DE3106684A1 - Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines gewebes und nach dem verfahren hergestelltes gewebe - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines gewebes und nach dem verfahren hergestelltes gewebeInfo
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Description
FP 19 / 22. Februar 1980 / HMe/st TEXTILMA AG, 6052 Hergiswil NW (Schweiz)
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Gewebes und nach dem Verfahren hergestelltes Gewebe.
130049/0674
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Gewebes
und nach dem Verfahren hergestelltes Gewebe.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Gewebes, bei dem mit mindestens einem Schussfaden in
mindestens einem aus Kettfäden gebildeten Webfach Schussfadenschlaufen
gebildet werden, eine Vorrichtung an einer Webmaschine zur Durchführung des Verfahrens, sowie ein
nach dem Verfahren hergestelltes Gewebe.
>
Aus der CH-PS 611 353 ist ein Verfahren zur Herstellung
eines Bandgewebes bekannt geworden, bei dem der Schussfaden von einer Seite des Webfaches unter Schlaufenbildung
in dieses eingeführt wird. Auf der anderen Seite des Webfaches werden die Schussfadenschlaufen mit zwei Hilfsfäden
abgebunden, so dass eine sehr widerstandsfähige Gewebekante erhalten wird. Dieses und ähnliche Verfahren,
bei denen der Schussfaden von einer Seite eingeführt wird, haben den Nachteil, dass sichtbar unterschiedliche Gewebekanten
erhalten werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung an einer Webmaschine zur Herstellung eines Gewebes zu schaffen, das den Vorteil aufweist, dass zwei gleiche
Gewebekanten erhalten werden, die optisch nicht mehr unterschieden werden können. Diese Aufgabe wird durch das
im Anspruch 1 beanspruchte Verfahren und die im Anspruch 6
beanspruchte Vorrichtung gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen des Verfahrens und der Vorrichtung ergeben sich
aus den Ansprüchen 2 bis 5 bzw. 7 bis 10.
Es ist möglich, den Schussfaden unter Bildung einer ersten Schlaufe zuerst auf die eine Seite herauszuführen
und ihn darauf unter Bildung der zweiten Schlaufe auf die andere Seite herauszuführen. Dies kann unter Anordnung
eines Schussfadeneintragungsorgans auf jeder Seite des Webfaches erfolgen. Dabei können sowohl zwei gabelförmige
Nadeln zum Stossen als auch zwei hakenförmige Nadeln zum Ziehen verwendet werden. Vorteilhafterweise wird der
Schussfaden unter Bildung zweier Schlaufen gleichzeitig nach jeder Seite herausgeführt, wozu wiederum auf jeder
Webfachseite eine hakenförmige oder eine gabelförmige Nadel
angeordnet sein kann. Beide Schusseintragungsorgane können auch auf der gleichen Webfachseite vorhanden sein
und miteinander ins Webfach eingreifen, wobei eine gabelförmige
Nadel beim Durchqueren des Webfaches die erste Schlaufe bildet, während die hakenförmige Nadel beim Zurückkehren
die zweite Schlaufe bildet. Wenn der Schussfaden in der Mitte des Webfaches zugeführt wird und von
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jeder Seite eine hakenförmige Nadel gleichzeitig nur bis
über die Mitte ins Webfach eingreift, wobei die Schlaufen bei der Rückkehr der Nadeln gebildet werden, kann eine
sehr hohe Webgeschwindigkeit erreicht werden. Es können auch mehrere Fäden mit einer mustermässig steuerbaren Einrichtung
zugeführt werden, aus denen der Schussfaden beliebig ausgewählt werden kann, Schliesslich ist es auch
denkbar, mehrere Webfächer mit den entsprechenden Schusseintragungsorganen
vorzusehen.
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Anhand der schematischen Zeichnung werden Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes näher erläutert. Es
zeigen :
Fig. 1 einen Ausschnitt einer Webmaschine mit der
erfindungsgemässen Vorrichtung in der Ansicht von oben und
Fig. 2 und 3 den gleichen Ausschnitt wie in Fig. 1 mit
Vorrichtungsvarianten.
Im Ausschnitt der Webmaschine gemäss Fig. 1 sind nur die
zum Verständnis der Erfindung wesentlichen Teile rein schematisch dargestellt, alle übrigen Teile sind weggelassen
ο Ein in der Entstehung begriffenes Gewebe 1 weist Kettfaden 2 auf, die sich in der Zeichnung nach oben fortsetzend
Teil eines Webfaches 3 bilden. Im Webfach 3 verlaufen die Kettfaden 2 zwischen den Stegen 4 eines Web-
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blattes 5. Hinter dem Webblatt 5 ist ein Fadenführer 6 angeordnet, der zum Zuführen eines programmiert vorgelegten
Schussfadens 7 dient. Auf jeder Seite des Webfaches ist ein Schusseintragungsorgan in Form einer gabelformigen
Nadel 8 und 9 vorhanden. Ebenso ist auf jeder Seite des Gewebes 1 ein Kantenbildungsmittel zum Abbinden in
Form einer Zungennadel 10 und 11 angeordnet.
Beim Webvorgang heben und senken sich die Kettfäden 2 auf
bekannte Weise und bilden abwechslungsweise ein Webfach In der Mitte der Kettfäden 2 gelangt der Schussfaden 7
in einer Zahnlücke zwischen zwei Stegen 4 des Webblattes hindurch in den Arbeitsbereich des Webfaches 3. Wie in
Fig. 1 dargestellt, hat das Webblatt 5 soeben seine Anschlagbewegung
auf bekannte Weise ausgeführt und den Schusseintrag beendet; dabei hat es sich in Pfeilrichtung
A zur Gewebeanschlagkante 12 vorwärts bewegt, was durch die gestrichelt dargestellten Stege 4 angedeutet
ist, wodurch die durch den Schussfaden 7 zuletzt gebildeten Schlaufen 13 und 15 im Gewebe 1 verankert worden sind,
und ist wieder in die Stellung mit den ausgezogen dargestellten Stegen 4 zurückgekehrt.
Die Steuerung der gabelförmigen Nadeln 8 und 9 in Pfeilrichtung
B und der Zungennadeln 10 und 11 in Pfeilrichtung C erfolgt ebenfalls auf bekannte Weise. Ausgehend
von der in Fig. 1 gezeigten Stellung schiebt sich nun beim nächsten Schusseintrag die Nadel 9 ins Webfach 3,
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wo sie in der Mitte den Schussfaden 7 mit der Gabel fängt und unter Bildung einer Schussfadenschlaufe 13 über den
äussersten Kettfaden 2 hinaus stösst. Die Zungennadel 10 fängt nun die Schussfadenschlaufe 13 und bindet sie auf
nicht dargestellte bekannte Weise mit einem Hilfsfaden 14 ab. Während die Nadel 9 ohne Faden in ihre Ausgangsstellung
zurückkehrt, schiebt sich die Nadel 8 ins Webfach 3, fängt den Schussfaden 7 mit der Gabel und stösst ihn unter
Bildung einer Schussfadenschlaufe 15 über den äussersten Kettfaden 2 auf der anderen Seite heraus. Dort wird
die Schussfadenschlaufe 15 von der Zungennadel· 11 gefangen und mit einem Hilfsfaden 16 abgebunden. Nachdem die
Nadel 8 in ihre Ausgangsstellung zurückgekehrt ist, schiebt sich das Webblatt vor und schlägt die beiden soeben
gebildeten Schussfadenschlaufen 13 und 15 an der Gewebeanschlagkante 12 an, worauf sich beim nächsten
Schusseintrag der beschriebene Vorgang wiederholt und
die beiden nächsten Schussfadenschlaufen 13 und 15 gebildet und ins Gewebe 1 eingebracht werden.
Die Verwendung zweier Hilfsfäden zur Bildung der Gewebekanten
ist nicht unbedingt notwendig, da die Schussfadenschlaufen auch nur mit sich selbst abgebunden werden können.
Doch gestattet die Verwendung von beispielsweise andersfarbigen Hilfsfäden interessante Musterungsmöglichkeiten
für die Gewebekanten. Anstatt die Schussfadenschlaufen abzubinden, können sie auch mit geeigneten Kantenbildungsmitteln
bis nach dem Webblattanschlag festge-
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halten oder mittels entsprechender Mittel mit dem Gewebe verleimt oder fixiert werden. Anstelle den Schussfaden in
der Mitte der Kettfaden zuzuführen, kann er auch zwischen zwei beliebigen Kettfaden zugeführt werden. Wird der
Schussfaden zwischen zwei beliebigen Kettfaden zugeführt, wobei die beiden äussersten auf jeder Seite ausgeschlossen
sind, so wird eine interessante Gewebebindung erhalten. Wie aus dem Schussfadenverlauf an den Stellen 21
bis 28 in Fig. 1 ersichtlich, passiert der Schussfaden im Gewebe die beiden Kettfäden, zwischen denen er eingeführt
wurde, in folgender Weise : verkreuzt - nicht verkreuzt oben - verkreuzt - nicht verkreuzt unten - verkreuzt
- nicht verkreuzt oben - verkreuzt - nicht verkreuzt unten - usw.
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Bei der Variante gemäss Fig. 2 sind beide Schusseintragungsorgane
auf der gleichen Webfachseite angebracht, und sie können als Einzelorgane oder als einstückiges
Doppelorgan ausgeführt sein. Beim gleichzeitigen Durchqueren des Webfaches 3 bildet die gabelförmige Nadel 9
wieder die Schussfadenschlaufe 13, während beim Zurückkehren
in die Ausgangsstellung der Schussfaden 7 von der jetzt hakenförmig ausgebildeten Nadel 8 gefangen wird und
die Schussfadenschlaufe 15 gebildet wird. Nachdem diese
Schlaufe zum Abbinden von der Zungennadel 11 übernommen ist, hebt ein zur Schusseintragungsvorrichtung gehörendes
Abhebeorgan 17 den Schussfaden 7 aus dem Haken der Nadel 8, so dass die beiden Schlaufen 13 und 15 vom Webblatt 5
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angeschlagen werden können. Wie ebenfalls aus Fig. 2 ersichtlich ist, wird neben dem Faden 7 noch ein weiterer
Faden 7' durch die gleiche Zahnlücke des Webblattes 5 geführt. Dabei sind die Fadenführer 6 und 61 Teil einer
mustermässig steuerbaren Einrichtung, so dass wahlweise abwechselnd der Schussfaden aus den beispielsweise verschiedenfarbigen
Fäden 7 und 71 ausgewählt werden kann, während der nichtausgewählte Faden 7' als zusätzlicher
Kettfaden ins Gewebe eingebracht wird. Beide Fäden können auch an unterschiedlichen Stellen durch andere Zahnlücken
zugeführt werden. Auch kann der Schussfaden aus mehr als zwei Fäden ausgewählt werden, was eine grössere Musterungsvielfalt
ergibt.
Gemäss Fig. 3 sind beide Schusseintragungsorgane als hakenförmige Nadeln 8 und 9 ausgebildet, die von jeder Seite
gleichzeitig bis über dieNMitte ins Webfach 3 eingreifen,
den Schussfaden 7 ergreifen und beim Zurückkehren gleichzeitig die Schussfadenschlaufen 13 und 15 bilden. Zum Abheben
des Fadens aus den Haken der Nadeln 8 und 9, nachdem die Schlaufen von den Zungennadeln 10 und 11 übernommen
sind, ist hier auf jeder Seite ein Abhebeorgan 17 und 18 angeordnet.
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Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung eines Gewebes, bei dem mit mindestens einem Schussfaden in mindestens einem aus
' Kettfaden gebildeten Webfach Schussfadensehlaufen gebildet
werden, dadurch gekennzeich-
■■""'. net, dass der Schussfaden im Webfach innerhalb der
Kettfadenscharbreite zur Schusseintragung in Kettrichtung
programmiert, vorgelegt wird und vor jedem Web-
10;.-ίν blattanschlag unter zickzackförmig verlaufender Schlaufenbildung
nach jeder Webfachseite über den äussersten Kettfaden herausgeführt wird, wo er zur Bildung der
Gewebekanten mit sich selbst oder mit einem Hilfsfaden abgebunden, festgehalten, verleimt oder fixiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet,
dass der Schussfaden nacheinander zuerst nach der einen und darauf nach der anderen
Webfachseite herausgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Schussfaden gleichzeitig nach beiden Webfacheeiten herausgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens
zwei Fäden zugeführt werden, die wahlweise abwechselnd als Schussfaden oder zusätzlicher Kettfaden
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verwendet werden, wobei beide Fäden durch eine beliebige Zahnlücke des Webblattes zwischen zwei gleichen
Kettfäden zugeführt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens
zwei Fäden zugeführt werden, die wahlweise abwechselnd als Schussfaden oder zusätzlicher Kettfaden
verwendet werden, wobei jeder Faden durch eine beliebige
andere Zahnlücke des Webblattes zwischen zwei verschiedenen Kettfäden zugeführt wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass an einer Webmaschine neben einem auf jeder Gewebeseite angeordneten Kantenbildungsmittel
mindestens^ zwei ausserhalb des Webfaches in dieses eingreifende Schusseintragungsorgane angeordnet
sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass als Schusseintragungsorgan auf jeder Webfachseite eine über die ganze Webfachbreite
greifende gabelförmige oder hakenförmige Nadel angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass als Schusseintragungs-
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organ auf jeder Webfachseite eine über die Webfachini tte greifende hakenförmige Nadel angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch g e kennzeichnet,
dass beide Schusseintragungsorgane auf der gleichen Webfachseite angeordnet
sind, wobei das eine als Gabelnadel und das andere als Hakennadel ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass Gabelnadel und Hakennadel
als einstückiges Werkzeug ausgebildet sind.
11. Gewebe, dadurch gekennzeichnet, dass es nach einem der in den Ansprüchen 1 bis 5 beschriebenen
Verfahren hergestellt ist, worin die zwei Kettfaden, zwischen denen der Schussfaden vorgelegt
wurde, von ihm in nachfolgender Weise passiert werden :
... verkreuzt - nicht verkreuzt oben - verkreuzt nicht verkreuzt unten ... .
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