DE85706C - - Google Patents
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D04—BRAIDING; LACE-MAKING; KNITTING; TRIMMINGS; NON-WOVEN FABRICS
- D04C—BRAIDING OR MANUFACTURE OF LACE, INCLUDING BOBBIN-NET OR CARBONISED LACE; BRAIDING MACHINES; BRAID; LACE
- D04C5/00—Twist or bobbin-net lace-making machines
- D04C5/02—Net looms for tulle fabrics
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Adornments (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAM
PATENTSCHRIFT
KLASSE 86: Weberei.
HIPPOLYTE JULES FRANCOIS in CALAIS. Bobbinetmaschine zur Herstellung von Perltüll.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 20. August 1893 ab.
Durch die vorliegende Bobbinetmaschine sollen während der Herstellung des Tülls
Perlen mit eingearbeitet werden. Zu diesem Zwecke sind in der Maschine unterhalb der
Kämme mehrere horizontale Schienen angeordnet, die gegen einander so bewegt werden,
dafs die an ihnen senkrecht zu ihrer Ebene angebrachten Vorsprünge an den auf Fäden
aufgereihten Perlen diejenigen abtheilen, welche gerade gebraucht werden. Die abgetheilten
Perlen werden dann gemeinsam durch einen durch die ganze Breite des Stuhles verlaufenden
Transportfaden bis über die Nadelstangen emporgehoben und dort verarbeitet.
In den beiliegenden Zeichnungen ist:
Fig. ι ein Tüllgewebe, bei welchem Perlen
mit verarbeitet sind,
Fig. 2 eine Vorderansicht,
Fig. 2 a eine Seitenansicht und
Fig. 3 ein Grundrifs der Vorrichtung zum Abtheilen und Transportiren der Perlen,
Fig. 4 ein schematischer Querschnitt einer Bobbinetmaschine mit der neuen Vorrichtung;
Fig. 5, 6 und 7 zeigen verschiedene Arbeitsstellungen der Haupttheile der Maschine und
des Transportfadens,
Fig. 8, 9 und 10 die Schienen mit ihren Ansätzen zum Abtheilen der Perlen,
Fig. 11 a bis 11 e verschiedene Arbeitsstellungen
der Ansätze c1 und d1 beim Abtheilen einer
Perle,
Fig. 12 a, 12b, 12 c bis 16 a, 16 b verschiedene
Arbeitsstellungen der Schienen c, d und e beim Abtheilen je einer Perle auf den ungeraden
Fäden I, ΠΙ, V etc. in der Vorderansicht, im Querschnitt und Längsschnitt,
Fig. 17 a, 17 b, 17 c bis 20 a, 20 b verschiedene
Arbeitsstellungen der Schienen c, d und e beim Abtheilen je einer Perle auf den geraden
Fäden II, IVj VI u. s. w. in der Vorderansicht, im Querschnitt und im Längsschnitt;
Fig. 21 zeigt eine Röhre α mit den Perlen
in gröfserem Mafsstabe,
Fig. 22 die Verbindung dieser Röhre α oben mit der Schiene c unten,
Fig. 23 die Verbindung dieser Röhre mit der Rahmenschiene b.
i. Einrichtung zum Führen und Abtheilen der zu verarbeitenden Perlen nebst Wirkungsweise.
Im unteren Theile der Maschine ist an einem Gestelltheil desselben oder auf besonderen
Stützen ein vertical stehender fester Rahmen, welcher aus den vier ein Parallelogramm bildenden
Schienen £3, b*, b& und b® (Fig. 2)
besteht, angeordnet. An der unteren Schiene b6 desselben vermöge der Kugelzapfen <z5 drehbar
(Fig. 21 und 23) und parallel zu den gegen die Verticale etwas geneigten Seitenschienen b3
sind Röhren α befestigt, die je einen kleinen Cylinder α2 und über demselben auf einen
längs durch sie verlaufenden Faden aufgereihte Perlen enthalten (Fig. 21). Jeder Cylinder α2
trägt einen kleinen Haken as, der durch einen
Längsschlitz der Röhre α nach aufsen tritt und dort an einer kleinen Feder a* hängt, die
ihrerseits an einer horizontalen Schiene ji> befestigt
ist. Die letztere hat durch den Zug der Gewichte bx und £2, die an den Enden
der an b geknüpften und über die Rollen W
und b9 bezw. £>8 und b9 geleiteten Schnüre bm
und £>n hängen, das Bestreben, beständig nach
oben zu steigen (Fig. 2 a). Zu derselben Bewegung suchen sie auch die Cylinder a2 innerhalb
der Röhren α zu veranlassen, die infolge dessen die Perlen beständig oben aus den
Röhren hinauszudrängen suchen.
Damit dies jedoch nur zeitweise geschehen kann, sind die oberen Enden der Röhren a
an einer Schiene c bei a1 (Fig. 21 und 22)
drehbar befestigt und diese Schiene besitzt für jede Röhre einen horizontalen Vorsprung c1
(Fig. 11 a), der zu gleicher Zeit den Faden mit den Perlen führt und die auf ihm befindlichen
Perlen zurückhält.
Das Abtheilen einer Perle kommt nun durch das Zusammenspiel der nach vorn federnd
angeordneten Ansätze d1 einer hinten befindlichen
Schiene d und der Ansätze c1 der Schiene c auf folgende Weise in vier Zeiten
zu Stande:
1. Die Schiene d wird so weit nach rechts bewegt, dafs ihr Ansatz d1 durch einen Schlitz
von c nach vorn tritt und sich gegen den Perlfaden I legt (Fig. 11 b).
2. Die Schiene c wird so weit nach links bewegt, dafs die Perlen, veranlafst durch den
Druck des kleinen Cylinders λ2, in der Röhre a
sich an cl vorbeischieben können, bis sie an d1
anstofsen und aufgehalten werden (Fig. 11 c).
3. Die Schiene c geht in ihre alte Stellung nach rechts zurück,, wobei die oberste Perle
zwichen die Ansätze c1 und d1 gebracht wird
(Fig. iid).
4. Die Schiene d geht in ihre alte Stellung nach links zurück, wobei die oberste Perle
ganz freigegeben wird (Fig. 11 e).
Damit nicht immer zu gleicher Zeit von allen Perlfäden Perlen abgetheilt werden, sondern
dies bald nur von den ungeraden, bald von den geraden Perlfäden geschehen kann,
ist hinter den Schienen c und d noch eine dritte Schiene e mit nach vorn federnden Ansätzen
e\ die durch Schlitze in d und c nach vorn treten, angeordnet. Die Ansätze d1 und e1
der Schienen d und e sind gegen einander so versetzt, dafs die ersteren den Ansätzen cl
und die letzteren den Ansätzen c2 an der Schiene c entsprechen (Fig. 12a, 12b und 12c
Ruhestellung der drei Schienen).
Sollen jetzt Perlen nur von den ungeraden Perlfäden I, III, V u. s. w. abgetheilt werden,
so machen die Schienen c und d genau die vorher beschriebenen Bewegungen, während
die Schiene e stillsteht. Die Fig. 13a, 13 b, 13c
bis 16 a, 16 b zeigen die vier hierbei nöthigen Stellungen der Schienen und das Abtheilen der
Perlen.
Sollen Perlen nur von den geraden Perlfäden II, IV, VI u. s. w. abgetheilt werden, so
macht jetzt die Schiene e genau dieselben Bewegungen wie vorher die Schiene d und die
Schienen c und d machen gemeinsam dieselben Bewegungen, die vorher die Schiene c
allein gemacht hat. Die Fig. 17a, 17b, 17c
bis 20 a, 20 b zeigen die vier hierbei nöthigen Stellungen der Schienen und das Abtheilen
der Perlen. Sollen endlich die Perlen von allen Perlfäden abgetheilt werden, so arbeiten
die beiden Schienen d und e gemeinsam und die Schiene c macht die Bewegungen wie
zuvor.
Die genaue Einrichtung der Schienen nebst ihren Ansätzen und Schlitzen zum Durchtretenlassen
der Ansätze nach vorn ergeben die Fig. 8 bis ι o, wobei nur noch bemerkt werden
soll, dafs die Schlitze c3 in allen drei Schienen für durchgehende Zapfen dienen, die die
Schienen sämmtlich in der erforderlichen Höhe im Stuhl erhalten.
Bei der Construction der Schiene c ist noch zu beachten, dafs der Abstand ihrer Ansätze c1 c2
von den Schlitzen cl c5 immer genau der Dicke
der zu verarbeitenden Perlen entsprechen mufs. Deshalb sind die Ansätze c1 c2 an einer besonderen
Schiene c6 angebracht, die gegen die eigentliche Schiene c mit den Schlitzen c4 c5
in verticaler Richtung beliebig verstellt werden kann.
Die beim Abtheilen der Perlen sich nothwendig machenden seitlichen Bewegungen der
drei Schienen c, d und e werden durch einen Jacquardmechanismus herbeigeführt.
2. Einrichtung zum Befördern der abgetheilten Perlen zur Verarbeitungsstelle nebst
Wirkungsweise.
Zur Beförderung der abgetheilten Perlen nach oben dient ein horizontaler Transportfaden
g, der für gewöhnlich auf den Ansätzen c1 und c2 der Schiene c dicht an den Perlfäden
liegt (Fig. 2). Er wird durch die an den geneigten Stutzen h angebrachten Rollen h1
getragen und durch die Gewichte g1 und g2
gespannt. Die Stützen h sitzen an Hebeln h1 h2,
die auf die horizontalen Wellen 0 aufgekeilt sind; sie ruhen in ihrer tiefsten Stellung auf
den Gestellstücken m1 und sind durch die
Zugstange z2 und den Hebel i so in Beziehung
gebracht, dafs ein Zugy an der an h1 rechts
angebolzten Stange z3 ein Aufrichten beider
Stützen bis zur Stellung hs zur Folge hat.
Hierbei steigt der Transportfaden nach oben und schiebt die abgetheilten Perlen längs der
Perlfäden vor sich her.
Ein Zurückgehen von g nach unten in gerader Linie verhindert die Stellung der Nadelstange
H (Fig. 6 und 7). Deshalb mufs g die Bewegung g·2 gB g-4 g·5 ausführen. Zur Ermöglichung
der Bewegung von g"2 nach g%
sind die Wellen 0 in horizontaler Richtung verstellbar; auf ihre Kopfenden wirken die
beiden Winkelhebel η und n1, die durch die
Zugstange n5 verbunden sind und durch die
Zugstange n4 vermöge des Zuges χ so gedreht
werden, dafs sie die Wellen ο sammt den Hebeln h1 h2 mit den Stützen h und dem
Transportfaden g nach vorn drücken, wobei die Federn o1 auf ο zusammengeprefst werden.
Nachdem dann durch Aufhören des Zuges y die Stützen h mit dem Faden g gesenkt sind,
hört auch der Zug χ auf, worauf die Federn o1
den ganzen Mechanismus wieder nach hinten stellen. Hierbei beschreibt g den Weg gl gs.
Ein Verstellen des Transportfadens g nach vorn macht sich nur in dem Augenblick nothwendig,
in welchem die Schienen c, d und e zum Abtheilen der Perlen verstellt werden.
Auch dies erfolgt durch den Zug χ.
Beide Zugwirkungen χ und y werden durch einen Jacquardmechanismus bethätigt.
Claims (1)
- Patent-Anspruch.·Bobbinetmaschine zur Herstellung von Perltüll, bei welcher die auf Fäden aufgereihten und innerhalb von Röhren (a) geführten Perlen durch das Spiel der Ansätze mehrerer Horizontalschienen (c, d und e) nach Bedürfnifs freigegeben und abgetheilt und dann durch einen Transportfaden (g) längs der Perlfäden nach oben über die Nadelstange zur Verarbeitungsstelle geschafft werden.Hierzu % Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE85706C true DE85706C (de) |
Family
ID=357819
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DENDAT85706D Active DE85706C (de) |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| DE (1) | DE85706C (de) |
-
0
- DE DENDAT85706D patent/DE85706C/de active Active
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