DE5990C - Schlackenwollgewebe und Webstühle zu deren Herstellung - Google Patents

Schlackenwollgewebe und Webstühle zu deren Herstellung

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DE5990C
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Germany
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slag wool
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DENDAT5990D
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English (en)
Original Assignee
W. BROWNE JUN. in Cookstown, County of Tyrone, Ireland
Publication of DE5990C publication Critical patent/DE5990C/de
Active legal-status Critical Current

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Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03DWOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
    • D03D23/00General weaving methods not special to the production of any particular woven fabric or the use of any particular loom; Weaves not provided for in any other single group

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Looms (AREA)

Description

1878.
Klasse 86.
WILLIAM BROWNE jr. in COOKSTOWN (County of Tyrone, Irland).
Sclilackenwoll-Gewebe und Webstühle zu deren Herstellung.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 15. November 1878 ab.
Zweck dieser Erfindung ist die Erzeugung eines Gewebes in Form von Bändern oder Tüchern von Schlackenwolle allein oder in Verbindung mit einer Unterlage von Hanf, Jute oder einem anderen Textilmaterial zur Umhüllung von Dampfleitungen, Dampfkesseln oder anderen Gefäfsen, zur Bedeckung oder zur Fütterung oder Füllung von Decken oder anderen Constructionstheilen, um dieselben gegen Feuer, Kälte oder Schall, oder gegen die Zerstörung durch Ratten oder anderes Ungeziefer widerstandsfähig zu machen.
Die Anwendung eines gleichzeitig als Unterlage für die Schlackenwolle dienenden Gewebes von Hanf oder einem anderen passenden Material ermöglicht, dafs z. B. für mit Schlackenwollegewebe dieser Art bekleidete Dampfröhren oder ähnliche Gegenstände eine, äufsere besondere Bekleidung zum Schütze gegen Abreifsen oder des besseren Aussehens wegen überflüssig wird.
Zur Herstellung dieses Gewebes dient ein gewöhnlicher Handwebstuhl mit folgenden Abänderungen und Einrichtungen.
Der Brustbaum ist in der Mitte ausgeschnitten und das fertige Gewebe geht durch diesen Ausschnitt, nicht wie sonst über den Baum, damit das Schlackenwolletuch nicht durch den Druck des Webers gegen den Baum beschädigt wird. Vor dem Ausschnitt zunächst, am Riet, ist ein Rundholz angebracht, und rechts von demselben befindet sich ein gezahnter Hebel, welcher auf das Gewebe ■ niederfällt und linkerseits befestigt wird. Hierdurch ist das durch den Brustbaum gegangene Gewebe der Spannung, welche das Kettengarn ausübt, nicht mehr ausgesetzt und kann dasselbe auf den Zeugbaum lose aufgewickelt werden. Rechts oder links am Webstuhl ist eine Sperrung angebracht, mittelst deren der Weber die Kämme zurückstellen kann, wenn er die Schlackenwolle einbringt.
Rechts und links sind Eisenarme K angebracht, welche mittelst eines Sperrrades auf- und niedergestellt werden können; an den Enden dieser Arme befinden sich Oeffnungen, durch welche eine Stange geführt werden kann. Hierdurch ist man im Stande, die zur Zeit oben stehende Kette vor dem Riet zu heben, wenn man ein Schlackenwollgewebe mit gleichzeitiger Verwendung eines als Unterlage dienenden Gewebes von Hanf oder einem anderen Material anfertigt; gleichzeitig ist auch mehr Raum und Bequemlichkeit geboten, die Schlackenwolle einzubringen.
Zur Einbringung der Schlackenwolle ist ein Kasten mit beweglichem Boden einem Schützen vorzuziehen. Dieser Kasten, dessen Länge und Breite der Dicke des zu webenden Stoffes entsprechen mufs, wird zwischen die Garnketten eingeführt und die Schlackenwolle wird entweder auf den Boden ausgeworfen, indem man zwei durch die Enden des Kastens gehende Schnüre anzieht, oder durch Niederdrücken zweier Stifte, die am Boden befestigt sind und vorspringen, und in einem Schlitz an den Seiten oder Enden liegen. Beim Weben von Schlackenwolle ohne gleichzeitige Anwendung eines als Unterlage dienenden Gewebes von Hanf etc. sind zwei Schützen nöthig, welche durch die Kette von jeder Seite eingeworfen werden und zur Bindung dienen.
Beim Weben mit gleichzeitiger Anwendung eines als Unterlage dienenden Gewebes von Hanf etc. sind zwei Garnbäume nöthig; die Ketten gehen über besondere Walzen in die Litzen. Der Vorderbaum trägt die Kette für die Unterlage und die andere Kette bildet das Obergewebe zum Einbinden der Schlackenwolle. Um eine zu grofse Spannung des Kettgarns des letzteren zu verhüten, ist die Walze, über welche dasselbe geht, mit . einer Feder versehen.
Der zweite Baum erhält zwei getrennte Bewegungen; mittelst Sperrrad und Feder wird das Garn in der nöthigen Spannung erhalten und eine über zwei Kettenscheiben geführte Kette ohne Ende dient dem Weber dazu, das Garn nach Belieben mehr oder weniger stark zu spannen.
Auf der beiliegenden Zeichnung giebt Fig. 1 in isometrischer Darstellung einen Durchschnitt durch die Mitte eines Webstuhls mit den genannten Einrichtungen zur Herstellung von
Schläckemvollgeweben mit gleichzeitiger Ver* Wendung eines als Unterlage dienenden Gewebes von Hanf oder einem anderen passenden Material. Zur Anfertigung eines solchen Gewebes ohne Unterlage sind nur zwei Tritte, nur zwei Schäfte, nur ein Garnbaum und nur zwei Schützen nöthig.
A bezeichnet den Brustbaum mit dem Ausschnitt Q für den Durchgang des Gewebes; B ist die Walze in demselben mit dem Zahnhebel B' zur Aufhebung der durch das Kettengarn in dem Gewebe erzeugten Spannung. C ist der Zeugbaum; D das Riet; EE1E2 sind die Litzenschäfte; FF' sind die Kettenbäume; Hist der Streichbaum; JJ' sind die Kettenrollen; J% ist das Sperrrad mit der Sperrklinke J\ K ist der Hebel zum Zurückhalten der Kämme, wie auch zur Stützung der Stange K1, welche die zur Zeit oben stehende Kette vor dem Riet halt, wenn der Weber die Schlackenwolle einbringt; L1L1L3 sind die Tritte, MM1M2- die Schützen, JV das Gegengewicht der Litzen, O die Kämme.
In Fig. 2 und 3 ist der von dem Webstuhl abgenommene Brustbaum im Grundrifs und Vorderansicht dargestellt; A ist die Walze, B der Zahnhebel.
Fig. 4 zeigt in Vorderansicht, Endansicht und Durchschnitt den Kasten zur Aufnahme und Einbringung der Schlackenwolle in den Webstuhl.
AVie oben bemerkt, kann die Schlackenwolle von Hand eingebracht werden, vorzuziehen ist aber ein Kasten, in welchem dieselbe vor dem Einbringen comprimirt wird.
Fig. 5 zeigt das Schlackenwollgewebe mit Unterlage im Längenschnitt, A ist die Stange, welche die Garnkette hoch hält, damit der Weber den Kasten mit der Schlackenwolle einbringen kann.
Fig. 6 zeigt das Kettenrad und Sperrrad zur Bewegung des zweiten Garnbaumes; A Sperrrad, B Kettenrad, C Griff, mittelst dessen es gedreht wird.
Die Anfertigung von Schlackenwollegewebe mit Unterlage geschieht wie folgt:
Zunächst wird soviel Schüfs eingetragen, als nöthig ist, um das Garn von beiden Kettenbäumen zu binden, dann wird Tritt Z3 frei gelassen und von dem Gegengewicht des entsprechenden Litzengeschirrs hochgezogen, und nun wird in gewöhnlicher Weise mittelst des Schützens, welcher den Unterlageschufs enthalt, so viel Zeug mit dem Garn von dem vorderen Kettenbaum F gewebt, als zum Einschlag der Schlackenwolle erforderlich ist. Hierauf werden die Kämme mittelst der Sperrvorrichtungen K und K1 zurückgehalten; die Stange K1 liegt hierbei in der Kehlung des Armes K und unter dem Garn des hinteren Garnbaumes. Dieses Garn wird nun mittelst der Kettenrollen J und./1 schlaff gestellt und die Arme und Stange hochgehoben. (Vor der nächsten Bindung wird natürlich die Stange entfernt und die Kämme werden von der Sperrung, welche sie zurückhält, ausgelöst.)
Nun wird Schlackenwolle eingebracht, der Tritt Z3 niedergeführt und die Kette mittelst der Schützen rechts und links gebunden; das fertige Gewebe wird auf den obengenannten Zeugbaum C aufgewickelt.
Zur Anfertigung eines einfachen Schlackenwollgewebes ohne Unterlage werden in dem vorbeschriebenen Stuhl nur zwei Tritte, . zwei Litzengeschirre, ein Garnbaum und zwei Schützen gebraucht; die Arbeit mit demselben geschieht wie folgt.
Nach einigen Bindungen wird in das Fach Schlackenwolle von Hand oder mittelst des Kastens eingebracht, wieder gebunden und das Gewebe auf dem Zeugbaum aufgerollt, wobei durch Niederdrücken des Hebels B' das Zeug von der Spannung des Garns entlastet wird. Für Kette und Einschlag kann unter Umständen Draht als ein sehr geeignetes Material empfohlen werden, doch ist die Erfindung an sich unabhängig von der Art des Materials, in welches die Schlackenwolle eingewebt wird; sie ist auch unabhängig von den beschriebenen Stuhleinrichtungen des Webstuhls, da ebenso gut andere Einrichtungen getroffen werden können, welche die Anfertigung des Schlackenwollgewebes nach dieser Erfindung gestatten.

Claims (6)

Patent-Ansprüche: Auf Grund der vorstehenden Beschreibung:
1. Die Herstellung eines Schlackenwollgewebes ohne gleichzeitige Benutzung eines als Unterlage dienenden Gewebes, in welchem die Schlackenwolle durch zwei oder mehr Ketten aus Draht oder einem anderen Material und durch einen Einschlag desselben oder anderen Materials gehalten wird;
2. Die Anfertigung eines Schlackenwollgewebes mit gleichzeitiger Anwendung eines als Unterlage dienenden Gewebes, in welchem die Schlackenwolle zwischen zwei oder mehreren Ketten aus Draht oder anderem Material mit einer Unterlage aus Hanf, Jute oder einem anderen Material durch einen Einschlag aus Draht oder einem anderen Material gebunden wird.
3. Die Anfertigung eines Schlackenwollgewebes mit Unterlage mit einem Einschlag von starken Schnüren oder Bindfaden, welche an den Sahlleisten überhängen, zu dem oben angegebenen Zweck.
4. Der Webstuhl zur Herstellung des Schlackenwollgewebes mit einem Ausschnitt im Brustbaum, zu dem angegebenen Zweck.
5. Den Webstuhl zur Anfertigung des Schlackenwollgewebes mit der angegebenen Einrich-
tung, durch welche die von dem Kettengarn auf das Gewebe ausgeübte Spannung aufgehoben wird.
6. Die angegebene Einrichtung des Webstuhls zur Anfertigung von Schlackenwollgeweben mit gleichzeitiger Verwendung eines als Unterlage dienenden Gewebes, durch welche die zur Zeit oben stehende Kette vor dem Riet gehoben wird.
Die Anwendung des beschriebenen Kastens mit beweglichem Boden zum Eintragen der Schlackenwolle zwischen die Garnketten.
Die Anwendung eines zweiten Garnbaumes mit zwei getrennten Bewegungen in einem Webstuhl zur Anfertigung eines Schlackenwollgewebes mit gleichzeitiger Anwendung eines als Unterlage dienenden Gewebes.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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