DE525070C - Verfahren zur Herstellung von beidrecht gemusterten Spitzengeweben auf Gardinenwebstuehlen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von beidrecht gemusterten Spitzengeweben auf Gardinenwebstuehlen

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DE525070C
DE525070C DEP52851D DEP0052851D DE525070C DE 525070 C DE525070 C DE 525070C DE P52851 D DEP52851 D DE P52851D DE P0052851 D DEP0052851 D DE P0052851D DE 525070 C DE525070 C DE 525070C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D04BRAIDING; LACE-MAKING; KNITTING; TRIMMINGS; NON-WOVEN FABRICS
    • D04CBRAIDING OR MANUFACTURE OF LACE, INCLUDING BOBBIN-NET OR CARBONISED LACE; BRAIDING MACHINES; BRAID; LACE
    • D04C5/00Twist or bobbin-net lace-making machines
    • D04C5/02Net looms for tulle fabrics

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Braiding, Manufacturing Of Bobbin-Net Or Lace, And Manufacturing Of Nets By Knotting (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von beidrecht gemusterten Spitzengeweben auf Gardinenwebstühlen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von beidrecht gemusterten Spitzengeweben auf Gardinenwebstühlen. Gegenüber bekannten Verfahren, bei denen zusätzliche Schlittenreihen oder Führungsstangen Verwendung finden, unterscheidet sich das Verfahren gemäß der Erfindung vorteilhaft dadurch, daß die Verschiebungen der Fäden und das Einstechen der Selektoren in üblicher Weise erfolgt. Dabei wird erfindungsgemäß von den Fäden eines vollen Kettenbaumes und den Fäden eines vollen Satzes von Spulen die eine Hälfte in den hinteren Leitern und die andere Hälfte in den vorderen Leitern so verteilt, daß durch die ganze Länge der Maschine ein hinterer Kettenfaden hinter einen vorderen Spulenfaden und ein hinterer Spulenfaden hinter einen vorderen Kettenfaden zu liegen kommt.
  • Die Erfindung ist* nachfolgend an 'Hand eines Ausführungsbeispiels beschrieben. Bei dieser Beschreibung soll unter der Bezeichnung eine volle Kette, ein voller Satz Spulen u. dgl. so viel Ketten- oder Spulenfäden verstanden werden, als nötig sind, um einen Faden zu jedem Schiffchen zu geben, d. h. es sollen dieselbe Anzahl Ketten- und Spulenfäden wie Schiffchenfäden vorhanden sein. Wenn in der Beschreibung von positiver oder negativer Wirkung des Selektors die Rede ist, so soll darunter verstanden sein, daß der Selektor eine Verbindung ermöglicht bzw. verhindert.
  • Die Erfindung läßt sich für alle Arten von Spitzengardinengeweben verwenden und ist insbesondere vorteilhaft für die Herstellung von Flechtwerk, feiner Leinwand, von Stegen und Kreuzgrund.
  • In der Zeichnung stellt Abb. z den Querschnitt einer Spitzengardinenmaschine dar.
  • Abb. 2 veranschaulicht die Bewegungen der Fäden mittels der Leitern und das Einstechen der Selektoren, um beidrechte Gewebe in Verbindung mit erhabener Leinwand, Flechtwerk, feiner Leinwand und der von hinten und von vorn zusammengezogenen Kombinationsbindung herzustellen.
  • Abb.3 zeigt das Ergebnis der vereinigten Bewegungen der Fäden und Selektoren, gegeben in Abb. 2, nachdem die Selektoren die Fäden freigelassen haben.
  • Abb. q und 5 veranschaulichen die Herstellung einer festgeränderten Kante mit geflochtenen Stegen.
  • Abb. 6 zeigt die Leitern mit den eingezogenen Fäden, von oben gesehen.
  • Abb.7 zeigt den Fadeneinzug bei Verwendung dreier Leitern. Abb. 8 veranschaulicht die Herstellung von Filet.
  • Abb. 9 zeigt die Lage der Fäden im fertigen Erzeugnis nach Abb. B.
  • Abb. io und ii veranschaulichen die Herstellung und die Lage der Fäden im Kreuzgrund. In Abb. i ist die Maschine mit fünf Leitern i bis 5 dargestellt, von denen die eine, i, die sich hinten befindet und die Grundfäden al, bl führt, während eine andere, 5, vorn liegt und die Grundfäden a2, b2 führt. Zwischen diesen Außenleitern i und 5 liegen dreiweitere Leitern 2, 3, 4 (Mittelleitern), deren Zahl jedoch je nach Art der zu erzeugenden Muster verschieden groß sein kann.
  • Die Hauptfäden a1, a2, bl, b2 (Abb. i) werden durch die Leitern i und 5 in der Weise geführt (vgl. Abb. 6), daß ein Spulenfaden al von dem Spulenbrett n in die hintere Leiter i und ein Kettenfaden b2 von dem vollen Kettenbaum in ihm gegenüber in die vordere Leiter 5 eingezogen wird. 'In den nächsten Ringel der hinteren Leiter i wird ein Kettenfaden b l und in den gegenüber befindlichen Ringel der vorderen Leiter 5 ein Spulenfaden a2 eingezogen usw.
  • Unter jedem Schiffchen in der Maschine befindet sich je ein Selektor j, welcher gleichzeitig je einen Ketten- und einen Spulenfaden in der Weise beeinflußt, daß, wenn die Schiffchen hinten sind, ein gerader Selektor einen hinteren Spulenfaden a1 an der Bindung mit dem Schiffchenfaden hindert und einem vorderen Kettenfaden b2 die Bindung ermöglicht, z. B. bei BE, B7, B3 unter f4 (Abb. -,), und ein gerader Selektor einen hinteren Kettenfaden bl am Binden hindert und einen vorderen Spulenfaden cal bindet, z. B. B2, B3, B4 unter f 3 (Abb.2) ; wenn die Schiffchen vorn sind, hindert ein ungerader Selektor einen hinteren Kettenfaden bl und bindet einen vorderen Spulenfaden cal, z. B. beiFl, F2, F3 unter f 3 (Abb. 2), und ein gerader Selektor hindert einen hinteren Spulenfaden a1 und bindet einen vorderen Kettenfaden b2, z. B. bei F', F7 unter f4(Abb.2).
  • Wo ein Faden cal binden soll, wird also, wenn die Schiffchen hinten sind, ein ungerader Selektor, wenn die Schiffchen vorn sind, ein gerader Selektor bis zur Linie h (Abb. i) zurückgezogen. Wo ein Faden b1 binden soll, wird, wenn die Schiffchen hinten sind, ein gerader Selektor, wenn die Schiffchen vorn sind, ein ungerader Selektor bis zur Linie lt zurückgezogen. Wo ein Faden rat binden soll, sticht ein gerader Selektor bis zur Linie g, wenn die Schiffchen hinten, ein ungerader Selektor bis zur Linie g, wenn die Schiffchen vorn sind. Wo ein Faden b2 binden soll, sticht ein ungerader Selektor bis zur Linie g, wenn die Schiffchen hinten, ein gerader Selektor bis zur Linie g, wenn die Schiffchen vorn sind. Wo weder hintere noch vordere Fäden binden, sondern ein Loch in dem Gewebe entstehen soll, stechen Selektoren bis zur Linie h ein. Wenn ein Selektor unter einem Schiffchen einsticht, kann der Faden cal oder b1 den betreffenden Schiffchenfaden nicht erreichen, so daß an dieser Stelle die Bindung verhindert wird. Aus Abb. 2 ist von F1 bis F5 z. B. ersichtlich, wie der Faden cal abwechselnd über und dann unter den Schiffchenfaden f 2sowie über und dann unter den Schiffchenfaden f4 geführt wird; von B6 bis B8 ist ersichtlich, wie Selektoren einstechen und den Faden a 'verhindern, den Schiffchenfaden f 4 bzw. f 2 zu erreichen. Der Einfluß der Selektoren auf die Fäden in der hinteren Leiter kann daher als negativ bezeichnet werden.
  • DieFäden a2, b2 in der vorderen Leiter werden, während die Schiffchen im hinteren Kamm sind, auf der ersten Viertelbewegung mittels der vorderen Leiter über den Schiffchenfäden nach links und auf der zweiten Viertelbewegung wieder über den Schiffchenfäden nach rechts zurückgeführt; auf der dritten Viertelbewegung, nachdem die Schiffchen in den vorderen Kamm hinübergewechselt haben, werden die Fäden a2, b2 unter den Schiffchenfäden nach rechts und auf der vierten Viertelbewegung wieder unter den Schiffchenfäden nach links zurückgeführt. Die Folge davon ist, daß die Fäden a2, b2 zuerst nach links und dann nach rechts gewissermaßen lose Schleifen werfen. Diese Schleifen rutschen zurück, und die Fäden binden nicht, außer wo nach der ersten Viertelbewegung ein Selektor einsticht, um die über dem Schiffchenfaden nach links gelegte Schleife aufzufangen und den Faden a2 oder b2 so lange zu halten, bis die Schiffchen in den vorderen Kamm hinübergewechselthaben, wodurch der betreffende Faden a2 oder b2 dann unter den Schiffchenfaden zu liegen kommt und dadurch gebunden wird, oder wo nach der dritten Viertelbewegung ein Selektor einsticht, um die unter dem Schiffchenfaden nach rechts geworfene lose Schleife aufzufangen und den Faden a2 oder b2 so lange zu halten, bis die Schiffchen in den hinteren Kamm hinübergewechselt haben, wodurch der betreffende Faden cal oder b2 dann über dem Schiffchenfaden zu liegen kommt. Aus Abb. 2, z. B. von B6 bis F3, ist ersichtlich, wie der Faden a2, der sich neben dem Schiffchenfaden f 2 befindet, abwechselnd lose Schleifen nach links über den Schiffchenfaden f 3 und nach rechts unter den Schiffchenfaden fr wirft. Bei F1, B2 ist ersichtlich, wie eingestochene Selektoren solche Schleifen in feste Bindungen verwandeln. Der Einfluß der Selektoren auf die Fäden in der vorderen Leiter ist daher positiv. Nach diesem Prinzip werden in allen Fällen, wo die Hauptfäden abwechselnd zur Hälfte in der äußersten hinteren und zur Hälfte in der äußersten vorderen Leiter verteilt sind, die Selektoren gehandhabt ohne Rücksicht auf die Anzahl der Mittelleiter zwischen diesen äußersten hinteren und vorderen Leitern.
  • Wenn die Hauptfäden, anstatt abwechselnd Spulenfaden und Kettenfaden je zur Hälfte in eine hintere Leiter und Kettenfaden und Spulenfaden je zur Hälfte in eine vordere Leiter einzuziehen, in vier Leitern eingezogen werden, und zwar in einer hinteren Ketten- und einer hinteren Spulenleiter sowie in einer vorderen Spulen- und einer vorderen Kettenleiter, wobei jede Leiter nur halb eingezogen wird, d. h. mit einem Faden zu jedem zweiten Schiffchen, und in der Weise, daß ein hinterer Spulenfaden hinter einem vorderen Kettenfaden und ein hinterer Kettenfaden hinter einem vorderen Spulenfaden liegt, ändert sich das obige Prinzip insofern, als die Fäden in den zwei hinteren Leitern negativ, die Fäden in den zwei vorderen Leitern positiv durch die Selektoren beeinflußt werden. Die Linie k, bis zu der die Selektoren einstechen, wenn keine Bindungen entstehen sollen, muß in diesem Falle in der Mitte zwischen den zwei hinteren und den zwei vorderen Leitern liegen.
  • Wenn sämtliche Hauptkettenfäden in ein und dieselbe Leiter eingezogen werden, muß diese Leiter in der Mitte zwischen den je zur Hälfte in eine hintere und eine vordere Leiter eingezogenen Spulenfäden liegen. Das obige Prinzip gilt dann nur für die zwei hinteren und vorderen Spulenfädenleitern. Die Fäden in der Mittelleiter werden positiv beeinflußt, indem die Selektoren bis zur Linie l hinter der vorderen Leiter einstechen. Das gleiche gilt für den Fall, daß sämtliche Hauptspulenfäden in einer Mittelleiter und die Hauptkettenfäden je zur Hälfte in einer hinteren und in einer vorderen Leiter eingezogen sind.
  • Wie bereits ausgeführt wurde, können die Hauptfäden in verschiedenartiger Weise verteilt werden und können mit oder ohne zusätzlichen Fäden zur Anwendung kommen. Aus der Abb. I, welche nur ein Beispiel für die Erfindung bringen soll, ergibt sich, daß die Leitern wie folgt eingezogen sind: Sämtliche fünf Leitern sind voll eingezogen. Die Leitern I, 3 und 5 führen z. B. rechtsgedrehte Fäden, die Leitern 2 und q. linksgedrehte Fäden. Die Hauptfäden sind in die Leitern i und 5 eingezogen.
  • Die Abschnitte Bl, B2, B3 usw. in Abb. 2 zeigen die Bewegungen der Fäden und das Einstechen von Selektoren, wenn die Schiffchen mit ihren Fäden f hinten sind; die Abschnitte F', F2, F3 zeigen die Bewegungen der Fäden und das Einstechen der Selektoren, wenn die Schiffchen mit den Fäden f vorn sind. Die Scheiben j veranschaulichen die Selektoren; ungerade Selektoren sind mit einem Punkt bezeichnet, gerade Selektoren sind leer gezeigt. Eine volle Scheibe bedeutet, daß der Selektor bis zur Linie g eingestochen hat und einen Faden a2 oder b2 positiv beeinflußt; wo ein Selektor bis zur Linie k eingestochen hat und nur einen Faden a1 oder bl aufgehalten hat, zeigen sich die Fäden a2 oder b2 vor der Scheibe. An denjenigen Stellen in den Abschnitten, wo sich kein Selektor zeigt, ist dieser bis zur Linie lz zurückgezogen.
  • Wenn in dem Abschnitt F'- ein ungerader Selektor bis g unter dem Schiffchenfaden f 1 eingestochen ist, veranlaßt er den Faden a2, sich mit diesem Schiffchenfaden zu binden; ist ein gerader Selektor in B2 bis g eingestochen, so veranlaßt er denselben Faden a2, sich mit dem Schiffchenfaden f 3 zu binden. Dieser Faden a2 liegt in voller Länge über sämtlichen anderen Fäden und deckt sie; dadurch wirkt die Arbeit von vorn gesehen erhaben. Ist im Abschnitt F' ein Selektor unter dem Schiffchenfaden f 2 bis k zurückgezogen, so daß ein Faden al sich mit dem Schiffchenfaden f 2 bindet, und im Abschnitt B2 ein Selektor unter dem Schiffchenfaden f 4 bis 1a zurückgezogen, so daß derselbe Faden al sich mit dem Schiffchenfaden f 4 bindet, so liegt dieser Faden al auf der Geweberückseite über sämtlichen anderen Fäden, wodurch die Arbeit auf dieser Seite erhaben wirkt.
  • In B6, B7, B3 sind unter f 2 und f 4 ungerade Selektoren bis ; eingestochen, so daß die Fäden b2 sich mit den Schiffchenfäden f 2 und f 4 binden; unter f3 ist der Selektor bis h. zurückgezogen, und ein Faden b 1 bindet sich mit dem Schiffchenfaden f3. Die Fäden b2 bilden Schleifen, welche die Schiffchenfäden vor den Mittelfäden c, e, d auffangen, und, wenn die Selektoren die Fäden freilassen, indem sie infolge ihrer Spannung sich gerade richten, diese Schiffchenfäden über den Faden c ziehen in der Weise, wie in der britischen Patentschrift 155 925 beschrieben und dargestellt ist. Die Mittelfäden e, welche sekundäre Schleifen bilden und die Schiffchenfäden vor d auffangen, ziehen, wenn sie sich infolge Spannung gerade richten, die Schiffchenfäden über d in gleicher Weise. Der Punkt, wo die Schiffchenfäden in dieser Weise über die linksgedrehten Fäden c und d gezogen werden, ist jener, wo die hintere Bewegung anfing, d. h. bei dem Punkte, wo diese linksgedrehten Fäden (zusammen mit sämtlichen anderen Fäden) vor oder über die Schiffchenfäden bewegt oder gelegt waren. Der Faden bl bildet eine Schleife, welche den Schiffchenfaden hinter den Fäden d, e, c auffängt und ihn unter d zieht, während der Faden e ihn unter c bei dem Punkte zieht, wo die vordere Bewegung anfing, d. h. bei dem Punkte, wo die Fäden unter den Schiffchenfaden gelegt waren. Auf diese Weise haben Schiffchenfäden und linksgedrehte Fäden ihre Stellung zueinander gewechselt; wo die rechtsgedrehten Fäden über dem Schiffchenfaden bleiben, wird dieser über die linksgedrehten Fäden gezogen; wo die rechtsgedrehten Fäden unter dem Schiffchenfaden bleiben, wird dieser unter die linksgedrehten Fäden gezogen. Die Folge davon ist, daß die Schiffchenfäden sich abwechselnd unter und über den verschiedenen Ketten- und Spulenfäden flechten, wie es in Abb. 3 in den Abschnitten B6 bis Fß zwischen den Schiffchenfäden f t- und f 4 gezeigt wird.
  • In B4 (Abb. 2) sticht ein ungerader Selektor unter f s ein, um einen Faden b2 mit diesem Schiffchenfaden zu binden, während unter f 5 und f7 Selektoren bis k einstechen, damit auf beiden Seiten der vollzogenen Bindung ein Loch bleibt. In B4 ist unter f 5 ein ungerader Selektor bis h zurückgezogen, und ein Faden b1 bindet sich mit dem Schiffchenfaden f 5, während unter f 4 und f s Selektoren bis k einstechen, damit auf beiden Seiten der vollzogenen Bindung ein Loch bleibt; wenn in diesen Abschnitten die Selektoren zurücktreten, zieht der Faden b 2 die Schiffchenfäden f 5 und f 5 von vorn zusammen, während der Faden b1 sie von hinten zusammenzieht. Auf diese Weise wird eine feste Kombinationsbindung gebildet, wie es in den übereinstimmenden Abschnitten in Abb. 3 gezeigt wird.
  • Nachdem vorstehend der Erfindungsgedanke an einem allgemeinen Beispiel erläutert worden ist, sollen nachstehend noch verschiedene Musterbildungen besprochen werden. Zur Steuerung der Selektoren können hierbei entweder eine Jacquardvorrichtung mit zweifachem Hub und doppeltem Gang oder zwei einfache Jacquardvorrichtungen mit doppeltem Gang zur Anwendung gelangen.
  • Bei der Anwendung von nur zwei Leitern, d. h. Verwendung von Hauptfäden ohne zusätzliche Fäden, wird der Bewegungszyklus mit einer Umdrehung der Maschine vollendet. Der Zyklus wird in vier Viertelbewegungen geteilt. Hierbei wird die Bewegung der Selektorführungen und der Leitern nach links als Steigen und nach rechts als Fallen bezeichnet.
  • Der Arbeitsvorgang ist folgender:
    Tafel I
    Viertel- Selektor-
    -- Leiter
    Selektoren
    Bewegungen führung hinterer 1 vorderer
    I steigt i steigt 2 steigt 2 stechen ein
    2 steht - z fällt I treten zurück
    3 fällt i fällt 2 - 2 stechen ein
    4 steht - I steigt i treten zurück
    Die Bewegung der Leitern und Seiektoren wird durch Abb. 2 dargestellt, wenn man in dieser die Fäden c, d, .@ wegläßt.
  • Mit der obigen Einrichtung können doppelfrontige und/oder verschiedenseitige Gewebe in Verbindung mit Bindungsarten, wie Radium, Schleier, Kombination, doppelter Bindung, einfacher Bindung oder doppelt und einfacher Bindung zusammen (nachstehend wird auf diese als Bindungsarten Nr. i Bezug genommen), mit gewöhnlichen gezwirnten Stegen hergestellt werden. Kombination nach der oben angegebenen Weise hergestellt isf vorteilhafter als Kombination nach der bisher bekannten Weise gewebt, weil durch den Umstand, den der Kettenfaden mit dem Schiffchenfaden außer auf der Hinterseite auch auf der Vorderseite des Gewebes bindet, diese Fäden auf leichtere Weise und fester zusammengezogen werden, als wenn in der üblichen Weise alle Kettenfäden vorn sind.
  • Die oben angegebenen Effekte lassen sich auf eine andere Art dadurch herstellen, daß drei Leitern verwendet werden (vgl. Abb.7), von denen z. B, die Leitern i und 3 mit rechtsgedrehten Kettenfäden b1, b2 je halb und die Mittelleiter 2 mit rechtsgedrehten Spulenfäden a1, a2 voll eingezogen sind, in der Weise, daß die Fäden b1 in Leiter i sich gegenüber den Fäden a2 in Leiter 2 (Mittelleiter) und die Fäden b2 in Leiter 3 sich gegenüber den Fäden cal in Leiter 2 befinden. Der Arbeitsvorgang ist der folgende:
    Tafel II
    Leiter
    Viertel- Selektor- I 2 I 3 Selektoren
    bewegungen führung 112 Kettenfäden Spulenfdden 1/2 Kettenfäden
    rechtsgedreht rechtsgedreht rechtsgedreht
    I steigt z steigt 2 steigt 2 steigt 2 stechen ein
    2 steht - I fällt I fällt I treten zurück
    3 fällt I fällt 2 - 2 - 2 stechen ein
    steht - I steigt i steigt I treten zurück
    Die Arbeitsweise ist dieselbe wie vorhin beschrieben, nur mit dem Unterschied, daß die Selektoren, welche die Spulenfäden in der mittleren Leiter positiv beeinflussen, bis zur Linie l einstechen.
  • Wenn die Mittelleiter 2 mit linksgedrehten Spulenfäden eingezogen wird, können durch Einführung von geflochtenen Stegen die mit obigen Mitteln hergestellten Gewebe bedeutend verstärkt werden. Die Bewegungen dieser Leiter werden dann wie folgt, während die anderen unverändert bleiben
    Leiter
    Viertel-
    bewegungen Spulenfäden
    linkfgedreht
    I fällt 2
    2 - I
    3 steigt 2
    4 - i
    Wenn die Leiter i und 3 in der dritten Viertelbewegung mittels Stellschrauben verhindert werden über zwei zu fallen und nur über den Abstand eines Schiffchens fallen, kann eine einzige jacquardvorrichtung mit einfachem Hub verwendet werden, aber keine Kombination kann dabei gewebt werden. Um die vorteilhaftere Zusammenziehung bei der Kombinationsbindung zusammen mit geflochtenen Stegen beizubehalten, werden die linksgedrehten Spulenfäden von der vollen Mittelleiter 2 abwechselnd zwischen zwei Halbleitern verteilt.
    Tafel III
    Leiter
    Viertel- Selektor- t 2 3 4 Selektoren
    bewegungen führung l/ L Kettenfäden I;2> Spulenfäden 'i2 -,pulenfäden I/2 Kettenfäden
    rechtsgedreht linksgedreht linksgedreht rechtsgedreht
    I steigt i steigt 2 fällt 2 fällt 2 steigt 2 stechen ein
    2 steht - I - I steigt i fällt I treten zurück
    3 fällt I fällt 2 steigt 2 - 2 . - 2 stechen ein
    4 steht - i - i fällt i steigt i treten zurück
    i
    Bei Anwendung von zwei Leitern i und 3, eingezogen in der beschriebenen Weise, in Verbindung mit einer Mittelleiter 2 voll eingezogen mit linksgedrehten Kettenfäden (diese letzteren zusätzlich der Hauptkettenfäden) können noch bessere Effekte in größeren Variationen erreicht werden.
    Tafel IV
    Leiter
    Viertel- Selektor- t 2 - 3 Selektoren
    bewegungen führung --;
    hintere mittlere vordere
    I steigt i steigt 2 fällt i steigt 2 stechen ein
    2 steht - I steht fällt I treten zurück
    3 fällt I fällt 2 steigt i - 2 stechen ein
    4 steht - I steht i steigt i treten zurück
    Mittels der obigen Leiteranordnung können außer den aufgezählten Bindungsarten i geflochtene Stege, Platt Valenciennes und festgeränderte Kanten hergestellt werden, während die Zusammenziehung bei der Kombinationsbindung die oben beschriebenen Vorteile besitzt. Ferner können hiermit Radium und Schleier in einer billigeren Qualität als nach den zwei vorher beschriebenen Arbeitsweisen hergestellt werden und sind sowohl im Aussehen wie Dauerhaftigkeit dem Radium und Schleier nach den zwei ersten Arbeitsweisen so überlegen, daß die durch Zuziehung einer dritten Leiter mit linksgedrehtem Garn vermehrten Kosten bei weitem aufgewogen werden. Ein weiterer wichtiger Vorteil des vorliegenden Verfahrens ist, daß dadurch die Herstellung von Platt Valenciennes zusammen mit gewöhnlichen Spitzengardineneffekten, wie in der älteren englischen Patentschrift 155 925 beschrieben, mit nur drei Leitern ermöglicht wird, wohingegen nach der Methode der früheren Patentschrift vier Leitern dazu erforderlich sind. Drei Leitern anstatt vier zu benutzen bedeutet eine wesentliche Vereinfachung und Verbilligung der Herstellung. Zugleich ist die feine Leinwand nach dem vorliegenden Verfahren jener nach dem älteren Verfahren hergestellten insofern überlegen, als bei Verwendung einer vierten vollen Spulenfadenleiter nach dem älteren Verfahren, bei dem in dem einen Rohr zwei Spulenfäden und ein linksgedrehter Faden geflochten werden -und ein linksgedrehtdr- Faden allein in dem anderen verläuft, wodurch die feine Leinwand ein ungleichmäßiges Aussehen bekommt, während nach vorliegendem Verfahren sich ein Spulenfaden und ein linksgedrehter Faden in jedem Rohr verflechten, so daß die feine Leinwand ein gleichmäßigeres Aussehen hat.
  • Für vielfältiges Geflecht mit geflochtenen Stegen, worin vier Fäden in jedem Rohr (Zwischenraum zwischen zwei benachbarten Stegen) sich verflechten, werden fünf voll eingezogene Leitern verwendet, worin Leiter 1, 3 und 5 rechtsgedrehte Fäden und Leiter 2 und q. linksgedrehte Fäden führen. In diesem Falle werden die Hauptfäden in die Leitern i und 5 eingezogen.
    Tafel V
    Leiter
    Viertelbe- Selektor- t 2 3 5
    -,vegungen führung hintere zwischenliegende vordere Selektoren
    linke rechte linke _
    rechtsgedreht linksgedreht rechtsgedreht linksgedreht j rechtsgedreht
    1 steigt x steigt 2 fällt i steigt i fällt = steigt 2 stechen ein
    2 steht - i steht steht steht fällt 1 treten zurück
    3 fällt 1 fällt 2 steigt i fällt i steigt z - 2 stechen ein
    q. steht - z steht steht steht steigt i treten zurück
    Die Bewegung der Leitern und Selektoren nach vorstehendem Arbeitsgang veranschaulicht Abb. z.
  • Nach der obigen Methode können durch das vielfältige Flechtwerk in Verbindung mit den geflochtenen Stegen und dem festen Zusammenziehen bei der Kombinationsbindung außer den bereits genannten Bindungen Torchons, Kanten und andere Handspitzenbindungen hergestellt werden.
  • Um die erhabene Leinwand und das klare Hervortreten der beiden rechten Seiten im Gewebe zu heben, werden die zwischenliegenden Leitern-" 3 und q. oder auch nur einzelne gezwungen, noch einen Gang mehr zu fallen, so daß hinter dem vorderen Gewebe der Spulenfäden und vor dem hinteren Gewebe der Spulenfäden Leinwand gewebt wird. Hierdurch wird ein unabhängiges Gewebe zwischen den zwei Außenseiten erzielt. Je nach der gewünschten Stärke der zwischenliegenden Leinwand können eine, zwei oder alle der zwischenliegenden Leitern verwendet werden. Wo eine Leiter nicht benötigt wird, um Leinwand zwischen den zwei Außenseiten zu bilden, wird sie mittels Stellschraube verhindert, den weiteren Gang zu fallen.
    Tafel VI
    Leiter
    Viertelbe- Selektor- t 2 3 `I 5
    wegungen führung hinten
    vorn Selektoren
    Spulenfiden linke rechte linke Spulenflden
    und Kette und Fette
    1 steigt 1 steigt 2 fällt 2 steigt 2 fällt 2 steigt a stechen ein
    2 steht - 1 steigt i fällt i steigt i fällt 1 treten zurück
    3 fällt 1 fällt 2 - i - i - i - 2 stechen ein
    ¢ steht - x steht
    steht steht steigt i treten zurück
    Um Platt Valenciennes und festgeränderte Kanten herzustellen, zusammen mit den im Anschluß an Tafel i aufgeführten Geweben und mit geflochtenen Stegen und feinem Flechtwerk von sechs Fäden in jedem Rohr, werden sieben Leiter verwendet. Die Hauptfäden werden in Leiter i und 7 eingezogen, Leiter 2, 4 und 6 werden mit linksgedrehten Kettenfäden voll eingezogen und Leiter 3 und 5 voll eingezogen mit rechtsgedrehten Kettenfäden.
    Tafel VII
    Leiter
    Viertel- - I 3 '1 6 7
    Selektor hewe- - hintere _zwischenlieg _end;:
    _ vordere Selektoren
    gungen führung Ketten- Ketten- 1 Ketten- Ketten- Ketten- Ketten- ; Ketten-
    u.Spulen-fäden j fäden i fäden fäden fäden 'u.Spu@en-
    fäden linhxedreht reeht,-"edrela . IinA>de@rela re.h',s#eln#Ia link_e@rclit füden
    i steigt i steigt 2 fällt i steigt i j fällt i steigt i I fällt i steigt 2 stechen ein
    2 steht - i steht steht steht steht steht fällt i treten zurück
    3 fällt i fällt 2 steigt i fällt i j steigt i fällt i steigt i - 2 stechen ein
    4 steht - i steht steht I steht steht steht steigt i treten zurück
    i
    Um doppelflächige Gewebe, welche den nach dieser Erfindung verbesserten Kreuzgrund verkörpern, herzustellen, werden sechs Leitern verwendet. Die Hauptfäden kommen in Leiter i und 6, Leiter 2 und 5 werden halb eingezogen mit linksgedrehten Fäden, die entweder von einem Kettenbaum oder einem Spulenbrett laufen, Leiter 3 und 4 werden halb eingezogen mit rechtsgedrehten Fäden, die entweder von einem Kettenbaum oder einem Spulenbrett laufen. Bei dieser Einrichtung liegen die Fäden in Leiter 2 gegenüber den leeren Ringeln in Leiter 5, und umgekehrt. Die Fäden in Leiter 2, 3, 4 und 5 müssen sämtlich von Kettenbäumen oder sämtlich von Spulenbrettern eingezogen werden.
  • Der Lauf der Bewegungen wird in zwei Umdrehungen der Maschine vollendet, und die Aufeinanderfolge der Arbeitsvorgänge ist wie folgt:
    Tafel VIII
    Leiter
    Viertel- Selektor- 3 , 4 6 Selektoren
    hewegungen führung 't" linke '., rechte '"rechte, linh;e
    hintere i @-
    Kette i Kette Kette Kette vordere
    i steigt i steigt 2 fällt i i steigt i fällt i steigt i steigt 2 stechen ein
    2 steht - i steht steht ! steigt 2 fällt 2 . fällt i treten zurück
    3 fällt i fällt 2 - - ! fällt i steigt i - 2 stechen ein
    4 steht - i steigt i fällt i steht steht steigt i treten zurück
    i steigt i steigt 2 fällt i steigt i - - - 2 stechen ein
    2 steht - i steht steht J steigt i j fällt i ; fällt i treten zurück
    3 fällt i fällt 2 fällt i steigt i fällt i steigt i - 2 stechen ein
    4 steht - i steigt 2 fällt 2 steht steht steigt i treten zurück
    Der Einstich der Selektoren bei der Herstellung von Kreuzgrund und das Ergebnis, sobald diese die Fäden freigelassen haben, ist in den Abb. io und ii veranschaulicht.
  • Im Kreuzgrund, hergestellt in der oben angegebenen Weise, wird bei jedem Kreuze ein Faden rechtsgedreht und der andere linksgedreht mit dem Ergebnis, daß beide Fäden in dem Kreuze gleich lang sind. Da die Kreuze selbst gleich weit voneinander entfernt und mehr ebenmäßig als bisher sind, bedeutet dies einen ausgesprochenen Fortschritt gegen alle bestehenden Arten von Kreuzgrund.
  • Nach dieser Erfindung kann Filetgrund von einer verbesserten Art leicht hergestellt werden. Nach einer Methode werden fünf Leitern verwendet, wovon Leiter i und 5 die Hauptfäden führen. Leiter 2 und 4 werden mit linksgedrehten Kettenfäden halb eingezogen und Leiter 3 mit rechtsgedrehten Spulenfäden voll eingezogen. Die Fäden in Leiter 2 werden gegenüber den leeren Ringeln in Leiter 4 gestellt, und umgekehrt.
    Tafel IX
    T G 2 3 4 5
    Viertelbe- Selektor- Filet Selektoren
    wegungen führung
    hintere linke rechte linke vordere
    i steigt i steigt 2 fällt i steigt i fällt i steigt 2 stechen ein
    2 steht - i steht - 2 steht fällt i treten zurück
    3 fällt i fällt 2 steigt i fällt i steigt i - 2 stechen ein
    q. steht - i steht - 2 steht steigt i treten zurück
    Der Einstich von Selektoren bei der Herstellung von Filet und das Ergebnis, sobald diese die Fäden freigelassen haben, ist in den Abb. 8 und g dargestellt.
  • Da das Filet in der Mitte eines vierfach geflochtenen Steges liegt, wird in obiger Weise gestellter Filetgrund fester, ebenmäßiger und kann in geringeren Qualitäten gewebt werden, als es bisher mit gezwirnten Stegen möglich war. In obigem Beispiel verflechten sich vier Fäden in jedem Rohr, und unter anderen Effekten können Schleier, Kombination, einfache Bindung, doppelte Bindung, einfache und doppelte Bindung, Mittelgimpen und Madrasgrund hergestellt werden.
  • Wo Filetgrund in dem Gewebe vorkommen soll, wechseln die Selektoren von der Linie k zu der Linie b in der Reihenfolge:
    Erste hintere Bewegung.... Selektoren bis k
    - vordere - l
    zweite hintere - k
    - vordere - l
    dritte hintere - k
    - vordere - k
    vierte hintere - L
    - vordere - k
    fünfte hintere - L
    - vordere - k.
    Obiges gibt die Formel für Filetgrund in fünf ganzen Bewegungen; für Filetgrund in drei Bewegungen würde die Formel, mit einer hinteren Bewegung angefangen, k,1, k, k,1, k sein, für Filetgrund in sieben Bewegungen, mit einer hinteren Bewegung angefangen, k, 1, k, 1, k, 1, k, k, 1, k, 1, k, 1, k. In Verbindung mit Filetgrund arbeiten die Hauptfäden wie vorhin beschrieben, nämlich Selektoren bis lt zurückgezogen, um Faden a1, b1 zu binden, eingestochen bis Q, um Fäden ti2, b2 zu binden. Der einzige Unterschied ist, daß in diesem Falle Selektoren bis l einstechen müssen, wenn Löcher in dem Gewebe entstehen sollen.
  • Die Herstellung von Kreuzgrund nach einer anderen Methode (abweichend von Tafel VIII) ist wie folgt:
    Tafel X
    Leiter
    Viertel- Selektor- I 2 3 4 5 ( Selektoren
    bewegungen führung
    hintere I '/,linke 1 './,rechte '/,rechte 1/., linke i vordere
    i steigt i steigt 2 fällt i steigt i fällt i steigt i steigt 2 stechen ein
    2 steht - i steht steht steigt 2 fällt 2 fällt i treten zurück
    3 fällt i fällt 2 fällt i steigt i fällt i steigt i - 2 stechen ein
    q. steht - i steigt 2 fällt 2 steht steht steigt i treten zurück
    Nach der letzten Methode wird der Bewegungszyklus in einer Umdrehung der Maschine vollendet; die Handhabung der Selektoren ist etwas vereinfacht. Bei der Herstellung v,)n Kreuzgrund nach dieser Erfindung stechen die Selektoren angefangen auf einer hinteren Bewegung bis 1 ein, dann werden sie während vier aufeinanderfolgenden Bewegungen bis k zurückgezogen, bei der sechsten Bewegung stechen die Selektoren bis 1 ein, bei der siebenten werden sie bis k zurückgezogen, dann stechen sie während vier aufeinanderfolgenden Bewegungen bis 1 ein, und bei der zwölften Bewegung werden sie bis k zurückgezogen. Dies ist die Aufeinanderfolge, um 2 und z Kreuzgrund zu weben, d. h. ein Kreuz bei jeder dritten Umdrehung der Maschine. Um ein Kreuz bei jeder fünften Umdrehung der Maschine zu weben, würde die Aufeinanderfolge bei der Selektorenbewegung sich folgendermaßen gestalten Einstechen bis 1, einstechen während sechs Bewegungen bis k, dann je bis 1, k, 1, k, dann während sechs Bewegungen bis 1, ferner bis k,1, k. Um Kreuzgrundleinwand zu weben, stechen die Selektoren auf zwei aufeinanderfolgende Bewegungen bis @ ein, und auf der nächstfolgenden zwei aufeinanderfolgenden Bewegung werden sie bis k zurückgezogen.
  • Abb. 4 und 5 veranschaulichen, wie im Zusammenhang mit der Herstellung von geflochtenen Stegen nach dieser Erfindung eine festgeränderte Kante bewegt wird. Abb.4 zeigt die Herstellung des Gewebes mit dem vollen Satz von Schiffchen. In beiden Abbildungen stellen f 1, f 2 usw. die Schiffchenfäden und b1, b2 usw. die Kettenfäden dar. Bei P zieht eine feste Kombinationsbindung das Flechtwerk zusammen; bei q wird ein großes Loch in dem Gewebe gebildet, damit der konkave Teil der Zacke (wovon der mit dem Schiffchenfaden f 2 geflochtene Steg den Rand darstellt) zurückgehen kann.
  • Das Gewebe wird ohne Schiffchenfaden f 3 hergestellt; das Schiffchen mit diesem Faden wird da, wo die Teilung erfolgen soll, aus der Maschine entfernt. An der Teilungsstelle entsteht dann das Gewebe, wie es Abb. 5 darstellt. Hieraus wird ersichtlich, daß der Faden b1 leicht ausgezogen werden kann; der Steg des f 2 bleibt dann als fester Rand zurück, d. h. als Rand, der nicht geschnitten werden braucht.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: z. Verfahren zur Herstellung von beidrecht gemusterten Spitzengeweben auf Gardinenwebstühlen, dadurch gekennzeichnet, daß von den Fäden eines vollen Kettenbaumes und den Fäden eines vollen Satzes Spulen (Hauptfäden) je die eine Hälfte in den hinteren Leitern und die andere Hälfte in den vorderen Leitern so verteilt wird, daß durch die ganze Länge der Maschine ein hinterer Kettenfaden hinter einen vorderen Spulenfaden und ein hinterer Spulenfaden hinter einem vorderen Kettenfaden zu liegen kommt, wobei die hinteren Spulen-und Kettenfäden mittels der Selektoren positiv (Veranlassen der Bindung) und die vorderen Fäden negativ (Verhindern der Bindung) beeinflußt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptfäden in drei Leitern so verteilt sind, daß die hintere Leiter die eine Hälfte der Ketten- (oder die eine Hälfte der Spulen-) Fäden, die Mittelleiter den vollen Satz Spulen- (oder Ketten-) Fäden und die vordere Leiter die zweite Hälfte der Ketten- (oder Spulen-) Fäden in der Weise führen, daß die hinteren Ketten- (oder Spulen-) Fäden hinter jedem zweiten abwechselnden Spulen- (oder Ketten-) Faden in der Mittelleiter liegen und die übrigen Spulen- (oder Ketten-) Fäden in der Mittelleiter hinter vorderen Ketten-oder Spulen-) Fäden liegen, wobei die hintere Hälfte der Ketten- (oder Spulen-) Fäden mittels der Selektoren negativ und die vordere Hälfte positiv beeinflußt wird (Abb. 7).
  3. 3. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß rechtsgedrehte und linksgedrehte Fäden zusammen Flechtwerk und geflochtene Stege bilden, indem eine (oder mehrere) der Mittelleitern mit linksgedrehten Fäden eingezogen ist und jede solche Leiter zwischen zwei Leitern mit rechtsgedrehten Fäden angeordnet ist und die mittels Selektoren beeinflußten rechtsgedrehten Fäden die Schiffchenfäden über die darübergelegten bzw. unter die daruntergelegten linksgedrehten Fäden ziehen.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß vier sekundäre Leitern (in die Mitte zwischen den hinteren und vorderen Hauptfädenleitern gestellt und die zwei mittleren Leitern mit rechtsgedrehten, die übrigen mit linksgedrehten Fäden versehen) Kreuzgrund bilden und daß ein Faden eines Kreuzes mittels einer Leiter mit linksgedrehtem Faden und der andere Faden des Kreuzes mittels einer Leiter mit linksgedrehtem Faden gelegt wird.
  5. Verfahren nach Anspruch x bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß hintere Kettenfäden je zwei Schiffchenfäden auf der Hinterseite des Gewebes und vordere Kettenfäden dieselben zwei Schiffchenfäden auf der Vorderseite des Gewebes zu einer festen Kombinationsbindung zusammenziehen.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch x bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei festen wie unter Anspruch 5 gekennzeichneten Kombinationsbindungen an den Teilungsstellen ein Schiffchenfaden aus der Maschine entfernt wird, wodurch der zu diesem Schiffchenfaden gehörige nun frei gewordene Kettenfaden sich zu einem Zugfaden verwandelt und, wenn ausgezogen, feste Ränder an dem Gewebe zurückläßt.
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