Die Erfindung bezieht sich auf einen freischwingenden Plansichter mit zwei nebeneinander angeordneten,
jeweils auf Tragböden aufgestapelten Siebstapeln, mit einem Schwingungserreger mit rotierender Unwucht,
der zwischen den Siebstapeln angeordnet ist, wobei dij resultierende horizontale Kraft der Unwucht etwa in
der Horizontalschwerpunktsebene des Plansichters wirksam ist, und mit einem vom Schwingungserreger in
Schwingungen versetzbaren Rahmen, an dem die Tragböden der Siebstapel befestigt sind.
Beim Plansichter handelt es sich um eine der wenigen Maschinen, die seit bald einem Jahrhundert nach wie vor
?uf derselben Grundtechnik unübertroffen für dieselbe Zweckbestimmung, nämlich die Gewinnung und Sortierung
der einzelnen Mahlprodukte (wie Backmehl, Gries etc.) in der Mühle, dient.
Plansichter werden als Ganzes in eine horizontale kreisende Bewegung versetzt, was neben der eigentlichen
Sichtarbeit auch die Produktförderung von Sieb zu Sieb sowie zu den im voraus bestimmten Kanälen und
Ausläufen bezweckt. Die Sichterlagerung und der Antrieb können derart ausgebildet sein, daß der
Plansichter als Freischwinger oder als Zwangssichter arbeitet. Plansichter sollen dabei baulich so ausgelegt
sein, daß sie bei Störungen keinen Schaden nehmen, auch dann nicht, wenn sie teilweise oder vollständig mit
Produkt vollgefüllt in Betrieb bleiben.
Einer der Nachteile beim Zwangsantrieb von Plansichter!) wird, insbesondere bei eroßen Sichtern.
gerade in den für den Zwangsantrieb notwendigen Führungen gesehen, d. h. in dem ganzen dafür
notwendigen Mechanismus und im Kurbelantrieb mit Schmier- und Wartungsproblemen. Beim Zwangssichter
werden im Verhältnis zu den Freischwingern größere Schwingungskräfte nach außen abgegeben.
Derzeit ist eine gewisse Standardisierung bei den Plansichtern festzustellen. Großplansichter, die fast
ausschließlich als Freischwinger ausgebildet sind, dominieren eindeutig in der Anzahl. An zweiter Stelle in
der Häufigkeit steht wohl der Kleinplansichter, ausgebildet als Zwangssichter und mit nur einem
einzigen offenen Siebstaoel.
Sichter mittlerer Größe mit in der Regel zwei Siebabteilen bzw. -stapeln, die eigentlich als am meisten
verbreitet angesehen werden müßten, sind nur verhältnismäßig selten anzutreffen. Als Gründe hierfür werden
hoher Preis, mangelnde Wirtschaftlichkeit und konstruktive Mangel genannt.
Der An- und Auslauf freischwingender Plansichter ohne Außenantriebswelle verläuft nicht resonanzlos.
Die Winkelgeschwindigkeit bzw. der Resonanzbereich läßt sich mit der Näherungsformel ω2 = g/l(*obe\ /die
Länge der Pendelaufhängung darstellt) beschreiben; für praktisch ausgeführte Plansichter lassen sich aufgrund
dieser Formel Unwuchtdrehzahlen in einem Bereich von 10 bis 30 U/min, berechnen. Die Betriebsdrehzahl
der Unwucht liegt in den allermeisten Fällen weit oberhalb dieses Bereiches, so daß der freischwingende
Plansichter beim An- und Auslauf den kritischen Resonanzbereich durchlaufen muß.
Bei Großplansichtern (z. B. DE-PS 3 89 046; CH-PS 62 133) sind die aufgezeigten Resonanzprcbleme stark
gemildert, da eine große Anzahl von Ein- und Ausläufen bzw. entsprechende Verbindungsstellen mit nicht-bewegten
Konstruktions- und Gebäudeteilen vorhanden sind, die hemmend auf ein allzu großes »Ausschlagen«
des Plansichters einwirken.
Völlig anders sind allerdings die Verhältnisse beim Einstapel-Sichter: alle Faktoren, die Einfluß auf die
Resonanz nehmen, führen zu erheblich ungünstigeren Auswirkungen auf das Resonanzverhaiten als bei
Großplansichtern. Hinzu kommt, daß die Masse des zu sichtenden Gutes (z. B. bei Kontrollsiebung) einen viel
größeren Anteil an der Gesamtmassse des mit Gut geführten Plansichters ausmacht. Die mechanischen
Probieme werden durch wechselnde Gewichte und sich ändernde Schwerpunktslagen besonders verschärft. Bei
Einstapelsichtern muß daher ein Kompromiß zwischen baulichem Konzept, Auswechselbarkeit der Siebe usw.
und der Anordnung der Unwucht eingegangen werden. Allerdings bergen solche Kompromisse Gefahren in
sich, weil sie leicht dazu führen können, daß immer noch schwere Schäden auftreten können. Als Ausweg aus
dieser Erkenntnis hat sich in der Praxis beim Klein- bzw. Einstapelsichter deshalb der Zwangsichter durchgesetzt,
dessen entsprechender Aufbau es erlaubt, in allen Betriebszuständen den gefährlichen Resonanzbereichen
auszuweichen bzw. sie auszuschalten.
Allerdings muß beim Ginstapel-Sichter die Anzahl der
übereinander gesetzten Siebe auf etwa 6 bis höchstens 9 begrenzt sein, da sonst Taumelkräfte auftreten können,
die die Betriebssicherheit des Sichters in Frage stellen können. Die Anzahl möglicher Separationen liegt beim
Einstapelsichter meistens zwischen 2 und 6; allerdings werden auch Siebstapel mit eher kleinerer Gesamtfläche
verwendet.
Nachdem sich die freischwingende Aufhängung für Kleinplansichter ebenso wie der Zwangsantrieb für
Großplansichter als ungeeignet erwiesen hauen, stand der Konstrukteur bis heute vor der schwierigen
Aufgabe, ein geeignetes Konzept für die mittlere Größe der Plansichter, insbesondere für die Gattung der
Zweistapel-Sichter, zu finden.
Zur Lösung dieser Frage hat es in der Vergangenheit nicht an Versuchen gefehlt: entsprechende Lösungen
sind bis heute jedoch stets entweder an grundsätzlichen Punkten gescheitert oder weisen für eine größere
Verbreitung zu starke Nachteile auf. So dürfen z. B. beim Zweistapel-Zwangssichter nicht mehr Siebe bzw.
nicht eine größere Siebfläche eingesetzt werden als bei zwei einzelnen Einstapelsichtern. Der zu einem
Zweistapelsichter verkleinerte Großplansichter ist wegen des entsprechenden Rahmens und Gehäuseaufbaus
kostenmäßig nicht tragbar. Zwei übereinander gesetzte Siebstapel ergeben eine unbequeme Handhabung
des Gichters im Betrieb usw.
Bei einem bekannten Zweiüipel-Zwangssichter
(DE-PS 1 99 641) wird ein als zweigeuilter Verspannrahmen
ausgeführter Schwingungsrahmen eingesetzt, der etwa in halber Höhe der Siebstapel angesetzt wird.
Der Antrieb des Zweistapelsichters ist als Zwangsantrieb c L;sgeführt, bei dem die Schwungscheibe auf einem
eigenen, außerhalb des Plansichters angebrachten Bock gelagert ist Dabei erstreckt sich die Schwungscheibe in
den Aufbau des Verspannrahmens hinein und bewirkt bei ihrer Drehung durch eine entsprechend formschlüssig
wirkende Aufnahme eine exzentrische Bewegung desselben. Der die Siebstapel umfassende Verspannrahmen
stützt sich über jeweils beidseits jeden Siebstapels an ihm bündelartig angebrachte elastische Stäbe auf der
Unterlage ab. Durch die Zwangsführung lassen sich hier zwar die vorerwähnten unerwünschten Resonanzen im
Schwingungsverhalten vermeiden, der für den Antrieb und die Zwangsführung eingesetzte mechanische
Aufwand ist jedoch recht erheblich. Auch sind die anderen, oben aufgezeigten mechanischen Probleme,
die durch wechselnde Gewichte und Schwerpunktslage beeinflußt werden, durchaus nicht zufriedenstellend
gelöst.
In der DE-PS 2 95 669 ist ein freischwingender Großplansichter beschrieben, bei dem eine Vielzahl
einzelner Siebstapel innerhalb eines geteilten Hauptrahmens auf an dem Hauptrahmen aufgehängten Tragböden
aufgenommen und in geeigneter Weise gegen diese Tragböden verspannt sind. Die einzelnen Siebstapel
werden aber auch noch, etwa in der Mitte der Stapelhöhe, zwischen die beiden Rahmenhälften eingespannt.
Der geteilte Hauptrahmen weist nur eine geringe Höhe auf, die aber ausreicht, um die von einem
zwischen den beiden Siebstapeln innerhalb des Rahmens
angebrachten Schwingungserreger ausgehenden Schwingungskräiie auf die Siebstapel zu übertragen.
Die Siebstapel selbst sind über geeignete Aufhängungen freischwingend an der Gebäudedecke oder einem
Tragrahmen aufgehängt, wobei dort auch der Motor zum Antrieb des Schwingungserregers befestigt ist.
Über eine geeignete Welle wird der Schwingungserre* ger von dem an der Decke befindlichen Motor
angetrieben. Für diesen freischwingenden Großplansichter gelten im wesentlichen die einleitend bereits zu
Großplansichtern gegebenen Ausführungen. Die erhebliche Dämpfung des Ausschiagens des Plansichters beim
Durchlaufen des Resonanzbereiches in der An- und Auslaufphase wegen des Vorhandenseins einer Vielzahl
großer, nicht-bewegter Teile, die aber über entspre-
chende Verbindungselemente mil dem Großplansichter in Verbindung stehen (z. B. [Einlaufe. Auslaufe o. ä.), fiihrl
dazu, daß die auftretenden Resonanzprobleme nicht allzu gravierend sind Andererseits sind es aber gerade
diese Resonanzprobleme, die in großem Maße bei kleinen Plansichtern, etwa bei Einstapel- bzw. Zweistapelsichtern,
erhebliche Schwierigkeiten mit sich bringen, wie dies weiter oben bereits eingehend dargestellt
wurde. Der in der DE-PS 2 95 669 beschriebene Großplansichteraufbau erweist sich aus den aufgezeigten
Gründen für den Einsatz bei mittleren Zweistapel-Sichtern somit ebenfalls als nicht geeignet: er würde
wegen des relativ komplizierten Gehäuse- und Rahmenaufbaus zu einer durchaus nicht einfachen Kleinanordnung
führen, die bezüglich der Kosten wirtschaftlich nicht mehr vertretbar wäre.
Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen solchen Sichter derart zu verbessern,
daß unter weitgehender Vermeidung der aufgezeigten Nachteile ein Einsatz des Sichters auch als Sichter
mittlerer Größe mit zwei Siebstapeln bei einfachem Aufbau und damit wirtschaftliche Herstellbarkeit sowie
bei voll befriedigender Betriebssicherheit bei allen Betriebszuständen möglich ist. Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe bei einem Sichter der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß der Rahmen als ein
die Siebstapel zumindest in ihrem unteren Bereich aufnehmendes und dort seitlich abstützendes, auch den
Antriebsmotor für den Schwingungserreger tragendes Gehäuse mit einem durchgehenden, die Tragböden für
die Siebstapel ausbildenden Gehäuseboden und an dessen Längsseiten nach oben gerichteten Seitenwänden
ausgeführt ist, die zur Ausbildung eines in das Gehäuse integrierten Antriebskastens, in dem der
Schwingungserreger untergebracht ist. in ihrem zwischen den Siebstapeln liegenden Bereich mit einer
Querdecke verbunden sind. Der erfindungsgemäße Plansichter löst die aufgezeigte Aufgabe in überraschend
einfacher und doch wirkungsvoller Weise. Durch die Maßnahme nach der Erfindung wird ein einfach
aufgebautes Rahmengehäuse zur Aufnahme zweier -iicuaiayc! gc^ilmncn. uci UClU uun.il ZwixcilcllSLnaitung
eines in sich geschlossenen, in das Gehäuse integrierten Antriebskastens nicht nur die für den
späteren Betrieb erforderliche Stabilität des Gesamtgehäuses, sondern überdies auch noch eine leichte
Zugänglichkeit gewährleistet wird. Dabei werden die beiden zu schüttelnden Siebstapel innerhalb eines
einfachen, aber in sich stabilen und »brückenträgerartig« wirkenden Rahmengestelles aufgenommen, wobei
auch die gesamten Antriebseinrichtungen an dem starken Gestell vollständig angeordnet sind. Der bei
Großplansichtern erforderliche technische Aufwand des Einsatzes getrennter Hauptrahmen mit Zwischenverspannungen
und angehängten Aufnahmeböden wird bei dem erfindungsgemäßen Plansichter ebenso vermieden
wie der Aufwand, der sich bei bisher bekannten Kleinplansichtern mit dem Einsatz von Zwangsantrieben
verband. Die Erfindung weist somit eine Lösung des aufgezeigten Problemes für mittelgroße Plansichter
(Zweistapelsichter), das schon seit langem bestand und zu dem bislang noch keine zufriedenstellende Lösung
gefunden war. Die Erfindung ermöglicht es, die Gattung der mittleren Sichter mit der baulichen Einfachheit der
Kleinsichter, jedoch allen funktioneilen Vorteilen der
Großplansiehter auszubilden. Der Verwender des erfindungsgemäßen Plansichter erhält für den doppelten
Preis eines Einstaoelsichters nicht nur eine nahezu dreifache .Sichtfläche, sondern es bietet sich ihn
überdies die Möglichkeit, neben einem fabrikationsmä Big nach wie vor benötigten Einstapclsichter der
wirtschaftlich vorteilhafteren näehslgroßercn Sichter zi
■> wählen und damit die Wirtschaftlichkeit der gesamter
z. B. Mühlcnanlagc /.u verbessern. Der crfindungsgem.i
ße Stapclsichter bietet aber überraschenderweise auer
noch die Möglichkeit, daß bei ihm gefahrlos auch nur eir Siebslapel allein in Betrieb gehalten werden kann. Die
dabei auftretende geringe Abweichung des Schwin gungsbildes von der idealen Kreisform hat für dif
Sichtleistung keinen Einfluß. Mechanisch haben sier keine Nachteile gezeigt.
In vorteilhafter Ausgestaltung des erfindungsgemä Ben Plansichter sind dessen Gehäuse symmetrisch unc
die Seitenwände vom Antriebskasten aus zu der Gehäuseenden hin abfallend ausgebildet. Hieraus ergib
sich eine besonders bequeme Handhabung des Plansich ters bei Siebwechsel, Kontrolle usw. und ein besonder;
ruhiges Betriebsverhalten bei allen praktisch anzutref fenden Betriebszuständen.
Es ist von Vorteil, wenn der Antriebsmotor an Gehäuseboden befestigt ist. wodurch eine leichte
Zugänglichkeit zum Antriebsmotor gegeben ist unc dessen Wartung erleichtert wird.
In einer weiteren, vorzugsweisen Ausgestaltung de Erfindung erstrecken sich die Seitenwände nur etwa bi
zur halben Höhe der aufnehmbaren Siebstapelhöhe Besonders vorteilhaft ist es auch, wenn der Schwin
gungserreger und dessen Antriebsmotor im Antriebska sten eingeschlossen sind und der Antriebskasten eim
Höhe von etwa 2/> der aufnehmbaren Höhe de Siebstapel aufweist. Hierdurch wird der Vorteil erreicht
daß Stapel und Antriebskasten etwa gleich hoch sind wenn die noch sinnvolle kleinste Siebanzahl eingesetz
ist.
Es ist weiterhin von Vorteil, wenn an den äußeret Ecken der Seitenwände senkrecht angeordnete, vor
zugsweise an- und abmontierbare Stapelhalterschienet befestigt sind, die sich über eine Höhe von Vj bis U2 de
aufnehmbaren Stapelhöhe erstrecken. Hierdurch wire
UlC UClIlI Cl lllluuiig35CmaLrv.t
I lönjiCniCi
Trogform des Gehäuses voll erhalten, wobei die Siebstapel stets leicht zugänglich sind.
Der erfindungsgemäße Plansichter wird vorteilhaf terweise als Freischwinger an elastischen Stäber
aufgehängt, bevorzugt an 4 Stabpaketen, die jeweils in Bereich der seitlichen Stapelmitte am Plansichtergehäu
se angreifen. Bevorzugt erfolgt die Befestigung de Stabpakete, je nach den gegebenen Raumverhält"isser
bzw. der Höhenlage der oberen Befestigung der Stäbe entweder im Bereich des Gehäusebodens oder irr
Bereich der Stapelmittel (über die Vertikale gesehen).
Bevorzugt weist jeder Siebstapel an den Viereck punkten Spannvorrichtungen auf, mittels derer dei
jeweilige Stapel auf dem Boden des Plansichtergehäuse; festspannbar ist.
Eine ganz besonders vorteilhafte Ausführungsforn des erfindungsgemäßen Plansichters besteht darin, dal
dieser als Freischwinger auf stehenden, vorzugsweisi direkt am Boden befestigten Stützen gelagert ist
Aufgrund bisheriger Erfahrung mußte erwartet werden daß momentane Überlast, verstärkt noch durcl
Ungleichgewichte des Siebgutes (was bei zwei neben einander angeordneten Siebstapeln von Natur au:
gegeben ist), schon nach kurzer Zeit, insbesondere in dei Anlaufphase, zum Bruch der Abstützung führen müßte
Für den Fachmann überraschend zeigt sich jedoch, dal
seihst trol/ langdaucntder. der Praxis nachgebildeter
Dauerversuche und mit I iberlaM diese befürchtete
\erkürzte Lebensdauer nicht eintrat.
You Vorteil ist es dabei weiterhin, wenn jede S'.iit/e
aus mehreren elastischen Lmzelsiäben gebildet im. Dabei ist es von besonderem Vorteil, wenn der
Plansifter auf Kiinslsloffslaben. b-vorzugt glasfaserverstärkten
Kunststoffstaben bzw. Gl.isfiherstäben.
gelagert ist. Mehrere Kunslsloffstäbe werden vorzugsweise /U einer Stütze zusammengefalV und der
erfindungsgemäße Plansichter auf insgesamt vier solcher Stüt/en als Freischwinger gelagert.
Is hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn
die obere Befestigung der Stützen in etwa in der horizontalen Schwerpunktebene des Plansichtcrs und/
oder in der seitlichen Mitte der Stapel angeordnet ist.
Line weitere Verbesserung im l.angzcitverhalten der Kunststoffstäbe konnte dadurch erzielt werden, daß die
Kunststoffstäbe oben und unten mit Klemmen befestigt und die Klemmen mil spilzcnlosen Klemmflächcn
ausgebildet sind, die eine der Form der Kunststoffstäbe
entsprechende Formgebung aufweisen. Bevorzugt werden dabei die Kunststoffstäbe als runde Vollsläbe
ausgebildet.
Mit dem erfindungsgemäßen Plansichter können zur Krfüllung der unterschiedlichsten Sichlaufgaben auch
größere Finzelsicbc als bisher, oder aber, anstelle ein/einer Großsiebe. eine entsprechende Anzahl «in
Kleinsieben in jedem Siebstapel eingesetzt werden Wenr noch ein ganz besonders schnelles Durchlaufen
der An- und Auslaiifphase sichergestellt werden kann,
läßt sich der überraschend ruhi>:e Lauf des erfindungsgemäßen
Plansichlers sogar noch verbessern.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung
beispielshalber im Prinzip noch näher erläutert. Ks
zeigi
F ι g. 1 einen crfindungsgcmäUen Plansichter mit zwei
SiebMapcln als Freischwinger auf vier Stützen gehigen
(in Ansicht):
F i g. 2 eine Seitenansicht des Plansichter aus F" i g. I.
F i g. J einen schemuiischen Grundriß des Plansichiciri^cnidurig.
i;
Fig. 4 eine Darstellung der Ausbildung des Plansichtcrgehäuses;
F" i g. 5 eine Detaildarstcllung einer Ausführungsform
für die Befestigung der elastischen Stützen am Plansichtergehäuse:
F i g. 6 bis 11 zeigen drei Möglichkeiten einer
freischwingenden Lagerung des Plansichter: abgestützt (Fig.6. entsprechend Fig. 1). oder aufgehängt (an
Deckenträgern: F i g. 7 und F i g. 9 bis 11. bzw. an einer
Rahmenkonstruktion: F i g. 8).
Der Plansichter 1 in F i g. 1 bis 3 weist einen linken Siebstapel 2 mit von 1 bis IO numerierten, einzelnen
Sieben 4 sowie einen rechten Siebstapel 3 mit von 1 bis 8 numerierten Sieben F i g. 4 auf. Beide Siebstapel sind mit
einem oberen Abschluß 5 mit Einlaufstutzen 6 versehen, die über flexible Manschetten 7 mit entsprechenden
Produktzuführungen 8 verbunden sind. Die einzelnen nach der Größe fraktionierten Produkte verlassen
unten die Siebstapel über Abläufe 9, die wiederum über flexible Manschetten 10 mit ortsfesten Ablaufrohren 11
verbunden sind.
Beim linken Siebstapel 2 sind beispielsweise zu den zehn Sieben 4 zwei Einiaufstutzen β in 3etrisb was
durch die beiden dargestellten Manschetten 7 und Produktzuführungen 8 dargestellt sein soll. Der rechte
Siebstapel wird dagegen nur von einem Produktzuführrohr 8 gespeist. Daraus resultieren unterschiedliche
Belasliingsveilialtnis.se zwischen dem linken Stapel 2
und dem rechten Stapel 3.
lias dargestellte Plansichtergehäuse 12 stellt eigentlich
kein Gehäuse im herkömmlichen Sinne n jhr dar. sondern vielmehr nur noch »ein halbes Gehäuse« das im
Bereich der .Siebstapel als nach oben geöffneter frog 13 geformt ist (F'ig. 4). Fs ist damit die Möglichkell
gegeben, daß die beiden Siebstapel 2 und 3 als ganze Stapel in den Trog 13 in Richtung der Pfeile 14 ein- und
ausgebaut werden können. Die Siebe können auch, wie bisher einzeln, von Hand in der gleichen Richtung
gewechselt werden. In F i g. 4 ist vereinfacht und perspektivisch das als Trog ausgebildete Plansichtergehäuse
12 dargestellt. Dieses weist über die beiden Längsseilen je eine Seilenwand 15 sowie einen
durchgehenden Trogboden 16 auf. Die beiden für die Aufnahme der Siebslapcl gebildeten Tröge sind in der
Milte durch einen Antriebskasten 17 verbunden, der
oben mit einer Decke 18 und unten mit dem Trogboden 16 zu einem Gehäuse geformt ist; er gibt so der
Trogform die für die Schwingung notwendige Stabilität. An den äußeren vier Fckcn ist ferner je eine
Stapelhalteschiene 19 über eine Befestigungsschraube 19' angebracht. Die Stapelhalteschiene dient als
Führung, damit die Siebe, besonders das unterste, genau
an der richtigen Stelle auf dem Trogboden 16 aufgesetzt werden, stellt aber gleichzeitig auch eine Sicherheitseinrichtung
dar für den Fall, daß vor der Inbetriebnahme vergessen wird, die Spannvorrichtung für die Siebe
anzuziehen. Das Plansich iergehäuse 12 ist auf vier aufrechten Stützen 20 gelagert, die an einer oberen
Befestigung 21 direkt an den Seilenwänden 15 des Plansichtergehäuses 12 sowie an unteren, direkt auf den
Boden aufgesetzten Befestigungen 22 gehalten sind.
In den F i g. I bis 4 sowie auch in I i g. 5 sind
Einzelheiten der Lagerung dargestellt: Die obere Befestigung 21 ist über einen großen, runden Flansch 23
über vier Schrauben 24 an der Seitenwand 15 befestigt. Diese Bauweise erlaubt es. die obere Befestigung direkt
an das Plansichtergehäuse 12 bzw. an die dünnwandige
Seitenwand i5 anzubauen.
Ermüdungserscheinungen des Stützmaterials von der Lagerung ausgehend sind mit der nachfolgend beschriebenen
Ausführung der Befestigung nicht festgestellt worden: In F i g. 5 ist in vergrößertem Maßstab die
obere Befestigung der Kunststoffstäbe 25 dargestellt. |e vier Kunstsloffstäbe 25 sind als ein Stabpaket 26 durch
je eine Befestigung 21 oben bzw. 22 unten zusammengefaßt und eingespannt Dabei hat es sich als vorteilhaft
erv iesen, die Einspannstelle starr mit dem Plansichtergehäuse 12 bzw. dem Boden zu verbinden. Für
Ausnahmefälle, wie z. B. für größere Hubkreise, kann es allerdings angezeigt sein, die Einspannstelle zusätzlich
mit elastischen Gliedern bzw. nachgebend auszuführen. Die Befestigung 21 zeigt eine 3teiiige Klemme, eine
Klemmplatte 27, ein Mittenklemmteil 28 und eine Klemmgegenplatte 29. die allesamt durch eine Schraube
30 zusammcnspannbar sind. Alle Klemmteile weisen entsprechend den Kunststoffstaben 25 geformte runde
Ausnehmungen 31 auf, d. h. der Radius der Ausnehmungen 31 stimmt mit dem Radius der Kunststoffstäbe
überein. Es hat sich gezeigt, daß auch die Befestigung der Kunststoffstäbe ebenso wie deren Dimensionierung,
Qualität und innerer Aufbau sehr wichtig sind. Jeder Kunststoffstab weist im Inneren einen sehr hohen
Prozentsatz an Glasfasern auf, die in Längsrichtung zum Kunststoffstab verlaufen, und in speziellem Kunstharz
eingebettet sind.
Allerdings ist beim !Einsatz der K'.inststoffstäbc —
völlig anders als bei Meerrohrstäben — der F.insal/. von
an den Klcinmslellen angebrachten Spitzen, die dann in
das Material eindringen, unbedingt zu vermeiden, d. h. die inneren kiemmflächen sollen im wesentlichen
spitzenlos und glatt sein. Mit dieser Ausführung ließen sich weder FlieOprobleme, noch schädliche Schwundoder
Wachsprobleme feststellen.
Die untere Befestigung 22 ist, da im wesentlichen dieselben Kräfte auftreten, sinngemäß zur Befestigung
21 ausgeführt. Auch hier ist eine 3teilige Klemme mit einem Mittenstützleil und zwei äußeren Bridcn
ausgeführt und über einen Fuß 34 mit genügend Standfestigkeit auf dem Boden fixiert. Die vier Füße
müssen nicht mehr miteinander verbunden sein, wie dies bisher bei den entsprechenden, als Zwangssichtcr
ausgeführten Ein- oder Zweistapelsichtern der Fall war. Es wurde festgestellt, daß mit der beschriebenen
Ausführungsform nur ein Bruchteil der Schwingkräfte im Verhältnis zu vergleichbaren Zwangssichtern über
den Boden an die Umgebung bzw. das Gebäude abgegeben wird.
Wie in F i g. I gezeigt, überragen die Siebstapcl 2 und 3 das Plansichtergehäuse. Die genaue Anzahl der Siebe
ist nicht grundsätzlich vom Konzept her, sondern mehr von der baulichen Ausführung her beschränkt.
Eine wirtschaftliche Anzahl, im Hinblick auf alle Einflußfaktoren, liegt bei 10 bis 15 übereinander
gesetzten Sieben, wobei die Fläche der einzelnen Siebe wesentlich größer sein kann als beim herkömmlichen
Zwangssichter. |e nach spezifischer Sichtaufgabe kann auch die Siebanzahl der gewünschten Anzahl Siebe
werden die Stapel durch Spannstangen 35 nach unten fest auf den Trog gespannt. Spannschrauben 36 sowie
eine Sicherheitsschraube 37 werden fest angezogen. Für das Wechseln der Siebe können die Spannstangen 35
etwas auf die Seite geschwenkt werden. Die Höhe des Antriebskastens 17 beträgt ca. 2It der Höhe des größten
.Siebstapels. Diese vorteilhafte Maßnahme erlaubt insbesondere ein Tiefhalten des Gesamlschwerpunktes
(IpQ ^Ii^hli^r*: 'i?1* f"f ,lic Pl.irtcjf-hioriTohS^SC ohiC
Siebstapel auf weniger als 'Λ der größten Siebstapelhöhe liegt.
Im gleichen Sinne wirkt auch das Befestigen des Antriebsmotors 40 am durchgehenden Trogboden 16 im
Antriebskasten. Der Antrieb vom Antriebsmotor 40 zur Unwucht 41 wird vorzugsweise als direkter Antrieb mit
Riementrieb über unterhalb des durchgehenden Trogbodens 16 befindliche Riemenscheiben 42 ausgeführt.
Der Antriebsmotor könnte auch von unten her am Trogboden befestigt werden. Der Antriebsmotor mit
Direktanlauf (meistens ^-Schaltung), kommt auf diese Weise sofort auf seine Nenndrehzahl. Diese Maßnahme
hat sich bisher als günstig erwiesen, um die gefährliche Resonanz schnell genug zu durchfahren.
Es ist erwünscht, daß Antriebsmotor und Antriebsmechanismus
mit den gegebenen Massen in ca. 1—2 see. auf volle Drehzahl gebracht werden und in möglichst
kurzer Zeit der Bereich der kritischen Drehzahl durchfahren wird. Die Unwucht 41 ist in Lagern 43 und
44 an Decke und Boden des Antriebskastens gelagert. Die Unwucht besteht aus einem eisernen Unwuchtkörper
45, in den in die fächerartigen Vertiefungen Blei zur genauen Bestimmung der Unwuchtmasse und auch der
genauen Lage der Resultierenden der Unwucht eingegossen bzw. eingeschraubt werden kann. Auf diese
Weise kann die Resultierende sehr einfach in einem Bereich von '/.. bis fiist /ii '/? der Höhe des Siebstapels
angepaßt bzw. eingestellt werden. Man erhalt durch die ganze Bauweise genügend Spielraum, um die Resultierende
der Unwucht für alle praktisch vorkommenden r, Fälle immer gemäß der Erfindung so auszurichten, daß
sie in etwa in einer Hori/ontalebcne Sf:, enthaltend den
Ciesamtschwerpunkl des Plansichter, wirksam ist. Da das ganze Konzept sozusagen »von Natur aus«
einwandfrei ist, dürfen durchaus geringe Abweichungen der Schwerpunktlage bzw. der entsprechenden Wirkungsebene
der Unwucht toleriert werden, was sogar eine der Grundvoraussetzungen ist, die an den
Plansichter gestellt werden. Für besondere Fälle isl vorgesehen worden, die Unwucht 41 über Klemmringe
!> 60 auf der Welle 61 axial zu verschieben.
Baulich wie auch in der Handhabung bringt die Trogform des Plansichlergehäuses sehr viele Vorteile.
Die seitlichen Trogwände erstrecken sich bei der bevorzugten AuslUhrungsform nur über ungefähr die
halbe Höhe des Siebstapels. Die /iigänglichkeit und Sichtkontrolle wird dadurch noch verbessert, daß die
Seitenwände vom Antriebskaslen nach außen abfallend ausgebildet werden. Die äußeren Stapelhalteschienen
19 können ohne weiteres die Seilenwände etwas
2ri überstehen: weder Sichtkontrolle noch Bedienungskomfort
wird dadurch nennenswert beeinträchtigt. Dagegen erlaubt diese Maßnahme, daß der Schwerpunkt
des Siebstapels höchstens nur geringfügig über die Sicherheitshalteschicnen 19 zu liegen kommt, und
in der Siebstapel selbst, wenn die .Stapelspannung nicht
oder nicht genügend angezogen ist, bei der Inbetriebsetzung nicht aus dem Plansichler hinausgcschleiidert bzw.
geworfen wird.
Der erfindungsgemäße Plansichler kann, wie in
Fig.9, 10 und Il dargestellt ist, auch an elastischen
Stäben 70, z. B. glasfaserverstärkten Kunststoff- oder Meerrohrstäben, aufgehängt werden.
Bei der aufgehängten Variante ist die optimale Lösung für die meisten Anwendungen, wenn die untere
κι Befestigung der Aufhängung am durchgehenden Trogboden
angebracht ist. Da die Trogform jetijch fast die
dviraliipricijL· eines Brücki;n!r2"cr: ha;, V.::r." ::::»h die
Befestigung in der Höhe gegebenenfalls den räumlichen Verhältnissen bzw. der notwendigen freien Slablänp·
■1*1 der Aufhängung angepaßt werden.
Als eines der hauptsächlichsten und auch überraschendsten Momente wird die universelle Anwendbarkeit
angesehen. Es ist erstmalig gelungen, die Aufgabe des »sowohl, als auch« in Bezug auf die hängende oder
in abgestützte Lagerung praktisch auszuführen. Ohne irgend einen Nachteil in Kauf nehmen zu müssen,
besonders aber mit sehr vielen praktischen Vorteilen, kann derselbe Sichter entweder, wie in Fig. 1 bis 6
dargestellt, auf elastischen Stützen, oder, wie in den
τ. Fig. 7 bis 11 dargestellt, als Freischwinger hängend an
einem Rahmengestell (F i g. 8 bis II) bzw. an Deckenelcmenten
(Fig. 7), wie dies bisher nur bei Großplansichlern üblich ist, gelagert werden.
Der erfindungsgemäße Sichter kann nunmehr auch
h<> wirtschaftlich dort eingesetzt werden, wo bisher nur
Großplansichter gewählt werden konnten. Insbesondere aber eröffnet der erfindungsgemäße Plansichter auch
die Möglichkeit, Plansichter in Gebäude in sogenannter »Hangarbauweise« einzubauen, z. B. für erdbebenge-
<,. fährdete Gebiete oder Zonen mit entsprechenden
Vorschriften. Die gezeigte Ausführung für die Befestigung der Stäbe ermöglicht es, diese als Bausatz
mitzuliefern und die definitive Befestieune. ob abee-
stützt oder aufgehängt, erst an Ort und Stelle je nach
den baulichen Gegebenheiten zu wiihlen. Als Freischwinger
werden derart wenig Schwingkräfte nach außen abgegeben, daß es z. B. bei einer Vcrsuehscinriclilung
ohne weiteres möglich war, diese direkt auf einem dicken Bretterboden in Betrieb zu halten. Bei der
abgestützten Ausführung wurden sogar neue, bisher nicht gekannte Vorteile festgestellt: so ist z. B. bei
gleicher Leistungsaufnahme des Motors, bei unveränderter Schwungmasse, ein schöneres und leicht größe-
res .Schwingungsbild bei der abgestützten Variante festgestellt worden.
Der letztgenannte und üb-'rraschend erzidb.ire
Vor".'il bei der abgestützten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Plansichlers isl vielleicht auch
etwas darauf zurückführbar, daU hier der Plansichter
von einer höheren Ruhe- in eine tiefer gelegene Betriebslage gelangt (was im Falle des freischwingenden
Plansichter gerade umgekehrt verlauft).
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen