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An Drahtseilen aufgehängtes.. durch unausgeglichenes Schwunggewicht
bewegtes Schüttelsieb Die Erfindung bezieht sich auf ein Schüttelsieb, welches bekanntlich,
'um eine gute Leistung zu erzielen, schnelle Schwingbewegungen von sehr geringer
Schwingungsweite auszuführen hat, an denen die Gesamtoberfläche. de.5# -Siebe*_
teilnehmen soll, und zwar ohne-tote Zonen, in denen keine Schwingungen stattfinden.
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Es wurde bereits vorgeschlagen, zur Aufhängung derartiger Siebe mehr
oder weniger biegsame Organe zu verwenden, insbesondere Blattfedern oder aber auch
Seile, die zwischen einem äußeren feststehenden und einem inneren, die Siebfläche
umgebenden Rahmen gespannt werden. Diese bekannten Vorrichtungen führen jedoch nicht
zum gewünschten Ziel, da bei den einen die Blattfedern, um das Gewicht des Siebes
zu tragen, zu steif sein müssen, um geeignete Schwingungen ausführen zu können,
während bei den anderen die Seile an je zwei Stellen des Siebrahmens befestigt sind
und somit eine steife Aufhängung bilden. Die Wirkungsweise der Vorrichtungen der
letztgenannten Art wird auch durch die ebenfalls in Vorschlag gebrachte Zwischenschaltung
von Federn zwischen den Seilen und dem feststehenden Rahmen nicht verbessert, da
solche Federn die Schwingungen des Siebes vollkommen aufzehren. Beim Schüttelsieb
nach der Erfindung werden nun diese Übelstände dadurch behoben, daß die Siebflächen
durch unter Spannung stehende Seile oder Bänder frei schwingend aufgehängt sind
und mittels der auf den längsgespannten Seilen befestigten Schwungwelle angetrieben
werden. Die Schwungradwelle überträgt die Schwingungen auf jedes der Siebe durch
einen Querbügel, -,vel her unter das Sieb greift und mit seinen. den an der Schwungradwelle
befestigt :ist, mit welcher die Querbügel in der Längsrichtung des Schüttelsiebes
verschiebbar sind.
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Da die Seile oder ähnliche Verbindungsmittel selbst schwingen können,
so bilden sie für die schwingenden Teile des Siebes eine Aufhängung, die, statt
sich den Schwingungen zu widersetzen, im Gleichtakt mit dem Sieb schwingt und es
ermöglicht; daß sehr kurze, in einem Punkte eines derart aufgehängten Schüttelsiebes
erzeugte Schwingungen sich über die ganze Fläche desselben ausdehnen, ohne daß tote
Zonen in der Nähe der Aufhängepunkte entstehen.
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Um die Spannung der Seile, von welcher die Schwingungsweite abhängig
ist, regeln zu können, werden die Seile endlos über Scheiben oder Bolzen geführt,
die in mit Spannorganen versehenen Bügeln gelagert sind.
Zur Aufhängung
der Siebe können je nach Bedarf Rund- oder Flachseile verwendet werden, und die
Zahl sowie der Auerschnitt dieser Seile wird entsprechend der Belastung, die die
Vorrichtung zu tragen hat, gewählt.
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Eine Ausführungsform des Schüttelsiebes gemäß der Erfindung ist beispielsweise
auf der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigen Abb. i einen senkrechten Längsschnitt
durch das Sieb, Abb. 2 einen Grundriß desselben, Abb.3 einen entsprechenden Querschnitt.
Abb. d. stellt in größerem Maßstabe eine Einzelheit der Abb. 3 dar.
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Abb.5 und 6 zeigen in größerem iIaßstabe in Seitenansicht und Grundriß
ein Eleinent der Rundseilaufhängung der Schüttelvorrichtung.
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Abb.7 und 8 sind den Abb. 5 und 6 ähnliche Ansichten, die aber ein
Element einer hlachseilaufhängung zeigen.
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Abb.9 und 1o zeigen in größerem Maßstabe, in Vorderansicht und Grundriß,
Ansichten eines Aufhängungselementes eines Schüttelsiebes, und Abb. i i stellt einen
senkrechten Schnitt durch ein einstellbares Taumelrad dar.
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Es ist auf den Zeichnungen als Beispiel ein Schüttelsieb mit zwei
übereinandergelagerten schwingenden Sieben gewählt worden, die das Gut in drei Sorten
zu klassieren gestatten. Das obere, mit i bezeichnete Sieb, besteht beispielsweise
aus einem breitmäschigen 1letalltuch, dessen Längsränder z freiliegen und etwas
nach oben abgebogen sind und dessen Querränder an jedem seiner Enden zwischen zwei
durch Bolzen aneinander befestigte Leisten 3 eingeklemmt sind. Dieses Sieb i ist
an seinen vier Ecken durch Seile 4 aufgehängt, die zwischen an den Leisten 3 befestigten
Bügeln 5 und an den Querleisten 7 des Rahmens 8 des Schüttelsiebes befestigten Bügeln
6 mittels Gewindestangen 9 und Muttern io gespannt sind. Werden diese Muttern eingeschraubt,
so spannen sich die Seile .4 und infolgedessen auch das Sieb i an, so daß das gesamte
Gebilde wie die Saite einer I-a@fe.@ zu sch@cingen_ imstande ist. Wie .in Abb. 9
und io veranschaulicht, bildet jedes Aufhängungsseil eine geschlossene Schleife,
die über zwei in den Bügeln 5 und 6 angeordnete Rillenscheiben i i und 12 gezogen
ist, so daß die Seile keinem Verschleiß an den Befestigungspunkten ausgesetzt werden.
Statt Seile könnten gegebenenfalls Stahlbänder oder ähnliche gespannte, biegsame
Aufhängungsmittel verwendet werden.
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Das untere Sieb 13 des Schüttelsiebes ist dein oberen i ähnlich, nur
mit dem Unterschiede, daß seine Maschen enger sind. Ebenso wie das Sieb i weist
es aufwärts gebogene Längsränder 1.1. auf sowie Endleisten 15, die die Querränder
einklemmen und mit Bügeln 16 versehen sind, und es ist im Rahinen 8 des Schüttelsiebes
durch den Seilen ähnliche Seile 17 aufgehängt, die zwischen diesen Bügeln 16 und
Bügeln 18 gespannt sind, welche mit an den Rahmen 8 durch Einstellungsmuttern 2o
befestigten Schraubenstangen i9 versehen sind.
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Zwei übereinanderliegende Bügel 21 und 22 sind unter dem Siebe i und
dem Siebe 13 in der Auerrichtung angeordnet und verbinden dieselben mit der -Schüttelvorrichtung,
welche mit einem Taumelrad 23 und zwei auf eine über den Sieben angeordnete und
an ihren Enden in Lagern 26 ruhende Welle gekeilten Schwungrädern 24. versehen ist.
Diese Schüttelvorrichtung ist am Rahmen des Schüttelsiebes durch Seile 27 aufgehängt,
die beiderseits desselben zwischen den Querleisten 7 entlang den Längsseiten 8 und
parallel zu den Sieben i und 13 gespannt sind. Bei der in den Abb. i bis 6 dargestellten
Ausführungsform sind es Rundseile, welche als längliche Schleifen Bolzen 28 in Bügeln
29 umfassen, deren Stäbe 3o mit einem Gewinde versehen und an die Querleisten 7
durch Muttern 31 befestigt sind, -mittels derer die Spannung der Seile geregelt
wird. Es können aber, wie die Abb. 7 und 8 zeigen, diese Rundseile 27 durch breite
Flachseile 27a ersetzt werden, die in Bügel 29a eingenietet sind, wobei dann zwei
Flachseile zur Aufhängung der Schüttelvorrichtung genügen. In manchen Fällen können
elastische Blattstreifen oder zweckmäßig gespannte Bänder oder Drähte aus Stahl
annähernd dieselbe Aufgabe wie die Seile erfüllen, obgleich letztere, infolge ihrer
hohen Biegsamkeit unter Spannung, vorzuziehen sind.
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Die Lager 26 der Schüttelvorrichtung ruhen auf den Seilen 27, an welche
sie abhebbar durch Bügel 32, Gegdnplatten 33 und Muttern 34. befestigt sind, welch
letztere losgeschraubt werden können, um die Lager entlang den Seilen gleiten zu
lassen, wenn gewünscht wird, die Lage der Schüttelvorrichtung und der Bügel 21,
22 gegenüber den Sieben i und 13 zu ändern, um an denselben, falls zweckmäßig, an
einer anderen Stelle ihrer Länge anzugreifen. Jede Gegenplatte 33 weist unten einen
Vorsprung 35 auf, an welchen einer der Seitenschenkel eines jeden der Bügel 2i,
22 durch einen gemeinsamen Bolzen 36 (Abb. 4) befestigt ist.
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Im Betriebe nimmt das Schüttelsieb die in der Abb. i dargestellte
geneigte Lage ein. Seine Neigung kann geändert werden, und zwar durch die zwei Leisten
37 und die Bolzen 38, durch welche sich der Rahmen 8 auf. das Untergeste1139 abstützt,
wobei ein
Gelenk 4o diese Neigungsänderung gestattet. Ein über eine
Antriebsscheibe 42 geleiteter Riemen 4.1 treibt das Taumelrad 23 und die Welle 25
der Schüttelvorrichtung an. Bevor diese Vorrichtung in Gang gesetzt worden ist,
kann die Unausgeglichenheit der Massen des Taumelrades 23 gesteigert oder vermin-,
dert werden, um in dem zu siebenden Gute entsprechend Schwingungen hervorzurufen.
Ist das Taurnelr ad nach der Abb. i i gebaut, so wird dieses Einstellen der Massen
dadurch erzielt, daß in die exzentrische Aussparung .43 des Rades eine gewisse Anzahl
von Gewichten 44 eingeführt wird, die durch- eine Feder d5 und einen Pfropfen.46
am Ort gehalten werden.
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Die durch das Taumelrad 23 und die Schwungräder 24., deren Massen
ebenfalls unausgeglichen sein können, erzeugten Schwingungen bewirken in der Schüttelvorrichtung
und den Aufhängungsseilen 27 eine sehr schnelle Schwingungsbewegung, welche die
Bügel 21, 22 auf die Siebe i und 13 übertragen. Durch die Aufhängungsseile d. und
17 schütteln sich dieselben im Gleichtakt mit den Seilen 27, und alle Punkte ihrer
Oberfläche nehmen annähernd gleichmäßig an den Schwingungen teil, selbst diejenigen,
welche vom mittleren, durch die Bügel angegriffenen Teile am meisten entfernt sind.
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Ein am oberen Ende des Schüttelsiebes angeordneter Speisetrichter
47 schüttelt auf das obere Sieb i das zu siebende Gut, dessen Zufuhr durch die besondere,
nach innen gerichtete Gestaltung des vorderen Randes 48 des Trichters geregelt wird
und durch ein vor diesem Rande angeordnetes bewegliches Schütz 49 beschleunigt oder
verlangsamt werden kann. Das feinkörnige Gut durchfällt die beiden Siebe i und 13
und fällt in den Empfangstrichter 5o, die Stücke mittlerer Größe, die den Rückstand
des Siebes 13 bilden, fallen in den Trichter 51, und ein dritter Trichter-52 nimmt
die großen, vom Siebe i gesammelten Stücke auf. Da die Siebe keine toten, d. h.
nicht schwingende Zonen, aufweisen, so nimmt ihre ganze Oberfläche auf wirkungsvolle
Weise am Sieben teil, so daß die auf die Flächeneinheit bezogene Leistung des gemäß
der Erfindung aufgehängten Siebes bedeutend höher als diejenige der bis jetzt vorgeschlagenen
Siebe ist. wobei die geringere Weite der von dieser Aufhängung gewährleisteten .Schwingungen
zur Folge hat, daß die Stücke Kohle oder anderen brüchigen Gutes unverkreinert bleiben
und der Verlaufswert der Erzeugnisse durch das Sieben nicht vermindert wird.