DE48616C - Verfahren und Einrichtung zur Herstellung mehrfarbiger Florbänder - Google Patents

Verfahren und Einrichtung zur Herstellung mehrfarbiger Florbänder

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DE48616C
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G. MORTON, in Firma: ALEXANDER MORTON & Co. in Darvel, Schottland
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03DWOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
    • D03D39/00Pile-fabric looms

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Looms (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 86: Weberei.
Die nachstehend beschriebene Erfindung betrifft ein Verfahren und den zur Ausführung des Verfahrens in Verwendung kommenden Webstuhl zur Herstellung von Florband für die Herstellung imitirter Chenilleteppiche.
Dieses Florband soll als Schufsfaden in das Grundgewebe eingeschossen werden. Hierbei wird das Florband aus entsprechenden Kettenfäden W, Fig. 9 und 10, welche eine Grundkette von verhältnifsmäfsig geringer Breite bilden, und aus besonders eingeschossenen Schufsfaden w hergestellt. Derartige Bänder werden in beliebiger Anzahl auf einem besonderen Webstuhl neben einander gleichzeitig hergestellt.
Der zur Verwendung kommende Webstuhl ist gekennzeichnet durch die Anordnung eines Haupt-Jacquard-Mechanismus, welcher eine Anzahl Secundär- oder Hülfs-Jacquard Mechanismen, nämlich für jedes zu webende Band einen solchen, in Thätigkeit setzt. Es wird hierdurch erreicht, dafs gleichzeitig ein und dasselbe Muster in allen Bändern hergestellt wird; selbstverständlich kann die Farbe der Grundkette für jedes herzustellende Band und der Schufsfaden beliebig variirt werden.
Der neue Webstuhl ist dadurch" gekennzeichnet, dafs die Schufsfaden nahe den Kettenfäden durch das Rietblatt des Stuhles gezogen werden, und äafs dieselben vermittelst besonderer Fänger durch das offene Fach der Kette hindurchgezogen werden, wodurch an Webstuhlbreite gespart wird. Ferner ist, da die Ketten wegen ihrer geringen Breite nur wenig Fäden besitzen, der Haupt-Jacquard-Mechanismus derart eingerichtet, dafs sämmtliche Nadeln in einer horizontalen Linie liegen, und dafs behufs Ausnutzung der Karten der Jacquard-Cylinder allmälig um eine Lochreihe gehoben wird, bis die letzte Lochreihe für die Nadel eingestellt wurde, und dafs hierauf erst der Jacquard-Cylinder um eine Seite weiter gedreht wird, um dadurch ein neues Kartenblatt gegen die Nadeln zu bringen.
Das Herstellen des Florbandes durch Hindurchziehen der Schufsfaden durch das offene Fach der Kettenfäden vermittelst besonderer Fänger erfolgt in der nachstehend beschriebenen Weise:
In das offene Fach der Kettenfäden W, Fig. 9 und 10, werden die Schufsfaden w, welche ebenfalls in der später beschriebenen Weise durch die Lade des Webstuhles gezogen sind, mittelst Fängerhaken d derart eingezogen, dafs je ein Schufsfaden von dem Haken d erfafst, als ein Doppelfaden oder eine Schlinge durch das offene Fach hindurchgezogen und hierauf von der Lade festgeschlagen wird. Hierbei werden sämmtliche zum Weben eines Florbandes dienende Schufsfaden, welche alle seitlich der Kettenfäden liegen, durch einen Finger J1 Fig. 9, zusammengehalten, und es, wird von dem Haken nur derjenige Faden erfafst, welcher durch einen Jacquard-Mechanismus von den übrigen Schufsfaden bei der Bildung des Faches abgesondert und in die Höhe gezogen wurde.
Das Florband besteht demgemäfs aus langen Bindefäden oder Kettenfäden, in deren Fach ein Doppelschufsfaden liegt. Die Kettenfäden W sind in dem Webstuhl in mehrfachen Serien angeordnet, so dafs gleichzeitig eine Anzahl Florbänder hergestellt wird. Neben den Kettenfäden W eines Florbandes sind die Schufsfäden w durch das Riet der Lade gezogen.
Fig. ι zeigt die Vorderansicht des Webstuhles,
Fig. 2 einen Querschnitt durch denselben.
Fig. 3 zeigt die Gestalt der Fängerhaken,
Fig. 4 den Fänger d im Fach,
Fig. 5 die Ansicht des Haupt - Jacquard-Mechanismus.
Fig. 6, 7 und 8 'zeigen im Aufrifs, Querschnitt und Grundrifs einen Secundär-Jacquard-Mechanismus, welcher von dem Hauptmechanismus bethätigt wird.
Fig. 9 und io zeigen die Bildungsweise des Florbandes.
Fig. 11 zeigt den Hauptmechanismus in einer Stellung, wenn nach der Benutzung sämmtlicher Lochreihen einer Karte der Jacquard-Cylinder ι gehoben und um eine Kartenseite weiter gedreht wird.
Fig. 12 zeigt die Verbindung des Haupt-Jacquard-Mechanismus mit den Secundär-Jacquard-Mechanismen und die Bildung des Faches in den Ketten.
Fig. 13 und 13 a stellen die Wirkungsweise des Haupt-Jacquard-Mechanismus auf die secundären Jacquard-Mechanismen in gröfserem Mafse dar.
Fig. 14 und 15 zeigen die Wirkungsweise der Secundär-Jacquard-Mechanismen bei veränderter Patronenlage.
Fig. 16, 17, 17a, 18 und 19 zeigen ebenfalls veränderte Patronenlagen.
Fig. 20 zeigt eine Seitenansicht des den Nadelarm K1 bewegenden Excenters,
Fig. 21 die Lage der Kettenfäden und des Fängers d bei geschlossenem Fach,
Fig. 22 diejenige bei offenem Fach.
Fig. 23, 24 und 25 zeigen die Wirkungsweise der konischen, an dem Brustbaum angeordneten Spitze g, welche dazu dient, die Schufsfäden aus dem Haken herauszuziehen.
Fig. 26 zeigt die Arbeitsweise des Fingers f, welcher die Schufsfäden beim Einschlagen derselben durch die Lade losläfst.
Fig. 27 endlich zeigt die elastische Antriebsvorrichtung für den Stöfser P der Secundär-Jacquard-Mechanismen.
Der Webstuhl mit Fängermechanismus. Zur Ausführung der Erfindung dient ein breiter Webstuhl; auf diesem liegen in regelmäfsigen Zwischenräumen hinter einander die verschiedenen Serien Kettenfäden W, ferner die Schufsfäden w. In den von den einzelnen Gruppen von Kettenfäden Wgebildeten Zwischenräumen liegen die Schufsfäden jv, welche durch die nebenliegenden Kettenfäden gezogen werden sollen. Die Schufsfäden w gehen durch das Rietblatt R hindurch nach der Spulenbank B an der hinteren Seite des Stuhles. Das Kettenfach wird gemeinschaftlich für alle Bänder durch die Schäfte A hergestellt, welche von Trittexcentern c auf der Trittwelle C durch Vermittelung von Hebeln c1 auf- und abbewegt werden. Beim offenen Fach wird durch jede Gruppe der Kettenfäden W ein Schufsfäden n> mittelst des mit Haken versehenen Fängers d hindurchgezogen (s. Fig. 3, 4, 9, 10, 12 und 22). Diese Fänger d sind auf einer gemeinschaftlichen Stange D befestigt, welche senkrecht.zur. Richtung der Kettenfäden bewegt wird und an der Lade E des Webstuhles liegt (s. Fig. 4, 21, 22 und 12). Die Bewegung der Stängel) erfolgt durch ein Zahnrad d1, Fig. 1 und 2, welches in Zähne auf der Stange D greift und abwechselnd in der einen oder anderen Richtung rotirt.
Diese alternirende Rotation wird dem Zahnrad d1 von den Daumenscheiben da, Fig. 1 und 2, übermittelt, indem das Kettenrad d2, Fig. i, auf dessen Welle das Zahnrad dl sitzt, von einer Kette d3 bewegt wird, deren Enden mit Hebeln d* verbunden sind. Die Arme d5 dieses Hebels d* werden durch die Daumenscheiben rf° von der Hauptwelle G bewegt; die die Fänger d tragende Stange D liegt horizontal unter oder über den Kettenfäden W, ohne dafs sie mit den letzteren in Berührung kommt (Fig. 2).
Die Fänger d sind lang genug, um durch das Fach des ihnen zugehörigen Florbandes frei durchzugreifen, und sind nach dem Haken hin an ihren .freien Enden etwas abgekröpft.
Die Gestalt der Fänger ergiebt sich aus Fig. 3. Bei Rückwärtsbewegung der Haken d, also bei offenem Fach, führt die Stange D dann eine solche Bewegung aus, dafs die Fänger d in das offene Fach und nach der gegenüberliegenden Salleiste des Bandes vorgehen, die durch den weiter unten beschriebenen Jacquard-Mechanismus bestimmten Schufsfäden w fangen und durch das offene Fach hindurchziehen, so dafs jeder Schufsfäden die Gestalt einer Schleife oder eines Doppelfadens annimmt. Die Fänger führen so die Arbeit des Schützens bei dem gewöhnlichen Webstuhl aus. Sind die Fänger d wieder aus dem Fach herausgegangen, so liegen sie entweder unterhalb oder oberhalb der nächsten Gruppe der Kettenfäden. Es ist infolge dieser Anordnung kein freier Raum zwischen den verschiedenen Gruppen von Kettenfäden zur Aufnahme der Schützenkasten erforderlich und deshalb an Webstuhlbreite gespart.
Der durch das offene Fach gezogene Schufsfäden w wird bei der Vorwärtsbewegung der Lade an dem Einschlag festgeschlagen, wobei nöthig ist, dafs vorher die Fänger d die Schufsfäden n> freigegeben haben. Dieses Freigeben der Schufsfäden nach vollendetem Durchziehen der Schufsfäden durch das offene Fach beim Ladenvorwärtsgang wird dadurch bewirkt, dafs kleine, an ihrer inneren Seite abgeschrägte Spitzen g, Fig. 4, 24 und 25, an dem Brustbaum F1 angeordnet sind. Gegen diese Spitzen g kommt der durchgezogene Schufsfäden zu liegen und wird beim Anschlagen etwas nach abwärts bewegt, entsprechend der Form der konischen Spitze, so dafs dadurch der Schufsfäden w aus dem Haken des Fängers d herausgezogen wird.
Die Finger / an der oberhalb des Brustbaumes F1 liegenden Stange F dienen dazu, die verschiedenen Schufsfäden je eines Florbandes zu einem Fadenbündel zusammenzuhalten und dadurch zu verhindern, dafs der einzuziehende Schufsfäden w an dem schon eingeschossenen Fadenende, d. i. an der SaI-leiste reifst. Beim Vorwärtsgehen der Lade behufs Anschlagens des Schufsfadens werden diese Finger gehoben, so dafs sie die Schufsfäden freilassen und dem Anschlagen des durch das Fach gezogenen Schufsfadens nicht hinderlich sind. Das Loslassen der Schufsfäden vom Finger f wird dadurch bewirkt, dafs der Arm Z1 an der Lade gegen den Anschlag f'2 an der Stange F des Brustbaumes streicht und letzteren in die Höhe dreht (Fig. 2 und 26).
Wenn Arm f1 der Lade den Anschlag /2 aus der in Fig. 26 dargestellten Lage noch mehr in die Höhe dreht, so kommen die in die Höhe gezogenen Schufsfäden in eine solche Lage, dafs sie aus dem· Haken des Fingers f herausgleiten.
Um einen zu starken Zug und dadurch gefährliche Spannung in den Schufsfäden zu vermeiden, wenn die Schufsfäden durch das Fach gezogen werden und dadurch eine Schufsfadenlänge gebraucht wird, welche gleich ist der doppelten Kettenbreite, sind die Schufsfäden durch beschwerte Öesen geführt, welche die Fäden herabziehen und Fadenlänge nachgeben können (Fig. 2 und 12). Solche beschwerte Oesen sind passend aus Drähten h gebildet, welche bei h1 drehbar aufgehängt sind und in irgend einer passenden Weise durch Gewichte belastet sind, so dafs sie einen gewissen Zug auf die Schufsfäden ausüben, aber auch wiederum gefährliche Spannungen in den Schufsfäden durch Nachgeben vermeiden. Die Oesen h können durch eine auf ihnen liegende Stange oder in irgend einer anderen Weise belastet sein.
Die Wirkungsweise der Fänger und der mit denselben verbundenen Mechanismen ist folgende:
Beim Rückgange der Lade wird durch Senken der Finger/ das Bündel Schufsfäden w für je ein Band gefangen, und gleichzeitig geht der Fänger d in das sich bildende offene Fach der Kettenfäden. Durch den Jacquard-Mechanismus wird aus jedem Schufsfadenbündel der einzutragende Schufs derart gehoben, dafs derselbe von dem Haken des Fängers d erfafst wird; sodann geht die Fängerstange D mit ihren Fängern d wieder zurück, der gefafste Schufsfäden wird durch das offene Fach der Kettenfäden W hindurchgezogen und bildet so einen doppelten Eintragfaden. Ist so der Eintrag im Fach und der Fänger d wieder aufserhalb des Faches, so geht die Lade E wieder zum Festschlagen des Schusses vorwärts.
Der noch vom Fänger d gehaltene Schufsfäden wird durch die Lade an der geneigten Fläche der Spitze g nach abwärts getrieben und kommt dadurch aufser Contact mit dem Haken des Fängers d. Der Schufsfäden wird hierauf festgeschlagen, wobei gleichzeitig der Finger f ausgehoben wird und das Schufsfadenbündel freigiebt, und die beschriebene Art und Weise des Eintragens des Schufsfadens wiederholt sich.
Die Jacquard-Mechanismen.
Zum Herausheben bestimmter Schufsfäden w werden ein Haupt - Jacquard- Mechanismus und verschiedene von diesen abhängige Secundär- oder Hülfs-Jacquard-Mechanismen in Anwendung gebracht, und zwar für jedes zu webende Florband eines Webstuhles ein Secundär- Jacquard-Mechanismus. Da in allen Florbändern das gleiche Muster (wenn auch in verschiedenen Farben) hergestellt wird, so ist nur ein einziger Haupt-Jacquard-Mechanismus J mit Karten erforderlich. Dieser Haupt-Jacquard-Mechanismus bethätigt eine Anzahl Hülfs- oder Secundär-Jacquard-Mechanismen y, welch letztere das Heben der Schufsfäden n> in jedem einzelnen Florband bewirken. Der Haupt-Jacquard-Mechanismus ist in Fig. 5, 11, 12 und 13 in größerem Mafsstabe zur Darstellung gebracht und hat folgende Einrichtung:
Seine Platinen, Nadeln und Messer mit den Messerbrettern sind von bekannter Einrichtung.
Da nun immer nur ein Schufsfäden w eines Florbandes gehoben und durch das Kettenfach gezogen werden soll und die Farbe des Eintrages verhältnifsmäfsig wenig abwechselt, also auch nur wenig Schufsfäden vorhanden sind, so ist auch nur eine geringe Anzahl Nadeln erforderlich, und es sind deshalb die Nadeln lediglich in einer einzigen horizontalen Linie angeordnet.
Die Höhe des Kartenblattes wird deshalb vortheilhaft dadurch ausgenutzt, dafs der Karten-
cylinder ι an der Nadelreihe allmälig in die Höhe geht, bis alle Lochreihen ausgenutzt sind, darauf das Prisma eine Vierteldrehung ausführt und dadurch ein neues Kartenblatt gegen die Nadeln legt. Der Kartencylinder mufs somit, entgegen dem bekannten Kartencylinder (welcher nur stets Vierteldrehungen ausführt), zwei Bewegungen machen; nämlich er mufs zunächst um eine Lochreihe weiter gehoben werden, und weiter mufs der Kartencylinder, nachdem er bis in die letzte Reihe gehoben ist, eine Viertelumdrehung machen und gleichzeitig nun die Kartenblatthöhe wieder herabfallen. Die Verticalbewegung des Kartencylinders, um eine neue Lochreihe den Nadeln gegenüberzustellen, wird mittelst einer gewellten Scheibe 3 bewirkt, welche auf der Welle 4 sitzt (Fig. 5, 11 und 13). Letztere besitzt ein Sperrrad 5, in welches die Klinke 6 eingreift, die vor Fadeneinschufs von der Hauptwelle G aus unter Vermittelung der Zugstange Q2 und des Hebels Q Q1 bewegt wird. Die gewellte Scheibe 3 erhält auf diese Weise intermittirende Drehung derart, dafs bei geeigneter Form der Scheibe 3 sich der Kartencylinder ι regelmäfsig um eine Lochreihe hebt. Ist der Kartencylinder vollkommen gehoben, so kommt derselbe in Berührung mit der Klinke 6 \ Fig. 11, die von der Stange g2 aus unter Vermittelung des Hebels gl ebenfalls von der Hauptwelle G bewegt wird, so dafs dieselbe einen Zapfen am Kartencylinder ergreift.' Die Klinke 61 dreht dann das Prisma um eine Vierteltour, während die gewellte Scheibe 3 das Prisma wieder fallen läfst (s. auch Fig. 11). Diejenigen Nadeln 2 des Jacquard-Mechanismus, welche in die Löcher des Kartenblattes eintreten, drängen die mit Haken versehenen Platinen 7 in eine solche Lage, dafs sie von der Messerleiste 9, wenn diese von der Welle G unter Vermittelung der Stange g·2 gehoben wird, ebenfalls gehoben werden, während die anderen Nadeln liegen bleiben. Die liegenbleibenden Nadeln sind nun diejenigen, welche dieHülfs-Jacquard-Mechanismen beeinflussen. Sämmtliche Platinen sind mit den Hülfs-Jacquard-Mechanismen verbunden (Fig. 1, 2 und 13), und zwar hängen die Platinen des Haupt-Jacquard-Mechanismus mit den Patronen 11 zusammen, die an einem Ende in dem schmalen Kasten 12 geführt sind. Jeder Secundär-Jacquard-Mechanismus besitzt die gleiche Anzahl gleich eingerichteter Patronen; wenn demnach die Platinen 7 herabfallen, so gehen auch die Patronen 11 im Kasten 12 nach abwärts. Die Patronen sind derart eingerichtet, dafs sie verschiedene Dicke haben.
In Fig. 7, 14, 16, 17, 18 und 19 ist beispielsweise ein Kasten 12 mit vier verschiedenen Patronen angegeben, von denen die nachfolgende doppelt so breit als die vorhergehende ist. Es lassen sich auf solche Weise 15 verschiedene Variationen hervorbringen, je nachdem man die schwächste Patronennummer ix verwendet oder die doppelt so starke 2X, die viermal so starke 3* oder achtmal so starke 4X in Anwendung bringt bezw. mit einander combinirt. Seitlich von dem Kasten 12 liegen die Nadeln 13, welche die secundären Platinen 16 in ihren Oesen führen.
Die Platinen 16 werden, wenn ihre Nadeln durch die Stange P zurückgedrängt werden, von dem Messer k der auf- und abwärts gehenden Messerleiste K gehoben und heben dadurch die mit ihnen verbundenen entsprechenden Schäfte für die Schufsfäden.
Das Zurückdrängen der Nadel behufs Hebens einer bestimmten Platine wird erreicht durch eine mit Verstärkung ρ versehene Stange P, welche von hinten in den Kasten 12 eingetrieben wird, während die Patronen die Tiefe des Eindringens der Stange P in den Kasten 12 und damit die Lage des Ansatzes ρ von der einen oder der anderen Nadel bestimmen. Hierbei ist die Stärke des Ansatzes ρ derart gewählt, dafs immer nur eine einzige Nadel durch die Verstärkung ρ zurückgetrieben werden kann. Die Bewegung der Stange P erfolgt von dem Hebel L aus in der Weise, dafs dieser Hebel L durch eine lange federnde Stange mit der Stange P verbunden ist j während der Hebel L unter Vermittelung des Winkelhebels L1 von einer Daunienscheibe bethätigt wird. Jeder der Secundär-Jacquard-Mechanismen besitzt so viel Nadeln, als Schufsfäden vorhanden sind. Um irgend einen der Schufsfäden ziehen zu können, ohne dafs man hierbei nöthig hätte, für jeden derselben eine besondere Patrone anzuwenden, haben die Patronen, wie bereits angegeben, verschiedene Breite. Durch entsprechende Auswahl einer, zweier oder mehr Patronen, welche in den Kasten 12 herabfallen, kann der Ansatz ρ der Stange P beliebig gegen die Nadeln verlegt werden. Wenn die in der Leiste K1 gelagerten Nadeln 13 durch Bewegung dieser Leiste gegen den Kasten 12 verschoben werden, so wird eine derselben durch einen Ansatz ρ zurückgestofsen, infolge dessen auch ihre Platine nach links bewegt, von der aufwärts gehenden Messerleiste K gefangen und demgemäfs der entsprechende Schufsfäden in die Höhe gehoben, worauf er dann von dem Fänger d in der früher beschriebenen Weise gefangen und durch das Fach gezogen wird.
Verschiedene Stellungen der Patronen zur Erreichung des Webens verschiedener Schufsfäden sind in Fig. 14, 16, 17, 18 und 19 zur Darstellung gebracht. Fig. 13, 13 a, 17 und 17a zeigen die Wirkungsweise der Patronen in dem Kasten und die dadurch bedingte Ausrückung der verschiedenen Nadeln, und zwar ist in
Fig. 13 a die Nadel 13 von der Leiste K1 zurückgezogen, in Fig. 13 aber gegen den Vorsprung ρ der Stange P bewegt.
Die Messerleiste K empfängt ihre Auf- und Abwärtsbewegung von dem Daumen M auf der Hauptwelle G, Fig. 1, 2 und 13; die horizontale Bewegung der Stange P wird, wie angegeben, von einer Daumenscheibe abgeleitet.
Der Nadelarm K1, der an der Leiste K2 verschiebbar aufgehängt ist, wird in geeigneten Zwischenräumen von einem Hebel K2 und einem Daumen KB am. Ende der Hauptwelle G bethätigt.
Die Lade des Webstuhles mufs in ihren regelmäfsigen Bewegungen eine Pause dann machen, wenn das Kettenfach' offen ist, die Fänger d die Schufsfäden fangen und durch das Fach ziehen. Die Lade wird von Hebeln O angetrieben (Fig. 2), welche bei ο an den Webstuhlwänden gelagert sind und durch Daumen Q3 auf der Hauptwelle g bewegt werden.
Durch die Anordnung eines Jacquard-Mechanismus und Verbindung mit den Secundär-Jacquard-Mechanismen wird die Wirkungsweise des Stuhles wesentlich vereinfacht und seine Leistungsfähigkeit erhöht.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    ι . Ein Verfahren zur Herstellung mehrfarbiger Florbänder in mehrfacher Anzahl neben einander auf einem Webstuhl, darin bestehend, dafs mittelst hakenförmiger Fänger (d) durch das Riet seitlich von den Kettenfäden (W) hindurchgezogene und durch Jacquard-Getriebe auszuwählende Schufsfäden (w) durch das offene Kettenfach hindurchgezogen und sodann als Doppelfäden angeschlagen werden.
  2. 2. Eine Einrichtung zur Ausführung des unter ι. gekennzeichneten Verfahrens, gekennzeichnet durch das gleichzeitige Vorhandensein folgender Einzelvorrichtungen:
    a) des quer zu der Kettenrichtung bewegten Fängers (d) und des die Schufsfäden haltenden Fingers (f), wobei beim Anschlagen der durch das Fach gezogene Schufsfäden mittelst der konischen Spitze (g) aus dem Haken des Fängers (d) gezogen wird;
    b) eines Haupt-Jacquard-Mechanismus, dessen Nadeln in einer einzigen Reihe liegen und dessen Kartencylinder um eine Nadelreihe gehoben und nach vollendetem Heben um eine Vierteltour gedreht wird;
    c) der vom Haupt-Jacquard-Mechanismus aus bethätigten secundären Jacquard-Mechanismen mit Patronen (11) und Stofsstange (P) zum Heben je eines Schufsfadens.
    Hierzu 5 Blatt Zeichnungen.
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