DE19803775C1 - Synchronisiert schaltendes ein- oder mehrpoliges Vakuumschütz - Google Patents

Synchronisiert schaltendes ein- oder mehrpoliges Vakuumschütz

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Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein elektromagnetisch betätigtes ein- oder mehrpoliges Vakuumschütz, zum Schalten von Wechselstrom und von symmetrischen Drehstrom­ verbrauchern z. B. Motore, mit synchronisierter Dung und synchronisiertem Schließen der Hauptkontakte in den Vakuumschaltkammern innerhalb eines Zeit­ fensters, mit dem eine hohe elektrische Lebensdauer und diese unabhängig von der jeweiligen Belastung erreicht werden soll, mit dem aber insbesonders der Aufwand an Materialeinsatz und das Volumen der Vakuumschaltkammern und damit des gesamten Schützes entscheidend verringert werden soll.
Erfindungsgemäß soll dies dadurch geschehen, daß die Kontaktstücke in den Vakuumschaltkammern in bereits vorgeschlagener Weise in einem Zeitfenster öffnen, aber ein anderes Zeitfenster vorgesehen wird, und daß der Durchmesser der Kontakt­ stücke in den Vakuumschaltkammern und damit das Volumen der Vakuumschalt­ kammern entscheidend verringert und nach dem in dem Zeitfenster abzuschaltenden Strom und dem zu führenden Dauerstrom bestimmt wird.
Charakteristik des bekannten Standes der Technik
Der zwischen den Hauptkontakten im Öffnungsvorgang oder auch bei Einschalten und Prellen der Hauptkontakte entstehende Lichtbogen führt insbesondere bei einem Kontaktsystem in Luft zu einem, dem Quadrat des Stromes proportionalen Kontakt­ materialabbrand. Dies führt abhängig von der Belastung zu unterschiedlichen elektri­ schen und teilweise extrem niedrigen elektrischen Lebensdauern der Hauptkontakte. Die Folge ist eine hoher Wartungsaufwand und Materialaufwand.
Auch der Einsatz von Vakuumschützen mit ihrem, in einem großen Bereich dem Strom proportionalen Kontaktmaterialabbrand brachte zwar eine Verbesserung, verlangte aber auch noch einen größeren Material- und technologischen Aufwand.
Um diese Nachteile zu vermeiden, wurden bereits exakt im Nulldurchgang des abzu­ schaltenden Stromes synchron öffnende Schaltsysteme in Luft vorgeschlagen, die sich wegen des zu hohen Aufwandes zur Steuerung und der zu geringen wiederkehrenden elektrischen Festigkeit in Luft nicht realisieren ließen. Auch die Anordnung der Haupt­ kontakte in einer Vakuumkammer brachte zwar eine wesentliche Verminderung des Kontaktstückabbrandes, aber noch nicht die gewünschte Erhöhung der elektrischen und evtl. wünschenswerte Angleichung an die mechanische Lebensdauer, die prinzipiell nur durch das vollkommene Vermeiden eines resultierenden Abbrandes der Hauptkontakt­ stücke zu erreichen war.
Zu diesem Zweck wurde nach DE 41 05 697 C2 eine Anordnung vorgeschlagen, bei der die Hauptkontakte in der Vakuumschaltkammer nicht exakt im Stromnulldurch­ gang sondern in einem definierten Zeitfenster von 2 ≧ t ≧ 0 ms vor dem Stromnulldurch­ gang öffnen sollen. Bei dieser dann kurzen Lichtbogenbrenndauer und bei einer kleinen Kontaktöffnung entsteht praktisch kein resultierender Kontaktstückabbrand, da der ge­ samte von der jeweiligen Katode entstehende und emittierte Metalldampf wieder an der jeweiligen Anode niedergeschlagen wird Diese, für eine Drehstromanordnung mit sym­ metrischer, aber auch unsymmetrischer Last (mit belastbaren Nulleiter) ausgelegte An­ ordnung verwendet für jeden Schützpol einen gesonderten Magnetantrieb, dessen je­ weils zugeordnete Steuereinrichtung in jedem Schätzpol unabhängig von der Asym­ metrie der Ströme in einem z. B. Drei-Phasen-Netz die Kontakte in dem vorgesehenen Zeitfenster öffnen. Bei einer symmetrischen Belastung könnte die Steuerung auf einem oder evtl. zwei Pole reduziert werden.
Dies wird in einer, die grundlegenden Gedanken der Anordnung nach DE 41 05 697 C2 nutzenden weiteren Anordnung nach DE 41 05 698 A1 vorgeschlagen. Bei dieser, ein dreipoliges Schütz mit einem gemeinsamen Magnetantrieb, wird der Magnetantrieb so gesteuert, daß in einer Phase die Kontaktstücke in dem nach DE 41 05 697 C2 vorgeschlagenen optimalen Zeitfenster von 2 < t < 0 ms öffnen und dann die beiden anderen Schützpole gemeinsam und gleichzeitig, z. B. nach DE-PS 10 51 357, ebenso in dem gleichen Zeitfenster von 2 < t < 0 ms vor dem dann gleichen Stromnulldurchgang, bei 50 Hz nach 5 ms, öffnen.
Diesen bereits vorgeschlagenen Anordnungen bzw. dem darin vorgeschlagenen Zeitfenster ist nachteilig, daß das Zeitfenster, in dem die Kontaktstücke in den Vakuumschaltkammern vor dem Stromnulldurchgang öffnen sollen, bis unmittelbar vor dem Nulldurchgang reichen kann, Zeitfenster 2 < t < 4 ms. Dies kann dazu führen, daß bedingt durch statistische Streuung der Öffnungszeitpunkte eine Öffnung der Kontakte - möglicherweise bei Abschalten des max. zulässigen Belastungsstromes - unmittelbar vor dem Stromnulldurchgang erfolgt und dann eine Wiederzündung des Vakuumlichtbogens eintritt, so daß dann der Belastungsstrom eine volle Halbwelle weiter fließt und erst im nächsten Stromnulldurchgang der. Vakuumlichtbogen gelöscht wird. Damit dieser Ausschaltvorgang beherrscht wird, mußte bei den bisher vorge­ schlagenen Anordnungen die gesamte Kontaktanordnung und die Vakuumschaltkam­ mer danach und wie für eine normal arbeitende Vakuumschaltkammer dimensioniert werden.
Damit konnte zwar das Ziel, eine elektrische gleich der mechanischen Lebensdauer realisierbar sein, aber noch mit den Abmessungen und dem Materialaufwand wie für nicht synchronisiert schaltende normale Vakuumschütze bzw. Vakuumschaltkammern mit einem, den Vorschriften genügendem Ausschaltvermögen.
Auch die Anwendung billiger Kontaktwerkstoffe, wie z. B. das nach DE 28 36 640 A1 vorgeschlagene FeCu, konnte den Materialaufwand allein nicht entscheidend verrin­ gern.
Ziel des Erfindungsgedankens
Mit der erfindungsgemäß vorgeschlagen Anordnung soll, unter Nutzung der Grundgedanken nach DE 41 05 697 C2, sowohl eine hohe elektrische Lebensdauer als auch möglicherweise eine Angleichung der elektrischen an die mechanische Lebens­ dauer in einem Vakuumschütz aber mit einem wesentlich verringerten Volumen und minimalen Materialaufwand in der Vakuumschaltkammer und damit des gesamten Vakuumschützes erreicht werden.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Dem Erfindungsgedanken liegt die Aufgabe zugrunde, durch eine optimale Fest­ legung des Zeitfensters für die synchronisierte Öffnung der Kontakte in den Vakuum­ schaltkammern eine größtmögliche Sicherheit im Ausschaltvorgang bei allen statistisch auftretenden Öffnungszeitpunkten innerhalb des Zeitfensters zu, erreichen und damit gleichzeitig den technologischen aber insbesondere den Materialaufwand für die Vakuumschaltkammer entscheidend zu reduzieren und deren Volumen und damit des gesamten Vakuumschützes zu minimieren.
So soll das Zeitfenster für die Öffnung der Kontakte in der Vakuumschaltkammer auf einen Wert von 2,5 ≧ tö ≧ 0,5 ms verändert werden, im Gegensatz zu den bereits vorgeschlagenen Anordnungen.
Damit wird erreicht, daß auch bei Ausschalten des fair Schütze nach den einschlägigen Vorschriften verlangten maximalen Ausschaltvermögen von 10 . IN, bei einem Nenn­ schaltstrom IN = 630 A, demnach von 6300 A und auch bei einer Öffnung der Kontaktstücke im Zeitpunkt tö = 0,5 ms vor dem Stromnulldurchgang in dem zuerst öffnenden Bezugspol, der in dem Vakuumlichtbogen zu führende Strom so niedrig ist, daß mit Sicherheit keine Wiederzündung nach dem Stromnulldurchgang erfolgen kann. Andererseits bleibt auch bei der frühesten Kontaktöffnung im Zeitpunkt tö = 2,5 ms das Strom-Zeitintegral Idt klein genug und die Bogenbrenndauer von darin max. 2,5 ms so bemessen, daß sowohl ein minimaler Kontaktmaterialabbrand auftritt, so daß bei geeigneter Ausbildung des Kontaktsystems kein resultierender Kontaktmaterialabbrand ensteht, als auch die einer Vakuumschaltstrecke eigene und günstige hohe Wiederver­ festigung vorhanden ist und damit auch in diesem Grenzfall keine Wiederzündung erfolgt.
Damit ist es mit diesem Zeitfenster und der damit möglichen Sicherheit im synchro­ nisiertem Ausschaltvorgang erst möglich, die Kontaktanordnung, insbesonders den Durchmesser und die Dicke der in der Regel scheibenförmigen Kontaktstücke entscheidend zu verkleinern. Damit ist es weiter möglich, das Volumen der Vakuum­ schaltkammer und damit des gesamten Vakuumschützes zu verringern. In erster Näherung wird dann das Kontaktsystem und das Vakuumkammervolumen vorrangig durch die thermischen Verhältnisse, demnach durch den zu führenden Dauerstrom z. B. in der beweglichen und festen Anschlußelektrode bestimmt.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil ergibt sich daraus, daß durch die sehr niedrige Belastung der Kontakte in den Vakuumkammern anstelle der üblicherweise eingesetz­ ten Kontaktmaterialien wie z. B. MoCu, CrCu, WCu wesentlich billigere vorgesehen werden können, wie z. B. FeCu, das sowohl schmelzmetallurgisch als auch als Sinter­ werkstoff hergestellt werden kann.
Bei einem Vakuumschütz mit einpoligem Antrieb und unsymmetrischer Last würde die Kontaktöffnung der anderen Phasen in dem gleichen Zeitfenster vor dem jeweiligen Stromnulldurchgang erfolgen.
Bei einem mehrpoligen Schütz insbesondere 3-poliger Ausführung mit Gruppenantrieb würde dann in bereits vorgeschlagener Weise die Kontaktöffnung der beiden später öffnenden Schützpole bei einer Frequenz von 50 Hz 5 ms nach Öffnung der Kontakte in dem erstöffnenden Bezugspol und auch in einem Zeitfenster von 2,5 ≧ tö ≧ 0,5 ms vor dem dann gemeinsamen Stromnulldurchgang (bei symmetrischer Last) erfolgen.
Als weiterer Vorteil ist anzuführen, daß mit dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Zeitfenster Stromabreißvorgänge und damit das Entstehen von Überspannungen vermieden werden. Diese könnten dann auftreten, wenn nach den bisher vorgeschla­ genen Anordnungen bzw. dem vorgeschlagenen Zeitfenster die Kontaktöffnung unmit­ telbar vor dem Stromnulldurchgang, z. B. in dem Zeitabschnitt ab 0,5 ms bis zum Stromnulldurchgang erfolgen würde. Bei einer Kontaktöffnung spätestens 0,5 ms vor dem Stromnulldurchgang werden dann immer noch genügend Ladungsträger erzeugt, so daß die Vakuumbogenentladung stabil bis zum Stromnulldurchgang brennt.
Der Erfindungsgedanken soll nachstehend anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele beschrieben werden.
Es zeigt
Fig. 1 den Stromverlauf und das erfindungsgemäß vorgeschlagene Zeitfenster
Fig. 2 das Prinzipschnittbild einer Vakuumschaltkammer
In Fig. 1 ist mit töS ist die Lage des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Zeitfensters von 2,5 ≧ töS ≧ 0,5 ms für die Öffnung der Kontaktstücke 3 und 4 (Fig. 2) in der zuerst öffnenden Bezugsphase S, bei einem dreipoligem Schütz in der Regel der in der Mitte angeordnete Schützpol, dargestellt. Nach Löschen des Vakuumlichtbogens in der Phase S und dem dann folgenden Phasensprung der Ströme in Phase R und T sollen die Kontaktstücke in den Phasen S und T in bereits vorgeschlagener Weise bei einer Netzfrequenz von 50 Hz nach spätestens 5 ms bzw. auch in einem Zeitfenster von maximal 2 ms und in dem Bereich von 2,5 ≧ töR,T ≧ 0,5 ms öffnen.
Fig. 2 zeigt das Prinzip-Schnittbild einer Vakuumschaltkammer. Mit 1 und 2 ist die bewegliche und feste Anschlußelektrode, mit 7 das metallische Schaltkammergehäuse, mit 6 die Isolierstrecke dargestellt. Mit den Elektroden 1 und 2 sind die eigentlichen Kontaktstücke 3 und 4 in der Regel durch Löten fest verbunden. Mit der beweglichen Elektrode 1 und dem Kontaktstück 4 ist eine metallische und als Topf ausgebildete metallische Abschirmung des Kontaktspaltes zwischen den Kontaktstücken 3 und 4 vorgesehen.
Mit dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Zeitfenster wird auch bei Ausschalten des für Schütze maximal geforderten Ausschaltvermögen und einer Öffnung der Kontaktstücke 3 und 4 bei tö = 2,5 ms, d. h. zu Beginn des erfindungsgemäßen Zeit­ fensters, die Belastung der Kontaktanordnung bzw. der Kontaktstücke 3 und 4 auf weniger als 10% des Wertes verringert, der bei einer vollen Stromhalbwelle auftreten würde. Bei einem nach den einschlägigen Vorschriften geforderten Ausschaltvermögen von z. B. 6300 A für einen Nennschaltstrom von Ie = 630 A würde die den Kontaktmaterialabbrand bestimmende Größe des Strom-Zeitintegrals ∫ Idt von 63 As auf etwa 5,6 As herabgesetzt werden.
Da diese Reduzierung auch bei Öffnung der Kontaktstücke 3 und 4 in Bezug auf die Belastung bzw. den Kontaktabbrand bei allen betriebsmäßig zu schaltenden Strömen wirkt, kann das zum Erreichen einer bestimmten bzw. gewünschten elektrischen Le­ bensdauer der Kontaktstücke notwendige Kontaktstückvolumen entscheidend verrin­ gert werden. Wird dabei die innerhalb des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Zeit­ fensters wahrscheinliche und über den Bereich des Zeitfensters statistisch verteilte Öffnung der Kontaktstücke betrachtet, ist die erreichbare Verringerung des Kontakt­ stückabbrandes noch höher anzusetzen.
Da bei Vakuumschaltkammern und unter Voraussetzung der anzustrebenden Existenz des spezifischen Vakuumbogens, oder auch "Vakuumbogen Typ A" genannt, für ein gewünschtes Schaltvermögen ein bestimmter Durchmesser der Kontaktstücke 3 und 4 gefordert ist, kann dieser ebenfalls bei Nutzung des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Zeitfensters entscheidend verringert werden.
Wird dann noch eine bereits bekannte Anordnung der Abschirmung 5 vorgesehen und im Sinne des Erfindungsgedankens vorteilhafterweise so wie in Fig. 2 dargestellt ausgebildet, mit fester Verbindung mit beweglicher Elektrode 1 und einer Öffnung der topfförmig ausgebildeten Abschirmung 5 in Richtung zum festen Kontaktstück 3 und zum, ebenfalls auf Potential liegenden metallischen Schaltkammergehäuse 7, so wird ein Austritt von, während des Vakuumlichtbogens emittierten Metalldampfes aus dem Kontaktzwischenraum praktisch vollkommen vermieden. Damit wird praktisch der gesamte Metalldampf wieder an den Kontaktstücken 3 oder 4 angelagert, ein resul­ tierender Kontaktmaterialabbrand wird damit praktisch vermieden.
Damit kann der Kontaktdurchmesser im Prinzip auf den thermisch bzw. durch den Dauerstrom bestimmten Durchmesser der Anschlußelektroden 1 und 2 verringert werden und damit in Erweiterung des Erfindungsgedankens auf einen gleich großen (Schaltkammeraufbau nach Fig. 2) oder auch kleineren Durchmesser verkleinert werden, wenn ein an sich bekannter Vakuumschaltkammeraufbau mit direkt an der Stirnfläche des Gehäuses 7 angeordneten testen Kontaktstück 3 vorgesehen wird.
In erster Näherung kann damit für eine Niederspannungs-Vakuumschaltkammer mit einem geforderten Ausschaltvermögen von 6304 A ein Durchmesser der Kontaktstücke 3 und 4 von etwa 25 mm vorgesehen werden, auch bei Einsatz eines relativ preiswert herstellbaren Kontaktwerkstoff wie z. B. FeCu.
In Erweiterung des Erfindungsgedankens und Nutzung der sich daraus ergebenden Vorteile wird weiter vorgeschlagen, daß die einzusetzende Steuerung so zu gestalten ist, daß der zuerst öffnende Bezugspol abwechselnd und statistisch verteilt je zur Hälfte in der positiven und negativen Stromhalbwelle in dem vorgeschlagenen Zeitfenster öffnet. Das gilt auch für die dann folgende gemeinsame Öffnung der beiden anderen Schützpole eines 3-poligen Gerätes. Damit ist gewährleistet, daß keine gerichtete Materialwanderung zwischen den Kontaktstücken 3 und 4 eintritt. Bei einer Öffnung der Kontaktstücke immer in der gleichen Phase würde dies bei dem in dem spezifischen Vakuumbogen immer vorhandenen Materialabbrand an der Katode und Material­ anlagerung an der Anode zu einer einseitigen Materialanlagerung und u. U. zu einer Spitzenbildung an dem anodischen Kontaktstück kommen.
Ebenso von Vorteil ist das erfindungsgemäß vorgeschlagene Zeitfenster im Hinblick auf das Vermeiden von Stromabreißvorgängen (chopping). Auch im anderen Grenzfall einer Kontaktöffnung bei tö = 0,5 ms vor dem Stromnulldurchgang ist im Öffnungsmoment noch ein Augenblickswert des auszuschaltenden Stromes von etwa 16% vorhanden, so daß in Verbindung mit der sehr kleinen Kontaktöffnung und unter Nutzung einer Kontaktanordnung mit Abschirmung nach Fig. 2 kein Metalldampf aus der Kontaktöffnung heraustreten kann, damit gehen praktisch keine Ladungsträger verloren, so daß Stromabreißvorgänge vermieden werden.
Bei einem Einschaltvorgang sollen in bereits vorgeschlagener Weise die zuletzt öffnenden Schützpole zuerst und in einem bereits vorgeschlagenen Zeitfenster vor bzw. nach dem Stromnulldurchgang t0 bei 2 ≧ t0 ≦ 2 ms schließen.
Für die gewünschte synchronisierte Arbeitsweise soll die Aus- und Einschaltbewegung des Magnetantriebes in bereits vorgeschlagener Weise durch eine Steuereinrichtung nach Erteilen des Aus- bzw. Einschaltbefehls z. B. durch Beeinflussung des Magnet­ erregerstromes unter Beachtung der Phasenlage des Stromes bzw. der Spannung und Nutzung weiterer, den Stromverlauf charakterisierender Parameter in der Bezugsphase so gesteuert bzw. beeinflußt werden, so daß die gewünschten Öffnungs- und Schließ­ momente der Kontaktstücke erreicht werden.
Ebenso soll zur Vermeidung von hohen Ausgleichsströmen bei einem Einschaltvorgang in bereits vorgeschlagener Weise die Steuereinrichtung gewährleisten, daß das gewünschte Schließen der Kontaktstücke nur dann erfolgt, wenn bei Schalten von z. B. Motoren der Unterschied in der Phasenlage der möglichen Motorrestspannung zur Netzspannung nicht mehr als ± 30° elektrisch beträgt.

Claims (10)

1. Synchronisiert schaltendes mehrpoliges Vakuumschütz mit elektromagnetisch betätig­ ten Kontaktanordnungen und Steuereinrichtungen zum synchronisierten Öffnen und Schließen der Kontaktstücke in einem bestimmten Zeitfenster, wobei bei einem Vakuumschütz zum Schalten mehrpoliger Verbraucher ein zuerst öffnender Bezugspol festgelegt ist und die weiteren Schützpole später öffnen, aber bei einem Einschalt­ vorgang zuerst schließen und Steuereinrichtungen das gewünschte Öffnen und Schließen bewirken, dadurch gekennzeichnet, daß der Öffnungsvorgang der Kontaktstücke bzw. Kontaktanordnung in der Bezugsphase in einem Zeitfenster von 2,5 ≧ tö ≧ 0,5 ms vor dem nachfolgendem Stromnulldurchgang erfolgt und daß die Kontaktstücke der anderen Schützpole in bereits vorgeschlagener Weise bei einer Frequenz des zu schaltenden Laststromes von z. B. 50 Hz nach weiteren 5 ms und gleichzeitig in dem gleichen Zeitfenster von 2,5 ≧ tö ≧ 0,5 ms geöffnet werden und daß das Schließen der Kontaktstücke in den zuletzt öffnenden Schützpolen zuerst und in bereits vorgeschlagener Weise in einem Zeitintervall von 2 ≧ t0 ≦ 2 ms vor oder nach dem Stromnulldurchgang t0 erfolgt und daß danach die Kontaktstücke in der zuerst öffnenden Bezugsphase vorzugsweise 3-5 ms später geschlossen werden.
2. Vakuumschütz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zuerst ölende Bezugspol und die nachfolgend öffnenden Schützpole abwechselnd und statistisch verteilt je zur Hälfte in der positiven und negativen Stromhalbwelle in dem vorgeschlagenen Zeitfenster öffnen.
3. Vakuumschütz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchmesser der Kontaktstücke 3 und 4 gleich dem Durchmesser der Anschlußelektroden 1 und 2 gewählt werden.
4. Vakuumschütz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß für einen Nennschaltstrom von 630 A der Kontaktstückdurchmesser gleich oder kleiner 25 mm gewählt wird.
5. Vakuumschütz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine auf Potential liegende topfförmige Schirmanordnung nach Fig. 2 vorgesehen wird.
6. Vakuumschütz nach einem der Ansprüche 1 bis 2 und 4 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das feste Kontaktstück 3 in bereits bekannter Weise direkt an der Stirnfläche des Kammergehäuses 7 befestigt wird und dessen Durchmesser kleiner als der des beweglichen Kontaktstückes 4 gewählt wird.
7. Vakuumschütz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Außendurchmesser der topfförmigen Abschirmung 5 gleich dem Durchmesser der Anschlußelektrode 1 gewählt wird, und daß die Durchmesser der Kontaktstücke kleiner als dem der Anschlußelektroden vorgesehen werden.
8. Vakuumschütz nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der an sich bekannte Kontaktwerkstoff FeCu für die Kontaktstücke 3 und 4 Verwendung findet.
9. Vakuumschütz nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Aus- und Einschaltbewegung des Magnetantriebes durch eine Steuerein­ richtung nach Erteilen des Aus- oder Einschaltbefehls z. B. durch Beeinflussung des Magneterregerstromes unter Beachtung der Phasenlage des Stromes oder der Spannung und Nutzung weiterer und den Stromverlauf charakterisierender Parameter in der Bezugsphase so gesteuert oder beeinflußt wird, daß die gewünschten Öffnungs- und Schließmomente erreicht werden.
10. Vakuumschütz nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß bei Schalten von Motoren ein Einschaltvorgang und das gewünschte Schließen der Kontaktstücke in den Vakuumschaltkammern mit Hilfe der Steuereinrichtung nur dann erfolgt, wenn der Unterschied in der Phasenlage der Netzspannung zur Motorrest­ spannung nicht mehr als ±30° elektrisch beträgt.
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