DE48616C - Verfahren und Einrichtung zur Herstellung mehrfarbiger Florbänder - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur Herstellung mehrfarbiger FlorbänderInfo
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- D03D39/00—Pile-fabric looms
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 86: Weberei.
Die nachstehend beschriebene Erfindung betrifft ein Verfahren und den zur Ausführung
des Verfahrens in Verwendung kommenden Webstuhl zur Herstellung von Florband für
die Herstellung imitirter Chenilleteppiche.
Dieses Florband soll als Schufsfaden in das Grundgewebe eingeschossen werden. Hierbei
wird das Florband aus entsprechenden Kettenfäden W, Fig. 9 und 10, welche eine Grundkette
von verhältnifsmäfsig geringer Breite bilden, und aus besonders eingeschossenen Schufsfaden
w hergestellt. Derartige Bänder werden in beliebiger Anzahl auf einem besonderen
Webstuhl neben einander gleichzeitig hergestellt.
Der zur Verwendung kommende Webstuhl ist gekennzeichnet durch die Anordnung eines
Haupt-Jacquard-Mechanismus, welcher eine
Anzahl Secundär- oder Hülfs-Jacquard Mechanismen, nämlich für jedes zu webende
Band einen solchen, in Thätigkeit setzt. Es wird hierdurch erreicht, dafs gleichzeitig ein
und dasselbe Muster in allen Bändern hergestellt wird; selbstverständlich kann die Farbe
der Grundkette für jedes herzustellende Band und der Schufsfaden beliebig variirt werden.
Der neue Webstuhl ist dadurch" gekennzeichnet, dafs die Schufsfaden nahe den Kettenfäden
durch das Rietblatt des Stuhles gezogen werden, und äafs dieselben vermittelst besonderer
Fänger durch das offene Fach der Kette hindurchgezogen werden, wodurch an Webstuhlbreite
gespart wird. Ferner ist, da die Ketten wegen ihrer geringen Breite nur wenig Fäden besitzen, der Haupt-Jacquard-Mechanismus
derart eingerichtet, dafs sämmtliche Nadeln in einer horizontalen Linie liegen, und
dafs behufs Ausnutzung der Karten der Jacquard-Cylinder
allmälig um eine Lochreihe gehoben wird, bis die letzte Lochreihe für die Nadel eingestellt wurde, und dafs hierauf erst
der Jacquard-Cylinder um eine Seite weiter
gedreht wird, um dadurch ein neues Kartenblatt gegen die Nadeln zu bringen.
Das Herstellen des Florbandes durch Hindurchziehen der Schufsfaden durch das offene
Fach der Kettenfäden vermittelst besonderer Fänger erfolgt in der nachstehend beschriebenen
Weise:
In das offene Fach der Kettenfäden W, Fig. 9 und 10, werden die Schufsfaden w,
welche ebenfalls in der später beschriebenen Weise durch die Lade des Webstuhles gezogen
sind, mittelst Fängerhaken d derart eingezogen, dafs je ein Schufsfaden von dem
Haken d erfafst, als ein Doppelfaden oder eine Schlinge durch das offene Fach hindurchgezogen
und hierauf von der Lade festgeschlagen wird. Hierbei werden sämmtliche zum Weben
eines Florbandes dienende Schufsfaden, welche alle seitlich der Kettenfäden liegen, durch
einen Finger J1 Fig. 9, zusammengehalten,
und es, wird von dem Haken nur derjenige Faden erfafst, welcher durch einen Jacquard-Mechanismus
von den übrigen Schufsfaden bei der Bildung des Faches abgesondert und in
die Höhe gezogen wurde.
Das Florband besteht demgemäfs aus langen Bindefäden oder Kettenfäden, in deren Fach
ein Doppelschufsfaden liegt. Die Kettenfäden W sind in dem Webstuhl in mehrfachen Serien
angeordnet, so dafs gleichzeitig eine Anzahl Florbänder hergestellt wird. Neben den Kettenfäden
W eines Florbandes sind die Schufsfäden w durch das Riet der Lade gezogen.
Fig. ι zeigt die Vorderansicht des Webstuhles,
Fig. 2 einen Querschnitt durch denselben.
Fig. 3 zeigt die Gestalt der Fängerhaken,
Fig. 4 den Fänger d im Fach,
Fig. 5 die Ansicht des Haupt - Jacquard-Mechanismus.
Fig. 6, 7 und 8 'zeigen im Aufrifs, Querschnitt und Grundrifs einen Secundär-Jacquard-Mechanismus,
welcher von dem Hauptmechanismus bethätigt wird.
Fig. 9 und io zeigen die Bildungsweise des
Florbandes.
Fig. 11 zeigt den Hauptmechanismus in einer
Stellung, wenn nach der Benutzung sämmtlicher Lochreihen einer Karte der Jacquard-Cylinder
ι gehoben und um eine Kartenseite weiter gedreht wird.
Fig. 12 zeigt die Verbindung des Haupt-Jacquard-Mechanismus
mit den Secundär-Jacquard-Mechanismen und die Bildung des Faches in den Ketten.
Fig. 13 und 13 a stellen die Wirkungsweise
des Haupt-Jacquard-Mechanismus auf die
secundären Jacquard-Mechanismen in gröfserem
Mafse dar.
Fig. 14 und 15 zeigen die Wirkungsweise
der Secundär-Jacquard-Mechanismen bei veränderter
Patronenlage.
Fig. 16, 17, 17a, 18 und 19 zeigen ebenfalls
veränderte Patronenlagen.
Fig. 20 zeigt eine Seitenansicht des den Nadelarm K1 bewegenden Excenters,
Fig. 21 die Lage der Kettenfäden und des Fängers d bei geschlossenem Fach,
Fig. 22 diejenige bei offenem Fach.
Fig. 23, 24 und 25 zeigen die Wirkungsweise der konischen, an dem Brustbaum angeordneten
Spitze g, welche dazu dient, die Schufsfäden aus dem Haken herauszuziehen.
Fig. 26 zeigt die Arbeitsweise des Fingers f, welcher die Schufsfäden beim Einschlagen derselben
durch die Lade losläfst.
Fig. 27 endlich zeigt die elastische Antriebsvorrichtung
für den Stöfser P der Secundär-Jacquard-Mechanismen.
Der Webstuhl mit Fängermechanismus. Zur Ausführung der Erfindung dient ein
breiter Webstuhl; auf diesem liegen in regelmäfsigen Zwischenräumen hinter einander die
verschiedenen Serien Kettenfäden W, ferner die Schufsfäden w. In den von den einzelnen
Gruppen von Kettenfäden Wgebildeten Zwischenräumen
liegen die Schufsfäden jv, welche durch
die nebenliegenden Kettenfäden gezogen werden sollen. Die Schufsfäden w gehen durch
das Rietblatt R hindurch nach der Spulenbank B an der hinteren Seite des Stuhles.
Das Kettenfach wird gemeinschaftlich für alle Bänder durch die Schäfte A hergestellt, welche
von Trittexcentern c auf der Trittwelle C durch Vermittelung von Hebeln c1 auf- und abbewegt
werden. Beim offenen Fach wird durch jede Gruppe der Kettenfäden W ein Schufsfäden n>
mittelst des mit Haken versehenen Fängers d hindurchgezogen (s. Fig. 3, 4, 9, 10, 12 und 22).
Diese Fänger d sind auf einer gemeinschaftlichen Stange D befestigt, welche senkrecht.zur.
Richtung der Kettenfäden bewegt wird und an der Lade E des Webstuhles liegt (s. Fig. 4,
21, 22 und 12). Die Bewegung der Stängel)
erfolgt durch ein Zahnrad d1, Fig. 1 und 2,
welches in Zähne auf der Stange D greift und abwechselnd in der einen oder anderen Richtung
rotirt.
Diese alternirende Rotation wird dem Zahnrad d1 von den Daumenscheiben da, Fig. 1
und 2, übermittelt, indem das Kettenrad d2, Fig. i, auf dessen Welle das Zahnrad dl sitzt,
von einer Kette d3 bewegt wird, deren Enden mit Hebeln d* verbunden sind. Die Arme d5
dieses Hebels d* werden durch die Daumenscheiben
rf° von der Hauptwelle G bewegt; die die Fänger d tragende Stange D liegt horizontal
unter oder über den Kettenfäden W, ohne dafs sie mit den letzteren in Berührung
kommt (Fig. 2).
Die Fänger d sind lang genug, um durch das Fach des ihnen zugehörigen Florbandes
frei durchzugreifen, und sind nach dem Haken hin an ihren .freien Enden etwas abgekröpft.
Die Gestalt der Fänger ergiebt sich aus Fig. 3. Bei Rückwärtsbewegung der Haken d,
also bei offenem Fach, führt die Stange D dann eine solche Bewegung aus, dafs die Fänger
d in das offene Fach und nach der gegenüberliegenden Salleiste des Bandes vorgehen,
die durch den weiter unten beschriebenen Jacquard-Mechanismus bestimmten Schufsfäden
w fangen und durch das offene Fach hindurchziehen, so dafs jeder Schufsfäden die
Gestalt einer Schleife oder eines Doppelfadens annimmt. Die Fänger führen so die Arbeit
des Schützens bei dem gewöhnlichen Webstuhl aus. Sind die Fänger d wieder aus dem
Fach herausgegangen, so liegen sie entweder unterhalb oder oberhalb der nächsten Gruppe
der Kettenfäden. Es ist infolge dieser Anordnung kein freier Raum zwischen den verschiedenen
Gruppen von Kettenfäden zur Aufnahme der Schützenkasten erforderlich und deshalb an
Webstuhlbreite gespart.
Der durch das offene Fach gezogene Schufsfäden w wird bei der Vorwärtsbewegung der
Lade an dem Einschlag festgeschlagen, wobei nöthig ist, dafs vorher die Fänger d die Schufsfäden
n> freigegeben haben. Dieses Freigeben der Schufsfäden nach vollendetem Durchziehen
der Schufsfäden durch das offene Fach beim Ladenvorwärtsgang wird dadurch bewirkt, dafs
kleine, an ihrer inneren Seite abgeschrägte Spitzen g, Fig. 4, 24 und 25, an dem Brustbaum
F1 angeordnet sind. Gegen diese Spitzen g kommt der durchgezogene Schufsfäden
zu liegen und wird beim Anschlagen etwas nach abwärts bewegt, entsprechend der
Form der konischen Spitze, so dafs dadurch der Schufsfäden w aus dem Haken des
Fängers d herausgezogen wird.
Die Finger / an der oberhalb des Brustbaumes F1 liegenden Stange F dienen dazu,
die verschiedenen Schufsfäden je eines Florbandes zu einem Fadenbündel zusammenzuhalten
und dadurch zu verhindern, dafs der einzuziehende Schufsfäden w an dem schon
eingeschossenen Fadenende, d. i. an der SaI-leiste reifst. Beim Vorwärtsgehen der Lade
behufs Anschlagens des Schufsfadens werden diese Finger gehoben, so dafs sie die Schufsfäden
freilassen und dem Anschlagen des durch das Fach gezogenen Schufsfadens nicht hinderlich
sind. Das Loslassen der Schufsfäden vom Finger f wird dadurch bewirkt, dafs der
Arm Z1 an der Lade gegen den Anschlag f'2
an der Stange F des Brustbaumes streicht und letzteren in die Höhe dreht (Fig. 2 und 26).
Wenn Arm f1 der Lade den Anschlag /2
aus der in Fig. 26 dargestellten Lage noch mehr in die Höhe dreht, so kommen die in
die Höhe gezogenen Schufsfäden in eine solche Lage, dafs sie aus dem· Haken des Fingers f
herausgleiten.
Um einen zu starken Zug und dadurch gefährliche Spannung in den Schufsfäden zu
vermeiden, wenn die Schufsfäden durch das Fach gezogen werden und dadurch eine Schufsfadenlänge
gebraucht wird, welche gleich ist der doppelten Kettenbreite, sind die Schufsfäden
durch beschwerte Öesen geführt, welche die Fäden herabziehen und Fadenlänge nachgeben
können (Fig. 2 und 12). Solche beschwerte Oesen sind passend aus Drähten h
gebildet, welche bei h1 drehbar aufgehängt
sind und in irgend einer passenden Weise durch Gewichte belastet sind, so dafs sie einen
gewissen Zug auf die Schufsfäden ausüben, aber auch wiederum gefährliche Spannungen
in den Schufsfäden durch Nachgeben vermeiden. Die Oesen h können durch eine auf
ihnen liegende Stange oder in irgend einer anderen Weise belastet sein.
Die Wirkungsweise der Fänger und der mit denselben verbundenen Mechanismen ist folgende:
Beim Rückgange der Lade wird durch Senken der Finger/ das Bündel Schufsfäden w
für je ein Band gefangen, und gleichzeitig geht der Fänger d in das sich bildende offene Fach
der Kettenfäden. Durch den Jacquard-Mechanismus wird aus jedem Schufsfadenbündel
der einzutragende Schufs derart gehoben, dafs derselbe von dem Haken des Fängers d erfafst wird; sodann geht die Fängerstange
D mit ihren Fängern d wieder zurück, der gefafste Schufsfäden wird durch das offene
Fach der Kettenfäden W hindurchgezogen und bildet so einen doppelten Eintragfaden. Ist so
der Eintrag im Fach und der Fänger d wieder aufserhalb des Faches, so geht die
Lade E wieder zum Festschlagen des Schusses vorwärts.
Der noch vom Fänger d gehaltene Schufsfäden wird durch die Lade an der geneigten
Fläche der Spitze g nach abwärts getrieben und kommt dadurch aufser Contact mit dem
Haken des Fängers d. Der Schufsfäden wird hierauf festgeschlagen, wobei gleichzeitig der
Finger f ausgehoben wird und das Schufsfadenbündel freigiebt, und die beschriebene Art
und Weise des Eintragens des Schufsfadens wiederholt sich.
Die Jacquard-Mechanismen.
Zum Herausheben bestimmter Schufsfäden w werden ein Haupt - Jacquard- Mechanismus und
verschiedene von diesen abhängige Secundär- oder Hülfs-Jacquard-Mechanismen in Anwendung
gebracht, und zwar für jedes zu webende Florband eines Webstuhles ein Secundär- Jacquard-Mechanismus. Da in allen
Florbändern das gleiche Muster (wenn auch in verschiedenen Farben) hergestellt wird, so ist
nur ein einziger Haupt-Jacquard-Mechanismus
J mit Karten erforderlich. Dieser Haupt-Jacquard-Mechanismus
bethätigt eine Anzahl Hülfs- oder Secundär-Jacquard-Mechanismen
y, welch letztere das Heben der Schufsfäden n>
in jedem einzelnen Florband bewirken. Der Haupt-Jacquard-Mechanismus
ist in Fig. 5, 11, 12 und 13 in größerem
Mafsstabe zur Darstellung gebracht und hat folgende Einrichtung:
Seine Platinen, Nadeln und Messer mit den Messerbrettern sind von bekannter Einrichtung.
Da nun immer nur ein Schufsfäden w eines
Florbandes gehoben und durch das Kettenfach gezogen werden soll und die Farbe des Eintrages
verhältnifsmäfsig wenig abwechselt, also auch nur wenig Schufsfäden vorhanden sind,
so ist auch nur eine geringe Anzahl Nadeln erforderlich, und es sind deshalb die Nadeln
lediglich in einer einzigen horizontalen Linie angeordnet.
Die Höhe des Kartenblattes wird deshalb vortheilhaft dadurch ausgenutzt, dafs der Karten-
cylinder ι an der Nadelreihe allmälig in die Höhe geht, bis alle Lochreihen ausgenutzt sind,
darauf das Prisma eine Vierteldrehung ausführt und dadurch ein neues Kartenblatt gegen die
Nadeln legt. Der Kartencylinder mufs somit, entgegen dem bekannten Kartencylinder (welcher
nur stets Vierteldrehungen ausführt), zwei Bewegungen machen; nämlich er mufs zunächst
um eine Lochreihe weiter gehoben werden, und weiter mufs der Kartencylinder, nachdem er bis in die letzte Reihe gehoben
ist, eine Viertelumdrehung machen und gleichzeitig nun die Kartenblatthöhe wieder herabfallen.
Die Verticalbewegung des Kartencylinders, um eine neue Lochreihe den Nadeln gegenüberzustellen, wird mittelst einer gewellten
Scheibe 3 bewirkt, welche auf der Welle 4 sitzt (Fig. 5, 11 und 13). Letztere
besitzt ein Sperrrad 5, in welches die Klinke 6 eingreift, die vor Fadeneinschufs von der
Hauptwelle G aus unter Vermittelung der Zugstange Q2 und des Hebels Q Q1 bewegt wird.
Die gewellte Scheibe 3 erhält auf diese Weise intermittirende Drehung derart, dafs bei geeigneter
Form der Scheibe 3 sich der Kartencylinder ι regelmäfsig um eine Lochreihe hebt.
Ist der Kartencylinder vollkommen gehoben, so kommt derselbe in Berührung mit der
Klinke 6 \ Fig. 11, die von der Stange g2 aus
unter Vermittelung des Hebels gl ebenfalls von der Hauptwelle G bewegt wird, so dafs dieselbe
einen Zapfen am Kartencylinder ergreift.' Die Klinke 61 dreht dann das Prisma um
eine Vierteltour, während die gewellte Scheibe 3 das Prisma wieder fallen läfst (s. auch Fig. 11).
Diejenigen Nadeln 2 des Jacquard-Mechanismus,
welche in die Löcher des Kartenblattes eintreten, drängen die mit Haken versehenen
Platinen 7 in eine solche Lage, dafs sie von der Messerleiste 9, wenn diese von der Welle G
unter Vermittelung der Stange g·2 gehoben
wird, ebenfalls gehoben werden, während die anderen Nadeln liegen bleiben. Die liegenbleibenden
Nadeln sind nun diejenigen, welche dieHülfs-Jacquard-Mechanismen beeinflussen.
Sämmtliche Platinen sind mit den Hülfs-Jacquard-Mechanismen
verbunden (Fig. 1, 2 und 13), und zwar hängen die Platinen des
Haupt-Jacquard-Mechanismus mit den Patronen 11 zusammen, die an einem Ende in
dem schmalen Kasten 12 geführt sind. Jeder Secundär-Jacquard-Mechanismus besitzt die
gleiche Anzahl gleich eingerichteter Patronen; wenn demnach die Platinen 7 herabfallen, so
gehen auch die Patronen 11 im Kasten 12
nach abwärts. Die Patronen sind derart eingerichtet, dafs sie verschiedene Dicke haben.
In Fig. 7, 14, 16, 17, 18 und 19 ist beispielsweise
ein Kasten 12 mit vier verschiedenen Patronen angegeben, von denen die
nachfolgende doppelt so breit als die vorhergehende ist. Es lassen sich auf solche Weise
15 verschiedene Variationen hervorbringen, je nachdem man die schwächste Patronennummer
ix verwendet oder die doppelt so starke
2X, die viermal so starke 3* oder achtmal so
starke 4X in Anwendung bringt bezw. mit
einander combinirt. Seitlich von dem Kasten 12 liegen die Nadeln 13, welche die secundären
Platinen 16 in ihren Oesen führen.
Die Platinen 16 werden, wenn ihre Nadeln durch die Stange P zurückgedrängt werden,
von dem Messer k der auf- und abwärts gehenden Messerleiste K gehoben und heben
dadurch die mit ihnen verbundenen entsprechenden Schäfte für die Schufsfäden.
Das Zurückdrängen der Nadel behufs Hebens einer bestimmten Platine wird erreicht durch
eine mit Verstärkung ρ versehene Stange P, welche von hinten in den Kasten 12 eingetrieben
wird, während die Patronen die Tiefe des Eindringens der Stange P in den Kasten 12
und damit die Lage des Ansatzes ρ von der einen oder der anderen Nadel bestimmen.
Hierbei ist die Stärke des Ansatzes ρ derart gewählt, dafs immer nur eine einzige Nadel
durch die Verstärkung ρ zurückgetrieben werden kann. Die Bewegung der Stange P erfolgt
von dem Hebel L aus in der Weise, dafs dieser Hebel L durch eine lange federnde
Stange mit der Stange P verbunden ist j während der Hebel L unter Vermittelung des
Winkelhebels L1 von einer Daunienscheibe bethätigt
wird. Jeder der Secundär-Jacquard-Mechanismen
besitzt so viel Nadeln, als Schufsfäden vorhanden sind. Um irgend einen der Schufsfäden ziehen zu können, ohne dafs man
hierbei nöthig hätte, für jeden derselben eine besondere Patrone anzuwenden, haben die
Patronen, wie bereits angegeben, verschiedene Breite. Durch entsprechende Auswahl einer,
zweier oder mehr Patronen, welche in den Kasten 12 herabfallen, kann der Ansatz ρ der
Stange P beliebig gegen die Nadeln verlegt werden. Wenn die in der Leiste K1 gelagerten
Nadeln 13 durch Bewegung dieser Leiste gegen den Kasten 12 verschoben werden, so wird
eine derselben durch einen Ansatz ρ zurückgestofsen, infolge dessen auch ihre Platine
nach links bewegt, von der aufwärts gehenden Messerleiste K gefangen und demgemäfs der
entsprechende Schufsfäden in die Höhe gehoben, worauf er dann von dem Fänger d in
der früher beschriebenen Weise gefangen und durch das Fach gezogen wird.
Verschiedene Stellungen der Patronen zur Erreichung des Webens verschiedener Schufsfäden
sind in Fig. 14, 16, 17, 18 und 19 zur
Darstellung gebracht. Fig. 13, 13 a, 17 und 17a
zeigen die Wirkungsweise der Patronen in dem Kasten und die dadurch bedingte Ausrückung
der verschiedenen Nadeln, und zwar ist in
Fig. 13 a die Nadel 13 von der Leiste K1
zurückgezogen, in Fig. 13 aber gegen den
Vorsprung ρ der Stange P bewegt.
Die Messerleiste K empfängt ihre Auf- und Abwärtsbewegung von dem Daumen M auf
der Hauptwelle G, Fig. 1, 2 und 13; die
horizontale Bewegung der Stange P wird, wie angegeben, von einer Daumenscheibe abgeleitet.
Der Nadelarm K1, der an der Leiste K2
verschiebbar aufgehängt ist, wird in geeigneten Zwischenräumen von einem Hebel K2 und
einem Daumen KB am. Ende der Hauptwelle G
bethätigt.
Die Lade des Webstuhles mufs in ihren regelmäfsigen Bewegungen eine Pause dann
machen, wenn das Kettenfach' offen ist, die Fänger d die Schufsfäden fangen und durch
das Fach ziehen. Die Lade wird von Hebeln O angetrieben (Fig. 2), welche bei ο an den Webstuhlwänden
gelagert sind und durch Daumen Q3 auf der Hauptwelle g bewegt werden.
Durch die Anordnung eines Jacquard-Mechanismus und Verbindung mit den Secundär-Jacquard-Mechanismen
wird die Wirkungsweise des Stuhles wesentlich vereinfacht und seine Leistungsfähigkeit erhöht.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:ι . Ein Verfahren zur Herstellung mehrfarbiger Florbänder in mehrfacher Anzahl neben einander auf einem Webstuhl, darin bestehend, dafs mittelst hakenförmiger Fänger (d) durch das Riet seitlich von den Kettenfäden (W) hindurchgezogene und durch Jacquard-Getriebe auszuwählende Schufsfäden (w) durch das offene Kettenfach hindurchgezogen und sodann als Doppelfäden angeschlagen werden.
- 2. Eine Einrichtung zur Ausführung des unter ι. gekennzeichneten Verfahrens, gekennzeichnet durch das gleichzeitige Vorhandensein folgender Einzelvorrichtungen:a) des quer zu der Kettenrichtung bewegten Fängers (d) und des die Schufsfäden haltenden Fingers (f), wobei beim Anschlagen der durch das Fach gezogene Schufsfäden mittelst der konischen Spitze (g) aus dem Haken des Fängers (d) gezogen wird;b) eines Haupt-Jacquard-Mechanismus, dessen Nadeln in einer einzigen Reihe liegen und dessen Kartencylinder um eine Nadelreihe gehoben und nach vollendetem Heben um eine Vierteltour gedreht wird;c) der vom Haupt-Jacquard-Mechanismus aus bethätigten secundären Jacquard-Mechanismen mit Patronen (11) und Stofsstange (P) zum Heben je eines Schufsfadens.Hierzu 5 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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- DE DENDAT48616D patent/DE48616C/de not_active Expired - Lifetime
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