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Ge,webtes Band mit Wulstrand, insbesondere für Reißverschlüsse Die
Erfindung bezieht sich auf ein insbesondere für Reißverschlüsse bestimmtes gewebtes
Band mit Wulstrand. Es sind verschiedene Verfahren zur Erzeugung derartiger Bänder
bekannt. Nach einem Verfahren wird zunächst ein glattes Band gewebt und dann die
Wulst aufgenäht. Diese Herstellungsart ist wegen der zusätzlichen NÄharbeit umständlich.
Außerdem ist das Befestigen der Wulst durch eine Naht in bezug auf die Festigkeit
des Wulstrandes ungünstig, weil Reißverschlußbänder hauptsächlich in ihrer Schuß-
oder Querrichtung beansprucht werden, die Nähfäden aber in Längsrichtung des Bandes
sicherstrecken. Nach anderen Verfahren wird der Wulstrand unmittelbar beim Weben
des Bandes erzeugt. Eines dieser Webverfahren besteht darin, den Wulstrand als schmalen
Hohlschlauch von rundem oder auch eckigem Ouerschnitt zu weben. Da die im Grundgewebe
des Bandes hintereinanderliegenden Schüsse sich in der als Hohlschlauch ausgebildeten
Wulstkante auf Ober- und Unterschüsse verteilen, ist es zur Erzielung der gewünschten
Festigkeit des Wulstrandes notwendig, die Schußdichte im Hohlschlauch durch nur
in diesen eingetragene Schüsse zu erhöhen. In der Regel folgen auf vier über die
ganze Breite gehende, sogenannte lange Schüsse zwei nur über das Hohlgewebe gehende,
sogenannte kurze Schüsse. Das Eintragen der kurzen Schüsse bedeutet deshalb, weil
sie lediglich zurVerstärkung des Wulstrandes dienen, auf die Banderzeugung, mengenmäßig
gesehen, aber keinen Einfluß haben, eine zusätzliche, unproduktive Webarbeit und
verteuert deshalb die Herstellung des Bandes. Eine andere Ausführung des Webens
des Wulstrandes besteht darin, an der Ober- und Unterseite des Band-,aewebes
je einen Stengelfaden anzuordnen und
diesen durch den Grundschuß
festzubinden. Dabei geht von je zwei aufeinanderfolgenden Schüssen der erste
zwischen den Stengelfäden durch, während der zweite einen Stengelfaden umschlingt,
und zwar im regelmäßigen Wechsel einmal den oberen und das andere Mal den unteren
Stengelfaden. jeder Stengelfaden wird also immer nur von einem von vier aufeinanderfolgenden
Schüssen gehalten. Da keine unproduktiven Schüsse vorhanden sind, ist dieses Verfahren
zwar wirtschaftlicher als das Weben eines Bandes mit als Hohlschlauch ausgebildetem
Wulstrand, dafür hat es aber andere wesentliche Nachteile. Zunächst wird die Reißfestigkeit
des Bandgewebes in Schußrichtung dadurch ungünstig beeinflußt, daß -jeder zweite
Schuß beim Umschlingen eines Stengelfadens aus der Gewebeebene herausgeführt ist.
Dadurch, daß jeder Stengelfaden nur bei jedem vierten Schuß festgebunden
wird, während er über drei Schüsse flottiert, sind die Stengelfäden verhältnismäßig
lose eingebunden, was ungünstig ist, weil die von ihnen gebildete Randwulst in der
Hauptsache in Ouerrichtung beansprucht wird. Wegen des verhäi-tnismäßig großen Abstandes
der Einbindestellen der Stengelfäden fällt endlich die Randwulst ungleichförnlig
aus, da die flottliegenden Teile der Stengelfäden gegenüber den vom Schuß umfaßten
Teilen herausquellen.
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Die Erfindung will die geschilderten Mängel der bekannten Bänder vermeiden
und ein insbesondere für Reißverschlüsse geeignetes Band mit Wulstrand schaffen,
das sich in einfacher und wirtschaftlicher Weise herstellen läßt und das sich durch
eine große Festigkeit in Schußrichtung sowie durch eine große Gleichförmigkeit seiner
Randwulst auszeichnet. Die Erfindung erreicht dieses Ziel bei an sich bekannter
Anwendung von Stengelfäden zur Wulstbildung dadurch, daß die auf dem Bandgewebe
aufliegenden Stengelfäden durch in Schling- oder Dreherbindung angeordnete Kettenfäden
festgebunden sind. je nachdem, ob das Band eine einseitige Wulst aufweisen oder
die Wulst nach zwei Seiten vorstehen soll, kann entweder nur auf einer Seite, z.
B. der Oberseite, ein durch einen Schling- oder Dreherfaden festgebundener Stengelfaden
vorgesehen sein, oder es kann sowohl auf der Ober- als auch auf der Unterseite des
Bandes je ein solcher Faden angeordnet sein, wobei jeder Stengelfaden durch
einen Schling- oder Dreherfaden festgebunden wird.
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Dadurch, daß die die Randwulst bildenden Stengelfäden nicht mehr durch
Schußfäden, sondern durch Schling' oder Dreherfäden festgebunden sind, liegen sämtliche
Schüsse des Ge-
webes auf der vollen Bandbreite in der Gewebeebene, so daß
- die größtmögliche Festigkeit des Gewebes in Schußrichtung erreicht wird.
Ferner können die Dreherbindungen in dichter Folge angeordnet sein, beispielsweise
kann auf jeden Schuß des Grundgewebes eine Unischlingung des oder der Stengelfäden
durch den oder die Schlingfäden erfolgen. Man erzielt so eine dichte und feste Verbindung
der die kandwulst bildenden Stengelfäden mit dem Grundgewebe, so daß die Wulst den
in Schußrichtung auftretenden Beanspruchungen vollauf gewachsen ist. In diesem Zusammenhang
ist außerdem von Bedeutung, daß die die Stengelfäden umschlingenden Teile der Schling-
oder Dreherfäden im wesentlichen in Schußrichtung, also in Richtung der Querbeanspruchung
des Bandes verlaufen. Darin liegt ein großer Vorteil gegenüber Bändern mit aufgenähter
Wulst, weil bei diesen die Nähfäden in Längsrichtung des Bandes laufen. Wegen der
beim erfindungsgemäßen Band möglichen dichten Folge der Einbindestellen der Stengelfäden
füllt die von ihnen gebildete Wulst gleichmäßig und gleichförmig aus, was für die
Anbringung der Reißverschlußglieder wichtig ist. Schließlich ist das Band nach der
Erfindung in einfacher Weise und wirtschaftlich herstellbar. Gegenüber dem Band
mit aufgenähter Wulst wird die Näharbeit gespart. Im Vergleich zum Band mit als
Hohlschlauch ausgebildeter Wulst fallen die zur Erhöhung der Schußdichte im Hohlschlauch
erforderlichen kurzen Schüsse fort. Alle Schüsse gehen über die ganze Bandbreite
durch, sind also an der mengenmäßigen Banderzeugung beteiligt. Die Schling- oder
Dreherbindungen erfordern keine zusätzliche Arbeitszeit, da die Schling- oder Drehbewegungen
während der Fachbildung stattfinden. Das erfindungsgemäße Band erfordert also nicht
mehr Aufwand an Webarbeit und Arbeitszeit als das bekannte Band mit durch die Schußfäden
festgehaltenen Stengelfäden, ist aber diesem in bezug auf seine Festigkeit in der
Schußrichtung und hinsichtlich der festen Verbindung der Wulst mit dem Bandgewebe
und der Gleichförmigkeit der Wulst überlegen.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
in einfachen Strichen. Dabei zeigt Fig. i einen Ausschnitt aus einem Band in Draufsicht,
Fig. 2 einen Querschnitt dazu.
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Das dargestellte Band hat ein aus Kettenfäden a und Schußfäden
b bestehendes Grundgewebe, das in irgendeiner bei Reißverschlußbändern üblichen
Bindung gearbeitet sein kann. Im Beispiel ist der Einfachheit halber eine Leinenbindung
gezeigt. An dem zur Befestigung der Reißverschlußglieder dienenden Längsrand weist
das Band eine beiderseits vorspringende Wulst auf. Diese ist von zwei Stengelf äden
c, d gebildet, von denen der eine an der Oberseite, der andere an der Unterseite
des Bandes auf dem. Grundgewebe a, b aufliegt. Zum Anbinden der Stengelfäden
dienen zwei Schlingoder,Dreherfäden f, g, die links und rechts von
den Fäden c, d in die Kette a des Bandes eingeschoren sind, -Der eine
Dreherfaden f bindet den oberen Stengelfaden fest, indem er jeweils zwischen
seinen abwechselnd links und rechts von diesem liegenden Kreuzungen mit dem Schußfaden
den Stengelfadenc umschlingt. Der andere Dreherfadeng bindet in gleicher Weise den
unteren Stengelfadend fest. Die Dreherbindungen können dicht aufeinander folgen.
Und zwar ist es, wie im Beispiel
gezeigt, möglich, auf jeden Schuß
eine Umschlingung eines jeden Stengelfadens durch den zu ihm zugehörigen Dreherfaden
folgen zu lassen. Die die Stengelfäden umschließenden Teile der Dreherfäden laufen
dabei im wesentlichen in Schußrichtung, d.h. also in der Richtung der Hauptbeanspruchung
des Bandes.
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Natürlich beschränkt sich die Erfindung nicht auf das dargestellte
Beispiel, vielmehr sind mancherlei Abänderun-en desselben sowie andere Ausführungsformen
und Anwendungen möglich. So brauchen die zur Bildung der Randwulst vorgesehenen
Stengelfäden nicht, wie der Einfachheit halber gezeichnet, Einzelfäden zu sein,
vielmehr können sie auch aus Fadenbündeln bestehen. Die Dreherbindungen können gewünschtenfalls
weniger dicht angeordnet sein als im Beispiel. So könnten z. B. zwischen
je zwei Dreherbindungen zwei Schüsse liegen. Dabei können die Umschlingungen
des unteren Stengelfadens gegenüber denjenigen des oberen Stengelfadens versetzt
sein, so daß z. B. nach jedem ersten Schuß ein Festbinden des oberen und nach jedem
zweiten Schuß ein Festbinden des unteren Stengelfadens stattfindet. Die Erfindung
ist auch bei Bändern mit einseitiger Wulst anwendbar. In dem Fall wird entweder
nur auf der Oberseite oder nur auf der Unterseite des Grundgewebes ein Stengelfaden
angeordnet und durch Umschlingung mit einem Schling- oder Dreherfaden festgebunden.
Gegebenenfalls können zum Festbinden eines und desselben Stengelfadens auch zwei
Schling- oder Dreherfäden angewendet werden, wobei die Anordnung so gewählt werden
kann, daß die den Stengelfaden umschlingenden Teile der beiden Dreherfäden einander
kreuzen. Außer bei Reißverschlußbändern ist die Erfindung auch bei anderen hauptsächlich
oder zu einem wesentlichen Teil in Schußrichtung beanspruchten Bändern mit Wulstrand
anwendbar, z. B. bei Bändern für sogenannte Schiebeverschlüsse. je nach dem Verwendungszweck
kann die Wulst mehr oder weniger dicht am Rande des Bandes angeordnet werden.