DE2835557A1 - Gefechtskopf fuer geschosse und raketen - Google Patents
Gefechtskopf fuer geschosse und raketenInfo
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Description
Akte R 683 Düsseldorf, den 11.8.1978 Bi/Sch
Gefechtskopf für Geschosse und Raketen
Die Erfindung bezieht sich auf einen Gefechtskopf für Geschosse und Raketen, bei dein die gegen die Innenwand
der Geschoßhülle anliegende Sprengladung eingegossen oder als Preßling eingesetzt und festgelegt ist.
Durch die DE-PS 322 079 ist ein Geschoß mit konzentrisch
gegen die Innenwandung des Geschosses anliegenden, sich bei der Detonation zerlegenden Einlagen bekanntgeworden,
welche mit keilförmigen Vorsprüngen versehen sind. Diese mit Innenkerben versehenen Einlagen bestehen aus Stahlguß
und dienen zur Verstärkung der vergleichsweise dünnwandigen Geschoßhülle und zur definierten Splitterbildung. Zwecks
Erhöhung der Splitterwirkung ist außerdem vorgesehen, eine ebenfalls mit keilförmigen Vorsprüngen versehene
Einlage so in die bereits vorhandene Einlage einzusetzen, daß die keilförmigen Vorsprünge beider Einlagen ineinandergreifen.
Der für die Sprengladung verbleibende Hohlraum im Geschoß kann dadurch zylindrisch und mit glatten Wänden
gestaltet sein. Der hier verwendete Ausdruck "Geschoßhülle" ist nicht nur auf Geschosse beschränkt, sondern gilt auch
für Gefechtsköpfe von Raketen und dgl., soweit diese Sprengsätze aufweisen, die von einer sp'litterbildenden Hülle
eingeschlossen sind.
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28355B?
In ähnlicher Weise ist ein Sprenggeschoß nach der GB-PS 1 142 716 aufgebaut, dessen Geschoßhülle an dei* Innenfläche
mit rechtsgängigen, schraubenförmig verlaufenden Kerbnuten
versehen ist. Gegen die Innenfläche der Geschoßhülle liegt eine Hülse an, die außen linksgängige, schi-aubenförmig
verlaufende Kerbnuten aufweist. Dixrch die gegeneinanderliegenden,
mit Kerbnuten versehenen Flächen der Geschoßhülle und der Hülse \?erden zwar zahlreiche Kerbnuten-Überschneidungszonen
geschaffen, ob damit jedoch eine bessere Splitterbildtmg
erreicht werden kann, muß bezweifelt werden, da ja die Felder nicht von den Kerbnuten eines, sondern von den
Kerbnuten zweier aufeinanderliegender Geschoßkörper gebildet werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen mit einer Sprengoder
Hohlladung versehenen Gefechtskopf zu schaffen,
bei dem die Zerlegung der Geschoßliülle in konstruktiv vorgegebene
Splitter gewährleistet ist.
Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe gelöst durch eine
zwischen Geschoßhülle und Sprengladung angeordnete, dünnwandige Einlage, die mit einer Vielzahl von nach innen
satteldachförmig
verlaufenden, bei der Geschoßdetonation auf die Geschoßhülle
einen Schueidladungseffekt bewirkenden Rippen versehen ist.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die die Geschoßhülle ganz oder teilweise auskleidende Einlage
aus einem dünnwandigen Blech- oder Kunststoffmantel besteht.
Die Rippen können ei-findungsgemäß so angeordnet sein, daß
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sie durch axial und radial "bzw. spiralförmig verlaufende
Rillen in der Einlage ein zu sanini enhäng ende s Gitternetz
bilden. Die Rippen können a"ber auch achsparallel und schachbrettrausterartig angeordnet sein, wobei die Entfernung
zwischen den Rippen benachbarter Reihen so bemessen ist, daß sie "bei der Geschoßdetonation durch eine zusätzliche
Rißbildung in der Gesehoßhülle überbrückbar ist.
Bei einem Gefechtskopf, bei dem die gegen die Sprengladung
anliegende Innenfläche der Geschoßhülle durch Kerbnuten
in eine Vielzahl von kleinen Feldern unterteilt ist, ist erfindungsgemäß jede Kerbnute in der Geschoßhülle eine Rippe
in der Einlage zugeordnet, die iia Querschnitt zustimmen eine >-rhomboide
Form aufweisen, deren Längsdiagonale radial zur
Geschoßaehse verläuft.
Die Geschoßhülle und/oder Einlage können aber auch in
kleine Felder durch im Querschnitt kreisbogenförmige oder elliptische Nuten bzw. Rippen aufgeteilt sein.
'S
Schließlich können erfindungsgemäß bei einem Gefechtskopf
mit einer kopfseitigen Hohlladung die Nuten bzw. Rippen seitlich der Hohlladung angeordnet sein.
Die Erfindung ist anhand der Zeichnung an einigen Ausführungsbeispielen näher erläutert, und zwar zeigen:
sFig. 1 ein Sprenggeschoß teilweise-im Längsschnitt
■ mit der in eine Vielzahl von Feldern aufgeteilten
Innenfläche der Geschoßhülle,
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Pig. 2 einen Ausschnitt des Sprenggeschosses im Querschnitt im vergrößerten Maßstab,
Pig. 3 eine aus Kunststoffolie hergestellte, mit
achsparallel und schachbrettinusterartig angeordneten Rippen versehene Einlage in
perspektivischer Ansicht,
Fig. lk einen Querschnitt durch eine innen glatte
Geschoßhülle in Verbindung mit einer aus dachförmigen Rippen bestehenden metallischen
Einlage,
Fig. 5 einen Querschnitt durch eine innen mit Kerbnuten
versehene Geschoßhülle, der eine mit Rippen versehene metallische Einlage gegenüberliegt
und
Fig. 6 ein Hohlladungsgeschoß mit seitlich der Hohlladung angeordnete Rippen bzw. Nuten
in schematischer Ansicht.
Das Sprenggeschoß 1, das mit einem Kopfzünder 2 und nicht dargestellten Ziindubertragungsladungen für die eingegossene
Sprengladung 3 versehen ist, weist an der Innenfläche seiner Geschoßhülle la längs- und quergehende Kerbnuten Ib auf, die
zwischen sich eine Vielzahl von im wesentlichen quadratischen oder mehreckigen Feldern ic einschließen. Vorzugsweise
bilden die Kerbnuten Ib spitzwinklige Dreiecke, deren Symmetrieachsen
alle auf die Geschoßlängsachse Id gerichtet sind.
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Gegen die Innenfläche der Geschoßhülle la liegt eine dünnwandige, metallische Einlage 4, die mit nach innen auf die
Geschoßachse Id ttfeisenden Rippen 4a versehen ist. Die
Rippen 4a sind dabei so angeordnet, daß sie den Kerbnuten lh genau gegenüberliegen, wobei Kerbnuten Ib und Rippen 4a
eine rhomboide Form aufweisen, deren Längsdiagonale auf die Geschoßlängsachse Id gerichtet sind.
Fig. 3 zeigt eine flach ausgelegte Einlage 4 aus Kunststoff mit achsparallelen und schachbrettmusterartig angeordneten
Rippen ha. Bei vergleichsweise dünnwandigen Geschoßhüllen la
kann es vorteilhaft für die Abschußfestigkeit der Geschoßhülle
la sein, wenn sie nicht durch Kerbnuten im Querschnitt geschwächt ist, sondern außen und innen glattwandig ist.
Die dachförmigen Rippen 4a der Einlage h bilden rinnenfbrinige
Auskleidungen nach Art einer Schneidladung.
Bei dem in den Fig. 2 und h sowi-e 5 gezeigten Beispielen
mit einer aus dachförmigen Rippen ha bestehenden metallischen
Einlage h beruht der Schnei dl adungscff elct darauf, daß bei
der Detonation die Sprengstoffenergie in Bewegungsenergie
der Metalleinlage übertragen wird, wobei letztere als Schneidstrahl in radialer Richtung mit einer über
der Explosionsgeschwindigkeit des Sprengstoffes liegenden
Geschwindigkeit beschleunigt wird. Das aber bedeutet, daß bei der Detonation der Sprengladung 3 der aus den Rippen ha
gebildete Schneidstrahl in radialer Richtung auf den Grund der Kerb nuten Ib trifft, um dann mit gleicher
Richtung in die Geschoßhülle la.einzudringen■und diese bei
4b einzureißen.
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Durch die mitlaufende Druckwelle, deren Kraft die Werkstofffestigkeit
der Geschoßhülle la überschreitet, kommt es in der Geschoßhülle la zu einem Scher"bruch 4c, der sich vom
Riß 4b in einem Winkel von etwa 45° nach außen erstreckt. Damit ist eine Zerlegung der Geselioßhülle la in konstruktiv vorgegebene
Splitter sichergestellt.
Bei Sprenggeschossen mit vergleichsweise dünnwandigen Geschoßhüllen la kann es, um die Abschußfestigkeit des
Geschosses nicht zu gefährden, notwendig sein, auf Kerbnuten l"b in der Geschoßhülle la zu verzichten.
Fig. 4 zeigt ein solches Beispiel, wobei sich der Schneidladungseffekt
durch den Schneidstrahl ebenso zuverlässig einstellt, wenn dieser auch nicht ganz so wirkungsvoll ist,
wie bei einer durch Kerbnuten Ib geschwächter Geschoßhülle la. Wie Versuche gezeigt haben, ist auch dann noch ein beachtlicher
Schneidladungseffekt zu verzeichnen, wenn anstelle einer mit Rippen 4a versehenen metallischen Einlage 4, eine
Einlage 4 aus einer Kunststoffolie bestehend, wie Fig. 3
zeigt, verwendet wird. Zweckmäßig wird die Folie durch Erwärmen plastifizicrbar gemacht und anschließend so geformt,
daß Rippen 4a in achsparalleler und schachbrettmusterartiger Anordnung entstehen. Dies kann
beispielsweise auf sehr einfache Weise dadurch geschehen, daß bei der Herstellung des Sprengstoffkörpcrs 3 die geteilte
Form .mit einer Folie ausgekleidet wird, worauf der Sprengstoff
eingefüllt und nach dem ausreichenden Erwärmen der Folie die mit den die Rippen 4a herstellenden Vorsprüngen versehene
Form geschlossen wird.
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Die als Einlage 4 dienende Kunststoffolie umhüllt den Sprengkörper 3, wobei alle Rippen 4a zusammen mit don
entsprechenden Sprengstoffkanalen fertig sind, wenn der
erkaltete Sprengstoffkörper 3 aus der geöffneten Form entnommen wird.
Übrigens sind die Abstände der Rippen 4a benachbarter Reihen so bemessen, daß sie bei der Detonation der
Sprengladung 3 durch eine zusätzliche Rißbildung 4d überbrückt werden. Das aber bedeutet, daß durch den
Schneidladungseffekt und durch die Rißbildung 4d die Gesehoßhülle la in lauter quadratische Felder Ic aufgeteilt
wird, so daß sich wiederum die gewünschte Zerlegung der Geschoßhülle la in konstruktiv vorgegebene Splitter
ergibt.
An dem in Fig. 6 dargestellten Sprenggeschoß 1, das kopfseitig eine Hohlladung 5 aufweist, ist die Sprengladung
ringsum von einer mit Rippen 4a-versehenen Einlage 4 umhüllt. Selbstverständlich kann, wenn es die Dicke dor
Geschoßhülle la zuläßt, letztere innen mit Kerbnuten Ib versehen sein. Venn ein solches Geschoß z. B. auf ein
gepanzertes Fahrzeug trifft, wird nicht nur mit der Hohlladung das Fahrzeug selbst und ggf. die Besatzung getroffen,
sondern auch die im Schütze des Fahrzeugs vorgehenden Soldaten, aufgrund der restlosen Zerlegung der Gesehoßhulle
in konstruktiv vorgegebene Splitter. Daiüberhinaus sind
diese Gefechtsköpfe auch zur Bekämpfurg von lebenden
Zielen geeignet, da die normalerweise mit einer geringen
Splitterwirkung versehenen Hohlladungsgeschosse in
Kombination mit der Schneidladungswirkung universeller und wirkungsvoller eingesetzt werden können.
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- ίο -
Selbstverständlich ist es im Rahmen der Erfindung möglich,
die Anwendung des Schneidladungseffelctes zur optimalen
Splitterbildung auch für andere Zwecke vorzusehen.
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Claims (8)
- Akte 683 Düsseldorf, den 11.8.1978 Bi/SchPatentansprücheIy Gefechtskopf für Geschosse und Raketen, bei dem die gegen die Innenwand derGeschoßhülle anliegende Sprengladung eingegossen oder als Preßling eingesetzt und festgelegt ist, gekennzeichnet d u r c h eine zwischen Geschoßhülle (la) und Sprengladung (3) angeordnete, dünnwandige Einlage (2O, die mit einer Vielzahl von nach innensatteldachföriflig verlaufenden, "bei der Geschoßdetonation auf die Geschoßhülle (la) einen Schneidladungseffekt bewirkenden Rippen (2*a) verseilen ist.
- 2. Gefechtskopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzei chnet, daß die die Geschoßhülle (la) ganz oder teilweise auskleidende Einlage (h) aus einem dünnwandigen Blech- oder Kunststoffman bei besteht.
- 3. Gefechtskopf nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzei chnet, daß die Rippen (^a) durch axial und radial bzw. spiralförmig verlaufenden Rillon in der Einlage (h) ein zusammenhängendes Gitternetz bilden.030009/0166'NSPECTED
- 4. Gefechtskopf nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (4a) in der Einlage (4) achsparallel und schachbrettmusterartig angeordnet sind, wobei der Abstand zwischen den Rippen (4a) benachbarter Reihen so bemessen ist, daß sie bei der Geschoßdetonation durch eine zusätzliche Rißbildung (4d) in der Geschoßhülle (l) überbrückbar ist.
- 5. Gefechtskopf, bei dein die gegen die Sprengladung anliegende Innenfläche der Geschoßhülle durch Kerbnuten in eine Vielzahl von kleinen Feldern unterteilt ist, nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Kerbnute (lb) in der Geschoßhülle (la) eine Rippe (4a) in der Einlage (4) zugeordnet ist, die zusammen im Querschnitt eine rhomboide Form aufweisen, deren Längsdiagonale radial zur Geschoßachse (Id) verläuft.
- 6. Gefechtskopf nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,^ daß die Geschoßhülle (la) und/oder die Einlage (4) in kleine Felder (ic) durch ira Querschnitt" kreisbogenfönaige, oder elliptische Nuten (Ib) bzw. Rippen (4a) aufgeteilt sind.
- 7. Gefechtskopf nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzei chnet, daß die Einlage (4) mit den Rippen (4a) gegen eine glattwandige Innenfläche der Geschoßhülle (la) liegt.
- 8. Gefechtskopf mit einer kopfseitigen Hohlladung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Nuten (lb) und/oder Rippen (4a) seitlich der Hohlladung (5) angeordnet sind.030009/016$
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