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Leiterartiges Gurtgewebe Die Erfindung betrifft ein leiterartiges
Gurtgewebe, wie es z. B. bei verstellbaren jalousiext zum Verschwenken oder Verstellen
der sie bildenden Latten oder Leisten Verwendung findet. Derartige Gewebe bestehen
im allgemeinen aus zwei Längsgurten, die durch Quergurte miteinander verbunden sind.
Gurtgewebe dieser Art sind an sich in den verschiedensten Ausführungen bekannt.
Sie unterscheiden sich vor allen Dingen hinsichtlich der Zahl der Längsgurte und
der Anzahl, Anordnung, Art der Befestigung oder .des- Einbindens d" Quergurte in
die Längsgurte sowie bezüglich der Beschaffenheit der Quergurte voneinander. So
gibt es z. B. sowohl aus zwei als auch aus drei L,ängsguroen bestehende Leitergewebe.
Ferner sind gUtt der üblichen gewebten Querträger solche aus Bändern, Schnüren und
urgewebten Kettenfäden bekannt. Alle bisher benutzten Ausführungen haben aber vor
allen Dingen den Nachteil, daß sie sehr -umständlich herzustellen sind. Ferner ist
auch die Verbindung zwischen den Längs- und den Querträgern und ihre Lage zueinander
nicht immer befriedigend.
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Gemäß der Erfindung werden die bisher bestehenden Nachteile in erster
Linie dadurch beseitigt, daß das Leitergurtgewebe aus zwei Längsgurten und zwei
nebeneinanderliegenden, sie verbindenden Reihen von sich überlappenden Quergurten
gebildet ist und ferner die Quergurte jeder Reihe abwechselnd gewebt und derart
angeordnet sind, daß die gewebten Quergurte der einen Reihe neben den aus ungewebben
Kettenfäden bestehenden Quergurten der anderen Reihe. liegen.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung eines in der Zeichnung
schaubildlich wiedergegebenen
Ausführungsbeispiels eines Stückes eines erfindungsgemäß ausgebildeten Leitergurtgewebes.
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Das Leitergurtgevvebe besteht hiernach aus den beiden Längsgurten
a; b uzid 'den sie verbindenden Quergurten c, d, e, d'-. Die
Enden dieser Quergurte sind dabei in die Längsgurte' eingebunden. Wie die Zeichnung
erkennen läßt, sind die Quergurte c, d'
gewebt, während die Quergurte C',
d aus ungewebten Kettenfäden bestehen. An den Einbindestellen gehen die Kettenfäden
der Quergurte c, d' abwechselnd durch den Schuß der Längsgurte
a oder b
und durch ihren eigenen Schuß c2 bzw. d2.
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Die Herstellung des dargestellten Leitergurtgewebes geschieht folgendermaßen:
Die Längsgurte a, b werden in einem Webstuhl mit vier Schützen durch den oberen
bzw. den unteren Schützen in dem üblichen Köpermuster - gewebt. Außer den beiden
Kettenfädensätzen für die Längsgurte a, b sind vier Kettenfädensätze für die vier
Quergurte c, c', d, d' vorgesehen, und zwar für jedes Paar Quergurte
zwei Sätze. Diese Kettenfäden können alle von demselben Baum kommen, sind jedoch
für die Fachbildung in Form von besonderen Kettenfädensätzen gruppiert und angeordnet.
Die Fachbildung ist derart, daß das Weben der beiden Längsgurte a, b im Köpermuster
fortlaufend erfolgt. Jeder Quergurt c, c', d, d' ist weniger als ein Drittel
der Längsgurte a, b breit. -Die Quergurte liegen paarweise so nebeneinander,
daß eint Zwischenraum zwischen jedem Paar c, d bzw. c', d'
vorhanden
ist, der etwa gleich dem an jeder Außernkante befindlichen Raum ist und den Durchgang
der zum Heben und Senken bzw. Auf- und Abrollen der Jalousie dienenden Schnur ermöglicht.
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Das Weben und das Fachtilden erfolgen für jede Quergurtenreihe c,
c' und d, d' in gleicher Weise. Von den Quergurten werden nur die Gurte
c, d' gewebt, während die Gurte d, C durch einen Satz von Kettenfäden
ohne Schußfäden gebildet werden. Wie die Zeichnung zeigt, ist die Anordnung der
Quergurte derart, daß neben einem schußlosen Quergurt, z. $. d, ein gewebter Gurt
c liegt.
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Das Einbinden der Quergurte in die Längsgurte geht folgendermaßen
vor sich: Sollen die Quergurte c, d in den vorderen Längsgurt a eingebunden
werden, dann werden ihre Kettenfäden durch den Schuß der aufeinanderfolgenden Paare
von Schußschlägen des den Längsgurt a webenden obersten Schützens Nr. r in die Längsträgerkettenfääen
eingefacht. Im Fall des Quergurtes c werden sie durch den benachbarten Schützen
Nr.2 verwebt. Dieser Schuß ist durch die die Einbindungsstelle kreuzenden Linien,
wie sie z. B. beim hinterem Längsträger b für c (durch c2 und für d' durch d= angedeutet
sind, wiedergegeben. Nachdem dieses Einbinden der Quergurte c, d in
den vorderen Längsgurt a über eine Länge von etwa r9 mm erfolgt ist, wird anschließend
an die Fachbildung durch die Kettenfäden des vorderen Längsgurtes a der Satz Kettenfäden
für den Quergurt c gesondert durch den Schützen Nr.2 gewebt, während de Längsgurte
a, b durch die Schützen ; Nr. r und weitergewebt werden. Während dieses Vorganges
liegen die Kettenfäden des Quergurtes d frei. Gleichzeitig webt der Schützen Nr.
3 während dieser Zeit das in den Längsträger b einzubindende Ende des Quergurtes
d', dessen benachbarter Gurt c' aus ungewebten Kettenfäden besteht, die dabei frei
auf dem hinteren Längsträger b liegen. Nachdem etwa t o mm des Quergurtes d' gewebt
sind, ändert sich die Fachbildung des hinteren Längsgurtes b so, daß die Kettenfäden
der Quergurte c', d' durch den Schuß des Längsgurtes b in derselben Weise
eingebunden werden wie die Quergurte c, d, wobei das Weben des Quergurtes
c und das des vorderen Längsgurtes a weiter vor sich gehen. Nach etwa weiteren rgmm
Webstrecke werden die Kettenfäden der Quergurte c', d' von dem hinteren Längsgurt
b zu dem vorderen Längsgurt a und in die Zwischenräume zwischen die Kettenfäden
der hier sitzenden Enden der über ihnen liegenden Quergurte c, d eingeführt
und zusammen mit den Kettenfäden des Längsgurtes a eingebunden. Der auf diese Weise
zwischen dem an dem hinteren Längsgurt b sitzenden oberen Ende der Quergurte
e'', d'
und dem an dem vorderen Längsgurt a befindlichen unteren Ende der
Quergurte c, d entstandene kurze Verbindungssteg wird nach Fertigstellung
des Leitergurtgewebes durchschnitten, so daß das Gewebe in die in der Zeichnung
dargestellte Leiter, form auseinandergezogen werden kann. Das erwähnte Hinüberführen
der Kettenfäden der Quergurte c', d von dem hinteren Längsgurt b zu dem unteren,
am Längsgurt a sitzenden Ende der Quergurte c, d erfolgt zwischen aufeinanderfolgenden
Schußschlägen. Anschließend setzt der Schützen Nr. r das Weben des vorderen Längsgurtesa
fort, während er gleichzeitig die hinübergeführten Kettenfäden c', d' hierin
einbindet. Der Schützen Nr. 2 webt den Quergurt c und der Schützen Nr. 4 den hinteren
Längsgurt b weiter. Das Weben wird so lange fortgesetzt, bis der Quergurt c die
erforderliche Länge hat. Dann werden seine Kettenfäden und die ungewebten Kettenfäden
von d zu den Kettenfäden des hinteren Längsgurtes b hinübergeführt, wo sie, wie
beschrieben, eingebunden werden, wobei für den Gurt c abwechselnd Schußschläge des
Längsgurtes b und des Schützens, Nr. 2 benutzt werden. Die schußlosen Gurtfäden
c' werden indessen oberhalb des Schützens Nr. 2 gehalten, und der Gurt d' wird durch
den Schützen Nr. 3 gewebt. Nach der Beendigung dieses Einbindens werden die Kettenfäden
der Quergurte c, d von dem Längsgurt b zu dem Längsgurt
a, und zwar zu dem schußlosen Teil der Kettenfäden der darüber zu liegen
kommenden Quergurte c', d' geführt, worauf der Webvorgang durch Einbinden mit den
Kettenfäden des vorderen Längsgurtes a wieder beginnt.
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Die die Jalousie bildenden Leisten werden vorteilhaft so angeordnet,
daß die gewebten Quergurte unter ihrer zugehörigen Leiste und die ungewebten Quergurte
über ihr liegen. Dadurch werden die Leisten durch die eine größere Festigkeit besitzenden
gewebten Quergurte c bzw. d' getraggen,
während die anderen Quergurte
d,c' sie nach unten halten, so daß sie sich durch den Winddruck nicht verstellen
oder verdrehen, nicht heben und nicht klappern können. Da die gewebten Quergurte
abwechselnd in jeder Reihe auftreten, erfolgt die Leistenverstellung in jeder Richtung
durch diese Gurte.