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Webstuhl zum Herstellen mehrerer Gewebe Die Erfindung betrifft eine
Verbesserung und Weiterausbildung des den Gegenstand' des Patents 688 204 bildenden
Hauswebstuhles zum Herstellen mehrerer Gewebe in senkrechten, hintereinanderliegenden
Ebenen. Nach jenem Patent werden die Warenbäume bzw. deren Vorgelegeräder von dem
für sämtliche beiderseits frei zugänglichen Ketten- und Gewebebahnen gemeinsamen,
senkrecht auf und ab bewegten und mit seitlichen Führungsleisten versehenen Blattrahmen
in gleichem Drehsinn weitergeschaltet sowie sämtliche Webschützen durch ein gemeinsam
ausgelöstes Schlagwerk bewegt: Die Fachbildung erfolgt durch waagerechtes Verschieben
mehrerer, jeweils für alle Ketten gemeinsamer Geschirrahmen. Zweck der Zusatzerfindung
ist, den Webstuhl nach dem Patent 688:204 so zu verbessern, daB die zum Betrieb
des Webstuhles notwendige Antriebskraft (Menschenkraft) durch Anordnung mehrerer
bei jedem Arbeitsspiel mittels des fallenden Blattrahmens immer wieder neu zu spannender
Ausgleichmittel (Federn) auf ein Mindestmaß herabgesetzt wird und mit Leichtigkeit
gleich drei Gewebe nebeneinander auf einem Handwebstuhl hergestellt werden können.
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Es sind bereits Webstühle mit auf und ab schwingender Lade bekannt,
die bei ihren Schwingbewegungen die Schützenschlagbolzen betätigt. Der Warenabzug
und die Schaftbewegungen werden unabhängig hiervon bewirkt.
Ferner
hat man auch schon Bandwebstühle mit senkrechten Webketten vorgeschlagen, bei denen
die auf- und abwärts schwingende Lade an Zugfedern hängt, wobei die Schaftbewegungen
und der Warenabzug. jedoch ebenfalls einen besonderen Antriebbenötigen.
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Auch die Lagerung einer oder mehrerer Vorgelege- bzw. Zwischenwellen
auf einem besonderen Boch eines Webstuhles ist bereits bekanntgeworden.
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Zum Auslösen der Bewegungen einzelner Webstuhlteile sind bei bekannten
Webstühlen mit waagerechten oder senkrechten Webketten besonders angetriebene Nocken-
bzw. Vorgelegewellen zur Anwendung gelangt.
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Die Erfindung besteht darin, daß der Antrieb der Schalt- und Steuermittel
für den Warenabzug sowie für die Schaftbewegungen und. für den Schützenschlag von
den Auf-und Abwärtsbewegungen eines für die sämtlichen von beiden Seiten frei zugänglichen
Kettenfäden vorgesehenen Blattrahmens abgeleitet ist, wobei die Kraft der am. Blattrahmen
angreifenden Ausgleichmittel etwa der Summe der zum Anheben des Blattrahmens, zum
Spannen der Schlagplattenzugfedern, zum Aufwickeln der fertigen Ware sowie der zum
Überwinden sonstiger Reibungswiderstände notwendigen Kräfte entspricht.
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Zum Bewegen der Schalt- und Steuermittel dient weiterhin erfindungsgemäß
ein gesondert vom Webstuhl in einem Sattelbock angeordneter Tretkurbelantrieb, der
mit der Hauptwelle des Webstuhles in Triebverbindung steht.
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An den als Abschluß der an dem beweglichen Blattrahmen vorgesehenen
Schützenkästen dienenden Schlagplatten greift zweckmäßig ein knick- oder Winkelhebelgestänge
an, das diese Schlagplatten beim Aufwärtsbewegen des Blattrahmens entgegen der Wirkung
von Zugfedern hinter entsprechend angeordnete federnde Sperrnasen drückt.
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Die Schlagplatten eines jeden Schützenkastens «-eisen nach der Erfindung
einen federnden, hinter einen hochgezogenen Bügel j des Webschützens greifenden
Fanghebel auf, der mit einer schrägen Gleitfläche in einer am Schützenkasten befestigten
Schiene geführt ist.
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Eine gemeinsame waagerecht oder senkrecht angeordnete Vorgelegewelle,
die im gleichen Rhythmus mit den Blattrahmenbewegungen absatzweise gedreht wird,
trägt die Nocken für das Weiterschalten der Warenbäume bzw. Mitnehmerwalzen sowie
die Nocken für das wechselweise Zurückziehen der Schlagplattensperrnasen und für
die Bewegung der Schäfte. Gegenüber den bekannten Webstuhlkonstruktionen erbringt
die beschriebene Anwendung eines auf und ab schwingenden, an Aus-
derartigen Anordnung aufweisen, ciao die durch diese Webeblätter hindurchgeführten
Kettenbahnen von beiden Seiten frei zugänglich sind, und außerdem ist es möglich,
die Bewegungen sämtlicher wesentlicher Einzelteile des Webstuhles von den Auf- und
Abwärtsbewegungen des Blattrahmens abzuleiten. Dieser letzte Vorteil wird dadurch
erreicht, daß die an den Blattrahmen angreifenden Ausgleichmittel die auftretenden
Kräfte, Reibungswiderstände usw. nahezu aufheben, so daß erforderlichenfalls Menschenkraft
genügt, tun auf dem Webstuhl zu gleicher Zeit drei und mehr Gewebe herzustellen.
Für den Antrieb durch Menschenkraft ist die Verwendung eines gesondert von dem Webstuhl
angeordneten Sattelbockes mit Tretkurbelantrieb wesentlich; denn es wird hierdurch
weder die Wartung der Maschine noch die Überwachung des Webvorganges behindert.
Außerdem wird der höchste zu erreichende Wirkungsgrad gewährleistet.
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Die nach den Gesichtspunkten des durch die Mittel zum Ausbalancieren
des Blattrahmens gegebenen Kräfteausgleiches konstruierten Knick- oder Winkelhebelgestänge
für das Betätigen der Schützenanschlagplatten stellen ebenso wie die Steuer- und
Übertragungsmittel für die übrigen Webstuhleinzelteile eine einfache und zweckmäßige
Lösung dar, durch die die Herstellung und die Benutzung des Webstuhles wesentlich
vereinfacht wird.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
wiedergegeben, und zwar zeigt Abb. i die Seitenansicht eines zum Herstellen von
drei Geweben dienenden Webstuhles schematisch, Abb. z die Vorderansicht zu Abb.
i, Abb.3 eine schaubildliche Ansicht der wesentlichsten Schalt- und Steuermittel
für die Fachbildung, den « arenabzug usw., Abb. d die schaubildliche Ansicht eines
Schützenkastens mit der Schlagplattenspannvorrichtung, Abb. j einen Längsschnitt
durch einen Schützenkasten, Abb. () die schaubildliche Ansicht eines Webschützens
und Abb. 7 die Auslösevorrichtung für die Schlagplattensperrnasen in Vorderansicht.
In den senkrechten Ständern i des Webstuhles ist ein für in drei senkrechten Ebenen
hintereinanderliegende
Kettenbahnen 2 gemeinsamer Blattrahmen 3 etwa mittels Rollen 4, o. dgl. so .geführt,
daß er in senkrechter Richtung auf und ab, schwingen kann. Die Kettenfäden 2 werden
von im unteren Teil des Webstuhles gelagerten Kettenbäumen 5 abgezogen, treten hierauf
durch in seitlichen Nutenführungen 6 verschiebbare gemeinsame Schäfte bzw. Geschirrrahmen
7 und 8 hindurch und gelangen hierauf in den Blattrahmen 3. In der Ebene der Kettenfäden
2 trägt der Blattrahmen 3 beispielsweise drei Webeblätter an sich bekannter Ausführung,
die gleichzeitig in bekannter Weise zum Führen der Webschützen 9 dienen. Die sich
hieran anschließende Gewebebahn ist dann im oberen Teil des Webstuhles über Mitnehmerwalzen
Io geführt und wird auf die sich unter der Wirkung der Federn i i gegen die Mitnehmerwalzen
legenden Warenbäume 12 aufgewickelt. Die Lager 13 für die Warenbäume 12 sind um
Zapfen 14 schwenkbar. Infolge dieser schwenkbaren Lagerung und infolge der Anordnung
der Federn i i legen sich die Warenbäume 12 stets gegen die Mitnehmerwalzen Io,
unabhängig davon, ob viel oder wenig Gewebe auf die Warenbäume 12 aufgewickelt ist.
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Der Antrieb sämtlicher Einzelteile des Webstuhles erfolgt von einer
Hauptwelle 15
aus. Da der Antrieb sämtlicher Schalt- und Steuermittel erfindungsgemäß
keinen größeren Kraftaufwand als bei den Hauswebstühlen mit einer Warenbahn benötigt,,
kann die Hauptwelle vorteilhaft mittels eines gesondert vom Webstuhle in einem Sattelbock
16 angeordeten Tretkurbelantriebes 17 über ein endloses Treibmittel 18, z. B. einen
Treibriemen, gedreht werden. Die Bewegung der Hautpwelle 15 wird auf zwei zweckmäßig
in der Nähe der Ständer i gelagerte Wellen I9 und 20 mittels Riemen, Ketten o. dgl.
21 und 22 übertragen. An je einem Ende der Wellen 19 und 20 sitzen Kurbelscheiben
23 und 24, die mit dem Blattrahmen 3; durch Schubstangen 25 gelenkig verbunden sind.
Der Blattrahmen 3 wird hierdurch an vier Punkten gleichmäßig durch den Schubkurbelantrieb
23, 24, 25 in den Ständern i auf und ab bewegt, wobei sein Hub dem Durchmesser der
Scheiben 23 und 24 entspricht.
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Die Welle 2o trägt einen Schaltfinger 26 (Abb. 3), der eine Vorgelegewelle
27 unter Vermittlung eines Sternrades 28 absatzweise dreht. Auf der Vorgelegewelle
27 sitzen Nocken 29, die mit einem zweiarmigen, am Bolzen 30 schwenkbar gelagerten
Hebel 31 zusammenarbeiten. Der Hebel 31 hat ein Langloch 32, in dem ein Stein 33
zum Befestigen eines Zugdrahtes o. dgl. 34 verschieb-und feststellbar geführt ist
(Abb, i). Mit dem anderen Ende ist der Zugdraht 34 an einem zweiten Stein 35 befestigt,
der in einem entsprechend ausgefalteten Langloch 36 eines einarmigen Hebels 37 verschoben
und festgeklemmt werden kann. Der im oberen Teil des Webstuhles angeordnete Hebel
37 ist um die Achse 38 schwenkbar und wird durch eine Feder 39 ständig in Richtung
des Anschlages 4o gezogen. Durch die Drehung der Nocken 29 wird in gewissen Zeitabständen
der Hebel 31 und unter Vermittlung des Zugdrahtes 34 auch der Hebel 37 entgegen
der Wirkung der Feder 39 geschwenkt, d. h. es wird auf den. Zugdraht 34 zeitweise
ein Zug in Richtung -des Pfeiles a (Abb. i) ausgeübt. Bei den Schwenkbewegungen
des Hebels 37 nimmt seine Schaltklinke 41 ein Klinkenrad 42 mit, das durch eine
Sperrklinke 43 gegen Rückdrehen gesichert ist. Die absatzweise Schaltung des Klinkenrades
42 wird auf ein mit ihm auf der gleichen Welle 38 sitzendes Kettenrad 44 übertragen.
Um dieses Kettenrad q.4 sowie um auf den Wellen 46 der Mitnehmerwalzen Io befestigte
weitere Kettenräder 47 ist eine Kette 45 herumgeführt, so daß sämtliche Kettenräder
47 und damit die Mitnehmerwalzen Io durch das Kettenrad 44 in dem gleichen Sinne
gedreht werden. Spannrollen 48 sichern den Eingriff der Kette 45 in die Kettenräder
47. Die Teile 29, 314 37, 42 usw. sind so zueinander eingestellt, daß ein ungehemmter
Warenabzug entsprechend dem Schußeinzug gewährleistet ist, der eine Änderung des
Warenabzuges durch Verschieben der Steine 33 und 35 in den Langlöchern 32 und 36
der Hebel 31 und 37 in bestimmten Grenzen ohne weiteres möglich ist.
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Auf der Vorgelegewelle 27 sind je nach der zu erzielenden Bindung
und den vornandenen Schäften 7 und 8 Teilscheiben ¢9 zum Befestigen von Nocken 5o
angeordnet. Je nach der Anzahl der vorhandenen Teilscheiben 49 sind auf einer Achse
5 1 zweiarmige Hebel 52 schwenkbar gelagert. Die Schwenkbewegungen der Hebel
5:2 hängen von der Größe der Nocken 5o ab. Die freien Enden der Hebel
52 stehen durch biegsame Zugmittel 53 mit den Schäften 7 und 8 in Verbindung.
Je nach der Lage der Nocken 5o auf der Vorgelegew -eile 27 werden die Hebel 52 in
gleichmäßigen Zeitabständen geschwenkt und, damit die Schäfte 7 und 8 unter Vermittlung
der Zugmittel 53 in den Führungen 6 entgegen der Wirkung von Zugfedern 54 (Abb.
i) zur Fachbildung verschoben.
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Das Einschießen der Webschützen geschieht für alle Kettenbahnen 2
gleichzeitig, und zwar mittels der in Abb. 4. wiedergegebenen Schützenschlagvorrichtung.
Am Blattrahmen
3 sind in Verlängerung der einzelnen Webeblätter
Schützenkästen 5.:5 befestigt, die im wesentlichen aus zwei senkrechten Wänden 56
bestehen. Den Abschluß des nach dem Webeblatt zu offenen Schützenkastens 55 bildet
eine Schlagplatte 57, die auf dem Schützenkastenboden 58 verschiebbar ist. Als Führung
dienen an ihr befestigte seitliche Stangen 59, die in an den Außenseiten der Wände
56 befestigten Augenlagern 6o geführt sind. Zugfedern 61 haben das Bestreben, die
Platte 57 ständig gegen die Vorderkanten der Wände 56 zu pressen. Am Schützenkastenboden
58 sind Arme 62 befestigt, die Drehlager 63 für ein Winkelhebelgestänge 64 bilden.
Mit dem Winkelhebelgestänge 64 jedes Schützenkastens 55 ist ein durch Scharniere
65 an Längsbalken 66 des Webstuhles angeschlossener Knickhebel 67 bei 68 gelenkig
verbunden (Abb. 2). Die freien Arme 69 des Winkelhebelgestänges 64 legen sich gegen
an der Schlagplatte 57 vorgesehene Rollen 7o an.
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Befindet sich der Blattrahmen 3 in seiner untersten Stellung, so sind
die Schützenkästen 55 geschlossen, und die Knickhebel 67 befinden sich etwa in senkrechter
Stellung (Abb. 2 und 4). Bewegt sich der Blattrahmen 3 nach oben, so müssen die
Knickhebel 67 ausweichen und schwenken durch ihre Scharnieraufhängung nach der Innenseite
des Webstuhles. Hierdurch werden auch die Winkelhebelgestänge 64, wie in Abb. 2
strichpunktiert wiedergegeben, ausgeschwenkt, wobei die Arme 69 die Rollen
70 und damit die Schlagplatten 57 der einzelnen Schützenkästen entgegen der
Wirkung der Federn 61 zurückdrücken, bis sie hinter durch den. Schützenkastenboden
58 hindurchragende federnde Sperrnasen 71 gelangen (Abb. 5). jede Sperrnase 71 befindet
sich an dem Ende eines zweiarmigen Hebels 72, der am Schützenkastenboden 58 auf
einem Zapfen 7 3 schwenkbar gelagert ist und unter der Wirkung einer Zugfeder 74
steht. Zum Abschießen der Webschützen g ist lediglich der Doppelhebel 72 zu verschwenken,
so daß die Sperrnase 71 die Schlagplatte 57 freigibt, die unter der Wirkung der
Federn 61 den Webschützen 9 in den gegenüberliegenden Schützenkasten schleudert.
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Zum Verschwenken der Doppelhebel 72 ist an beiden Seiten des Webstuhles
eine Steuervorrichtung gemäß Abb. 7 vorgesehen. Diese besteht bei dem gezeichneten
Ausführungsbeispiel entsprechend den vorhandenen Kettenbahnen aus drei einarmigen
Hebeln 75, die um die Zapfen 76 in die strichpunktiert wiedergegebene Stellung unter
der Wirkung einer Feder 77 schwingen können. Ihre gemeinsamen Bewegungen werden
durch eine gelenkig an ihnen angeschlossene Verbindungs-Stange ; 8 gesichert. Befinden
sich die Hebel 7 5 in der senkrechten Stellung, so trifft beim Heruntergehen des
Blattrahmens 3 das freie Ende der auf einer Seite des Blattrahmens liegenden zw
-eiarmigen Hebel 72 auf die Oberkante der Hebel 75 auf. Beim weiteren Heruntergehen
des Blattrahmens werden somit die Sperrklinken 71 aus der Bahn der Schlagplatten
57 herausgezogen, und es erfolgt ein gleichzeitiges Einschießen sämtlicher Webschützen
von einer Seite. Während dieses j Vorganges befinden sich jedoch die auf der gegenüberliegenden
Webstuhlseite vorgesehenen Hebel 75 in der ausgeschwenkten Stellung, so daß hier
also kein Auslösen der Schlagplatten 57 stattfinden kann.
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Für das wechselweise Verschwenken der Schlagplattensteuerteile 75
und 78 dienen zwei auf der Vorgelegewelle 27 befestigte Sternscheiben 79, die versetzt
zueinander angeordnet sind und mit zwei Schwenkhebeln 8o zusammenwirken. Die abwechselnden
Ausschläge der Schwenkhebel 8o werden durch Zugmittel 81 über entsprechend angeordnete
Rollen auf die Verbindungsstange 78 übertragen.
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Um den Webstuhl mit einem gemeinsamen Hand-, Fußantrieb o. dgl. versehen
zu können, hängt der Blattrahmen 3 an beispielsweise acht Ausgleichfedern 82, deren
Stärke so bemessen ist, daß sie etwa der Summe der zum Anheben des Blattrahmens
3, zum Spannen der Schlagplattenzugfedern 61, zum Aufwickeln der fertigen Ware sowie
der zum Überwinden sonstiger Reibungswiderstände notwendigen Kräfte entspricht.
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Als Webschützenfangvorrichtung findet vorteilhaft ein unter der Wirkung
einer Feder 83 stehender, an der Schlagplatte 57 angelenkter Sperrhebel 84 Verwendung.
Dieser Hebel 84 besitzt eine Sperrnase 85, die hinter einen hochgezogenen Bügel
86 des Webschützen 9 greifen kann. Ferner ist der Sperrhebel 84 an seinem vorderen
Ende mit einer schrägen Gleitfläche 87 versehen und mit seineirr vorderen Ende in
einer an den Sehützenkastenwänden 56 befestigten Schiene 88 geführt. Die Schiene
88 ragt jedoch nicht in die Bahn des Schützenbügels 86 hinein. Der in den Kasten
55 einschießende Webschützen prallt gegen die mit entsprechenden Auflagen versehene
Schlagplatte 57; er kann jedoch nicht unter der Einwirkung des Rückstoßes wieder
aus dem Kasten herausschnellen, da die Sperrnase 85 hinter den Bügel 86 getreten
ist. Bei Freigabe der Schlagplatte 57 bewegt sich der Fanghebel 84 mit ihr in der
gleichen Richtung, und seine Gleitfläche 87 läuft gegen die Schiene 88, wodurch
er sich selbsttätig verschwenkt, so daß seine Nase 85 den Webschützen 86 freigibt.
Durch
die Erfindung ist ein Webstuhl geschaffen, der gegebenenfalls mit Hand- oder Fußantrieb
versehen werden kann und bei gleichem Kraftaufwand die doppelte, dreifache oder
mehrfache Leistung gegenüber den bisher bekannten Hauswebstühlen mit nur einer Warenbahn
ermöglicht, wobei dennoch die Herstellung sämtlicher Gewebebahnen von allen Seiten
aus überwacht werden kann. Dementsprechend sind auch sämtliche Einzelteile etwa
zum Beheben von Störungen leicht zugänglich. Auf einer gemeinsamen Vorgelegewelle
sind alle wesentlichen Schalt- und Steuerteile übersichtlich vereinigt. Durch die
Verwendung geteilter Scheiben zwecks auswechselbaren Befestigens der Nocken für
die Schaftbewegung entfällt die bisher übliche Zettelsteuerung sowie jede andere
verwickelte Steuervorrichtung zum Erzeugen der jeweils gewünschten Bindung. Trotz
des einfachen Aufbaues des Webstuhles kann das Einstellen des Warenabzuges sowie
die Bewegung der Webschäfte usw. beliebig der Art der herzustellenden Gewebe entsprechend
geändert werden. Dadurch, daß in an sich bekannter Weise nicht die Warenbäume, sondern.
mit einer rauhen Oberfläche versehene Mitnehmerwalzen angetrieben und die Warenbäume
gegen diese Walzen gedrückt werden, ist es möglich, trotz größer werdenden; Warenbaumdurchmessers
eine gleichmäßige Abzugsgeschwindigkeit beim Weben mittels eines einfachen Antriebes
beizubehalten.