DE19803775C1 - Synchronisiert schaltendes ein- oder mehrpoliges Vakuumschütz - Google Patents
Synchronisiert schaltendes ein- oder mehrpoliges VakuumschützInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein elektromagnetisch betätigtes ein- oder mehrpoliges
Vakuumschütz, zum Schalten von Wechselstrom und von symmetrischen Drehstrom
verbrauchern z. B. Motore, mit synchronisierter Dung und synchronisiertem
Schließen der Hauptkontakte in den Vakuumschaltkammern innerhalb eines Zeit
fensters, mit dem eine hohe elektrische Lebensdauer und diese unabhängig von der
jeweiligen Belastung erreicht werden soll, mit dem aber insbesonders der Aufwand an
Materialeinsatz und das Volumen der Vakuumschaltkammern und damit des gesamten
Schützes entscheidend verringert werden soll.
Erfindungsgemäß soll dies dadurch geschehen, daß die Kontaktstücke in den
Vakuumschaltkammern in bereits vorgeschlagener Weise in einem Zeitfenster öffnen,
aber ein anderes Zeitfenster vorgesehen wird, und daß der Durchmesser der Kontakt
stücke in den Vakuumschaltkammern und damit das Volumen der Vakuumschalt
kammern entscheidend verringert und nach dem in dem Zeitfenster abzuschaltenden
Strom und dem zu führenden Dauerstrom bestimmt wird.
Der zwischen den Hauptkontakten im Öffnungsvorgang oder auch bei Einschalten
und Prellen der Hauptkontakte entstehende Lichtbogen führt insbesondere bei einem
Kontaktsystem in Luft zu einem, dem Quadrat des Stromes proportionalen Kontakt
materialabbrand. Dies führt abhängig von der Belastung zu unterschiedlichen elektri
schen und teilweise extrem niedrigen elektrischen Lebensdauern der Hauptkontakte.
Die Folge ist eine hoher Wartungsaufwand und Materialaufwand.
Auch der Einsatz von Vakuumschützen mit ihrem, in einem großen Bereich dem Strom
proportionalen Kontaktmaterialabbrand brachte zwar eine Verbesserung, verlangte aber
auch noch einen größeren Material- und technologischen Aufwand.
Um diese Nachteile zu vermeiden, wurden bereits exakt im Nulldurchgang des abzu
schaltenden Stromes synchron öffnende Schaltsysteme in Luft vorgeschlagen, die sich
wegen des zu hohen Aufwandes zur Steuerung und der zu geringen wiederkehrenden
elektrischen Festigkeit in Luft nicht realisieren ließen. Auch die Anordnung der Haupt
kontakte in einer Vakuumkammer brachte zwar eine wesentliche Verminderung des
Kontaktstückabbrandes, aber noch nicht die gewünschte Erhöhung der elektrischen und
evtl. wünschenswerte Angleichung an die mechanische Lebensdauer, die prinzipiell nur
durch das vollkommene Vermeiden eines resultierenden Abbrandes der Hauptkontakt
stücke zu erreichen war.
Zu diesem Zweck wurde nach DE 41 05 697 C2 eine Anordnung vorgeschlagen, bei
der die Hauptkontakte in der Vakuumschaltkammer nicht exakt im Stromnulldurch
gang sondern in einem definierten Zeitfenster von 2 ≧ t ≧ 0 ms vor dem Stromnulldurch
gang öffnen sollen. Bei dieser dann kurzen Lichtbogenbrenndauer und bei einer kleinen
Kontaktöffnung entsteht praktisch kein resultierender Kontaktstückabbrand, da der ge
samte von der jeweiligen Katode entstehende und emittierte Metalldampf wieder an der
jeweiligen Anode niedergeschlagen wird Diese, für eine Drehstromanordnung mit sym
metrischer, aber auch unsymmetrischer Last (mit belastbaren Nulleiter) ausgelegte An
ordnung verwendet für jeden Schützpol einen gesonderten Magnetantrieb, dessen je
weils zugeordnete Steuereinrichtung in jedem Schätzpol unabhängig von der Asym
metrie der Ströme in einem z. B. Drei-Phasen-Netz die Kontakte in dem vorgesehenen
Zeitfenster öffnen. Bei einer symmetrischen Belastung könnte die Steuerung auf einem
oder evtl. zwei Pole reduziert werden.
Dies wird in einer, die grundlegenden Gedanken der Anordnung nach DE 41 05 697 C2
nutzenden weiteren Anordnung nach DE 41 05 698 A1 vorgeschlagen. Bei dieser,
ein dreipoliges Schütz mit einem gemeinsamen Magnetantrieb, wird der Magnetantrieb
so gesteuert, daß in einer Phase die Kontaktstücke in dem nach DE 41 05 697 C2
vorgeschlagenen optimalen Zeitfenster von 2 < t < 0 ms öffnen und dann die beiden
anderen Schützpole gemeinsam und gleichzeitig, z. B. nach DE-PS 10 51 357, ebenso in
dem gleichen Zeitfenster von 2 < t < 0 ms vor dem dann gleichen Stromnulldurchgang,
bei 50 Hz nach 5 ms, öffnen.
Diesen bereits vorgeschlagenen Anordnungen bzw. dem darin vorgeschlagenen
Zeitfenster ist nachteilig, daß das Zeitfenster, in dem die Kontaktstücke in den
Vakuumschaltkammern vor dem Stromnulldurchgang öffnen sollen, bis unmittelbar
vor dem Nulldurchgang reichen kann, Zeitfenster 2 < t < 4 ms. Dies kann dazu führen,
daß bedingt durch statistische Streuung der Öffnungszeitpunkte eine Öffnung der
Kontakte - möglicherweise bei Abschalten des max. zulässigen Belastungsstromes -
unmittelbar vor dem Stromnulldurchgang erfolgt und dann eine Wiederzündung des
Vakuumlichtbogens eintritt, so daß dann der Belastungsstrom eine volle Halbwelle
weiter fließt und erst im nächsten Stromnulldurchgang der. Vakuumlichtbogen gelöscht
wird. Damit dieser Ausschaltvorgang beherrscht wird, mußte bei den bisher vorge
schlagenen Anordnungen die gesamte Kontaktanordnung und die Vakuumschaltkam
mer danach und wie für eine normal arbeitende Vakuumschaltkammer dimensioniert
werden.
Damit konnte zwar das Ziel, eine elektrische gleich der mechanischen Lebensdauer
realisierbar sein, aber noch mit den Abmessungen und dem Materialaufwand wie für
nicht synchronisiert schaltende normale Vakuumschütze bzw. Vakuumschaltkammern
mit einem, den Vorschriften genügendem Ausschaltvermögen.
Auch die Anwendung billiger Kontaktwerkstoffe, wie z. B. das nach DE 28 36 640 A1
vorgeschlagene FeCu, konnte den Materialaufwand allein nicht entscheidend verrin
gern.
Mit der erfindungsgemäß vorgeschlagen Anordnung soll, unter Nutzung der
Grundgedanken nach DE 41 05 697 C2, sowohl eine hohe elektrische Lebensdauer als
auch möglicherweise eine Angleichung der elektrischen an die mechanische Lebens
dauer in einem Vakuumschütz aber mit einem wesentlich verringerten Volumen und
minimalen Materialaufwand in der Vakuumschaltkammer und damit des gesamten
Vakuumschützes erreicht werden.
Dem Erfindungsgedanken liegt die Aufgabe zugrunde, durch eine optimale Fest
legung des Zeitfensters für die synchronisierte Öffnung der Kontakte in den Vakuum
schaltkammern eine größtmögliche Sicherheit im Ausschaltvorgang bei allen statistisch
auftretenden Öffnungszeitpunkten innerhalb des Zeitfensters zu, erreichen und damit
gleichzeitig den technologischen aber insbesondere den Materialaufwand für die
Vakuumschaltkammer entscheidend zu reduzieren und deren Volumen und damit des
gesamten Vakuumschützes zu minimieren.
So soll das Zeitfenster für die Öffnung der Kontakte in der Vakuumschaltkammer auf
einen Wert von 2,5 ≧ tö ≧ 0,5 ms verändert werden, im Gegensatz zu den bereits
vorgeschlagenen Anordnungen.
Damit wird erreicht, daß auch bei Ausschalten des fair Schütze nach den einschlägigen
Vorschriften verlangten maximalen Ausschaltvermögen von 10 . IN, bei einem Nenn
schaltstrom IN = 630 A, demnach von 6300 A und auch bei einer Öffnung der
Kontaktstücke im Zeitpunkt tö = 0,5 ms vor dem Stromnulldurchgang in dem zuerst
öffnenden Bezugspol, der in dem Vakuumlichtbogen zu führende Strom so niedrig ist,
daß mit Sicherheit keine Wiederzündung nach dem Stromnulldurchgang erfolgen kann.
Andererseits bleibt auch bei der frühesten Kontaktöffnung im Zeitpunkt tö = 2,5 ms das
Strom-Zeitintegral Idt klein genug und die Bogenbrenndauer von darin max. 2,5 ms so
bemessen, daß sowohl ein minimaler Kontaktmaterialabbrand auftritt, so daß bei
geeigneter Ausbildung des Kontaktsystems kein resultierender Kontaktmaterialabbrand
ensteht, als auch die einer Vakuumschaltstrecke eigene und günstige hohe Wiederver
festigung vorhanden ist und damit auch in diesem Grenzfall keine Wiederzündung
erfolgt.
Damit ist es mit diesem Zeitfenster und der damit möglichen Sicherheit im synchro
nisiertem Ausschaltvorgang erst möglich, die Kontaktanordnung, insbesonders den
Durchmesser und die Dicke der in der Regel scheibenförmigen Kontaktstücke
entscheidend zu verkleinern. Damit ist es weiter möglich, das Volumen der Vakuum
schaltkammer und damit des gesamten Vakuumschützes zu verringern. In erster
Näherung wird dann das Kontaktsystem und das Vakuumkammervolumen vorrangig
durch die thermischen Verhältnisse, demnach durch den zu führenden Dauerstrom z. B.
in der beweglichen und festen Anschlußelektrode bestimmt.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil ergibt sich daraus, daß durch die sehr niedrige
Belastung der Kontakte in den Vakuumkammern anstelle der üblicherweise eingesetz
ten Kontaktmaterialien wie z. B. MoCu, CrCu, WCu wesentlich billigere vorgesehen
werden können, wie z. B. FeCu, das sowohl schmelzmetallurgisch als auch als Sinter
werkstoff hergestellt werden kann.
Bei einem Vakuumschütz mit einpoligem Antrieb und unsymmetrischer Last würde die
Kontaktöffnung der anderen Phasen in dem gleichen Zeitfenster vor dem jeweiligen
Stromnulldurchgang erfolgen.
Bei einem mehrpoligen Schütz insbesondere 3-poliger Ausführung mit Gruppenantrieb
würde dann in bereits vorgeschlagener Weise die Kontaktöffnung der beiden später
öffnenden Schützpole bei einer Frequenz von 50 Hz 5 ms nach Öffnung der Kontakte
in dem erstöffnenden Bezugspol und auch in einem Zeitfenster von 2,5 ≧ tö ≧ 0,5 ms
vor dem dann gemeinsamen Stromnulldurchgang (bei symmetrischer Last) erfolgen.
Als weiterer Vorteil ist anzuführen, daß mit dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Zeitfenster Stromabreißvorgänge und damit das Entstehen von Überspannungen
vermieden werden. Diese könnten dann auftreten, wenn nach den bisher vorgeschla
genen Anordnungen bzw. dem vorgeschlagenen Zeitfenster die Kontaktöffnung unmit
telbar vor dem Stromnulldurchgang, z. B. in dem Zeitabschnitt ab 0,5 ms bis zum
Stromnulldurchgang erfolgen würde. Bei einer Kontaktöffnung spätestens 0,5 ms vor
dem Stromnulldurchgang werden dann immer noch genügend Ladungsträger erzeugt,
so daß die Vakuumbogenentladung stabil bis zum Stromnulldurchgang brennt.
Der Erfindungsgedanken soll nachstehend anhand der in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiele beschrieben werden.
Es zeigt
Fig. 1 den Stromverlauf und das erfindungsgemäß vorgeschlagene Zeitfenster
Fig. 2 das Prinzipschnittbild einer Vakuumschaltkammer
In Fig. 1 ist mit töS ist die Lage des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Zeitfensters von
2,5 ≧ töS ≧ 0,5 ms für die Öffnung der Kontaktstücke 3 und 4 (Fig. 2) in der zuerst
öffnenden Bezugsphase S, bei einem dreipoligem Schütz in der Regel der in der Mitte
angeordnete Schützpol, dargestellt. Nach Löschen des Vakuumlichtbogens in der Phase
S und dem dann folgenden Phasensprung der Ströme in Phase R und T sollen die
Kontaktstücke in den Phasen S und T in bereits vorgeschlagener Weise bei einer
Netzfrequenz von 50 Hz nach spätestens 5 ms bzw. auch in einem Zeitfenster von
maximal 2 ms und in dem Bereich von 2,5 ≧ töR,T ≧ 0,5 ms öffnen.
Fig. 2 zeigt das Prinzip-Schnittbild einer Vakuumschaltkammer. Mit 1 und 2 ist die
bewegliche und feste Anschlußelektrode, mit 7 das metallische Schaltkammergehäuse,
mit 6 die Isolierstrecke dargestellt. Mit den Elektroden 1 und 2 sind die eigentlichen
Kontaktstücke 3 und 4 in der Regel durch Löten fest verbunden. Mit der beweglichen
Elektrode 1 und dem Kontaktstück 4 ist eine metallische und als Topf ausgebildete
metallische Abschirmung des Kontaktspaltes zwischen den Kontaktstücken 3 und 4
vorgesehen.
Mit dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Zeitfenster wird auch bei Ausschalten des
für Schütze maximal geforderten Ausschaltvermögen und einer Öffnung der
Kontaktstücke 3 und 4 bei tö = 2,5 ms, d. h. zu Beginn des erfindungsgemäßen Zeit
fensters, die Belastung der Kontaktanordnung bzw. der Kontaktstücke 3 und 4 auf
weniger als 10% des Wertes verringert, der bei einer vollen Stromhalbwelle auftreten
würde. Bei einem nach den einschlägigen Vorschriften geforderten Ausschaltvermögen
von z. B. 6300 A für einen Nennschaltstrom von Ie = 630 A würde die den
Kontaktmaterialabbrand bestimmende Größe des Strom-Zeitintegrals ∫ Idt von 63 As
auf etwa 5,6 As herabgesetzt werden.
Da diese Reduzierung auch bei Öffnung der Kontaktstücke 3 und 4 in Bezug auf die
Belastung bzw. den Kontaktabbrand bei allen betriebsmäßig zu schaltenden Strömen
wirkt, kann das zum Erreichen einer bestimmten bzw. gewünschten elektrischen Le
bensdauer der Kontaktstücke notwendige Kontaktstückvolumen entscheidend verrin
gert werden. Wird dabei die innerhalb des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Zeit
fensters wahrscheinliche und über den Bereich des Zeitfensters statistisch verteilte
Öffnung der Kontaktstücke betrachtet, ist die erreichbare Verringerung des Kontakt
stückabbrandes noch höher anzusetzen.
Da bei Vakuumschaltkammern und unter Voraussetzung der anzustrebenden Existenz
des spezifischen Vakuumbogens, oder auch "Vakuumbogen Typ A" genannt, für ein
gewünschtes Schaltvermögen ein bestimmter Durchmesser der Kontaktstücke 3 und 4
gefordert ist, kann dieser ebenfalls bei Nutzung des erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Zeitfensters entscheidend verringert werden.
Wird dann noch eine bereits bekannte Anordnung der Abschirmung 5 vorgesehen und
im Sinne des Erfindungsgedankens vorteilhafterweise so wie in Fig. 2 dargestellt
ausgebildet, mit fester Verbindung mit beweglicher Elektrode 1 und einer Öffnung der
topfförmig ausgebildeten Abschirmung 5 in Richtung zum festen Kontaktstück 3 und
zum, ebenfalls auf Potential liegenden metallischen Schaltkammergehäuse 7, so wird
ein Austritt von, während des Vakuumlichtbogens emittierten Metalldampfes aus dem
Kontaktzwischenraum praktisch vollkommen vermieden. Damit wird praktisch der
gesamte Metalldampf wieder an den Kontaktstücken 3 oder 4 angelagert, ein resul
tierender Kontaktmaterialabbrand wird damit praktisch vermieden.
Damit kann der Kontaktdurchmesser im Prinzip auf den thermisch bzw. durch den
Dauerstrom bestimmten Durchmesser der Anschlußelektroden 1 und 2 verringert
werden und damit in Erweiterung des Erfindungsgedankens auf einen gleich großen
(Schaltkammeraufbau nach Fig. 2) oder auch kleineren Durchmesser verkleinert
werden, wenn ein an sich bekannter Vakuumschaltkammeraufbau mit direkt an der
Stirnfläche des Gehäuses 7 angeordneten testen Kontaktstück 3 vorgesehen wird.
In erster Näherung kann damit für eine Niederspannungs-Vakuumschaltkammer mit
einem geforderten Ausschaltvermögen von 6304 A ein Durchmesser der Kontaktstücke
3 und 4 von etwa 25 mm vorgesehen werden, auch bei Einsatz eines relativ preiswert
herstellbaren Kontaktwerkstoff wie z. B. FeCu.
In Erweiterung des Erfindungsgedankens und Nutzung der sich daraus ergebenden
Vorteile wird weiter vorgeschlagen, daß die einzusetzende Steuerung so zu gestalten ist,
daß der zuerst öffnende Bezugspol abwechselnd und statistisch verteilt je zur Hälfte in
der positiven und negativen Stromhalbwelle in dem vorgeschlagenen Zeitfenster öffnet.
Das gilt auch für die dann folgende gemeinsame Öffnung der beiden anderen
Schützpole eines 3-poligen Gerätes. Damit ist gewährleistet, daß keine gerichtete
Materialwanderung zwischen den Kontaktstücken 3 und 4 eintritt. Bei einer Öffnung
der Kontaktstücke immer in der gleichen Phase würde dies bei dem in dem spezifischen
Vakuumbogen immer vorhandenen Materialabbrand an der Katode und Material
anlagerung an der Anode zu einer einseitigen Materialanlagerung und u. U. zu einer
Spitzenbildung an dem anodischen Kontaktstück kommen.
Ebenso von Vorteil ist das erfindungsgemäß vorgeschlagene Zeitfenster im Hinblick
auf das Vermeiden von Stromabreißvorgängen (chopping). Auch im anderen Grenzfall
einer Kontaktöffnung bei tö = 0,5 ms vor dem Stromnulldurchgang ist im
Öffnungsmoment noch ein Augenblickswert des auszuschaltenden Stromes von etwa
16% vorhanden, so daß in Verbindung mit der sehr kleinen Kontaktöffnung und unter
Nutzung einer Kontaktanordnung mit Abschirmung nach Fig. 2 kein Metalldampf aus
der Kontaktöffnung heraustreten kann, damit gehen praktisch keine Ladungsträger
verloren, so daß Stromabreißvorgänge vermieden werden.
Bei einem Einschaltvorgang sollen in bereits vorgeschlagener Weise die zuletzt
öffnenden Schützpole zuerst und in einem bereits vorgeschlagenen Zeitfenster vor
bzw. nach dem Stromnulldurchgang t0 bei 2 ≧ t0 ≦ 2 ms schließen.
Für die gewünschte synchronisierte Arbeitsweise soll die Aus- und Einschaltbewegung
des Magnetantriebes in bereits vorgeschlagener Weise durch eine Steuereinrichtung
nach Erteilen des Aus- bzw. Einschaltbefehls z. B. durch Beeinflussung des Magnet
erregerstromes unter Beachtung der Phasenlage des Stromes bzw. der Spannung und
Nutzung weiterer, den Stromverlauf charakterisierender Parameter in der Bezugsphase
so gesteuert bzw. beeinflußt werden, so daß die gewünschten Öffnungs- und Schließ
momente der Kontaktstücke erreicht werden.
Ebenso soll zur Vermeidung von hohen Ausgleichsströmen bei einem Einschaltvorgang
in bereits vorgeschlagener Weise die Steuereinrichtung gewährleisten, daß das
gewünschte Schließen der Kontaktstücke nur dann erfolgt, wenn bei Schalten von z. B.
Motoren der Unterschied in der Phasenlage der möglichen Motorrestspannung zur
Netzspannung nicht mehr als ± 30° elektrisch beträgt.
Claims (10)
1. Synchronisiert schaltendes mehrpoliges Vakuumschütz mit elektromagnetisch betätig
ten Kontaktanordnungen und Steuereinrichtungen zum synchronisierten Öffnen und
Schließen der Kontaktstücke in einem bestimmten Zeitfenster, wobei bei einem
Vakuumschütz zum Schalten mehrpoliger Verbraucher ein zuerst öffnender Bezugspol
festgelegt ist und die weiteren Schützpole später öffnen, aber bei einem Einschalt
vorgang zuerst schließen und Steuereinrichtungen das gewünschte Öffnen und
Schließen bewirken,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Öffnungsvorgang der Kontaktstücke bzw. Kontaktanordnung in der Bezugsphase in
einem Zeitfenster von 2,5 ≧ tö ≧ 0,5 ms vor dem nachfolgendem Stromnulldurchgang
erfolgt und daß die Kontaktstücke der anderen Schützpole in bereits vorgeschlagener
Weise bei einer Frequenz des zu schaltenden Laststromes von z. B. 50 Hz nach weiteren
5 ms und gleichzeitig in dem gleichen Zeitfenster von 2,5 ≧ tö ≧ 0,5 ms geöffnet
werden und daß das Schließen der Kontaktstücke in den zuletzt öffnenden Schützpolen
zuerst und in bereits vorgeschlagener Weise in einem Zeitintervall von 2 ≧ t0 ≦ 2 ms
vor oder nach dem Stromnulldurchgang t0 erfolgt und daß danach die Kontaktstücke in
der zuerst öffnenden Bezugsphase vorzugsweise 3-5 ms später geschlossen werden.
2. Vakuumschütz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der zuerst ölende Bezugspol und die nachfolgend öffnenden Schützpole
abwechselnd und statistisch verteilt je zur Hälfte in der positiven und negativen
Stromhalbwelle in dem vorgeschlagenen Zeitfenster öffnen.
3. Vakuumschütz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Durchmesser der Kontaktstücke 3 und 4 gleich dem Durchmesser der
Anschlußelektroden 1 und 2 gewählt werden.
4. Vakuumschütz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß für einen Nennschaltstrom von 630 A der Kontaktstückdurchmesser gleich oder
kleiner 25 mm gewählt wird.
5. Vakuumschütz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß eine auf Potential liegende topfförmige Schirmanordnung nach Fig. 2 vorgesehen
wird.
6. Vakuumschütz nach einem der Ansprüche 1 bis 2 und 4 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das feste Kontaktstück 3 in bereits bekannter Weise direkt an der Stirnfläche des
Kammergehäuses 7 befestigt wird und dessen Durchmesser kleiner als der des
beweglichen Kontaktstückes 4 gewählt wird.
7. Vakuumschütz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Außendurchmesser der topfförmigen Abschirmung 5 gleich dem Durchmesser
der Anschlußelektrode 1 gewählt wird, und daß die Durchmesser der Kontaktstücke
kleiner als dem der Anschlußelektroden vorgesehen werden.
8. Vakuumschütz nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der an sich bekannte Kontaktwerkstoff FeCu für die Kontaktstücke 3 und 4
Verwendung findet.
9. Vakuumschütz nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aus- und Einschaltbewegung des Magnetantriebes durch eine Steuerein
richtung nach Erteilen des Aus- oder Einschaltbefehls z. B. durch Beeinflussung des
Magneterregerstromes unter Beachtung der Phasenlage des Stromes oder der Spannung
und Nutzung weiterer und den Stromverlauf charakterisierender Parameter in der
Bezugsphase so gesteuert oder beeinflußt wird, daß die gewünschten Öffnungs- und
Schließmomente erreicht werden.
10. Vakuumschütz nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Schalten von Motoren ein Einschaltvorgang und das gewünschte Schließen der
Kontaktstücke in den Vakuumschaltkammern mit Hilfe der Steuereinrichtung nur dann
erfolgt, wenn der Unterschied in der Phasenlage der Netzspannung zur Motorrest
spannung nicht mehr als ±30° elektrisch beträgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998103775 DE19803775C1 (de) | 1998-01-26 | 1998-01-26 | Synchronisiert schaltendes ein- oder mehrpoliges Vakuumschütz |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1998103775 DE19803775C1 (de) | 1998-01-26 | 1998-01-26 | Synchronisiert schaltendes ein- oder mehrpoliges Vakuumschütz |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19803775C1 true DE19803775C1 (de) | 1999-07-15 |
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ID=7856246
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1998103775 Expired - Fee Related DE19803775C1 (de) | 1998-01-26 | 1998-01-26 | Synchronisiert schaltendes ein- oder mehrpoliges Vakuumschütz |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19803775C1 (de) |
Cited By (2)
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---|---|---|---|---|
DE102010008755A1 (de) * | 2010-02-17 | 2011-08-18 | E.G.O. Elektro-Gerätebau GmbH, 75038 | Verfahren und Vorrichtung zum Ausschalten eines Schalters |
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-
1998
- 1998-01-26 DE DE1998103775 patent/DE19803775C1/de not_active Expired - Fee Related
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: MOELLER GMBH, 53115 BONN, DE |
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Free format text: GEBAUER, ECKEHARD, DR.-ING., 12437 BERLIN, DE |
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