DE5618C - Neuerungen an mechanischen Webstühlen zur Fabrikation der Möbelplüsche - Google Patents
Neuerungen an mechanischen Webstühlen zur Fabrikation der MöbelplüscheInfo
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- DE5618C DE5618C DENDAT5618D DE5618DA DE5618C DE 5618 C DE5618 C DE 5618C DE NDAT5618 D DENDAT5618 D DE NDAT5618D DE 5618D A DE5618D A DE 5618DA DE 5618 C DE5618 C DE 5618C
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-
- D—TEXTILES; PAPER
- D03—WEAVING
- D03D—WOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
- D03D39/00—Pile-fabric looms
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Looms (AREA)
Description
PATENTSCHRIFT
1878.
BURCHARTZ & BINGEN in ELBERFELD. Neuerungen an mechanischen Webstühlen zur Fabrikation der Möbelplüsche.
Patentirt im Deutschen Reiche vom io. März ab.
Die auf beiliegenden Zeichnungen dargestellte Vorrichtung wird an Webstühlen bisheriger
Construction angebracht, und dienen solche dann ausschliefslich zur Fabrikation von Möbelplüschen.
In Fig. ι ist.die vordere, in Fig. 2 die obere Ansicht der Vorrichtung, wie solche
am mechanischen Webstuhle angebracht, dargestellt; Fig. 3 bis 10 enthält die specieller ins
Auge zu fassenden Theile, und zwar in Fig. 3 von vorn und Fig. 4 von oben gesehen, während
Fig. 5 die Ruthe mit Schlofs und Messer, Fig. 6 einen Querschnitt durch die Führung mit
aufliegendem Support bei v-w, Fig. 7 ebenfalls einen Querschnitt durch die Führung bei x-y und
Fig. 8 eine Ansicht der rechten Seite von ζ aus gesehen darstellt. Fig. 9 zeigt die Curvenscheibe
zur Bewegung des Supports und Fig. 10 die Curvenscheibe zur Bewegung der Kämme.
Fig. 11 zeigt die Stellung des Schlittens bei dem Einführen der Ruthe zwischen die Kettenfaden,
Fig. 12 eine solche während des Herausziehens derselben; Fig. 13 einen Schnitt durch den
Schlitten von α aus gesehen; Fig. 14 einen
Schnitt durch die Führung von rechts gesehen, und Fig. 15 die Führung mit Schlitten, Ruthe
und Hebel in zwei verschiedenen Stellungen von oben gesehen. Fig. 16 veranschaulicht die
Bindung des Stoffes und die Lage der Ruthen.
Alle mit dieser Vorrichtung ausgerüsteten mechanischen Webstühle stellen die fertige
Waare vollständig selbstthätig her, und ist die Einrichtung derart, dafs der mit der Wartung
der Stühle betraute Arbeiter nur die abgelaufenen Spulen im Schiffchen zu erneuern hat;
das Einlegen der Ruthe mit Rinne und Schneiden der Plüsche von Hand, wie bisher nothwendig,
kommt aber in gänzlichen Wegfall, indem diese letztgenannten Manipulationen in einer zur exacten Anfertigung der Waare nöthigen
Weise in. weit besserem Mafse wie bisher durch die nachstehend specieller ausgeführte
Construction besorgt wird.
Der nicht weiter in den Zeichnungen berücksichtigte mechanische Webstuhl ist ein solcher
bisheriger Construction, und übergehen wir deshalb die einzelnen Theile desselben, da
solche als bekannt vorausgesetzt werden können. Die Bewegung der einzelnen Kämme des Stuhles
erfolgt durch Curvenscheiben a, deren Curven in Fig. 10 gezeichnet sind. Diese vier Curvenscheiben
sind auf der rechten Seite des Stuhles auf einer kurzen Welle aufgekeilt, welche durch
Zahnräder im Uebersetzungsverhältnifs 1:3 von der Hauptwelle b des Stuhles betrieben wird.
Auf derselben Welle sitzt aufserdem eine fünfte Curvenscheibe c, deren doppelte Curve ebenfalls
in Fig. 9 dargestellt ist. Da das gröfsere Zahnrad die dreifache Zähnezahl des kleinen
Rades besitzt, so macht die vorerwähnte kurze Welle eine Umdrehung, während die Kurbelwelle
b des Stuhles drei Umdrehungen gemacht hat. Die Bewegungen der Kämme erfolgen
durch vier Hebel mit Rollen, durch verstellbare Zugstangen und wieder Hebel, welch letztere
durch Schnüre mit den Kämmen verbunden sind. Die Vorrichtung zur Bewegung der Ruthen
und Einführung derselben zwischen die Kettenfäden, sowie zum selbstthätigen Schneiden der
Polkette hat folgende Einrichtung:
Auf dem an der vorderen Quertraverse zur Verbindung der beiden Ständer befestigten
Winkel einerseits, Fig. 7, und dem kreisförmig gebogenen Consol e, Fig. 8, andererseits und
Winkel d ist eine sauber gehobelte Führung f aufgeschraubt, welche mit gehobelten Nuthen
und einer Federweiche - versehen ist und auf welcher sich ein Support g bewegen kann.
Auf letzterem befindet sich ein Knaggen h, dessen oberes Ende nach links hin überhängt.
Auf dem hinteren Ende des Knaggens ruht die doppelt winkelförmig gebogene, auf dem Support
an einem Ende befestigte Feder auf, und dient diese Vorrichtung zum Auffangen, .Festhalten
und Auslösen der an den Ruthen befindlichen Schlösser z; die Ruthe ist in Fig. 5 durchbrochen
dargestellt, weil die Länge derselben von der Breite des zu fabricirenden Stoffes abhängig
ist. Der Support g ist durch eine Gabelzugstange mit dem Hebel k verbunden, auf
dessen Drehaxe der Hebel / aufgekeilt ist. Durch eine doppeltheilige Zugstange mit zwei
Kreuzgelenken erhält letzterer seine Bewegung vom Hebel m, auf welchen durch eine Frictionsrolle
die Curvenscheibe c wirkt, und der seinen Drehpunkt auf dem am rechten hinteren Ende
des Stuhles angebrachten Bolzen findet. Durch ' die doppelt angeordnete Curve legt der Support,
während die Kurbelwelle b drei Touren macht, zwei Hin- und Herwege zurück. Das oben erwähnte
Consol e trägt die eine Lageröse, und
541$
die vordere Quertraverse das andere Böckchen der Welle n, auf der die Hebel ο und / mittelst
Stellschraube befestigt sind, welch letzterer noch zur Aufnahme des Auslösknaggens q dient.
Mittelst Winkel ist noch die mit gebogener Feder und Blechkästchen versehene Führungsschiene
r befestigt. Auf dem anderen rechten Ende der Führung dreht sich um einen Bolzen,
im Winkel d, der die Richtungsänderung der Ruthen vermittelnde lange Hebel s, welcher
durch das an der Gliederkette wirkende Gegengewicht immer nach hinten gezogen wird. Den
Hebel ί bewegt ein am Support befestigter Winkelhaken t.
Wenn zu Anfang einer Kette die ersten sechs bis sieben Ruthen von Hand eingeführt sind,
besorgt der Support g die ferneren Manipulationen vollständig selbstthätig. Nachdem immer
zwei aufeinanderfolgende Schufs eingeschlagen sind, kommt eine Ruthe, wieder zwei Schufs,
dann eine Ruthe u. s. w., wie solches in der in Fig. 16 dargestellten Bindung angedeutet ist.
Der dritte Schufs bleibt jedesmal aus, und zwar aus dem Grunde, weil ein kleiner, auf der
Kurbelwelle am linken Ende derselben sitzender Doppelknaggen den die Schnellerhebel, welche
das Schiffchen hin- und herwerfen, bewegenden Daumen auslöst und infolge dessen das
Schiffchen im Schnellerkasten liegen bleibt. Die weitere Arbeitsweise ist nun folgende:
Der Support g macht seine Bewegung nach links, der kleine Knaggen h, welcher am vorderen
Ende abgerundet ist, drückt die bereits eingeschlagenen Ruthen am Ende seiner Bahn
etwas nach hinten und zwängt auf diese Weise den kleinen Vorsprung, der in Fig. 13 schraffirt
angedeutet, hinter die nach oben stehende schräge Nase des Ruthenschlosses. Sobald der
kleine Vorsprung die Nase des Supports auf dem Wege nach links passirt hat, springt durch
die eigene Federkraft der Ruthen das Schlofs der zunächst vorn liegenden Ruthe ein, wie
in Fig. 13 dargestellt, und ist nun eine Hakenverbindung zwischen Schlofs und Support hergestellt.
Jetzt geht der Support zurück nach rechts, die gefangene Ruthe mit sich fortnehmend
und durch Herausziehen derselben und ihres Messers aus dem Gewebe die Polkette schneidend. Der Support passirt mit der Ruthe
die ganze Bahn nach rechts, ebenso die sich öffnende Federweiche. Unterwegs aber hat der
Auslösknaggen q, Fig. 3 und 4, die auf dem Support aufliegende Feder, Fig. 3, 4 und 6
und Fig. 12 und 14, wieder freigegeben (dieselbe
war vorher, während sich der Support am linken Ende der Bahn befand, durch den Auslösknaggen q gehoben worden) . und hilft
diese nun das Schlofs der Ruthe an den Knaggen h andrücken, um ein vorzeitiges Auslösen
des Schlosses während des Supportweges nach rechts hin zu verhindern. Bevor aber
der Support am rechten Ende der Bahn angekommen ist, hat der am Support befestigte
Winkelhaken / den auf der Axe n befestigten Hebel 0 gehoben und durch die hierdurch erzielte
Drehung der Axe auch den auf letzterer befestigten Hebel/, Fig. 7. In diesem Moment,
sobald sich der Hebel p hebt, kommt die Wirkung des auf den Hebel ί wirkenden Gegengewichtes
zur Geltung, der von der Nase des Hebels / freigelassene Hebel ί wird nach hinten,
und zwar unter die gebogene Feder der Führungsschiene r geschnellt. Auf diesem Wege
hat der am Hebel s befestigte Fanghaken u die in demselben Moment frei gewordene Ruthe
(d. h. der Support ist am Ende seiner Bahn auf dem rechten Ende angekommen, die Ruthe ist
ganz aus dem Gewebe herausgezogen und das mit Messer versehene linke Ende der Ruthe
frei geworden) erfafst und fuhrt dieselbe dem kleinen unter der Führungsschiene angeschraubten
Blechwinkel bezw. Blechkästchen zu. Die beiden Stellungen des Hebels s als auch der
Ruthe sind auf Fig. 15 mit /und II bezeichnet. Während des Durchdrückens der Ruthe durch
den Hebel ί haben sich die Polkämme und mit diesen die Polfäden gehoben, und führt jetzt
der Support die Ruthe zwischen Pol- und Grundkette wieder ein. Das kleine Blechkästchen
unter der Führungsschiene r, Fig. 7, ist aus dem Grunde angebracht, um ein Durchbiegen
der ohnehin schwachen Ruthe zu vermeiden, und zwar ist die Ruthe während der ersten Periode ihrer Einführung zwischen die
Kettfäden durch die auf dem Support befestigte Feder am rechten Ende gehalten, am linken
Ende im Blechkästchen geführt und unfern desselben, mehr nach rechts hin, durch den Fanghaken
u des Hebels ί unterstützt. Während
des Einfahrens der Ruthe aber hat der Winkelhaken /, welcher am Support befestigt ist, den
Hebel ί durch Vorbeigleiten an dem gebogenen Theile desselben der Unterstützung der Ruthe
überhoben und nach vorn gedrückt, und zwar in die ursprüngliche Stellung /, Fig. 15, in
welcher der Hebel durch den mit Nase versehenen Hebel / festgehalten wird. Der Querschnitt
des Hebels s in dieser Stellung ist in Blatt II, Fig. 7, schraffirt angedeutet.
Auf dem weiteren Wege des Supports aber nach links hin mufs das Schlofs der Ruthe die
in der Führung angebrachte Federweiche in offener Bahn passiren und wird hierdurch nach
hinten hin abgelenkt, wie Fig. 11 zeigt. Das Auslösen des Schlosses während des Passirens
der Federweiche hat seinen Grund in der Führung des Schlosses durch die abgelenkte Bahn
der Federweiche; das Schlofs drückt hier die auf dem Support befindliche gebogene Feder
weg, sich auf diese Weise von dem kleinen Knaggen durch Entfernen nach hinten freimachend.
Die Federweiche ist auch der Grund, weshalb, wie aus Fig. 11 ersichtlich, die neu
eingeführte Ruthe die zumeist hinterliegende wird.
Bevor jedoch der Support seinen ganzen Weg nach links hin zurückgelegt, drückt sich
der kleine Knaggen h wieder vor die Ruthen-
Schlösser und läfst das eine Schlofs einspringen. Ebenso hat auf diesem letzten Ende der Bahn
der Auslösungsknaggen q die gebogene Feder des Supports gehoben, so dafs diese bei dem
Einfangen einer neuen Ruthe seitens des Knaggens h nicht hinderlich ist, während im
anderen Falle des Liegenbleibens der Feder solche an den im Gewebe gehaltenen Ruthenschlössern
anstofsen würde und beschädigt werden müfste. Der Support holt nun die zumeist
vorn liegende Ruthe wieder heraus, fährt mit derselben nach rechts, und das Spiel beginnt
von neuem.
Währenddem aber die zuerst besprochene Ruthe vom Support losgelassen wurde, also
ganz eingeführt war, bis zum Einführen der zweiten Ruthe, sind zwei Schufs eingeschlagen
worden, und ist hierdurch die Bindung der Pol- und Grundkette erzielt, eventuell für die
Haltbarkeit der später geschnittenen und dadurch aufrechtstehenden Polkettfäden gesorgt.
Claims (2)
1. Die Anwendung von glatten Ruthen, welche
mit Schlofs und Messer versehen sind, und Unterstützung derselben in drei Punkten,
entsprechend der durch Zeichnung und Beschreibung dargestellten Anordnung.
2. Führung mit Nuthen, Federweiche und Support, und zwar diese genannten Theile in
der durch Zeichnung und Beschreibung dargestellten Zusammenstellung als selbstthätig
arbeitende Vorrichtung an mechanischen Webstühlen zur Fabrikation von Möbelplüschen.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE5618C true DE5618C (de) |
Family
ID=284026
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT5618D Active DE5618C (de) | Neuerungen an mechanischen Webstühlen zur Fabrikation der Möbelplüsche |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE5618C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1215507B (de) * | 1958-09-25 | 1966-04-28 | Elbe Kamera Gmbh | Auswechselbare Belichtungsmesseinrichtung mit Pentaprisma fuer Spiegelreflexkameras |
DE1240733B (de) * | 1964-02-20 | 1967-05-18 | Elbe Kamera Gmbh | Prismeneinsatz fuer einaeugige Spiegelreflexkameras |
-
0
- DE DENDAT5618D patent/DE5618C/de active Active
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1215507B (de) * | 1958-09-25 | 1966-04-28 | Elbe Kamera Gmbh | Auswechselbare Belichtungsmesseinrichtung mit Pentaprisma fuer Spiegelreflexkameras |
DE1240733B (de) * | 1964-02-20 | 1967-05-18 | Elbe Kamera Gmbh | Prismeneinsatz fuer einaeugige Spiegelreflexkameras |
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