DE127446C

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Publication number: DE127446C
Application number: DENDAT127446D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE

Siebreinigungsvorrichtungen, bei welchen Gewichte unter dem Einflufs des Sichters hin und her pendeln und dadurch ein abwechselndes Straffspannen und Nachlassen der Bespannung hervorrufen, sind bekannt (vergl. die schweizerische Patentschrift 9414). Bei diesen Vorrichtungen treten aber die besagten Wirkungen dadurch ein, dafs Gewichtsklötze an der Gaze befestigt oder wenigstens mit der letzteren durch Bänder oder dergl. mittelbar in einer Weise verbunden sind, wie dies z. B. aus Fig. 7 der genannten schweizerischen Patentschrift hervorgeht. Wenn man nun davon absieht, dafs im ersteren Falle die Bespannung durch diese Gewichtsklötzchen belastet und daher einem schnelleren Verbrauch ausgesetzt ist, so kann die beabsichtigte Wirkung, zumal man mit den Gewichtsmassen, um die Gaze nicht zum Reifsen zu bringen, in sehr beschränkten Grenzen bleiben mufs, bei näherer Verfolgung des Vorganges nicht in dem Mafse eintreten, wie es eigentlich wünschenswerth wäre, und zwar ist zu berücksichtigen, dafs im Betriebe die Seidengaze auch von dem Sichtegut belastet und dieses gleichfalls dem Trägheitsgesetze unterworfen ist. Die einzelnen Sichteguttheilchen machen zwar auf der Siebfläche Vorschubbewegungen, das Sichtegut, als gröfsere vereinigte Masse gedacht, drückt jedoch auf ein lose gespanntes Siebtuch derart, dafs es mit dem letzteren gemeinschaftlich annähernd dieselben Bewegungen und in der gleichen Richtung machen wird, wie die darunter befestigten Gewichtsklötzchen, so dafs die Wirkung der letzteren, wenn auch nicht ganz aufgehoben, so doch wesentlich schwächer sein wird, als wenn z. B. auf dem in Bewegung befindlichen Sichter kein Sichtegut lagern würde.

Nach vorliegender Erfindung wird nun eine bessere Wirkung dadurch angestrebt, dafs die Gaze mit den Gewichten überhaupt nicht, sondern blos mit Prellwänden oder vorstehenden Laschen in Verbindung gebracht ist, während die Gewichte unterhalb der Gaze auf Gleitstangen lose gelagert sind, so dafs sie während der Sichterbewegung infolge der Ungleichheit der Massenwirkungen gegen die Prellwände anschlagen. Wohl ist andererseits die Benutzung von Gleitklötzen (Klopflatten) zu Abklopfzwecken an sich als bekannt anzusehen (vergl. z.B. die deutsche Patentschrift 92425); jene Klopf latten wirken aber nicht unmittelbar auf die Gaze ein.

Wenn man also vergleichsweise die an der Gaze befestigten Prellwände oder Laschen als Gewichte nach Art der durch die schweizerische Patentschrift 9414 bekannt gewordenen Vorrichtungen ansieht, so kommt hier durch die auf Gleitstangen beweglichen Gewichte noch eine zweite Stofswirkung hinzu. Dieser Stofs ist ein nachhaltiger und auf die Verzerrung der Gaze gerichteter, ohne dafs die Gaze von den Gewichten belastet wird.

Die beiliegende Zeichnung zeigt die Anordnung durch

Fig. ι im Querschnitt,

Fig. 2 im Längsschnitt,

Fig. 3 in der Oberansicht.

Fig. 4 ist die Schnittfigur ι in gröfserem Mafsstabe,

Fig. 5 ein hierzu entsprechender Theil des Längsschnittes.

Fig. 6 ist schliefslich der Querschnitt einer unwesentlichen Abänderung.

α ist der Siebrahmen und b die Bespannung (Gaze), die an den Seiten des Rahmens lose aufgehängt oder sonstwie befestigt ist, und weiche durch Querleisten c gestützt wird, so dafs sie eine flache Muldenform erhält. An der Gaze sind nun zunächst dünne Leisten d aus Holz, Leder oder dergl. befestigt und an diesen wieder je ein Bandeisen bezw. eine Lasche e, die zu beiden Seiten nach abwärts gebogen ist, und durch welche die zur Tragung von Gewichtsklötzcheny bestimmte Gleitstange g geht. Ein Klötzchen / steckt, wie aus Fig. ι und 4 ersichtlich, unter Beibehaltung eines gewissen Zwischenraumes zwischen den umgebogenen Enden des Bandeisens e, welche Enden aus Gründen leichteren Einbaues, statt durchbohrt zu sein, mit einem Schlitz versehen sein können (Fig. 5), so dafs man sie bei einer neuen Bespannung mitsammt der Gaze von den Stangen g abheben kann.

Hauptsache ist, dafs die Klötzchen f dem Gewichte nach schwerer sind als die deren Bewegungsfreiheit begrenzenden Bandeisen e.

Die Klötzchen werden bei irgend einer dem Siebrahmen α ertheilten bekannten Verschiebbewegung (Hubbewegung, Parallelkurbelbewegung) vermöge ihrer Trägheit auf den Stangen g gleiten und bald auf der einen, bald auf der anderen Seite den abstehenden Theilen der Bandeisen am Ende ihres Hubes einen kräftigen Stofs versetzen.

Man kann, wie Fig. 6 zeigt, dem Gewichtsklötzchen f auch eine solche Gestaltung geben, dafs es mit einem gewissen Spielraum ein T-Eisen e¹ übergreift und so von beiden Seiten gegen das letztere anschlägt.

Claims

Patent-An Spruch:

Flachsieb mit Vorrichtung zum Abklopfen der Bespannung mittels Gleitklötze, gekennzeichnet dadurch, dafs an der frei hängenden Gaze nach unten vorstehende Laschen (e e^l) aus Blech, Bandeisen, Holz oder dergl. befestigt sind, gegen welche die auf Gleitstangen (g) lose gelagerten Gewichte während der Sichterbewegung anschlagen, so dafs die Gaze zur Siebfläche parallel gerichtete Stöfse empfängt, ohne mit den Gewichten unmittelbar verbunden zu sein.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.