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Verfahren zur Darstellung basischer Nitroderivate des 9-Aminoacridins.
Es ist bekannt, dass bei Umsetzung von Nitro-9-chloracridinen bzw. 9-acridyläthern mit Ammoniak, primären oder sekundären Aminen die entsprechenden 9-Aminoacridinderivate entstehen.
Im Patent Nr. 124275 ist ein Verfahren geschützt, nach welchem in analoger Weise durch Basen, welche neben einer primären Aminogruppe mindestens noch eine beliebig substituierte, nicht den Bestandteil eines Ringes mit aromatischem Charakter bildende tertiäre Aminogruppe enthalten, basische Nitroderivate des 9-Aminoacridins gewonnen werden, welchen wegen ihrer hohen bakteriziden Wirkung in der Chemotherapie Bedeutung zukommt.
Es wurde nun gefunden, dass man zu basischen Nitroderivaten des 9-Aminoacridins von ebenso hoher bakterizider Wirkung auch so gelangen kann, dass man Nitroderivate des 9-Chloracridins bzw. von 9-acridyläthern, welche in einem Substituenten des Kernes, z. B. in einer Hydroxylgruppe, durch einen beliebigen basischen Rest substituiert sind, in an sich bekannter Weise mit Ammoniak oder primären Aminen umsetzt.
Beispiel 1 : 24 Teile 2-Chlor-4-nitrobenzoesaures Kalium und 21 Teile p-Aminophenol- ss-diäthylaminoäthyläther werden durch Erhitzen in amylalkoholischer Lösung unter Zusatz von etwas Naturkupfer C zu 4- [ss-Diäthylaminoäthoxy]-3-nitrodiphenylaminocarbonsäure- (6) umgesetzt ; die Säure bildet bräunliche Kristalle vom Zersetzungspunkt 226 . Nach dem Ullmannschen Verfahren entsteht aus der Säure das 2-[ss-Diäthylaminoäthoxy]-6-nitroacridon, das durch Einwirkung von Phosphorpentachlorid 2-[ss-Diäthylaminoäthoxy]-6-nitro-9-chloracridin liefert ; bräunlich goldglänzende Nadeln. F = 159-160 .
In eine Lösung von 2-[ss-Diäthylaminoäthoxy]-6-nitro-9-chloracridin in der doppelten Gewichtsmenge Phenol wird unter Rühren Ammoniak eingeleitet. Die Temperatur des Gemenges wird langsam auf 130-150 erhöht und 15 Minuten unter Fortsetzung des Einleitens auf dieser Höhe gehalten. Durch Ausfällen des erkalteten Gemisches mit Aceton erhält man einen rotbraunen Niederschlag, der abgesaugt, mit Aceton ausgewaschen und getrocknet wird. Sodann löst man in Wasser unter Zusatz von so viel Salzsäure, dass gerade alles in Lösung geht und neutrale Reaktion der Lösung bestehen bleibt. Die Lösung wird im Vakuum eingedampft und der feste Rückstand durch Umkristallisieren aus 80 /oigem Alkohol gereinigt. Man erhält das Dihydrochlorid des 2-[ss-Diäthylaminoäthoxy]-6-nitro-9-aminoacridins als braunes Kristallpulver mit einem Gehalt von 3 Mol.
Kristallwasser (F=265 ), das in Wasser leicht löslich ist ; die wässerige Lösung gibt mit Natriumacetat keine Abscheidung, mit Natronlauge fällt die Base, ein rotes Kristallpulver vom F=S37-238 , aus.
Beispiel 2 : 18-6 Gewichtsteile 2-[ss-Diäthylaminoäthoxy]-6-nitro-9-chloracridin, 5 Teile Isoamylamin, 55 Teile Phenol werden zusammen langsam unter Rühren auf 1200 erhitzt und 15 Minuten bei dieser Temperatur gehalten. Nach dem Abkühlen werden 25 Teile alkoholische Salzsäure, enthaltend 2. 5 Teile HC1, dem Reaktionsgemisch zugesetzt, das Hydrochlorid der neuen Verbindung wird mit Äther ausgefällt, abgesaugt, mit Äther gründlich ausgewaschen und getrocknet ; es stellt ein braunes, kristallinisches Pulver dar, das in Wasser, Alkohol und Chloroform sehr leicht löslich, in Benzol, Äther und Schwefelkohlenstoff unlöslich ist.
Die
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Lösung im Wasser reagiert neutral und gibt mit Natriumacetat keine Fällung, mit Natriumcarbonat oder Natronlauge wird die freie Base als rote Substanz erhalten.
Beispiel 3 : 5 Teile 4-[ss-Diäthylaminoäthoxy]-6-nitro-9-chloracridin vom F=127-128 (analog Beispiel 1 dargestellt), 10 Teile Phenol, 1 Teil feinst pulverisiertes Ammoniumchlorid werden unter Rühren zwei Stunden auf 120-1300 erhitzt. Dann werden 30 Teile Alkohol zugesetzt, wodurch Kristallabscheidung erfolgt ; nach einigem Stehen in der Kälte wird abgesaugt, mit Alkohol ausgewaschen und aus 800/oigem Alkohol umkristallisiert. Man erhält das
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durch Umsetzung von ss-[4-Nitrophenyl} äthylchlorid mit Diäthylamin und darauffolgende Reduktion mit Eisen als eine farb-und fast geruchlose Flüssigkeit vom Kp7 = 143-1460 erhalten.
Aus diesem Amin entsteht durch Umsetzung mit 2-Chlor-4-nitrobenzoesaurem Kalium in amylalkoholischer Lösung bei Anwesenheit von Kupfer die 4'-[ss-Diäthylaminoäthyl]-3-nitrodiphenylamincarbonsäure- (6) ; sie bildet ein leuchtend rotes, kristallinisches Pulver vom Zersetzungspunkt 240-245 .
Nach dem Ullmannschen Verfahren wird aus dieser Säure das 2- [ss-Diäthylaminoäthyl]- 6-nitroacridon hergestellt und dieses mit Phosphorpentachlorid in das 2-[ss-Diäthylaminoäthyl]- 6-nitro-9-chloracridin übergeführt. Letzteres wird in genau der gleichen Weise, wie im vorhergehenden Beispiel beschrieben, in Phenol mit Ammoniumchlorid umgesetzt. Das in gleicher Weise isolierte und gereinigte Salz ist das 2-[ss-Diäthylaminoäthyl]-6-nitro-9-aminoacridin-Dihydrochlorid mit 2 Mol. Kristallwasser. Die aus der Lösung des Salzes in Wasser mit Natronlauge gefällte Base ist ein rotes Pulver vom Zersetzungspunkt um 2270.