DE247323C - - Google Patents

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DE247323C
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tulle
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bolt
threads
chain
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D04BRAIDING; LACE-MAKING; KNITTING; TRIMMINGS; NON-WOVEN FABRICS
    • D04CBRAIDING OR MANUFACTURE OF LACE, INCLUDING BOBBIN-NET OR CARBONISED LACE; BRAIDING MACHINES; BRAID; LACE
    • D04C5/00Twist or bobbin-net lace-making machines
    • D04C5/02Net looms for tulle fabrics

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Woven Fabrics (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 247323 KLASSE 25 h. GRUPPE
in CHEMNITZ i. Sa.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 29. September 1910 ab.
Tüll entsteht bekanntlich aus drei Fadensystemen in der Weise, daß in die dicht nebeneinander senkrecht ausgespannten Kettenfäden erstens die aus der hinteren Spulenschlittenreihe hervorlaufenden Fäden — der eine Einschlag — von rechts oben nach links unten und zweitens, die aus der vorderen Spulenreihe hervortretenden Fäden — der zweite Einschlag — von links oben nach rechts unten
ίο eingebunden werden. An jeder Kreuzungsstelle der beiden Einschlagfadenreihen mit den Kettenfadenreihen ist je ein Einschlagfaden um einen Kettenfaden herumgeschlungen. Dazu wird jeder Kettenfaden gegenüber dem ihm im Augenblick zugeordneten Spulenschlitten so gestellt, daß letzterer bei seinem erstmaligen Durchgang durch die Kettenfäden links, bei seinem Rückgang aber an der rechten Seite des Kettenfadens vorbeiläuft und demzufolge seinen Einschlagfaden um den Kettenfaden herumschlingt. Zum Regeln dieser Bewegungen der Kettenfäden ist jeder einzelne durch einen Fadenführer gezogen, und alle diese Fadenführer sind auf zwei horizontalen Schienen verteilt, welche sich unterhalb der Spulenschlittenführungen über die ganze Breite des Tüllstuhls erstrecken. Durch Nockenöder Exzenterscheiben werden, unter Vermittlung von Hebeln, diese beiden Fadenführerschienen in ihrer Längsrichtung hin und her geschoben. Bei der Herstellung von glattem Sechskant- oder Wabentüll ist die Bewegungslänge immer nur gleich dem Abstand zweier Kettenfäden, welcher auch entspricht der Entfernung von Mitte bis Mitte zweier benachbarter Spulenschlitten. Und genau so, wie vorstehend beschrieben, wurden die Fadenführerschiene ri bisher stets auch bei der Herstellung von durch Querstreifen gemustertem Tüll bewegt, denn die Querstreifen wurden in der Weise erzeugt, daß man entweder die Schaltungsweite des Warenbaums verringerte oder die das Wandern der Spulenschlittenreihen hervorbringende in ihrer Längsrichtung bewegliche Spulenschlittenführungsreihe über. mehr als einen Spulenschlittenabstand hin und her schob, so daß die Einschlagfäden über mehr als eine Kettenfadenteilung gelegt wurden.
Der Zweck der Erfindung ist nun ebenfalls die Herstellung von quer zur Kettenfadenrichtung gemustertem Tüll in der Weise, daß man an und für sich bekannte, dem Charakter des Tüllgewebes ähnliche bzw. angepaßte andere Bindungsarten im Gewebe abwechseln läßt und dadurch eine Unterbrechung des glatten Tüllgewebes erzielt. Hierzu dient die den Gegenstand der Erfindung bildende Vorrichtung. Die Aufeinanderfolge der verschiedenen Bindungsarten kann ganz beliebig genommen werden. Fig. 6 soll das an einigen Beispielen klarmachen. Sie zeigt in sehr erheblich vergrößerter Darstellung beispielsweise die Anordnung von verschiedenen Bindungsarten, und zwar sieht man in der Richtung von oben nach unten fortschreitend zuerst
den »glatten Tüll« mit der Eigentümlichkeit dieser Bindung, das ist die Umschlingung der Kettenfäden durch die Spulenfäden und das fortgesetzte Wandern der letzteren in seitlicher Richtung. Weiter folgt unter der Bezeichnung »Kreuztüll« eine andere Bindungsart, welche dem glatten Tüll gleicht, wobei aber die Spulenfäden keine Umschlingungen um die Kettenfäden ausführen. Bei dieser Bindungsart erfolgt durch verminderten Warenabzug auch zweckmäßig noch eine Verdichtung des Gewebes. Die dritte Bindungsart ist der sogenannte »Großlochtüll«. Auch hierbei findet man wieder die Übereinstimmung mit der glatten Tüllbindung, die nur insofern eine Abweichung aufweist, als der eine Spulenfaden nicht wie beim glatten Tüllgewebe nur einen Kettenfaden, sondern zur Erzielung außergewöhnlich großer Löcher zwei im Gewebe nebeneinander liegende Kettenfäden umschlingt. Ebensogut wie die vorstehend genannten drei Bindungsarten können aber auch beliebige andere, und zwar mehr als nur drei Bindungsarten zur wechselweisen Benutzung bereitgestellt werden. Die neue Vorrichtung zeichnet sich besonders dadurch aus, daß sie an jedem Tüllstuhl bequem angebracht werden kann, denn es wird weder die Anzahl noch Bauart der Fadenführerschienen, noch Einzug der Kettenfäden in dieselben verändert. Auch das Wandern der Spulenschlittenreihen bei jedem Bindungsspiel über eine Schlittenteilung bleibt wie beim Arbeiten von glattem Tüll.
In welcher Weise eine solche Vorrichtung ausgeführt werden kann, zeigt das auf der Zeichnung dargestellte Konstruktionsbeispiel.
Fig. ι veranschaulicht den Erfindungsgegenstand in Ansicht, und Fig. 2 ist der zugehörige Grundriß. Die schematischen Figuren 3, 4 und 5 zeigen die verschiedenen Stellungen desjenigen Mechanismengliedes, welches das Wechseln der Bindungsart hervorbringt.
In bekannter Weise ist zunächst zwischen den beiden hier nur durch Schraffur angedeuteten Endwänden 1 des Tüllstuhls die Fadenführerschiene 2 mit den Fadenführern 3 horizontal angeordnet. An der Antriebsseite greift an die Fadenführerschiene 3 eine Zugstange 4 mit Querstift 5 und Stellmuttern 6 an. Eine ähnliche Zugstange 7 ist am entgegengesetzten Ende der Fadenführerschiene 2 angelenkt und besitzt eine stramme Zugfeder 8, welche die Rückwärtsbewegung der Fadenführerschiene erzwingt. Mit 9 ist die Nockenscheibenwelle und mit 10 die ebenfalls bekannte Nockenscheibe bezeichnet.
Die neue Vorrichtung kann wie folgt beschaffen sein. Auf einem an der Maschinenseiten wand ι starr befestigten Achsbolzen 11 sind ein zweiarmiger Hebel 12, 13 und drei gleicharmige Hebel 14, 15, 16 drehbar gelagert.
Gegen den Arm 12 des zuerst genannten zweiarmigen Hebels 12, 13 legt sich in bekannter Weise der Querstift 5 von der Zugstange 4 der Fadenführerschiene, und in der langen Nabe des Hebelarmes 13 ist ein Bolzen 17 seiner Länge nach verschiebbar geführt. Die freien Enden der drei Hebel 14, 15, 16 zeigen die bekannte Ausbildung von Fühlhebeln zur Betätigung durch drei Nockenkränze 18, 19, 20 auf der Nockenscheibe 10. Jeder der drei Hebel 14, 15, 16 wird aber in neuartiger Weise durch je eine Zugfeder 21, 22, 23 an einen ortsfesten Anschlagbolzen 24 heran-, also nach der Nockenscheibe 10 hingezogen. Zur Übertragung der den Fühlhebeln 14 bis
16 durch ihre Nockenkränze 18 bis 20 erteilten Bewegungen auf die Fadenführerschienen 2 besitzt jeder der genannten Fühlhebel an der dem Bolzen 17 zu gelegenen Seite einen Ansatz, z. B. 25, und diese Ansätze können durch Ausschnitte in der Führungsnabe 13 des Bolzens 17 direkt auf diesen einwirken. Damit aber nur ein Fühlhebel und ein Nockenkranz die Fadenführerschiene beherrschen, ist der Bolzen 17 derart ausgekerbt, daß durch Verschieben des Bolzens 17 in seiner Längsrichtung zwar vor den Ansatz 25 eines jeden Fühlhebels der volle Bolzenumfang gestellt werden kann, aber doch immer nur ein einziger Fühlhebel auf den vollen Bolzen trifft, während die beiden anderen entweder in Auskerbungen hinein- oder am Stirnende des Bolzens 17 vorbeischwenken. In irgendwelcher Weise, hier z. B. durch Verzahnen des BoI-zens 17 und Anordnen eines entsprechenden Zahnsegmentes 26, welches von irgendwelchem Musterwerk gedreht wird, kann also während des Ganges des Tüllstuhls jeder beliebige der drei Nockenkränze 18 bis 20 auf den Bolzen
17 einwirken und durch dessen Vermittlung den Doppelhebel 12, 13 und die Fadenführerschiene 2 betätigen. Statt den Bolzen 17 in seiner Längsrichtung zu verschieben, könnte man ihn auch mit demselben Erfolg um bestimmte Winkel verdrehen, wenn die Kerben, in welche die außer Tätigkeit gesetzten Fühlhebelansätze einschwenken, in bestimmten Winkeln zueinander auf dem Umfang des Bolzens verteilt sind.
Die Arbeits- und Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist folgende. Es sei angenommen, der Nockenkranz 18 ist so gestaltet, daß seine Einwirkung auf die Fadenführerschiene glatten Tüll hervorbringt, der Nockenring 19 bewirke beispielsweise, daß die Einschlag- oder Spulenschlittenfäden sich nur unter und über die Kettenfäden legen, dieselben aber nicht umschlingen, und schließlich möge der dritte Nockenring 20 die Fadenführerschiene so bewegen, daß ein jeder Einschlagfaden zwei Kettenfäden umschlingt. Dann ist für diese
drei verschiedenen Bindungsarten die Stellung des den Wechsel zwischen ihnen bewirkenden Gliedes — des Bolzens 17 — so, wie aus den Fig. 3, 4 und 5 hervorgeht. In Fig. 3 steht nur vor dem Ansatz des Fühlhebels 14 der volle Umfang des Bolzens 17, während die beiden anderen Fühlhebel 15, 16 vor einer breiten Auskerbung stehen. Die Fadenführerschiene 2 wird also zur Herstellung von glattem Tüll bewegt. Hat der Bolzen 17 die Stellung nach Fig. 4, so trifft nur der Fühlhebel 15 seinen Umfang, und die Kettenfäden werden dann nicht mehr umschlungen. Soll schließlich der dritte Nockenkranz 20 zur Wirkung kommen, so wird der Bolzen 17 in die in Fig. 5 gezeichnete Stellung gebracht, damit je zwei nebeneinander liegende Kettenfäden von einem Einschlagfaden umschlungen werden. Will man über noch mehr Bindungsarten verfügen können, so werden weitere Nockenkränze auf der Nockenscheibe 10 aufgesetzt, passende Fühlhebel auf den Bolzen 11 gesteckt und ein dazu passend gestalteter Bolzen 17 in die Nabe des Hebelarmes 13 eingesetzt.
Zur Vervollständigung möge noch erwähnt werden, daß die neue Vorrichtung in jeder beliebigen Lage am Tüllstuhl angebracht werden kann und ebenso geeignet ist, für Tüllstühle mit einseitigem Antrieb wie für solche mit doppelseitigem.

Claims (2)

Patent-An sprüche:
1. Vorrichtung für Tüllstühle zur Erzielung verschiedener Bindungsarten vermittels der beiden gewöhnlichen Kettenfadenreihen, dadurch gekennzeichnet, daß dem Antriebsgliede (12, 13) der Kettenfadenschiene (2) ein Glied (Schieber 17) verstellbar zugeordnet ist, das je nach seiner Stellung nur immer von einem der den verschiedenen Bindungsarten entsprechend gestalteten Nockenkränze (18, 19, 20) verschoben wird und dadurch die Kettenfadenschiene steuert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellungsänderungen des Schiebers (17) von einer Mustervorrichtung selbsttätig geleitet werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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