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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Verbesserung von Granaten, die
beispielsweise zusammen mit Tränengas
verwendet werden, um Menschenmengen zu zerstreuen.
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Aus
der internationalen Anmeldung
WO 97/18435 ist
eine Granate dieses Typs bekannt, welche in mehrere Geschosse mit
ausreichend schwacher kinetischer Energie fragmentierbar ist, um
keine ernsthaften Verletzungen bei Personen, welche davon getroffen
werden, hervorzurufen. Diese Granate umfasst einen inneren Mantel
und nichtmetallische Geschosse, welche einzeln an diesem Mantel
befestigt sind und welche von einer wärmeschrumpfbaren Hülle umgeben
sind. Eine solche Granate bedarf der einheitlichen Herstellung der
Geschosse, dann ihres Zusammenbaus auf dem inneren Mantel, was sich auf
die Herstellungskosten auswirkt. Darüber hinaus kann die äußere Hülle die
Verteilung der Geschosse behindern.
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Es
besteht ein Bedarf, eine einfachere und in der Herstellung weniger
teure fragmentierbare Granate bereitzustellen.
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Die
Erfindung erfüllt
diesen Bedarf, indem eine neue fragmentierbare Granate vorgeschlagen wird,
umfassend:
- – eine Sprengladung
- – eine
Einlage von elastisch verformbaren Geschossen, die untereinander
durch formgegossene Stoffbrücken
mit den Geschossen verbunden sind, wobei diese Einlage die Ladung
umgibt und konfiguriert ist, um bei der Sprengung derselben die
Trennung und die Verteilung der Geschosse zu ermöglichen.
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Das
Vorhandensein der Einlage von Geschossen erlaubt es, die Herstellung
der Granate zu vereinfachen, da die Geschosse nicht mehr weder einzeln
hergestellt noch montiert werden müssen. Die Einlage kann auch
die Optimierung des Vo lumens der Granate erlauben, d.h. bei gleichem
Außenmaß die Masse
der Geschosse zu erhöhen
oder bei gleicher Masse der Geschosse das Kaliber der Granate zu
verringern.
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In
einer besonderen Ausführungsform
umfasst die Einlage zwei Kanten, die bevorzugt durch Kleben zusammengefügt sind.
Die Granate kann so zwei Geschosshälften aufweisen, die entlang
einer Zusammensetzungslinie zusammengefügt sind. Die so zusammengesetzten
Geschosse können
ballistische Eigenschaften aufweisen, welche sehr nahe denen der
anderen Geschosse der Einlage sind, welche monolithisch sind.
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Die
Stoffbrücken
können
sich an der Außenseite
der Einlage befinden. Dies erweist sich als vorteilhaft, um der
Granate eine relativ glatte äußere Oberfläche zu verleihen,
ohne dass wie erwähnt
auf eine wärmeschrumpfbare
Hülle zurückgegriffen
werden muss, was insbesondere für
den Fall des Auswurfs der Granate durch einen Granatwerfer nützlich ist.
Alternativ können
sich die Stoffbrücken
an der Innenseite der Einlage oder sonstwo befinden.
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Die
Dicke der Stoffbrücken
kann als Funktion der mechanischen Eigenschaften des für das Formen
der Einlage verwendeten Materials ausgewählt sein und kann weniger als
10%, besser weniger als 5%, der maximalen Dicke der Geschosse darstellen.
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Die
Einlage von Geschossen kann ohne Öffnungen sein oder alternativ Öffnungen
besitzen, insbesondere Öffnungen,
die sich zwischen den Stoffbrücken
erstrecken.
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Die
Geschosse sind vorteilhafterweise ohne scharfe Kanten, um das Risiko
von schweren Verletzungen beim Aufprall zu beschränken.
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In
einer Ausführungsform
weisen die Geschosse radial innere und äußere Flächen auf, jede mindestens teilweise
in etwa in Form eines Zylinderteils und dazwischen in etwa mit planaren
und radialen Flächen.
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Die
Einlage definiert ein Innengehäuse,
in welchem die Sprengladung angeordnet ist. Die Granate kann einen
Zünder
und eine Zündverzögerungsvorrichtung
umfassen. Das innere Gehäuse
kann den Zünder
und gegebenenfalls die Zündverzögerungsvorrichtung,
welche handelsüblich
unter dem Namen „bouchon
allumeur retardateur" erhältlich ist, beherbergen
und kann über
eine Grenzfläche
mit einer Schraube oder einem Clip verfügen, was entweder das manuelle
Werfen der Granate, wenn er mit einem einen Sicherungsstift tragenden
Hebel versehen ist, oder den Abschuss mit einer Feuerwaffe, im Allgemeinen
einem Gewehr, wenn er mit einem Verschluss mit Selbstrückstoß und einem
Schlagzünder ausgerüstet ist,
erlaubt.
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Das
Innengehäuse
kann an seinen axialen Enden erweiterte Teile aufweisen und einer
davon kann wenigstens teilweise den Zünder aufnehmen.
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Das
elastisch verformbare Material, in welchem die Geschosse ausgeführt sind,
kann eine Härte
von beispielsweise 20 bis 55 Shore A umfassen, insbesondere von
35 bis 45 Shore A, sogar von etwa 40 Shore A, und kann beispielsweise
EPDM oder jedwedes andere zweckmäßige natürliche oder
synthetische Elastomer sein.
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Das
verwendete Material kann gegebenenfalls mit chemischen Produkten
additioniert sein, welche dazu dienen, die physikalischen oder chemischen
Eigenschaften während
der Herstellung oder danach zu verbessern.
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Das
elastisch verformbare Material kann beispielsweise einen Füllstoff
aus einer Verbindung umfassen, beispielsweise Graphit oder PTFE,
welche es erlaubt, den Reibungskoeffizienten der Granate zu verringern.
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Das
elastisch verformbare Material kann auch gegebenenfalls metallische
Teilchen oder nichtmetallische Teilchen aus einem Verbundwerkstoff oder
einem Kunststoff umfassen. Die zugefügten Teilchen können beispielsweise
die Vergrößerung oder
die Verringerung der Dichte der Geschosse erlauben. Sie können beispielsweise
die Verringerung der Elastizität
des elastisch verformbaren Materials erlauben, was beispielsweise
ein erleichtertes Reißen
der Stoffbrücken
während
der Explosion der Ladung erlauben kann.
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Beispielsweise
kann ein elastisch verformbares Material verwendet werden, welches
Teilchen umfasst, die vergleichbare dynamische Eigenschaften wie
jene von biologischen Geweben besitzen oder ähnliche Eigenschaften aufweisen,
indem beispielsweise ähnliche
Materialien wie jene, welche üblicherweise
für Prothesen
in der ästhetischen
Chirurgie verwendet werden, eingesetzt werden.
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Wenigstens
ein Geschoss kann ein Mittel enthalten, beispielsweise ein Pulver,
eine Flüssigkeit oder
ein Gas, beispielsweise CS oder Pfeffer, welches dazu dient, einen
physiologischen Effekt hervorzurufen. Dieses Mittel kann beispielsweise,
insbesondere in eingekapseltem Zustand, in einem in wenigstens einem
Geschoss vorhandenen Hohlraum enthalten sein.
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Die
Granate kann konfiguriert sein, um mit der Hand geworfen zu werden
und eine daran angepaßte
Größe aufweisen.
Alternativ kann die Granate konfiguriert sein, um mit einem Granatwerfer
abgefeuert zu werden. In diesem Fall kann ihre Zündung beispielsweise durch
den Aufschlag im Ziel oder auf dem Boden hervorgerufen werden. Alternativ
dazu kann die Zündung
an eine pyrotechnische Auslösekette
beim Feuern des Granatwerfers gebunden sein.
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Die
Granate kann unter anderem gegebenenfalls eine Führung zum Lenken oder zum Kalibrieren
(surcalibrage) umfassen, welche dazu dient, den Reibungskoeffizienten
und die hintere Dichtigkeit zu verbessern. Eine solche Führung kann
auch das Abfeuern von Granaten eines unterdimensionierten Kalibers
mit einem bestehenden Granatwerfer erlauben, welcher konfiguriert
ist, um Granaten höheren Kalibers
abzufeuern.
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Die
Erfindung hat ebenfalls ein Verfahren zur Herstellung einer Einlage
von Geschossen für
eine fragmentierbare Granate des vorstehend beschriebenen Typs zum
Gegenstand, umfassend den folgenden Schritt:
- – Formgießen mit
einem elastisch verformbaren Material, insbesondere einem natürlichen
oder synthetischen Elastomer, einer Einlage von elastisch verformbaren
Geschossen mit Stoffbrücken zwischen
ihnen, die sie verbinden.
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Insbesondere
kann:
- – eine
Vielzahl von Einlagen von Geschossen mit Stoffbrücken zwischen ihnen, die sie
verbinden, aus einem elastisch verformbaren Material, insbesondere
einem synthetischen oder natürlichen Elastomer,
in einem Arbeitsgang formgegossen werden, beispielsweise vier Einlagen
auf einmal. Die Einlagen von Geschossen können jede einzelne monolithisch
sein.
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Jede
Einlage kann flach formgegossen sein, beispielsweise eine allgemein
rechteckige Form besitzen, dann gerollt und Kante an Kante geklebt
werden, wobei die beiden Kanten vor dem Kleben beispielsweise jede
eine Reihe von Geschosshälften umfasst.
Jede einzelne Einlage kann so zur weiteren Herstellung einer Granate
dienen.
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Eine
Einlage von Geschossen, welche zur Herstellung einer Granate dient,
kann auch in einem einzigen Block mittels einer Ringform aus einem elastisch
verformbaren Material gegossen, dann aufgrund seiner Elastizität entformt
werden, beispielsweise indem außen
ein Druck angewandt wird, der unter dem auf der Innenseite der Einlage
von Geschossen bestehenden Druck liegt, oder indem innen ein Überdruck
angewandt wird.
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Welches
Verfahren zum Formgießen
auch immer angewandt wird, gegebenenfalls kann die Einlage in ein
Bad einer Verbindung eingetaucht werden, zum Bei spiel PTFE oder ähnliche,
die es ermöglicht, den
Reibungskoeffizient der Granate zu verringern.
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Die
Erfindung hat auch ein Verfahren zum Zusammenbau einer fragmentierbaren
Granate des vorstehend beschriebenen Typs zum Gegenstand, umfassend:
- – das
Bereitstellen einer Einlage von Geschossen, die durch formgegossene
Stoffbrücken
mit den Geschossen verbunden sind,
- – das
Anordnen einer Sprengladung in einem durch die Einlage gebildeten
Innengehäuse.
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Die
Erfindung kann durch Lesen der nachstehenden detaillierten Beschreibung,
eines diese nicht einschränkenden
Ausführungsbeispiels,
und des Studiums der angeschlossenen Zeichnung besser verstanden
werden, in welcher:
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1 eine
perspektivische, schematische und teilweise Ansicht einer erfindungsgemäßen fragmentierbaren
Granate ist,
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2 isoliert
und perspektivisch eine Einlage von Geschossen darstellt, welche
zur Herstellung der Granate der 1 dient,
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3 ein
partieller und schematischer Querschnitt der Einlage von Geschossen
der 1 ist, und
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4 isoliert
einen Längsschnitt
der Einlage von Geschossen der 1 darstellt.
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Die 1 stellt
eine fragmentierbare Granate 1 dar, welche eine Einlage 4 von
Geschossen 5 umfasst, die untereinander über Stoffbrücken 6 verbunden
sind, die durch Formgießen
mit den Geschossen 5 entstanden sind. Die Einlage 4 umgibt eine
Sprengladung 2, welche in einem Rohr 3 enthalten
und als solche bekannt ist.
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Die
Einlage 4 ist konfiguriert, um bei der Explosion der Ladung 2 die
Trennung und Verteilung der Geschosse 5 zu erlauben.
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Für mehr Klarheit
stellt 2 isoliert die Einlage 4 von Geschossen
von der Innenseite und nach einer Deformation mit abgespreizten
Geschossen 5 dar.
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Im
betrachteten Beispiel stellt die Einlage 4, wenn sie für die Zwecke
der Beobachtung flach hingelegt wird, eine allgemein rechtwinkelige
Form dar und umfasst beispielweise drei Reihen von Geschossen 5,
wovon jede fünf
ganze Geschosse 5 und zwei Geschosshälften 5a, 5b umfasst.
Diese letztgenannten werden eine mit der anderen durch Kleben entlang
einer Zusammensetzungslinie A zusammengefügt, um das Gehäuse auszubilden,
welches wie in 1 gezeigt das Rohr 3,
das die Ladung 2 enthält, aufnimmt.
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Die
Granate 1 umfasst auch drei Reihen von Geschossen 5,
welche jede sechs Geschosse umfasst, die wie aus 4 ersichtlich
entlang des Umfangs verteilt sind, d.h. 18 Geschosse insgesamt. Selbstverständlich wird
der Rahmen der vorliegenden Erfindung nicht verlassen, wenn die
Granate eine unterschiedliche Anzahl von Geschossen, beispielsweise
zwischen 12 und 80 Geschossen umfasst.
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Die
Stoffbrücken 6 befinden
sich an der Außenseite
der Granate 1. Deren Dicke E stellt im betrachteten Beispiel
weniger als 5% der maximalen Dicke E der Geschosse dar, in diesem
Fall wie aus 3 ersichtlich etwa 4% der maximalen
Dicke E.
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Aus
den 2 und 3 ist auch ersichtlich, dass
die Geschosse 5 an den Ecken abgerundete Oberflächen 7 umfassen,
welche es erlauben zu verhindern, dass getroffene Personen dadurch
schwer verletzt werden.
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Jedes
Geschoss 5 weist im Querschnitt, wie in 3 dargestellt,
radial äußere 11 und
innere 12 Flächen
auf, welche in etwa konzentrisch sind, und durch die Flächen 13 und 14 in
etwa radial und konvergent zum Zentrum der Granate 1 hin
verbunden sind.
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Im
betrachteten Beispiel ist, sobald die Einlage 4 einmal
zusammengesetzt ist, die Granate 1 im Allgemeinen symmetrisch
bezogen auf die Ebenen, welche ihre Längsachse X umfassen.
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Die
Einlage 4 bildet ein inneres Gehäuse 15, in welchem
die Sprengladung 2 angeordnet ist.
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Dieses
innere Gehäuse 15 weist
einen ersten Abschnitt 15a, welcher in etwa zylindrisch
ist, mit einem ersten Radius R1 auf, und
unterhalb dieses ersten Abschnitts einen zweiten vergrößerten Abschnitt 15b mit
zwei in etwa zylindrischen Reihen mit Radien von R'2 bzw.
R2 mit R1 < R'2 < R2 auf,
was die Unterbringung beispielsweise des Zünders und gegebenenfalls einer
Zündverzögerungsvorrichtung
erlaubt.
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Das
Gehäuse 15 umfasst
auch oberhalb einen dritten vergrößerten Abschnitt 15c,
welcher in etwa zylindrisch ist, mit dem Radius R3 > R1,
welcher beispielsweise bestimmt ist, um einen Befestigungskranz
für die
Sprengladung 2 in der Mitte der Einlage 4 von
Geschossen 5 aufzunehmen.
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Das
Rohr 3 ist im Gehäuse 15 aufrecht
angeordnet und die Einlage 4 kann, indem sie sich elastisch
verformt, dazu beitragen, das Rohr 3 in der Granate 1 festzuhalten.
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Die
Einlage 4 besteht aus einem elastisch verformbaren Material,
welches im beschriebenen Beispiel eine Härte von 20 bis 55 Shore A,
insbesondere von 35 bis 45 Shore A, sogar von etwa 40 Shore A aufweist.
Das verwendete Material ist beispielsweise EPDM.
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Das
elastisch verformbare Material kann einen Füllstoff aus einer Verbindung
umfassen, beispielsweise Graphit oder PTFE, welche eine Verringerung
des Reibungskoeffizienten an der Außenseite der Granate erlaubt.
Das elastisch ver formbare Material kann metallische Teilchen, solche
aus Verbundwerkstoff oder aus Kunststoff umfassen.
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Wenigstens
eines der Geschosse kann ein Mittel wie ein Pulver, ein Gas oder
eine Flüssigkeit enthalten,
insbesondere CS oder Pfeffer, welches bestimmt ist, um eine physiologische
Wirkung hervorzurufen.
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Im
vorstehend Beschriebenen verbinden die Stoffbrücken 6 die Geschosse 5 ohne
Bildung von Löchern,
aber der Rahmen der vorliegenden Erfindung wird nicht verlassen,
wenn beispielsweise die Stoffbrücken 6 Löcher ausbilden,
die beispielsweise die Ablösung
der Geschosse 5 voneinander bei der Explosion der Sprengladung
erleichtern.
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In
der ganzen Beschreibung einschließlich den Ansprüchen muss,
sofern nichts Gegenteiliges angeführt ist, der Ausdruck „umfassend
ein" als Synonym
für „umfassend
wenigstens ein" verstanden werden.