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Plansichter Bei Plansichtern mit kreisender Bewegung erfolgt die Führung
der Sichterkästen in ihrer Schwingebene zur Zeit in .der Regel mit Hilfe von Hängegliedern,
wie Seilen, Stangen o. dgl., die mit ihren oberen Enden an der Decke des betreffenden
Raumes schwingbar befestigt sind. Diese Einrichtung hat verschiedene Nachteile.
Einmal wird durch die Hängeglieder der Raum über den Sichterkästen, der für die
Zu- und Abführungsleitung für das Sichtgut, für Riementriebe u. dgl. benötigt wird,
sehr beschränkt. Ferner erfordert die bekannte Einrichtung eine verhältnismäßig
feste und waagerechte Decke, die in vielen Mühlen, wo die Sichter im Dachgeschoß
untergebracht zu werden pflegen, nicht zur Verfügung steht. Ein weiterer Nachteil
der 'hängend geführten Sichter besteht in den starken, durch die in ziemlich weit
voneinander entfernten Punkten auf die Deckenkonstruktion übertragenen periodischen
Beanspruchungen, die besonders bei ungünstiger Eigenschwingungszahl der Deckenkonstruktion
zu sehr lästigen Erschütterungen infolge Resonanzwirkung führen können.
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Man hat aus diesen Gründen schon versucht, die hängende Lagerung der
Sichterkästen zu ,umgehen, und zwar dadurch, daß man die Kästen bzw. den sie tragenden
Rahmen auf der die kreisende Bewegung des Sichters vermittelnden Antriebswelle selbst
sich abstützen ließ, die ihrerseits mit ihrem unteren Ende in einem am Boden befestigten
Stützlager ruhte. Die Übertragung der kreisenden Bewegung von der Antriebswelle
auf den Sichterrahmen erfolgt bei diesen bekannten Ausführungen durch Vermittlung
eines Zapfens, der exzentrisch zur Antriebswelle in einer an deren oberen innerhalb
der Sichterkästen liegenden Ende sitzenden, gleichzeitig die Ausgleichmasse aufnehmenden
Scheibe gelagert ist. Zur Aufnahme der im Betriebe auftretenden Kippbeanspruchungen
muß dieser Zapfen eine verhältnismäßig große Länge haben und deshalb, da andererseits
das obere Lager der Antriebswelle aus demselben Grunde möglichst hoch liegen muß,
nach unten über dies Lager hinausreichen. Das macht aber die Unterbringung des exzentrischen
Zapfens 'innerhalb der Antriebswelle und damit die Ausbildung .der letzteren als
Hohlwelle von sehr großem Durchmesser erforderlich, was wieder die Notwendigkeit
der Anwendung eines sehr umfangreichen Halslagers bedingt. Dadurch wird die ganze
Lagerung sehr schwer und schlecht zugänglich sowie wegen .des großen Kraftverbrauchs
und der sich bei unregelmäßiger Abnutzung der
oberen und unteren
Lagerstelle ergebenden T#',ippmöglichkeit auch im Betrieb unzw,e"cicmäßig.
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Die Erfindung vermeidet sowohl diese Schwierigkeiten wie auch die
den frei aufgehängten Sichtern anhaftenden Übelstände. Sie geht von der im vorstehenden
an zweiter Stelle genannten Sichtergattung aus, bei der also der Sichterkastenrahmen
von der Antriebswelle selbst getragen wird. Die Unterschiede gegenüber der bekannten
Bauart bestehen. einmal darin, daß die Antriebswelle, .die sich wie bisher auf einem
am Boden bez festigten Fußlager abstützt, bis oberhalb der Sichterkästen starr durchgeht
und hier nochmals :gelagert ist, und daß ferner der bei der bekannten Ausführung
vorgesehene exen-=trische Zapfen, der dort außer der Übertragung der kreisenden
Bewegung auch die Abstützung des Sichterrahmens übernimmt, durch eine kurbelartige
Ahkrdpfung :der Antriebswelle ersetzt ist, die am unteren Ende ein besonderes Stützleger
aufnimmt, das dem Sichterrahmen unmittelbar zur Auflage dient. Dies besondere Stützlager
kann von verhältnismäßig kleinem Durchmesser und sehr geringer Höhe sein; es ist
außerdem bequem zugänglich und hat nur geringen Kraftverbrauch. Die Notwendigkeit,
das .die Antriebswelle tragende Fußlager, weil es das Gesamtgewicht -des Sichters
aufnimmt, entsprechend kräftiger ausführen zu müssen, spielt gegenüber den durch
den Fortfall der Hängeglieder usw. bedingten Vorteilen keine erhebliche Rolle.
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Bemerkt sei noch; daß die Ausbildung .der Antriebswelle als gekröpfte
Kurbelwelle bei frei aufgehängten Sichtern der eingangs an erster Stelle ererähnten
Art bekannt ist und daß es bei Sichtern dieser Art auch nicht neu ist, die Antriebswelle,
tlie-dann aber pendelnd aufgehängt ist, über die ganze Bauhöhe der Sichterkästen
starr durchzuführen. Es wird ausdrücklich betqnt, daß nicht fair. die erwähnten
Einzelmerkmale an sich, sondern für ihre Kombination, und zwar in Anwendung auf
einen Sichter mit von der Antriebswelle selbst getragenen Sichterkästen -Schutz
beansprucht wirb.
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Das obere der beiden die Antriebs- und Tr-sgwelle führenden Lager-
hat zumal bei gutem Ausgleich der Gewichts- und Sehwunginassen nur ganz geringe
seitliche-Kräfte aufzunehnien. Es ist deshalb möglich' arid aus "veiter unten noch
zu erläuternden Gründen zweckmäßig, die eigentliche 'Führungsstelle dieses L;igers
nicht unmittelbar an der Decke des betreffenden Raumes, sondern hin unteren Ende
einer von der- Decke nach unten ragenden rohrförmigen Verlängerung vorzusehen.
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BeMei-kt sei noch, daß, wenn in. der j3eschreib.ung sewle im Haüpt?,nsprtleh
von einem unmittelbaren Aufruhen des Sichterrahr4ens auf dem besonderen Stützlager
die Rede ist, damit lediglich der Unterschied gegenüber der .oben an zweiter Stelle
erwähnten bekannten Sichterbauart hervorgehoben werden, nicht aber zum Ausdruck
gebracht werden soll, daß der Rahmen als solcher das Stützlager unmittelbar, d.
h. ohne jede Zwischenlage o. dgl., berühren müsse.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele mit verschiedenen
Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigen Fig. I
ein erstes Beispiel teilweise im Schnitt, bei dem die Kurbelwelle auf dem Fußboden
abgestützt ist, Fig.2 das zweite Beispiel teilweise im Schnitt mit Aufhängung der
Kurbelwelle an der Decke, während Fig. 3 eine geänderte Ausführungsform von-Fig.
I zeigt.
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In den -drei Figuren -ist i der Sichterkasten, welcher durch Trageisen
2 und Tragbleche 3 zusammengehalten ist. Die Tragbleche 3 sind an den Lagerstellen
4 und 5 geführt. Der Sichterkasten i stützt sich vermittels des Lagerkörpers 5 auf
das Sparkugellager 6 ab, welches auf dem Kurbelarm 7 aufsitzt. Gegenüber der I-urbelkrppfung
ist eia verstellbares, kreisendes Schwung- oder Gegengewicht 8, welches sich zwischen,
den Tragblechen 3 beinahe über die ganze -Höhe des Sichterkastens erstreckt, mittels
Tragschrauben g und Klemmstücken i o auf der Kurbelwelle ii befestigt, Ein Klemmstück
1Z dient zur Verbindung des exzentrischen I#',-urbelwellenstückes oder Kurbelkröpfung
mit dem zentrischen Wellenstück.
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Gemäß Fig, i sitzt die durchgehende Kurbelwelle i i auf einem auf
dem Fußboden angeordneten Sparlager 13 auf und ist oberends in der Lagerstelle
14 gegen Umkippen geführt. Der Arttrieb der Kurbelwelle, .die dem Plansicliter seine
kreisende Bewegung erteilt, erfolgt mittels einer Riemenscheibe 15 oder 16.
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Bei der in Fig.2 dargestellten Ausführungsfprni ist die Kurbelwelle
mittels des Tragl@ugellagers 17 an der Decke aufgehängt. Das urfitere Ende der Kurbelwelle
ist in .einer Pfanne 18 mittels einer elastischen Hülse i9 gelagert, welche die
seitlichen Schwingurigen aufnimmt und mehr oder weniger Spiel haben kann, Der Alltrieb
der Kurbelwelle erfolgt mittels Girier Riemenscheibe 2o, Örtliche Verhältnisse,
können die Anwendung dieser Anordnung bedingen. Eine elastische Einlage ähnlich
der Hülse ig.kann auch an der Lagerstelle 14 der erstell Ausführungsform vorgesehen
sein. I-as untere Lager 18, ig kann unter Umständeii, gagh ganz weggelassen vverden,
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Ein Verdrehen des Plansichte:rkastens wird durch die nicht gezeichneten
Ein- und Auslaufschläuche aufgehalten.
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Bei Anwendung einer nach oben stark verlängerten Kurbelwelle ist deren
Neigung zum Durchfedern zu berücksichtigen, so daß die Notwendigkeit eintreten kann,
den Kurbelwellendurchmesser so zu bemessen, daß derselbe in keinem Verhältnis zur
aufzunehmenden reinen mechanischen Beanspruchung durch das Drehmoment steht.
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Gemäß Fig. 3 ist deshalb ein von der Decke herunterreichendes Lagerrohr
21 angeordnet, welches am unteren Ende das obere Kurbelwellenende nahe über dem
Sichterkasten hält. Das Lagerrohr 21 kann je nach den örtlichen Verhältnissen in
seiner Stärke so gewählt und so angeordnet werden, daß schädliche Federungswirkungen
(Resonanz) ferngehalten weiden, wobei die übliche Ausführungsform der Antriebsteile
bei allen Verhältnissen beibehalten werden kann. Auf diese Ausbildung des oberen
Lagers wird jedoch nur Schutz in Verbindung mit der im Hauptanspruch gekennzeichneten
Erfindung begehrt. Die Kurbelwelle -des Plansichters kann auch unter den Fußboden
verlängert sein und dort angetrieben werden.