DE71195C - Webstuhl zur Herstellung plüschartiger Gewebe aus Cocosnufsfasern oder ähnlichem Material - Google Patents
Webstuhl zur Herstellung plüschartiger Gewebe aus Cocosnufsfasern oder ähnlichem MaterialInfo
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- D03D—WOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
- D03D39/00—Pile-fabric looms
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 86: Weberei.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 6. October 1891 ab.
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Webstuhl zur Herstellung von Matten aus
Cocosnufsfasern oder ähnlichem Material, wie solche bisher nur durch Handarbeit hergestellt
wurden.
Um die vorliegende Erfindung auszuführen, wendet man am Webstuhl ein Gestell aus
Eisen oder einem anderen geeigneten Material an, das aufser der bei der Fabrikation von
Cocosnufsmatten üblichen Schlä'gervorrichtung verschiedene Neuerungen enthält, welche, in
auf einander folgender Reihe von der Rückseite des Webstuhles anfangend, nach der
Vorderseite desselben gehend, folgende sind:
1. Die Zuführungs- und Regulirvorrichtung
der Polfäden, welche jedes Mal nur eine bestimmte Länge derselben zuzuführen gestattet.
2. Die Zuleitungsvorrichtung oder die Röhrchen für die Polfadenstücke sowie deren Getriebe,
um die Garnenden vorwärts zu führen.
3. Der Schneidemechanismus mit seinem Getriebe zum Abschneiden der erforderlichen
Polfadenstücke vermittelst einer mit Messerklingen besetzten Stange.
4. Die zum Festhalten der Fadenenden während des Abschneidens dienende Klemmvorrichtung
nebst deren Antrieb.
5. Der Mechanismus zur Ueberführung der Polkettenfäden in die U-förmige Gestalt, sowie
zur Drehung derselben in die erforderliche Lage.
6. Der Zarigenmechanismus mit seinem Antrieb zur Einführung der U-förmigen Polkettenstücke
in das offene Fach.
7. Die Nadelschäfte und deren Antrieb zur Bildung des Faches, durch welches der Schützen
hindurchgeht. .
8. Der zur Uebertragung einer hin- und hergehenden
Bewegung auf den die Schneidevorrichtung, die Zuführangsröhrchen sowie
die Klemmvorrichtung enthaltenden Rahmen dienende Mechanismus, wodurch ein abwechselndes
Einführen der U-förmigen Polkettenstücke zwischen verschiedenen Kettenfäden erzielt
wird.
9. Der durch Hebel bethätigte Führungs-, Unterbrechungs- und Zugmechanismus zum
Zuleiten der Kettenfäden zur rostartigen Ladenbahn.
10. Die Druckrollen und deren Antrieb zum Niederdrücken der Kettenfäden sowie
zum Abziehen der fertigen Matte von der rostartigen Schützenbahn, wobei die Spannung der
Ketten durch verstellbare Rollen regulirt wird.
In beiliegenden Zeichnungen stellt Fig. 1 die Seitenansicht und Fig. 2 den senkrechten
Durchschnitt durch den mit vorstehend angegebenen Neuerungen für die Herstellung von
Matten aus Cocosnufsfasern u. s. w. versehenen Webstuhl dar, während Fig. 2a eine Detailzeichnung
der rostartigen Schützenbahn ist. In Fig. 3 und 4 ist ein theilweiser Durchschnitt
durch bezw. eine Seitenansicht in vergröfsertem Mafsstabe von dem Zuführungsund Regulirungsmechanismus der Polfäden
wiedergegeben.
Fig. 5 stellt eine Ansicht der Messer sowie der diese tragenden Messerstange dar. Fig. 6
ist eine Einzelansicht der Daumenscheibe und des den Messerträger bethä'tigenden Hebels.
Fig. 7 und 8 veranschaulichen die Einrichtung eines Theiles der Rückwand bezw. der Seitenwand
des die Klemmvorrichtung u. s. w. enthaltenden Rahmens. Fig. 9 und 10 sind eine
Seiten- und eine Endansicht des die Zuführungsröhrchen bethätigenden Mechanismus.
Fig. 11 und 12' stellen die Vorderansicht eines
Theiles der Zange und deren Schlitten sowie die Seitenansicht derselben im Schnitt dar. Fig. 13
zeigt zwei Ansichten eines Stempels. Fig. 14 ist eine Seitenansicht des zum Niederdrücken
der Klemmstücke dienenden Mechanismus. Fig. 15 und 16 stellen die End- bezw. Seitenansicht
des Mechanismus dar, welcher den die Klemmvorrichtung u. s. w. enthaltenden Rahmen
bethätigt.
Fig. 17 und 18 veranschaulichen die Vorderansicht
sowie die Seitenansicht theilweise im Schnitt des die Nadelschäfte bethätigenden
Mechanismus, während in Fig. 19 und 20 die entsprechenden Ansichten der Daumenscheiben
und der den genannten Mechanismus bethätigenden Hebel wiedergegeben sind. Fig. 21 ist
eine Ansicht eines Theiles der Lade und des dieselbe bethätigenden Mechanismus; Fig. 22
ist die Ansicht im rechten Winkel zur vorigen. Fig. 23, 24, 25, 26 und 27 schliefslich sind Ansichten,
welche die Art und Weise der Matten erkennen lassen.
Die vorliegende Neuerung wird nun gebildet von einem Gestell F, welches aus vier senkrechten
Stützen besteht und in welchem fünf Wellen gelagert sind, nämlich die die Riemscheibe
tragende Haupt - und Antriebswelle S, Fig. ι und 2, sowie die vier Wellen
S1 S2 Ss Si.
Die Antriebswelle S ertheilt der Welle,S1,
Fig. 2, vermittelst eines auf ihr sitzenden Zahnrades s, welches in das auf der Welle S1 aufgekeilte
Zahnrad s1 eingreift, eine Bewegung, welche durch das ebenfalls auf der Welle S1
sitzende und mit dem auf der Welle S2 befindlichen Zahnrad s3 in Verbindung stehende
Getriebe s2 auf die Welle S2 übertragen wird.
Die letztere trägt ein Getriebe s4, welches in das auf der Welle Ss festgekeilte Stirnrad s5
eingreift, so dafs auf diese Weise die Welle S3 durch die Welle S2 in Umdrehung versetzt
wird. Das Stirnrad s5 ist nun seinerseits wieder mit dem auf der Welle S4 befindlichem Getriebe
in Verbindung, wo die letztere von der Welle Ss aus in Umdrehung versetzt wird.
Die Polkette t, welche zur Bildung der U-förmigen Fadenstücke dient, tritt durch die
durchlochte Platte a13, Fig. 3, in den Stuhl
ein und geht dann, wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, durch die drei Zuführungswalzen α hindurch.
Vermittelst dieser Walzen können die Polfäden nur in der den Röhrchen d entsprechenden
Länge denselben zugeführt werden, was durch den in Fig. 3 und 4 einzeln dargestellten Mechanismus bewirkt wird, der in
Fig. 2 wiedergegeben ist.
Von den drei Wellen α sind zwei an der
Oberfläche des hinteren Theiles des Webstuhles gelagert, die dritte Welle ruht über
diesen beiden, und zwar ist der gegenseitige Abstand dieser Wellen vermittelst eines durch
das Handrad α5 verstellbaren Hebels adjustirbar.
Die Achse a\ Fig. 3, geht durch eine der Wellen α hindurch und trägt zur rechten
Seite ein mit zwei gleichen, auf den Achsen der beiden anderen Wellen α sitzenden Rädern
in Verbindung stehendes Zahnrad ali. Ebenso trägt die Achse al an ihrem anderen Ende ein
Zahnrad a11, welches mit dem auf der Welle α12,
Fig. 3, in Eingriff steht. Gleichzeitig ist auf der Welle α12 ein Schaltrad al festgekeilt, in
dessen Zähne die auf dem Klinkenhebel α6
befestigte Schaltklinke α9, Fig. 2, eingreift.
Auf der Welle α12 ist schliefslich noch in
geeigneter Weise das gabelförmige Ende eines mit einem Führungsschlitz versehenen Klinkenhebels
a6 gelagert, in dessen Führungsschlitz mittelst eines Bolzens das eine Ende der
Kurbelstange a1 befestigt ist, deren anderes Ende, wie Fig. 2 und 4 zeigen, mit der auf
der Welle S4 vorgesehenen Kurbelscheibe as
in Verbindung steht. Das in dem Führungsschlitz gelagerte Ende der Kurbelstange a1 ist
derart verstellbar angeordnet, dafs dadurch die Zuführung der Polkette t regulirt werden kann.
Während einer halben Umdrehung der Kurbelscheibe as treibt die Schaltklinke α9 einige
Zähne des Schaltrades al und damit zugleich des Stirnrades a10 nach vorwärts, so dafs auf
diese Weise den drei Wellen α eine Bewegung mitgetheilt wird, welche ihrerseits eine Vorwärtsbewegung
der Polkette zu den Röhrchen d bedingt.
Während der zweiten halben Umdrehung der Kurbelscheibe as gleitet die Schaltklinke
über die Zähne des Schaltrades a* hin, ohne dadurch dem Schaltrade irgend welche Bewegung
zu ertheilen.
Bei der in Fig. 2 gezeigten Anordnung ist das Schaltrad α4 direct auf der Achse α befestigt.
Die Polfäden gehen dann weiter unter einer Führungswelle d1, Fig. 2, und alsdann durch
die Röhrchen d hindurch, durch deren Länge die Länge der abzuschneidenden
Fadenenden bedingt wird. Die Bewegung dieser Röhrchen d wird durch den in Fig. 9
und ι ο getrennt gezeichneten Mechanismus ausgeführt.
Die Röhrchen d sind an einer Querstange d2, Fig. 9, befestigt, welche an ihren
beiden Enden mit je einer Zahnstange ds in Verbindung steht, die von den beiden Zahnrädern
0?4, Fig. ι ο, aus bethätigt werden.
Diese letzteren sitzen auf der Welle dls, welche
aufserdem zwei Räder <f13 und du trägt, an
denen die oberen Enden zweier Ketten d5 und d12 befestigt sind, während die unteren
Enden dieser Ketten mit den Enden der bei d8 gelagerten Hebel d6 und d7, Fig. 9, verbunden
sind. Der eine Hebel d7 ist in Fig. 9 durch die auf die Rolle d17 wirkende Daumenscheibe
di0 herabgedrückt, während der andere
Hebel d6 seine höchste Stellung einnimmt.
Bei jeder folgenden Operation wird die Stellung dieser Hebel die umgekehrte und es
wird dadurch den Röhrchen d zunächst eine Vorwärtsbewegung ertheilt, durch welche die
Polkette dem die Klemmstücke enthaltenden Rahmen B, Fig. 7, zugeführt wird. Während
der Rückwärtsbewegung der Führungsröhrchen d drücken die Klemmstücke durch Federdruck
die Fadenenden fest gegen den darunter liegenden Tisch, worauf die Messer Z»1, Fig. 5,
die der Länge der Röhrchen d entsprechenden Fadenstücke abschneiden.
Der zur Bethätigung der Klemmstücke c dienende Mechanismus ist in Fig. 14 in Einzelansicht
gezeigt. Derselbe besteht aus einem mit einer Nase cs versehenen Hebel c6 c7,
welcher lose auf der Achse cx befestigt ist, das Ende c6 des Hebels endigt in einer als
Widerlager für das obere Ende der Verbindungsstange c9 dienenden abgerundeten Ausladung.
Auf der Welle c3 sind die Enden von Gliederketten c2, Fig. 7 und 14, befestigt,
deren andere Enden mit den Klemmstücken c verbunden sind, auf deren Achsen Spiralfedern c1
aufgewunden sind. Das eine Ende dieser Spiralfedern, welche bestrebt sind, die Klemmstücke
herabzudrücken, legt sich gegen eine horizontale Stange c15 des Rahmens B, Fig. 7,
während die anderen Enden fest mit den Klemmstücken verbunden sind.
Die Klemmstücke c gehen hoch durch die Umdrehung der Daumenscheibe c12, Fig. 1
und 14, so dafs der Stift c13 sich gegen die
Kurbel c11 legt, welche vermittelst Gelenkes c10
und der Verbindungsstange c9 mit der Kurbel c4 durch den Stift c5 verbunden ist. Die Verbindungsstange
c9 zieht die Kurbel c4 herunter, wodurch die Klemmstücke hochgehen, bis der
Stift c13 die Verbindungsstange so tief gestellt
hat, dafs der Hebel c6 über dieselbe hinweggleiten kann. Die Stange e6, welche die
Stempel e führt, bewirkt das Niedergehen der Klemmstücke c, indem dieselbe gegen die
Nase c8 stöfst, wodurch die Kurbel c4 gehoben
und die Welle c3 derselben in der Richtung des Pfeiles gedreht wird, indem dadurch die Kette c2 nachgiebt und die Klemmstücke
c unter dem Drucke der Spiralfedern nach unten gedrückt werden.
In diesem Augenblicke treten die Messer bl
in Wirkung, um die zur Bildung der Büschel erforderlichen Polkettenstücke abzuschneiden.
Diese Messer sind an einer Messerstange b, Fig. 5, befestigt, welche durch Zapfen b2 mit
der senkrechten Stange b9, Fig. 1, verbunden ist.
Diese steht an ihrem unteren Ende wiederum mit dem bei b8 in dem Rahmen b7 gelagerten
Hebel &4 in Verbindung.
Dieser Hebel ist mit einem Bolzen b5 versehen,
welcher in einer Führung der Daumenscheibe b3 läuft, welche auf jedem Ende der
Welle S\ Fig. 6, aufsitzt. Vermittelst dieser Vorrichtung wird im gegebenen Augenblick der
Hebel f>4 mit diesem zugleich die Stange b9.
und die Messerstange b, an welcher die Messer sitzen, niedergedrückt. Unmittelbar darauf
kehren die Messer unter der Wirkung der Hebel in ihre gehobene Stellung zurück. Nunmehr treten die Stempel e, Fig. 2, 7 und 8,
in Function, um die abgeschnittenen Polfadenstücke in die Kanäle g, Fig. 2 und 7, einzuführen,
denselben die U-förmige Gestalt zu geben und sie in die zur Verarbeitung richtige
Stellung zu bringen.
Die Stempel e sind in Fig. 13 in zwei verschiedenen
Stellungen gezeigt, es besitzen dieselben in ihrer Längsrichtung einen Curvengang
e\ vermittelst dessen' sie unter Einwirkung
eines Bolzens um 90 ° gedreht werden, welcher in einer im Rahmen B gelagerten
Querstange vorgesehen ist. Gleichzeitig mit den Stempeln werden die am unteren Ende
der Stempel befindlichen U-förmigen Fadenstücke um 90° gedreht; damit letztere bei der
Drehung der Stempel e von diesen gehalten werden, sind die Stempel an dem unteren
Theile e2 mit einer breiten Fläche. versehen;
nach der Drehung können die U-förmigen Polfadenstücke von den Zangen/ erfafst werden.
Die Stempel e sind durch horizontale Stangen des Rahmens B hindurchgeführt und werden
am oberen Ende durch die Stangen e7 gehalten, welche durch eine Stange e6 mit einander
verbunden sind, durch deren Vermittelung die Stempel in geeigneten Führungen
am Gestell F des Stuhles gleiten können. Auf diese Weise können sich dann die
Stempel mit den in dem Rahmen B enthaltenden Röhrchen d, den Messern b1 und den
federnden Klemmen c hin- und herbewegen, zu dem Zwecke, jede folgende Reihe von
Büscheln gegen wechselnde Reihen von Kettenfäden auf der rostartigen Schützenbahn zu
führen.
Die die Stempel tragende Stange e6 besitzt
an ihren beiden Enden eine Verbindungsstange e3, Fig. i, welche an ihrem unteren
Ende mit einer auf der Welle S2 vorgesehenen Daumenscheibe verbunden ist, wodurch den
Stempeln e eine auf- und abwärtsgehende Bewegung ertheilt wird.
Die Bewegung des Rahmens B nach rechts und links erfolgt vermittelst des in den Fig. ι 5
und 16 gezeigten Mechanismus. An der einen Seite des Rahmens B befindet sich in einem
vermittelst Bolzens am Rahmen befestigten Kasten η der Hauptantrieb der im Gestell F
des Stuhles gelagerten, mit einem Schraubengewinde versehenen Welle g·4, welche an
ihrem anderen Ende das Zahnrad g7 trägt. Dieses steht im Eingriff mit einem gröfseren
Zahnrade g5, Fig. 16, auf dessen Achse eine
Kurbel ge vorgesehen ist. Im Führungsschlitz
dieser Kurbel ist das eine Ende des Hebels gz
mittelst Bolzens gelagert, dessen anderes Ende mit der auf der Welle S3 sitzenden Kurbelscheibe
g"2 verbunden ist.
Auf dem einen Ende der Welle gA sitzt der
Rahmen B, das ändere Ende dieser Welle ist dagegen mit einem Schraubengewinde versehen
und bewegt sich in der mit dem Gestell F des Stuhles in starrer Verbindung stehenden
Schraubenmutter gB hin und her. Die Bewegung des Hebels gs bewirkt abwechselnd
eine Umkehr nach der einen oder anderen Richtung, indem sie die Schraubenstange zwingt, sich in entsprechender Richtung
zu drehen und dem Rahmen eine Bewegung nach links und rechts wechselweise zu ertheilen,
zum Zwecke, jede folgende Reihe von Büscheln gegen wechselnde Reihen von Kettenfäden
auf der rostartigen Schützenbahn zu führen. Nachdem, wie beschrieben, die U-förmigen
Stücke der Polkettenfäden vermittelst der Stempel e um 900 gedreht worden sind, werden
dieselben, nachdem die Stempel hochgehen, nach der rostartigen Gleitbahn G des Schützens
hingeführt, und zwar geschieht dies vermittelst des in Fig. 2, 2a, 11 und 12 gezeichneten
Mechanismus. Es bewegt sich derselbe in geeigneten Führungen fm, Fig. 12, welche
auf beiden Innenseiten des Gestelles F vorgesehen sind, und besteht aus einer Anzahl
Zangen f, welche die Ränder der U-förmigen Polfadenstücke durch das auf dem Boden des
Rahmens B, Fig. 7, angeordnete Webeblatt hindurchführen, indem eine jede der Zangen f
einen der nach oben gerichteten Theile des U-förmigen Polfadenstückes t, Fig. 11, schiebt,
so dafs diese Stücke zwischen die auf der rostartigen Bahn des Schützens (Fig. 2 a) ruhenden
Kettenfaden eingeführt werden. Damit die Polfadenstücke nicht von den Zangen f abfallen,
sind letztere sowie die Führungsschienen f10 schräg angeordnet. Der abgerundete
untere Theil des Stückes stöfst dabei, wie in Fig. 2 a gezeichnet, gegen die unterbrochenen
Stäbe des Rostes und wird gegen die Matte hinbewegt, nachdem mittelst des Schützens der
Schufsfaden eingetragen worden ist.
Um sich zu vergewissern, dafs die Kettenfäden zur Aufnahme der Polfadenstücke genügend
von einander getrennt sind, wird eine Hülfsvertheilungsvorrichtung fl angewendet,
deren Zweck darin besteht, die Fäden, wenn nöthig, zu trennen.
Die Vertheilungsvorrichtung fl steht mittelst
in Scharnieren drehbaren Schienen f11 und fa
mit den Zangen f in Verbindung und tritt, um die letzteren frei zu machen, in dem
trichterförmig erweiterten Ende fn der Führung
f10 nach unten zurück. Die Schiene f3
der Vertheilungsvorrichtung ist mit dem einen Ende der Verbindungsstange fl, Fig. 2, verbunden,
deren anderes Ende mit dem bei fe drehbar gelagerten Hebel fb in Verbindung
steht, welche durch die Kurbelstange f1 von
der grofsen Kurbelscheibe fa aus bethätigt wird, deren Umdrehungen eine abwechselnde
Vorwärts- und Rückwärtsbewegung der Zangen f und der Vertheilungsvorrichtung f1 bedingt.
Die Kettenfäden gelangen zu dem Webstuhl zwischen den verstellbaren Führungsrollen r2,
Fig. 2, hindurch, rings um die Wellen R und -R1 sowie um die Wellen r und rl
herum, schliefslich an den Führungswellen r7 und r8 vorbei, abwechselnd durch die Augen
der Nadelschäfte h und h1 hindurch, an der
rostartigen Schützenbahn vorüber und endigen in der Matte M, welche zwischen den beiden
Wellen r9 hindurchgeht. Um dem Schützen den Durchgang durch eine Reihe der Kettenfäden
zu gestatten, sind die Nadelschäfte h und h1 abwechselnd gehoben und gesenkt und
bilden, wie in Fig. 2 gezeigt ist, ein offenes Fach. Die Nadelschäfte werden durch eine in
Fig. 17 und 19 in vergröfsertem Mafsstabe in Vorderansicht wiedergegebenen Mechanismus
bethätigt, von welchen Fig. 19 die abgebrochenen
Stangen hb und /?6 der Fig. 17 .zeigt, sowie
deren Verbindung mit den Daumenscheiben hw
und hu, Fig. 18 und 20 stellen Theilansichten
desselben Mechanismus dar, und zwar bildet Fig. 20 das untere abgebrochene Ende von
Fig. 18. Die Nadelschäfte h und ti1 sind
durch die Querstangen H und H1 mit einander verbunden bezw. durch die Verbindungsstangen
/j2 mit den Enden der zweiarmigen Hebel r6 vereinigt.
Diese Hebel r6 sind an jeder Seite des Webstuhles auf den Achsen r und r4 der
Wellen R und R1 vorgesehen. Die Hebel ft4
und rB sitzen auf den Enden der Achsen r3 und r4 auf und bethätigen auf diese Weise
die Wellen R und R\ sowie die Nadelschäfte h und h1 abwechselnd, so dafs die erforderliche
Kettenlänge gehoben wird durch die eine Reihe der Nadelschäfte, und diese
Länge aufgenommen werden kann, sobald die genannte Schaftreihe gesenkt wird.
Die Hebel /j4 und r5 sind an ihren Enden
mit den Stangen hs und he verbunden, welche
letztere an ihren unteren Enden mit den bei
/ι9 drehbar gelagerten Hebeln h1 und hs verbunden
sind. Diese letzteren tragen Rollen fr12
und h13, vermittelst deren sie unter dem Einflüsse
zweier auf der Welle Sa befindlichen Daumenscheiben hi0 und h11 wechselweise gesenkt
werden. Insgesammt befinden sich an jeder Seite des Webstuhles, wie aus Fig. 17
ersichtlich, zwei Stangen h5 und /?6, zwei
Hebel h1 und hs und zwei Daumenscheiben h10
und h11. In dieser Figur sind die unteren
Enden der Stangen auf der rechten Seite nicht dargestellt, da dieselben jenen auf der linken
Seite gleichen.
Die die Nadelschäfte tragenden Querstangen gleiten zwischen Führungen /i16 und die
Nadelschäfte selbst werden durch die Stangen hli
und /115 geführt.
Die Umdrehung der Welle S3 führt eine abwechselnde Bewegung der Nadelschäfte h
und h1 nach auf- und abwärts herbei.
Der die Schützen bethätigende Mechanismus besteht aus den mit den Walzen D verbundenen
Schlagstöcken I und der diese letzteren bethätigende Mechanismus wird durch das auf der
Hauptwelle S befindliche Rad W angetrieben und ist von gewöhnlicher Construction (Fig. 1),
wie solche an Webstühlen allgemein im Gebrauch sind. Auch der in den Fig'. 21 und 22
gezeigte Mechanismus zum Bewegen des Schützens besteht, wie gewöhnlich, aus dem
Webeblatt E, dem Schützenkasten D, dem aufrechten und durch die auf der Welle S2
befindliche Daumenscheibe J bethätigten Gestell C.
Nachdem abwechselnd jede Reihe der U-förmigen
Polkettenstücke zwischen die Kettenfäden auf der rostartigen Schützenbahn gebracht
ist, trägt der Schützen einen Schufsfaden % ein (Fig. 25 und 26) und hierauf tritt
das Blatt der Lade in Wirkung, dessen Zähne zwischen die Roststäbe k, Fig. 2a, und die
U-förmigen Garnenden t nach der Matte hinführen, welche auf dem vom hinteren Theile
des Rostes, wie Fig. 2a zeigt, getrennten vorderen Theil sich befindet.
Fig. 23 stellt ein Diagramm dar, welches die Anordnung und relative Lage der Kettenfäden w,
der Schufsfäden \ und der Polfadenstücke t erkennen läfst. Fig. 24 zeigt die curvenartig
gestaltete Rückansicht der fertigen Matte, welche in Fig. 27 noch ausführlicher zu sehen ist.
Die Matte läuft durch die verstellbare Spannung oder die Zugwalzen r9 und r10,
Fig. 2, welche vermittelst Kettengetriebes von der Welle ρ- aus angetrieben werden, hindurch.
Die letztere (Welle ρ"2) wird entweder
durch Handantrieb bethätigt unter Zuhülfenahme der Kurbel p4, des Schaltrades p5 und
der Schaltklinke ps, oder durch Kraftantrieb mittelst eines aus dem Schaltrad pe, der Schaltklinke
ρΊ des Klinkenhebels p1 und der Verbindungsstange
ρ bestehenden Mechanismus, von welchem die letztere, wie in Fig. 2 durch
punktirte Linien angedeutet ist, mit einer auf der Welle S1 befestigten Kurbelscheibe in Verbindung
steht. Auch diese Antriebsbewegung ist früher klargelegt.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:ι . Ein Webstuhl zur Herstellung plüschartiger Gewebe aus Cocosnufsfasern oder ähnlichem Material, bei welchem die Polfäden (t) in die Leitungsröhrchen (d) eingeführt und durch Klemmstücke (c) gegen den darunter liegenden Tisch gedrückt werden, worauf beim Rückgang der Röhrchen (d) die Messer (bl) die freigewordenen Polfadenstücke abschneiden, die dann nach Rückgang der Klemmstücke (c) mittelst Stempel (e) durch Einpressen in Kanäle (g) in U-förmige Gestalt übergeführt und durch Bolzen des Rahmens (B) um 900 gedreht werden, worauf sie durch gleitende Zangen (f) zwischen die auf der Schützenbahn (G) liegenden Kettenfäden eingeführt werden, die mittelst der Nadelschäfte (h hl) ein Fach bilden, durch welches der Schützen den Schufsfäden (\) wirft.
- 2. Ein Webstuhl der unter 1. gekennzeichneten Art, bei welchem die in Führungen (fw) gleitende Zange (f) mit einer Vertheilungsvorrichtung (J^) verbunden ist, welch letztere beim Einführen der U-förmigen Polfadenstücke zwischen die Kettenfäden in der trichterartig erweiterten Führung sich senkt, wodurch die Zange (f) frei wird, zum Zwecke der Theilung zusammenhängender Kettenfäden.Hierzu 7 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE71195C true DE71195C (de) |
Family
ID=344518
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT71195D Expired - Lifetime DE71195C (de) | Webstuhl zur Herstellung plüschartiger Gewebe aus Cocosnufsfasern oder ähnlichem Material |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE71195C (de) |
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- DE DENDAT71195D patent/DE71195C/de not_active Expired - Lifetime
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