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Bindungsvorrichtung zur Herstellung von Damastgeweben Die Erfindung
betrifft eine sowohl zur Herstellung von Damastgeweben als auch anderer Jacquardgewebe
bestimmte Bindungsvorrichtung, mit deren Hilfe Grund und Bindung ausgehoben werden,
während die Figur, wie üblich, von der jacquardmaschine ausgehoben wird. Die Bindungsvorrichtung
ist so gebaut, daß sie mit jeder beliebigen Jacquardmaschine vereinigt werden kann
und selbst schon mit einer kleineren Jacquardmaschine nach Belieben ein zwei-, drei-,
vier-, usw. fädiges Damastgewebe mit größerem Musterrapport zu weben gestattet.
Im Vergleich zu anderen bekannten Damastmaschinen und Vorrichtungen kennzeichnet
sich .die neue Bindungsvorrichtung durch ihre verhältnismäßig einfache Bauart und
sichere bzw. zuverlässige Wirkungsweise. Mit einer Damastmaschine, bei welcher die
Figur- und Bindungsmaschine vereinigt sind und die z. B. für einen zweifädigen Damast
bestimmt ist, kann immer nur ein zweifädiger Damast hergestellt werden. Obgleich
oft erwünscht, war es nicht möglich, einfach durch Umhängung der Hebeschnüre einen
anderen, z. B. einen drei-, vier-oder fünffädigen Damast zu weben. Bekannt sind
allerdings auch solche Damastmaschinen, die eine derartige Umstellung zulassen und
mit zwei besonderen, eigens für den betreffenden Zweck eingerichteten Maschinen
arbeiten. Besondere Schwierigkeiten bieten sich aber bei solchen Vorrichtungen im
Gesamtaufbau und Einbau, der des allzu großen Raumbedarfs wegen oft ganz und gar
unmöglich war.
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Erwähnt sei z. B. die Waltersche Hebeldamastvorrichtung, die im Prinzip
mit der Erfindung eine gewisse Ähnlichkeit hat. Die Waltersche Vorrichtung besteht
im wesentlichen aus zweiarmig-gleicharmigen Hebeln, die in Mitte, im Drehpunkt je
mit einer Hebeschnur verbunden sind, während an dem einen Ende, an welchem die Helfe
angeknüpft ist, ein Hebestab und an dem anderen Ende ein Senkungsstab vorgesehen
wird. Zum Figurenaushub wird die Hebeschnur gezogen, und die Helfe geht mit dem
Hebel hoch, d. h. sie zieht den Kettenfaden ins Oberfach. Soll der Kettenfaden behufs
Bindung wieder ins Unterfach gebracht werden, so wird der am anderen Ende vorgesehene
Hebestab hochgeführt so daß der Hebel sich im Mittelpunkt dreht und die Helfe wieder
nach unten gehen läßt. Es ist wenig vorteilhaft, die Hebeschnur in Mitte an zweiarmig-gleicharmige
Hebel anzuschließen, da sich überaus große Schwierigkeiten in der Anordnung ergeben,
sobald eine größere Zahl Hebel unterzubringen ist. Selbst wenn mehrere Hebel nach
dem Walterschen Vorschlage, z. B. vier Hebel, in einem länglichen geschlitzten Körper
gelagert werden und alle in ein und demselben Lagerkörper sitzenden Hebel mit nur
einer Schnur gehoben werden, ergeben sich Nachteile, die eine Verwendung der Walterschen
Hebelda@mastvorrichtung im Betriebe unmöglich
machen. Die Hebeschnüre
müssen nämlich zwischen den vielen Hebeln durchgeführt werden, so daß infolge Reibung
häufig Bruch eintritt und danach ein Wiederanknüpfen nicht ohne weiteres möglich
ist, weil die Anschlußstelle durch -die vielen Hebel unzugänglich ist. Von der Tatsache,
daß mit der Walterschen Hebeldamastvorrichtung ein nahezu doppelt so großer Raum
in Anspruch genomrnen wird, kann auch nicht ganz abgesehen werden. Außerdem ist
das Weben mit der Walterschen Hebeldamastvorrichtung nur auf einige Bindungen beschränkt.
Alle Bindungen, bei denen das Ausheben der Fäden vom Grund, d. h. vom Unterfach
nach dem Oberfach und das Senken von der Figur bzw. vom Oberfach nach dem Unterfach
einmal auf -eine Hebelreihe fallen, sind mit der Walterschen Hebeldamastvorrichtung
nicht möglich zu weben, wie z. B. bei dem fünfbindigen Kett-und fünfbindigen Schußatlas
in Gegenbindung, bei denen die Hebung und Senkung bei dem dritten Schuß auf ein
und dieselbe Hebelreihe fällt. Außer dieser fünfbindigen Atlasbindung, die in der
Praxis in der Jacquardweberei am meisten von allen Bindungen Verwendung findet und
daher ausschlaggebend ist, gibt es noch mehr für die Praxis wichtige Bindungen,
die aus demselben Grunde mit der Walterschen Damastvorrichtung sich nicht weben
lassen. Auch die meisten anderen bekannten Damastvorrichtungen und Damastmaschinen
dürften wohl diesen Nachteil aufweisen, andernfalls würden sie mehr Verwendung in
der Praxis finden.
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Der Bindungsapparat gemäß der Erfindung soll diese Nachteile vermeiden
und die Möglichkeit geben, nicht nur Damastgewebe, sondern auch einfache Jacquardgewebe
(.in der I\Tamenweberei usw.) mit jeder beliebigen im Betrieb schon vorhandenen
Jacquardmaschine und mit Musterkarten ohne geschlagene Bindung zu weben. Das Levieren
und Schlagen der Bindung bleibt in allen Fällen erspart. Auch fünfbindiger Kett-
und fünfbindiger Schußatlas in Gegenbindung und andere ähnliche Bindungen, bei denen
einmal die Hebung und Senkung gleichzeitig auf eine und dieselbe Bindungshebelreihe
fallen, können ohne weiteres gewebt werden, da dies der Bindungsapparat ermöglicht,
wie es in der Beschreibung und Zeichnung später klargelegt wird. Auch ein einfaches
glattes Gewebe kann hergestellt werden, indem die Jacquardvorrichtung ausgeschaltet
und allein nur mit dem Bindungsapparat gearbeitet wird. Das ist ohne weiteres möglich,
da der Bindungsapparat von der Jacquardmaschine ganz unabhängig ist und im Hoch-
oder Tieffach genau so einfach und sicher arbeitet wie jede andere Schaftmaschine.
Erfindungsgemäß werden auf örtlich festsitzenden Stangen in waagerechten Reihen
Bindungshebel rechtwinkliger Form hebbar und drehbar angeordnet. Diese Hebel sind
am Winkelteil j e mit einer Hebeschnur verbunden und werden mit besonderen Hilfsvorrichtungen,
z. B. mit Messern so gesteuert, daß die mit Hilfe der Hebeschnüre auf den örtlich
festen Haltestangen gleitenden, hochgezogenen Bindungshebel gedreht und dadurch
der an sie angehängte Kettfaden aus dem Oberfach ins Unterfach geführt bzw. aus
dem Unterfach in das Oberfach gehoben werden oder von einer Bindungshebelreihe die
vom Jacquardwerk nicht beeinflußten und daher liegengebliebenen Fäden (Grund) hochgezogen
und die ausgehobenen zwecks Bindung (Figur) gesenkt werden können.
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Die Bindungshebel werden in waagerechten Reihen übereinander angeordnet,
nach vorn gestaffelt und in Einzelzellen eingelagert, womit eine durchaus übersichtliche
Anordnung geschaffen ist und die Anschlüsse der Hebeschnüre sowie auch die der Helfen
leicht zugänglich sind.
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Weitere Kennzeichen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung.
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Abb. i zeigt -die Bindungsvorrichtung von der Seite gesehen.
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Abb. 2 stellt einen Bindungshebel dar. Abb.3 bis 9 zeigt die Messer
und Bindungshebel und deren Antrieb und Wirkungsweise in verschiedenen Arbeitsstellungen.
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A;bb. io zeigt den Bindungsapparat schematisch von vorn gesehen. Der
Einfachheit halber sind nur einige wenige untereinanderliegende Bindungshebelzellen
angedeutet.
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Zwei beispielsweise aus Gußeisen herzustellende Gestenwände i, 2 werden
unmittelbar auf .den Webstuhl gesetzt und auf dessen Seitenwänden 3, q. befestigt.
Neben einer der Gestellwände (es richtet sich danach, auf welcher Seite der Antrieb
erfolgen soll), hier z. B. neben der Wand i, ist eine Hilfswand 5 angebracht, die
unten mit einem Winkel 6 und oben mit einem die beiden Gestenwände i,
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verbindenden Querriegel? gehalten wird. Zwischen den Gestellwänden i und
2 werden, hier z. B. in acht waagerechten Reihen, Bindungshebelzellen 8 gebildet,
indem von Gestellwand zu Gestellwand durchgehende Stangen 9 vorgesehen und auf diesen
Stangen in mit Distanzringen bestimmten, der Zellenbreite bzw. der Stärke der Bindungshebel
entsprechenden Abständen Zellenwände io aufgereiht werden. In jeder Zelle befindet
sich ein sogenannter Bindungshebel; zur Lagerung der Bindungshebel dienen Achsen
1.2, die jn jeder waagerechten Bindungshebelreihe von Gestellwand zu Gestellwand
durchgehen.
Die besondere Ausführung der Bindungshebel zeigt Abb.
2. Der in dem senkrechten Schenkel der rechtwinkligen Bindungshebel i i vorgesehene
Schlitz 13 ermöglicht es, die Bindungshebel sowohl gegenüber den Achsen 12 zu heben
als auch um diese zu drehen (Abb. 3 bis 9). Die waagerechten Reihen der Bindungshebel
bzw. die Bindungshebelzellen sind nach vorn gestaffelt (s. Abb. i), damit das Anschnüren
bequem reibungslos und übersichtlich bleibt. Wie schon erwähnt, sind die Bindungshebel
hier z. B. in acht waagerechten Reihen vorgesehen, was jedoch nicht hindert, je
nach Bedarf weniger oder mehr Reihen vorzusehen bzw. zu verwenden. Jeder Bindungshebel
wird nun durch eine Hebeschnur 14 mit der jacquardmaschine T verbunden. Zum Anschluß
dieser Schnüre sind die Bindungshebel mit einem Auge 15, einem Haken o. dgl. versehen.
Um die Ordnung der Schnüre 14 aufrechtzuerhalten, werden dieselben, wie üblich,
aber durch in Längsreihen geteilte Schnürbretter 16' gezogen. An den vorderen, aus
den Zellen herausragenden Enden der Bindungshebel werden Hebeschnüre 16 angeknotet,
die, wie üblich, durch ein Schnür-' Brett 17 gezogen und darunter an die an sich
bekannten, mit Anhangeisen 18 belasteten Litzen i9 angeschlossen werden.
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Zur Steuerung der Bindungshebel sind in bekannter Weise zwei Messer
für j e eine Bindungshebelreille vorgesehen. Von diesen ist das eine entweder als
in senkrechter Richtung auf und ab bewegliches Hebemesser 2o oder als an die untere
Hälfte des senkrechten Schenkels -der Bindungshebel angreifendes Schiebemesser 21a
und das andere .als Schiebemesser 21 ausgebildet. Mit den Hebemessern 2o oder Schiebemessern
Zia können die Bindungshebel, . falls sie nicht schon (soweit es für die Figur in
Frage kommt) durch die Jacquardmaschine angehoben sind, gehoben werden (vgl. Abb.
4, 8, 9 und in Abb. i den Bindungshebel der zweiten Bindungshebelreihe von unten).
Mit den Schiebemessern 21 können dahingegen die mit der Figur durch die jacquardmaschine
angehobenen Bindungshebel, sofern sie für die Bindungen in der Figur in Frage kommen,
wieder gesenkt werden, so daß die jeweils in Frage kommenden Kettenfäden mit der
durch das Anhangeisen 18 nach unten ziehenden Litze ins Unterfach gehen (vgl. den
Bindungshebel in der zweiten Bindungshebelreihevonoben [Abb.i,6und9J). Fallen Hebung
und Senkung gleichzeitig auf einaBindungshebelreihe, so treten beide Messer 21 und
Zia für eine Bindungshebelreihe in Tätigkeit (Abb. 9), und die Aushebung und Senkung
ist von einer Bindungshebelreihe hergestellt und somit die Bindung im Grund und
Figur. Die Schiebemesser 21 und Zia werden in der Gestellwand i in kreisbogenförmigen
Schlitzen geführt und gehen durch die betreffenden Zellenreihen ganz hindurch bis
zur anderen Gestenwand 2, in der ebenfalls entsprechende Führungen genau so wie
in der Wand i vorgesehen werden. Befestigt sind die Schiebemesser auf von Gestenwand
zu Gestenwand ebenfalls durchgehenden, drehbaren Wellen 2a. Auf der Antriebsseite
gehen die Wellen 22 noch durch bis zur Hilfswand 5. Auf den Wellen 22 zwischen Gestenwand
i und Hilfswand 5 befestigte Hebel 23 ermöglichen den Antrieb durch irgendeine,
an sich bekannte Vorrichtung, z. B. durch Exzenter- oder Schaftmaschine. Hierdurch
wird das auf der betreffenden Welle 22 sitzende Schiebemesser 21 (in der Zeichnung
Abb. i) nach rechts ausgeschwenkt (Abb.6 und 9) und damit die entsprechend der Figur
mittels der Jacquardmaschine ausgemusterten, d. h. angehobenen Bindungshebel zur
Verschwenkung freigegeben. Das vordere Ende des um die Halte- und Führungsachse
12 schwenkenden Bindungshebels geht hierbei nach unten und läßt den zu der betreffenden
Litze gehörigen Kettenfaden unter dem Zug eines Anhangeisens ins Unterfach führen.
Dasselbe gilt auch für die Schiebemesser Zia (Abb. 8 und 9), nur mit dem Unterschied,
daß die von derjacquardmaschine nicht ausgehobenenBindungshebel nach oben verschw.enkt
und mit ihnen die betreffenden Kettfäden vom Unterfach nach dem Oberfach gehoben
werden.
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Zum Antrieb der Hebemesser 2o sind Hebel 24 vorgesehen, die durch
die gleiche Vorrichtung wie die Hebe123, also beispielsweise durch eine Exzenter-
oder Schaftmaschine angetrieben werden. Die Hebel 24 sind auf durchgehenden Wellen
25 zwischen der Gestellwand i und der Hilfswand 5 gelagert. Die Verbindung zwischen
Hebemesser 2o und zugehörigem Antriebshebel 24 erfolgt durch einVerbindungsgelenk,
derart, daß das Messer in den Führungsschlitzen 25a der Gestenwand i sich nicht
festklemmen kann (Abb. 4). So wie die Schiebemesser 21 gehen auch die Hebemesser
2o durch die zugehörige Bindungshebel- bzw. Zellenreihe vollständig hindurch bis
zur anderen Gestellwand 2 und deren Führungsschlitze.
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Die Wirkungsweise des Bindungsapparates ist wie folgt: Gemäß Abb.
3 befindet sich der punktiert eingezeichnete Bindungshebel i i in normaler Einstellung.
Soll nun ein mit diesem Bindungshebel verbundener Kettenfaden, der von der Jacquardmaschine
im Unterfach liegengelassen wurde, ins Oberfach gebracht werden, so wird das Messer
2o durch entsprechende Bewegung des Hebels 24 nach oben geführt, so daß der Bindungshebel
in die aus Abb.4 ersichtliche Lage und damit der betreffende
Kettenfaden
ins Oberfach gebracht wird. Soll umgekehrt ein von der Jacquardvorrichtung ins Oberfach
gebrachter Kettenfaden wieder zurück in das Unterfach gebracht werden, also nachdem
der Bindungshebel i i vermittels der Schnur 14 vom Jacquard aus .der in Abb. 3 dargestellten
Normalstellung bis in die in Abb.5 wiedergegebene Stellung hochgezogen ist, so wird
das mit 21 bezeichnete Messer durch entsprechende Bewegung .des Hebels 23 nach vorn
geschwenkt, also aus der Stellung gemäß Abb.5 in eine Stellung gemäß Abb.6 gebracht,
so daß der Bindungshebel unter dem Zug des bekannten Anhangeisens sich in die in
Abb. 6 eingezeichnete Lage begibt und den betreffenden Kettenfaden wieder ins Unterfach
zurückkehren läßt. Nach den Abb.3 bis 6 werden die verschiedenen Bewegungen des
Bindungshebels, abgesehen von der unmittelbar durch den Jacquard bedingten Bewegung
mit zwei Messern 2o, 21 gesteuert, von denen das eine, 2o, auf den einen und das
andere, 21, auf den anderen Schenkel des Bindungshebel wirkt. Die Anordnung kann
aber auch gemäß Abb. 7 bis 9 so geschehen, daß beide Messer auf ein und denselben
Schenkel des Bindungshebels wirken. Um besser unterscheiden zu können, werden die
Messer hier mit 2i und Zia bezeichnet. Ihre Anordnung mit Bezug auf den Bindungshebel
i i ist mit Bezug auf Abb. 7 ohne weiteres zu erkennen, so daß sich hierzu eine
besondere Beschreibung erübrigt. Wird der denn Bindungshebel angeschlossene Kettenfaden
durch den Jacquard ins Oberfach gebracht, so ergibt sich für den Bindungshebel,
speziell mit Bezug auf das Messer 21, genau dieselbe Einstellung bzw. Lage wie in
Abb. 5. Durch entsprechende Verschwenkung des Messers 21 kann also der Bindungshebel
zur Bewegung freigegeben werden, um genau so wie in Abb. 6 einen vom Jacquard in
das Oberfach gehobenen Kettenfaden unter dem Zug des Anhangeisens in das Unterfach
zurückgehen zu lassen. Soll indes ein vom Jacquard im Unterfach liegengelassener
Kettenfaden ins Oberfach gebracht werden, so kann das gemäß Abb.8 in der Weise geschehen,
daß ein mit 21a bezeichnetes Messer, welches denselben Schenkel .des Bindungshebels
wie das Messer 21 beeinflußt, entsprechend verschwenkt wird, um den Bindungshebel
auf der durch die ganze Bindungshebelreihe gehenden waagerechten Stange 12 so weit
zu verschwenken, bis .der betreffende Kettenfaden tatsächlich ins Oberfach gelangt
ist.
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In Abb. 9 sind alle Stellungen speziell für den Fall verzeichnet,
daß beide Messer 21 und Zia auf ein und dieselbe Bindungshebelreihe wirken, d. h.
Hebung und Senkung der Bildungshebel zur Erzielung der Bindung in einer Bindungshebelreihe
gleichzeitig erfolgen soll, wie es verschiedene Bindungszusammenstellung verlangt.
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Angenommen, es stehen acht Bindungshebelreihen zur Verfügung. Die
Jacquardmaschine hebt nun aus jeder Bindungshebelreihe entsprechend dem Muster verschiedene
Bindungshebel aus der punktierten waagerechten Grundstellung (Abb. 9 unten) in die
obere punktierte waagerechte Stellung; damit wäre die Figur ohne Bindung aus dem
Grund ausgehoben. Um aber nun im Grund und in der Figur die Bindung herzustellen,
müssen von den acht Bindungshebelreihen in einer Reihe alle Bindungshebel, die nicht
von der Jacquardmaschine ausgehoben sind, durch das Messer 2111 nach oben verschwenkt
werden und alle Bindungshebel in einer anderen Reihe, der Bindung entsprechend,
die von der Jacquardmaschine ausgehoben sind, durch das Messer 21 nach unten verschwenkt
werden. Nun verlangt aber die Zusammenstellung verschiedener Bindungen, daß, um
eine gute Abbin-,dung zu erzielen, Hebung und Senkung (Herstellung der Bindung)
gleichzeitig auf eine Bindungshebelreihe fallen., und dies ist hier möglich, wie
es Abb. 9 darstellt, da die Wirkung der Messer 21 wohl die von der Jacquardmaschine
ausgehobenen Bindungshebel beeinflußt, aber nicht die liegengelassenen, und die
Wirkung der Messer Zia nur die liegengelassenen Bindungshebel, aber nicht die von
der jacquardmaschine ausgehobenen beeinflußt.
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Wie ersichtlich, bleibt der zweckmäßig mittels Exzenter- oder Schaftmaschine
bewirkte Antrieb des Bindungsapparates vollkommen unabhängig von der Jacquardmaschine.
Indes schließt die Erfindung natürlich keineswegs die Möglichkeit aus," den Antrieb
des Bindungsapparates von der Jacquardmaschine aus zu steuern.