DE3012627A1 - Verfahren zur verarbeitung graphitierbarer peche zu einem ausgangsmaterial fuer kohlefasern - Google Patents
Verfahren zur verarbeitung graphitierbarer peche zu einem ausgangsmaterial fuer kohlefasernInfo
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Description
barer Peche zu einem Ausgangsmaterial für Kohlefasern
Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein die Herstellung einer Beschickung zur Erzeugung von Gegenstanden aus Kohle
aus kohlenstoffhaltigen Erdölrückständen, einschlie.'SGlich
destillierter oder gecrackter Rohölrückstände und hydrierend entschwefelter Rückstände destillierter oder gecrackter Rohöle. Insbesondere betrifft die Erfindung die Behandlung
kohlenstoffhaltiger graphitierbarer Erdölpeche unter Bildung einer Beschickung, die zur Erzeugung von Kohlefasern äusserst geeignet ist.
aus kohlenstoffhaltigen Erdölrückständen, einschlie.'SGlich
destillierter oder gecrackter Rohölrückstände und hydrierend entschwefelter Rückstände destillierter oder gecrackter Rohöle. Insbesondere betrifft die Erfindung die Behandlung
kohlenstoffhaltiger graphitierbarer Erdölpeche unter Bildung einer Beschickung, die zur Erzeugung von Kohlefasern äusserst geeignet ist.
Gegenstände aus Kohle wurden bisher hergestellt durch Pyrolyse zahlreicher organischer Materialien. Ein Produkt dieser Art
von wirtschaftlichem Interesse sind die Kohlefasern. Es wird daher besonders auf die Technologie der Kohlefaser verwiesen.
Gleichzeitig sei beachtet, dass die Erfindung auf die Bildung von Gegenständen aus Kohle allgemein anwendbar ist und
insbesondere auf die Erzeugung geformter Gegenstände wie
Fäden, Garne, Bänder, Filme, Bahnen und dergleichen.
Fäden, Garne, Bänder, Filme, Bahnen und dergleichen.
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In Bezug auf Kohlefasern genügt es zu sagen, dass die Verwendung
dieser Pasern zur Verstärkung von Kunststoffen und Metallmatrices beträchtliche technische Bedeutung erlangt
hat, wo die aussergewöhnlichen Eigenschaften des verstärkten Materials wie zum Beispiel ihr hohes Verhältnis Festigkeit:Gewicht
die im allgemeinen hohen Kosten ihrer Herstellung eindeutig rechtfertigen. Es wird allgemein anerkannt, dass die
grosstechnische Verwendung von Kohlefasern als Verstärkungsmaterial noch grösseren Anklang auf dem Markt fände, wenn
die mit der Herstellung der Paser verbundenen Kosten wesentlich gesenkt werden könnten. Daher wurde . der Herstellung
von Kohlefasern aus relativ billigen kohlenstoffhaltigen Pechen in den letzten Jahren besondere Bedeutung geschenkt.
Es ist bekannt, dass zahlreiche kohlenstoffhaltigen Peche in den frühen Stufen der Carbonisierung in eine strukturell
geordnete, optisch anisotrope tröpfchenförmige Flüssigkeit überführt werden, die man Mesophase nennt. Die Anwesenheit
dieser geordneten Struktur vor der Carbonisierung wird als signifikante Bestimmungsgrösse der Grundeigenschaften jeglicher
Kohleprodukte betrachtet, die man aus einem derartigen kohlenstoffhaltigen Pech erzeugt. Die Fähigkeit zur Erzeugung
hoher optischer Anisotropie während der Verarbeitung ist allgemein, insbesondere bei der Kohlefaserproduktion, als Voraussetzung
für die Bildung hochwertiger Produkte anerkannt. Eine erste Anforderung an jegliches Beschickungsmaterial, das sich
zur Kohlefaserproduktion eignen soll, ist daher die Fähigkeit zur Umwandlung in ein stark optisch anisotropes Material. .
Bekanntlich enthalten Peche typischerweise unlösliche und unschmelzbare Materialien, die in organischen Lösungsmitteln
wie Chinolin oder Pyridin unlöslich sind. Diese unlöslichen Materialien, die man gewöhnlich als "Chinolin-Unlösliche" be-
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zeichnet, bestehen gewöhnlich aus Koks, Ruß, Katalysatorabrieb
und dergleichen. Bei der Kohlefaserproduktion muss man selbstverständlich das Pech durch eine Spinndüse mit
sehr feinen öffnungen extrudieren. Das Vorliegen von Chinolinunlöslichem
Material ist daher äusserst unerwünscht, da es die Spinndüsen während der Faserbildung verstopfen oder
anderweitig beschädigen kann.
Da zahlreiche kohlenstoffhaltige Peche relativ hohe Erweichungspunkte
besitzen, tritt ausserdem beginnende Verkokung häufig bei solchen Materialien bei Temperaturen ein, bei denen sie
zum Verspinnen ausreichende Viskosität besitzen. Die Anwesenheit von Koks und anderen unschmelzbaren Materialien und/oder
Komponenten mit unerwünscht hohen Erweichungspunkten, die vor oder bei den Spinntemperaturen entstehen, ist für Verfahrensverlauf
und Produktqualität abträglich. Ein kohlenstoffhaltiges Pech oder eine Beschickung zur* Kohlefaserproduktion
muss ferner einen relativ niedrigen Erweichungspunkt oder Erweichungspunktbereich und eine zum Verspinnen der Beschickung
zu Pasern geeignete Viskosität aufweisen. Sehliesslich
darf die Beschickung keine bei Spinn- oder Carbonisierungs· temperatur flüchtigen Komponenten enthalten, da diese ebenfalls
der Produktqualität abträglich sind.
Kürzlich wurde gefunden, dass typische graphitierbare kohlenstoffhaltige
Peche eine abtrennbare Fraktion enthalten, die in Bezug auf die Kohlefasererzeugung wichtige physikalische
und chemische Eigenshaften mitbringt. In der Tat zeigt diese abtrennbare Fraktion typischer graphitierbarer kohlenstoffhaltiger
Peche einen Erweichungsbereich und eine Viskosität, die sie zum Verspinnen geeignet machen; ferner liegt die
Fähigkeit vor, bei Temperaturen im Bereich von etwa 2j5O bis
etwa 400 0C sich rasch in ein optisch anisotropes deformierbares
Pech umzuwandeln, das mehr als 75 % einer flüssigen
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kristallartigen Struktur enthält. Da dieses stark orientierte,
optisch anisotrope Pechmaterial, das aus einer Fraktion eines isotropen kohlenstoffhaltigen Pechs besteht, wesentliche Löslichkeit
in Pyridin und Chinolin aufweist, wurde es als Neomesophase bezeichnet, dies zur Unterscheidung von den in
Pyridin und Chinolin unlöslichen Flüssigkristallen, die schon lange bekannt sind und bisher als Mesophase bezeichnet wurden.
Die Menge dieser abtrennbaren Pechfraktion, die in bekannten und handelsüblichen graphitierbaren Pechen vorliegt, zum Beispiel
in "Ashland 2*1-0" und Ashland 26o", um nur einige zu
erwähnen, ist relativ gering. Beispielsweise stellen in Ashland 240 nicht mehr als etwa 10 # des Pechs eine abtrennbare
Fraktion dar, die thermisch in die Neomesophase überführt werden kann. Es bleibt daher Bedarf an einer Beschickung,
die zur Extrusion zu Fasern fähig ist bei Temperaturen unterhalb etwa 400 C und die während des Erhitzens rasch in ein
optisch anisotropes kohlenstoffhaltiges Pech übergeht, oder dies mindestens vor der Carbonisierung und vorzugsweise vor
und/oder während des Verspinnens tut.
Es wurde nun gefunden, dass in Chinolin übliche Substanzen und andere Komponenten von ungünstig hohem Erweichungspunkt,
die in isotropen kohlenstoffhaltigen Beschickungen vorliegen und insbesondere in isotropen kohlenstoffhaltigen graphitierbaren
Pechenjleicht entfernt werden können, indem man die Beschickung mit einem organischen Lösungsmittel verflüssigt
unter Bildung eines flüssigen Pechs, wobei im wesentlichen sämtliche in Chinolin unlöslichen Bestandteile des Pechs
in der flüssigen Masse in Form eines leicht abzutrennenden Feststoffs suspendiert sind.
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Die vorliegende Erfindung sieht daher ein Verfahren zur Verarbeitung eines isotrppen kohlenstoffhaltigen graphitierbaren
Pechs vor durch Behandlung mit einem organischen flüssigen Flussmittel unter Bildung eines fliessfähigen Pechs,
in dem im wesentlichen sämtliche in Chinolin unlöslichen Materialien suspendiert sind und durch Filtrieren, Zentrifugieren
und dergleichen leicht daraus entfernt werden können. Dann wird das fliessfähige Pech mit einer Anti-Lösungsmittel-Verbindung
behandelt, um mindestens einen wesentlichen Anteil des von Chinolin-unlöslichen Feststoffen
befreiten Pechs auszufällen.
Zu den zur Durchführung der Erfindung geeigneten Flussmitteln gehören Tetrahydrofuran, Toluol, leichtes aromatisches
Gasöl, schweres aromatisches Gasöl, Tetralin und dergleichen,
bei Verwendung im Verhältnis von beispielsweise etwa 0,5 Gew.-teilen Flussmittel pro Gewichtsteil Pech bis etwa 3 Gew.teilen
Flussmittel pro Gewichtsteil Pech. Vorzugsweise lie^t das
Gewichtsverhältnis Flussmittel:Pech im Bereich vcn etwa 1:1 bis etwa 2:1.
Zu den zur Durchführung der Erfindung geeigneten AntJ-Lösungsmitteln
gehören solche Lösungsmittel, in denen .isotrope Kohlenstoffhaltige
Peche relativ unlöslich sind, insbesondere Anti-Lösungsmittelverbindungen wie aliphatische und aromatische
Kohlenwasserstoffe wie Heptan und dergleichen. Aus später näher beschriebenen Gründen bevorzugt man es insbesondere,
wenn das erfindungsgemäss verwendete Anti-Lösungsmittel einen Löslichkeitsparameter zwischen etwa 8,0 und 9*5 bei 25 C
aufweist.
In den heiligenden Zeichnungen zeigt Figur 1 ein Fliessschema, das eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungs-
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gemässen Verfahrens illustriert.
Figur 2 ist die schematische Illustrierung eines kontinuierlichen
Verfahrens zur Herstellung einer Beschickung, die sich zur Bildung von Kohlefasern besonders eignet.
Unter der Bezeichnung "Pech" v/erden in vorliegender Beschreibung
Erdölpeche, Naturasphalt und Peche verstanden, die als Nebenprodukte beim Cracken von Naphtha entstehen, Peche mit
hohem Kohlenstoffgehalt, die man aus Erdöl, Asphalt und anderen Substanzen erhält und die die Eigenschaften von
Pechen aufweisen und als Nebenprodukte bei verschiedenen technischen Verfahren entstehen.
Unter einem "Erdölpech" wird das zurückbleibende kohlenstoffhaltige
Material verstanden, das bei der thermischen und katalytischen Crackung von Erdöldestillaten erhalten wird,
einschliesslich hydrierend entschwefelter Rückstände destillierter
und gecrackter Rohöle.
Im allgemeinen besitzen Peche einen hohen Aromatenanteil und
sind zur Ausführung der vorliegenden Erfindung geeignet. Aromatische kohlenstoffhaltige Peche mit hohen Aromatengehalten
von etwa 75 bis etwa 90 %, bestimmt durch kernmagnetische
Resonanzspektroskopie, sind allgemein für das erfindungsgemässe Verfahren brauchbar. Ebenso brauchbar sind
hochsiedende Ströme mit hohem Aromatengehalt, die derartige Peche enthalten oder zur Umwandlung in solche Peche befähigt
sind.
Die brauchbaren Peche sollen etwa 88 bis etwa 95 # Kohlenstoff
und etwa 7 bis etwa 5 $ Wasserstoff enthalten. Andere
Elemente, ausser Kohlenstoff und Wasserstoff, zum Beispiel Schwefel und Stickstoff, um einige zu erxvähnen, liegen gewöhnlich
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in solchen Pechen vor, doch ist es wichtig, dass diese Elemente nicht mehr als 4 Gew.% des Pechs ausmachen, insbesondere
wenn man Kohlefasern aus den Pechen erzeugen will. Die brauchbaren Peche besitzen ferner typischerweise ein
Zahlenmittel des Molekulargewichts in der GrÖssenordnung
von etwa 300 bis 4 000.
Erdölpeche, die bekanntermassen graphitierbare Peehe sind,
welche obigen Bedingungen entsprechen, stellen bevorzugte Ausgangsmaterialien zur Durchführung der Erfindung dar.
Es ergibt sich somit, dass kohlenstoffhaltige ErdölrüekstShde und insbesondere isotrope kohlenstoffhaltige Erdölpeche,
von denen die Bildung erheblicher Mengen Mesophase bekannt ist, zum Beispiel in der GrÖssenordnung von 75 bis
95 Gew.jS und mehr während einer V/ärmebehandlung bei erhöhten
Temperaturen, zum Beispiel im Bereich von 550 bis ^50 0C,
besonders bevorzugte Ausgangsmaterialien zur Durchführung der Erfindung darstellen.
Wie bereits erwähnt, wurde kürzlich gefunden, dass Peche der vorstehenden Art eine Lösungsmittel-unlösliche abtrennbare
Fraktion enthalten, die als Neomesophase-Bildungsfraktion
oder NMF-Praktion bezeichnet und zur Umwandlung in optisch anisotropes Pech befähigt ist, welches mehr als 75 % eines
stark orientierten flüssigen kristallinen Materials enthält, welches man die Neomesophase nennt. Bedeutsamerweise besitzen
die NMF-Fraktion und insbesondere die Neomesophase selbst ausreichende Viskositäten bei Temperaturen im Bereich von
etwa 230 bis etwa 400 °C, die sie zum Verspinnen zu Pechfasern
geeignet machen. Die Menge der Neomesophase-Bildungsfraktion des Pechs ist jedoch relativ gering. In einem handelsüblichen
graphit- ierbaren isotropen kohlenstoffhaltigen Pech wie zum Beispiel Ashland 240, bestehen beispielsweise nicht
mehr als etwa 10 % des Pechs aus einer abtrennbaren Fraktion,
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die thermisch in Neomesophase überführt werden kann.
In der US-PS 1^ 181 9^2 (US-Patentanmeldung 903 171 vom
5· Kai I978) wird beschrieben, dass durch Hitzebehandlung
isotroper kohlenstoffhaltiger Erdölpeche auf Temperaturen im Bereich von etwa 350 °is ^5° °C eine Zunahme an Pechfraktion,
die zur Umwandlung in Neomesophase geeignet ist, erfolgt. Die Wärmebehandlung wird normalerweise bis zu dem
Punkt ausgeführt, an dem unter polarisiertem Licht bei einer Vergrösserung von 1OX bis 1 00OX Tröpfchen sichtbar
werden. Das Erhitzen solcher Peche führt zur Bildung weiterer Lösungsmittel-unlöslicher Feststoffe, sowohl isotroper als
auch anisotroper Natur, die spürbar höhere Erweichungspunkte und Viskositäten haben, die sich ±m allgemeinen nicht zum
Verspinnen eignen und von der Neomesophase-Bildungsfraktion
des Pechs nicht leicht zu trennen sind. Durch vorliegende Erfindung wird diese Schwierigkeit beseitigt.
Bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung ist es fakultativ,
Jedoch besonders wünschenswert, wie aus dem Fliessschema von Figur 1 ersichtlich, ein isotropes kohlenstoffhaltiges
Erdölpech bei Temperaturen im Bereich von etwa bis 45O C mindestens so lange einer Hitzebehandlung zu unterwerfen,
bis unter polarisiertem Licht bei einem Vergrösserungsfaktor von 1OX bis 1 00OX sichtbare Tröpfchen im Pech zu erscheinen
beginnen. Zur Ermittlung der weiteren Dauer der Wärmebehandlung muss die konventionelle Technik der Beobachtung
polierter Proben entsprechend erhitzter Pechfraktionen durch Mikroskopieren unter polarem Licht zwecks Ermittlung der
optischen Anisotropie nicht ausgeführt werden, vielmehr genügt ein vereinfachtes Verfahren, bei dem die optische Aktivität
zerkleinerter Pechproben verwendet wird. Dieses vereinfachte Verfahren erfordert, dass man eine kleine Probe des
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wärmebehandelten Pechs mit einem histiologischen
Medium auf den Objektträger bringt, zum Beispiel zusammen mit dem histiologischen _ Medium der Handelsbezeichnung
"Permount" (Fisher Scientific Company, Fairlawn, New Jersey).
Dann wird ein Deckglas auf die Probe gelegt und diese wird zwischen Objektträger und Deckglas zerdrückt, wobei man eine
gleichmässige Dispersion des Materials zur Betrachtung unter polarisiertem Licht erhält. Das Auftreten von Tröpfchen in
der zerkleinerten Probe, die unter polarisiertem Licht sichtbar sind, ist ein Hinweis darauf, dass die Hitzebehandlung
ausreichend ist. Gegebenenfalls kann die Wärmebehandlung des Pechs noch weiter fortgesetzt werden· längere Erhitzung führt
jedoch gelegentlich zur Bildung zusätzlicher unlöslicher Fraktionen, die, wenn auch im erfindungsgemässen Verfahren
abtrennbar, die Gesamtausbeute an gewünschter Beschickung für Kohlefasern nicht erhöhen.
Gegebenenfalls kann man ein inertes Abstreifgas wie Stickstoff, Erdgas oder dergleichen während der Wärmebehandlung
anwenden, das bei der Entfernung niedermolekularer und flüchtiger Substanzen aus dem Pech hilfreich ist, falls das
verwendete Pech beträchtliche Mengen an Stoffen enthält, die bei Temperaturen bis 3^0 °C flüchtig sind. Bei Pechen, die
keinegrössere Mengen an flüchtigen Stoffen enthalten, wie zum Beispiel Rückstandsöle, ist das Spülen mit einem Abstreifgas
im allgemeinen nicht wünschenswert.
Nachdem die Wärmebehandlung während der erforderlichen Zeit ausgeführt wurde, wird das so behandelte Produkt mit einem
organischen flüssigen Flussmittel vermischt. Unter einem organischen flüssigen Flussmittel versteht man hier ein organisches
Lösungsmittel, das gegenüber dem kohlenstoffhaltigen graphitierbaren Pech nicht reaktionsfähig ist und das nach
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Vermischen mit dem Pech in ausreichenden Mengen dieses so fliessfähig macht, dass es leicht zu handhaben ist, und
das verursacht, dass die gesamte in Chinolin unlösliche Fraktion des Pechs in der flüssigen Masse suspendiert wird.
Typische organische flüssige Flussmittel, die zur Durchführung der Erfindung geeignet sind, umfassen Tetrahydrofuran,
leichte aromatische Gasöle, schwere aromatische Gasöle, Toluol und Tetralin. Es leicht einzusehen, dass die
Menge an organischem flüssigen Flussmittel abhängt von der Temperatur, bei der gemischt wird, und von der Zusammensetzung
des Pechs. Als allgemeine Richtlinie sei jedoch angegeben, dass die Menge des organischen Flussmittels im
Bereich von etwa 0,5 Gew.teilen organischer Flüssigkeit pro Gewichtsteil Pech bis 3 Gew.teilen organischerFlüssigkeit
pro Gewichtsteil Pech beträgt. Vorzugsweise liegt das Gewichtsverhältnis Flussmittel:Pech im Bereich von 1:1 bis
2:1. Das wünschenswerte Mengenverhältnis zwischen Flussmittel und Pech kann sehr schnell an einer Pechprobe ermittelt
werden, indem man die Menge flüssiges Flussmittel bestimmt, die erforderlich ist, um die Viskosität des Pechs bei den
gewünschten Temperatur- und Druckbedingungen so herabzusetzen, dass das Pech durch ein 0,5 Mikron-Filter fHessen kann, im
allgemeinen unter Absaugen. Man kann allerdings auch unter Druck filtrieren, falls das flüssige Flussmittel sehr flüchtig
ist. Als weiteres Beispiel sei genannt, dass 1 Gew.teil Tetrahydrofuran pro Gewichtsteil hitzebehändeItem Ashland
ausreicht, um dieses Pech bei Raumtemperatur ausreichend fliessfähig zu machen und um eine Suspension sämtlicher in Chinolin
unlöslicher Materialien im Pech zu bewirken. Bei Toluol hingegen beträgt das Gewichtsverhältnis Toluol:Pech etwa 0,5 oder
1:1, wenn Pech und Toluol auf die Rückflusstemperatur des
Toluols (Kp 110 0C) erhitzt werden.
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Nach der Verflüssigung des Pechs derart, dass man praktisch
die gesamte in Chinolin unlösliche Fraktion im Pech suspendiert erhält, kann man die unlöslichen Feststoffe abtrennen,
zum Beispiel auf die übliche V/eise durch Sedimentation, Zentrifugieren oder Filtrieren.
Selbstverständlich kann man bei der Filtration ein Filterhilfsmittel
verwenden, um die Abtrennung des flüssigen Pechs vom darin suspendierten unlöslichen Material zu erleichtern.
Die aus dem flüssigen Pech entfernten Feststoffe bestehen im wesentlichen aus der Gesamtheit der in Chinolin unlöslichen
Materialien wie Koks und Katalysatorrückständen, die vor der Wärmbehandlung im Pech vorlagen, und den während
der Wärmebehandlung erzeugten Chinolin-Unlöslichen. Das in der Abtrennstufe entfernte feste Material enthält auch geringe
Mengen an in Chiriölin löslichen Materialien mit hohem Erweichungspunkt. Wegen ihrer sehr hohen Erweiohungspunkte
sind diese Materialien in jeder Beschickung für eine Kohlefaserproduktion unerwünscht. Ihre Beseitigung in dieser
Verfahrensstufe ist daher ebenfalls besondex's vorteilhaft.
Nach der Absonderung des im fliessfähigen Pech suspendierten festen Materials wird das Pech dann mit einem Anti-Lösungsmittel
behandelt, vorzugsweise bei Raumtemperatur. Werden zum Beispiel die in Chinolin unlöslichen und andere suspendierte Feststoffe
abfiltriert, so mischt man das Filtrat mit einer organischen Flüssigkeit, die fähig ist, mindestens einen erheblichen Anteil
des Pechs auszufällen.
Jedes Lösungsmittelsystem, das heisst ein Lösungsmittel oder
Lösungsmittelgemisch, das zur Ausfällung und Ausflockung des flüssigen Pechs führt, kann zur Durchführung der Erfindung
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angewandt werden. Da die Erfindung jedoch insbesondere die ·
Verwendung derjenigen Peeiifraktion anstrebt, die in lieomesophase
überführt werden kann* wird ein Lösungsmitielsystem,
das sich insbesondere zur Absonderung der Neomesophase-Bildungsfraktion
des Pechs vom restlichen isotropen Pech eignet., besonders bevorzugt.
Zu typischen Iiösungsmittelsystemen dieser Art gehören aromatische
Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Toluol, Xylol und dergleichen, und Gemische aromatischer Kohlenwasserstoffe
mit aliphatischen Kohlenwasserstoffen, zum Beispiel Toluol-Heptan-Gemische.
Die !lösungsmittel oder Iiösungsraittelgemische
besitzen typischerweise Lösliehkeitsparaineter zxvisehen etwa
8,0 und 9*5 und vorzugsweise zwischen etwa 8,7 und 9*2 bei
25 °C. Der Lüslichkeitsparameter /eines Jjösungsmlttels oder
Lösungsmittelgemisehs ergibt sich aus der Gleichung
(y
worin H die Verdampfungsv/ärme des Materials, R die Gaskonstante,
T die Temperatur in Grad Kelvin und V das Molvolumen bedeuten,
vergleiche zum Beispiel J. Hildebrand und H. Scott, "Solubility of Non-Electrolytes", 3, Auflage, Reinhold Publishing Company,
New York (1949), und "Regular Solutions11, Prentice Hall, New
Jersey (1962). Die Lösliehkeitsparaineter bei 25 0G für einige
typische Kohlenwasserstoffe in handelsüblichen Cg- bis Cq-LÖsungsmitteln
lauten: Benzol 9,2; Toluol 8,9; Xylol 8,8;
n-Hexan 7*3; n-Heptan 7* ^; Methyleyelohexan 7j8; Cyelohexan
8,2. Von diesen Lösungsmitteln wird Toluol besonders bevorzugt. Bekanntlieh kann man auch Lösungsmitte!gemische herstellen,
die zu einem KJsungsmitte!system mit dem gewünschten ISslieh-
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keitsparameter führen. Unter den Mischsystemen bevorzugt man das Gemisch aus Toluol und Heptan mit mehr als etwa
60 Vol.# Toluol, zum Beispiel die Gemische 60 % Toluol/40 %
Heptan und 85 % Toluol/15 % Heptan.
Die Menge an Anti-Lösungsmittel muss ausreichen, um eine Lösungsmittel-unlösliche Fraktion zu ergeben, die auf thermischem
Weg in weniger als 10 min zu mehr als 75 % optisch
anisotropem Material umgewandelt werden kann. Typischerweise beträgt das Verhältnis organisches Lösungsmittel zu Pech
etwa 5 bis etwa I50 ml Lösungsmittel pro Gramm Pech.
Nach der Ausfällung des Pechs und insbesondere im Falle des geeigneten Lösungsmittelsystems erfolgt die Abtrennung
der Neomesophase-Bildungsfraktion durch normale Feststoffabtrennungen
wie Sedimentieren, Zentrifugieren und Filtrieren. Verwendet man ein Anti-Lösungsmittel, das den erforderlichen
Löslichkeitsparameter, der die Abtrennung der Neomesophase-Bildungsfraktion
bewirkt, nicht aufweist, so muss man das ausgefällte Pech noch trennen und die Ausfällung mit einem
geeigneten Lösungsmittel der oben beschriebenen Art extrahieren, um die Neomesophase-Bildungsfraktion zu erhalten.
In jedem Fall ist die durch ein erfindungsgemässes Verfahren
erzeugte Neomesophase-Bildungsfraktion besonders geeignet zur Kohlefaserproduktion. Das erfindungsgemäss verarbeitete Pech
ist von in Chinolin unlöslichen Materialien und auch von anderen Pechkomponenten, die die Spinnfähigkeit wegen ihres
relativ hohen Erweichungspunkts beeinträchtigen, praktisch frei. Es ist wichtig, dass die Neomesophase-Bildungsfraktion
verschiedener Peche, die erfindungsgemäss erhalten wird, Erweichungspunkte im Bereich von etwa 250 bis etwa 400 C
aufweist.
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Ausser in vorstehend beschriebenen diskontinuierlichen
Verfahren kann die Erfindung auch leicht in kontinuierlicher Weise ausgeführt werden, wie nachstehend unter
Bezug auf Figur 2 erläutert wird.
Wie in Figur 2 gezeigt, wird ein Erdölrückstand, zum Beispiel
ein destillierter oder gecrackter Rückstand eines Erdölpechs oder ein anderes handelsübliches Erdölpech über
Leitung 1 in den Wärmebehandlungsofen 2 eingeführt und dort
beispielsweise auf Temperaturen im Bereich von 350 bis
450 C erhitzt. Da vorzugsweise das Pech so lange erhitzt
wird, bis mindestens Proben des Pechs Tröpfchen zu zeigen beginnen, die man unter polarisiertem Licht bei Vergrösserungsfaktoren
von 1OX bis 1 00OX sehen kann, wird die Möglichkeit zur weiteren Erhitzung des Pechs im Wärmebehandlungskessel 4
vorgesehen. Das Pech gelangt über Leitung J5 in den Kessel 4. Ein Teil des erhitzten Pechs kann über Leitung 5 aus dem
Kessel 4 in den V/ärmebehandlungsofen 2 zurückgeführt werden.
Pech wird kontinuierlich zugeführt und wärmebehandelt, bis sich unter polarisiertem Licht sichtbare Tröpfchen zu bilden
beginnen. Soll mit Gas abgestreift werden, so gelangt das Abstreifgas über Leitung 6 in den Wärmebehandlungskessel 4.
Flüchtige hochsiedende öle und dergleichen, die im Pech vo±- handen sind oder während der Wärmebehandlung gebildet werden,
können zum Beispiel über Leitung 7 einem Fraktionierturm 8 zugeführt und über Leitung 9 in den Wärmebehandlungskessel 4
zur weiteren Erhitzung und Verarbeitung zurückgeführt werden. Sollen mit dem fakultativen Abstreifgas flüchtige Materialien
aus dem Pech entfernt werden, so dient der Fraktionierturm 8 auch zur Trennung von Abstreifgas und flüchtigem Anteil des
Pechs. Aus dem Fraktionierturm austretendes Material nimmt Leitung 10 auf.
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Nach der Wärmebehandlung während erforderlicher Zeiten wird das so behandelte Produkt der Verflüssigungszone 11 über
Leitung 12 zugeführt und dort mit dem geeigneten flüssigen Flussmittel vermischt.
Nach der Verflüssigung des Pechs, bei der ein zu handhabendes flüssiges Pech resultiert, in dem praktisch die gesamte in
Chinolin unlösliche Fraktion suspendiert ist, wird das verflüssigte Pech über Leitung 14 der Trennzone 15 zugeführt,
und die im verflüssigten Pech unlöslichen fiaterialien werden
über Leitung 16 abgezogen.
Das verflüssigte Pech wird nach Abtrennung der Feststoffe über Leitung 17 in die Fällungszone 18 geführt, der AntiLösungsmittel zum Beispiel über Leitung 19 zugeführt wird.
Nach der Ausfällung des Pechs kann das so gefällte Material zum Beispiel über Leitung 20 einer Trenaizone 21 zugeleitet
werden. Beispielsweise kann man die Neoraesophasen-Bildungsfraktion
Über Leitung 22 als Feststoff abziehen und das Lösungsmittel, zum Beispiel das Filtrat, im Falle einer
Abtrennung durch Filtration, über Leitung 23 einer Lösungsmittelrückgewinnung
24 zuführen. Das in Zone 24 gewonnene verflüssigende Lösungsmittel kann über Leitung 25 im Kreislauf
in die Mischzone 11 zurückfliessen, das in Zone 24 isolierte Anti-Lösungsmittel hingegen kann über Leitung 26
wieder in die Misehzone 18 gelangen. Die zurückbleibende Lösungsmittel-lösliche Fraktion des Pechs, zum Beispiel
Lösungsmittel-lösliche Öle, können über Leitung 27 abgezogen
werden, man kann sie zum Beispiel als Ausgangsmaterial zur Herstellung von Ruß und dergleichen verwenden.
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Ein handelsübliches Erdölpech Ashland 24-0 wurde vermählen,
gesiebt (lichte Maschenweite 0,15 mm) und mit Benzol bei
28 C extrahiert bei einem Verhältnis 1 g Pech pro 100 ml Benzol. Die in Benzol unlösliche Fraktion wurde abfiltriert
und getrocknet. Die Menge an Neomesophase-Bildungsfraktion,
das heisst Benzol-unlösliche Fraktion, betrug nur 7,8 % des
gesamten Pechs. Eine Probe der Neomesophasen-Bildungsfraktion wurde in Abwesenheit von Sauerstoff in einer Geschwindigkeit
von 10 g/min auf 350 0C erhitzt. Nach dem Abkühlen viurde
eine polierte Probe des erhitzten Pechs unter polarisiertem Licht bei einem Vergrosserungsfaktor von 500 X untersucht.
Dabei ergab sich eine MikroStruktur, die auf mehr als etwa 95 % einer pptisch anisotropen Phase verweist.
In jedem dieser Beispiele wurde handelsübliches Pech der Marke Ashland 240 verwendet und einer Wärmebehandlung unterworfen,
indem man das Pech in einen Kessel füllte, diesen mit Stickstoff durchspülte und bei Beginn evakuierte. Die
dann folgenden Erhitzungszeiten und -temperaturen zeigt Tabelle I. Nach der Wärmebehandlung wurde die Beschickung
in inerter Atmosphäre pulverisiert, dann wurden Proben dieses Pechs wie folgt extrahiert: ein 125 ml-Erlenmeyerkolben wurde
mit 5 g pulverisiertem Pech und 5 g Tetrahydrofuran beschickt, Dieses Gemisch wurde 1 Std. bei Raumtemperatur bewegt und dann
unter Stickstoffatmosphäre durch ein 0,5 Mikron-Milliporenfilter
filtriert. Der im flüssigen Pech unlösliche Feststoff wurde gewogen. Die Menge an Chinolin-Unlöslichen in dieser unlöslichen
Fraktion wurde bestimmt nach dem Standardverfahren (ANSI/ASTM D 2318-76) durch Extraktion der unlöslichen Fraktion
0300A8/0S83
mit Chinolin bei 75 0C.
Das beim Filtrieren des verflüssigten Pechs erhaltene Piltrat wurde zu 20 g Toluol zugegeben und J50 bis 60 min damit vermischt.
Das resultierende Gemisch wurde filtriert und die in
Toluol unlösliche Neomesophasen-Bildungsfraktion des Pechs
wurde abg< trocknet.
wurde abgesondert und im Vakuumtrockenschrank bei 100 0C ge-
Der Erweichungsbereich einer Probe jeder Lösungsmittel-unlöslichen
Neomesophasen-Bildungsfraktion wurde in mit Stickstoff durchspülten verschlossenen NMR-Röhrchen bestimmt. Ferner
wurde das Pech nach Erwärmung auf eine Temperatur irn jeweiligen Erweichungsbereich unter polarisiertem Licht untersucht,
wobei die Probe auf einem Objektträger zusammen mit "Permount", einem histiologisch en ■ Medium (Vertrieb
Fisher Scientific Company, Fairlawn, New Jersey, aufgebracht wurde. Ein Deckglas wurde über den Objektträger gälegt, und
indem man das Deckglas unter · Fingerdruck drehte, wurde die Probe zu einem Pulver zerkleinert und gleichmässig auf dem
Objektträger verteilt. Dann wurde die zerkleinerte Probe unter polarisiertem Licht bei einen Vergrösserungefaktor
von 200 X betrachtet und die prozentuale optische Anisotropie wurde geschätzt. Proben der Neomesophasen-Bildungsfraktion
des Pechs wurden auch zu Fasern versponnen. Nach dem Spinnen wurde die optische Anisotropie ermittelt. In allen Fällen
war die optische Anisotropie mit den Werten der Probe von Beispiel 1 vergleichbar.
Die Bedingungen und Ergebnisse der beschriebenen Versuche sind aus Tabelle I zu entnehmen.
030048/0583
Wie obige Beschreibung zeigt, führt die Wärmebehandlung
des Pechs geraäss der bevorzugten Ausführung der Erfindung zu einer wesentlichen Erhöhung der Menge an Neomesophasen-Bildungsfraktion,
die man aus dem Pech isolieren kann. Ferner wird durch Verflüssigung des Pechs nach der Wärmebehandlung
dieses hinreichend fliessfähig, so dass es ein 0,5 Mikron-Filter passieren kann, was die Entfernung
unerwünschter unlöslicher Fraktionen des verflüssigten Pechs erlaubt. Diese unlöslichen Fraktionen enthalten
praktisch sämtliche Chinolin-Unlöslichen wie Asche und dergleichen, die gewöhnlich im Pech vorliegen, ferner
einige relativ hochschmelzende Substanzen, die bei der Wärmebehandlung entstehen.
In den folgenden Beispielen wurde das Verfahren der Beispiele 2 bis 4 wiederholt, jedoch mit der Abweichung, dass
organisches Flussmittel und Anti-Lösungsmittel, wie aus Tabelle IC ersichtlich, variiert wurden, ferner vjurde die
Temperatur bei der Verflüssigung variiert. Alle Proben zeigten mehr als 75 % Anisotropie, die auf die in Beispiel
bis 4 beschriebene Weise ermittelt wurde.
030048/0583
Versuch Bedingungen Nr. der Wärmebehandlung
Unlösliche in Gew.% Gew.% Erweichungsbereich
Tetrahydrofuran Chinolin- Toluol- d. Toluol-Unlöslichen
1:1 THP/verflüssig. Unlösliche Unlösliche oc
Pech aus Piltrat
400 C/l Std. 0,64
400 °C/1 Std. 1,77
390 °C/6 Std. 2,50 0,17
0,91
1,05
19,5
26,2
27,9
324 | - 360 | ι ro |
327 | - 359 | ι |
325 | - 351 |
Vers. Bedingungen Nr. d.Wärmebehandlung
Flussmittel Bedingungen Gew.fi Antib.Verflüssigung
Unlösliche Lösungsu.Filtration im flüssig.mittel
Ge w. fo Er we ic hung s ·
Unlösliche bereich i.Anti- Op
Lösungsm.
Lösungsm.
O Ol OO
5 6
8 9
10
11 12
13
°C/1 Std. Tetrahydrofuran Raumtemperatur 0,64
OC/1 Std. leichtes aromatisches Gasöl 100 C 0,42
°C/1 Std. schweres aro-
mat.Gasöl I50 C
C/l Std. Tetrahydrofuran Raumtemp.
°C/1 Std. leichtes aro-
mat.Gasöl 100 C
°C/1 Std. schweres aromat-Gasöl
150 °c
C/6 Std. Tetrahydrofuran Raumtemp.
°C/6 Std. leichtes aro-
mat.Gasöl 100 C
0C/6 Std. schweres arom. I50 °c
Gasöl 0,41
1,77
1,77
0,89
2,50
1,69
1,46
1,46
Toluol | 16,3 |
Toluol/· Heptan (85/15) |
22,0 |
Toluol/ Heptan (85/15) |
20,9 |
Toluol | 20,8 |
Toluol/· Heptan |
2?,0 |
Toluol/ Heptan |
25,5 |
Toluol | 23,4 |
Toluol/ Heptan Toluol/ Heptan |
28,7 25,8 |
324-36O , ro
325-360 '
325-360 327-359
325-350
325-350
325-351
325-350
325-360
Für Exxon Research and Engineering Company, Plorham Park, N.J.,
V.St.A.
/A
Dr.H.J.Wolff
Rechtsanwalt (Allgem.Vollm.Nr. 187/74 AV)
030048/0583
Claims (8)
1. . Verfahren zur Behandlung kohlenstoffhaltiger graphitierbarer
Peche, dadurch gekennzeichnet, dass man
einem kohlenstoffhaltigen graphitierbaren Pech ein
flüssiges organisches Flussmittel zusetzt unter Bildung eines fliessfähigen Pechs, in dem unlösliche
Feststoffe suspendiert sind, zu denen im wesentlichen sämtliche im Pech vorhandenen Chinolin-unlöslichen
Feststoffe gehören,
die Feststoffe durch Filtrieren vom Pech abtrennt und
das Filtrat mit einer organischen Flüssigkeit behandelt, um mindestens einen wesentlichen Anteil des von Chinolinunlöslichen
Feststoffen freien Pechs auszufällen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das kohlenstoffhaltige graphitierbare Pech zunächst
auf eine Temperatur im Bereich von etwa 350 bis etwa 450 C mindestens so lange erhitzt wird, dass sich im
Pech unter polarisiertem Licht sichtbare Tröpfchen bilden.
3· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
man als flüssiges organisches Flussmittel Tetrahydrofuran, leichte aromatische Gasöle, schwere aromatische
Gasöle, Toluol oder Tetralin verwendet.
03004 8/0583 OR1GINAL INSPECTED
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
dass man das flüssige organische Flussmittel in einer Menge von etwa 0,5 bis 5 Gew.teilen Flüssigkeit pro
Gewichtsteil Pech einsetzt.
5- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das fliessfähige Pech nach Abtrennung der Feststoffe mit einem organischen Lösungsmittelsystem behandelt
wird, welches bei 25 °C einen Löslichkeitsparameter zwischen etwa 8,0 und etwa 9*5 besitzt,
wobei die Behandlung bei einer Temperatur und mit solcher Menge des organischen Lösungsmittelsystems
erfolgt, die ausreichen zur Bildung einer Lösungsmittelunlöslichen Fraktion, die thermisch in ein deformierbares
Pech überführt werden kann, das mehr als 75 % einer optisch anisotropen Phase enthält.
6. Verfahren zur Behandlung eines thermischen oder gecrackten Erdölrückstands, der thermisch in eine optisch
anisotrope Phase überführt werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass man
den Rückstand auf Temperaturen im Bereich von etwa bis etwa 450 0C erhitzt, mindestens bis die mikroskopische
Untersuchung im polarisierten Licht die Bildung optisch anisotroper Tröpfchen anzeigt,
die Erhitzung beendet und dem heissen Rückstand ein flüssiges organisches Flussmittel zusetzt unter Bildung
eines fliessfähigen Pechs, in dem unlösliche Feststoffe suspendiert sind, wobei diese im wesentlichen sämtliche
Chinolin-unlöslichen Feststoffe des erhitzten Rückstands umfassen,
die Feststoffe aus dem fliessfähigen Pech absondert und
die Feststoffe aus dem fliessfähigen Pech absondert und
0 30048/0683
das fliessfähige Pech mit einem organischen Lösungsmittelsystem
mit einem Löslichkeitsparameter bei 25 °C zwischen etwa 8,0 und 9*5 behandelt, wobei die Behandlung
bei einer Temperatur und mit solcher Menge des organischen Lösungsmittelsystems erfolgt, dass eine
Lösungsmittel-unlösliche Fraktion entsteht, die thermisch in ein derformierbares Pech überführt werden kann, das
mehr als 75 % einer optisch anisotropen Phase enthält.
7· Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass man ein flüssiges organisches Flussmittel verwendet,
das bei etwa 0,5 Gew.teilen Flüssigkeit pro Teil Pech bis etwa 5 Gew.teilen Flüssigkeit pro Teil Pech das
Pech so flüssig macht, dass es ein 0,5 Mikron-Filter passiert.
8. Verfahren nach Anspruch 7* dadurch gekennzeichnet, dass man als flüssiges organisches Flussmittel Tetrahydrofuran,
Toluol, leichte aromatische Gasöle, schwere aromatische Gasöle oder Tetralin verwendet.
9· Verfahren zur Herstellung einer isotropen kohlenstoffhaltigen
graphitierbaren Beschickung zur Herstellung von Kohle&sernund zur Extraktion eines isotropen
kohlenstoffhaltigen Pechs mit einem organischen Lösungsmittelsystem
mit einem Löslichkeitsparameter bei 25 C zwischen etwa 8,0 und 9*5* wobei man ein Lösungsmittelunlöslich«
Ausgangsmaterial für/ erhält, dadurch ge-
/Kohlefasern
030048/0583
kennzeichnet, dass man zunächst ein flüssiges Plussmittel
dem isotropen kohlenstoffhaltigen Pech zusetzt unter Bildung eines fliessfähigen Pechs mit darin
suspendierten und abtrennbaren, in Chinolin unlöslichen Peststoffen, die in Chinolin-unlöslichen aus dem fliessfähigen
Pech absondert und dann das fliessfähige Pech mit dem organischen Lösungsmittelsystem behandelt,
wobei man eine zur Herstellung von Kohleiaserngeeignete
Beschickung als Lösungsmittel-unlösliche Fraktion erhält.
030048/0583
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