DE438219C - Mechanischer Teppich-Knuepfstuhl - Google Patents

Mechanischer Teppich-Knuepfstuhl

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DE438219C
DE438219C DEG60711D DEG0060711D DE438219C DE 438219 C DE438219 C DE 438219C DE G60711 D DEG60711 D DE G60711D DE G0060711 D DEG0060711 D DE G0060711D DE 438219 C DE438219 C DE 438219C
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VICTOR CHARLES EMILE LE GLOAHE
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VICTOR CHARLES EMILE LE GLOAHE
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03DWOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
    • D03D39/00Pile-fabric looms
    • D03D39/02Axminster looms, i.e. wherein pile tufts are inserted during weaving

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Looms (AREA)

Description

DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM 20. DEZEMBER 1926
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 86 d GRUPPE 2 (G 60711
Victor Charles Emile Le Gloahec in Saint-Cloud, Seine-et-Oise, Frankr.
Mechanischer Teppich-Knüpfstuhl. Patentiert im Deutschen Reiche vom 16. Februar 1924- ab.
Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni 1911 die Priorität auf Grund
der Anmeldung in Belgien vom 20. Dezember 1923 beansprucht.
Die Erfindung betrifft einen mechanischen j In einer der beiden Nadelbarren sind die
Teppich-Knüpfstuhl, bei dem Polfadennadeln ■ Polfädennadeln eingesteckt. Nähern die beiden
durch die senkrechte Webkette hindurchtreten Nadelbarren sich einander und stechen die PoI-
und wieder zurückgenommen werden mit Hilfe ' fädennadeln durch die Kette hindurch, so werden
zweier Nadelbarren, von denen die eine vor und ι die Nadeln von der einen Barre auf die andere
die andere hinter der Webkettenebene liegt, übernommen, so daß die Nadeln samt den PoI-
Diese beiden Nadelbarren werden senkrecht ' fäden vollständig durch die Webkette hindurch-
zur Kettenfädenebene bewegt. gezogen werden.
Bei derartigen Knüpfstühlen muß zur Knotenbildung zu gegebenen Zeitpunkten eine relative Querbewegung der Kettenfäden gegenüber den Polnadeln stattfinden, und dies wurde bisher in der Weise durchgeführt, daß man die beiden Ketten samt dem Kettenbaum, Warenbaum usw. als Ganzes quer bewegte, relativ zu den Nadelbarren. Es liegt auf der Hand, daß eine solche Ausführung eine schwierige Konstruktion der Halteelemente für diese vielen und schweren Teile ergibt und einen kräftigen Antrieb erfordert.
Gemäß der Erfindung wird daher die Webekette mit dem Kettenbaum, Warenbaum usw. in der Querrichtung nicht bewegt, sondern vielmehr die gewöhnliche Ausführung beibehalten. Hingegen werden aber die Nadelbarren querbeweglich angeordnet und quer zu den Kettenfäden bewegt, wenn eine Knotenbildung erforderlich wird, so daß also die Nadelbarren gemäß der Erfindung außer der hin und her gehenden Bewegung in bezug auf die Webekette zum Durchstechen der Polnadeln auch noch eine Querbewegung im gegebenen Zeitpunkt ausführen.
Des weiteren sieht die Erfindung Anordnungen vor, welche eine äußerst genaue Führung der Nadeln ergeben, so daß diese stets zwischen zwei nebeneinanderliegenden Kettenfäden hindurchtreten und nicht in einen der Ketten-. fäden einstechen können. Hierzu werden Halbschäfte verwendet, die einen Teil der Kettenfäden verdrehen und quer zur Kettenfäden^ teilung verschieben, so daß ein breiter Raum zum Durchtreten der NaAeIn geschaffen wird. Die Erfindung ist in einer Ausführungsform an Hand der Zeichnung näher erläutert, ohne daß die Erfindung etwa auf diese Durchführungsform beschränkt ist.
In der Zeichnung bedeuten:
Abb. ι und 2 eine Vorder- bzw. Seitenansicht eines Webstuhles gemäß der Erfindung.
Abb. 3 ist eine schaubildliche Ansicht eines Teiles des Webstuhles gemäß Abb. 1 und 2, der im folgenden als »vorderer Teil des Webstuhles« bezeichnet werden soll.
Abb. 4 bis 10 zeigen Einzelheiten des Webstuhles.
Abb. 11, 12 und 13 zeigen Schemen der Gewebe, wie sie mit Hilfe des Webstuhles gemäß der Erfindung mechanisch ausgeführt werden. In einem Rahmengestell α ist eine Antriebswelle a1 gelagert, die beispielsweise durch eine Transmissionsscheibe angetrieben wird. Im Gestell α sind ferner der Kettenbaum a2, von dem die Kettenfäden lotrecht nach abwärts abgezogen werden, und der Warenbaum ä3 gelagert, auf dem die fertige Ware aufgewunden wird, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung einer Abzugs- oder Spannrolle «4. Der Warenbaum a3 wird von der Antriebswelle a1 unter Zwischenschaltung eines Getriebes mit Übersetzung ins kleine angetrieben. Die Spannung der Kette wird beispielsweise durch ein Gegengewicht ae, welches auf eine am Kettenbaum befestigte Schnurscheibe einwirkt, besorgt. Zwei horizontale Schienen a5 oder sonstige Führungen sind im Gestellrahmen parallel zur Ebene der Kette b angeordnet.
Ein vorzugsweise in Form eines viereckigen Rahmens ausgebildeter Wagen c läßt die Kette b durch seine lichte Öffnung hindurchtreten und weist zwei parallele Seitenträger c1 aus Winkeleisen auf. Er trägt je ein Paar Räder c2 an beiden Seiten, welche auf den Schienen a5 laufen. Die Seitenträger c1 liegen senkrecht zu der Laufrichtung der Räder bzw. den Schienen. Zum Hinundherschieben des Wagens c auf den Schienen aB um vorbestimmbare Wege ist eine Welle d vorgesehen, auf der Kammscheiben d1 achsial verschiebbar aufgesetzt und mit ihr durch Feder und Nut verbunden sind und die wiederum senkrecht zur Kette b angeordnet ist; sie wird durch eine geeignete Transmission angetrieben. Eine oszillierend arbeitende Welle d2 ist parallel zur Welle d gelagert und trägt einen Arm d3, der durch eine der Kammscheiben d1 bewegt wird, mit der er gerade in Eingriff ist. Ein Arm di oder eine Mehrzahl von Armen iü4 ist gleichfalls auf der Wellet2 befestigt, deren Enden gabelförmig ausgebildet sind oder ein Langloch aufweisen, worin ein Zapfen eingreift, der am Wagen c befestigt ist. Die Kammscheiben d1 werden durch einen Hebel ds auf der Welle d verschoben derart, daß eine von ihnen mit dem Arm ds in Eingriff gelangt, je nach der Arbeit, die ausgeführt werden soll.
Zwei Querriegel e vorzugsweise U-förmigen Querschnittes mit verschieden langen vertikalen Schenkeln gleicher Länge mit der Breite des Wagens c sind zu beiden Seiten der Kette b angeordnet und können senkrecht zur Kette verschoben werden, da sie an ihren äußeren Enden beispielsweise durch Laufräder auf den Seitenlagen c1 des Wagens c geführt sind. Diese Querriegel e erhalten eine hin und her gehende Bewegung senkrecht zur Ebene der Kette derart, daß die Entfernungen der beiden Querriegel von der Kette in jedem Moment untereinander gleich sind. Zu diesem Zweck sind beispielsweise zwei Querriegel f am Wagen c senkrecht zur Kette b verschiebbar auf Rädern gelagert und mit je zwei Anschlägen f1 versehen, welche den Querriegel e erfassen und gegen die Kette b vortreiben können, während ein federndes Paar Klinken f2 an den Querriegeln f dazu dienen, den zugeordneten Querriegel e zu erfassen und von der Kette b fortzuziehen. Zwei Ketten ohne Ende fs sind an beiden Seiten des Wagens c senkrecht zur Ebene der Kette b angeordnet und greifen mit Zapfen fl, die je an einer
Kette fs befestigt sind, in Schlitze fso ein, welche in Seitenscheiben f8 an dem Querriegel f angebracht sind. Die Ketten ohne Ende f3 sind über die Kettenräder fs, f6 geführt, von denen die Räder fB durch die Welle a1 über eine geeignete Transmission angetrieben werden, zu der auch eine in ihrer Achsrichtung mit dem Wagen c verschiebbare Welle f7 gehört, die mit einem Vierkant versehen ist, der sich in
ίο einer entsprechenden Bohrung einer Antriebswelle verschiebt. Die zu beiden Seiten der Kette angeordneten Ouerriegel f sind ferner miteinander durch einen in sich geschlossenen verschränkten Schnurzug f9 verbunden, der dafür sorgt, daß die beiden Querriegel bei ihrer Hinundherbewegung stets symmetrisch zur Ebene der Kette δ liegen. Legnadeln (Fadenführernadeln) g sind entsprechend Abb. 4, 5 ausgebildet. Diese sind zunächst so dünn, daß sie zwischen zwei nebeneinanderliegende Kettenfäden eintreten können, und weisen in der Mitte ihrer Längserstreckung ein Loch o. dgl. auf, durch das der Noppenfaden hindurchgezogen werden kann. Sie weisen Kehlen oder Kerben g1, g2 je an einer Seite des Loches auf und sind in der Lochnadelbarre h etwa in der in Abb. 3, 4 und 6 dargestellten Weise gelagert. Die beispielsweise aus Holz gefertigte Barre ist in der Höhlung des U-Trägers, aus dem jeder Querriegel e besteht, eingesetzt und weist eine Reihe von Rillen auf, in welche die Lochnadeln g teilweise eingehängt sind. Die Rillen sind in der gewählten Knotenart entsprechender, untereinander gleicher Entfernung vorgesehen, beispielsweise doppelt so weit voneinander entfernt, als zwei Kettenfäden ihrerseits voneinander entfernt sind. Die Rillen sind oben durch eine Metallplatte hl mindestens teilweise abgedeckt, welche an der Barre h befestigt ist.
Die Barre h wird mit dem Querriegel e in folgender Weise selbsttätig gekuppelt und von dieser entkuppelt. Knöpfe h2 sind beispielsweise an der Seite der Barre h befestigt, die nicht mit Rillen versehen ist, während Einkerbungen in einem Schenkel des U-förmigen Querriegels e in gleicher Zahl und gegenüberliegend den Knöpfen A2 ausgebildet sind. Die Breite der Einkerbung ist so gewählt, daß die Knöpfe h2 durch diese hindurchtreten können.
Ein Riegel e1, beispielsweise aus einer Metallplatte bestehend, ist an dem gleichen Schenkel des U-förmigen Querriegels e geführt, in dem die Einkerbungen ausgebildet sind, enthält in gleicher Zahl und Form Einkerbungen wie der erwähnte Schenkel und außerdem Schlitze e10, die so schmal sind, daß wohl der Fuß der Knöpfe h2, nicht aber der Kopf derselben hindurchtreten kann. Durch relative Verschiebung des Riegels e1 in horizontaler Richtung gegenüber dem Schenkel des U-förmigen Querriegels e wird nun erreicht, daß in einer Stellung, in der sich die vertikalen Einkerbungen im Riegel und im ; U-Schenkel decken, wie Abb. 3 zeigt, die Köpfe der Knöpfe h2 vor den Riegel gelangen und aus diesem herausgezogen werden können, während 6g bei einer relativen Verschiebung dieser beiden Teile die Köpfe der eingeschobenen Knöpfe h2 vor dem schmaleren Schlitz e10 des Riegels liegen und aus diesem nicht mehr heraustreten ; können. Im letzteren Fall ist die Kupplung vollzogen, während in der erstereii Stellung eine Entkupplung wieder möglich ist. Das ι Flacheisen c1 am Rande des Wagens c (Abb. 3) ist bei c11 durch ein Übergangsstück abgekröpft und bildet eine Führung für ein hervortretendes Ende des Riegels e1 in der Weise, daß der letztere mit diesem Ende gegen das Eisen c1 gedrückt wird. Wenn sich nun der Ouerriegel e auf die Kette b zu bewegt, so wird sich der Riegel e1 gegenüber dem Ouerriegel e verschieben, sobald er die Stelle c11 passiert, und die Kupplung zwischen der Nadelbarre und dem Querriegel e vollziehen, während er-beim Rückgang dieser beiden Teile wiederum über die Kröpfungsstelle c11 in die ursprüngliche Lage zurückge- schoben wird, die Kupplung aufhebt und die Möglichkeit zur Trennung der Nadelbarre von dem Querriegel e gibt.
Ferner wird eine Anordnung getroffen, durch welche die Fadenführernadeln (Lochnadeln) g selbsttätig in den Nadelbarren und somit mit den Querriegeln e gekuppelt und entkuppelt werden, z. B. in folgender Weise: Ein Riegel e2 (Abb. 3, 4), beispielsweise durch eine Metallplatte gebildet, ist an dem kürzeren Schenkel eines jeden Querriegels e in der Weise geführt, daß schräge Schlitze e20 (Abb. 3) an beiden Seiten des Riegels ausgebildet sind, in welche Zapfen es eingreifen, die im U-Schenkel befestigt sind. Wird nun der Riegel e2 in einer Richtung verschoben (in der Abb. 3 beispielsweise nach links relativ zum Querriegele), so wird er sich gleichzeitig nach abwärts senken müssen (wegen der schrägen Schlitze), während er bei einer Horizontalverschiebung aus dieser letz- 10g teren Stellung in entgegengesetzter Richtung wiederum emporsteigt. In seiner höchsten Stellung (Abb. 3, 4) greift der Riegel e2 in eine der entsprechenden Einkerbungen g1, gz der Fadenführernadel ein (je nachdem die zügehörige Barre vor oder hinter der Kette δ liegt) und kuppelt somit die Nadel mit der betreffenden Barre, während er in seiner tiefsten Stellung aus diesen Kerben herausgezogen ist und sonach die Nadel g freigibt bzw. diese von der 11g betreffenden Barre entkuppelt. Dieses Kuppeln und Entkuppeln der Nadeln g mit einer der beiden Barren muß erfolgen, wenn beide Barren sich am nächsten der Kette b befinden und somit die Einkerbung g1 der Nadel g sich über dem Riegel e2 der einen Barre vor der Kette δ und die Einkerbung g2 sich über dem entspre-
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chenden Riegel e2 der anderen Barre hinter der Kette δ befindet. Hierzu ist nun eine selbsttätige Steuervorrichtung vorgesehen, die vorteilhaft an jeder Seite des Wagens c ausgebildet ist und aus je zwei Anschlägen i1, i2 (Abb. 3) besteht, von denen der eine, i2, vor und der andere, i1, hinter der Ebene der Kette δ und symmetrisch zu dieser angeordnet ist. Jeder dieser Anschläge befindet sich ferner gegenüber dem ίο äußeren Ende eines der Riegel e2, sobald sich die Barren der Kette hinreichend genähert haben. Die Antriebswelle f treibt über ein Kegelradgetriebe eine Welle j1 an je einer Seite des Wagens c an, und jede dieser beiden Wellen j1 trägt eine Kammscheibe /, welch letztere wiederum auf die drehbaren Anschläge P-, 2 je zu beiden Seiten der Kette δ einwirkt in folgender Weise: Es sei angenommen, daß sich sämtliche angewandten Nadeln g in der aus ao Abb. 3 ersichtlichen Nadelbarre β vor der Kette δ befinden und in der Barre dadurch festgelegt sind, daß der Riegel e2 am weitesten nach rechts gegenüber der Barre verschoben ist. In der zweiten aus Abb. 3 nicht ersichtlichen Nadelbarre hinter der Kette b befinden sich also in diesem Augenblick keine Nadeln, und der entsprechende Riegel e2 dieser zweiten nicht gezeichneten Barre muß sich in seiner tiefsten Stellung befinden. Um dies zu erzielen, sind die Führungsschlitze e20 dieses anderen nicht gezeichneten Riegels zwar mit der gleichen Neigung schräg gelegt, jedoch im entgegengesetzten Sinne zur Horizontalen geneigt als die Schlitze e20 des gezeichneten Riegels. Sie sind also nicht von rechts oben nach links unten geführt, sondern vielmehr von links oben nach rechts unten. Steht man also vor der Kette δ, so sind die Schlitze e20 des Riegels vor der Kette von links unten nach rechts oben geführt, während die Schlitze e20 des Riegels hinter der Kette, vom gleichen Standpunkt des Beschauers aus, von links oben nach rechts unten verlaufen. Wenn also, wiederum bezogen auf den vor der Kette δ stehenden Beschauer, der Riegel e2 vor der Kette am weitesten nach rechts geschoben ist, befindet sich dieser Riegel gleichzeitig in seiner höchsten (Kupplungs-) Stellung, während der Riegel e2 hinter der Kette, wenn er gleichfalls am weitesten nach rechts verschoben ist, sich im gleichen Augenblick in seiner tiefsten (Entkupplungs-) Stellung befindet. Wenn wiederum beide Riegel nach links verschoben sind, wird sich der vordere Riegel in seiner tiefsten und der hintere Riegel in seiner höchsten Stellung befinden.
Nun werden durch die Anschläge i1, i% an beiden Seiten der Kette δ die beiden Riegel vor und hinter der Kette gleichzeitig einmal nach rechts und einmal nach links verschoben, indem die gezeichneten beiden Anschläge (Abb. 3) rechts von der Kette gleichzeitig mit dem anderen Paar von nicht gezeichneten Anschlägen links von der Kette einmal im Uhrzeigersinn und das nächste Mal entgegen dem Uhrzeigersinn durch die Kammscheiben / verschwenkt werden. Dieses Verschwenken tritt jedesmal ein, wenn die beiden Nadelbarren vor und hinter der Kette sich einander vollständig genähert haben, die Nadeln g daher in den Rillen beider Barren liegen und sich die Einkerbungen g1, g2 über den betreffenden Riegeln e2 befinden. Dann liegen nämlich auch die äußeren Enden der Riegel e2 zwischen den gegenüberliegenden Anschlägen i1, i2 auf jeder Seite der Kette und werden gleichzeitig durch Kippen der Anschläge in der einen oder anderen Richtung je nach rechts oder links verschwenkt. Kommt die Barre vor der Kette also mit den Nadeln h an, so wird in dem beschriebenen Augenblick der Riegel e2 in ihr nach links verschoben und senkt sich dadurch, während sich der Riegel in der Barre hinter der Kette gleichzeitig hebt und in die Einkerbung g2 eingreift. Hierdurch werden die Nadeln g aus der Barre vor der Kette entkuppelt und mit der Barre hinter der Kette gekuppelt und somit beim Rückgang der letzteren von dieser mitgenommen. Bei dem nächsten Zusammentreffen der Barren vor bzw. hinter der Kette tritt nun das Umgekehrte ein, der Riegel e2 wird gehoben in der vorderen Barre und gesenkt in der Barre hinter der Kette, so daß nunmehr wiederum die Nadeln g aus der Barre hinter der Kette entkuppelt und mit der Barre vor der Kette gekuppelt und von der letzteren mitgenommen werden usf.
Wichtig für die praktische Durchführung ist es auch noch, daß die Entkupplung der Nadeln aus der ersten Barre nicht vollständig stattgefunden hat, bevor nicht die Kupplung mit dk· anderen Barre eingetreten ist; dies wird gesichert durch entsprechend tiefe Ausbildung der Kerben g1, g2 und Führung der Riegel. Es darf also der Riegel e2 in Abb. 4 noch nicht vollständig aus der Kerbe g1 herausgezogen sein, bevor der nicht gezeichnete zweite Riegel hinter der .Kette ein entsprechendes Stück in die Kerbe g2 hineingeschoben wurde, und umgekehrt.
Es ist nun auch erforderlich, nach dem Durchziehen der Noppenfäden durch die Kette δ (durch Abgabe der Fadenführernadeln aus einer Barre an die andere) auch die Länge der Schlingen zu bestimmen, zu der die Fäden durch Fortbewegung der Nadelbarre von der Kette hinweg nunmehr ausgezogen werden. Auch hierzu ist eine selbsttätige Vorrichtung vorgesehen, die vorzugsweise folgendermaßen arbeitet: Das Winkeleisen k ist parallel zu den Querriegeln e und f angeordnet, derart, daß das Winkeleisen k den Querriegel e anhält, wenn dieser sich von der Kette b fortbewegt und auf das Eisen k auf-
trifft, während das letztere den Querriegel /"unter sich fortlaufen läßt, wobei der Querriegel f von dem Querriegel e entkuppelt wird dadurch, daß die Klinke fz auf die Führung./21, welche an beiden Seiten des Winkeleisens k angebracht ist, aufläuft.
An beiden äußeren Enden des Winkeleisens k sind ferner Schraubenmuttern &2 befestigt, welche mit je einer Schraube mit größerer Ganghöhe k1 in Eingriff stehen. Auf der Schraube k1 sitzt ein Kegelrad ke, das mit einem Kegelrad k5 kämmt, auf dessen Achse wiederum ein Sperrrad A4 sitzt, in das eine Sperrklinke kz eingreifen kann, welche an der Platte f8 befestigt ist, welch letztere wiederum an dem senkrecht zur Kette b hin und her verschiebbaren Querriegel f befestigt ist. Wenn daher der Ouerriegel / auf seinem Wege von der Kette δ weg so weit gelangt ist, daß die Sperrklinke Ä3 in das Sperrrad k4· eingreift, so wird durch die Weiterbewegung des Querriegels f auch das Sperrad k4 (in Abb. 3 also im Uhrzeigersinn) mitgedreht um einen bestimmten Winkel, wodurch auch die Schraube k1 entsprechend verdreht wird und hierdurch die Schraubenmutter k2 und somit das Winkeleisen k eine Bewegung auf die Kette δ zu erhält.
Es ist eine weitere Rückführvorrichtung vorgesehen für das Winkeleisen k, durch welche dieses sehr schnell zurückgeführt wird, wenn es am Ende seines Weges auf die Kette δ zu, also in nächster Nähe der letzteren, angelangt ist, und die vorteilhaft folgendermaßen ausgebildet ist: Eine Steuerstange Z ist parallel zu den Seiten des Wagens c angeordnet und trägt an ihren beiden Enden (das eine Ende ist in Abb. 3 dargestellt, während das andere Ende kurz vor der Ebene der Kette b liegt) je einen Anschlag Z1, die beide in den Weg der Schraubenmutter Ψ reichen, so daß der Anschlag P in Nähe der Ebene der Kette b von der Schraubenmutter k2 getroffen werden muß, wenn diese sich mit dem Winkeleisen k nahe dem Ende der Bewegung auf die Kette b hin befindet, während der aus Abb. 3 ersichtliche Anschlag Z1 getroffen wird, wenn sich die Schraubenmutter k2 mit dem Winkeleisen k am Ende der Bewegung von der Kette δ fort befindet. Ein Zahnrad Z2 ist gleichfalls mit der Schraube k1 verbunden, während ein verschiebbares Zahnrad Z3 auf einer Zwischenwelle befestigt ist, welche durch die Antriebswelle f1 über Kegelräder Z4, Z5 angetrieben wird; das Rad Z3 kann mit dem Rade Z2 durch die Steuerstange Z in Eingriff gebracht werden.
Ein schwenkbarer Arm Is ist am Wagen c gelagert und ist am freien Ende gegabelt; ein Zapfen Z7, der mit der Steuerstange Z verbunden ist, greift in die Gabel ein. Eine Feder Z8 sucht den Arm Z6 in der Seitenlage rechts oder links zu halten dadurch, daß ihr anderes Ende an einem Punkt befestigt ist, der unterhalb des Drehpunktes des Armes Z6 liegt.
Sobald die Schraubenmutter &2 am Ende ihrer Bahn an der Kette b anlangt, trifft sie den Anschlag Z1, der auf der Seite der Kette auf der Stange Z befestigt ist, und leitet hierdurch den Eingriff des Rades Is in das Rad Z2 ein, indem sie die Stange Z nach links (Abb. 3) zieht; hierdurch wird gleichzeitig der Arm Z6 aus seiner gezeichneten Lage nach links über den Totpunkt hinweggezogen und hierauf unter der Einwirkung der Feder Z8 weiter nach links bewegt, wodurch auch das Rad Z3 weiter nach links und somit seine Zähne vollkommen in die Verzahnung des Rades P- hineingeschoben werden. Infolgedessen wird nun die Schraube k1 mit großer Geschwindigkeit von der Antriebswelle f 7 über die Räder Z4, Z5, Z3, Z2 angetrieben, die Schraubenmutter k2 und mit ihr die Schiene k werden mit großer Geschwindigkeit von der Kette fortbewegt, so lange, bis die Schraubenmutter £2 auf den in Abb. 3 gezeichneten, am rechten Ende der Steuerstange Z befindlichen Anschlag P- stößt, wodurch die Stange wiederum nach rechts gezogen wird und die Entkupplung des Rades Z3 aus dem Rade Z2 eingeleitet wird. Bevor jedoch sich die Zahnkränze der beiden Räder durch Verschiebung des Rades Z3 nach rechts vollständig voneinander getrennt haben, hat der jetzt nach rechts mitgenommene Arm Z6 die Totpunktlage wiederum überschritten und wird durch die Feder Z8 weiter nach rechts geschwenkt, wobei er die Steuerstange Z mit sich zieht und die letztere das Rad Z3 vollkommen aus der Verzahnung des Rades Z2 herauszieht; hierdurch ist die Schraube k1 wiederum von dem Antrieb durch die Welle f entkuppelt.
Ein Fadenführerrechen m (Abb. 3, 7, 8) ist* mit langen Zungen m1 und kurzen Zungen m2, die abwechselnd nebeneinanderliegen, ausgerüstet ; die Zungen m2 sind vorteilhaft dicker als die Zungen m\ Die Entfernung der Mittellinien der aufeinanderfolgenden Zungen m1, m2 voneinander ist stets gleich groß. Die Entfernung zweier Zungen gleicher Art (kurze bzw. lange) voneinander ist ferner doppelt so groß gewählt als die Entfernung zweier Kettenfäden der Kette b voneinander. Die kurzen und dicken Zungen m2 besitzen an ihrer Unterseite einen Ansatz mzt (Abb. 8) in Form eines umgekehrten T.
Um nun den Rechen m derart bewegen zu können, daß einmal die Kettenfäden zwischen den Zähnen gehalten sind, ferner der Rechen nach abwärts bewegt wird, um die Fäden anzuschlagen und sodann wieder emporzuheben, wobei er sich etwas hinter die Kettenfäden δ verschiebt, so daß die Kettenfäden sich in dem Rechen in Nähe der Enden der kurzen Zungen W2 befinden, werden zwei Schenkel η vorge-=
sehen, welche den Rechen m zwischen sich in horizontaler Lage tragen (Abb. i, 2), an denen Zapfen oder Gleitsteine befestigt sind, welche in Schlitzen nl geführt sind. Zwei Lenker n3 sind an einem Ende mit den Schenkeln η gelenkig verbunden, während die anderen Enden Gleitsteine tragen, die in Rillen %*> einer Kammscheibe geführt sind, deren Antrieb in geeigneter Weise von der Hauptwelle a1 abgeleitet wird. Ferner wird ein Halbschaft vorgesehen, wie er bei bestimmten Webstühlen ähnlich verwendet wird und der beispielsweise (Abb. 1, z, 9) aus einer Barre 0 besteht, welche Metalloder Baumwollfäden o1 trägt, deren Zahl mit der Hälfte der Kettenfäden übereinstimmt und an deren Enden Schlingen o. dgl. ausgebildet sind, durch welche je ein Kettenfaden hindurchgezogen wird. Durch diese Vorrichtung kann die Hälfte der Kettenfäden in gewünschter Weise verschoben werden, und dies durch Bewegung jedes zweiten Fadens beispielsweise durch folgende Anordnung: Eine Konsole o2 (Abb. i, 2) zum Tragen der Barre 0 ist mit zwei Zapfen o21 versehen, welche in Schlitze in geeigneten Platten eingreifen, welche nach Art von Kammscheiben wirken sollen und an der Barre 0 an beiden Seiten derselben befestigt sind. Zwei Lenker o3 (Abb. 2, 9) besitzen an einem Ende je ein Langloch o30, in welche Zapfen o4 eingreifen, welche an den erwähnten Platten befestigt sind. Eine Kammscheibe o5 (Abb. 2, 9), welche durch geeignete Übertragung von der Hauptwelle a1 aus angetrieben wird, weist Rillen auf, in welche das andere Ende eines der Hebel o3 eingreift und somit durch Drehung der Scheibe o5 verschwenkt wird.
Es sind ferner zwei Schäfte^» und q angeordnet, von denen je einer der Hälfte der Kettenfäden zugeordnet ist, in der Weise, daß der eine die geradzahligen und der andere die ungeradzahligen Kettenfäden führt (Abb. 1, 2,10). Vorzugsweise sind diese beiden Schäfte übereinander angeordnet und bestehen aus einem rechteckigen Rahmen, in deren einem Litzen p1, beispielsweise aus Metall, und in deren zweitem Litzen q1 vorgesehen sind. Jede der Litzen p1, q1 enthält ein Auge 0. dgl., durch welche der j zugehörige Kettenfaden hindurchgezogen ist. ι Mit Hilfe dieser Vorrichtung können die gerad- ; zahligen und ungeradzahligen Kettenfäden be- | liebig nach vorn und hinten verschoben werden, : vorzugsweise mit einer Vorrichtung, die aus Führungen^»2 bzw. q2 für jeden Rahmen besteht, so daß der Rahmen in dieser Führung j senkrecht zur Ebene der Kette b verschoben ! werden kann mit Hilfe von Lenkern fis bzw. q3, deren einer dem Rahmen^» und deren anderer dem Rahmen q zugeordnet ist und die durch eine gemeinsame Kammscheibe r (Abb. 2) angetrieben werden dadurch, daß Zapfen an den Enden dieser Lenker in je eine Rülenführung an einer Stirnseite der Scheibe ν eingreifen. Die Scheibe r wird in geeigneter Weise von der Hauptwelle a1 aus angetrieben.
Der Einschlagfaden wird zwischen den Kettenfäden mit Hilfe eines Schiffchens s hindurchgezogen. Dieses Schiffchen s kann beispielsweise gemäß Abb. 8 mit zwei umgebördelten Führungen s1, s2 versehen sein, welche die Ansätze W21 an dem Kettenfadenrechen umgreifen, so daß das Schiffchen von einer Seite der Kette zur anderen verschoben werden kann entlang dieser durch die aufeinanderfolgenden Teile m21 gebildeten Führung. Zum Durchschießen des Schiffchens mit dem Bindefaden (Einschlagsfaden) wird vorteilhaft an jeder Seite der Maschine je ein Treiber s3 (Abb. 1) vorgesehen, der am äußeren Ende des Rechens m verschiebbar geführt ist und sich bis zu einem Anschlag m3 bewegen kann. Je ein Schlaghebel s4 ist an beiden Seiten der Maschine angeordnet und dessen oberes Ende zwischen Parallelf ührungen s5 in Nähe des Treibers s3 geführt. Während der Rechen heruntergelassen wird, schwenkt ein Schlagdaumen s6 das untere Ende des Hebels s4 nach rechts aus unter Spannung der Feder s7, so daß der Treiber s3 vor das obere Ende des Schlaghebels s4 gelangt. In dem Augenblick, in welchem das Schiffchen s abgeschlossen werden soll, gibt der Schlagdaumen s6 das Ende des Hebels s4 frei, die Feder s7 kommt augenblicklich zur Wirkung und verschwenkt den Schlaghebel s4 im Uhrzeigersinn, so daß dieser mit heftigem Schlag auf den Treiber s4 trifft und dieser das Schiffchen s durch die Kette hindurchschießt bis ans andere Ende des Rechens.
Es ist nun klar, daß man durch Anwendung entsprechender Profile der Kammscheiben, der Führungen c11 und der Rillen in den Kammscheiben, durch Erhöhung oder Verringerung der Geschwindigkeit der verschiedenen Transmissionen erreichen kann, daß man Teppiche und ähnliche Gewebe auf mechanischem Wege in beliebiger Form und in jedem gewünschten Muster herstellen kann.
Handelt es sich beispielsweise um Herstellung einer Teppichknüpfung, wie in Abb. 11 dargestellt, so wird man in den Barren e Fadenführernadeln einsetzen, welche einen Leinen- oder Seiden- (Noppen) Faden der Farbe enthalten, welche dem gewünschten Muster entspricht. Durch Einfügen der Barre in den Querriegel e werden die Nadeln eingekuppelt. Der Querriegel nähert sich der Kette b, und es wird hierbei die Barre mit dem Querriegel gekuppelt. Die Fadenführernadeln treten durch die Kette hindurch, und zwar je eine Nadel rechts von jedem ungeradzahligen Kettenfaden, wobei sich jede von ihnen senkrecht unter einem der kurzen dicken iao Zungen des Rechens m befindet und in die Rillen der Nadelbarre eintritt, welche unterdes von
hinten gleichfalls an die Kette heranbewegt wurde. Die Anschläge i1, iz treten in Tätigkeit und entkuppeln die Fadenführernadeln aus der bisherigen Barre und kuppeln sie mit der hinter der Kette liegenden Barre. Die Querriegel e bewegen sich auseinander. Der Wagen c wird nach rechts gegenüber der Kette verschoben um ein Wegstück, das gleich ist der Entfernung zweier nebeneinanderliegender Fäden der Kette.
ίο Die Querriegel e bewegen sich wiederum aufeinander zu. Die Fadenführernadeln treten wiederum, jetzt aber von hinten, durch die Kette b hindurch, und zwar rechts von den geradzahligen Kettenfäden, und werden nunmehr wiederum von der vor der Kette liegenden Barre aufgenommen. Der Wagen c wird in seine Anfangsstellung zurückgeführt. Der Rechen (Blatt) m wird gesenkt, die Schäfte^), q bewirken die Kreuzung der Kettenfäden (Fachbildung), und das Schiffchen wird durch die Kette hindurchgeschossen zwecks Einführung eines Einschlagfadens (Bindefadens). Der Rechen wird niedergepreßt, wirkt also nach Art#des Schlägers bei Handarbeit, und eine
Reihe von Knüpfungspunkten ist vollendet. Bei jedem Gange einer jeden der beiden Querriegel e waren die Schienen k auf die Kette zu um ein Wegstück verschoben worden, welches gleich ist der Polhöhe der Schleife des Noppenfadens bei einem Gange der Fadenführernadeln, so daß diesem Faden eine konstante Spannung erteilt wurde. Der Warenbaum a3 wird jedesmal entsprechend der Höhe einer Reihe von Verknüpfungspunkten verdreht. Man wechselt entweder die ganze Nadelbarre oder bestimmte Fadenführernadeln aus, sobald das gewünschte Muster in einer Reihe hergestellt ist und eine neue Reihe von Verknüpfungspunkten erzeugt werden soll.
Die Erfindung ist durchaus nicht auf die beschriebene Ausführungsform beschränkt, sondern man kann auch beliebige Änderungen treffen. Will man beispielsweise eine Knüpfung gemäß Abb. 11 herstellen, so werden zunächst die Kammscheiben und Transmissionen entsprechend eingestellt. Insbesondere werden die Fadenführemadeln rechts von jedem ungeradzahligen Kettenfaden hindurchgeführt, sodann zieht der halbe Schaft 0 die geradzahligen Kettenfäden nach vorwärts und dreht sie hierauf nach links derart, daß jeder geradzahlige Faden in dieselbe Spalte des Blattes (Rechens) gelangt wie der ungeradzahlige Kettenfaden, der vorher zur linken Seite in den Rechen eingetreten war. Der Wagen c wird durch den Arm d4 nach links verschoben um ein Wegstück, das gleich ist der Entfernung zweier aufeinanderfolgender dicker Zungen des Blattes (Rechens). Die Querriegel e nähern sich einander wiederum, die Fadenführernadeln gehen links von den ungeradzahligen Kettenfäden durch die Kette hindurch und werden wiederum mit dem Querriegel vor der Kette gekuppelt. Die Ouerriegel bewegen sich auseinander. Der Halbschaft ο dreht die geradzahligen Kettenfäden an ihren ursprünglichen Platz zurück, während der Wagen c gleichfalls in seine Ausgangsstellung zurückkehrt. Die Querriegel nähern sich wieder einander, die Fadenführernadeln treten neuerlich links von jedem ungeradzahligen Kettenfaden hindurch und werden mit der hinten liegenden Barre gekuppelt, hierauf bewegen sich die Querriegel wieder auseinander, der Halbschaft 0 dreht neuerdings die geradzahligen Kettenfäden in dieselbe Spalte des Rechens, in die vorher die ungeradzahligen Kettenfäden gelangt sind, hierauf nähern sich wieder die Querriegel einander, die Fadenführernadeln treten rechts von den geradzahligen Kettenfäden durch die Kette hindurch und werden wiederum von der vorne liegenden Barre aufgenommen. Der Halbschaft 0 bringt die geradzahligen Kettenfäden an ihren Platz zurück. Die Lade (Rechen) wird gesenkt, und die erste Reihe der Verknüpfungspunkte ist hergestellt. Stets nach Bildung von zwei oder drei Reihen von Verknüpfungspunkten verschiebt man den Wagen c derart, daß der in den Fadenführern enthaltene Noppenfaden, der bisher die Kettenfäden δ1 und δ2 verknüpft hat, nunmehr eine Verknüpfung zwischen den Kettenfäden δ2 und δ3 herstellt, so daß die Bindung des Gewebes durch die Verknüpfungspunkte selbst hergestellt wird.
Man kann auch bei dieser Maschine das an sich bekannte Messer und sonstige Getriebe zur Anwendung bringen, so daß man Verknüpfungspunkte erhält, wie sie beispielsweise in Abb. 13 dargestellt sind, und wo das Messer die Schleifen aufschneidet, so daß man ein samtartiges Gewebe erhält.
Man kann auf der Maschine auch kleine Punktknüpfungen auf Kanevas durchführen, wobei das Grundgewebe fertig gewebt ist, in dem Maße, als Reihen von Verknüpfungspunkten gebildet sind, zwei Bindefäden nach jeder Reihe durchschlägt, so daß das Gewebe Punkte und Viertelpunkte bzw. dicke Knoten enthält. Ebenso kann man die Maschine mit einem Jacquardmechanismus verbinden, so daß man mechanisch jedes beliebige Gewebe aus Seide oder anderem Material mit Teppichmotiven herstellen kann.

Claims (1)

  1. Patentansprüche: U5
    i. Mechanischer Teppich-Knüpfstuhl, bei dem die Polfadennadeln durch die Kettenfädenebene durchtreten und wieder zurückgenommen werden mit Hilfe einer vorderen und hinteren Nadelbarre, welche senkrecht auf die Kettenfädenebene vor und zurück
    bewegt werden und von einem gemeinsamen, die Kette umfassenden Rahmen getragen werden, dadurch gekennzeichnet, daß der gemeinsame Rahmen der beiden Nadelbarrenführungen als Wagen (c) ausgebildet ist, der in entsprechenden Phasen der Knüp- ' fung Querbewegungen in bezug auf die Kettenfäden ausführt, während die letzteren keine Querbewegung ausführen können.
    ίο 2. Knüpfstuhl nach Anspruch i, dadurch
    gekennzeichnet, daß zwecks Erleichterung der Einführung der Nadeln zwischen die Kettenfäden, insbesondere bei Benutzung starker Polfäden, die Hälfte der Ketten- ι fäden mindestens während eines Teiles der ; Knüpfphasen durch einen an sich bekannten I Halbschaft (o) vor die anderen Kettenfäden gedreht wird, so daß ein vergrößertes Fach zwischen den Kettenfäden zum Durchtritt
    zo der Nadeln und Polfäden entsteht.
    3. Knüpfstuhl nach Anspruch 2 mit Webe- ; blatt oder Rechen zum Anreihen der Knoten, dadurch gekennzeichnet, daß das Blatt bzw. der Rechen längere schmale (m1) und kürzere dicke (w2) Zungen besitzt, welch letztere so bemessen sind, daß der Halbschaft (b) je einen Kettenfaden von einer Seite der kürzeren Zunge (m1) auf deren andere Seite und vor unbewegte Kettenfäden dreht.
    4. Knüpfstuhl nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die kürzeren dickeren Zungen (m2) nahe ihrer Wurzel an der Unterseite mit Doppeltraghaken (m21, Abb. 8) o. dgl. zur Führung des Schiffchens (s) versehen sind.
    5. Mechanischer Knüpf stuhl mit Nadelträgerlatten (A), die vor und hinter der Kettenfädenebene angeordnet und auf diese zu und von ihr fortbewegbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß mechanisch eine genau symmetrische, in bezug auf die Kettenfädenebene spiegelbildartige Bewegung der beiden Nadelträgerlatten herbeigeführt wird.
    6. Mechanischer Knüpfstuhl nach Ansprach 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine der beiden Nadelträgerlatten (A) von dem Antrieb, z.B.mittels einer endlosen Kette (f3), bewegt wird, während die symmetrische Bewegung der anderen Latte mittels Schnur- oder Kabelzügen (f9) von der Bewegung der ersten Latte abgeleitet ist.
    7. Mechanischer Knüpfstuhl nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zum Antrieb der Nadelträgerlatten (A) Mitnehmerschienen (f) mit unveränderlicher Weglänge dienen und die Tragschiene (e) der Latten (A) bei ihrer Bewegung von der -Kettenfädenebene fort durch ' eine Anschlagschiene (k) angehalten wird, wobei diese Anschlagschiene schrittweise auf die Kettenfädenebene hin vorrückt entsprechend dem Verbrauch der in die Nadeln eingezogenen Fäden.
    8. Mechanischer Knüpfstuhl nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlagschiene (&) am Ende ihrer schrittweisen, langsamen Annäherung an die Kettenfäden einen Kippmechanismus (Z6, P, Is) in Tätigkeit setzt, der einen schnellen Rückgang der Anschlagschiene (k) herbeiführt und sich am Ende des Rückganghubes selbsttätig ausschaltet, so daß die Anschlagschiene in ihrer entferntesten Stellung von der Kettenfädenebene stehenbleibt.
    9. Mechanischer Knüpf stuhl nach An-Spruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Zeitpunkt der größten gegenseitigen Annäherung der beiden Nadelträgerplatten (A) mechanisch gesteuerte Mittel (j, i1, i2) die in einer der beiden Latten gehaltenen Nadeln von dieser Latte entkuppeln und mit der anderen Latte kuppeln, so daß die Nadeln nach jeder Annäherung der Latten (A) in an sich bekannter Weise selbsttätig auf die andere Seite der Kettenfadenebene übergehen.
    10. Mechanischer Knüpfstuhl nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Nadeln (g) ähnlich einem an beiden Enden zugespitzten Schild geformt sind und zwei symmetrisch liegende Einkerbungen (g1, g2) aufweisen, in die je eine längs der Nadelträgerlatten (A) verschiebbare und zwangläufig gesteuerte Kuppelschiene (e2) abwechselnd greift. -
    11. Mechanischer Knüpf stuhl nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die gegenläufige Aufundabbewegung der beiden Kupplungsschienen (e2) durch ihre gleichsinnige Querverschiebung erzielt wird, indem jede Schiene (e2) durch Aussparungen (e20) geführt ist, die in einer Schiene entgegengesetzte Neigung als in der anderen besitzen, so daß die Kupplungs- bzw. Entkupplungsbewegung mittels eines einzigen Organs (i1, iz) ausgeführt werden kann.
    12. Mechanischer Knüpfstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Nadelträgerlatte (A) in einer ihrer Stellungen selbsttätig ausriegelt, so daß sie gegen eine neue Latte ausgewechselt werden kann.
    Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
DEG60711D 1923-12-20 1924-02-16 Mechanischer Teppich-Knuepfstuhl Expired DE438219C (de)

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