66, 86)
einschaltet.
2. Elektrisches Schaltgerät nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß der Nebenstrompfad (26, 46,
66, 86) niederohmig ausgelegt ist gegenüber dem Haupt
strompfad (12, 32, 52, 72).
3. Elektrisches Schaltgerät nach Anspruch 2, da
durch gekennzeichnet, daß der elektrische Innenwider
stand des Nebenstrompfades (26, 46, 66, 86) höchstens
1/10 des Widerstandes des Hauptstrompfades (12, 32, 52,
72) beträgt.
4. Elektrisches Schaltgerät nach einem der vorheri
gen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Strombe
grenzungseinrichtung (28, 48, 68, 88) im Nebenstrompfad
(26, 46, 66) als Unterbrechungsstelle mit einer bei
Stromdurchfluß dynamisch öffnenden Kontaktanordnung aus
gebildet ist, deren Schaltlichtbogen eine Strombegren
zung hervorruft.
5. Elektrisches Schaltgerät nach Anspruch 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Strombegrenzungseinrich
tung (28) im Nebenstrompfad (26) zwischen der Zugangs
klemme (28) und der Lichtbogenlöscheinrichtung (22) an
geordnet ist.
6. Elektrisches Schaltgerät nach Anspruch 5, da
durch gekennzeichnet, daß die Strombegrenzungseinrich
tung (28) mit einer Lichtbogenleitschiene (25) verbunden
ist, die zur Lichtbogenlöscheinrichtung (22) gehört und
einer mit dem festen Kontaktstück (19) der Hauptkontakt
stelle (18) verbundenen ersten Lichtbogenleitschiene
(23) gegenüberliegt.
7. Elektrisches Schaltgerät nach Anspruch 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Strombegrenzungseinrich
tung (48) zwischen der mit ihr in Reihe geschalteten
Lichtbogenlöscheinrichtung (42) und der Abgangsklemme
(41) im Nebenstrompfad (46) angeordnet ist.
8. Elektrisches Schaltgerät nach Anspruch 7, da
durch gekennzeichnet, daß die Strombegrenzungseinrich
tung (48) mit einer oberen Lichtbogenleitschiene (43)
der Lichtbogenlöscheinrichtung (42) verbunden ist, auf
welche ein von der Hauptkontaktstelle (38) herrührender
Schaltlichtbogen kommutiert, und über in der Lichtbogen
löscheinrichtung (42) brennende Einzellichtbögen verbun
den ist mit einer unteren Lichtbogenleitschiene (45),
die ihrerseits mit der Zugangsklemme (40) verbunden ist.
9. Elektrisches Schaltgerät nach Anspruch 4, da
durch gekennzeichnet, daß die im Hauptstrompfad (52)
angeordnete Hauptkontaktstelle (58) als Doppelkontakt
stelle ausgebildet ist mit zwei voneinander getrennten
Lichtbogenlöscheinrichtungen (621, 622), über welche ei
ne Verbindung mit dem eine Strombegrenzungseinrichtung
(68) aufweisenden Nebenstrompfad (66) herstellbar ist.
10. Elektrisches Schaltgerät nach Anspruch 9, da
durch gekennzeichnet, daß die Strombegrenzungseinrich
tung (68) in einem ersten Teilabschnitt (661) des Neben
strompfades (66) angeordnet ist, der von der Zugangs
klemme (60) zur Lichtbogenlöscheinrichtung (621) der er
sten Kontaktstelle (581) der Hauptkontaktstelle (58) ge
führt ist, wobei zur Verbindung mit der zweiten Kontakt
stelle (582) der Hauptkontaktstelle (58) ein Verbin
dungsleiter (523) vorgesehen ist, der sowohl die Fest
kontaktstücke (591, 592) der beiden Kontaktstellen (581,
582) der Hauptkontaktstelle (58) als auch die damit ver
bundenen oberen Leitschienen (631, 632) der zugeordneten
Lichtbogenlöscheinrichtungen (621, 622) verbindet und
daß ein zweiter Teilabschnitt (662) des Nebenstrompfades
(66) mit der unteren Lichtbogenleitschiene (652) der der
zweiten Kontaktstelle (582) zugeordneten Lichtbogenlö
scheinrichtung (622) verbunden ist.
11. Elektrisches Schaltgerät nach Anspruch 4, da
durch gekennzeichnet, daß die im Hauptstrompfad (72) an
geordnete Hauptkontaktstelle (78) als Doppelkontaktstel
le ausgebildet ist mit zwei voneinander getrennten
Lichtbogenlöscheinrichtungen (821, 822), die über die
Teilabschnitte (863, 864) des Nebenstrompfades (86) und
die Strombegrenzungseinrichtung (88) leitend verbunden
sind.
12. Elektrisches Schaltgerät nach Anspruch 11, da
durch gekennzeichnet, daß die Strombegrenzungseinrich
tung (88) sich im Nebenstompfad (86) befindet, dessen
erster Teilabschnitt (861) die Zugangsklemme (80) mit
der unteren Leitschiene (851) der der ersten Kontakt
stelle (781) zugeordneten Lichtbogenlöscheinrichtung
(821) verbindet, daß die Verbindung ihrer oberen Leit
schiene (831) mit der oberen Leitschiene (832) der der
zweiten Kontaktstelle (782) zugeordneten Lichtbogen
löscheinrichtung (822) über die Teilabschnitte (863,
864) des Nebenstrompfades (86) sowie über die Strombe
grenzungseinrichtung (88) vorgesehen ist und daß ein
zweiter Teilabschnitt (862) des Nebenstrompfades (86)
mit der unteren Lichtbogenleitschiene (852) der der
zweiten Kontaktstelle (782) zugeordneten Lichtbogen
löscheinrichtung (822) verbunden ist.
13. Elektrisches Schaltgerät nach Anspruch 9 oder
10, dadurch gekennzeichnet, daß die der Hauptkontakt
stelle (58, 78) zugeordneten Lichtbogenlöscheinrichtun
gen (621, 622, 821, 822) durch eine Isoliertrennwand
(583, 783) gegeneinander isoliert sind.
14. Elektrisches Schaltgerät nach einem der vorhe
rigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Strom
begrenzungseinrichtung (28, 48, 78, 98) als lichtbogen
feste Kontaktanordnung ausgebildet ist, deren bewegli
ches Kontaktstück (96) gegen die Kraft einer Schließfe
der (104) beim Stromdurchfluß entsprechender Stärke dy
namisch öffnet, wobei der entstehende Lichtbogen in eine
zugeordnete Lichtbogenlöschkammer (110) einläuft.
15. Elektrisches Schaltgerät nach Anspruch 14, da
durch gekennzeichnet, daß das feste Kontaktstück (97)
der Strombegrenzungseinrichtung (28) von einer Leiter
schleife (100) gebildet ist, die zumindest teilweise pa
rallel zum beweglichen Kontaktstück (96) geführt ist.
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