DE285604C - - Google Patents

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DE285604C
DE285604C DE1912285604D DE285604DA DE285604C DE 285604 C DE285604 C DE 285604C DE 1912285604 D DE1912285604 D DE 1912285604D DE 285604D A DE285604D A DE 285604DA DE 285604 C DE285604 C DE 285604C
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heated
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DE1912285604D
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CF Boehringer und Soehne GmbH
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CF Boehringer und Soehne GmbH
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F9/00Compounds containing elements of Groups 5 or 15 of the Periodic Table
    • C07F9/66Arsenic compounds
    • C07F9/70Organo-arsenic compounds
    • C07F9/74Aromatic compounds

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
Vr 285604 -KLASSE \2q. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 25. Dezember 1912 ab.
Mononitro- und Dinitroaminobenzolarsinsäuren haben als Ausgangsstoffe für die Darstellung von wertvollen therapeutischen Arsenverbindungen große Bedeutung. Man stellt sie dar, indem man Aminobenzolarsinsäuren bzw. deren N-Acidylderivate der Nitrierung unterwirft (vgl. Patentschriften 231269, 232879, Kl. 12q; Ber. 44 [1911], S. 3093; Ber. 45 [1912], S. 56).
Es wurde nun gefunden, daß man zu Mononitro- und Dinitroaminobenzolarsinsäuren sowie deren in der Aminogruppe substituierten Derivaten auf einem neuen Wege von großer Variationsmöglichkeit gelangt, wenn man die 3-Mononitro- und 3 · 5-Dinitro-4-chlorbenzol-iarsinsäure mit Ammoniak oder Ammoniakderivaten in Reaktion bringt. Unter Ammoniakderivaten sollen hierbei nicht nur primäre und sekundäre Amine, sondern auch Verbindungen vom Typus der Aminoessigsäure, des Benzolsulfonamids oder des Piperidins verstanden sein. Es gelingt auf diese Weise, an Stelle des Chloratoms in den Kern den Rest
■]Sl·
R1
1R,
(R1 = Wasserstoff oder Alkyl;
R2 = Wasserstoff, Alkyl,
-CH2-COOH, SO2. Aryl usw.)
einzuführen.
Es ergeben sich auf Grund dieses Verfahrens, z. B. für den Fall der Darstellung der dinitrierten Aminobenzolarsinsäure verschiedene Wege: Entweder kann man in die 4-Chlorbenzol-i-arsinsäure unmittelbar zwei Nitrogruppen einführen, welche in Stellung 3 und 5 treten, und in der so entstandenen Verbindung den Austausch des Chloratoms gegen die Gruppe
— N
Beispiele.
vornehmen, oder man kann die Mononitro-Chlorverbindung weiter nitrieren (wobei ebenfalls eine 4-Chlor-3 · 5-dinitrobenzol-i-arsinsäure entsteht) und dann das Chloratom wie oben austauschen, oder man geht von der 4-Chlor-3-nitrobenzol-i-arsinsäure aus, nimmt an dieser g0 Verbindung den Austausch des Chlors vor und führt in die entstandene Aminoverbindung eine zweite Nitrogruppe ein.
i. 281 g 4-Chlor-3-nitrobenzol-i-arsinsäure (Ber. 41 [1908], S. 1856 und Patentschrift 245536, Kl. 12 q) werden mit 500 ecm I5prozentigem Ammoniak im Autoklaven 2 Stunden auf 120° erhitzt. Man erhält eine rotgefärbte klare Lösung, aus welcher durch Zusatz von konzentrierter Salzsäure die 4-Amino-3-nitrobenzoli-arsinsäure abgeschieden wird. Die Verbindung zeigt die in den Ber. 44 [1911], S. 3095 für die 4-Amino-3-nitrobenzol-i-arsinsäure an-
gegebenen Eigenschaften. Will man sie in die Dinitroverbindung überführen, so löst man 131g bei 5 ° — 10 ° in 300 g Monohydrat und fügt bei einer Temperatur von o°—5° unter Rühren 150 ecm Mischsäure zu. Im Laufe von 2 Stunden läßt man langsam die Temperatur bis 15 ° steigen und gießt dann auf Eis. Man erhält so die 4"Amino-3 · 5-dinitrobenzolarsinsäure, welche man auf die in den Ber. 45 [1912],
S. 56, angegebene Weise reinigt.
2. 281 g 4-Chlor-3-nitrobenzol-i-arsinsäure werden in 680 ecm fünffach normaler Natronlauge gelöst, 160 g salzsaures Methylamin zugefügt und die Lösung im Autoklaven 3 Stunden auf etwa 100 ° erhitzt. Die dunkelrot gefärbte Lösung scheidet auf Zusatz von Salzsäure einen gelbgefärbten Körper ab, der der Analyse zufolge als 4-Methylamino-3-nitrobenzoli-arsinsäure anzusprechen ist. Die Verbindung verpufft beim Erhitzen. Sie ist unlöslich in Aceton und Äther, fast unlöslich in Wasser und verdünnten Mineralsäuren, schwer löslich in kaltem Alkohol. In Alkalien, Natriumacetat und heißem Alkohol ist sie leicht löslieh.
Läßt man auf die Mononitroverbindung konzentrierte Salpetersäure einwirken, so tritt nicht nur eine weitere Nitrogruppe in den Benzolkern, sondern auch eine in die Methylaminogruppe unter Bildung eines Nitramins. Man erhält also, wenn man z. B. 148 g der neuen Verbindung mit 550 g rauchender Salpetersäure 2 Stunden auf dem Wasserbade erwärmt, die im Patent 285572 beschriebene 3 · 5-Dinitro-4-methylnitraminobenzol-i-arsinsäure.
3. 163 g 4-Chlor-3-nitrobenzol-i-arsinsäure werden durch energisches Nitrieren in schwefelsaurer Lösung in die 4-Chlor-3 · 5-dinitrobenzoli-arsinsäure (weiße Kristalle, die in Alkohol, heißem Wasser, starker Salzsäure leicht löslich sind und beim Erhitzen verpuffen) übergeführt. Die neue Verbindung wird in 500 ecm Äthylalkohol gelöst, mit 225ecm 15 prozentigem alkoholischem Methylamin versetzt und einige ' Zeit gelinde auf dem Wasserbad erwärmt. Hierauf destilliert man den größten Teil des Alkohols im Vakuum ab und säuert mit Salzsäure an. Dabei scheidet sich die 4-Methylamino-3 · 5-dinitrobenzol-i-arsinsäure als gelbgefärbtes Kristallpulver ab. Die Verbindung ist leicht löslich in heißem Alkohol, Eisessig und Natriumacetat. In Alkalien löst sie sich mit braunroter Farbe. Unlöslich ist sie in Mineralsäuren, Aceton und Äther. Beim Erhitzen zersetzt sie sich unter Verpuffung.
4. 141g 4~Chlor-3-nitrobenzol-i-arsinsäure werden in 500 ecm heißem Alkohol gelöst, mit !5° g 33 prozentigem alkoholischem Dimethylamin versetzt und einige Zeit auf dem Wasserbad erwärmt. Man destilliert hierauf den Alkohol im Vakuum ab. Beim Abkühlen erhält man die 4-Dimethylamino-3-mtrobenzoli-arsinsäure in Form von gelben Nädelchen, welche man aus heißem Alkohol umkristallisiert. Die Säure löst sich leicht in Wasser und Säuren. Unlöslich ist sie in Äther und Aceton. Beim Erhitzen verpufft sie.
5. 281g 4-Chlor-3-nitrobenzol-i-arsinsäure werden in 620 ecm fünffach normaler Natronlauge gelöst, darauf 100 g Aminoessigsäure zugegeben und nach eingetretener Lösung am Rückfluß kühler 30 Stunden auf 50 ° erhitzt. Aus der roten Lösung wird die 4-Glycin-3-nitrobenzol-i-arsinsäure mit verdünnter Schwefelsäure gefällt. Die gelbgefärbte Verbindung ist unlöslich in Aceton, Äther und Eisessig; löslich in heißem Alkohol und heißem Wasser.
In Alkali löst sie sich mit gelbroter Farbe. Beim Erhitzen tritt Zersetzung unter schwacher Verpuffung ein.
6. 326 g 4"Chlor-3 · 5-dinitrobenzol-i-arsinsäure werden in 2000 ecm normaler Natronlauge und 2000 ecm Eiswasser gelöst. Unter Rühren fügt man dieser Lösung 80 g Glykokoll in 1060 ecm normaler Natronlauge zu. Nach 24stündigem Stehen bei 20° wird die 4 - Glycin -3*5- dinitrobenzol -1 - arsinsäure als gelbgrünliches Pulver gefällt. Die Verbindung verpufft beim Erhitzen. In Alkali löst sie sich mit roter Farbe. Sie ist unlöslich in Äther, löslich in heißem Wasser, Alkohol, Eisessig und Aceton.
7. 281 g 4-Chlor-3-nitrobenzol-i-arsinsäure und 168 g Benzolsulfonamid werden in 620 ecm fünffach normaler Natronlauge gelöst und im Autoklaven 2 Stunden auf 120 ° und dann 9 Stunden auf 1500 erhitzt. Das mit verdünnten Säuren gefällte Reaktionsprodukt wird zur Entfernung beigemengten Benzolsulfonamids mit Äther extrahiert. Die ungelöst bleibende 4 - Benzolsulf amido - 3 - nitrobenzol-iarsinsäure ist ein schwach braun- gefärbter Körper, der sich in Alkali leicht mit gelber Farbe löst. Er wird von Wasser und Alkohol in der Hitze gelöst, weniger leicht von Aceton, gar nicht von Äther.
8. 326 g 4-Chlor-3 · 5-dinitrobenzol-i-arsinsäure und 168 g Benzolsulfonamid werden mit 620 ecm fünffach normaler Natronlauge im Autoklaven 2 Stunden auf 120° und dann 6 Stunden auf 150° erhitzt. Man fällt mit verdünnten Säuren und extrahiert mit Äther, wodurch die 4-Benzolsulfamido-3 · 5-dinitrobenzol-i-arsinsäure als bräunlicher Körper erhalten wird, der in Alkali mit gelber Farbe löslich ist. Beim Erhitzen der Verbindung tritt Zersetzung unter Verpuffung ein. Die Verbindung ist in Äther, Eisessig und verdünnten Säuren unlöslich; löslich in heißem Wasser, Alkohol und Eisessig.

Claims (1)

  1. Pa tent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung von Mononitro- und Dinitroaminobenzolarsinsäuren bzw. deren in der Aminogruppe substituierten Derivaten, darin bestehend, daß man 4-Chlor-3-nitro- bzw. 4-Chlor-3 · 5-dinitrobenzol-i-arsinsäure mit Ammoniak oder Ammoniakderivaten umsetzt und gegebenenfalls die so entstandenen Mononitroverbindungen der allgemeinen Formel:
    R,
    4>-NO,
    As O (O H)2
    weiter nitriert.
DE1912285604D 1912-12-24 1912-12-24 Expired DE285604C (de)

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