DE70937C - Bobbinetstuhl zur Herstellung eines der Filet-Guipüre ähnlichen Gewebes - Google Patents

Bobbinetstuhl zur Herstellung eines der Filet-Guipüre ähnlichen Gewebes

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DE70937C
DE70937C DENDAT70937D DE70937DA DE70937C DE 70937 C DE70937 C DE 70937C DE NDAT70937 D DENDAT70937 D DE NDAT70937D DE 70937D A DE70937D A DE 70937DA DE 70937 C DE70937 C DE 70937C
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Germany
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DENDAT70937D
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falkensteiner gardinen-weberei und bleicherei in Falkenstein i. Voigtl
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D04BRAIDING; LACE-MAKING; KNITTING; TRIMMINGS; NON-WOVEN FABRICS
    • D04CBRAIDING OR MANUFACTURE OF LACE, INCLUDING BOBBIN-NET OR CARBONISED LACE; BRAIDING MACHINES; BRAID; LACE
    • D04C5/00Twist or bobbin-net lace-making machines
    • D04C5/04Net or lace curtain machines

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Curtains And Furnishings For Windows Or Doors (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.Y^
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Bobbinetstuhl zur Herstellung eines der Filet-Guipüre ähnlichen Gewebes; der Bobbinetstuhl kann jedoch das gewöhnliche Gardinengewebe ebenfalls, und zwar ohne weitere Aenderung des Stuhles herstellen. Dabei hat das der Filet-Guipüre ähnliche Gewebe die gleiche, der Punktzahl des Stuhles entsprechende Feinheit, wie das auf demselben Stuhl herstellbare gewöhnliche Gardinengewebe.
Das der Filet-Guipüre ähnliche Gewebe ist dadurch gekennzeichnet, dafs der Spul- oder Musterfaden nicht bei jedem Schufs, sondern erst bei jedem zweiten, dritten, vierten, fünften u. s. w. Schufs vom Bindefaden gebunden wird. Beispielsweise ist in Fig. 10 ein solches Gewebe dargestellt, bei welchem die Musterfäden χ nur bei jedem vierten Schufs von den Bindefäden y an die Kettenfäden \ gebunden sind.
Um ein solches Gewebe herstellen zu können, ist es nöthig, den Musterfaden χ während derjenigen Schüsse, wo er nicht gebunden werden soll (bei Fig. 10 also während des ersten bis dritten Schusses), so festzuhalten, dafs er der Bewegung der Musterfadenschiene nicht folgen und infolge dessen vom Bindefaden y nicht gebunden werden kann; hingegen mufs ihm während desjenigen Schusses, wo er gebunden werden soll (bei Fig. 10 also während des vierten Schusses), eine solche Freiheit ertheilt werden, dafs er der Bewegung der Musterfadenschiene ungehindert folgen kann, wodurch eben die Bindung an den Kettenfäden ermöglicht wird. -
Das Festhalten der Musterfäden während derjenigen Schüsse, wo eine Bindung der Musterfäden nicht eintreten soll, wird nun durch doppelte Jacks erreicht,- d. h. es ist die Anzahl der im englischen Gardinenstuhl vorhandenen Jacks verdoppelt worden, dergestalt, dafs, wenn sämmtliche Jacks vorgeschoben sind, jeder einzelne Musterfaden zwischen zwei Jacks zu liegen kommt und der Bewegung der Musterfadenschiene weder nach rechts noch nach links folgen kann. Sämmtliche Jacks sind in üblicher Weise mit der Jacquard-Maschine verbunden und werden von dieser nach Mafsgabe der Zeichnung beeinflufst. Auf diese Weise erreicht man, dafs der Gardinenstuhl ganz nach Belieben das der Filet-Guipüre ähnliche oder das gewöhnliche Gardinengewebe erzeugt; z. B. wird an denjenigen Stellen des Gardinenstuhles, wo die zu dem betreffenden Musterfaden gehörigen beiden Jacks abwechselnd zusammen vorgeschoben und zurückgezogen werden, das der Filet-Guipüre ähnliche Gewebe erzeugt (Fig. 10), während an denjenigen Stellen des Stuhles, wo sämmtliche Jacks beständig zurückgezogen sind, das in Fig. 11 dargestellte Gewebe erzeugt wird. An jenen Stellen des Stuhles, wo der Musterfaden nur durch einen Jack beeinflufst wird, wo also der hinzugefügte zweite Jack durch die Jacquard-Maschine beständig zurückgehalten wird, entsteht das in Fig. 12 dargestellte, ebenfalls bekannte Gewebe.
Auf dem englischen Gardinenstuhl konnten also bisher nur die in Fig. 11 und 12 darge-
stellten Gewebe unter Benutzung einfacher Jacks hergestellt werden, während der Stuhl durch die Anwendung doppelter Jacks nunmehr in den Stand gesetzt wird, auch das in Fig. ίο dargestellte Gewebe zu erzeugen.
Die Herstellung des der Filet-Guipüre ähnlichen Gewebes wird durch die Zeichnung verständlich werden. Fig. ι zeigt einen senkrechten Schnitt durch den englischen Gardinenstuhl mit den hier in Betracht kommenden Theilen. Fig. 2 zeigt eine .Vorderansicht der Schützenführung, der Kettenfadenschiene und der Jacks. Fig. 3 ist ein gleicher Schnitt wie Fig. ι mit eingezeichneten Ketten-, Muster- und Bindefäden. Fig. 4 zeigt eine Oberansicht der Schützenführung und Fig. 5 bis 9 veranschaulichen die Maschenbildung.
Die Jacknadeln a1 sind die bereits am Gardinenstuhl vorhandenen, die Jacknadeln α2 sind die neu hinzugefügten. Sämmtliche Jacknadeln a1 a2 sind, wie üblich, an einem Querbalken befestigt, der mit dem um eine feste Achse b drehbaren Hebel c verbunden ist, welcher mit einer Rolle d auf einer auf der Hauptwelle ρ sitzenden, bei h abgeflachten Scheibe e ruht. Durch Drehung der Scheibe e werden daher die Jacknadeln in hin- und herschwingende Bewegung versetzt. Die Nadeln führen sich in den Nadelführungen i, dicht unterhalb der Schützenführungen k. Die Schützen laufen in den in Fig. 2 und 4 mit X bezeichneten Nuthen der Führungen k. g ist die Kettenfadenschiene, g1 die Musterfadenschiene und m und η sind die Spitzenkä'mme zum Festhalten der eben gebildeten Fadenumschlingungen. Die Jacknadeln a1 und a2 sind in bekannter Weise mit Schnüren 01O2 verbunden, welche zur Jacquard-Maschine führen und zum Zurückziehen der Jacks dienen.
Die Maschenbildung ist folgende:
Nachdem die Musterfäden x, Fig. 5, von den Bindefäden y an die Kettenfäden \ gebunden worden sind, gehen die Jacks α1 α2 vor und nehmen die Musterfäden χ zwischen sich, so dafs sie der nach links gehenden Bewegung der Musterfadenschiene gl nicht mehr folgen können. In. diesem· Augenblick liegen, wie Fig. 5 erkennen läfst, die von den Schützen q kommenden Bindefäden y hinter den Musterfä'den χ und den Kettenfäden ^. Hierauf bewegen sich die Schützen nach vorn (senkrecht zur Ebene der Zeichnung) und dann die Musterfadenschiene g1 und Kettenfadenschiene g nach rechts in die Stellung Fig. 6. Dadurch kommen die Kettenfäden \ rechts von den Schützen zu liegen; die Musterfäden χ aber bleiben in ihrer früheren Stellung, weil sie von den Jacks αλa2 an einem Mitgehen mit der Musterfadenschiene gl verhindert wurden. Die Schützen gehen jetzt wieder nach hinten (senkrecht zur Ebene der Zeichnung), und da nun, wie Fig. 6 erkennen läfst, die Musterfäden χ von den Jacks al a2 so weit von den Schützen entfernt gehalten werden, dafs eine Kreuzung mit den Bindefäden y nicht eintreten kann, so schlingen sich die Bindefäden nur um ihre zugehörigen Kettenfäden %, mit welchen sie sich kreuzen. Nach jeder Vorwärts- und jeder Rückwärtsbewegung der Schützen werden die von den Bindefäden vollzogenen Umschlingungen bezw. Kreuzungen durch die Spitzen der Kämme m und η "abwechselnd nach oben geschoben und dadurch festgehalten.
Nachdem in der Stellung Fig. 6 die erste Umschlingung der Bindefäden um ihren zugehörigen Kettenfaden stattgefunden hat, bewegen sich die Musterfadenschiene g1 und die Kettenfadenschiene g wieder nach links, wie in Fig. 7 dargestellt ist, wodurch wiederum nur eine Kreuzung der Bindefäden mit ihren zugehörigen Kettenfäden entsteht, weil die Musterfäden durch die Jacks al a? festgehalten werden. Die Schienen g1 und g gehen dann wieder in die Stellung Fig. 6 zurück und die Bindefäden wickeln sich wiederum nur um die Kettenfäden. Nachdem auf diese Weise drei Schufs (Vorwärts- und Rückwärtsgänge) der Schützen stattgefunden haben, wodurch die Bindefäden sich dreimal um ihre zugehörigen Kettenfäden gewickelt haben, werden kurz vor Beginn des vierten Schusses die Jacks a1 a? von der Jacqua'rd-Maschine zurückgezogen, so dafs bei der nun folgenden Bewegung der Schienen g und gl die Musterfä'den χ der Müsterfadenschiene gl folgen können. Dadurch gelangen die Musterfäden in die in Fig. 8 dargestellte Lage, d. h. sie kreuzen sich mit dem links neben ihnen liegenden Kettenfaden Und dem zu diesem gehörigen Bindefaden y und werden an diesen gebunden. Hierauf gehen die Schützen von hinten nach vorn und gleich darauf bewegen sich die Schienen g und g1 nach rechts in die Lage Fig. 9, wodurch wiederum eine Kreuzung der Musterfäden mit den zu ihnen gehörigen Kettenfäden und Bindefäden entsteht. Nachdem nun die Schützen wieder von vorn nach hinten gegangen sind, ist die Bindung vollzogen. Kurz vor der nunmehr folgenden Bewegung der Fadenschienen g und g1 nach links springen die Jacknadeln a1 a? wieder vor und halten die Musterfäden χ wieder fest, so dafs sich wiederum die Anfangsstellung Fig. 5 ergiebt. Auf diese Weise entsteht ein Gewebe, bei dem die Musterfäden nur bei jedem vierten Schufs verbunden sind.
Es sei bemerkt, dafs in den Fig. 5 bis 9 der Deutlichkeit halber die Bewegung der Musterfadenschiene etwas gröfser dargestellt ist, als es der Wirklichkeit entspricht.
Will man auf dem betreifenden Gardinenstuhl das gewöhnliche Gardinengewebe herstellen, so braucht man nur die einen Jacks a2 zurück-

Claims (1)

  1. zuziehen, und der Stuhl arbeitet dann wie üblich.
    Pa τεnt-Ansρrüch:
    Bobbinetstuhl zur Herstellung eines der Filet-Guipüre ähnlichen Gewebes, bei welchem für jeden Musterfaden statt eines Selectors (Jack) deren zwei angeordnet sind, um unter Beibehaltung der der Feinheitsnummer des Stuhles entsprechenden vollen Kettenfadenzahl die Bewegung des zwischen beiden Selectdren liegenden Musterfadens dem Filet -Guipüre- Muster entsprechend sowohl nach rechts als auch nach links hin verhindern zu können.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
DENDAT70937D Bobbinetstuhl zur Herstellung eines der Filet-Guipüre ähnlichen Gewebes Expired - Lifetime DE70937C (de)

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