DE62395C - Schaftmaschine für Hochfach - Google Patents
Schaftmaschine für HochfachInfo
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- D03C—SHEDDING MECHANISMS; PATTERN CARDS OR CHAINS; PUNCHING OF CARDS; DESIGNING PATTERNS
- D03C1/00—Dobbies
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 86: Weberei.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 27. Januar 1891 ab.
Die vorliegende Schaftmaschine für Bandwebstühle besteht im wesentlichen aus:
a) einer der Schäftezahl des Stuhles entsprechenden Anzahl mit Doppelhaken und
Arretirnasen versehenen Platinen, an welchen vermittelst über Rollen laufender Schnüre die
Schäfte befestigt sind und welche, falls die entsprechenden Schäfte gehoben werden sollen,
durch ein horizontal hin- und herbewegtes, auf ihre Haken wirkendes Platinenmesser bethätigt
werden;
b) einer gleichen Anzahl mit Anschlagstiften versehener einarmiger Hebel, gegen welche
an einem schwingenden Steg angebrachte Federn wirken und welche dazu bestimmt sind, die Platinen in ihrer äufsersten Stellung
zu halten, so dafs die Schäfte in ihrer gehobenen Stellung ruhig stehen bleiben, indem
die Nasen der Platinen vor die Anschlagstifte der entsprechenden Hebel fassen und so die
Platinen, die den gehobenen Schäften entsprechen, vom Gewicht letzterer nicht zurückgezogen
werden können;
c) einem zweiten Platinenmesser, das sich in entgegengesetzter Richtung zum ersten hin-
und herbewegt, und an welches sich die Haken der Platinen bei ihrer Rückwärtsbewegung
anhängen, so dafs ein zu rasches Herunterschnellen der Schäfte ausgeschlossen ist, indem dieses zweite Platinenmesser die
Geschwindigkeit der Rückwärtsbewegung der Platinen mäfsigt. und
d) einem Jacquard-Karten tragenden und
auf- und abwärtsschwingenden Kartenprisma, das auf in einem Nadelbrett geführte verticale
Nadeln bezw. Stifte wirkt, welch letztere die den Schäften, welche nicht gehoben werden
sollen, entsprechenden Platinen heben und dadurch gestatten, dafs diese Platinen unter dem
Einflufs des Gewichtes der betreffenden Schäfte in ihrer Normalstellung gehalten und so der
Wirkung der Platinenmesser entzogen werden.
Infolge des ruhigen Stehenbleibens der Schäfte in ihrer gehobenen Stellung werden
die Kettfäden nicht so abgeschwächt, wie bei den jetzigen Schaftmaschinen für Bandwebstühle,
wo die ■ gehobenen Schäfte eine fortwährende Auf- und Abwärtsbewegung haben.
Die Uebertragung der Bewegung auf das die Platinen bethätigende und folglich die Schäfte
hebende Platinenmesser ist übrigens bei der neuen Schaftmaschine derart, dafs die Geschwindigkeit
dieses Messers viel gröfser ist im Anfang der Aufwärtsbewegung der Schäfte, als gegen Ende dieser Bewegung, so dafs die
Geschwindigkeit der Aufwärtsbewegung der Schäfte abnimmt, während die Spannung der
Kettfäden gröfser wird; es wird hierdurch auch eine Schonung der Kettfäden erzielt und folglich
die Zahl der Fadenbrüche vermindert.
Auch ist bei der neuen Schaftmaschine die Stellung der Rollen, über welche die Schnüre,
die die Schäfte mit den Platinen verbinden, laufen, so geregelt, dafs das auf die Platinen
wirkende Gewicht der Schäfte stets das Bestreben hat, den Doppelhaken der Platinen
zu heben, so dafs die von der Kartenkette bethätigten Stifte bezw. Nadeln eine kleinere
Kraft auf die Platinen auszuüben haben-, um dieselben zu heben, und hierdurch dieJacquard-Karten
mehr geschont werden.
.Infolge der Einfachheit der Construction der
neuen Schaftmaschine und der Herstellung sämmtlicher Bestandteile aus Metall kann
ferner mit dieser Maschine schnell gearbeitet werden.
Aufserdem kann die neue Schaftmaschine ebenso gut an der einen Seite des Webstuhles
wie an der anderen angebracht werden, indem man hierbei einfach einige Antriebsmechanismen
zu verstellen braucht, was bei der leicht demontirbaren Construction der neuen Schaftmaschine
rasch vor sich gehen kann.
Was die ungleiche Hebung, welche für die hinter einander geschalteten Schäfte eines Bandwebstuhles
nöthig ist, betrifft, so wird diese bei der neuen Schaftmaschine dadurch erzielt,
dafs die Uebertragung der Bewegung auf die Platinenmesser nach Belieben derart geregelt
werden kann, dafs beide Enden derselben ungleich grofse Bewegungen machen und so die
Schäfte jeweils die gewünschten veränderlichen Bewegungen erhalten.
Die Construction und die Wirkungsweise dieser neuen Schaftmaschine ergeben sich näher
aus beiliegender Zeichnung, in welcher die Fig. ι und 2 dieselbe in Seiten- und Oberansicht,
theilweise bei aufgezogenen Schäften, darstellen.
Fig. 3 ist ein Längsschnitt nach der Linie X-X der Fig. 2.
Fig. 4 zeigt im Längsschnitt den Mechanismus in veränderter Stellung.
Fig. 5 zeigt die Kartenwalze in Vorderansicht und Fig. 6 stellt eine Platine in Seitenansicht dar.
Fig. 7 und 8 zeigen in Seitenansicht und in Vorderansicht einen mit der neuen Schaftmaschine
versehenen Bandwebstuhl.
Fig. 9 bis 17 sind schematische Figuren,
welche zur Erläuterung der von der Maschine angestrebten Arbeitsweise dienen.
Die Fig. 9 zeigt eine zwischen den sich in entgegengesetzter Richtung bewegenden Messern
L M angeordnete und mit Doppelhaken s und Nase sl versehene Platine S, die durch über
Rollen U U1 laufende Schnüre β mit einem Schaft α verbunden ist, der hier in seiner
untersten Stellung angenommen ist. Darunter ist' das Nadelbrett B angeordnet, dessen Stift
bezw. Nadel q, welche . der Platine S entspricht, bei Aufwärtsbewegung des Kartenprismas
O, falls der entsprechende Schaft nicht gehoben werden soll, die Platine S hebt und
so aufser dem Bereiche der Bewegung des Platinenmessers M bringt, welch letzteres dazu
bestimmt ist, die Platine nach aufsen im Sinne des Pfeiles χ zu bewegen. Unter der
Platine S1 ist ferner ein um r1 drehbarer
Hebel R angeordnet, welcher einen Seitenstift r trägt und auf welchen eine an einem
oscillirenden Stege Q befestigte Feder qB wirkt;
dieser Hebel R ist dazu bestimmt, die Platine S in ihrer ä'ufseren, d. h. dem aufgezogenen
Schaft entsprechenden Stellung festzuhalten. Der Steg T ist zur Führung der Platine bestimmt,
welche in der hierfür angebrachten Oeffnung des Steges T etwas spielen kann.
Die Fig. 10 zeigt, wie das Platinenmesser M die Platine S nach aufsen, d. h. im Sinne des
Pfeiles χ mitreifst, falls letztere nicht vom Stift q gehoben worden ist, und wie die Platine
in ihrer äufsersten Stellung durch den Stift r des Hebels R gehalten wird und folglich der
Schaft α während des Durchganges der Schützen gehoben bleibt.
In Fig. 11 hat das Messer M . bereits seine
Rückbewegung begonnen, während die Platine S immer noch vom Stift r in ihrer
äufseren Stellung gehalten wird. ■ Die Fig. 12 zeigt, wie der Stift q, falls , er
von der Kartenwalze O gehoben wird, die ■ ■ herausgezogene Platine S hebt, um ihre Nase sl
vom Stift r zu befreien, und in Fig. 13 ist die
Platine schon durch den Stift q derart gehoben , dafs die Nase sl gänzlich vom Stift r
des Hebels R befreit ist, um durch das Gewicht des Schaftes α in ihre Normalstellung
zurückgezogen zu werden.
Fig. 14 und 15 zeigen, wie sich der Obertheil
des Hakens s der Platine S bei der Rückbewegung letzterer in ihrer Normalstellung
an dem Messer L anhängt, so dafs die Geschwindigkeit der Abwärtsbewegung des Schaftes
α durch jene der Rückwärtsbewegung, des Messers L im Sinne des Pfeiles xl gemäfsigt
wird und folglich einem zu raschen Herunterschnellen, des Schaftes α vorgebeugt ist.
Fig. 16 zeigt die Platine in ihrer Normalstellung,
d. h. bei gänzlich gesenktem Schaft, wobei sich der Obertheil des Hakens s der
Platine S vom Messer L abgehängt hat.
Fig. 17 zeigt, wie das Messer M unter dem
Haken s der Platine hindurchgehen kann, ohne dieselbe mitzunehmen, falls sie in ihrer
Normalstellung durch den Stift q gehoben wird und folglich der entsprechende Schaft α
in seiner untersten Stellung bleibt.
Die beiden Seitenstücke A und A1 des Gestelles (Fig. ι bis 4) sind durch den Steg a
und das Nadelbrett B zusammengehalten. Das Gestell wird durch die beiden Schlitze a1 a2
an dem einen Kopfende des Bandwebstuhlgestelles horizontal befestigt, wie durch die
Fig. 7 und. 8 angegeben ist. Nahe beim hinteren, dem Stuhle zugekehrten Ende der
Maschine ist die Welle C in den beiden Lagern c c1 drehbar angeordnet. Auf die
beiden Endzapfen der1 Welle C sind je zwei Scheiben D E und D1 E1 aufgesteckt und jede
dieser Scheiben trägt einen der Arme de, dl el.
Die beiden Scheiben jeder Seite sind durch die zwei an einem Stück F oder F1 befestigten
Bolzen zusammengehalten und das Ganze
durch die Mutter c2 bezw. c3 an der Welle C
befestigt. Die Schlitze der Scheiben, durch welche die Bolzen hindurchgehen, gestatten
das Drehen derselben auf der Welle C und somit ihrer Arme de und d1 el. Das Stück F1
trägt einen Hebelarm G. auf welchem ein Ring g verstellbar befestigt ist, durch den der
Hebel G mit der wie gewöhnlich an der Hauptwelle G2 des Bandwebstuhles aus bewegten
Kurbelsfange G1, 'Fig. 7 und 8, verbunden ist. An den Armen d dl sind durch
die Zapfen f die Stangen H und H1 und an
den Armen e el die Stangen./71 angelenkt.
Die Zapfen/ können in den Schlitzen h der Arme verstellt werden. Die Arme dl e1 der
Scheiben D1E1 sind etwas länger als die
Arme d e der Scheiben D E. Auf die Stangen HH1 und IP sind an ihren anderen
Enden die zweitheiligen Kugellager JJ1 und KK1 geschoben; diese letzteren werden durch
die Muttern jj, jlp und k k, kx kx auf den
Stangen HH1 und //' festgehalten. In· den
Lagern JJ1 der Stangen H H] ruhen die Endr
kugeln des oberen Platinenmessers L, während in den Lagern KK1 der Stangen IP
das untere Platinenmesser M gehalten wird. Diese Platinenmesser werden in den horizontalen
Einschnitten / m des Gestelles geführt.
Durch das Oscilliren der Welle C werden folglich die Platinenmesser vor- und rückwärts
in den Einschnitten Im bewegt, und zwar im entgegengesetzten Sinne; die Stifte /' m1 verhindern
ein seitliches Abweichen der Platinenmesser. Die Bewegungen der Welle C werden
ferner durch das Stück n, die regulirbare Gelenkstange ο und den Hebel ρ auf die Welle N
übertragen. Auf dieser sind an beiden Enden die Hebel n1, welche die vierkantige Kartenwalze
bezw. das Kartenprisma O tragen, befestigt. Ueber dieser Walze ist . das doppelte
Nadelbrett B am Gestell angebracht, und in dieses Nadelbrett sind die Nadeln bezw. Stifte q
symmetrisch eingesetzt. Jede Nadel q trägt einen Kopf, welcher in einer entsprechenden
Vertiefung des Nadelbrettes liegt und das Herausfallen der Nadeln verhindert. Das
Kartenprisma O ist auf jeder seiner vier Flächen wie gewöhnlich mit den Nadeln entsprechenden
Vertiefungen versehen. Am Kopfende der Kartenwalze O sind die beiden Metallscheiben
O1O2 befestigt, zwischen welchen vier den vier
Kanten des Prismas O entsprechende Stifte o3
angebracht sind; zwischen die Scheiben O1O2
fassen die an der Gestellwand A angelenkten Hebel P und P1, von welchen der eine P mit
einem Haken ρλ versehen ist; eine an beiden
Hebeln befestigte Feder p1 drückt dieselben
stets gegen die Stifte o3.
Bei der Abwärtsbewegung der Walze O stöfst jeweils einer der Stifte o3 gegen den
Haken ρ' des Hebels P, und wird folglich bei
der weiteren Abwärtsbewegung die Walze um eine Viertelrotation gedreht.
Die Gelenkstange 0 ist ferner noch durch eine zweite Stange ^0 mit einem Hebel q' verbunden;
dieser letztere ist an einem Quersteg Q befestigt, dessen Endzapfen drehbar in
den beiden in' horizont'aler Richtung· verstellbar am Gestell befestigten Lagern q2 ruhen.
Der Steg Q besteht aus zwei zusammengeschraubten Theilen, zwischen welchen eine der
Schäftezahl des Stuhles entsprechende Anzahl Federn q3 eingeklemmt sind. Jede dieser
Federn sitzt auf einem am oberen Theil des Steges Q befestigten Stift und kann nach
Lockern der beiden Stegtheile um diesen Stift gedreht werden. Das freie Ende jeder Feder #3
greift in den Einschnitt eines der Hebel R ein und der aufwärts gebogene schnabelförmige
Theil eines jeden dieser Hebel R trägt einen Stift r, während das andere Ende desselben
auf eine Welle r1 geschoben ist. Unmittelbar
hinter dieser Welle ist ein Steg r2 angeordnet, in dessen Einschnitte die hinteren Enden der
Hebel R hineinfassen, um dadurch ein seitliches
Verschieben der Hebel. jR auf der
Welle r1 zu verhüten. Die beiden Enden der Welle r1 sowie, des Steges r2 ruhen ebenfalls
in den Lagern q2. Infolge dieser Anordnung werden die Schwingungen des Hebels G ebenfalls
auf den Steg Q übertragen und durch die Federn q3 den Hebeln R übermittelt, womit
bezweckt wird, dafs das Aushängen der Platinen S von den Stiften r leichter stattfinden
kann, falls durch Heben der herausgezogenen Platinen S die Schäfte' in ihre unterste Stellung
zurückgehen sollen, und dafs die Platinen S dem Messer M etwas ausweichen, falls sie
herausgezogen sind und nicht gleich wieder in ihre Normalstellung zurückgebracht werden
sollen.
Die Platinen S sind an ihrem vorderen Ende mit einem Doppelhaken s versehen, und
an ihrer unteren Seite, nahezu bei ihrer Mitte, tragen dieselben ebenfalls einen Haken s1.
Eine Bohrung s2 am hinteren Ende der Platinen gestattet das Anhängen der Schaftschnüre.
Diese Platinen 5 liegen mit ihrer unteren Fläche bezw. Kante auf dem Nadelbrett
B und auf einem U-förmigen, vor- und rückwärts verstellbar am Gestell befestigten
Quersteg T, dessen vordere Seite mit symmetrisch
. angeordneten, den Platinen 5 entsprechenden Einschnitten versehen ist. Hinter dem Nadelbrett B ist ebenfalls ein mit Einschnitten
versehener Quersteg B1 angeordnet, durch welchen die Platinen hindurchgehen;
somit wird ein seitliches Verschieben der Platine unmöglich gemacht. Bei der Normalstellung
der Platinen S liegen die Nasen s1 derselben gegen den Steg T an, so dafs dieser
die Rückwärtsbewegung der Platinen und folg-
lieh die Abwärtsbewegung der Schä'fte begrenzt.
Die Schaftschnüre werden über die drehbar am hinteren Ende der Schaftmaschine angeordneten Rollen U geführt. Diese Rollen
U drehen sich auf einer gemeinsamen Welle u, deren Endzapfen in zwei verticale
Schlitze u1 des Gestelles hineingreifen und
welche in zwei durch Muttern regulirbaren Bolzen w2 ruhen.
Die neue Schaftmaschine functionirt in folgender Weise:
Die Rotation der Hauptwelle G2 des Bandwebstuhles wird, wie gewöhnlich, vermittelst
einer Kurbel G3 und einer Kurbelstange G1 in eine schwingende Bewegung verwandelt und
auf den Hebel G und die Welle C übertragen.
Bei der Aufwärtsbewegung des Hebels G wird das untere Platinenmesser M durch die
Stangen / und P im Sinne des Pfeiles x, Fig. ι und g, vorwärts geschoben, während
das obere Platinenmesser L durch die Stangen H und H1 im entgegengesetzten Sinne
zurückgezogen wird. Die von den Stiften q nicht gehobenen Platinen sowie die damit verbundenen
Schäfte α werden durch-den unteren Theil ihres Doppelhakens 5 vom Messer M
bei seiner Bewegung mitgezogen; während dieser Zeit werden die von der Welle C aus
bewegten Federn q3 und folglich die Hebel R
ebenfalls gehoben, wie durch den Pfeil x° der Fig. 9 angegeben ist, so dafs bei Fortsetzung
der Bewegung die Stifte r gegen die untere Fläche der Platinen S gedrückt werden
und so auch hinter die Hakens1 fassen, wie
in Fig. 10 angegeben ist. Während dieser ersten Messerbewegung wird die Kartenwalze O
abwärts gezogen und infolge des Anstofsens eines der Stifte o8 am Haken ρ J des Hebels P
um eine Viertelrotation gedreht, so dafs alsdann die nächstfolgende Karte die obere Fläche
des Prismas O bildet.
Beginnen nun die Platinenmesser die Bewegung im entgegengesetzten Sinne, so bleiben
die vorher im Sinne des Pfeiles x, Fig. 9 und 10, herausgezogenen Platinen an den
Stiften r der Hebel R hängen (Fig. 11), es wird die Kartenwalze O wieder gehoben und der
Steg Q ebenfalls im anderen, d. h. den Pfeilen x° entgegengesetzten Sinne gedreht; das Gewicht
der Schäfte hält aber hierbei die Stifte r, Hebel R und Federn qs, die den vorher herausgezogenen
Platinen entsprechen, zurück, indem die Federn qs durch die Bewegung des
Steges Q etwas gespannt werden. Die betreffenden Schäfte a. bleiben also, während der
ganzen Rückwärtsbewegung des Messers M aufgezogen, und somit haben die Schützen genügend
Zeit, ihren Lauf zu vollenden.
Wenn nun die Messer am Ende ihres Hubes angelangt sind (Fig. 4 und 12), so hat die Kartenwalze
O auch ihren höchsten. Stand erreicht und folglich die auf der Musterkarte vorgesehenen
Stifte q gehoben; dadurch werden die betreffenden Platinen ebenfalls gehoben, deren Haken aus
dem Bereich der Stifte r gebracht und die den vorher gehobenen Schäften entsprechenden
Platinen S durch den oberen Theil ihres Doppelhakens an das Messer L angehängt,
wie in Fig. 13 zu ersehen ist. Das Verlassen der Stifte r von den Nasen s1 der von ihnen
vorher festgehaltenen Platinen S wird hierbei. durch die Spannung der Federn qs beschleunigt,
und die freigewordenen Platinen werden, sowie die damit verbundenen Schäfte a, durch das
Gewicht letzterer in ihre Normalstellung zurückgebracht (Fig. 14, 15 und 16).
- Die Geschwindigkeit dieser Rückbewegung der vorher herausgezogenen Platinen S in ihre
Normalstellung wird durch die Bewegung des Messers L, das sich in demselben Sinne bewegt,
gehemmt (Fig. 14 und 15), so dafs die Schäfte α nicht zu schnell herunterfallen können.
Bei der nächsten Vorwärtsbewegung des Messers M im Sinne des Pfeiles χ werden die
in ihre Normalstellung zurückgebrachten und vom Messer L abgehängten Platinen S, Fig. 16,
wieder vom Messer M mitgenommen, insofern sie nicht, wie in Fig. 17 angegeben ist, von
den Stiften q wieder gehoben werden. In diesem letzteren Falle wird der untere Theil
des Doppelhakens s aufser dem Bereich des Messers M gehoben, und folglich gleitet letzteres
unter demselben weg (Fig. 17).
Die Verstellbarkeit sämmtlicher Theile dieser Maschine gestattet die Anwendung derselben
an jedem' Bandwebstuhl; auch kann dieselbe mit geringer Mühe für jede der mit den Schaftmaschinen
möglichen Arbeiten angepafst werden.
Die auf beiliegender Zeichnung dargestellte Maschine ist am rechten Kopfende des Bandwebstuhles
(Fig. 7 und 8) angebracht, sie kann aber auch am linken Kopfende desselben angebracht
werden, indem man einfach die Welle C umwendet und die anderen Organe
danach regulirt.
Auch kann die Stellung der Messer L M, der, Stege Q T und der Hebel jR, sowie jene
der Zapfen f derart regulirt werden, dafs die hinteren Schäfte des Stuhles 'mehr aufgezogen
werden als die vorderen, wie in Fig. 7 und 8 ersichtlich ist. Auch kann durch Verstellen
der Arme de, d} ex erreicht werden, dafs die
Schäfte a mit ungleichmäfsiger Geschwindigkeit aufgezogen werden, was nicht von geringem
Vortheil ist, indem zur Schonung der Kettfäden es wünschenswerth ist, dafs die
Schäfte am Anfang ihrer Aufwärtsbewegung schneller bewegt werden als gegen Ende derselben,
wo die Spannung der Kettfäden gröfser wird und folglich Fadenbrüche leichter eintreten
können.
Durch Verstellen der Rollen ZZ, d. h. durch Heben oder Senken dieser Rollen, kann deren
Stellung derart regulirt werden, dafs, wie in Fig. 9 angegeben ist, das Gewicht der Schäfte a
das Bestreben hat, die Platinen etwas um ihre Lagerung im Stege T zu drehen und
folglich den Doppelhaken s der Platinen S etwas im Sinne des Pfeiles y° zu heben, damit
die Platinen S weniger schwer auf den Stiften q ruhen und folglich die Jacquard-'
Karten eine geringere Kraft auf letztere auszuüben haben, wodurch die Jacquard-Karten
geschont und folglich nicht so rasch verdorben werden.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Eine Schaftmaschine für Hochfach, bei welcher ein Stehenbleiben der ausgehobenen Schäfte während des Durchganges der Schützen dadurch erreicht wird, dafs die zur Bewegung benutzten Platinen (S) durch eine Sperrvorrichtung (r s'1) während eines Theiles des Rückganges des Messers (M) in der ausgeschobenen Stellung festgehalten werden, das Zurückschnellen der Schäfte nach Lösung der Sperrung aber dadurch vermieden wird, dafs der Rückgang ihrer Platinen durch ein zwangläufig bewegtes, stützendes Gegenmesser (L) geregelt ist.Hierzu 4 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE62395C true DE62395C (de) |
Family
ID=336384
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT62395D Expired - Lifetime DE62395C (de) | Schaftmaschine für Hochfach |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE62395C (de) |
-
0
- DE DENDAT62395D patent/DE62395C/de not_active Expired - Lifetime
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